1890 / 120 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 May 1890 18:00:01 GMT) scan diff

In Boch{um hat vorgestern, wie die ,Rh.-Westf. Ztg.“ berichtet, nah dem Borgange des Efien-Werdener Knappschaftsvereins die Ge- neralversammlung des Märkischen Knappschaftsvereins die Verschmelzung der drei Knappschaftsvereine zu einem einzigen Knapp- shaftsverein des Ober-Bergamtsbezirks Dortmund be- \{lofsen. Die Werksbesißer waren einstimmig und die Knappschafts- ältesten mit allen gegen eine Stimme für die Verschmelzung. Vor- bebhaltlich der Genehmigung des Ober-Bergamts ist das Einigungêéwerk nunmehr vollendet.

Aus Brakel {reibt man der „Dortm. Ztg.*: Am 15. d. M. fand in Grevel eine ôffentlive Bergarbeiter-Versamm- lung ftatt, in wel&er Friedr. Bunte von Dortmund sprach. Ob- wobl die Versammlung nur von 21 Personen besuht war, dauerte dieselbe über zwei Stunden. Zweck: Gründung von Konsumvereinen. Von der Zahlstelle Lan str op kaben sich 35 Personen ab- gemeldet.

Nach einer Meldung der „Hamburger Börs. H.“ über den Strike der Werftarbeiter in Hamburg wollten die Werft- arbeiter beute die Arbeit wieder aufnehmen, ohne irgend eine der von ihnen früher gestellten Bedingungen aufrecht erbalten zu haben. In einer Zusammenkunft der Arbeitgeber mit Vertretern der Arbeiter wurden am Freitag die leßten Differenzen beseitigt. z

Wie der „Köln. Ztg.“ aus Hamburg telegraphirt wird, hat die Altonaer Baugewerke-Innung Bauhütte sämmtliche Bauwerkstellen geschloffen, weil cine Einigung mit den Au*ständischen nit erreichbar war. 4

Aus Hannover meldet „W. T. B.“, daß der Strike in der hannovershen Baumwollspinnerei und Weberei durch Bewilligung der elfstündigen Arbeitszeit beendet ist._ ; Ee

In einer Versammlung der Bätdergehülfen in Leipzig wurde am 14 d. M., wie das „Chemn. Tgbl.“ berihtet, bes{chlof|en, zur Beseitigung mannigfaher Mißstände im Bäckergewerbe im nächsten Jahre einen Ausstand in Scene zu seten, bis dahin aber Gelder zu sammeln und die Organisation zu fördern. Weiter wurde bekannt gegeben, daß die Leipziger Bäckerinnung entgegen der Chemniger Bäckerinnung beschlossen habe, je einen Feiertag an den hohen Festen zu bewilligen. i : j i

Der Strike der Schuhmachergesellen in Münten ist, wie „W. T. B.* meldet, nach gegenseitigen Zugeständnifsen der Arbeit- geber und der Strikenden beigelegt worden. È i

Aus Braunschweig wird gemeldet, daß der bereits mehrere Monate andauerrde Aus stand® der dortigen Cigarrenarbeiter vorgestern dur gütlihes Uebereinkommen beendet worden ift.

In den Vororten von Paris haben, einer Wolff'{chen Mel- dung zufolge, die Glasarbeiter die Arbeit zum Theil wieder auf- genommen.

In Bilbao herrscht, nach einem Madrider Telegramm des „Wolff’schen Bureaus“, seit gestern wieder Ruhe. Der größte Theil der Arbeiter hat in den Eisenwerken die Arbeit wieder aufgenommen; dagegen dauert der Strike der Stiffbauarbeiter now fort. Ein Theil der Truppen ist aus den Grubenbezirken wieder abgerüdckt, da die Unruhen daselbst abnehmen. Die Vorsichtsmaßregeln der Militärbehörden in Bilbao und den benachbarten Städten dauern fort. Mehrere Personen sind verhaftet worden, weil sie die nit strikenden Arbeiter beeinflußten, die Arbeit zu verlassen.

Die Verbraucchssteuern in Breslau im Ctatsjahre 1888/89,

Breslau gehört zu den wenigen Städten der Monarcie in denen die S&lahtsteuer nah ibrer Aufhebung Seitens des Staats im Interesse der städtishen Verwaltung beibehalten worden ist, und wo der Ertràäg derselben einen nit unbedeutenden Theil (etwa ein Sechstel) der Einnahmen auëmaht. Im Etatsjahre 1888/89 wurden nach den Monatsbericten des statistishen Amts der Stadt folgende Mengen nah Gewicht versteuert: Ochsen und Stiere 68 773 Ctr., Kühe, Fersen 48 133 Ctr., Kälber 21 997 Ctr., Sch{weine 108 035 Ctr., Hammel und Sckafe 12 581 Ctr. und eingegangene Fleish- und Fettwaaren 41 990 Ctr. Der gefammte Flei) {verbrauh betrug sonach 301 469 Ctr. oder 97 Pfund pro Kopf der mittleren Bevslkerung gegen 91 Pfund im Étatsjahre 1887/88. Der Bruttoertrag der dafür vereinnahmten Steuer betrug 1 421 554 A oder 4,58 M auf den Kopf gegen 4,36 A im Vorjahre. Au das Wild unterliegt einer städtischen Abgabe. In drm genannten Zeitraume wurden ver- steuert: 223 Hirsche, 1284 Rehe, 280 Wildscheine, 90803 Hasen, 1562 Fasfanen, 1103 Wildenten, 148 Schnepfen und 82138 Reb- bühner. Der Bruttoertrag an Wildpretsteuer belief sich auf 39 290 oder 11 S pro Kopf gegen 13 F im Vorjahre. Ueber die Produtjion, Einfuhr und Besteuerung von B ie r während desselben Jahres entnehmen wir der genannten Quelle folgende Angaben: Es wurden 494 911 b1 oder pro Kopf 160 1 Bier in Breslau gebraut. Bon demselben wurden einschließli eines kommunalen Zuschlags von 90 % an Braumalzsteuer 603 955 46 erhoben. Die Menge des von auswärts eingeführten Biers betrug 97 625 11 oder pro Kopf 31 1 gegen 39 1 im Vorjahre. Die größte Einfuhr erfolgte aus Schlesien mit 44 557 h und aus Bayern mit 43 390 hl. Das eingeführte Bier brachte an Steuer 65481 4; Bier und Braumalzfteuer einsließlid des Zuscblags ergaben zusammen pro Kopf 2,16 M Steuer gegen 2,20 # im Borjahre.

Vergleichende Vebersiht über die Bévölkerung im Deutsben Reih und während des Jahres 1888.

Es fanden im Jahre 1888 statt ; naH den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Statistishen Amts im Deutscßen Reich 375 654 Ehesließurgen, 1 828 379 Geburten und 1 209 798 Todesfälle; nah dem im „Journal officiel“ veröffertlihten „Rapport ou Président du Conseil, Ministre du commerce et des Colonies, sur le mouvement de la population de la France pendant l’année 1888“ in Franfkreih 276 848 Ghe- \chließungen, 882 639 Geburten und 837 867 Todesfälle, Während demna der Ueberschuß der Geburten über die Sterbefälle in Deuts ch- land 618 581 gegen 605 195 im Jahre 1887, berechnet ih derselbe für Frankrei nur auf 44 772 gegen 56 536 im Jahre 1887.

_Im Deutschen Reich übertrafen die Gheschließungen des Jahres 1888 diejenigen des Jahres 1887 um 5995 und diejenigen des Jahres 1886 um 4328; in Frankrei dagegen untershritt die Zabl der EChe- \chließungen im Jahre 1888 die des Jahres 1887 um 212 und die des Jahres 1886 fogar um 6360. Im ersteren fommen 7,8 Ebe- {chlicßungen gegen 7,7 in den leßten Jahren, im leßteren 7,2 Ghe- \chließungen gegen 7,5 in den leßten Jahren auf 1060 Einwohner.

Im Deutschen Reich weist die Zahl der Geburten, welche seit dem Jahre 1884 stetig gewaw@sfen ist, gegenüber dem Jabre 1887 eine Zunahme von 2818 auf und gegenüber dem Jahre 1883 eine solche von 78 505, wohingegen in Frankrei die Zahl der Geburten gegen- über dem Jahre 1887 um 16 794 abgenommen hat und seit dem Jahre 1871 die niedrigste ist, Seit dem Jahre 1884 ist ein ständiges Sinken der alljährlihen Geburtsziffer wahrzunehmen und beträgt die Differenz zwischen den Jahren 1884 und 1888 ungefähr 55 000.

Es entfielen im Deutshen Reih 38,1, in Frankrei dagegen nur 23,1 Geburten auf 1000 Einwohner.

Im Deutschen Reich ift die Zahl der Todesfälle, von denen 25,2 auf 1000 Einwohner kamen, um 10 608, in Frankrei, woselbft 21,9 Sterbefälle auf 1000 Einwohner trafen, um 4930 gegenüber dem Vorjahre ¡urückgegangen. Im erstern nahm das männliche Geschlecht mit 51,9 9/0, im reer mit 52,1% an den Todesfällen Theil. j

Während im Deutschen Reih 12,9 mehr Geborene als Gestorbene auf 1000 Einwohner entfielen, war das in Franfkreih nur mit 1,1 der Fall. Von den 87 französischen Departements hatten nur 44 einen Ueberschuß der Geburten über die Todesfälle aufzuweisen, wogegen in den übrigen 43 Departements die Geburten von den Todesfällen übertroffen wurden,

Bewegung der in Frankrei ch

Die Armuth in England.

(A. C.) Am 1. Januar 1890 erhielten in Eugjonk und Wales 793 465 Personen Armenunterstüßung Da die Be- völkerung Mitte 1889 auf 29015 613 Seelen geschäßt wurde, fo wurde einer von 37 oder 2,7 %, aller Einwohner öffentlih unterftüßt. Von den Armen befanden sich 200482 in Armenhäusern; 592 983 hatten noch eine eigene Wohnung. Die Armuth Englands ist seit 1858 no® nicht fo verhältnißmäßig gering gewesen. In London giebt es 113 290 aus sffentlihen Mitteln unterstützte Arme. Da die Einwohnersaft Londons auf 4 352 000 Menschen geschäßt wird, so machen die Armen einen Prozentsatz von 2,6 aus.

Nah Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin find bei den biesigen Standesämtern in der Woche vom 4. Mai bis inkl. 10, Mai cr. zur Anmeldung gekommen: 411 Ebesließungen, 938 Lebendgeborene, 17 Todtgeborene, 656 Sterbefälle.

Literatur.

Entscheidungen des Bunde3amts für das Heimath- wesen. Bearbeitet und herausgegeben von Wohl ers, Geh. Ober- Regierungs-Rath, Mitglied des Bundesamts für das Heimathwesen. Heft 21. Berlin 1889, Verlag von Franz Vahlen. 208 S. Tus 2 Die vorstehend bezeilnete Sammlung der wichtigeren

öchstrichterliGen Entscheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Armenpflege, von welcher jährli ein Heft erscheint, bringt in dem vorliegenden Hefte 59 Entscheidungen aus der Zeit vom 1. September 1888 bis 1. September 1889 zum Abdruck. Dieselben sind, entsprechend den bei der Herausgabe der früheren Hefte befolgten Grundsäßen, nach der Reihenfolge derjenigen Paragraphen des Reichsgescßes über den Unterstüßungswohnsiß vom 6. Juni 1870 geordnet, auf welche sie si vorzugsweise beziehen. Desgleichen sind die Entsheidung8gründe, wo eine folhe Sonderung mögli war, nur insoweit mitgetheilt, als dieselben auf die in der Ueberschrift bezeihnete Recbtsfrage Bezug haben. Bei- gegeben ist ein die sämmtlichen bisber erschienenen 21 Hefte umfassen- des Sathregister. Von den veröffentlichten Entsheidungen ericeint wegen ibrer fozialpolitishen Tragweite besonders bemerkenswerth die Seite 68 ff. abgedruckte Entscheidung vom 25. Mai 1889, in welcher angenommen wird, daß au ein etatsmäßig angestellter Beamter bei unzureihendem Diensteinkommen als bülfsbedürftig im armen- rechtliden Sinne anzusehen if und demzufolge von dem Orts- armenverbande seines Unterstützungswohnsißes die Gewährung einer öffentlihen Armenunterstüßung beanspruben darf. (In dem betreffenden Falle hatte ein Landbrieftäger, welher bei einem jährlien Gesammt-Diensteinkemmen von 660 M seine Gbefrau und ficben Kinder im Alter von +4 bis 12 Jahren zu ernähren hatte, Seitens eines zu seiner Unterstüßung nit ver- vflihteten Armenverbandes eine fortlaufende wöchentliche Unterstüßung von 1 # erbalten. Der demnächst gegen den unterstüßungs- verpflihteten Armenverband erbobene Erstattungsanspruch “Ur n leßter Instanz für begründet erahtet worden). Einer besonderen Empfehlung bedarf die Sammlung nit, da dieselbe sh längst in dem praktis&en Gebrau der Verwaltungs- und Gerichtsbehörden eingebürgert bat und auch in den Entscheidungen des Reichsgerihts und des Ober-Verwaltungsgerihts, sowie in Ministerialerlafsen wiederkolt citirt worden ist. SK,

Henry M. Stanley's Reise durch§ den dunklen Weltt heil. Nah Stanley's Berichten für weitere Kreise bear- beitet von Dr. Berthold Volz, Direktor des Victoria-Gymnasiums zu Potsdam. Fünfte Auflage, mit 54 Abbildungen und einer Karte. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1890. Die Thatsache, daß dieses Bu in. fünfter Auflage erscheint, bekundet gleihmäßig seinen Werth wie das steigende Interesse für Stanley?s Entdeckungsreisen. Richtet sich auch dieses vornehmlich jeßt auf die kühne Expedition zur Befreiung Emin Pastha's, so ifft doch An- gesichts des Umstandes, daß ausführlihere Berichte und namentli populäre Darstellungen hiervon für die nächste Zeit kaum zu gewärtigen sind, die vorliegende Schilderung der zweiten großen Reise Stanley’s von 1874—1877 auch jeßt noch von hohem Werthe und dazu angethan, aufs Beste vorzubereiten für ein besseres Verständniß der leßten Expedition und überhaupt nähere Kenntnisse über den sich immer mehr erbellenden dunklen Welttheil in weiten Kreisen zu ver- breiten. Das Buch schkließt sih den Originalberihten Stanley?s („Durch den dunklen Welttheil“) eng an, der Verfasser hat aber mit Recht vorgezogen, für seine Bearbeitung die Form objektiver Erzäh- lung zu n hlen, während jene in Tagebubform gehalten sind. Die zahlreichen Abbildungen und eine Karte von Afrika mit Stanley's Reife-Routen fördern fehr wesentlih das Interesse an der dramatisch lebendigen Stilderung wie an dem Inhalt felbst. i

Dít-Afrika, der Sudan und das Seengebiet. Land und Leute, Naturschilderungen, carakteristische Reisebilder und Scenen aus dem Volksleben, Aufgaben und Kulturerfolge der christ- lihen Mission, Sklavenhandel. Die Anti-Sklavereibewegung, ihre Ziele und ihr Ausgang, kolonialpolitishe Fragen der Gegenwart. Nach den neuesten und besten Quellen, von Dr. Johannes S garten, Mitglied des Kolonialvereins. Gotha. Friedri Andreas Perthes. 1890 (Preis 8 M). Das vorliegende Werk, dessen Verfasser {i bereits dur Arbeiten gleier Richtung bekannt gemacht hat, bezweckt, eine durchaus objefktive, aus den besten Quellen ge\chöpfte Kenntnißnahme des weiten ostafrikanishen Ländergebiets zu vermitteln, welhes gegen- wärtig den Vordergrund der kolonialen Interessen der Kulturvölker Europas einnimmt, und die Kenntniß der oftafrikanischen Dinge weiteren Kreisen als denen der Männer vom Fache zugänglib zu machen. An der Spiße des Werkes stehen einige orientirende Abhand- lungen über den Umfang, die Bedeutung und die bisherige Werth- \chäßung der chriftlihen Mission, von welcher sich immer mehr die Ueberzeugung befestigt, daß ohne sie keine dauerhafte Kolonisation mögli ift. Die Darstellung der großen bumanen und fkulturellen Aufgabe derselben ift eine den Thatsachen entnommene und durchaus objeftive, welche lediglich den nationalen und folonialpolitishen Stand- punkt im Auge hat, sodaß nirgends das Gebiet konfessioneller Streitig- keit gestreift wird. Ebenso objektiv ist die Anti-Sklavereibewegung in einer umfangreichen Abhandlung im Anhange und namentlich ibre Bedeutung für die ostafrikanishe Kolonie dargestellt. Eine ganze Reibe anderer ostafrifanischer Dinge von mehr oder weniger großer Bedeutsamkeit werden dem Leser zur Kenntniß gebrat, fodaß das vorliegende Buch, das wir Kolonialfreunden empfehlen können, mit dem Werke des Verfassers: „Deut\ch{-Afrika und seine Nachbarn im s{warzen Erdtheil“ eine kleine Encyklopädie bildet, welche wenige afrikanishe Fragen unerörtert läßt. Schließlich sei noch bemerkt, daß der Va:fasser unter Berücksichtigung der thatsäch- lichen Verhältnisse für die Noihwendigkeit eines Zusammengehens mit England in Ost-Afrika eintritt.

Mittheilungen aus der historisGen Literatur, herausgegeben von der Historishen Gesellschaft in Berlin und in deren Auftrage redigirt von Dr. Ferdinand Hirs. XYVIII. Jahrgang. 2. Heft. Berlin 1890. R. Gaertner's Verlags- buhandlung (Hermann Heyfelder). Das vorliegende Heft hat folgenden Inhalt: Jahresberichte der Geschihtswissenschaft, beraus- gegeben von Jaftrow IX. Programmenschau. bhraemer, Pergamos. Mommsen, Römifhes Staatsreht. Freiherr von Bor, Einfluß des römischen Strafrechts auf Gefolgschaft und Majestätsverleßung in Deutschland. Voigt, Die Kloster- politik der faliscen Kaiser und Könige unter besonderer Berücksitigung Heinrih's 1V. bis zum Jahre 1077. Schmid, Die älteste Geschichte des erlaubten Gesammt- bauses der Königlihßen und Fürstlichen Hohenzollern. SENe r, Die Herkunft der Burggrafen von Nürnberg, der Ahnherren

es Deutschen Kaiferhauses. Schul, Das höfishe Leben zur Zeit der Minnesänger, Winkelmann, Kaiser Friedrich IL,, I. N a REE, Die vita Gregorii IX., quellenkritisch untersucht. eue Urktundenbücher. Päpstliche Ürkunden und Regesten aus den

Jahren 1353—1378, die Gebiete der beuti , gen Provinz Sachsen und deren Umlande betr. v, Dttenthal, Regulae ae

apostolicae. Hoffmann, Geschichte der freien und Hansestadt Lübedck, I. Geerds, Das Chronicum Sundense. v. Ranke, Weltgeschichte, IX. —M end he i m, Das reicbsstädtishe, besonders Nürn- berger Söldnerwesen im 14. u. 15. Jahrhundert. Finke, Forschungen und Quellen zur Geschichte des Konstanzer Konzils. Weiß, Berthold von Henneberg, Erzbis&of von Mainz (1484—1504). Krause, Der Weißenburger Handel. Rübsam, Die Chronik des Apollo von Vilbel. i, Albrecht von Bonstetten. von Dornethb, Martin Luther. Merx, Thomas Müller und Heinri Pfeiffer. Elben, Vorder-Oesterreich und seine Scutzgebiete im Jahre 1524. Ney, Der Reichstag zu Speyer. Hülße, Kardinal Albrecht, Kurfürst und Erzbishof von Mainz und Magdeburg, und Fans Sweniß. Heidemann, Die Reformation in der Mark

randenburg. Naudé, Deutsche städtishe Getreidehandelspolitik vom 15.—17. Jahrhuadert, mit besonderer Berücksichtigung Stettins und Hamburgs. Auriol, Défense de Danzig en 1813. Fore {ungen zur brandenburgischen und preußishen Geschihte. Zeit- \chrift der bistorischen Gesfellshaft für die Provinz Posen. Mah- renbolß, Jean Jacques Roufseau. Bamberger, Die fran- ¿zösische Invasion in Kärnten im Jahre 1809, I. I.

Eine Dur@siht der neuesten Nummern 6 und 7 der „Musikalishen JIugendpofst * (Verlag von Carl Grüninger in Stuttgart) überzeugt wieder daron, daß die Lektüre dieses Blattes wobl geeignet ist, den musikalishen Sinn der deutschen Iugend zu wecken, zu stärken und {önen Zielen zuzuführen. Der Text \{lägt alle Saiten des Herzens und Geistes an, und der Ernst findet ebenso seine Befriedigung wie der Humor. Diesmal sind es die bekannten und bewährten Jugendschriftsteller: C. Haaß, F. Ofser, Fr. Schanz, A. Keßler, H. Heyn, E. Pasqué, A. Nicolai, Th. Groß u. A., die si mit profaischen, poetishen und dramatishen Beiträgen betheiligen. Die musikalischen Beilagen bieten Klavierstücke, Lieder und Violin- ftücke mit Klavierbegleitung, und zwar von den Komponisten C. M. v. Weber, E. Th. Eckhardt, Martini, Lwoff und W. Heiser.

Die Nr. 19 der „Gefiederten Welt“, Zeitschrift für Bogelliebhaber, -Züchter und -Händler, berausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magdeburg, Creuß’sche Verlagsbuhandlung, R. u. M. Kretsch- mann), enthält: Meine Züchtungen und Erfahrungen in der Vogel- stube (Fortsezung). Wie leiht ist es, sih das Vertrauen der in unsrer Umgebung freilebenden Vögel zu gewinnen ! Ornithologis{he Mittheilungen aus Süd-Rußland (Fortsetzung). Neue Hülfsmittel der Stubenvogelpflege, -Abrihtung und „Zucht (Lange’s bölzerner Heckäfig in neuer Gestalt). Zum Iu, Aus Haus, Hof, Feld und Wald. Manderlei. Aus den Vereinen: Berlin („Ornis*); Reihenbach. Anfragen und Auskunft. Neue und rene Erscheinungen des Vogelmarkts. Bücer- und S(riften-

au. -

Handel und Gewerbe.

Berlin, 17. Mai. (Wochenbericht für Stärke, Stärke- fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersfky.) Ia. Kar- toffelmeh! 152—167} #, Ia. Kartoffelstärke 152—16} Æ, Ia. Rar: toffelmehl und -Stärke 133—15 #, feuchte Kartoffelstärke —, gelber Syruvy 173—18 #4, Capillair: Export 20—201 4, Carillair Syrup 19—19} Æ, Kartoffelzucker Caviliair 1953—192 , do. gelber 183—183 Æ#, RNum-Couleur 34—35 #, Bier-Couleur 34—35 M, Dextrin, gelb und weiß, Ta. 253—264 M. do. sefunda 22}7—24 M, Weizenitärke (kleinft.) 36—37 #, Weizenstärke (großft.) 405—41è 4, Hallesche und Silesische 405—42 6, Schabe-Stärke 31——32 4, Mais- Stärke 30—31 4, Reisftärke (Strablen) 453—47 M, do. (Stüden) 43 —444, Victoria-Erbsen 17—20 4, Kocherbsen 18—21 (6, Futtererbsen 16—164 Æ, grüne Erbsen 18—21 4, Leinsazt 22—24 Á, Linsen, große 28—44 MÆ, do. mittel 20—28 M, do. kleine 16—20 M, gelber Senf 18—24 Æ, Kümmel 42—46 /, Butweizen 14—16 M, Mais loco 11¿—12 Æ, Pferdebohnen 16—18 #, inländisWe weiße Bohnen 19—22 M, breite Flahbohnen 21—23 Æ, ungarishe Bohnen 18— 20 Æ, galizif@e und ruffisGe Bohnen 16—18 4, Wien 17—17} M, Hanfkörner 15—16F M, Leinkuhen 143—15 M, Weizenschale 92—10 , Roggenéleie 9}—10 Æ#, Rapskuchen 132—14 6, Mobn, weißer 60—70 M, do. blauer 40—45 #, Hirse, weiße 20—23 A Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg. j

_— Vom oberschlesischen Eisen- und Metallmarkt berihtet die „Sl. Ztg.“ : Die Stimmung des Eisenmarktes kann in Folge der vor Kurzem vom Deutschen Walzwerksverbande ausge- gegangenen Preisnormirungen als eine durchaus befestigte angesehen werden und wurde durch die Lebhaftigkeit des Geschäftsverkehrs aus- reichend unterstüßt. Die demgemäß den Eifenwerken sich zuwendenden Aufträge erfordern den angespannten Betrieb der Hohöfen, deren Produkt unverzügliß zum Absaß gelangt. Der Bedarf Schmelzmaterial wurde durch reichliche Zufuhren von Eisenerzen vom Inlande und Auslande gedeckt; zur Zeit herrs{cht ein ziemli umfangreihes Angebot reihhaltiger Magnet- und Spatheisen- steine aus Böhmen ; ebenso werden Thoneisensteine und Raseneisenerze in großen Mengen aus dem polnischen Nawbargebiet angeboten. Die Beschäftigung der Cisengießereien und Masthinen- fabriken ift anhaltend eine umfangreihe und erstrcckt sich für erstere auf Bau- und Röhrenguß-Anfertigung von Armaturstüken, für leßtere auf Anfertigung von Fördergerüsten, Brücken, Dampfmaschinen, Aus- rüstungen für Tiefbohrungen. Der Betrieb der Walzeisen- und Stahlwerke ist in Folge der vcrhandenen Abschlüsse ein sehr reger ; es zeigt sich anhaltender Begehr nah sämmtlihen Walzfabrikaten: größere Posten von Formeisen, Trägern und Stahlblechen gelangten zur Versendung ins Ausland. Die W. Fißner'\che Fabrik zu Laurahütte stellte vor etwa 14 Tagen ihren 3000ften _Dawpfkefsel fertig ; seit 1874 sind von dieser Fabrik 2000 Stück Dampfkessel zur Ablieferung gekommen; sie liefert gegen- wärtig hauptsächlih _geschweißte Kohlensäureflashen für Bierdruck- apparate, Die neue Stahlfaçonzgießerei und Kefselfabrik von Kania und Kunße in Zawodzie hat genügend Aufträge für Pferdebahnwagen und Karrenräder. Auf dem Zinkmarkt hat die feste Stimmung bei der fi fortgeseßt \teigernden Kauflust weitere Fortschritte ge- macht. Posten von Ta. Rohzink wurden mit 45,30 4, W. U. von Giesche's Erben mit 47,20 4 bezahlt, Die Preise für Blei

handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Mai 457€ Æ, pr. 4,99 M, pr. Dezember 4,55 4, pr. Januar 4,55 46, pr. Februar ungarishen Staatsbahn in der Woche vom 7. bis 13. Mai: Mindereinnahme 4796 Fl, 19. Mai. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen Malzgerste 19649, fremde —, englisher Hafer 33, fremder Luzern, 17. Mai. für den Personen- 700 500 (im März 682 500) Fr., verschiedene Einnahmen 35 000 900 000) Fr. Demnach Ueberschuß 695 000 (im März 605 000) Fr. vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 11 665 556 Doll.

und Bleifabrikate blieben dieselben; der Absatß war genügend. Leipzig, 17. Mai. (W. T. B.) Kammzug-Termin- Juni 4,57} Æ, pr. Juli 4,55 Hi, pr. August 455 M, pr. September 455 #Æ#, pr. Oktober 499 M, pr. November 4,99 Æ Umsaß 115 000 kg. Behauptet. Wien, 17. Mai. (W. T. B.) Ausweis der österreihisch- 691 069 Fl. Mehreinnahme 6849 F[. Ausweis der Südbabn vom 7. bis 13, Mai: 810 383 F[., London, 17. Mai. (W,. T. B.) An der Küste 2 Weizen- ladungen angeboten. in der Wote vom 10. bis zum 16. Mai: englischer Weizen 3378, fremder 36168, englishe Gerste 123, fremde 1863, englische A Orts. Englishes Mehl 16 564, fremdes 49 568 Sadck und aß. (W. T. B.) Die Betriebseinnabmen der Gotthardbahn betrugen im April 1890 verkehr 479 500 (im März 387 500) Fr., für den Güterverkehr im März 35 000) Fr., zusammen 1 215 000 (im März 1 105 Ee. ie Betriebsausgaben betrugen im April 1890 520 000 (im März Der Betriebsübershuß im April 1889 betrug 700 000 Fr. New-York, 17. Mai. (W. T. B.) Der Wort der in der gegen 9 537808 Doll. in der Vorwoche, davon für Stoffe 2 392 774 Doll. gegen 1 517 921 Doll. in e Vorwothe. i

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußishen Staats-Anzeiger.

„Wi 120.

Zweite Beilage

Berlin, Montag. den 19. Mai

1890.

1. Steckbriefe und Untersuhungs-Sa{hen.

2 Pn Sagen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. D;

erkäufe, Vervachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Papieren.

1) Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

10877] l In der Strafsache gegen den Redacteur Franz Erdmann Mehring, geboren am 27. Februar 1846 in S&lawe i. P, wohnhaft in Berlin, evangelis{, J ITIL. B. 1034. 89 wegen Beleidigung durch die Preffe, hat die IV. Strafkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin am 8. Februar 1890 für Ret erkannt :

daß der Angeklagte Mehring der Beleidigung durch die Presse s{uldig und deshalb unter Belastung mit den Koften des Verfahrens zu bestrafen mit zweihundert Mark Geldstrafe, welGer für den Nicht- beitreibungsfall für je zehn Mark ein Tag Gefängniß zu substituiren, und daß dem Königlich preußischen Justiz-Minister als Vorgeseßten der keleidigten preußishen Staatsanwälte und Richter die Befugniß zuzusprechen, den verfügenden Theil des Urtheils innerhalb vier Wochen, von Zustellung der Aus- fertigung des rechtsfräftigen Urtheils je einmal in der „Volks-Zeitung“ und în dem „Deutschen Reih8- und Königlih Preußishen Staats-Anzeiger“ auf Kosten des Angeklagten öffentlih befannt zu machen, und daß endlich alle vorfindlihen Exemplare des infriminirten Artikels und die zu feiner Herstellung bestimmten Platten und Formen unbrauchbar zu machen.

Von Rechts Wegen. Mit dem Originale aleiclautend : Berliu, den 14. Mai 1890. Schulze, Aktuar.

(L. S.)

10881

i Der Reservist Arbeiter Johann Ernst Liebelt, geboren am 30. August 1559 zu Höckricht, Kreis Glogau, zuleßt in Guhrau wohnhaft, wird beschul- digt, als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß aus- gewandert zu sein. Uebertretung des §8. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbbuchs Derselbe wird auf Anordnung des Königlihen Amtsgerihts bierselbst auf den 10. Oktober 1890, Vormittags 10 Uhr, vor das Königlie Schöffengericht zu Guhrau zur Haupt- verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus- bleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks- Kommando zu Wohlau ausgestellten Erklärung ver- urtheilt werden. j

Guhrau, den 7. Mai 1890, Neudedck, i

als Gerichtss{hreiber des Königlihen Amtsgerichts.

{10878] Beschluß. -

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen : i

1) Samuel Friedmanu, geb. am 27. September 1868 in Gostyn, mosaish, aufhaltsam zuleßt in Sáärimm,

2) Martin Joëzwiak, geb. am 16. Oktober 1861 in M katholish, aufbaltsam zuleßt eben- daselbst,

3) der Klempner Wladislaus Theophil Jaworski, geb. am 3. Mai 1863 in Xions, katholis, aufhalt- fam zulegt in Xions,

4) der Arbeiter Johann Labenuda, geb. am 22. August 1865 in Pucolowo, katholisch, aufbaltsam zuleßt in Schrimm, Ï j /

5) Charles Feuersftein, geb. am 15. Juni 1866 in Schrimm, mosaish, aufbaltsam zulezt eben- daselbst, :

6) Karl Hermann Jaehn, geb. am 12. Mai 1866 in Xions, evanagelisch, aufhaltsam zuleßt ebendaselbst,

7) Iohann Wojkiewicz, geb. am 25. Dezember 1866 in Mieczewo , fkatholish, aufbaltsam zuleßt ebendaselbft,

8) De as Cohn, geboren am 20. September 1867 in Kurnik, mosaisch, aufbaltsam zuleßt eben- daselbst, :

B Rivia Rauhut, geb. am 25. August 1867 in Kurnik, katholisch, aufbaltsam zuletzt ebendaselbft,

10) Hermann Stolzmaun, geb. am 18, Maî 1867 in Kurnik, mosaish, aufhaltsam zuleßt eben- daselbst, :

D Sicieatunb Zaruowiecki, geb. am 4. Ok- tober 1867 in Kurnik, fatholisch, aufbaltsam zuleßt 412) Paul Biedrowski, geb

2) Pau iedro j i; 1867 T Swrimm, fatholisd, aufhaltsam zuletzt ebendaselbft, Z j z

13) |Merctin Stanislaus Kostka Kinosowicz, geb. am 10. November Lees in Schrimm, katholis, aufbaltsam zuleßt ebendaselbft, '

14) MWojceh Strugala, geb. am 2. April 1867 in Sthrimm, katholis, aufhaltsam zuleßt eben- daselbst, - j j

15) Ludwig Kopf, geb. am 27. Juli 1867 in Xions, mosaisch, aufhaltsam zuleßt ebendaselbst,

16) Josef Stryczynski, geb. am 17. Februar u Xions, katholis, aufbaltsam zuleßt eben-

aselbst, j

17) Mathias Karas, geb. am 14. Februar 1367 in Biernatki, katholisch, aufhaltsam zuleßt eben- daselbft,

13) Michael Borkowski, geb. am 23. September 1867 in Blazejewo, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,

19) Martin - Karalas, geb. am 20. Oktober 1867 in Blazejewo, katholisch, aufhaltsam zuleßt ebendaselbst, /

20) Johann August Künzel, geb. am 3. De- zember 1867 in Czmon, aufbaltsam zulegt in

aldau,

21) Franz Nowicki, am 25. September 1867 in baieiggoo geboren, katholis, aufhaltsam zuletzt eben-

aselbst,

am 11. Januar

22) Leopold Emil Heinze, geb. am 15. Juli 1867 in Radzewo, evangelish, zulest aufhaltsam ebendaselbst,

23) Carl Reinhold Milke, geb. am 13. April 1867 in Radzewo, ervangelisch, aufbaltsam zuletzt ebcndaselbst,

24) Ludwig Wolski, zcb. am 22. August 1867 in MRadzewo, katholis, aufbaltsam zuletzt eben- daselbft,

25) Micbael Kijewski, geb. am 22. September 1867 in Rogalin, fatholisch, aufbaltsam zuleßt eben- daselbst,

26) Jokann Godzinsfki, geb. am 12. Juni 1867 in Waldau, fatholisc, aufbaltsam zuleßt in Mieczewo

27) Max Brudzewski, geb. am 3. Oktober 1867 in Wieszczyczyn, fatbolisch, aufbaltsam zuleßt in Dobczyn,

28) Bartkbolomäus Gron, geb. am 12. August 1867 in Szymanowo, katholis, aufhalisam zuleßt in Schrimm,

29) Peter Hancz, geb. am 1. August 1867 in Jaroslawki, katholis, aufbaltsam zuleßt ebendaselbst, 30) Knecht Martin Karalus, geb. am 8. No- vember 1866 in Prusinowo, katholis, aufbaltsam zuletzt ebendaielbst,

31) Valentin Fortum, geb. am 15, Januar 1866 in Nitsche, katholis, aufbaltsam zuletzt eben- daselbft,

32) Mieczyslaus Anton Adam Rymarkiewicz, geb. am 12. Juni 1866 in Zaborowo, katholis, aufbaltsam zuletzt ebendaselbst,

33) Titus Kaeding, geb. am 3. Januar 1867 in Kurnik, katholis, aufbaltsam zuleßt ebendaselbst,

34) Iohann Borowiak, geb. am 24. März 1867 in Dolzig, katholis, aufbaltsam zuletzt ebendaselbst,

35) Iohann Burszak, geb. am 14. Dezember 1867 in Schrimm, fatkolisch, aufbaltsam zuletzt ebendaselbst,

36) Bernhard Formanotwvicz, geb. am 29, Ok- tober 1867 in Xions, fatholisch, aufbaltsam zuleßt ebendaselbst,

37) Franz Karmierczafk, geb. am 9. September 1867 in Czotowo, fatholisch, aufbaltsam zuleßt ebendaselbst, [

38) Ignaß Flenz, geb. am 18. Januar 18367 L Deulingmns, katholisch, aufhaltsam zuleßt eben- da]lelbist,

D Iobann Dratwinski, geb. am 1. Juli 1867 in Wieszczyczyn, katholis, aufhaltsam zuletzt eben- daselbft,

40) Iohann Ferdinand Reich, am 21. Januar 1867 in Brodnica geboren, evangelisch, aufbaltsam zuleßt ebendaselbst,

41) Valentin Kwiatkowski, geb. am 22. Januar 1867 in Chrzonstowo, katholis, aufhaltsam zuleßt ebendaselbft, ,

42) Martin Kokocinsfki, geb. am 11. November da feLGf Emchen, katholis, aufhaltjam zuleßt eben- daselbft,

43) Lorenz Viskup, geb. am 20. Juli 1867 zu Friedrich8eck, katholis, aufbaltsam zuleßt eben- daselbft, 2

44) Ludwig Ratajczak, geb. am 30. August 1867 in Friedrihseck, katholis, aufbaltsam zuleßt ebendaselbit, f

45) Iohann Waclawski, geb, am 17. Mai 1867 in Gogolewo, fkatholisch, aufhaltsam zuleßt ebendaselbst,

46) Michael Jankowski, geb. am 24. September 1867 in Wloësciejewki, katholis, aufhaltsam zuleßt ebendaselbst,

47) Anton Wladislaus Vasand, geb. am 25. De- zember 1867 in Zaborowo, katholis, aufhaltsam zulegt ebendaselbst, y

welche hinreichend verdächtig ersheinen, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundes- gebiet verlassen zu haben und sich nach erreihtem militärpflihtigen Alter außerhalb des Bundes- gebietes aufhalten,

Buches das Hauptverfahren vor der Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Schrimm eröffnet. Gleichzeitig wird das Vermögen der Angeschuldigten, insoweit es zur Deckung der dieselben möglicher Weie treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens erforderlich ift, mit Beschlag belegt. Posen, den 6. Mai 1890, Königliches Landgericht. Strafkammer IV. gez. Crome. a Wolffsohn. Vorstehende Abschrist ist mit der Urschrift gleih- lautend. Posen, den 10. Mai 1890, Das Sekretariat der Königlichen Staatsanwaltschaft : (L. S.) (Untersrift.)

[10880] Bekanntmachung. In der Strafsache gegen 1) den Karl Wilhelm Theodor Moldenhauer aus Neustadt u. H., 2) den Karl Heinrich Otto Wegner aus Sömmerda, :

3) den Georg Friedrich Ritter aus Dilsburg, Amt Heidelberg, : j / wegen Entziehung der Wehrpflicht wird, da die An- geshuldigten des Vergehens gegen §. 140 Absaß 1 Nr. 1 des Strafgeseßbuchs beschuldigt sind, auf Grund der D 480, 325, 326 der Strafprozeß-Ordnung »zur Deckung der die Angeschuldigten möglicherweise treffenden bôöhsten Geldstrafen und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche befindliche Ver-

mögen der Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Nordhausen, den 9. Mai 1890. Königliches Landgericht, Strafkammer. von Hassell.

Siedler. Weber.

Deffentlicher Anzeiger.

Vergehen, strafbar nach §. 1401 Straf-Geseß-

5. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesels@.

(10879] In der Strafsade gegen den Vichbändler Salo- mon Simson zu Elberfeld, geb. zu Mettmann, den 6. Oktober 1850, wird, da gegen den Ange- schuldigten, welher im Sinne des §. 318 der Straf- prozeßordnung als abwesend anzusehen ift, die öffent- lihe Klage wegen Verbrechens und Vergehens gegen die S8. 1, 2, 4 Reichsges. vom 7. April 1869 und SS. 267, 268, 74 Str. G. B. erhoben und Haft- befehl erlassen ist, indem derselbe ih auf die Flucht begeben bat, in Gemäßheit des §. 332 der Straf- prozeßordnung das im Deutschen Reiche befindliche 7 Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Elberfeld, den 3. Mai 1890. Kgl. Landoeriht. Strafkammer T Röhren. Claubach. Berndorff.

2) Zwangsvollfstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[10915]

In Sawen der Ehefrau des Hotelbesitzers Breul,

Minna, geb. Hage, in Blankenburg, Klägerin, wider

den Mühlenbesitzer Wilhelm Nodurft zur Goldbahs-

mühle bei Häimburg, Beklagten, wegen Hypothek-

zinsen und Kosten, wird, nachdem auf Antrag der

Klägerin die Beschlagnahme der dem Beklagten ge-

bôrigen Grundstücke, als: ;

1) der am Goldbache unweit des Pfeifenkrugs sub No. ass. 91 belegenen Mühle nebst Zu-

behör, Ruthen „am Goldbache“

2) 1 Morgen 81

Nr. 390A, 3) 77 Ruthen „der Mühlengraben“ Nr. 337 b, 4) 30 Ruthen „am Goldbache“ Nr. 337 e., zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Bes{luß vom 8. Mai 1890 verfügt, auch die Eintragung die- fes Beschlusses im Grundbuhe am §8, Mai 1890 er- folgt ift, Termin zur Zwangsversteigerung guf Freitag, den 29. Auguft 1890, Nachmittags 3 Uhr, vor Herzoglihem Amtsgerihte Blanken- burg in der Gasftwirthshaft zum Pfeifenkruge an- gesetzt, in welhem die Hypothekgläubiger die Hypo- thekenbriefe zu Überreichen haben.

Blankenburg, den 14. Mai 1890.

Herzogliches Amtsgericht. Ribbentrop.

[10924] s S Nachdem antragsmäßig die Beschlagnahme des dem Maurermeister C. Bester hierselb gehörigen

6. Berufs-Genofsen;chaft: 7. Erwerbs- und Wirthscafts-Genossenschaften. 8. Wochen-Ausweise der deutsen Zettelbanken. 9, Verschiedene Bekanntmachungen.

Aderstücks Nr. 228 jenseits der Bahn auf den Heiden mit dem darauf erbauten Hause zum Zwecke

der Zwangêversteigerung wieder aufgeboben ist, wer- den die auf Mittwoch, den 2. Juli d. Js., Mittags 12 Uhr, und auf Sounabend, den 26. Juli d. Js., Vormittags 11: Uhr, an- stehenden Termine biermit abgekündigt.

Neubrandenburg, den 12. Mai 1890.

Großherzoglihes Amtsgeriht. Abtheilung I. W. Saur. [10907] :

In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des dur Zwangsvollstreckung gegen den Generalmajor z. D. Freibercn Gans Edler von Puttliß aus dessen Pension beigetriebenen und hinterlegten Betrages von 1218,43 M ist zur Erklärurg über den vom Gerichte an- gefertigten Theilungsplan sowie zur Ausführung der Vertheilung Termin auf den 24, Juli 1890, Vormittags 103 Uhr, vor dem Königlichen Amts- gerichte hierselb Zimmer Nr. 66, im I. Stock, bestimmt worden. Der Theilungsplan liegt vom 18, Juli cr. ab auf der Gerichtsschreiberei IV., Zimmer Nr. 30, zur Einsicht der Betheiligten aus. Zu diesem Termine werden Sie auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts geladen.

Breslau, den 14, Mai 1890.

Schur, Gerichtéschreiber des Königlichen Amtsgerichts. An den Kaufmann Ludwig Spiegel, Aufenthalt unbekannt. [10908]

In dem Verfahren betreffend die Vertheilung des durch Zwangsvollstrekung gegen den Universitäts- sekretär Bernhard Nadbyl zu Breslau aus dessen Gehalt resp. jeßt Pension beigetriebenen und hinter- legten Betrages nebst Zinsen von 474,76 M ift zur Erklärung über den vom Gerichte angefertigten Theilungêplan sowie zur Ausführung der Vertheilung Termin auf den 16. Juli 1890, Vormittags 107} Uhr, vor dem Königlihen Amtsgerichte hier- selbst, Zimmer Nr. 66 im Lk. Stock, bestimmt worden. Der Theilungsplan liegt vom 10. Juli cr. ab auf der Gerichtsschreiberei TV. Zimmer Nr. 30 zur Einsicht der Betheiligten aus. Zu diesem Ter- mine werden Sie auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts geladen.

Breslau, den 10. Mai 1890.

Schur, SEGLGES des Königlichen Amtsgerichts.

n den Kaufmann Theodor Sturm aus Breslau oder defsen Erben, den Postpraktikanten Heinrih Plifke aus Berlin,

E Bruno Stenk aus Breslau, derrn Rudolf Schenk aus Breslau, die Gouvernante Marie Elisabeth Kolshorn aus Concepcion in Chile, Fräulein Anna Sophie Margarethe Kols- horn, angebli verheirathet, aus Concepcion in Chile, den Dekonom Carl Otto Franz Kolshorn

haften.

8) die verebelihte Kaufmann Clara Marie Helene Dohrmann, geb. Kolshorn, aus Frank- furt a./D,.,

9) den Carl Otto Marx Kolshorn aus Hamburg,

10) Fräulein Emmi Kolshorn, Tochter des Spe- diteurs Adolf Heinrih Traugott Kolëhborn aus Tscichherzig, i:

11) den Arbeiter Richard Wanschock aus Breélau,

12) den Julius Beil genannt Fröhlich aus Breslau bezw. defscn Erben.

[11035] |

In dem auf Antrag der Wittwe Joh. Wilh. Furmanns, Sophia, geb. Küppers, Rentnerin in Viersen, eröffneten Vertheilungsverfahren über den- jenigen Steigpreis, welchen das Fräulein Nanny Schüller in Düsseldorf für das natstebend be- zeihnete Grundfstück, nämlih des in der Stadt Krefeld an der Prinz Ferdinandftraße unter Nr. 51 aelegene Wohnhaus und Flügelgebäude, Werkstätte, Hofraum und allem übrigen Immobilarzubebör, auf- geführt in der Grundfteuermutterrolle der Gemeinde Krefeld unter Artikel 6621 Flur 2 Nr. 801/15, früher 740/15, mit einem Flächeninhalt von 1a 80 qm, auf Grund der von dem Königlichen Amts- gericht hierselbst gegen 1) die Eheleute Iobann Jacob Knott, Schreinermeister und Bauunternehmer, z. Zt. im Konkurszustand, und Maria Johanna, geb. Schürgers, ohne besonderen Stand, Beide früber in Krefeld, jeßt ohne bekannten Aufenthalt; 2) den Rechtsanwalt Mengelberg bier als Konkursver- walter; 3) die Ebeleute Max Hubberten und Kath., geb. Maaßen, Beide in Krefeld, am 19. Dezember 1889 vorgenommenen Zwangsversteigerung -- dieses Grundstücks auf Grund Adjudikationsurtheils von demselben Tage, im Betrage von 16 650,00 A nebst Zinsen zu 5/0 seit dem 19. Dezen:ber 1889 zu ent- rihten hat, ist dec Vertheilungsplan aufgestellt worden. Derselbe ist nebft den erfolgten Anmel- dungen und vorgelegten Titeln zur Einsicht der Be- theiligten auf der Geriteschreiberei ves Amts- geribts, Zimmer Nr. 6, ofen gelegt und Termin zur Erklärung über den Plan auf den 25. Juli 1890, Vormittags 11 Uhr, in dem Geschäfts- [okale des unterzeihneten Amtsgerichts, Rheinstraße Nr. 136, Zimmer Nr. 11, anberaumt.

Zu diesem Termin werden die Eheleute Johann Iacob Knott, Schreinermeister und Bauunternehmer, z. Zt. im Konkurszustand, und Maria Johanna, geb. Schürgers, ohue besonderen Stand, Beide früher in Krefeld, jeßt ohne bekannten Aufenthaltsort, mit der Aufforderung geladen, von dem Vertheilungsplane Einsicht zu nehmen und etwaige Widersprüche gegen den Plan entweder vor dem Termine s{chriftlich oder durch Erklärung zum Protokoll des Gerichts\chreibers anzubringen oder bei Vermeidung des Ans\ch{luf}es spätestens in dem Termine zu erheben.

Krefeld, den 7. Mai 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII.

[10919] In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des Hauses Nr. 189 e. p. 188 A. an der Reichenstraße bieselbst hat das Sroua eihe Amisgericht zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vor- nahme der Vertheilung Termin auf Dienstag, den 3. Juni 1890, Vormittags 11 Uhr, be- stimmt. Der Theilungsplan wird vom 26. Mai d. I. an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei niedergeleat sein. Boizenburg, den 14. Mai 1890,

(Unterschrift), Gerihts\hreiber des Großherzoglihen Amtsgerichts,

[10950] i

Im Zwangsverkauf des Kleye'’shen Hauses Nr. 189 e. p. 188A an der Reicenstraße hieselbst wird hiemit gemeinkundig gemacht, daß die Hypotheken- scheine über die Pöôste Nr. Ill. A des Stadtbu(hfolii der obengenannten Grundstücke lautend über 3266 M für den Fabrikanten Ernst Sieglin zu Aachen und

Ne. IV. lautend über 4000 A, sowie

Nr. V. lautend über 5000 #4

für die Firma Saal & Co. zu Berlin,

welche niht zu den Akten eingereiht worden, un- gültig find.

Boizenburg, den 14. Mai 1890,

Großherzoglihes Amtsgericht.

[10917] Aufgebot. 1) Die Wittwe Max Finkelberg in Oberdollen- dorf bei Königswinter, vertreten durch den Sig erungslanziei - Inspektor Finkelberg in Koblenz, ; 2) Dr. Hermann Hoffmann, Geheimer Hofrath, Professor der Botanik in Gießen, E baben das Aufgebot folgender vierprozentigen Priori- Etne der Rheinischen Eisenbahn beantragt, nämli: zu 1) I. Emission Nr. 102191, 102 192, 102 193, 102 194, 113 173 über je 600 M, zu 2) Nr. 29 271 über 300 # (Privilegium vom 2. August 1858). s Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 5. Oktober 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeih- neten Gerihte an ordentliher Gerihtsftelle an- beraumten Aufgebotstermine 1hre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Köln, den 25. April 1890. | Das Königliche Amtsgericht. Abtheilung 16.

aus Fürstenwalde,