Kroll’s Theater.
Die neue Saison, welche unter so außerordentli günstigen Auspicien begann und bereits in kurzer Zeit eine Reibe erfolgreiher Abende zu verzeidnen hat, nimmt ihren guten Fortgang. Gestern Abend gelangte zum ersten Mol in der gegenwärtigen Spielzeit Lorbzing's immer wieder gern gehörte „Undine“ zur Auffübrung ; sie bot zuglei dem Publikum Gelegenheit, fich mit einigen neuen Mit gliedern der Sommerbühne bekannt zu machen. Den Kübleborn gab Hr. Demuth, welcher aus seiner Partie eine recht zufriedenstellende Leistung zu machen wußte. Sein volles wohlklingendes Organ kommt ihm trefflih zu Statten, und seine gesanglihe Leiitung wird durch eine
Hrn. Ghrih’s dbr. St, „Mieze* 3. Mit drittehalb Längen gewonnen, viertehalb Längen zurück „Mieze“ Dritte. Sieger wurde für 1950 4 an Hrn. Ehrich verkauft. Werth: 2240 dem Sieger.
VI. Forstgarten-Jagd- Rennen. Klubpreis 2000 M Internationales Herren-Reiten. Für 4jähr. und ältere inländ. Pferde. 60 4 Eins, balb Reug. Distanz ca. 4000 m. Lieut. G. v. Arnim's br. W. „BZietenhusar“, Rittm. v. Sydow 1. Hrn. C. Cosadck's \{wbr. H. „Zwirn“, Hr. v. Barenstein 2 Lieut, v Willich's F -St. „Angelika“, Bes. 3. Siegte mit sechs Längen; sieben Längen zurück „Angelika“ Dritte. Werth: 2420 A dem siegenden, 540 4 dem zweiten, 240 4 dem dritten Pferde.
in der vorangegangenen Woche, sodaß von aufs Jahr berechnet, 83 Säuglinge starben. — kranfheiten blieb das Vorkommen von Scharlach, Diphtherie und Unterleibstyphus das gleich beschränkte; Erkranfungen an Diphtherie traten nur in Moabit häufiger zu Tage. Größere Ver- breitung fanden nur Masern, die fast aus allen Stadtvierteln in größerer Menge, am zahlreihsten jedo aus dem Stralauer Viertel, der Rofenthaler- und Schöneberger Vorstadt, sowie aus der dies- seitigen Luifenstadt Zur Anzeige gelangten. Au war der Verlauf in 19 Fällen ein tödtliher. Erkrankungen im Wochenbett waren selten, auch rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut gelanaten
je 10 000 Lebenden, on den Infektions-
Erste Beilage zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
1890.
Dienstag, den 20. Mai
EDSLE Ad UE U Ad
Me 121.
| ——— ma
Berlin,
angenehme körperliche Erscheinung vortheilhaft unterstüßt. Als Berthald trot Frl. Pagin auf, welche es im Großen und Ganzen verstand ihrer Auf- auch Frl. Gadsky war eine in jeder Hinsicht ret . Von den Herren verdienen bcsondere Erwähnung Kellermeister, Hr. Bussard als Veit sowie die Marx und Kronenbergz niht vergessen sei Da das Orchester und
gabe zu genügen ; annehmbare Ündine Hr. Grosser als Hrrn. Kräbmer, \c{ließlich Frl.
Marcella Se
vorführt, wirkt Frl. Johanna Rich
Rennen zu Hoppegarten.
I. Staatspreis IV. Klaffe.
Hengste und Stut. Königl.
Pferde.
Haupt-Gestüt ; W. Hiestrih's F.-H. „Orpheus“ 2. Mit ( gewonnen. Werth: 1700 / der Siegerin, 200 4 dem zweiten
sz aminsky als Martha. ] au der Chor vollauf ihre Schuldigkeit thaten, so darf Vorftellung als eine recht gelungene bezeichnet un Wiederholung der „Undine“ sicher erwartet werden, Gastpartie, urfprünglih für Mittwoch angesetzt, findet am Donnerstag statt. An diesem Abend wirken neben der berühmten als Alfred und Demuth als Germont mit. abend des Hrn. Göte, am Sonnabend, der den Künstler als Edgardo eine Kollegin Göße's vom Kölner Stadt-Theater, als „Lucia von Lammermoor“ Göte's Gastspiel geht berei!s in nähster Woche zu Ende.
mbrihch's dritte
ter,
Sängerin die Hrrn. Lunde Am dritten Gastspiel-
Montag, den 19, Mai.
100 A Eins, halb.
II. Großer Preis von Berlin.
und ältere inländ. Hengste und Stut. H. „Dalberg“ 1.
Hrn. V. May's br. BA: „Marder“ 2.
zwischen vierten Pferde.
I Dres vo 3 jährige und ältere
Distanz 1600 m. Königl.
nerin. L
560 A dem zweiten,
3000 60 M Reug. ¿Marcel* 1.
Graf Redern's und „Eintracbt“. n Hoppegarten, inländische Pferde.
Werth :
1500 -¿Æ Gradiß's F.-St.
br, Q
avpt-Gestüt Gradiß's F.-H. „Hadubrand“ f. halb Längen gewonnen; vier Längen hinter „Marder“, todtes Rennen „Hadubrand“ siegenden, 4900 4 dem zweiten, 1900 4 dem dritten, 900 6 dem
Reug.
„Fastnahi* 1. Mit anderthalb Längen sicher
28000 # Für 3 jähr. 100 Æ Einf. Königl. Haupt-Gestüt Gradigtz's „Dragoman* f. Ksönial.
Ganz leiht mit dritte-
Werth :
Klubpreis 2000 « Für 80 M Eins, halb Reug. Haupt-Gestüt Gradiß's F.-St. „Glöck- Major von Mollard's F.-H. „Ali“ 2, Gestüt Gradiß's br. H. „Brabant“ 3. Srhrn. Knigge's F.-H. „Uran“ 4, Siegte mit einer Länge; drei Längen zurück „Brabant“
dritter, vier Längen vor „Uran“. 2000 M. dem sfiegenden,
30 & dem dritten Pferde. IV. Pumpernickel-Handicapy.
1600 m.
Rittm. von Oppenheim's br.
Gradißer M Für 3 jährige und ältere inländische Pferde. Distanz Frhrn. Ed.
Hrn. O. Spiekermann's br. W. „Tscin-Tschin“ {.
br. H. „Paladin“ 4. Tschin“ matten todt
Siegte mit einer Länge; „Page“ und „Tschin- den zweiten Plaß; Werth:
es Rennen für
eine halbe Länge zurück „Paladin“ Vierter.
slegenden, 555 4 der
D ortS-Nennen, ältere inländ. Pferde.
Hrn. Albert's br. H.
n zweiten, 100
60 M Eins, halb «Hörsten“ 1.
i 1 dem dritt:n Pferde. Klubpreis 2000
Reug
Kapt. Edward's F.-W. „Boris“ 2,
Für 3 jähr. inländ.
Suermondt's F.-W,
In Gegenwart Ihrer Königin sowie Sr. Friedrich Leopold fand steinlegung der statt. Die Feststraße, belegene Festplatz
die waren
die gestrige eine hâufige die Dr. von Goßler, der Feierlichkeit bei. superintendent Dr. Brückner und Baukommission,
„Traviata“,
Kaiferzelt betreten hatte,
mit, Herren“ den feierlihen Aft
Hrn. werde nicht fterben, verkündigen.“ Urkunde, worauf die feierliche Regierungs-Baumeister
sondern
Distanz 1600 m. Herrn
Dr. Brückner,
Distanz 2000 m. Fürsorge zugewendet hatte, Mittwoch und Donnerstag, mittags bis 8 Uhr Abends Bazar, 28550 M dem
im Hörsaal des Cötus 11I[l die Reliefs statt Dasselbe ift, Königl. Haupt-
stellung ift worden.
dem Griffonzüchter
Gestütsyreis 100 4 Gins,,
Sl Pa Hrn, E. Lindner's 1 (von je 1000 Einwohnern hinter ihnen 3999 M dem
Für 3jähr und
Î nur geringe Abnahme, Vistanz 1800 m,
Mannigfaltiges.
Majestät Königlichen Hoheit heute Vormittag die feierlihe Grund- neuen Kirche in Straße
Zahlreiche Vertreter der Behörden, unter ihnen sowie Gemeindemitglieder und Festgäste wohnten Am Eingang zum Festplaß empfingen General-
j fowie die Geisilihen der Zion-Gemeinde die Kaiserin und den Prinzen Friedrich Leopold. Nachdem Ihre Majestät fodann das leitele der Gemeindegesaig „Lobe den
Pfarrer Kraft an das Wort aus Psalm 118, Archidiaconus Dr. Wachsmann verlas sotanf die
3 Voigt nahm Kelle 2nd H meister Wichmann die Molle mit dem Kalk, und nahdem der Grund- stein eingefügt war, gaben zunächst die Kaiserin, dann Prinz Friedrich Leopold und hierauf die übrigen Ehrengäste {läge ab. S@lußgebet und Segen des sowie Gemeindegesang beendeten den feierlichen Akt.
Ihre Majestät die Kaiserin, Wilhelm der Potsdamer Kleinkinder-Bewahranstalt „Kripy e“ ihre veranstaltet der „Voss. Ztg.“ zufolge am 21. und 22. Mai, von 11 Uhr Vor- im Palast Barberini zu Potsdam einen für welchen von Seiten der Mitglieder der Königlichen Familie sowie von anderen Gönnecn und reihen Anstalt prächtige Gaben eingesandt worden sind.
In der Königlichen Krieg s-
der „Post“ Schülern des Verblichenen gestiftet, von Frl. Wohlgeboren entworfen und von Hrn. Köster in Marmor ausgeführt.
Der Kaiserpreis der Internationalen Hunde- Aus-
Der Gesundheitszustand in Berlin war in der Woche vom 4. bis 10, Mai nahezu ein gleicher wie in der vorhergegangenen Woche und auch die Sterblichkeit blieb fast die gleihe, mäßig hohe starben, aufs Jahr etwas verminderter Zahl kamen akute Entzündungen der Athmungs- organe zum Vorschein und führten auch in verminderter Zabl zum Tode. Darmkatarrhe und Brechdurwfälle l f auch blieb die Zahl der dur sie bedingten Sterbefälle fast die gleih hohe wie in der Vorwote. des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war etwas größer als
weniger zur
der Kaiserin und
Rheumatische des Prinzen |
der Zionsparochie sowie der an ihr Weise geschmüdckt. der Staats-Minister
16,
in reihster Kaijer
die Mitglieder der ihm beigeordneten
London Die Festansprahe knüpfte Vers 17 an: „Ih leben und das Werk des Herrn
ein,
Grundsteinlegung vollzogen wurde. ammer, Maurer-
die üblichen drei Hammer- General-Superintendenten
kam zur Kenntniß. Erkran genommen, die Zahl der dur
rheumatismen gelangten dagegen häufiger
B“-eslau, 20. Mai des vollziehenden Aus\chusses für ilhelm-Denkmal ersten Preise gekrönten Entwurf des Bi Arciteften Licht zur Ausführung zu bringen, do soll die des Kaisers statt des Lorbeerkranz Helm erhalten.
: , 19, Mai. (A. C) Se.
Kaifer hat der British and F London durch den deutschen Bot{caf übermitteln lassen.
Velsingfors, 19. Mai. (W. T station Kaipiais ist eine Pulverfabrik in die Luft geflogen. Fünf Personen wurden getödtet un Wald in Brand geseßt. magazin ist dadurch stark gefährdet.
ärztlichen Beoba(tung.
Beschwerden aller Art, namentlich akute
wurde besblofsen,
Ein Todesfall an Genickstarre kungen an Keuchhusten baben etwas ab- ch ihn bedingten Sterbefälle sank auf 8. Gelenk- zur ärztlihen Behandlung.
(W,. T. B.) In der gestrigen Situng das in S(hlesien z1 errihtende den mit dem lohauers Behrens und Fi.zur es den mit Federn ges{müdckten
Majestät der Deutsche oreign Sailors Society in i ter einen Beitrag von 1000 4 i Das dieser Gesellshaft gehörige Seemannsheim in Lowestoft beherbergte oft deutsche {hiffbrühige Matrosen.
. B.) Unweit der Eisenbahn-
i d der die Fabrik umgebende Das in dem Walde gelegene Pulver-
welche {on als Prinzessin
Förderern dieser segens-
Akademie fand vorgestern Mittag | und Enthüllung des Max Duntcker-
zufolge, von ehemaligen
Korthals-Biebesheim zuerkannt Die
E Feier eimar, und
berehnet, 22,7). In
der Kinder zeigten eine
Der Antheil
München, 20. Mai. gistrat beschloß einstimmig, Gewährung der Einfuhr zum Münchener Schlachlhof anzugehen.
Wien, 20. Mai.
König. der deutshe Militär-Attahé Major von hier eingetroffene Deputation preußischer Dffiziere. spizirung währte von 6 bis 93/, Heute Vormittag fand {hen Botschafters feierlihe Eröffnung des von deutschen Erzieherinnen - nahmen
Württemberg der deutschen Kolonie Theil. Heim seiner Bestimmung mit de der Menschenliebe möge blühen und Mädchen.
(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
die Staatsregierun
In der Suite desselben
Uhr Vormittags. f in Anwesenheit Prinzen Reuß und leßterer n - Heims statt. au}h Prinz Gustav von Gesandten von Bayern, sowie zahlreiche
Des
An
die
Beilage.)
——————————————————————————————————————__— _—_——————
bericht vom 20. Mai,
Wett
M orgens 8 Uhr.
Bar. auf 0 Gr
Stationer.
red in Millim.
l
| Wetter.
|
Temperatur
9°C. = 4R:
” Ju. d. Meeressp.
Mullaghmore | Adberdecn Christiansund Kopenhagen . Stockholm . Haparanda . St. Petersbrg.
Moskau . 7E9
1/bedeckt
2\wolfig
1 wolkenlos
2 halb bed.
2 heiter
2 heiter NW 1 wolkenlos |ONO
[in ° Gelsius
p —— i f —] R O
19 12 15 L
Cork, Queens- ¿41 E Cherbourg , E ylt amburg . winemünde Neufahrwaf#ser Memel .. S i, ünster . Karlsruhe . . | Wiesbaden . | München Chemnitz S Wien .….. Breslau . .
Ile d'Aix Da E,
1) Abends Regen. Gewitter. 4) fernes Gewitter.
Uebersi
Ein barometrisches
750 753 758 758 759 761 763 764
| | |
760 761 761 762 760 760 760 762 760 762 762
bewegung liegt über dem Geor i Festlande di eine sehr gleihmäßige ist.
dem europäischen
Centraleuropa warm
\chwaher Luftbewegung. westlichen Deutschland fanden Gewitter
Temperatur liegt in über der normaleu.
[WSW d» wolkig
Abends Wetterleuchten.
|
[NNW [SSW SSW
OSO
4'Regen
6 Megen 2'halb bed. 1 Dunft OSO 2 Dunst) SO 3 wolkenlos D 1 wolkig?) SO 3 wolkenlos
79 S 3halb bed.
SW 2hbedeckt
[SW 2 Regen?) ill wolkig
[W 4 wolkenlos
SO 1 wolfenl.4)
|SSD 3 heiter)
| {till wolkenlos
|SO 1 [bedeckt
[SW 2\wolfkig
| \till [wolkenlos 2) Nahm. Gewitter.
: der Witterung.
1 wolkenlos
10 12 15 14 fd 19 19 21
13 16 16 17 16 20 19 15 I
13 14
21
3) Nachm. 5) Abends
Minimum mit starker Lust-
Das Wetter
gskanal, während auf
e Luftdrukvertheilung
U
und vorwiegend heiter bei
Deutschland
ter statt. 2 bis 10 Grad
Im nordöstlichen und süd-
Die
Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern-
haus. 122. Vorstellur vou Windsor.
3 Akten von O, Nicolai.
1g.
_ Die lustigen Weiber Komisch - phantastishe Oper in Text von H. S, von
Mosenthal, nah Shakespeare's gleichnamigem Lust- spiel. Tanz von Hoguet. Dirigent: Kapellmeister Kahl, Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 126. Vorstellung. Der Stuem. Zauber-Komödie in 5 Aufzügen von Shakespeare. Nach A. W. v. S@legel’s Uebersetzung. Musik von W., Taubert. Tanz von E. Graeb In Scene geseßt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Musikalische Direktion: Hr. Steinmann Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 123. Vorstellung. Tristan und Jsolde. In 3 Akten von Rithard Wagner. Anfang 6# Uhr.
Schauspielhaus. 127. Vorstellung. Verlorene Liebesmüh. Komödie in 3 Aufzügen von Shake- speare. In neuer Uebersetzung und Bühnenbearbeitung von Rudolph Genée. Musik von Richard Gerée. Anfang 7 Uhr.
Deutshes Theater. Mittwoch: Ein Erfolg. Donnerstag: Der Unterstaatssekretär. Freitag: Göt von Verlichingen.
Berliner Theater. Mittwoh: Kean.
Donnerstag: A tempo. — Der Weg durch?s Fenster. — Hexenfang. (Hedwig Niemann.) Freitag: 35. Abonnements-Vorstellung. Kean.
Lessing = Theater. Mittwoch: Eine alltäg- liche Geschichte. Schauspiel in 3 Akten von G. Costetti. Hierauf: Nitterdienste. Scherz in 1 Alt von Labiche,
Donnerstag: Die Ehre. Sqhauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.
Freitag: Die große Gloee. Lustspiel in 4 Akten von Oscar Blumenthal.
Wallner-Theater. Mittwoch: Zum 11. Male:
Häuschen. (Vébé) S{#wank in 3 Akten von A. Hennequin und É. de Najac. Hierauf: Guten Morgen, Herr Fischer. Vaudeville - Burleske in 1 Aft nah Lockroy von W. Friedri. Musik von Ed. Stiegmann. Vor der Vorstellung, bei günstiger Witterung : Im schattigen prahtvollen Sommergarten: Großes Garten-Concert. Anfang des Concerts 63 Uhr, der Vorstellung 74 Uhr.
Donnerstag u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung. Victoria-Theater.
Stanley in Afrika. von Alex, Mos;kowski
Mittwoch: Zum 274, M. : Zeitgemälde in 10 Bildern
1 und Richard Nathanson. Musik von C. A. Raida. Ballet von C Sen Anfang 74 Ubr,
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung
Friedrih-Wilhelmstädtisches Theater und Concert-Park., Direktion: Julius Fritsche. Mittwoh: {Zum 124. Male: Der arme
und Julius Bauer. Musik von Carl Millöcker. In Scene geseßt von Julius Fribß\ce. Dirigent : Hr. Kapellmeister Federmann. Anfang 7 Uhr. Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Großes Doppel- Concert. „_ Auftreten erster Gesangs- und JInstru- mental-Künstler. Beginn des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 7 Uhr. Donnerstag: Im Theater: Der arme Jonathan. Im Park: Großes Doppel-Concert. Auftreten von Gesangs- und Instrumental-Künstlern ersten Ranges, Sonnabend: Großes Parkfeft. 1. und 2. Pfingstfeiertag: Früh-Concert. Anfang 6 Uhr. Entrée 30 4.
Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten-
burg. Mittwoh: Zum 101, Male: Marquise.
Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou. Deutsch
von Robert Buchholz. Anfang 7# Uhr. Donrerstag: Marquise.
Kroll's Theater. Mittwoh: Haar und Zimmermann.
Donnerstag: La Traviata. (Violetta: Fr. Marcella Sembrih, Königl. preuß. Kammersängerin, als Gast.) 8
Täaglih: Bei günstigem Wetter vor und nah der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Be- leuGtung des Sommergartens: Großes Concert, Anfang dé, der Vorstellung 7 Uhr.
Sonnabend: Vorleßtes Gastspiel des Kgl. preuß. Kammersängers Hrn, Emil Götze, Lucia von Lammermoor.
Sonntag und Montag (I. u. I1. Pfingstfeiertag): Gr. Früh-Concert. Anfang 6 Uhr. Entrée 30 3.
Belle-Alliance-Theater. Mittwoh: Zum 81, Male: Der Nautilus. Großes Aus\tattungs- ftück mit Gesang und Tanz in 4 Akten und 13 Bildern na Jules Verne von Carl Pander. Musik von E. Christiani und A. Wicher.
Im prahtvollen glänzend renovirten Sommergarten Großes Militär- Doppel-Concert. Auftreten \ämmt- licher Spezialitäten, Brillante Illumination des ganzen Garten-Etablissements. Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 74 Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Voranzeige. Sonntag und Montag, am 1. und 2. Pfingstfeiertage: Großes Militär-Früh-Concert und Früh-Vorstellung.
Adolph Ernfst-Theater. Dresdenerstraße 72,
Mittwoch: Benefiz für den Kapellmeister Gustav Lehnhardt. Zum 101. Male: Der Goldfuchs. Gesangsposse in 4 Akten von Eduard Jacobson und Leopold Ely. Couplets theilweise von Gustav Gsrß. Musik von Franz Roth. Anfang 7x Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Jonathan. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann
TCE R S i U,
Urania, Invalidenstraße 57/62. Geöffnet von 12—107 Uhr. Mittwo%, um 8 Uhr: Herr Dr. Ta Die Erscheinungen der Gletscher- welt.
LOWAD E SSET T R C C AITECNS E E IE R E Familien-Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elise Brehmer tit Hrn. Theodor Weber (Potsdam—Berlin), — Frl. Margarethe Wimmers mit Hrn. Kaufmann Franz Buske (Berlin). — Frl, Anna Gursch mit Hrn. Kauf- mann Hermann Kittel (Berlin) — Frl. Alice Paulsen mit Hrn. Kaufmann Wilhelm Res{hke (Potsdam—Reppist b. Senftenberg N.-L.).
Vereheliht: Hr. Landrath Paul v Basse mit Frl. Luise v. Weiler (Haus Empel) — Hr. Dr. phil Karl Pietsch mit Frl. Elisabeth Jaentsh (Chicago). — Hr. Alfred Voerster mit Frl. Lucie Ingelbah (Paris— Leipzig). — Hr. Ernst Riedel mit Frl. Helene Scheurih (Breslau), — Hr. ues Kappelhoff mit Frl. Emmy Ruhland (Ham- urg).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. J, Stein- \hneider (Franzensbad). — Hrn. W. Zander (Berlin). — Hrn. Amtsrichter Felden (Pr .-Cylau). — Hrn. Alfred Richter (Leipzig). — Hrn. Niemann Samow). — Hrn. H. R. Raspe (London). — trn. Regier -Assessor Dr. Mauve (Posen). — Eine Tochter: Hrn. Ulri Frhrn. v. Richt- hofen (Gutscdorf). — Hrn. Prediger Polzenhagen (Stargard i. Pomm.). — Hrn. M. Pöt\ch (Edderiß), — Hrn. Henry Wohlthat (Berlin).
Gestorben: Hr. Hauptmann Richard Shmiedicke (Braunschweig). — Hr. Branddirektor v. Bern- bhardi (Königsberg i. Pr.). — Hr, Kirchenprobst a. D. A C. Heimreih (Flensburg). — Hr. Emil v. Enckevort (Birkholz). — Hr. Dr. phil Ernst Hcin (Boston). — Hr. Fabrikant G. Nönnig Berlin). — Hr. Rentier C. E. Lehmann (Berlin), — Hr. Marx v. Koshembahr (Stettin). — Frau Sophie Kentsch, geb. Holdorf (Berlin).
Redacteur: Dr. H. Klee.
Verlag der Expedition (Sol z). Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagt- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (einschließli® Börsen-Beilage),
sowie die Sommer-Fahrpläune für die Be- irke der Königlichen Eisenbahn-Direktionen (rechtsrhein.) zu Kölu und Magdeburg,
und die Jnhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent- lichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf
Berlin:
Der Sommergarten ist geöffnet.
Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 12. bis 17. Mai 1890.
(W. T. B.) Der hiesige Ma- um vonNindern und Kälbern
N (W. T. B.) Heute begannen die Jn- 2 spizirungen des Brucker Lagers durch den Kaiser befanden sich auch Deines sowie die Die Jn-
deut- Gemahlin gestifteten der Sachsen- Sachsen : Angehörige Die Stifterin übergab das m Wunsch, das \{öne Werk zum Wohle deutscher Frauen
Königreich Preußen.
Auf den Bericht vom 1. Mai d. J. will Jh dem an- liegenden, in Folge der von der Ostfriesishen Landschaft am 14. Mai v. J. gefaßten Beschlüsse aufgestellten
Fünsten Nachtrage zu den Statuten der Feuerschaden- Versicherungs-Gesellschaften für die Städte und Flecken und das platte Land des Fürsten- Se NMIOND und des Harlingerlandes zu uri auf Grund des Gesezes vom 6. Februar 1871 (G.-S,. S. 90) hierdurch Meine Genehmigung ertheilen.
Neues Palais, den 7. Mai 1889,
Wilhelm R. Herrfurth. An den Minister des Jnnern.
Fünfter Nachtrag
¡u den Statuten der Feuershaden - Versiherungs-
Gesellschaften für die Städte und Flecken und das
platte Land des Fürstenthums Ostfriesland und des Harlingerlan des zu Aurich.
Vergl. Geseßsammlung für Hannover de 1832, Abth. 11. Seite 126 — 1836, Abth. 111 Seite 69 — 1837, Abth. IIT Seite 135 — 1852, Abth, 111 Seite 15 — 1858, Abth. T Seite 193 — 1859, Abth. T Seite 867 — 1860, Abth. T1 Seite 223.
Preußische Gescß:-Samml. de 1871, Seite 90, 317. :
Amtsblatt für Hannover de 1872, Seite 333 — 1876, Seite 293 — 1878, Seite 316. /
Amtsblatt für Ostfriesland v. 23, Novbr. 1878, Seite 141,
S. 1, : Zu §. 2 der Königlichen Verordnung vom 10, Juli E Alle im Reglement und in den Nachträgen der vormaligen König- lihen Landdrostei zugewiesenen Befugnisse und Zuständigkeiten gehen auf den Königlichen Regierungs-Präfidenten zu Aurich über, Ziffer 5 erhält den Zusaß:
„sowie der aus den Hülfsfonds den Gemeinden zu gewährenden »
Beihülfen zur Verbesserung des Löschwesens.*
Ziffer 6 erhält folgende Fassung:
„6) Die Bestätigung der Wahl des Rendanten, Leßtere, sowie die Wabl des Brandkassenschreibers steht dem Landschafts- Kollegium zu. “
S2
Die §8 11, 15, 16, 17, 18, 21, 22 der Königlichen Verordnung vom 10. Juli 1832 und die §§. 4, 5 des Gesetzes vom 24. April a werden aufgehoben und treten dafür folgende Bestimmungen in Kraft: :
Die Versicherung eines Gebäudes oder eines Gebäudekomplexes kann zu jeder Zeit bei dem zuständigen Königlichen Landrath bezw. in den selbständigen Städten bei dem Magistrat beantragt werden.
Die Aufnahme erfolgt auf Grund des „ordnungsmäßig be- fundenen Schäßungsanschlages durch sofortige Eintragung in das be- treffende Beilagebuch der Brandkassenverwaltung, welche darüber eine Bescheinigung (Aufnahmesc{ein) aus\tellt und diese dem Königlichen Landrath bezw. dem Magistrat behufs Aushändigung an den Ver- sicherten einsendet. E ;
Mit der Eintragung des Gebäudes in das Beilagebuch der Brand- fassenverwaltung beginnt die Versicherung. rale
olcher
Die Kataster werden nah Makfßgabe berichtigt. ; Sa
Die Königlichen Landräthe und Magistrate der selbständigen Städte haben bis zum 15 Januar des folgenden Jahres dem Land- \chaft3-Kollegium die vorgekommenen Besißveränderungen anzuzeigen, Auf Grund der eingegangenen Taxen wird das Generalverzeihniß der Jahresversicherungen auszug8weise den betreffenden Königlichen Land- räthen und Magistraten von dem Landschafts-Kolegium zugefertigt. Etwaige Berechtigungen müssen demselben binnen 14 Tagen nah Zu- stelluns des Auszuges angezeigt werden. j 7 .
Die Beitragépfliht des Versicherten beginnt mit dem Ersten des- jenigen Monats, in welchem die Aufnahme erfolgt ift, sie erlischt dagegen mit dem leßten Tage des Monats, in welchem das Gebäude aus irgend einem Grunde aus der Versicherung getreten ist, bezw, die Anzeige des Wegfalls dur den Königlichen Landrath oder ven Magistrat erfolgte. Jst jedoch der Jahreësbeitrag {on vor solcher Anzeige zur Hebung angeseßt, fo findet eine Rückvergütung für den Rest des Jahres nit statt. s e :
Die Beiträge werden in den Fällen der Ausscheidung und bei allen Versicherungen im Laufe des Jahres nach Zwölften berechnet. Bruchtheile von Pfeunigen werden überall zu vollen Pfennigen ab- gerundet,
S9
Der §. 27 der Königlihea Verordnung vom 10. Juli 1832 er- hâlt folgende neue Fassung und Erweiterung: :
Zur Beschleunigung der Hülfeleistung bei Feuersgefahr werden aus den Mitteln der betreffenden Versicherungsgescllshaft (Brandkasse) Denjenigen, welche zuerst mit der Feuerspriße an der Brandstelle er- sheinen, folgende Belohnungen gewährt: für die erste angekommene Sprite 45 H, für die zweite 30 f und für die dritte 15 4
Auswärtige Löschmaanschaften, welhe nach rer Drisfeuerwehr mit ihre: Sprite, und zwar in zweiter oder dritter Reihe auf der Brandstelle eintreffen , erhalten neben der vorstehend bestimmten ¿weiten oder dritten Belohnung eine Zusaßprämie von 15 46
Werden bei der Löschung die Spriten oder andere Löschwerk- zeuge und Löscheimer beschädigt oder geben leßtere verloren, so werden die Ma A Wiederans{chaffungskosten aus der be- treffenden Brandkasse erseßt. ,
) I bis Zulässigkeit der erwähnten Belohnungen und der Er- stattung der auf die Wiederßberstellung_ und Wiederanschaffung von Löschgeräthen aufgewandten Kosten entscheidet nach Anhörung des LUndschafts-Kollegiums der Königliche Regierungs-Präsident. Den Anträgen an denselben ist der Nachweis beizufügen, daß die Spriten retzeitig vor dem N a A einer Probe unterzogen und dabei in gutem Zustande befunden sind. |
D E, Pferd bei der Löschung eines Brandes vor der Sprite oder Wasserkufe verendet oder erheblich beschädigt ift, soll eine von Sachverständigen zu ermittelnde Entschädigung gewährt werde i . Aue soll Derjenige, welcher sich bei der Löshung eines Brandes besonders ausgezeihnet hat, auf Antrag des zuständigen Königlichen Landraths oder Magistrats eine Belohnung aus der Brandkasse er-
halten. - : : Nicht minder soll aus den Brandkassen den im Feuerwehrdienste
beshädigten oder verunglückten Personen bezw. deren Hinterbliebenen nah Maßgabe der (éGftebenven Ausführungsbestimmungen Entschädi- gung gewährt werden.
1. Die Gesellshaftskassen unterstüßen alle Personen, welche in Aus- übung der Lös hülie e bei Uebingen der Feuerwehren A geshädigt werden, daß fie zeitweilig oder dauernd ihre Erwer e keit verlieren, für den Fall aber, daß dieselben dabei ihren To
Eintragungen
finden, oder dieser in Folge der erlittenen Körperverletzung eintritt, auch die Hinterbliebenen oder Angehörigen der Verunglückten.
Die Unterstüßung erfolgt nur soweit, als niht nah geschlihen Bestimmungen dritte Personen oder Korporationen zu einer Entschä- digung verpflichtet sind. ÿ
Die Entschädigung beträgt :
A. bei zeitweiliger völliger Erwerb8unfähigkeit : f
1) für einen Verbeiratheten oder Wittwer mit erwerbsunfähigen Kindern 2 täglih bis zur Dauer von 13 Wochen;
2) für einen Unverheiratheten 1 # täglich unter der gleihen Zeitbesc;ränkung. h: i:
B. Bei dauernder Erwerbsunfähigkeit soll der Verlette eine lebenslänglihe Rente im Betrage der halben Säße unter A1 und 2 oder nach Uebereinkommen eine einmalige Abfindung erhalten,
C. Ist der Tod des Verletßten eingetreten, so erhält dessen Wittwe für die Dauer des Wittwenstandes eine Entschädigung von 12 M 50 S und für jedes hinterbliebene Kind, so lange es das 15. Lebenéjahr noch nit vollendet hat, von 4 A monatli. Auch in diesem Falle kann eine einmalige Abfindung vercinbart werden. War der Verunglückte unverbeirathet, aber der Crnährer hülfsbedürf- tiger Eltern oder Ge’‘hwister unter 16 Jahren, so ist diesen dieselbe Entschädigung wie für Wittwen und Kinder zu bewilligen. L
Die durch den Unfall veranlaßten Kurkosten bis zu 1 M täglich, sowie im Todesfalle die Kosten der Beerdigung bis zu 30 ( werden gleihfalls von der Kasse übernommen. : :
Ist die zeitweilige oder dauernde Erwerbsunfähigkeit nur eine theilweise, so wird ein verhältnißmäßiger Theil der Entschädigung
ewährt.
/ In besonders dringlichen Fällen kann eine Gntschädigung auch dann gewährt werden, wenn der Anspruch auf dieselbe nah Ziffer 3 verloren gegangen ift.
D,
Der Anspruch auf Entschädigung fällt weg:
a. wenn die Bescädigung dur Nichtbeachtung der geltenden Vor- schriften oder besonderen Befehle und Warnungen, dur Trunkenheit oder grobe Fahrlässigkeit eingetreten ift ; : j
b, wenn der Verleßte seine Genesung durch Fahrlässigkeit oder Nichtbeachtung der ärztlichen Vorschriften verhindert oder durch unwahre Angaben über die Veranlassung und Art seiner Verleßung oder Erkrankung die Kasse zu E versucht.
Der Orts-Polizeibehörde ist von jedem Unfall binnen drei Tagen Anzeige zu tnachen. E :
Die städtishen Magistrate übersenden dem Landschafts-Kollegium die Anzeige mit einem ärztliwben Zeugniß ler Die Arb dev: Beo» schädigung, die muthniaßlihe Dauer der Krankheit und der während derselben eintretedden völligen oder theilweisen Erwerbsunfähigkeit ; die Fleckens- und Gemeindevorstände aber haben die Anzeige von dem eingetretenen Unfall dem Königlichen Landrath des Kreises zu über- mitteln, welcher dieselbe nach Prüfung dem Landschafts-Kollegium einsendet.
Di L: Werden die Entschädigungsgelder nach Nr. 2a für länger als
13 Wochen beansprucht, so ist vor Ablauf dieser Frist ein weiteres ärztliches Zeugniß über die Fortdauer der Krankheit einzusenden. Die Kosten der ärztlihen Zeugnisse sowie sämmtliher Nachweisungen fallen der betreffenden Kasse zur Last. : B : Die Verwaltung derselben hat das Recht, die Bewilligung einer Entschädigung bis dahin zu verweigern, daß die vorstehend auf- geführten R E Ln Auen des Thatbestandes für erforderlich erachteten Nachweise erbra ind. L Î Veto: die Anträge auf Entschädigung entscheidet das Landschafts- Kollegium.
Der S U Deo CRITERN Naa vom 1, August 1871 zu dem Reglement vom Jahre 1832 wird in seinem ersten Satze aufgehoben und tritt dafür folgende Vorschrift ein. :
Das Grundkapital ist in der im §. 39 der Preußischen Vormund- \chaftsordnung vom 5, Juli 1875 vorgeschriebenen Weise, sowie bei Geldinstituten, welche unter der Garantie der Oftfriesischen Landschaft stehen, verzinslich zu belegen.
An die Stelle der im §. 10 des Nachtrags von 1871, Abf. 2, zur Benennung eines Vertrauensmannes berufenen Amtsvertretung tritt der Kreistag.
S6 : ]
Der §. 11 des\elben Nachtrags wird wieder aufgehoben und bleibt es bei der Bestimmung des §. 35 der Königlichen Verordnung vom 10, Juli 1832 (Hannoversche O Abth. 111, Seite 143).
In Betreff der auf Grund des theilweise außer Änwendung ge- tretenen Gesetzes vom 22, November 1859 (Geît.-Samml. für Hannover Abth. T S. §67) geschaffenen M U fonds zur Verbesserung des Lösch-
sens wird das Nacfolgende bestimnt: _ As O Die Hülfsfonds sollen einen Kapitalbestand von je 30 000 M haben. Jst dieser erreicht, dann follen die Zinsen des Kapitals neben den jährlichen Zuschüssen aus den Zinsen des Grundkapitals erforderlichen Falls verwendet werden, um in den Städten und Flecken und den Orten der Gesellschaft des platten Landes die von den Magistraten bezw. Gemeinden verlautbarten Wüns&e nach Verbesserung ihrer Löschanstalten zu R lange der Hülfsfonds für die Städte und Flecken noch nicht den Kapitalbetrag von 30 000 erreicht hat, sollen die naGgesuchten Beihülfen zwar niht auf den Jahreszuschuß von 1200 M beschränkt bleiben, jedo soll vas angesammelte Kapital allemal unberührt gee lassen und scine Zinsen nur in dringendsten Fällen und nur zum Theil für die im Laufe des Jahres erbetenen Beihülfen in Anspruch ge- en werden dürfen. — ; :
Die Gesuche i Beihülfen zur Verbesserung der Löschanstalten sind von den Magistraten unmittelbar, von den Gemeinden dur den Königlichen Landrath mit dessen gutahtlihem Berichte an den König- lihen Regierungs-Präsidenten zu richten. Demselben steht, nachdem das Landschafts-Kollegium sich ebenfalls gutachtlic über das betreffende Gesuch geäußert hat, die Bemessung und Bewilligung der Beihülfe zu. Hierbei soll auf die eigene Leistungsfähigkeit der nachsuchenden Gemeinde Rücksicht genommen werden, und ift bei den Gesuchen jedesmal anzugeben, wieviel die Gemeinde selbst für ihren Zweck beitragen kann oder will. :
Die Zahlung der bewilligten Beihülfen ist von dem Nachweise der erfolgten Anschaffung und ordnungëmäßigen Abnahme des be- treffenden Löschwerkzeugs und der verwendeten Anschaffungskosten ab-
hängig. 8.8
Die vorstchenden Nactragsbestimmungen treten mit dem auf die Veröffentlihung derselben in dem Amtsblatt der Königlichen Re-
gierung zu Aurich folgenden 1. Januar in Kraft,
Parlamentarische Nachrichten.
Schlußbericht der gestrigen (9.) Sizung des Reichstages, Fortseßung der Bes Berathung des Gesegzentwurfs, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung.
Abg. Grillenberger fortfahrend: Jn den Kaiserlichen Erlassen war die Rede von einer Verkürzung der Arbeitsdauer und von einer Regelung der Arbeit derart, daß die Gesund- heit, die Sittiichkeit und das wirthschaftlihe Bedürfniß der Arbeiter, sowie der Anspruch der Arbeiter auf eine geseßliche Gleichberehtigung gewährleistet werde. Jh gebe gern zu, daß in Bezug auf die Erhaltung der Gesundheit und die Ge- bote der Sittlichkeit Verschiedenes in dem Regierungs- entwurf enthalten ist, was als durhaus zweckent- sprehend bezeihnet erden kann und von uns mit Vergnügen acceptirt wird. Von einer geseßlihen Gleich- berechtigung der Arbeiter aber ist in dem Entwurf nichts zu spüren. Fm Gegentheil, diese Strafbestimmungen, die un- glaublih verschärft sind, sind nih's Anderes als eine Art Entschädigung für das Unternehmerthum, welches die Auf- hebung des Sozialistengeseßes fürchtete, eine neue Art von Sozialistengesez, durch welches den Unternehmern ein kleiner Trost in ihrer Betrübniß über die Abschaffung des eigentlichen Sozialistengeseßes gewährt werden soll. Ebenso ist auch in dem Geseßentwurf in Bezug auf die Regelung der Zeitdauer und der Art der Arbeit mit einer Halbheit vorgegangen, die von uns lebhaft bedauert werden muß. Das in industrieller Beziehung weit hinter uns stehende Oesterreih hat son vor 5 Jahren einen 11 stündigen Normalarbeitstag für alle Arbeiter durchgeführt und damit wenigstens einen Anfang gemaht. Schon früher ist in dieser Beziehung die Schweiz vorgegangen, ohne Furcht vor der deutschen Kon- furrenz. Man jollte meinen, daß es, nachdem die internatio- nale Konferenz in Berlin stattgefunden hat, ein Leichtes ge- wesen wäre, sich nach dieser Richtung hin den Shweizern und Oesterreichern anzuschließen. Freilih scheint man Seitens der herrschenden Gewalten eine Art von Doppelsp1el zu spielen. Man hat den Normalarbeitstag für die Arbeiterinnen eingeseßt und in einigen anderen Paragraphen davon gesprochen, daß in den Fabriken im Fnteresse der Sittlichkeit die Trennuug der Geschlechter möglichst durchgeführt werde, und in den S. 120d einen Passus eingefügt, daß es dem Bundesrath überlassen sein solle, in allen Betrieben, wo eine be- sonders übermäßig lange Arbeitszeit noch vorhanden sei, die Länge der Arbeitszeit festzustellen. Damit hat man geglaubt, eine Befriedigung auf beiden Seiten hervorzurufen. Den Arbeitern sagt man, durch die Einführung des Normalarbeitstages für die Arbeiterinnen werden die Unternehmer gezwungen werden, auch einen Normalarbeitstag für die männlichen Arbeitskräfte einzuführen, den Arbeitgebern sagt man, der Normalarbeitstag für die Weiber bedeutet noch lange keinen Normalarbeitstag für die Männer, und von der Bestimmung des §. 120d wird in so seltenen Fällen Gebrauch gemacht werden, daß Jhc nichts zu befürchten habt. Jh glaube, die Regierung wird mit einem derartigen Auf- zweiachselntragen weder bei den Arbeitern, noch bei den Unter- nehmern besonderes Glück haben. Die halsstarrigen arbeiter- feindlichen Unterneymer, die nihts Anderes kennen, als die un- beshränkte Ausbeutung der Arbeiter, werden sih dur derartige Beschönigungsversuche niht auf andere Gedanken bringen lassen und die Arbeiter werden sih dur solche Halbheiten nicht befriedigt erklären. Man spricht so gern davon, daß die Industrie durh die Versicherungsgeseße ohnehin shon {wer belastet würde. Das is übertrieben. Wenn man Alles zu- samnienre{net, was die Arbeitgeber zu zahlen haben, so ent: fallen pro Kopf des Arbeiters 15, höchstens 20 s aufs Jahr. Wenn man nun rehnet, daß die Arbeitgeber auch nur die Hälfte von dem verdienen, was sie als Löhne auszahlen, so fommen diese paar Mark gar nicht in Betracht ; nur der reine Profit des einzelnen Unternehmers wird um ein paar Prozent beshnitten. Jh gehöre au einer Firma an, welche eine stattliche Anzahl Arbeiter beschäftigt ; ih kann aber nicht sagen, daß durch die Beiträge, die uns durch verschiedene Geseße auf- geladen sind, das Geschäft so sehr gefährdet sei; im Gegentheil, wir würden sofort einen achtstündigen Arbeitstag einführen, wenn die Konkurrenz durh das Gesetz gezwungen würde, das- selbe zu thun. Die Arbeiter können Gott sei Dank so gut rehnen, daß sie wissen, was durch ihre Arbeit an Werthen hervorgebracht wird, und wie viel von diesen Werthen auf ihren Lohn entfällt, und was in einen anderen Sack wandert. Jh habe bereits vor fünf Jahren darauf hingewiesen, daß wir darauf rechnen, durh eine Verkürzung der Arbeitszeit eine Erhöhung der Löhne durchzuführen. Dr. Barth in seiner „Nation“ hat mich deswegen auf das Lebhafteste angegriffen; er hat u. A. angeführt, daß durch eine rein mechanische Er- höhung der Löhne der Arbeiter sih selbst am Meisten schaden würde, weil die ganze Produktion zurücgehen würde. Das ist nicht richtig; denn durch die erheblihe Verkürzung der Arbeitszeit wird die Arbeitskraft des betreffenden Lohn- arbeiters erheblih gesteigert und der Ausfall an Arbeits- zeit durch eine intensivere Arbeit wieder eingebraht. Außer- dem kann durh die Verbesserungen der Maschinen ein erheblicher Theil dieser Versäumniß wieder eingeholt werden Es wird behauptet, daß die ganze Lohnerhöhung auf die Produktionskosten übergewälzt werden würde. Zu den Pro- duktionskosten würde der Arbeiter nur zu einem Viertel oder Fünftel mitzutragen haben, der Rest würde auf die besißenden Klassen entfallen. Es ist auch nicht wahr, wie m der „Nation“ behauptet ist, daß in den legten Fahren die Löhne überhaupt in steigender Tendenz begriffen seien. Die Geld- löhne find in der Zeit hier und da gestiegen, der Reallohn aber nicht, denn durch Jhre geniale Geseßgebung sind die Lebensmittel in den leßten Fahren enorm vertheuert worden. Bei einer Verkürzung der Arbeitszeit würde das Unter- nehmerthum sofort danach trachten, diese Verkürzung durh eine Verbesserung der Technik auszugleihen. Fn der Spinnerei z. B. wird durch ein einfahes Auf- legen eines Streifens Leder auf die Riemscheibe auf der Transmission die Schnelligkeit um so und so viel Umgänge