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Das 17. Stück des Bundes-Gesehblattes des Norddeutschen Bundes, welches heute ausgegeben wird, enthält unter: Nr. 500 das Reglement zur Ausführung des Wahlgeseßes für den Reichstag des Norddeutschen Bundes vom 31, Mai 1869 (Bunde®geseßbl. S. 145). Vom 28. Mai 1870. Berlin, den 11. Juni 1870.
Zeitungs-Comtoir.
Ich. genchmige auf den Bericht vom 2. Juni d. Js., daß der Provinzial-Landtag des Königreichs Preußen zum 19. Juni d. ‘Is. zur “Erledigung von Gefchäften nach Königsberg zu- sammenberufen wexde.
Gegeben Schloß Babelsberg, den 6. Juni 1870. Wilhelm.
Graf v. Bismarck. von Roon. von Mühler. von Selchow. Graf zu Eulenburg. Dr. Leonhardt. Camphausen.
-An’* das Staats-Ministerium.
Ich ernenne auf den Bericht des Staats - Ministeriums vom 2. Juni d. J. hiermit den Ober -:-Präsidenten, Wirklichen Geheimen Rath von Horn zum Kommissarius, den Regie- rungs-Präsidenten, Ober-Burggrafen und Kammerherrn Grafen
zu Eulenburg-Wicken in Marienwerder zum Marschall und den Goeneral-Landschafts-Direktor Grafen Kaniß-Po- gn dessen Stellvertreter für den. auf den 19. Juni d. J. nach Königsberg einzuberufenden Provinzial-Landtag des König- ‘reihs Preußen.
Schloß Babelsberg, ‘den 6. Juni! 1870.
IG il helm.
Graf von Bismarck. von Roon. von Mühler. von Selchow. Graf zu Eulenburg. Dr. Leonhardt.
“Camphausen. An das Staats-Ministerium.
Berichtigung eines. Fehlers im-§. 1 des Allerböchsten Pri- vilegiums vom 28, März 1870 wegen Ausgabe von 13,500,000 Thalern fünfprozentiger Prioritätsobligationen der Magdeburg- Halberstädter Eisenbahngesellschaft.
Im Jahrgange 1870 der Gesch - Sammlung, Seite 295,
Beile 5 von oben, jowie im Staats-Anzeiger Nr. 85, -Seite 1409, eile 26 von unten, ift ansen: 2D zu lesen: , .
| Justiz- Ministerium. Der Rechtsanwalt und Notar Küster in Aschersleben i unter Verleihung des Notariats für das L Ste des
Appellationê®gerichts zu Naumburg a. S. als Recht das Kreisgericht in Erfurt véerici Worden. Pyr an
Allgemeine Verfügung vom 4. Juni 1870 — be- treffend den Erlaß von Arrestverfügungen gegen aktive Offiziere oder sonstige Militärpersonen des aktiven Dienststandes. Sämmtliche Gerichtsbehörden werden hierdurch angewiesen, von dem Exlaß von Verfügungen, wodurch auf ' Vermögens-
objefte aktiver Offiziere oder sonstiger Militärpersonen des aktiven 8. D
Dienststandes Arrest gelegt, wird, fofort den betreffenden Militär- Vorgeseßten in Kenntniß zu seßen, ‘da :folches ette theilung des Herrn Kriegs-Ministers im -Jnteresse des Dienstes erforderlich ist. Auch ist in den Arrestverfügungen gegen aktive Offiziere oder audere Militär personen-des aktiven Dienststandes künftig ausdrücklich zu bemerken, daß: dem :Militärvorgeseßten
schung der nicht regimentirten
baren Vorgeseßten zu richten. Berlin, den 4. Juni 1870.
Der Justiz-Minister. Leonhardt.
An sämmtliche Gerichtsbehörden in den Bezirrien der Königlichen Appellation8gerichte zu Kiel, Celle, Cassel, Wiesbaden und Frankfurt a. M.
Ministerium der geistlichen , Unterrichts - u Medizinal - 5 ugelegenbeiten. G
Die Beförderung des Professors Dr. Milde und d ordentlichen Leh: ers Domke an der Realscbule zum heil Geist in Breslau, so wie des ordentlichen Lehrers Dr, B an der Realschule in Görliy zu Oberlehrern, is genehmigt worden, t Serue Siemte r N d
er Lehrer Heinri ietrich zu Heiligenstadt i ShalehngereSemingr in Fulda als ordentlicher Lehrer ae worden.
Haupt-Verwaltung der Staatsschulden,
__ BVekanuntmachung, betreffend-die 15. Verloosung der fünfprozentigen Staats-Anleihe vom Jahre 1859.
In der heute in Gegenwart eines Notars öffentlich be wivkten:Verloosung von Schuldverschreibungen der fünfprozenti gen preußischen Staats - Anleihe vom Jahre 1859 sind die i der’ Anlgge (a), verzeihneten Nummern gezogen worden, „Dieselben [werden-den Besißern mit dem Bemerken gekün digt, daß die in den ausgeloosten Nummern verschriebenen §4 pitalbeträge vom 2. Januar 1871 ab täglich, mit Ausschluß dr Sonn- un Festtage und der zu den Kassenrevisionen nöthigen Zelt / von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags bei de taatsschulden - Tilgu1 gérasse hierselbst, Oranienstraße Nr, gegen Quittung und Rückgabe der Schuldverschreibungen ni den dazu gehörigen, erst nah -dem 2, Januar 1871 fälliza Zinscoupons Serie 11. Nr. 8. nebst Talons baar in Empfan zu nehmen. sind. Die Einlösung der Schuldverschreibungen kann auch bei den Königlichen Regierungs - Hauptkassen , sowie bei der Kreisfast in Frankfurt a. M. und den Bezirks-Hauptkassen in Hannover, Osnabrück und Ra bewirkt werden. Zu diesem “Zwecke sind die Schuldverschreibungen nebs Coupons und Talons einer dieser Kassen einzureichen, welche fit der Staatsschulden-Tilguna8kasss gur Prusung vorzulegen und nach vfalgtev orirellung die Auszahlung zu besorgen -hat. Der Geldbetrag der etwa! fehlenden, unentgeltlich mit ab:
zuliefernden Yinêscoupons wird v : *rfbebalter, p on dem zu zahlenden Kapitale
Formulare zu den Quittungen werden von den gedachten
Kassen unentgeltlich verabreicht.
Die Staatsschulden-Tilgungskasse kann sich in
einen Schriftwechsel mit den Inhabern der Schuld-
verschreibungen über d i time sfdi g ie Zahlungsleistung nid!
Zugleich werden die Jnhaber der in der Anlage bezeichneten,
nicht mehr verzinslichen Schuldverschreibungen der vor bezeichneten Anleihe, sowie der Anleihe vom Jahre 1856, welt
früheren : Verloosungen
Dezember v (mit Ausschluß der am
J. ‘stattgehabten , der fünfprozentigen
Staats - Anleihe von 1859) gezogen aber bis jeßt noch nit! realisirt sind, an die Erhebung ihrer Kapitalien! Mina,
In Betreff der am 8, Dezember v. Js. ausgeloosten und
zum 1.Juli d. J. gekündigten Schuldverschreibungen wird auf’ das an dem ersteren Tage bekannt gemachte Verzeichni!
eine Mittheilung von dem Erlasse der Verfügun i oder gleichzeitig gemacht werde. N fügung gemacht sei,
Berlin, den 4. Juni 1870. Der Justiz-Minister. Leonhardt.
Ailgemeine Verfügungvom 4. Juni 1870 — be L die gegen ‘aktive Offiziere eingehenden Klagen. aas __ Sämmtliche Gerichtsbehörden in- den Bezirken der König- lichen Appellationsgerichte zu Kiel, Celle, Cassel, Wiesbaden und oranffurt a. M. werden hierdurch angewiesen , wie solches für die Übrigen Landestheile bereits unterm 12. September 1857 vorgeschrieben ist , von jedem gegen einen aktiven Offizier an- hängig wcrdenden Rechtsstreite dem betreffenden Militärvorge- leuten , unter Bezeichnung des Gegenstandes der Klage, Nach- ridt zu ertheilen. Diese Benachrichtigung is} hinsichtlih der
Bezug genommen, welches bei den Regierungs- tkassen, den Kreis-, den Steuer- und den Forsikassen, def A ti H anderen größeren Kommunal - Kassen , sowie ay
der Landräthe und Magistrate zur Einsicht offen liegt.
Ammecerei- und den Bureau?
Berlin, den 8, Juni 1870.
Haupt-Verwaltung ‘der -Staats\{ulden. von Wedell. Löwe. Meinecke, Eck.
: a. Liegt der heutigen Nummer dieses Blattes bel.
Preußische Bauk.
Bekanntmachung. Die Haurt - Bank wird auch in diesem Lahre auf Woll‘,
welche in ihrem Speicher niedergelegt wird, Darlehne erthcilen.
Die Darlehne können, wenn die dafür verpfändete Wol!
regimentirten Offiziere an den Regiments-Commandeur, in An-
bis 3 Uhr Nachmittags in dem Banfkspeicher abgelicfert noch an demselben Tage in Empfang genonimen werden.
aber an den nächsten UNnmittej
| griegs - Minister und das Militär- und das Civil - Cabinet
| raths
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i itthei i iakeiten treffen den x nd der Kürze halber an die Bank-Taxa- Mittheilung zu beschränken. Die Weitläuftig ¿ Ani ed 2s snd deri ius direkt zu richten, von denen S R Lee Empfänger. uffen: nicht selten Zig e R i | - | eine Gattu 14 | oder beine 1 Fen aatéè ib ditéidiatatillids PAREM E 0 um die Umständlichkeit des chreibens und Aifeeltgear i en 19. April 1870. eines Briefes zu ersparen. Auch die Uebersendung einer Ber niglich Preußisches Haupt-Bank -Direktorium. me a ; w. ersezt für verschiedene Gelegenheiten einen- örmlichen Brief. : T D 1 | Diese Betrachtungen haben bei dem Postwesen zu der Ein- richtung der Korrespondenzkarten geführt, welche zur A‘fkürzung und Erleichterung des Briefwechsels bestimmt sind u? vom i rung zugelassen werde. So- ostanstalten noch vor diesem Formularen zu Kor- respondenzkarten zu versehen, können dieselben auch schon vorher in Cirkulation geseßt werden.
N icht amtliches.
«en. Berlin, 11. Juni. Se. Majestät der
Pretsichtigten gestern Morgen das Garde - Kürassier- und gen O arde-Oragoner-Regiment auf dem Tempelhofer Felde en trugen dabei die Uniform des erstgenannten Regiments. M Demnächst unternahmen Se. Majestät der König eine
ichterfelde, um die dortigen Anlagen in Augen! Die Vorderseite der Korrespandenzkarte enthält einen zur n Sn) ließen Allerhöchstsich vom Minister des | Einrückung der Adresse bestimmten Vordruck. Die Rückseite vniglichen Hauses Bortrag halten und gaben darauf ein | f hrer ganzen Ausdehnung zu schriftlichen Mittheilungen eres militärische8 Diner. n i benußt werden. Adresse und Mittheilung können mit Tint q Seute besichtigten Se, Majestät der König auf dem | Bleistift, Rothstift oder sonstigem färbenden Material geschrieben. terplage hinter dem Kreuzberge das 2. Garde-Ulanen- Und | werden: nur muß. die Schrift haften und deutlich sein. Die C rde-Dragoner-Regiment, nahmen auf dem Playe militä- | Mittheilungen auf der Rückseite können auch dur Dru, ¡he Meldungen entgegen und empfingen im Palais den | Lithographie u. \. w. hergestellt werden, wobei alsdann nicht Vral der Infanterie von Peucker. Hierauf hielten der | minder schriftliche Einschaltungen zulässig sind. Der Absender braucht sih nicht zu nennen.
Die Formulare zu den Korrespondenzkarlen werden von der Post geliefert. Diese Formulare sind bereits mit der, die Gebühr für die Beförderung der Korrespondenzkarte darstellenden reimarke von 1 Groschen, beziehung8weise Z Kreuzern beklebt. ür den Stadtpostverkchr und für den Verkehr aus dem Orte nach dem Landbestellbezirke und. umgekehrt werden an denjent- gen Orten, wo eine geringere, als die eben bezeichnete Taxe be- steht, Formulare mit den entsprechenden Marken des geringe- ren Werths beklebt und zum Verkaufe an das Publikum be-
i alten. Ur H a Rur der Betrag der aufgeklebten Marken ist bei Entnahme der Formulare zu orrespondenzkarten zu entrichten; das For- mular selbs wird unentgeltlich geliefert. Auf Wunsch sollen aber auch unbeklebte Formulare in Partien von wenigstens 100 Stü verabfolgt werden; in diesen Fällen wird für jedes Hundert der Selbstkostenpreis von 5 Groschen oder 18 Kreuzern berechnet. : :
Die mit der Ma von 4 Green. ia
ern beklebten Korrespondenzkarken werdén 09 L i nah allen Orten des Norddeutschen Postgebiets, ferner nach den süddeutschen Staaten, nach Oesterrei und Dun nrh o ebestellung Ut Aud fux ee Sorreiondeng er / V L ovrroNsff Ö een P URLA dagegen können Postvorschüsse auf Diek
i en werden. E P Bedürfnisse liegen sollte und ohne Aufwendung besonderer Kosien geschehen kann, wird den Abjsendern, nament lich bei größeren Postanstalten, eine Schreibgelegenheit zur Pu - füllung der Korrespondenzkarten in der Nähe der Postaufgabe-
stellen gewährt werden, btes Formular zux Kor- Menn ein mit der Marke beklebtes F beschädigt, oder
enzkarte vor der Einlieferung zux Post : L unbrauchbar werden sollte, so wird die Post den 2e tausch desselben gegen ein unverleßte8, mit der entsprechenden Marke beklebtes Exemplar unentgeltlich bewirken. ie Es ist anzunehmen, daß dieses neue Kommunikationsmi e dem Publikum für A A aa S acO d E n sein werde. Sehr vel c. toe Mittheilung vollkommen; die Postbeamten habr ns Zeit, sie zu- lesen, werden auch bei: der tägli wiederkehrenden Masse ganz gleichgültig dagegen ; beim Telegraphiren liegt {on jet ganz derselbe Fall vor, nur daß bei der Post die Masse viel größer ist. : A A FÚr a roße Anzahl von Mittheilungen 1m O Verkehr , Bestellungen, Benachrichtigungen, Meldung Hr händlerischen und I Ae f O Mt E denzkarte wegen der EinsaGyel! - Fürze 1 “elligon Verkehr mäßig verwendbar sein. Nicht minder 1m Hilmar 2B bei Einladungen , Erkundigungen / kurzen ch dies bequeme dem Kreise des alltäglichen Lebens. e m I G20 gebt Kommunikationsmittel die Antworten att u ( it ; ie für di rüdckenden und sich mit find, so werden die für die arie P e ermieden obe unter so aufhäufenden »Briefschulden Fu Bee ; i n Wie umständlich is} es oft auf ! ui ; e ci ebliche Anzahl | doch leicht abgetragen werden. Wi Le Des au R I L ittheilu ? : ¿n Ar j i 9 | : ; i ie C it mi swahl und Fn u ; i ll auf der Reise u. st. w. an die An Kürze. Die Einfachheit nicht, weil Nu es, Auf- | standes, von einem Vorfa der Nel ; J j (8, des Berschlu 1e® Tia lassen ; künftig wird eine Korrespondenz Yriefbogens, Anwendäng D Ebi teit verursachen. Und | gehörigen gelangen zu assen ; t Bleistift im Coupé , auf fleben der Marke u. \. w. Umständlichkeiten Vere “of ac, | farte aus der Tasche genommen, mit eisti -OUPO ee nit, P A lern icht, f idi auf die nade dem Perron x. ausgefüllt und in den nächsten Briefkasten am schrieben wird, die Konvemenz exheis{chl, Sans
Vortrag. e 5E _ der gejtieigen D, ges tien R in welcher der Delbrück in O Ea lers den Vorsiy, führte, exsoigle zun ie Be-
A ahme über die mit der Schweiz zu treffende Berein- barung wegen egenseitiger Militärdienstbefreiung. Sodann wurden Audchußberichte erstattet über: a) den vom Reichstage beschlossenen Entwurf eines Geseßes über die Ausgabe von piergeld; Þ) den Antrag Bremens, betreffend die Verleihung von Belohnungen an Seeleute für Lin in Seenoth c) den vom Präsidium vorge r} eines Eisenbahnbetriebs- Reglements; d) die Wahl von dreî N des Bundes- Ober-Handelsgerichts, 0) die Beschlüsse des eich8tageS, betreffend 1) die Reform des Militáärstrafrechts , 2) eine Petition wegen der Bestrafung der Entwendung von Weiden. Nachdem N über mehrere an den Bundesrath gerichtete Eingaben Besch uß gefaßt war, vertagte der Vorsitzende die Sißungen des Bundes§-
rathes.
_— Laut telegraphischer Nachricht hat Se. t der Prinz Adalbert von Preußen, schl bee s in it seinem Flaggsci} S. M. S. A, Vilhelm« am 9. d. M. Abends den Kieler t J y in der Nacht vom 9. zum 10. bel Bül vor Anker ge e am 10. früh die Reise fortgeseßt, um sich mit pen a Vh N England befindlichen Panzerfregatten »Friedrich Carle un »Kronprinze zu vereinigen. | A ohrzeug »Prinz Adalbert« ist zu e N M, i Geestemünde in See gegangen.
Po | der neu _ eral - Postamt verbreitet in Betreff der neu a goceift 1a fürtèn folgende Information:
j hterung des Briefwechsels. _ SLRA Ske fu wie viele andere menschliche Ein-
i ren. | im Laufe der Zeiten manche Wandlung erfah N Ubrtbum N die V a O erli E in U. |. W. i ( l L ändern Umrounden oder Ringen verbunden: der D var der Form nach fast ein BiN, (cler reicuie, Diese made noch bis in itte L i ul ba nen Vora g T n U Ee Ent: auptformen vi Da N Uin verschiedene Uebergangsstufen 4 N Material war dabei von Einfluß: das h n es Da das Pergament, der Bast , das Papier. er 0E seidend ein A ere piefrtor trr iuche, wie dur Pil Biodrn g dae) Gta ut bestim, Aas jen ver 8ports wesentlich m , i s Wandlungen A Fie ia au L E i ürste UHC O - Dolie alten Y wie A Schwulst des Briefstyls früherer Zeiten, die Häufung der Titulaturen U. \, w. beweist.
Sizung des Bundes- Staats-Minister
Königliche OdberbrfchlL-