1870 / 114 p. 13 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1948

betragenden dritten Theils des Aktien-Kapitals einer zu grün- Dénin Braunschweigischen Eisenbahn-Gesellshafz

c) die Ermächtigung der Gesellschafts-Deputation und Königlichen Eisenbahn-Direktion zur Vollziebunge der Statut-Nachträge für die Erweiterungen ad a und b, zum Abschluß der mit der

Besondere Beilage

des Königlich Preußischen Staats- Anzeigers, A? 19 vom 17. Mai 1870.

Lokal-Extrazüge Berlin-Erkne Am 1. Mai cr. und bis auf Weiteres ay dem Sonn- und Festtage, wird ein Extra», W a von Berlin um 1 Uhr 30 Minuten Nachmitt Dre nach Erkner abgelassen werden, welcher Personen L

Königlichen Staatsregierung der Herzoglih Braunschweigischen Landesregierung und den betheiligten Eisenbahn-Gesellschaften zu treffenden Vereinbarungen, sowie zur Beschaffung der ad a und þ erforderlihen Geldmittel;

d) die nähere Präzisirung resp. Abänderung der Bestimmungen des Gesellschafts-Statuts über die Einberufung der General- Versammlungen, die Legititnation der Aftionäre und Beschluß-

fassung in denselben (§Y. 65 ff.

des Statuts), sowie über die

Erweiterung des Unternehmens (§. 5 des Statuts). Zugleich lade ih die Herren Aktionäre ergebenst ein, in

ordentlicher Generalversammlung, welche sich unmittelbar an die erwähnte außerordentliche anschließen wird, den Geschäftsbericht der Königlichen Eisenbahn-Direktion für das Jahr 1869 entgegen zu nchmen und die Ergänzungswahl der Deputation der Aktionäre zu vollzichen.

Die Legitimation zur Betheiligung an der Generalversammlung agen vor derselben, nah Maßgabe der §F. 66, 67 des Statuts, und zwar am 27., 28. oder 29. Juni cr. zu erfolgen.

Elberfeld, den 12. Mai 1870.

i Der Vorsitende 7 L der Deputation der Aktionäre der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft. Geh. Kommerzienrath: Daniel von der Heydt,

hat in den drei leßten

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der 2. und 3. Wagenklasse befördert und sowohl Î :

enick als auf den Haltestellen Rummelsburg und Griedrichöhagy

anhält. Diese Züze treffen

um 1 Uhr 37 Minuten in Rummelsburg, » z » 2 » » Köhenick,

» » » » Friedrichshagen 2 » 230 » » s aa tO

“Die Rüfahrt erfolgt von Erkner um 8 Uhr 2 ; J Abends und kommen die Züge br 25 Minu}

um 8 Uhr 40 Minuten in Friedrichshagen, » D » » Köpenick,

» 19» 18 » » Rummelsburg, » B30 » » Berlin

Bei s{hönem Wetter und großer Frequenz wird zur Rückfaht noch ein zweiter Extrazug gegen 105 Uhr Abends von Erkner nag Berlin eingelegt. Das Nähere is an den betreffenden Tagen auf un seren Stationen zu erfahren.

Die Fahrbillets , welhe für Hin- und ckreise gültig sind

Berlin, den 21, April 1870. Königliche Direktion der Niederschlesis{ - Märkischen Eisenbahn,

Wilani

de Aachen-Höngener Bergwerks - Aktien - Gesellschaft

am 31, Dezember 14869,

Konzessionsfeld- und

Beamtenwohnungen- fonto

1

2

3

4

fonto 5] Arbeiterwohnungen- fonto 6

T

8

9

fonto Maschinenkonto

10JBahnbetriebs- Materialien- fonto do. 11!Pferdekonto do. 12|Magazinkonto do. 13}Menage - und Schlafhaus- konto do, Productions- konto Kassenbestand

Nach Beschluß der Generalversammlun Zwölf pro Aktie festgestellt und kann dieselbe pfang genommen werden bei:

Gemäß den in der Generalver

den Herren:

Gruben - Anlagenkonto

Betriebsgebäude-, Kessel- U. Niederlagenkonto Grund- und Waldbesiß-

Eisenbahnen- und Wege-

Wäsche- u. Koakereikonto

Utensilienkonto (Jnven- tar-Best.)

Debitoren in laufender NPnUg aer [

Proz -Sah.

ca. & pCt.

» 3 » 5

Thlr. 821,400

124,100 73,195 63,583 97,720 31,327 74,111

77,119

36/940 12/505 29,513

Activa.

Abschreibungen.

18,090

9/697 | 29

3/480 /21 2/046 |—

‘66,014

———_—

15 10

11

10115374411 6

Afktien-Kapitalkonto aaa G: ¿ Davon noch im Portefeuille

Reserve-Fondskonto do. Baufondskonto

Dividenden-Reservekonto ° Dividenkonto (noch nicht erhobene Dividende)

Hypothekenkonto …….............. : Lohnungsfonto

Gewinn- und Verlustkonto Kreditoren in laufender Rechnung

Fried. Bölling, Justizrath a. D. Richard Leopold Schöller W. Budde, General-Direktor Eduard Honigmann, Bergwerksbe Dr. F. W. Hasenclever, General- Ph. Mayer, Advokat-Anwalt in

|| 11,537,444/11/ 6

g vom 10, Mai c. is die Dividende für das Geschäftsia r 1869 gegen Einlieferung des Dividenden-Coupons Nr. 1, 1]. Serie, vom t ilt R O A

den Herren Sal. Oppenheim jr. & Cie. in Csöl in unserem Geschäftslokale zu n, Mon nang

heims-All ; ier j ; und nach diesem Termine an der Gesellschaftskasse zu Sena ée Nr. 14, hier jedoch nur am 1. Juli c.

bei Aachen.

sammlung vom 10, Mai c. stattgehabten Wahlen besteht der Aufsichtsrath unserer Gesellschaft aus

Z in Ee R Präsident,

1 DergiverfSbesißer in Düren, Vice-Vrä

zu Rothe Erde b | O sißer in Aachen, Direktor in Aachen, Aachen,

ei Aachen,

M. Braun, Ober-Jngenieur in Preuß. Moresnet.

Aachen, den 12. Mai 1870.

iV. Seibert.

Aachen - Höngener Bergwerks - Aktien-Gesellschaft L, Honigmann.

Hier folgt die besondere Beilage

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E [ alts-Verzeichniß: Zur ältesten Geschichte des Landes Preußen. Das norddeut i .— Di in Di g Inh Bewegung der Bevölkerung des preußischen Staats E Se 1867. E MARE Die Wälder in Preußen. Die

Zur ältesten Geschichte des Landes Preußen. Unter dem Titel »Elektron oder über die Vorfahren, die

Kerwandtschaft und den Namen der alten Preußen« hat Dr. M. Pierson, Oberlehrer an der Dorotheenstädtischen Realschule u Berlin, Verfasser einer »Preußischen Geschichte« und eines P Leitfadens der Preußischen Geschihte«, im Anfang des yorigen Jahres eine Studie veröffentliht. Es sind hier die

spärlichen und zerstreuten Nachrichten des Alterthums und des rüheren Mittelalters über das Bernsteinland gesammelt und

feitish gesichtet. Auf dem Wege der Kombinätion gelangt der

Verfasser dahin, wenigstens die Völkerfamilie, zu welcher die

werden zu den einfachen gewöhnlichen Preisen ausgegeben. Fr, Walten Preußen gehörten, festzustellen und nachzuweisen, daß die

gewicht für Passagiergepäck wird auf diese Billets nicht gewährt,

verschiedenen Namen, unter welchen die Bewohner des Bernstein-

landes in den frühesten, zum Theil durch lange Zeiträume ge- trennten Nachrichten auftreten, die nationale Identität nicht aufhében, welche wir“ diesen Bewohnern innerhalb der unsern

Nachforshungen zugänglichen Zeit bis zur Germanisirung des

Undes zuzuschreiben haben.

Der älteste Name der Bewohner des Ostseegestades, Gutones.

¡(utti, findet sich bei Plinius, der im Jahre 77 n. Chr. in seiner Naturgeschichte einen Auszug aus dem Reisebericht des Massi-

liers Pytheas mittheilt, der seinerseits im 4. Jahrhundert v. Chr.

dieNordsee befahren hatte und der Ostsee wenigstens nahe gekommen E war, Bei Tacitus in der Germania heißen dieselben Bewohner

Aestier, Pierson sucht nun nachzuweisen, daß dié Gutten des Pytheas die Stammesvorfahren der Aestier des Tacitus und die Urahnen der alten Preußen find. Tacitus nennt zwar die YAestier elnen germanischen Stamm, die Beschreibung aber, die er von ihnen giebt, läßt ziemlich sicher die Vorfahren der späteren Preußen erkennen. Den Namen Aestier deutet Pierson als Ostlän- der, Jndem nun Plinius, der wenige Jahrzehende vor Tacitus hrieb, im Nordosten Germaniens nirgends Aestier, wohl aber die Gutten erwähnt, indem ferner niht wohl anzunehmen ist, daß das fragliche Volk sich selbs Ostländer genannt habe, in- dem dann in der Völkertafel des Ptolemäus die Gutten als Be- wohner des reten Weichselufers erwähnt sind, läßt \sich aller- dings auf die Identität der Aestier und Gutten schließen. Ein fernerer Beweisgrund liegt in der Thatsache, daß für die alten Preußen und die ihnen verwandten Stämme, nämlich die Littauer, Samogiten, Kuren, Letten, Jazwinger, im Mittelalter cine Gesammtbezeichnung im Gebrauch war, die bei den Polen »Gotten oder Getten«, bei den Preußen selbst »Gudden« lautete. Die Beweise finden sich in der polnischen, skandinaviscben und russischen Literatur. Die Preußen selbst hatten bis ins 17. Jahr- hundert für diejenigen ihrer Landsleute, die am kurischen Haff wohnten, wo das altpreußishe Volksthum sich noch erhalten hatte, das Wort Gudden. Diese Bezeichnung stellt sich dem- nah als Gesammtname aller Völker jenes Stammes dar, den man den littauischen zu nennen pflegt. ,

Es folgen Pierson's Untersuhungen über die Vor- bie und Verzweigung dieses Stammes. Er weist dem- elben einen Theil der Völker zu, welhe als Umwohncr des Schwarzen Meeres eine Rolle im griechischen Alterthum spiel- ten, und deren Ursprung lange räthselhaft war. Nach ihm hätte man sih vor dem 7ten vorchristlichen Jahrhundert , bevor die in Alterthum als Skythen bekannten mongolishen Stämme von Nordosten her an den Nordrand des Schwarzen Meeres enbrachen, dieses Meer als einen guttishen See zu den- ln: im Norden die Kimmerier, im Westen Geten und Thraker, im Süden an vielen Stellen Thraker und Kimmerier. Denn alle diese Völker weist Pierson alb guttish nah, hauptsächlich durch den Vergleich der Sprachen, von denen uns freilich nur einzelne Worte er- halten sind, und der Religion, »on der uns römische und grie- vishe Schriftsteller Andeutungen hinterlassen haben, mit der (ligion und Sprache der späteren Littauer und Preußen. Von Schwarzen Meer sind guttishe Stämme zu den Gestaden der Ostsee gedrungen und haben dort ihre Stammesnatur am längsten behauptet. Die Gutten in ihrer Gesammtheit haben vir als einen selbständigen Zweig der indo - A RANIDA vlkerfamilie anzusehen, der Anlage nach in der

Shwarzen Meer bis zur Ostsee sich ausbreiteten, so fällt ein

title sichend jwischen den germanischen und slavischen Stämmen. Wenn cs ; ine Zeit gab, wo die Stämme der guttischen Familie vom |

Überraschendes Licht auf die Stelle des Herod i seien nach den Indern das zahlreichste Volt T A

Den Namen Littauer leitet Pierson ab, indem er annimmt, daß einer der guttishen Stämme von dem littauishen Wort Wilkas, in einer ältern Form Wiltas, der Wolf, den Namen O erhalten habe, welcher Name später in Litwen entstellt

rden.

In die Getenländer an der Donau und am Schwarzen Meer drang im 2. Jahrhundert n. Chr. der deutsche ‘Staea der Gothen ein, und verdrängte oder unterjochte hier die alten Besißer. Der ähnliche Klang der Namen hat griechische und römische Schriftsteller verleitet, in den guttishen Geten die germanischen Gothen zu suchen und umgekehrt. Jm 4. Jahrhundert n. Chr. hatte der Gothenkönig Hermanrich seine Macht vom Schwarzen Meer bis zur Ostsee aus- gedehnt und eine, obwohl nicht unbedingte Herrschaft auch Uber die guttishen Anwohner der Ostsee erlangt. Das gothische Reich zwischen dem Schwarzen Meer und der Ostsee wurde im 5. Jahrhundert durch die Hunnen zertrüm- mert. Als im 6. Jahrhundert Theoderich der Große ein neues ostgothiscbes Reich aufgerichtet hatte, sandten die guttischen Be- wohner des Bernsteinlandes eine Botschaft an jenen König, welche derselbe mit einem Brief beantwortete. Dieser Brief, der bei Cassiodor erhalten ist , bezeugt, daß die guttischen Stämme an der Ostsee, von Theoderich Aestier genannt, da- mals selbständig waren.

___ Der nächste Bericht über das Bernsteinland rührt von einem Angelsachsen Namens Wulfstan her, der am Ende des 9. Jahrhunderts von Schleswig aus, vermuthlich als Kauf- mann, die Ostseegestade besuhte. Wulfstans Bericht findet sich, roaHhrshrinliw nach münublichex Erzählung aufgescbrieken, in dee angelsächsischen, uns erhaltenen Ueberseßung, worlchc Alfred dov Große von dem spätrömischen Schriftsteller Orosius anfertigte.

Auch aus diesem Bericht geht die Identität der damaligen Ostseeanwobner mit guttishen Stämmen hervor. Von nun an, vom Ende des 9. Jahrhunderts an, kommen diese Stämme in Berührung mit den Dänen und Skandinaviern. Der Name Aestii, Ofileute, verschwindet für die Bewohner des Bernstein- landes und haftet zuleßt nur an dem östlichsten Küstenfleck der Ostsee, dem heutigen Esthland. Es werden nun die einzelnen Theile der Ostseeküste unter eigenen Namen bekannt. Der erste Küstenstamm, der namhaft wird, sind die Kuren. Auch diesen Stamm weist Pierson als guttisch nach.

In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts waren die Polen zum Christenthum bekehrt worden. Auf dem rechten Ufer der unteren Weichsel fanden sie ein Volk, das sie Pruzzen nannten. Sie konnten es weder bekehren, noch unterwerfen ; sie mußten im 13. Jahrhundert den deutschen Orden zu Hülfe rufen, der das Werk vollbrachte.

Die Jdentität dieser Pruzzen mit den Abkömmlingen der altguttishen Anwohner der Ostsee, deren wichtigster Stamm fie waren, ist durch die Berichte der Missionare, welche zuerst bei ihnen eindrangen, außer allem Zweifel. Der erste Missionar war ein böhmischer Geistlicher , Adalbert von Prag, der im Jahre 996 das Bekehrung8werk in Begleitung von zwei Ge- nossen unternahm. Er fand, wie es scheint niht ohne eigene Schuld, den Tod. Am 14. Februar 1009 hatte der Bekehrung8®- versu eines sächsishen Mönches Brun denselben Ausgang. Beide Missionare haben Biographen gefunden, die aus den Berichten von Reisegefährten geschöpft haben. Brun selbst hat das Leben seines Vorgängers beschrieben. E

Der nächste Bericht über die Pruzzen findet sich in der Kirchengeschichte Adams von Bremen im Jahre 1073. |

Den Namen Pruzzen leitet Pierson von dem altgutkischen Prutu, flug sein, her, indem er annimmt, daß die Gutten der Bernsteinküsten Pruzzen genannt worden seien, weil fie in reli-

| giösen Dingen die Wissenden waren. Denn es läßt sih nach-

weisen, daß bei dem Küstenstamm der Pruzzen in späterer Zeit V Hauptsiß des guttischen Religionskultus und Priester- thums war.

' Als Hauptergebniß der von Pierson angestellten Unter- suchungen stellt sich demnach heraus, daß die Bewogner des Bernsteinlandes von den frühesten Zeiten, bis zu welchen die geschichtlihe Nachforshung reicht, bis zu den Kämpfen des