1890 / 110 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 06 May 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Anzahl während der Nachtzeit weiter zu beschäftigen, wenn die Fortführung des Betriebes im bisherigen Umfange bei Beseitigung der Nachtarbeit Betriebsänderungen bedingt, welhe ohne unverbältnißmäßige Kosten nit früher hergestellt werden können. Die Nattschicht dieser Arbeiterinnen darf die Dauer von zehn Stunden nit überschreiten ; zwischen den Arbeitéstunden ist denselben eine mindestens einstündige Pause zu gewähren.

Der dem Hause der Abgeordneten zugegangene Ent - wurf eines Geseßes, betreffend die Schulpflicht, lautet :

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. verordnen mit Zustimmung beider Häuser des Landtages Unserer Monarchie für den Umfang derselben, was folgt:

. 1. Jedes Kind hat den Unterrict zu empfangen, welher für die öffentlihe Volks\{ule vorgeschrieben ist.

8. 2. Die Schulpflicht eines Kindes beginnt mit dem auf das vollendete sechste Lebensjahr folgenden Aufnahmetermin.

Kinder, welche innerhalb dreier Monate nah diefem Termin das sechste Lebensjahr vollenden, können auf Antrag der Eltern oder teren Stellvertreter in die oöffentlihe Volks\{chule aufgenommen werden, wenn sie die für den Schulktesuch erforderliche körperliche und geistige Reife besitzen. : i: j

&. 3. Die Stulpfliht eines Kindes endet mit dem auf das vollendete vierzehnte Lebensjahr folgenden Entlafsungstermin.

Die Entlassung aus der öffentlihen Volkés{hule findet zweimal im Jahre statt. e L

8, 4. Der Beginn des s{ulpflihtigen Alters kann von der Shul- aufsits behörde für bestimmte Bezirke aus örtlihen Gründen bis zur Dauer eines Jahres, und aus persôönlihen Gründen für körperlich oder geistig nicht genügend entwickelte Kinder auf angemessene Zeit hinausgeshoben werden. s

& 5, Zur Theilnahme an dem \ch{ulplanmäßigen Religions- unterrihte dürfen Kinder niht angehalten werden, welche einer anderen Religion als derjenigen angehören, deren Lehren dem Unterriht zu Grunde liegen.

Die Theilnahme an den übrigen Lehrgegenständen der öffent- lien Volks\chule ist allgemein verbindlich.

8& 6. Zum Besuch der öffentlihen Volksschule sind diejenigen Kinder nicht verpflichtet, welhe in einer andern öffentlihen Schule unterrihtet werden oder anderweit einen Unterricht empfangen, welcher nach dem Ermeffen der Schulaufsichtsbehörde geeignet ist, den Unter- riht in der öffentlihen Volkéschule zu ersetzen.

Falls diese Vorausfeßungen nicht zutreffen, is die Schul- aufsihtsbehörde befugt, den Besuh der öffentlihen Volksschule an- zuordnen. E

8, 7. Kinder, welche zum Besuch der öffentlihen Volksschule verpflichtet sind, können derselben na näherer Anordnung der Schul- aufsihtsbehörde zwangéweise zu-eführt werden, wenn sie die Schule oóne genügenden Grund beharrlich versäumen.

8, 8, Eltern und deren Stellvertreter, insbesondere alle die- jenigen Personen, deren Obhut \c{ulpflichtige Kinder unterstellt sind, lowie Dienst- und Lehrberren baben dafür Sorge zu tragen, daß die zum Besuch der öffentlihen Volkéëshule verpflihteten Kinder den Unterricht reg:lmäßig besuchen.

8. 9, Die Schulaufsichtsbehörde hat die Fälle einer Versäumniß des Unterrichts zu prüfen und diejenigen Fälle, welhe sie nah dem Ergebniß ihrer Ermittelungen für ungeieccktfertigt erachtet, zur Kenntniß der Ortépolizeibehörde zu bringen.

8, 10, Wird der Unterricht ohne genügenden Grund versäumt, so werden die im §. 8 bezeihneten Personen für jeden Tag, an welchem eine solhe Versäumniß stattfindet, mit einer Geldstrafe von 10 Pfennigen bis zu einer Mark und, Falls diese nicht beigetrieben werden kann, mit Haft von drei Stunden bis zu einem Tage bestraft.

Statt der Haft kann während der für dieselbe bestimmten Dauer derjenige, gegen welchen die Strafe festgeseßt ist, ohne in Haft ge- nommen zu werden, zu Gemeindearbeiten, welche seinen Verhältnissen und Fähigkciten angemessen sind, angehalten werden

8. 11, Arbeitgeber, welhe \{hulpflichtige Kinder während der Unterrichtestunden beschäftigen oder die Beschäftigung solcher Kinder in ihrem Dienst während der Unterrichtsstunden durch ihre Aufseher, Gehülfen oder Arbeiter dulden, werden, sofern niht nach den Be- stimmungen der Reichsgewerbeordnung eine härtere Strafe verwirkt ist, mit Geldstrafe von einer Mark bis zu einhundert und fünfzig Mark und, Falls diese nicht beizutreiben ift, mit Haft bis zu vierzehn Tagen bestraft.

8. 12. Die Bestrafung erfolgt in dem durch das Geseß vom 23. April 1883 (Geseß-Samml. S. 65), betreffend den Erlaß poli- zeiliher Strafverfügungen wegen Uebertretungen, vorgeschriebenen Verfahren.

_Es ift gestattet, gegen mehrere Beschuldigte gemeinsame Straf- verfügungen zu erlassen und die Strafverfügungen den Beschuldigten durch einen öffentlihen Beamten mündlich bekannt zu maen.

Die an Stelle einer nit beizutreibenden Geldstrafe eintretende Haft kann vollstreckt werden, ohne daß der Versuch der Beitreibung der Geldstrafe gegen den zur Zahlung Verpflichteten gemacht worden ist, sofern die Zahlungsunfähigkeit desselben gerihtskundig ist.

Die Geldstrafen fließen nach Abzug der von dem Zahlungs- pflichtigen nicht beizutreibenden Kosten der Festseßung und Vollstreckung zur Schulkafse.

8. 13. Welche Behörde in den von dem Gesetz vorgesehenen Fâllen die Obliegenheiten der Schulaufsibtsbebörde wahrzunehmen hat, bestimmt der Minister der geistliten, Unterrihts- und Medizinal- Angelegenheiten.

_§. 14. Dieses Geseg tritt am 1. Oktober 1890 in Kraft. Die Minister der geistliten, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten, des Innern und der Justiz haben die zur Ausführung des Gesetzes erforderlihen Ancrdnungen zu erlassen.

__UÜrkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben, . den

Statiftik und Volkswirthschaft. Zur Arbeiterbewegung.

__ Ueber die gestern bereits erwähnte Versammlung in Bochum, in welcher sib der neue Bergarbeiterverband konstituirte, entnehmen wir der „Köln. Ztg.“ folgende nähere Mittheilungen: Die Gründung erfolgte am 4. d. M. in einer Versammlung, zu der die Vertrauens- männer des für den Obker-Bergamtsbezirk Dortmund bestehenden RNechts\{chuptvereins, ferner diejenigen Vertreter von Zahl- stellen des alten Verbandes, die dem neuen Verbande beitreten wollen, und endli die Vertreter von Knappenvereinen, die ebenfalls den Wunsch haben, si anzuschließen, eingeladen waren. Die Saßungen für den neuen Verband lagen im Entwurfe vor und wurden nah einer längeren Besprechung mit einigen kleinen Ab- änderungen angenommen, Der Verein wird seinen Sitz in Efsen haben. Mitglied kann jeder vatriotish und christli gesinnte Berg- arbeiter des Vber-Bergamtsbezirks Dortmund werden, der im Besitz der bürgerlihen Ehrenrechte ist. Wesentlich ist noch die Bestimmung, daß die Vorstandsmitglieder und Vertrauensmänner wenigstens 25 Jahre alt sein und 5 Jahre ununterbrochen bergmännishe Arbeit verrichtet haben müssen, Aehnlich der Einrichtung bei dem alten Ver- bande gliedert sih der Verein in Bezirksvereine, welhe dur Abge- ordnete in den Hauptversammlungen vertreten werden. Eine beson- dere Aufgabe ist dem Verein dadur gestellt, daß er - bci allen auf den Beruf bezüglichen Streitigkeiten Rehts\{hußz gewähren soll. Das Eintrittsgeld beträgt 50 S und der monatlihe Beitrag 20 4. In den Vorstand wurden vorläufig gewählt Hohmann-Steele, Untitt- Bruch, Fischer-Efsen, Kleinbeck-Linden, Koh-Recklinghausen, Stemmer- mann-Srumme und Schlottkey-Eiel,

Wie demselben Blatt ferrer aus Bo hum berichtet wird, waren

die Knapp schaftsältesten des märkischen Knappscchafts- vereins zum 4. d. M. eingeladen, ihr Gutachten abzugeben über die neuen Satzungen, welche der Zusammenlegung der drei im Ober- Bergamtsbezirk Dortmund bestehenden Knappschaftsvereine, des Märkishen, des Mülheimer und des CEssen-Werdenschen zu Grunde gelegt werden sollen. Dieselben sind von einer Kommission vorberathen und enthalten das Beste aus den Satzungen der drei Knappschaftskafsen, namentlich regeln sie auch die Pensionsverbältnisse der Steiger im Essener Revier besser als bisher. Auch wird den Bergleuten das direkte Wahlrecht der Aeltesten (ihrer Vertreter) zugestanden, während bisher drei Personen ¡u wählen waren, aus denen sich der Vorstand den aussuchte, der ihm am Besten gefiel. Die Versammlung nahm die Satzungen ein- stimmig an.

Die „Saarbr. Ztg.“ theilt mit, daß die für Sonntag be- rufene allgemeine Arbeiterversammlung, in welcher ein Rechts- \chußverein nah Art des bergmännishen gegründet werden follte, wegen zu geringer Betheiligung refultatlos verlief. Man beschloß, zu biet Zweck auf nächsten Sonntag eine neuè Versammlung zu

erufen.

Die Hannovershe Baumwollenspinnerei und -Weberei hat ihren sämmtlichen 700 Arbeitern auf den 10. Mai gekündigt. Die Fabrik ift gezwungen, den Betrieb ein- zustellen, weil in Folge des theilweisen Strikes Mangel an vor- gearbeitetem Material eingetreten ift.

Die gestern in Köln abgehaltene Versammlung der Brauer- gehülfen beshloß, den Strike fortzuseßen, bis der zehn- stündige Arbeitstag und die verlangte Lohnerhöhung bewilligt sind. Au in Mülheim a. Rh. sind die Brauergesfellen zum größten Theil ausständig.

In Elberfeld fand am 4. d. M. als Kundgebung für den ahtstündigen Arbeitstag eine Volksversammlung ftatt, welche von etwa 2000 Perfonen besucht war. Die Versammlung beschloß, den Resolutionen des Pariser Arbeitstages zuzustimmen und deren Durch- führung auf dem Wege der Gesetzgebung zu verlangen.

In Breslau ift der kaum beendete Tischlerstrike, wie die „Schl. Ztg.“ mittheilt, gestern aufs Neue ausgebrochen, da die Arbeit- geber die Unterzeihnung einer sogenannten „Fabrikordnung“ von den zur Arbeit sih anmeldenden Gesellen verlangt haben. In einer gestern abgehaltenen Versammluna, über die nähere Mittheilungen N O vorliegen, wurde die Wiederaufnahme des Strikes be-

ofen.

Wie der „Rh.-Westf. Ztg.“ aus Bielefeld geschrieben wird, fand vorgestern eine von etwa 800 Personen besuchte Versammlung der ausfständigen Arbeiter der Ravensberger Spinnerei ftatt. Man beschloß, von gestern ab in einen allgemeinen Strike ein- zutreten und so die bislang nur von etwa 500 Personen herbeigeführte Arbeitseinstellung auf das ganze Werk, das etwa 12—1300 Arbeiter beschäftigt, auszudehnen. In der Versammlung wurde namentlich über die vermeintlich ungerehte Vertheilung des sogen. Ueberspinn- geldes, d. h. des Arbeitsertrages für das täglich überproduzirte Quantum Garn geklagt und zugleich der Arbeitslohn überhaupt als nicht ausreihend hingestellt.

Aus Hamburg meldet ,„W, T. B.“, daß die dortigen Küfer einstimmig eine Resolution annahmen, nah welcher für den Fall, daß die Arbeitgeber die entlassenen Leute nit bis zum 7. Mai be- dingungslos wieder annehmen, in den Generalstrike ein- getreten werden soll, Die hauptsählichsten Forderungen der Küfer sind neunstündige Arbeitszeit und Lohnerhöhung. Die Zimmer- leute beshlossen fast einstimmig, gestern die Arbeit einzustellen, wenn ihre Forderungen: neunftündige Arbeitszeit und 65 4 Minimal- lohn für die Stunde, niht bewilligt werden.

In Mainz sind der „Frkf. Ztg.“ zufolge die Arbeiter der dort sehr ausgedehnten Lederindustrie in die Lohnbewegung eingetreten; namentlih soll eine Herabsetzung der Arbeitszeit, welche gegenwärtig 12 Stunden beträgt, angestrebt werden, Am Sonntag wurde eine Versammlung von Lederarbeitern wegen eines tumultuarishen Auftrittes durch den Polizeikommifsar aufgelöst.

Hier in Berlin war, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, in der Chemischen Fabrik auf Aktien (vormals E. Scering) ein Anschlag angeheftet, in welhem zunächst das Verhältniß zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Fabrik dargelegt wird, und daran wird dann folgende Erklärung geknüpft: Die Direktion ist niht ge- willt, eine derartige Unsicherheit des Betriebes länger bestehen zu lassen, und wird entweder den Gesammtoetricb bis auf weiteres {ließen und damit sämmtliche Arbeiter entlassen, oder nur diejenigen Arbeiter von Montag, den 5. Mai ab weiter arbeiten lassen, welche die Verpflihtung unterzeihnen, die Fabrikordnung treu und gewissenhaft zu befolgen, jeve Ausfstandsbewegung zu ver- meiden und weder sozialdemokratische oder überhaupt solhe Ver- sammlungen, welche den Interessen der Chemischen Fabrik auf Aktien (vormals E. Schering) zuwiderlaufen, zu veranlassen, noch dieselben besuchen zu wollen. Dur obige Maßnahmen ist nach Entlassung von im Ganzen 25 Arbeitern, von denen 5 nit unters{reiben wollten, z. Z. die Ruhe in der Scering'\hen Fabrik wieder hergestellt und es wird in allen Betrieben wie früher gearbeitet.

Einer Prager Meldung des „Wolff’hen Bureaus" zufolge, stellten die Arbeiter sämmtliher Maschinenfabriken in Prag mit Ausnahme der Ringhoffer’ schen gestern die Arbeit cin. Mittags hatten sch etwa 9000 Arbeiter versammelt um zu berathen. * Dieselben gingen jedoch ruhig auseinander, als ihnen der Polizeibeamte erklärte, die Versammlung sei gesetz- widrig, da fie nicht vorher angemeldet worden. Die Arbeiter baben nunmehr für Donnerstag die erforderlihe Genehmigung nachgesucht.

Aus Fulnek meldet ,W. T. B.“, daß der durch die Wag- städter Excedenten angeregte Strike nah mehr als achttägiger Dauer beigelegt is. Heute sollte in allen Fabriken zu ten alten Bedingungen gearbeitet werden. Das Militär ist wieder abgerüt.

Aus Madrid wurde bereits gestern vom, Wolff’\{chenBureau“ gemel- det, daß im ganzen Königreih Spanien die Nuhe wiederhergestellt worden ist, In Madrid selbst haben fast alle S triken den die Ar- beit wieder aufgenommen ; in den Provinzen dauern die Strikes zwar fort, jedo obne daß Ruhestörungen vorgekommen wären. Aus Barcelona wurde berichtet: Die Polizei verhaftete im Laufe des Vormittags mehrere Personen, welhe anarchistische Flugschriften ver- theilten. In einigen Gewerken find die Arbeiter geneigt, die Arbeit wieder aufzunehmen; die Behörden haben Vorkehrungen ge troffen, dieselben zu beschüten.

Wie „W. T. B.“ aus Paris mittheilt, erklärt die Gas- Compagnie mit Rücksiht auf den theilweisen Ausstand der Gaßsarbeiter, der Gesammtdienst sei vollständig gesihert. Weder in Roubaix noch in Tourcoing sind weitere NRuhe- störungen vorgekommen. Die Lage sent f im Allée meinen gebessert zu haben, obgleich die Strikenden noch zahlrei sind. Die Konferenz zwischen den Arbeitgebern und den Delegirten der Arbeiter hat bis jeyt zu keinem Resultat geführt.

Das Märzheft der , Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“ enthält, neben den regelmäßigen Monats- Mittheilungen, Jahres-Uebersichten über die Anmusterungen von Matrosen und Schiffsjungen zur deutschen Handelsmarine im Jahre 1889 und über den Stand der Niederlagen für unverzollte Gegenstände in demselben Jahre.

Literatur.

Kaiser Wilhelm I., die Prinzeß Elise Radziwill und die Kaiserin Augusta. Mit Briefen des Prinzen Wilhelm. Herausgegeben von Gneomar Ernst von Natßmer. Berlin, Verlag von Gebrüder Paetel, 1890. (Pr. 1 A 80 4.) Die Ver- öffentlihung der vorliegenden Briefe des hochseligen Kaisers, damaligen Prinzen Wilhelm, ist mit Erlaubniß Sr. Majestät des Kaisers und Königs erfolgt. Der darin berührten, erst Wenigen ret bekannten Beziehungen hat ih bereits die Legende bemächtigt, während die Bricfe des Prinzen die wahre Herzens-

“Säulen 2.

wenn nicht vollständig, doch unmittelbar klar darlegen, sodaß der Hofrath Schneider an dên Heraus- geber im Auftrage des howseligen Kaisers Wilhelm 1878 schreiben durfte: eine felbst nur hbistorische Darstellung des Verbält- nisses ohne den Abdruck ter Briefe werde kaum mögli, jedenfalls ungenau und unvollständig sein. Dazu kommt, daß die Briefe in einer Zeit, in welcher andere Stützen weltliher Macht ins Wanken kamen, einen neuen erhebenden Eindruck von der sittlihen Bedeutung der Hohenzollern geben, indem sie zeigen, wie der hochselige Kaiser Wilbelm {on als Jüngling, den Segen der Eltern für eine Be- dingung des Erdenglücks erkennend, unter den verwickeltsten Verbhält- nissen den Gehorsam gegen den Vater mit seinen übrigen Pflichten in Einklang zu bringen wußte. j

Von dem rech illustrirten Prahtwerk „Indien in Wort und Bild“ von Emil Schtwlagintweit (mit 417 Holzschnitten; Leipzig, Verlag von Schmidt und Günther) ist die seiner Zeit angekündigte zweite, bis auf die Neuzcit fort- geführte billige Ausgabe nunmehr bis zur 6. Lieferung gediehen. Die vorliegenden Hefte bieten eine Uebersicht über die einzelnen Völker und Kasten sowie eine Schilderung der berühmten Felsentempel. Mebrere große Holzschnitttafeln und viele vorzügli ausgeführte Textbilder \chmücken die Hefte. Aus den letzten drei Heften seien besonders hervorgehoben die vorzüglihen getreuen Ab- bildungen einzelner Fürstliher Personen, fowie von Vertretern der niederen Kasten und Bauern. Interefsant sind auch die bildlichen und beshreibenden Schilderungen der altindishen Urvolkêrafsen, ihrer Wohn- und Grabstätten. Eine ganz eigenartige Anziehung aber üben die wunderbaren Felsentempel auf der Insel Elephanta, auf Kanheri und in Karli mit ihren üpvigen Reliefskulpturen, reih verzierten Von diesen höchs| charakteristishen Bau- und Kunst- werken geben mehrere vortrefflihe Holzschnitte eine lebendige An- \chauung. Das \chöne, Belehrung und Unterhaltung in angenehmster Verbindung darbietende Werk foll in 45 Lieferungen zum Preise von je 590 S vollständig werden.

Neue Karte von Afrika in 6 Blättern von Dr. R. Lüddecke. Mit 18 Nebenkarten und einem Namenverzeichniß, enthaltend 16 000 Namen nebst Hinweis, wo dieselben auf der Karte zu finden sind. Aufgezogen auf Leinwand in Calicodecke Pr. 10 Æ (Gotha : Justus Perthes.) Mit vorliegender Karte wird ein vortreffliches Hülfsmittel zur Orientirung auf dem afrikanisben Kontinent geboten. In dem ansehnlihen Maßstabe von 1:10 Millionen, nach welchem also eine Entfernung zweier Punkte auf der Karte von 1 mm niht mehr als 10 km Entfernung in der Wirklichkeit bedeutet, telt sich uns hier der Welttheil Afrika fast in Wandkarten- größe dar (in einem Rahmen von Meterhöhe und über § m Breite), indeffen bei der Fülle der eingetragenen Einzelheiten durhaus zum Handgebrauch. Die ungeheure weiße Fläche, welche diesem Welttheil den Namen des „dunkeln“ verleihen half, ist jeßt bis auf einen unbedeutenden Fleck zwishen dem nördlihsten Congo- bogen und Adamaua mit den Signaturen von Ländern und Völkern, Flüssen und Bergen, Städten und Staatsarealen überdeckt. Der äußeren Durchforshung, welche zunächst die Erkenntniß der Raum- erfüllung erstrebt, ist Afrika endlih so gut wie ganz erschlossen, und diese Karte ist der vollendete Ausdruck dessen, niht bloß nah wissenshaft- liher Verläßlichkeit, sondern auch nah der Seite ge\{mackvoller Dar- stellung, Uebersfichtlihkeit, klarer Ausprägung jedes Strichleins und oben- drein praktischer Einrichtung zum Finden jeden Gegenstandes , der auf- genommen wurde. Die Hauptkarte und die in noch größerem Maß- stabe ihr angefügten 18 Nebenkarten (inébesondere au die Kolonial- gebiete betreffend) enthalten nicht weniger als 16 000 Namen, ohne daß irgendwo die Klarheit des Kartengemäldes unter dieser Fülle zu Schaden käme. Aber jeden dieser Tausende von Namen vermag der Kartenbenußzer, ohne nur Geograph zu sein, in einer Minute aufzu- finden: dafür sorgt ein alphabetishes Namensverzeicniß, welches dem in sauberen, festen Umschlag einzuklappenden, auf Leinwand ge- zogenen Werke beigefügt ist und zu jedem einzelnen Namen das Grad- neßviereck angiebt, in welchem jener steht.

Universal - Lexikon der Kochkunst. Wörterbuch aller in der bürgerlihen und feinen Küche und Backunst vorkommen- den Speisen und Getränke, deren Naturgeschichte, Zukbkereitung, Gesundheitswerth und Verfälshung. Ueber 10080 Rezepte enthaltend. Nebst Anhang: Die Tranchirkunst mit 19 Jllustrationen, fowie Universal-Küenzettel für alle Tage des Jahres in dreifacher Auswahl und 27 Original-Menus in authentishen Na(bildungen. Vierte Auflage. Leipzig, Verlag von I. J. Weber. Erster Band (6 Lieferungen à 1 4).— Dieses Kochbuch ist nicht nur das vollständigste, sondern auch das praktishste seiner Art; das praktishste, weil es in Folge der alphabetishen Anordnung \chnell die gewünschte Auskunft bietet, dann aber auc, weil es von dem Fehler frei ist, an dem so viele andere Kochbücher leiden, welhe eine Masse überflüssiger oder veralteter Rezepte enthalten, von denen nur ein kleiner Theil mit Erfolg benußt werden kann. Indessen darum ift das vorliegende Weber'she Koch- kunst-Lexikon niht weniger reihbaltig; dafür möge als Beweis dienen, daß es z. B. nicht weniger als 152 Kartoffel- und 114 Eierspeisen aufführt. Der Apfel in seinen vershiedenen Verwendungen ist dur 84 Rezepte vertreten, das Brod dur 43, die Butter durch 68, die Ente durch 34, die Erbse durch 38, die Erdbeere durch 75, die Gans durch 67, Graupen und Gries durch 6%, die Gurke durch 43, das Huhn durch 66, der Kaffee durch 27 Artikel u. \. w. Ferner findet man besondere Abschnitte über das Anrichten der Speisen, die Auf- bewahrung von Fleis 2c., Regeln beim Backen, Anweisungen für das Tafeldélen 2c. 2. Die Art der Darstellung i kürz Und kTlax, sodaß auch der Anfänger und in der Küchensprahe noch Unbe- wanderte sich sofort zurechtzufinden vermag. Ein großer Vorzug des Werks ist endlih der, daß es von der Fürstlihen Küche bis zu der des einfachen Handwerkers alle erdenkbaren Ansprüche erfüllt; es wird der deutshen wie der französishen und englishen Küche gerecht, es berüsihtigt die bürgerliche wie die feine, die Vegetarianer-, die Kranken- und die israelitishe Kühe. Das Buch ist also wirkli ein Univerfal-Lexikon der Kochkurst. Für die große Verbreitung und Brauchbarkeit desselben spricht auch die {nelle Folge der Auflagen, deren vierte jeßt zur Hälfte vorliegt.

Das 9. Heft der Monatsschrift „Unsere Zeit“, heraus- gegeben von Friedri Bienemann (Leipzig, F. A. Brockhaus), führt uns in Karl von Weber's Erzählung „Das Erxerzierreglement“ einen in seiner \{lichten, \traffen Darstellung sehr ansprehenden Autor vor. In einer gründlichen Abhandlung sucht Gustav Portig den Unter- schied wie die Zusammengehsörigkeit von „Idealismus und Realismus“ darzulegen und das Wewselverhältniß zwischen Aesthetik und Etbik aufzudecken. Der militärishe Mitarbeiter der Zeitschrift, Major a. D. Joseph Schott, bespriht in seinem Aufsaß „Die deutsche Kriegs- mat seit dem Herbst 1889“ nach kurzem Berühren der Weiterbildung, welche unsere Kriegsmittel erfahren haben, die \chwerwiegenden Fortschritte unserer Heeresverfassung ; der Artikel ist um so beachtenswerthér, als hier die neue Militärvorlage gleihsam in ihren Grundzügen {on angedeutet wird. „Soziale Geseßgebungspolitik auf dem Gebiete des Deutschen Privatrechts“ heißt eine Studie des Dr. E. Ehrlich in Wien, in welcher der Gegensaß der Naturrechtler und der Juristen der Histo- cishen Schule, wie er sich in der Weiterbildung des Privatrechts geäußert hat, zur Darstellung gelangt. Vom Herausgeber wird auf den legislativen Gedanken der Gründung von „Familienheimstätten“ mit Nachdruck emgegangen. Unter dem Titel: „Wo die eisernen Würfel fallen“ bringt Rudolf Bergner Skizzen aus Galizien als dem dereinftigen Kriegs\chauplaße und erinnert an die Niederlagen, die in alten Kulturkämpfen das Deutschthum daselbst erlitten hat. Friedrih von Hellwald zeihnet „Das Haus in den Alpen“ in seinen verschiedenen Formen als stehengebliebenes Wahrzeichen überwundener Kulturstufen des Gesammtvolks. Franz Bendt bespricht die neuesten Fortschritte der Elektrotechnik und ihren gegenwärtigen Kampf mit der Anwendung der Drudckluft. Endlich weiß Fricdrich Bienemann in dem persönlihen und literarishen Charakter des kürzlih ver- storbenen Kulturhistorikers Victor Hchn neue bedeutungsvolle Bee aufzuweisen, die scinen älteren S(hriften entnommen sind. ine Todtenschau beshließt das wieder sehr reichhaltige Heft.

tragödie,

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

.M¿ 110.

Berlin, Dienstag. den 6. Mai

Handel und Gewerbe. -

Berlin, 3. Mai. (Wochenbericht für Stärke, Stärke- fabrifaie und Hülsenfrüchte von Mar Sabersfy.) Ia. Kar- toffelmehl 152—16. Æ, Ia. Kartoffelstärke 152—16 #, Ila. Kar: toffelstärke und -Mebl 13{—15 M, feubte Kartoffelstärke loco und Parität Berlin 7,70 Æ, Frankfurter Syrupfabriken zahlen frei Fabrik Frankfurt a. Oder 7,55 M, gelber Syruv 17:—18 #, Capillair- Erport 20—20F Æ, Capillair Svrup 19—19} #, Kartoffel- zucker Capillair 19}—192 #, do. gelber 183—182 #4, Rum-Couleur 34—35 M, Bier - Couleur 34—355 F, Dextrin, gelk und weiß, Ia. 25}—267 M. do. sefkunda 223—24 #, Weizen- stärke (kleinst.) 36—37 A, Weizenstärke (großstück.) 403—41} #, Hallesche und S{lesishe 403—42 t, Schabe-Stärke 31—32 4, Mais- Stärke 30—31 4, Reisftärke (Strahlen) 45}3—47 Æ, do. (Stücken) 43 -——44,4, Victoria-Erbsen 17—20 Æ, Kocherbsen 18—21 #4, Futtererbsen 15è—16§ Æ, grüne Erbsen 18—21 4, Leinsaat 22—24 M, Linsen, große 30—46 M, do. mittel 22—30 , do. kleine 18—22 M, gelber Senf 18—24 M, Kümmel 42—46 M, Buchweizen 14—16 4, Mais Ioco 11è—12 4, Pferdebohnen 16—18 Æ, inländishe weiße Bohnen 19—22 4, breite Flahbohnen 21—23 Æ, ungarishe Bohnen 18— 20 Æ, galizische und russische Bohnen 16—18 A, Wien 17—17F M, Hanfkörner 15—16§.,4, Leinkuchen 1453—15 4, Weizenschale 92—10,4, Roggentleie 10—10} 4, Rapsfuchen 14—143 , Mohr, weißer 60—70 Æ, do. blauer 40—45 Æ, Hirse, weiße 20—23 A Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg.

Berlin, 4. Mai. (Wollbericht d. Ctrbl. f. d. Textil- Ind.) Die Umsfsäte in ungewaschbenen Wollen waren in den leßten aht Tagen ziemlich belangrcich und dürften das Quantum von ca. 1000 Ctr. erreihen. Die Preise bewegten ih je nah Wasch- verlust und Qualität von Ende der 70er bis gegen Mitte der 60er Mark, für auêgezeihnete Stämme darüber. Im Allgemeinen ift die Stimmung in Folge der s{chwäteren Berichte aus London und be- unruhigt dur% die Schwankungen der Zugpreise auf den Termin- märkten, eine gedrückte und der Handel liegt fast gänzli brah. No denkeu die Produzenten niht daran, der herrschenden rückgängigen Konjunktur des Artikels Rechnung zu tragen und ihre Forderungen demgemäß ¿u erniedrigen. Das Geschäft auf dem Lande wird fh daher auf die kurze Zeit vor und während der Märkte zusamtnen- drängen.

Vom Berliner Pfandbrief-Institut sind bis um 23. April d. J. 15581 700 #6 9/0 ige, 20 672100 M 49/0 ige, 45 067500 A 439/oige und 9550200 M d5%ige, zusammen 90 871500 Æ Pfandbriefe ausgegeben, wovon noh 15 147 900 34 %/oige, 15 058500 M 49/oige, 19687200 A 439/oige und 3 349 200 M d °/oige, zusammen 53 242 800 G Pfandbriefe Seitens der Grundstückseigenthümer verzinslich find. Zugesichert, aber no% niht abgehoben sind 487 500 4

Den Herren Gebrüder Jean und Eugène Godet als In- habern der Firma J. Godet und Sohn in Berlin ift die Annahme und Führung des Prädikats als Hof-Juwelier- Sr. Königlichen Hoheit des Greßherzogs von Mecklenburg-Schwerin und als Hoflieferanten Sr. Hoheit des Herzogs von Anhalt ge- stattet worden.

__— Die „Rhein.-Westf. Ztg.“ berihtet vom rheinish-we t - fälishen Eisen- und Stahlmarkt: Der Eisen- und Stahl- markt war zwar im Verlaufe der leßten Woche noch ebenso still wie in den Vorwochen ; man rechnct jedoch mit Zuversicht darauf, daß die Frankfurter Beschlüsse die niht unerheblihen Preisherabminderungen für die Na&bfrage eine Wendung zum Besseren mit sih bringen werden. Was unsere Eisenerze anbelangt, so ist weder in der Förderung noch im Absatz noch in den Preisen eine wesentlihe Aenderung einge- treten. Lothrixger Minette geht noch immer flott zu festen Preisen ab. Auf dem Roheisenmarkt ist das Ereigniß des Tages die erwähnte Preisberabsezung. Wie si die Zukunft des Markts gestalten wird, läßt fi bis jeßt noch nit absehen Das Ges@äft muß si erst der Neugestaltung der Dinge anpassen können. Auf dem Walzeisen- martt sind wesentliche Aenderungen in der Geschäftslage kaum zu verzeiGnen. Entspreheut den MRobeisenpreisen sind die Walzeisen- favritate durchschnittlich um 20 A per Tonne ermäßigt worden. Fm Stabeisengesc@äft ist die augenblicklihe Nacbfrage sowohl vom Inlande wie vom Auslande eine geringe. Die vorliegenden Aufträge reichen ¿zwar noch einige Zeit für den regelmäßigen Betrieb aus; doc) wäre es wünschenswerth, wenn der spätere Bedarf na erfolgter Preisermäfiguig gleichfalls ohne Säumen an den Markt träte,

eine gesunde Entwickelung des Geschäfts hauptsächlih auf dessen Stetigkeit beruht, und es wäre zu wünschen, daß unsere einheimische Industrie auch im Auslande wieder festeren Fuß faßte. Die Form- eisenwerke, weiche bisher gut beschäftigt waren, haben die Säße für Träger auf ihrer Lisberigen Höhe belassen , da sie dieselben au

Zeit der Hocflu!h der übrigen Preise, im Berglcih zu den Stab-

senvretsen, verhältnißmäßig niedrig gelassen haben.® Die Gründe für leßtere Ttatface scheinea darin zu liegen, daß Formcisen mehr

Stabeisen mit der ausländischen, namentli belgischen, Konkurrenz zu revnen hat, andvererseits, daß der Hauptbedatrf in diesem Artikel in Zasammenhang erst mit Beginn des Früljahrs cinzutreten pflegt. In Bandeisen douert die abwarteude Haltung auf Seiten der Käufer immer noch fort; es steht hingegen zu erwarten, deß durch ie bes{lossene Preizermäßigung voa 20 # per Tonne die Span- nungen auch aus dem Bandeisenges(häfte vershwinden, und die billigeren, dafür auc minderwerthigen ausländischen Erzeugnisse vom deutswen Markt gänzlich ferngehalten werden. Der westdeutsche Grobblechverband hat seine Preise ebenfalls auf einen niedrigeren Stand gesezt. Wie sih Feinbiehe in der Folge zu den veränderten Notirungen stellen werden, ist noch unbekannt. Jn Walzdraht, gezogenem Draht und Drahtstiften ist keine Aenderung zu verzeichnen. Auch über die Cisengießereien und Maschinenfabriken gilt das früher Gesagte.

Die „Bayerische Gewerbe-Zeitung“ (redigirt von Dr. I. Stockbauer ; her2zusgegcben vom Bayerischen Gewerbe- Museum zu Nürnberg) bringt in ihrer neuestea Nummer (8, III. Jahrgangs 1890, 24. Sabrgangs von „Kunst und Gewerbe“) einen interessanten Aufsaß über Wenzel Jamniter, den berühmten Nürnberger Gold- \{hmied, Der Verfasser, Albert Hofmann-Reichenberg kespriht darin auéführlih und unter Beigabe von guten Facsimile- Abbildungen die Entwürfe zu einem pratvollen Tafelaufsaß, welhe sich in zwei Exemplaren avf der Veste Coburg und in der öffentlihen Kanstsamm- lung zu Basel befinden Auch untersucht er die Herkunft der Familie und ihres Namen®, welchen letzteren er aus näher dargelegten Gründen auf das slavische Jemnice (Jamnit) bei Datshitz in Viähren zurüd- führen möchte, Die beiden vorhergehenden Hcfte der Zeitschrift (Nr. 7 und 8) hatten einen anderen werthvollen Beitrag zur Geschichte des Kunftgewerbes gebracht, welcher über die Einführung der foge- nannten leonishen ODrahtfabrikation in Bayern hbandelte. Diesen größeren Beiträgen reihen sih an: Mittheilungen aus dem Bayerischen Gewerbe-Museum, aus dem Verbande der bayerischen Gewerbevereine sowie aus demjenigen der deutschen Kunstgewerbevereine, deren Organ die „Bayerische Gewerbe-Zeitung“ ist. Sodann werden mannigfache Nacrichten und Notizen aus dem Gewerbeleben überhaupt geboten. Auch Besprechungen hervorragender Erscheinungen der Fachliteratur fehlen nicht. Dem in Nr. 8 veröffentlichten Protokoll über den 15. Verbands- tag bayerisher Gewerbevereine, welcher im Bayerischen Gewerbe-Museum zu Nürnberg am 8. v. M. abgehalten wurde, ent-

nehmen wir, daß dabei 27 Vereine durch 54 Delegirte vertreten waren. Die Zahl der Vereine hat G im Jahre 1889 auf 46 mit im Ganzen 8144 Mitgliedern crhöbt; für das laufende Jahr haben sih weitere 4 Vereine zum Eintritt in den Verband angemeidet. Diese erfreulihe Thatsache ist, wie es in dem Bericht beißt, nament- lih dur die unentgeltlihe Abhaltung von Wandervorträgen hervor- gerufen, und ferner ift es durch diefe Eirrihtung mebreren Vereinen, so namentlib den Gewerbevereinen Regensburg und Erlangen, gelungen, einen ziemlich bedeutenden Zuwachs von neuen Mitgliedern verzeihnen zu können. Aber nicht allein der Ein- rihtung der Wandervorträge ift dieser Aufschwung zu verdanken, sondern au die übrigen Veranstaltungen des Bayerishen Gewerbe- Museums haben dazu beigetragen, erneutes Leben in die Verbands- angelegenheiten zu bringen. Dahin gebören: die Herausgabe der Ver- zeichnifse sämmtlicher Geger stände der Mustersammlung, die Aufzeih- nungen aller witigen und werthvollen Werke und Abbildungen aus der Bibliothek und Vorbiidersammlung, welche ih auf die einzelner Gruppen der Mustersammlung beziehen, die Einrichtung einer Wander- bibliothek für die gewerblihen Fach- und Fortbildungss(ulen, die Vor- theile, welhe sich bei der Behandlung der Lehrlingsprüfungen und Lehr lingsarbeiten-Ausftellungen durch Zugrundelegung des Programms für eine einheitlibe Durchführung dieses wihtigen Begenstandes ergeben, und die fortlaufenden Berichte in den Blättern über die Neuern:er- bungen des Museums sowie über die übrigen, die Gewerbetreibenden interessirenden Vorkommnisse. Im Jahre 1890 wird, dem Bericht zufolge, eine bayerischeLandesausstellung folher Lehrlings- arbeiten stattfinden, welche in den betreffenden Vereinen vorher prämiirt wurden, Eine Ausftellung von Schülerarbeiten aus den Zeichenklassen der gewerblichen Fach- undFortbildungs- \chulen Bayerns sowie eine Lehrmittel-Ausstellung, ver- anftaltet voin Verein bayerischer Zeichenlehrer, sollen ch ihr anreiben. In Nr. 7 wird das Ausfchreiben der König-Ludwigs Preisstiftung für das Jahr 1890 veröffentliht. Danach ift die neueste Preisaufgabe für die Kunstschlosserei bestimmt und for- dert die Herstellung eines Treppengeländers für geraden oder ge- wundenen Lauf nebst Antrittspfosten in Schmiedeeisen. Hinsichtlich des Stils ist freie Wahl gelassen, auch können andere Materialien, wie Messing, Kupfer, Holz daneben mitangewendet werden, au Ver- goldung und Färbung ift gestattet; in seinen Haupttheilen jedo soll das Werk den Anforderungen an eine tehnisch wie künstlerisch be- friedigende Handarbeit genügen. Aus eseßt sind zwei Preise zu 300 bezw. 200 4 Die Arbeiten sind bis zum 15. Juli 1890 an das Bayerische Gewerbe-Museum in Nürnberg abzuliefern und werden vom 1. August bis 1. September d. J. im Ausftellung8gebäude für Industrie und Handel daselbst ausgestellt. Die Preisvertheilung erfolgt am 25. August d. J. zum Gecburts- und Namensfest weiland König Ludwig's TT. Außerdein kommen an diesein Tage auch Medaillen von Gold, Silber und Bronze für die besten Arbeiten zur Verthei- lung, die im Laufe des Iohres in der Permanenten Ausf:ellung des Museums nach freier Wahl des Verfertigers ausgestellt und zur Betheiligung an der Preisstifstung angemeldet wurden Auf besonders beigelegten Kunstblättern bietet die „Bayerische Gewerbe - Zeitung“ ferner in gutem Lichtdruck wiedergegebene, hervorragende Stücke aus der Mustersammlung des Bayerischen Ge- werbe-Museums- fo in den leßten Nummern ein Paar prächtiger Altnympbenburger Porzellangefäße für Essia und Oel nebst Untersatz, eine altdeutshe Bank mit hoher reih geschnitzter Rücklehne 2c. Neben- her gehen mannigfaliige Abbildurgen im Tert, wie Roccco-Bild- werke aus dem Schloßgarten zu Beitshöchheim, eine Aufnahme der zierlihen gothiswen Kiliarskapell2 (jeßt Schulhaus) in Werth- heim 2c. Die „Bayerische Gewerbe-Zeitung“ erscheint halbmonat- lich im Verlage des Bayerischen Gewerbe-Museums zum jährlichen Abonnementspreise von 16 M

Die „New-Yorker Hdis.-Ztg.“ schreibt in ihrem vom 25, v. M. datirten Wochenbericht: Die große Spekulation, welche sich in voriger Wohe am Waaren- und Produkten- marft für einige Artikel kundgab, hat nachgela!fen, dafür hat aber, hauptsäcblich in Folge des günstigen Weiters, das legitime Ge- [äft durbweg eine kicine Besserung erfahren, die sh auch auf den Erport übertrug. Bauniwolle ist mit kurzer Unterbrechung in steigender Tendenz geblieben, wobei sowohl in Terminen wie in effektiver Waare die Umsätze von beträchtlidem Umfange waren. Im Uebrigen war das Geschäft vollständig vom Liverpooler Markt abhängig. In Vrod- stoffen ist es ni&t nur bedeutend ruhiger hergegangen, sondern di Preise sind auH meistens gefallen, nur Mais ist in Loco-Waare, die im Augenblick kaapp, nicht unbeträchtlih gestiegen. Das günstige Wetter der leßten 8 Tage ist den S sehr zu Gute gekommen [o daß die Befürcbtungen Weizenecrte, weniger gerechtfertigt erscheinen. Provi haben si& zwar meistens in Folge großer Sc{weinezufußren in weicherder Tendenz befunden, das Geschäft ist indessen in allen Nbtiheilungen befriedigen gewesen. Rindfleisch ist bei guter Export - Nachfraae nicht unbeträhtlich gestiegen. MRaffinirtes Petroleum in bulk findet guten Absaß; Faß- und Kisten- waare dagegen in \{wadem Beget Pipe line Certificates unregel- mäßig zu 84è C. am Swchluß. [Wäft zeigte wenig Berbesserung, indessen haben ch gehalten. In Robzucker ist nur ein ic 5tande gekommen, die Tendenz der Preise wa ver ein lehr. fésle, Das Geschäst in einheimishen und fremden turwaaren hat sich, unterstüßt durh günstiges Wetter, merklich gebessert, Der Import fremder Webs rug für die am 25. April beendete Woche 1 3 (l. gegen 3 097 927 Doll. in der Vorwothe unv 2022464 Doll. in der Parallelwohe des VBor- jahres

London, 5. stetig.

An der Küste 9 Weizenladungen angeboten.

Glä, 5. Mai (W. D. B) Die. VersGiffungën von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 10 343 gegen 10 682 t i s

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Mai, (W, T. D) Wölläultion, Preise

in derselben Woche des vorigen Jc Bradford, 5 M (W. T. B) Wolle flau, Käufer halten sich vom Markte zurück, Preise nominell, unverändert, Kolonial- wolle unter London. Garne rubig, Stoffe unverändert. New-York, 5, Mai. (W. T. B.) Visible Supply an Weizen 23 457 000 Busbels, do. an Mais 12690 000 Bushels.

Mannigfaltiges.

Der Central-Verein der unter dem Allerhöchsten Protektorat Sr. Majestät des Kaisers steßenden Deutschen Luther- Stiftung hat seinen Bericht über die Jahre 1888 und 1889 veröffentlihti, Derselbe ist vom 8. April d. J. datirt und von den Herren Geheimer Regierungs-Rath, Bürgermeister Duncker als Vor- sißenden und Ober « Konsistorial - Raih, Propst Dr. Freiherr von der Gol als Stellvertreter des Vorsißenden, im Namen des Vorstandes des Central-Vereins erstattet. Voran geht dem Bericht die Rede, in welcher das Vorstandsmitglied, Gehcimer Ober-Re- gierungs-Rath Dr. Schneider, in der leßten Hauptversammlung am 21. Mai 1889 die Wirksamkeit dcs Vereins bis zu diesem Zeitpunkt schilderte. Bekanntlich ist die Stiftung dazu bestimmt, Geistlichen und Lehrern sowie deren Wittwen die Möglichkeit zu gewähren, um ihre Kinder dem Berufe zuführen zu können, auf den sie na Anlage

iamentlich in Bezug auf eine \{lechte

f=90.,

und Neigung gewiesen sind. Den Aufs{wung, den man erboffte, hat die Sade des 1883, im 400. Iub!läumsjahr der Geburt des Reformators gegründeten Vereins leider nicht genommen. „Die be- geisterte Zustimmung des ganzen evangelishen Deutschlands, der wir cher zu fein vermeinten, fehlt uns noch immer“, so heißt es in obiger Rede. „Die Pflege örtlicher, landschaftliher oder sonst besonderer Einrichtungen ähnlichen Zweckes hält nech immer manche Hand ae- bunden, welche si sonst für uns geregt haben würde. Der alte Spruch. wir bedürfen hier des Vereins nicht, was er erstrebt, erreichten wir auf anderem Wege {hon lange, tönt uns noch immer entgegen, und ebenfo wmill's keinem Zureden gelingen, die - wirklich falle Scham ¿u überwinden, welhe eine große Zahl von Geistlihen und. Lehrern , von unserer Stiftung fernhält.“ Indessen dürfe man dech an dem Erfolge nicht verzwcifeln. Im Jahre 1888 sind in den Städten Halle, Vonn, München, Breslau, Königsberg und Dapzig neue. Zwoeigvereine entstanden, im Ganzen 15, sodaß Ende 1888 deren 142 vorbanden waren. Au die Summe der vertheilten Unterstüßungen zeigte einen erfreulihen Fortschritt. Es konnten nämlich angewiesen werden: 1885 16 426 M, 1886 28 726,60 Æ, 1887 3122480 M, 1888 34 123,54 M, zusammen also in diesen 4 Jahren 110 500,94 A Schon jeßt also giebt es manches Pfarr- und Schulhaus, in welbem der Lutherstiftung mit innigstem Dank gedabt wird, manches Mädchen und mancher junge Mann rühmen kann, wie sie es der Luthercstiftung verdanken, daß sie den selbst- gewählten Beruf haben verfolgen können, Inzwischen sind noh verschiedene neue Wege eingeschlagen worden, um der Stiftung Mittel zuzuführen. So sind zwei Schulbüther, das eine zum Besten des Central-, das andere zum Vortheil eines Hauptvereins herausgegeben worden. Auch der Ertrag eines Lutherfestspiels wurde der Stiftung zugewiesen. Von ganz besonderer Bedeutung aber waren die öffentliben Borträge, welche in Breslau und Berlin (in der Dreifaltigkeitskirhe) zum Besten der Lutherftiftung und zu dem Zweck gehalten worden sind, dieselbe in weiteren Kreisen befannt ¿u machen. Von den oben erwähnten 142 Zweigvereinen, wel@e am Schluß des Jahres 1888 bestanden, kamen auf den Hauptverein: der Provinz Posen 14, der Regierungsbezirke Merseburg und Erfurt 19, des Regierungsbezirks Magdeburg 8, des Großherzogthums Baden 24, Berlins und der Provinz Brandenburg 2, der Provinz Pommern 11, des Regierungsbezir!s Wiesbaden 23, der Rheinprovinz 4, des rechtsrbeinis{en Bayern 9, der bayerischen Rheinpfalz 15, der Provinzen Westfalen 2, Schlefien 13, West- preußen 6, Ostpreußen 1. Außerdem bestanden 14 Sammelstellen. Seitdem sind, dem Berit zufolge, im Jahre 1889 hinzugetreten: im Bezirk des Hauptvereins Halle a. S. der Zweigverein Schleusingen und im Bezirk des Hauptvereins Magdeburg der Zweigverein für die Diöcese Coburg.

An Unterstützungen sind von den Zweigvereinen, den Haupt- vereinen und dem Centralverein bewilligt worden: im Jahre 1888 an Pfarrer-Familien 13 813 ( 54 S, an Lehrer-Familien 20 310 4, im Jahre 1889 an Pfarrer-Familien 13 815 # 71 S, an Lehrer- Familien 22343 Im Jahre 1887 waren bewilligt: an Pfarrer- Familien 114 Raten zum Betrage von 12670 4, an Lehrer- Familien 244 Raten in Höhe von 18 554,80 Es wurden also mebr bewilligt gegen 1887; im Jahre 1888 an Pfarrer-Familien 16 Raten (1143,54 A), an Lehrer-Familien 22 Raten (1755,20 4); im Jahre 1889 an Pfarrer-Familien 32 Raten (1145,71 46), an Lehrer-Familien 75 Raten (4288,20 4)

Zu den Verwaltungskosten und Unterstüßungen für das Jahr 1889 ftanden dem Centralvorftande die Zinsen des am S&luß des Jahres 1888 vorhandenen Kapitalbestandes der Stiftung zur Ver- fügung. Dieser Bestand betrug in baarem Gelde 893 Æ 35 4, in Papieren 224 500 M, zusammen 225 393 4A 35 4. An Zinsen sind hiervon eingegangen 8850 F, sodaß unter Hinzurehnung des Baarbestandes von 893 X 35 „F zur Verfügung standen 9743 M 39 F. Davon mußten, weil aus den früheren Jahren dem

italfonds gehörige Beträge in Höhe von 148450 A zu den laufenden Ausgaben verbraucht waren, zur zinsbaren Bewegung Ver- wendung finden 2140,40 4. Die Verwaltungskosten im Jahre 1889 betrugen 886,48 4 Nach Abrechnung dieser 3026,88 # blieben zu Unterstüßungen disponibel 671647 Æ und außerdem die Hälfte der von abzuführenden Beis träge (die andere Hälfte Kapitalfonds). An solchen Beiträgen find als eingenommen in die Rechnung pro 1888 eingetragen inêgesammt 2632 4 68 4, in der Rechnung pro 1889 zusammen 2536 #4 49 „9. Das zinsbar belegte Kapitalver- mögen der Stiftung batte sich Ende 1889 gegen 1888 um 2000 M vermehrt. Troßdem werden die im Jahre 1890 einkommenden Zinsen i niedriger ftellen, weil der Zinsfuß cines Theils der Vapiere von 4 auf 3F %% herabgeseßt is. An Zinsen pro 1896 sind zu erwarten 38237 #4 50 4. Der Ende 1889 vorhandene Baarbestand gehört fast ganz dem Kapitalfonds und kann deshalb niht in Betracht kommen. Da die jährli@en Verwaltungskosten auf ca. 10009 4 zu veranschlagen find, fo werden unter Berücksichtigung der Hälfte der Beiträge der Hauptverein etwa 8500 4 dem Centralvorstand für das Jakr 1890 zu Unterstüßungen zur Verfügung stehen. Das ift unge- fähr die gleihe Summe, wie sie 1888 und 1889 bewilliat wurde

Tn den Jahren 1888 bezw. 1889 wurden an Unterstüßungen aus dem Centralfonds gezahlt an die Hauptvereine: für die Provinz Posen zu Posen 900 46 bezw. 1160 E; für die Regierungsbezirke Merse- burg und Srfurt zu Halle 450 M bezw. 350 1; für den Regierungs- bezirk Magdeburg zu Magdeburg 800 bezw. 725 M; für das Großs- herzogthum Baden zu Karlsruhe 200 1100 X; für bie Kreishaup!mannschaften Leipzig und Zwickau zu Leipzig 425 bezw. 300 #; für Berlin und die Provinz Braudenburg im Jahre 1888 150 #; für die Provinz Pommern zu Stettin 1000 Æ bezw. 750 G; für den Regierungsbezirk Wiesbaden zu Wiesbaden 1100 Æ& av 1120 K für die Rheins provinz zu Bonn im Jahre 1888 450 &; für das rechtsrheinische Bayern zu München 1110 (A bezw. 10090 4; für die bayerische Rheinpfalz zu Speyer im Iahre 1889 200 4; für die Provinz West- falen zu Münster 150 M bezw. 510 (4; für die Provinz Schlesien zu Breslau 275 4. bezw. 550 M1; für die Kreise Marburg. Kirchhain und Frankenberg zu Marburg a. d. L, 250 M bezw. 225 #6; für den Stadtkreis Frarkfurt a. M. 200 X bezw. 200 6; für die Pro- vinz Westpreußen zu Danzig 625 4M bezw. 470 4; endlich an die minorennen Kinder cines in der Provinz Westpreußen verstorbenen Pfarrers im Jahre 1883 150 4: zusammen 1888 8935 M, 1839 8660 M

Ueber diese Ausgaben sowie über die gesammte Verwaltung des Cens- tralfonds in dea Jahren 1888 und 1889 hat der Schatmeister, Geheime Kommerzien-Rath Delbrück Rechnung gelegt; die für das Jahr 1888 ist in der Hauptversammlung am 21. Mai 1889 dechargirt worden, die für das Iahr 1889 wird der nä&sten Hauptversammlung vorgelegt werden, welche am 3. Juni d. I. in Heidelberg abgehalten werden foll. Die obengenannten bisherigen Vorsitzenden sind in der Sizung des Central-Vorstandes vom 2. Dezember 1889 wiedergewählt worden. An Geschenken sind dem Kapitalfonds im JIatre 1888 im Ganzen 10 692 Æ 80 S (darunter 500 # von Sr. Majestät dem Kaiser und 10 000 vom Geheimrath Delbrück), im Jahre 1889 20 M, alfo in beiden Jahren zusammen 10 712 4 80 S zugeflof\en. Fernere dem Kapitalfonds der Deutschen Lutgerstiftung zugedachte Beiträge werden an den Schaßmeister, Geheimen Kommerzien-Rath Delbrück, Berlin W., Mauerstraße 61/62, erbeten.

M den Hauptvereinen : derselben fließt zum