1890 / 132 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

näheren Anordnungen nicht nachkommen, können [von leßterem] mit Geldstrafe bis zu 100 M belegt werden 2).] 8. 38.1)

[Für diejenigen Versicherten, deren Beschäftigung durch ihren Zweck oder im Voraus durch den Arbeitsvertrag auf einen Ee von weniger als einer Woche beschränkt ist, wird von den durch 88. 34 oder 35 dieses Statuts mit Ein- iehung der Beiträge beauftragten Stellen die auf die Ver- lidherten entfallende Hälfte der Beiträge unmittelbar von den

ersicherten, die auf die Arbeitgeber entfallende Hälfte aber von der Gemeindebehörde des Beschäftigungsorts entrichtet und durch diese von den Arbeitgebern wieder eingezogen.]

IT1, Abänderung des Statuts. 8. :99, [T, Fassung.] ( Ueber Abänderungen des Statuts entscheidet der Aus- {uß in Gemäßheit des §. 10 Absaß 4 und des §. 13 Absatz 1 dieses Statuts.

[I]. Fassung.]

Ueber Abänderungen des Statuts §. 39 entscheidet der Ausschuß mit der Maßgabe, daß mindestens je [die Hälfte] der Mitglieder aus der Zahl der Arbeitgeber und der Ver- sicherten in der betreffenden Versammlung erschienen sein und mindestens [zwei Drittel] der Abstimmenden dem Antrage zu- stimmen müssen. j i |

Ist die Versammlung nicht beschlußfähig, so kann die Statutänderung in einer zweiten gemäß §. 10 dieses Statuts berufenen Versammlung des Ausschusses ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen Mitglieder nah Maßgabe des 8. 13 beschlossen werden, wenn mindestens [drei Viertel] der er- schienenen Mitglieder dem Antrage zustimmen und bei der Berufung der Versammlung auf die Wirksamkeit dieser Ab- stimmung hingewiesen worden war.

Beschlossen in der Versammlung des Ausschusses zu . .

Zu §. 37, | Deer 12 IbIaBI Set 2a C, sowie Ss. 137 Und 145 des Gesetzes, Zu §. 38, : 5 1) Vergl. die auch bier zutreffende Anmerkung zu §. 36.

Statistik und Volkswirthschaft.

_ Zur Arbeiterbewegung.

Wie der „Köln. Ztg.“ aus Saarbrüdckten geschrieben wird, hatten die zu den Arbeiteraus\chüssen gewählten Vertrauens- männer \chon bei mehreren Gelegenheiten, insbesondere in einer Ver- sammlung zu Völklingen, die Absiht geäußert, die Wünsche der Bergleute übersihtlih zusammenzufassen und maßgebenden Orts zu unterbreiten. Diese Zusammenstellung is mit der Bitte um Berücksichtigung der Bergwerksdirektion zu Saarbrücken dem Ober- Bergamt zu Bonn, dem “Abgeordnetenhaus und dem Reichstage ein- gereiht worden. Im Wesentlihen handelt es sich um Wünsche, L schon früher in Bergarbeiterversammlungen ausgesprochen wurden.

Ein Gesuch, welches der Rehts\chußverein im Saar- revier an Se. Majestät den Kaiser gelangen ließ, und in welhem Se. Majestät um die Annahme einer Deputation von Arbeitern gebeten wurde, ist abschläglih beschieden worden. Die Deputation war bereits früher ernannt und, wie die „Saarbr. Ztg." mittheilt, beauftragt worden, falls ihr cine Audienz gewährt würde, die Begnadigung Warkens, des ersten Vorsißenden des Rechts- \{ußvereins, oder, falls diese nicht gewährt werden könne, die Wieder- S des Verfahrens in Sachen Warken und Genossen zu er- itten.

Cin an Se. Majestät den Kaiser Anfang d. J. gerichtetes Immediatgaesuch um Begnadigung der Bergleute des Wal- denburger Reviers, welche wegen der Exzesse während der vor- jährigen Strikebewegung verurthcilt wurden, ist dur ein Schreiben des Königlichen Staatsanwalts zu Breslau abschlä gig beschieden worden. Es heißt in dem Schreiben, das Immediatgesuch sei auf den Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs an die Herren Minister der öffentlihen Ar- beiten, des Innern und der Justiz mit dem Auftrage ge- langt, die Sachlage zu prüfen und nach dem Befund der Um- stände das Geeignete zu veranlassen. Nachdem die genannten Minister die Sachlage geprüft haben, is der Ober-Staatsanwalt von dem Herrn Justiz-Minister beauftragt worden, den Petenten zu eröffnen, daß der Justiz-Minister im Einverständnisse mit den Ministern des Innern und für Handel und Gewerbe keine Veranlassung habe finden können, das Immediatgesuch AUerhöc,sten Ortes zu befürworten.

In Hamburg fand am 29. v, M. eine Versammlung der hervorragendsten Vertreter der Arbeitgeber des Küpergewerbes stait, welche einen Verband der Arbeitgeber des Küpergewerbes in Hamburg gründeten. Die Versammlung genehmigte, wie wir dem „Hamb. Corr.“ entnehmen, einen Entwurf für die Gründung eines Nachweiseamts für Küpergesellen in Hamburg. Das neue Nach- weiseamt wird zusammengeseßt sein aus fünf Arbeitgebern, fünf Gesellen und einem stimmberechtigten unparteiishen Vor- fißenden. Als Gesellenbeisißzer soll aus den fünf dur die Arbeitgeber vertretenen Branchen je ein Geselle gewählt werden. Für die erste Wahlperiode wurde jedo beshlossen, die fünf Gesellenbeisißer durch die Gewerbekammer ernennen zu lassen, da eine freie Wahl bei dem gegenwärtigen Stande der Bewegung unter den BVöttchergesellen mit großen Schwierigkeiten, die leiht zu Unzuträglichkeiten oder Ungerechtigkeiten führen könnten, verknüpft ift.

Zum Strike der Ewerführer berihtet das Blatt, daß nah- dem vor einigen Tagen mehrere der \trikenden Tagelöhner mit der Bedingung, dem Fach verein niht mehr angehören zu wollen, die Arbeit wieder aufgenommen haben, gestern Morgen wiederum mehrere Leute diesem Beispiel gefolgt sind. Es konnten jedo nur die besseren Kräfte angenommen werden, da viele Stellen {hon mit Fremden beseßt worden sind.

In Leipzig berieth vorgestern eine Versammlung von 200 Klempnergehülfen über die Lohnfrage. Die aufgestellten Forderungen 10ftündige Arbeitszeit, 35 & Mindeststunden- lohn, 25 % Zuschlag für Ueberstunden, 50% Zusthlag für Sonntags- und Nachtarbeit find von den Nichtinnungsmeistern be- willigt worden, während die Innung ih noch nicht entschieden hat.

Die Versammlung beschloß, von einer Arbeitseinstellung abzusehen, den Vertrauensmann zu nochmaliger Verhandlung mit der Innung anzuneisen und denselben zu einer beliebigen Herabsezung des ge- forderten Lohnzuschlcgs zu ermächtigen, wenn dadur ein Einverständ- niß mit der Innung erzielt werden kann. 7

In Stuttgart fand, wie der „St.-A. f. Württ." mittheilt, am Samstag eine Versammlung der Stein- und Holzbildhauer ftatt, in welcher die Steinbildhauer beschlossen, die Arbeitseinstellung fortzuseßen, und eine das Vorgehen der Prinzipale ver- urtheilende Resolution faßten. Die Holzbildhauer beschlossen Angesichts der Aussprache des Fabrikinspektors, die Forderungen vom 18. April (8 stündige Arbeitszeit und 20 „6 Minimallohn 2c.) zwar aufrecht zu erhalten, für jeßt jedoch des nit geeigneten Zeitpunkts wegen zurüc{zustellen und später mit den verwandten Berufen gemein- sam vorzugehen. : ú

In Weimar wurde im Laufe der vorigen Woche ein Kongreß der deutshen Metallarbeiter abgehalten, welher, wie die

„Hall. Ztg.“ berihtet, von etwa 150 Delegirten aus ganz Deutschland beshickt war, sich mit der Schaffung einer ein- heitlihen trafen Gentralisation für alle Berufsgenossen (Schmiede, Schlosser, Former 2c.) im Rei befaßte, aber {ließli die Unrealisirbarkeit des Planes erkennen mußte, da die Vereinsgeseßze in vielen Cinzelstaaten, z. B. Bayern, Sachsen 2c., hindernd im Wege stehen.

April-Rundschau über den Getreidehandel.

Der April hat die Fmunget auf die gute Ueberwinterung der Getreidefelder niht getäuscht, sondern noch erhöht. Vorwiegend fühl, wechselten Sonnenschein und Regen doch fast täglih mit einander ab, sodaß die Pflanzen in langsamer Fortentwickelung genügend erstarkten und eine Bildung des sogenannten Maitriebes zuließen, welche fast überall in Europa die Aussicht auf vorzüglihe Ernten in allen Ge- treidearten um so mehr erwecken, als auch die Frühjahrsbestellung reht- zeitig und in fast umfanareiherem Maßstabe als sonst hat stattfinden können. Auf Grund dieser Verhältnisse durfte man eine Wetter- spekulation und einen Dru auf die Preise erwarten, wenn niht nah Ablauf der ersten Aprilwohe aus Arnerika überaus ungünstige Be- rihte über den dortigen Feldstand eingelaufen wären, welhe einen Aufs{chwung des internationalen Weizenhandels erzeugten. In der That waren auc die Vereinigten Staaten die einzigen, welche Üüber- haupt in der Lage waren, das vorher so träge und \{leppende Ge- {äft in energisheren Fluß zu bringen, da Europa noch für circa 4 Monate vor dem Erscheinen des ncuen Gewächses seinen unzweifelhaft großen Bedarf decken muß und im laufen- den Erntejahre hierbei in erster Reihe auf die Ueber- \hüfse der atlantishen Häfen angewiesen ist. Die in ihrer energishen Thätigkeit genugsam bekannte amerikanishe Speku- lation, namentlich aber ihr Anführer Hutchinson aus Chicago, griff mit kräftigen Käufen an den dortigen Märkten ein, und da die Monate vorher cin ziemlich umfangreihes Baisseengagement ange- fammelt hatten, so war es nur natürli, daß die ängstlihen Deckungen die Absihten der Haufsiers förderten. Das Spekulationsfieber ergriff dann immer weitere Kreise, zog au die europäische Spekulation mit in ihr Getriebe, und als Resultat muß zugestanden werden, daß die Werthsteigerung des amerikanishen Weizens als Thatsache allgemein anerkannt wurde. Den eigentlichen Anstoß zu der jenseitigen Hausse hatte der Aprilberiht des Landwirthschaftlihen Bureaus zu Washington gegeben, welcher die Ernteaussichten des April mit 81 9% des Durch- schnitts bezeihnet hatte. Dieser Stand war seit 1885 der niedrigste, während derjenige von 1885 der niedrigste seit über zehn Jahren vor- her gewesen war. Außerdem fiel die Erfahrung in die Waagschale, daß die Aussichtsziffern des 1. April sich im weiteren Verlauf der Ernte- entwidckelung noch erheblich zu vers{lechtern pflegten und selten von den Sclußresultaten erreiht würden. Die Steigerungen im Laufe des Monats betrugen ca. 10 bis 12 Cents, und da Europa naturgemäß nur zögernd den jenseitigen Steigerungen folgte, so konnten erst gegen Swluß des April wieder umfangreichere Verkäufe für den Export stattfinden. Wenn der leßtere troßdem kein unerheblicher war, so lag dies offenbar daran, daß aus früheren Abslüssen die Cffektuirung noch zu erledigen war. Die Abladungen im April betrugen: 1890 1889 Weizen Quarters Quarters aus den atlantischen Häfen nach Großbritannien 112500 91 500 S L J « dem Kontinent 139000 38500 aus Californien und Oregon nah Großbritannien 238 000 188 000 dem Kontinent 42 000 -— zusammen %31 500 318 000 Sal Sa 680 000 412 000 nah dem Kontinent 129 000 7 500 zusammen 809 000 419 500 ) Hiernach stellte wieder der Mehlexport einen großen Theil der Verladungen, indessen zeigt doch der Versand der atlantischen Häfen einen erheblihen Abschlag gegen früher. Die kontrolirten Vorräthe von Weizen, welhe Ende März circa 27 000 000 Bushels betragen hatten, waren auf etwa 24 000 000 zum S{hluß des April reduzirt; eine Verringerung findet allerdings für diesen Monat fast in jedem Jahre statt, Zu dem Meinungsumschwung in Amerika hatte niht wenig die Anschauung beigetragen, daß die allseitig konstatirte Minderernte aller Weizen kultivirenden Länder erst gegen Schluß der Campagne Ausdruck gewinnen könne. Wir theilen folgende Sbätungen der Weizenernte der ganzen Erde mit: Die amerikanishe landwirtlh\{haftlihe Ministerial - Abtheilung \châßt die Weizenernte : 1889 1888 Bushels Bushels

Nord-Amerikas 521 777 000 447 868 000 Süd-Amerikas 24 119 000 28 375 000 Europas 1 119 496 000 1 240 381 000 Asiens 315 233 000 350 558 000 Asrilas 34 245 000 37 869 000 Australiens . 26 206 000 47 588 000 zusammen 2 041 076 000 2 152 639 000 Die Aufstellung des Mr. W. E. Bear in dem „Royal Agricultural Society's Journal“ berechnet die Weizenernte 1889 1888 Bushels Bushels inc Eur a L 1118072 393 1 250 070 321 außerhalb Europas . 940 720 947 868 657 963 zusammen 2 058 793 340 2118728 284 Indiens Ernte hat in einzelnen Provinzen zweifellos dur den Mangel an Regen erheblih gelitten; man nimmt an, daß auf die hohen Ueberschüssce früherer Jahre diesmal nit zu renen ist. Genauere Meldungen über die im Mörz \chnittreif gewesene Ernte liegen allerdings bisher nicht vor. Ein Umstand, welcher den Ab- {luß größerer Posten indischen Weizens, wie dieser sonst um die jeßige Zeit stattzufinden pflegt, besonders ershwerte, war die starke Wertherhöhung des Silberpreises. Die Ausfuhr Indiens betrug : nach Großbritannien nah dem Kontinent Quarters Quarters 17 000 25 000

8 000 S 94 000 21 000 4 000

vierten 5 49 000 zusammen 128 000 50 000

In England hat die Versorgung im leßten Monat etwas mehr Schritt gehalten mit dem Bedarf des Landes als in der Zeit vorher, sodaß die Lagerbestände sih auf der Höhe, welche sie zum Schluß des März innehatten, ungefähr behauptet haben dürften. Die Zufuhr Großbritanniens und Irlands betrug:

Auswärtige Zufuhr Inländische Zufuhr Weizen Mehl Weizen Centner Centner Quarters 480 Pfund englisch) 779 164 185 528 66 515

1251650 480734 52 022 dritten 7 717235 312616 71 959 v.18. Vievten Ï 1499 000 402 123 88 796 Die auffällige Vermehrung in der Inlandszufuhr ist begründet in einer Aenderung der Seitens der Behörde gehandhabten Statistik. Die amtliche Kontrole der inländishen Getreidezufuhren in Großbritannien und Irland geschah bisher für 187 Pläße. Da sich einige hiervon als bedeutungslos erwiesen haben, hingegen andere wichtigere Märkte fehlten, so hat eine dementsprehende Aus- und Einrangirung stattgefunden, und geschieht nun die Kontrole für 196 Märkte des Vereinigten Königreiches. Bisher {hätte man die Weizen- zufuhren der statistisch beaufsihtigten 187 Märkte auf 40% der Ge- sammtzufuhren des Landes, und kalkulirte dana die Gesammtver- sorgung des Reichs mit einheimishem Weizen, während gegen-

Mehl nach Großbritannien

in der ersten Aprilwoche . zweiten V : dritten 7

in der ersten Aprilwoche zweiten ü

V die von den 196 Orten gewonnenen Zahlen 48 9/0 der Gesammtzufuhr repräsentiren. Diese Neueinrihtung is übrigens

bereits seit der mit dem 12. April endenden Woche in Kraft getreten. Bei Vergleichen der amtlich angegebenen englishen Zufuhren gegen frühere Jahre wird man überhaupt sehr vorsihtig sein müssen, da derartige Aenderungen wiederholt eingetreten sind, Vom Jahre 1815 bis 1821 ersftreckte sich die Kontrole auf 212 Städte, von 1821 bis 1828 auf 148 Städte, von 1828 bis 1842 auf 150, von 1842 bis 1864 auf 290, von 1865 bis 1882 auf 150, von 1883 bis 1890 auf 187 und von 1890 ab auf 196 Städte. è

In den ersten Wochen des Monats folgte der englische Paudelbe stand der amerikanishen Anregung nur langsam, da einerseits das \{chöne Wetter die Kauflust einshränkte, andererseits das rechte Ver- trauen zu der transatlantischen Bewegung fehlte. Erst nahdem ih die Dauer derselben herausgestellt, andererseits aber sich der Ankauf aus Rußland dur die Steigerung des Rubelwerthes und die Bezüge aus Indien durch die Erhöhung des Rupiencourses s{chwieriger ge- staltet, griff der Bedarf um fo energischer ein, als gleichzeitig sich die vorher so lästigen Meblbestände einigermaßen geräumt hatten. Frankreich hat sich in seiner Theilnahmslosigkeit gegenüber den Vorgängen am Weltmarkt nur wenig stören lassen; es cheint, als :" die lettjährige Ernte leistungsfähiger ist, als bis ee angenommen wurde. Das {öne Wetter und die damit zusammenhängenden pracht- vollen Aussi@ten zur nächsten Ernte können allein die Ruhe der fran- zösishen Märkte nit erklären, da hiervon der bis zum Anfang August noh aus altem Getreide zu deckende Bedarf seine Befriedigung nit E D die sihtbaren Bestände selbst ganz außerordentlich gering- ügige sind. J :

Wesentlich freundlicher zeigte \sich die Geschäftslage in Belgien, wo sich ein ziemlich flottec Absaß von Weizen und Roggen nah dem Irillande entwickelte, der auh die Bestände niht ganz unberührt ließ. Obwohl auf Antwerpen ziemlich bedeutende Sendungen überseeishen Weizens unterwegs sind es s{chwammen zum Schlusse des April 225 000 Ouarters Weizen gegen 60000 gleichzeitig 1889 so mußten denno im leßten Theile des Monats durch Käufe angekommener Ladungen an der englishen Küste die Lücken ergänzt werden, da die unter- wegs befindlihen Zufuhren bis zur Ankunft zum großen Theil noch eine ziemlich lange Fahrtdauer vor ih hatten. Auch in den Niederlanden war der Verkehr ein besserer geworden, da nach dem Rhein hin \fich stärkere Ausfuhr von Roggen entwidckelte. Im Weizenhandel drückten zwar in den ersten Wochen noch die umfang- reihen Ankünfte amerikanishen Mehls, jedoch wurde als erfreuliche Thatsache berichtet, daß s\{ließlich selbst die dortigen Mühlen lebhafter wieder zugriffen, angeblich „auf die Erfahrung hin, daß sih das amerikanishe Mehl theilweise nicht ohne Beimischung inländischen Fabrikates gut verarbeiten laffe. Auf Oesterreih- Ungarn hat die amerikanishe Hausse nur wenig Eindruck gemacht; hier waren es hauptsächlich ungünstige lokale Engagements, welche den Lieferungsmärkten den Stempel der Lustlosigkeit aufdrückten, Da die Preise nicht mit den auswärtigen mitgingen, konnten die Mühlen in Budapest seit langer Zeit zum ersten Mal wieder größere Abschlüsse nach Großbritannien machen, wodur sh \chließlich durch Deckungen in Weizen die dortige Markt- lage fester gestaltete. Aus Rußland lauten die Nagrichten über die zu Felde stehende Ernte in der Hauptsache güustig. Der Export war, troß geringer Lagerbestände und der \{ließlich durch hohe Valuta ersGwerten Abschlüsse, kein unbedeutender, wozu aller- dings beitrug, daß der Norden mehr als gleichzeitig im Vorjahre exportirt hat. Die Ausfuhr Rußlands betrug in den Wochen, endend am:

Weizen

1889 Quarters 206 938 211.022

Roggen

1890 Quarters 99 700 106 165

1889 Quarters 125 000 103 750

1890 Quarters 275 400 257 860

29, März

5. April

12. April 149 126 261 850 70 803 176 625

19, April 190 250 372 960 227 337 258 691.

Vom 1. Januar bis 19, April betrug der russische Erport an Weizen 2 010060 QOuarters gegen 2881 360 gleichzeitig im letzten Jahr. Bemerkenswerth ist, daß die russishen Bahnen dur die Errichtung großer Elevatoren den Getreideverkehr energish zu fördern suhen, und daß man zunächst in Odessa der Eröffnung eines be- deutenden Elevators entgegensiecht.

In Deuts {land hat im ersten Theil des Monats der Zonsum sich nur mit dem Nöthigsten versorgt. Nach den Verhandlungen des Abgeordnetenhauses über die Kornzölle besserte sih zwar die Geschäfts- betheiligung, doch stellte sih erft am Schluß des April auch für Roggen wieder ein lebhafteres Geschäft ein.

Am hiesigen Markt hat für Weizen die Haussepartei ihre Aktion per April-Mai durch die prompte Aufnahme aller Kündigungen eingeleitet; sie wurde dur die amerikanishe Konjunktur insofern be- gürstigt, als sich durch die Vertheuerung des überseeishen Getreides mehr und mehr Kauflust für die hiesigen {chönen Qualitäten einstellte. Sowohl Sawhsen und Thüringen, als ganz besonders Hamburg- Harburg, Kiel und andere größere Mühlenortschaften zogen nach und nah anfsehnlihere Partien an si, und da Süddeutschland gleichzeitig aus Stettin wie aus Pommern überhaupt viel Waare an sich zog, so wurde der hiesige Markt von stärkerem Zuzug auf Grund des hiesigen Werthstandes befreit. Es kamen zu Wasser 2600 t, per Bahn 737 t heran, und wenn nach der amtlichen Aufstellung au der Berliner Vorrath sich im Laufe des Monats noch um 893 t vermehrt haben soll, fo muß doch hierbei in Betracht gezogen werden, daß größere Mengen des Plaßbestandes bereits verkauft sind und Anfang Mai ihrer Abladung harren. Das Deckungsbedürfniß erschien zumeist ziemlich zurückhaltend; erft im E Theile des Monats trat das- selbe mehr hervor, und reagirten die Preise besonders auf die Auf- wärtsbewegung New-Yorks. Für den Herbsttermin veranlaßte das \chône Wetter zahlreihe Verkäufe, die allerdings \chließlih doch größerer Vorsicht der Abgeber wichen.

In Roggen war das Cffektivgeshäft keineswegs zu rühmen, da die direkten Zufuhren von Hamburg nah der oberen Elbe uns den dortigen Markt verlegten, sodaß hier Versandfrage nur ver- hältnißmäßig wenig auftrat. Andererseits bekundeten die Mühlen, wie immer bei \{chwacher Lage des Marktes, sehr geringfügige Kauf- lust, wodurch der Waarenbestand sh im Laufe des Monats bet einer Zufuhr von circa 14 000 t um 4334 t vermehrte. Die Kündigungen fanden Seitens der Haufssepartei Aufnahme. Dieselbe blieb jedo dem Konsum gegenüber besonders in der ersten Monatshälfte ent- gegenkommend, und wurde selbs kontraktliße Waare mehr- fah unter Terminwerth verkauft, während die zahlreiche, niht den Lieferungs - Bedingungen entsprehende Waare regel- mäßig mehrere Mark darunter notirt wurde. Die Tendenz des Marktes war im Großen und Ganzen eine \{wahe und eine Zeit lang schien die Hausse unthätig, Diese Abspannung indessen währte nur kurze Zeit, denn dieselbe vergrößerte bald noch ihre Engagements und trat auch für Sommertermine begehrlich ein. Es bleiben daher zum Schluß des April noch ziemlich umfangreiche Sin taa bestehen, Per Herbst regten die günstigen

rnteausfihten mancherlei Verkäufe an, namentlih seinen die Land- wirthe felbst sich hierbei rege betheiligt zu haben. Neuere Abschlüsse mit Rußland fanden nur in geringem Umfange statt, indessen chwimmen ziemlih große Partien, welche noch im Mai eintreffen sollen, sodaß zunächst wenigstens irgend welche Knappheit nicht erwartet werden kann.

Die Preise stellten \sich Anfang April Ende April New-York Weizen loco 881 Cts, 982 Cts. London Weizen per Mai 34 sh. 5 d. 35 sh. 9 d, Liverpool Weizen per Mai 6 sh. 11 d. 7 sh. 14 d. Paris Weizen per Mai 24.10 Fr. 25.10 Fr.

12 Markenmehl per Mai 52,80 , 53,80 , Amsterdam Weizen per Mai 199 Fl. 204 Fl. Roggen per Mai 139 , 139 Wien Weizen per Frühjahr 8,99 8.70 , Roggen per Frühjahr 8,54 , 8,30, Berlin Weizen per April-Mai 196.— 198,.— M Weizen per Septbr.-Okt, 187.— , 187.— ,

Roggen per April-Mai 170.05 , 168,05 Roggen per Septbr.-Okt. 158.— , 156— ,

zum Deutschen Reich

„2 132.

| Zweite

s-Anzeiger und Königlich

Beilage

Preußischen

Berlin, Dienstag, den 3. Juni

Slaats- Anzeiger.

L Steckbriefe und Untersuchungs-Sathen.

Zwoangsvollstreckungen, Su oioes Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, erdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.

1) Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen. 13930] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegn den Reisenden Paul Bornack wegen Diebstahls, Betruges und Unterschlagung in den | 94) Schulz, Akten J Ib 1175. 89 unter dem 9. Januar d. Js, erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen.

Berlin, den 29, Mai 1890,

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

{13903]

In der Strafsahe gegen Auerbah und Genossen,

J, I D. 405. 90, werden nahstehende Personen: 1) Auerbach, Hellmuth, geboren am 20. Jun 1863 zu Falkenburg, Kreis Dramburg,

2) Braese, Friedrih Guftav Hugo, Hausdiener,

geboren am 29. September 1867 zu Wittenberg Kreis Wittenberg,

3) Berger, Max, geboren am 6. September 1865

zu Dessau,

4) Braun, Mesfes, geboren am 16, März 1866

zu Thorn,

5) Erfurt, Friedrich Ernst Otto, geboren am 21. Mai 1867 zu Stangendorf, Kreis Marienwerder, 6) Fraedrich, Karl Richard Rudolf, geboren am

15. Juni 1864 zu Greifenberg,

7) Hoffmann, Oskar Bruno Max, Steinmeß,

geboren am 15. Oktober 1866 zu Merseburg,

8) Heilbron, Wilhelm Emil Gustav, geboren am

14, Juni 1866 zu Charlottenburg,

9) Herfkft, Johann Theodor, Wirthssohn, geboren

am 4. Mai 1855 zu Schussenze, Kreis Bomit,

10) Klebe, Friedrih Karl August, geboren am

5, November 1865 zu Quellendorf, Kreis Dessau, 11) Kreyerxr, Alwin Eduard, geboren am 26. Ok- tober 1864 zu Ingersleben, 12) Leuner, Traugott Leopold, Kaufmann, geboren am 11. Juni 1865 zu Leipzig, 13) Lazarus, Bernhard, Kaufmann, geboren am 30. Mai 1862 zu Berlin, 14) Lewin, Julius, geboren am 6, Januar 1864 zu Berlin, 15) Lenze, Iohann Julius Franz Bruno, geboren am 16. September 1866 zu Berlin, 16) Lucke, Karl Bernhard Heinrich, geboren am 23. November 1868 zu Berlin, 17) Lange, Paul Friedrich Wilhelm, Dretsler- lehrling, geboren am 7. April 1868 zu Berlin, 18) Lehmann, Reinhold Julius Andreas Mar, geboren am 95. August 1868 zu Berlin, 19) Melchin, Wilhelm Karl Robert, Schreiber, geboren am 27. Januar 1866 zu Berlin, 20) Magnus, Martin Michael, geboren am 18. September 1867 zu Berlin, 21) Mattheß, Victor Albert Alfred, am 5, Dezember 1867 zu Berlin, 22) Mauer, Richard Karl, geboren am 23. März 1867 zu Berlin, 23) Müncheberg, Ferdinand Hermann Karl, geboren am 31. Januar 1%67 zu Berlin, 24) Marobtke, Julius Karl Paul, geboren am 12. April 1867 zu Berlin, 25) Meier, Karl Franz, geboren am 12. Iuli 1868 zu Berlin, 26) Malyszcyk, Robert, Karl, Knecht, geboren am 6. April 1860 zu Nakwitz, Kreis Bomst, 27) Majewski, Richard Eduard, geboren am 4. Oktober 1867 zu Marienau, Kreis Marienwerder, 28) Musaeus, Paul Iohann Simon, geboren am. 12. Juli 1868 zu Peitz, Kreis Cottbus, 29) Manke, Iohann Ludwig, geboren am 1. Juni 1867 zu Hermelingen, 30) Niendorf, Alexander Christian, Shuhmahher, geboren am 26. Dezember 1866 zu Petersburg, 31) Naße, Arthur Adolf Felix, Kaufmann, geboren am 27. Juni 1867 zu Berlin, 32) Osterwit, Paul Mar Friedri, geboren am 26. Dezember 1867 zu Berlin, 33) Orwat, Stanislaus, Arbeiter, geboren am 9, November 1856 zu Zodyn, Kreis Bomst, 34) Orfin, August Richard, geboren am 15. Juni 1868 zu Luckau, 35) Pomin, Willy Johannes Leopold, Lithograph, geboren am 24. Juni 1867 zu Berlin, 36) Pinkus, Paul, geboren am 20. Juli 1867 zu Berlin, 37) Pitan, Karl Wilhelm, geboren am 28. Sep- tember 1868 zu Berlin, 38) Reusche, Johann Wilhelm Max, Schau- spieler, geboren am 1. Juni 1865 zu Berlin, 39) Reimann, Karl August Heinri, Kellner, geboren am 28. August 1866 zu Berlin, 40) Rischin (Riesch), Karl Friedrich Mar, ge- boren am 25, November 1867 zu Berlin, 41) Rau, Hermann Frit, geboren am 9. Januar 1867 zu Berlin, 42) Riedel, Hermann Eugen, Kaufmann, geboren am 1. Juli 1867 zu Meerane, Kreis Glauchau, 43) Noggenbuck, Adalbert, geboren am 22. August 18587 zu Marienfelde, Kreis Marienwerder, 44) Schulze, Oekar Ludwig, Metallschleifer, ge- boren am 18. November 1865 zu Potsdam, n #9) Schroeder, Victor Hans Gustav Eduard, Reisender, geboren am 22. September 1861 zu Un- ruhstadt, Kreis Bomst, 46) Shüt, Wilhelm Karl Friedri, geboren am 18, Mai 1865 zu Grimmen, 47) Stiller, Karl Martin Otto, geboren am 28, Juni 1869 zu Spandau, 48) Stark, Robert Heinrich Emil, geboren am 1. Juni 1867 zu Sponholz in Mecklenburg-Streliß, 49) Schmidt, Johann Friedri Wilhelm, ge- boren am 19. März 1866 zu Berlin,

geboren

51) Schirrmeister, Gustav Otto Adolf, geb: am 19. Oktober 1868 zu Berlin o Adolf, gebore 1868 zu Berlin,

53) Schmidt, geboren am 11. Dezember 1868 zu Berlin,

8. Juli 1866 zu Berlin,

25. Oktober 1866 zu Berlin,

21. November 1866 zu Berlin,

boren am 28. Oktober 1866 zu Berlin,

geboren am 14. Dezember 1867 zu Berlin,

15, Oktober 1868 zu Berlin, , | geboren am 28, April 1868 zu Berlin,

61) Schrinner, Johann “Julius Wilhelm, ge boren am 2. Oktober 1868 zu Berlin,

am 9. August 1868 zu 63) Schult, Karl 11. September 1868 zu Berlin, 64) Shwabe, Karl Paul 14. Februar 1869 zu Berlin, 65) Suter, Bernhard Richard Georg Jacob Kommis, „geboren am 2, Februar 1866 zu Berlin 66) Stürmer, Johann hard, Matrose, Berlin,

Berlin,

1866 zu Berlin, 68) Steinbach, mann, geboren am 12. Juni 1867 zu Berlin, O Oa geboren am 21. August 1868 zu Berlin, 70) Eider, i L 30. April 1868 zu Berlin,

boren am 21. April 1868 zu Berlin, 72) Souchard, Eduard geboren am 8. Juli 1868 zu Berlin, am 2. Januar 1869 zu Berlin,

geboren am 24 Januar 1869 zu Berli 75) Solf, A Au 1869 zu Berlin, 76) Soroczynski, 21; Zun r R N 77) Stöckert, Karl Wil elm, ( i 1869 uu Berlin, h geboren am 5. Juni Stephan, Robert Paul, geb nue 1869 ju Berlin, t G asche, Wilhelm Eugen, Bär, 14, Hovember 1868 iu Birlin I O PHIN ieme, Guftav Emil Paul Her - boren am 4, April 1868 zu Berija, de 81) Tismer, Theodor Guftav, Kellner, geboren E Sri g ENIALE, A Bomsft, 82 zig, &riedrih Karl Gustav, gebo 9, Mai 1866 zu Berlin, | T 93) Ullrich, Karl Emil Richard, Arbeiter, geboren am 4, September 1866 zu Berlin, 84) Voigt, Karl Gustav Ferdinand, S{lähter, Ee S E U 5 ester, Kar ober rnst, gebor 29, Juli 1869 zu Berlin, T T: 86) Villain, Paul Richard, geboren am 6. Fes E O oa! Sag eiß, o Pugo, Barbier, gebore 16. Dezember 1866 zu Berlin, E __88) Wilke, Paul Max, Seemann, geboren am 27. Juni 1866 zu Berlin, 89) Wegner, Albert Leopold, Handlungs-Reis ender, geboren am 23. September 1866 zu Berlin, 90) Wernicke, Karl Emil Oskar, geboren am 13. Januar 1866 zu Berlin, 91) Wilke, Ludwig Adolph, Lithograph, geboren am 30. September 1866 zu Berlin, 92) Wezel, Wilhelm Rudolf Max, geboren am 9, August 1866 zu Berlin, 93) Wolter, Karl Richard Nobert, Arbeiter, ge- boren am 25. November 1866 zu Berlin, 94) Wolff, Zacharias, Volontair, geboren am 29, März 1866 zu Berlin, 95) Wittekopf, Karl #Friedrich Wilhelm, Maler, geboren am 3. Januar 1866 zu Berlin, Zahn-

96) Weber, Edmund Eugen Erich, techniker, geboren am 27. Januar 1867 zu Berlin, 97) Werner, Gottlieb Emil, geboren am 2. März 1867 zu Berlin,

98) Wolfram, Günther Friedri Karl Edmund, Kellner, geboren am 25. Mai 1868 zu Berlin,

99) Wendt, Iohann Heinrih Richard, geboren am 14. Juni 1868 zu Berlin,

100) Walter, Hermann Robert Franz, geboren am 20. September 1868 zu Berlin,

_ 101) Wauer, Karl Wilhelm August, geboren am 2, Auguft 1868 zu Berlin,

102) Wiese, Ferdinand Paul Otto, geboren am 10, Mai 1868 zu Berlin,

103) Wolff, Max Hugo Richard, geboren am 25. Mai 1868 zu Berlin,

104) Wilke, Otto Ernst August, geboren am 8. November 1868 zu Berlin,

105) Wolffram, Hermann Georg, 25. Januar 1868 zu Berlin,

106) Witting, Henri, geboren am 17, Januar 1868 zu Berlin,

107) Wißmann, Karl Emil Paul, geboren am 29. Oktober 1868 zu Berlin,

geboren am

90) Schmidt, Friedrih Wilhelm Walter, geboren am 13, Mai 1868 zu Berlin, ' :

92) Schade, Karl Gustav, geboren am 3. August August Hermann Paul, Arbeiter, Friedri Wilhelm, geboren am 59) Schumann, Friedri Wilhelm, geboren am 56) Schulze, Richard Alfred Adolf, geboren am 57) Schultze, Johann Friedrich Karl August, ge- 58) Schwitzky, Karl Ernst (Fmil, Gürtlerlehrling, i 59) Schultz, Oëékar Albrecht Eduard, geboren am 60) Schroeder, Franz Georg Albert, Kaufmann,

62) Seuraf, Robert Reinhold Hermann, geboren Robert Ernst, geboren am

Richard, geboren am

Christian Julius Bern- geboren am 4. Dezember 1866 zu

67) Strießel, Karl Johann, geboren am 10. April

Karl Friedrich Gustav, Kauf- Willy Richard Hermann, Kellner, August . Albert Max, geboren am 71) Strutz, Rudolf Wilhelm Heinrih Otto, ge- Frédéric Ecnst Henri, 73) Seifke, Johannes Edmund Reinhold, geboren 74) Steinert, Martin Julius Ferdinand, Arbeiter, Willy Emil, geboren am 9. Oktober

Otto Johann, geboren am

24. Auguft 1867 zu Charlottenburg,

29. Januar 1867 zu Bütow

111) Weisz, Karl August, geboren am 4. 1867 zu Thore Ee 6940000

112) Zimmer, am 26. November

1B am ‘. Januar 1866 zu Berlin,

114) Zippan alias Zigan, Karl Mar, geboren am 13. Februar 1866 zu Berlin,

115) Zimmermann, am 24. Februar 1866 zu Berlin,

116) Zopf, Walter, Maschinist , 16. September 1867 zu Berlin,

117) Zieleccke, 20. April 1867 zu Berlin,

1866 zu Berlin,

am 3. April 1867 zu B s O Ageliner, am 49. Vezember 1868 zu Berlin,

120) Zahn, Julius Georg Hugo, Gymnastiker geboren am 28. Januar 1868 zu Berlin,

erlin,

1868 zu Berlin, 122) Ziller, * Johannes Robert Ferdinand, geboren am 6. April 1869 zu Berlin, j 123) Ziebe, Karl Gustav Adolf, , | 24. Juni 1869 zu Berlin, 124) Zamboni, Etienne, 1869 zu Berlin, sämmtlich unbekannten

shrldigt: in den leyten fünf Jahren: pflichtige in der Absicht, si dem Eintritte in den Dienst des {tebenden Heeres oder der Flotte zu ent- ziehen, ohne Grlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah errei{tem militärpflihtigen Alter si außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben. Vergehen gegen § 140 Nr. 1 Strafaesetzbuchs.

Dieselben werden auf den 9, Oktober 1890, Vormittags 9 Uhr, vor die Il. Strafkammer des Königlichen Landgerichts L, hier, Alt-Moabit 108 Saal 49, zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentsculdigtem Ausbleiben dex Angeklagten wird zur Hauptverhandlung geschritten werden und werden dieselben auf Grund der nah 8 472 der NReichs\trafprozeßordnung von den betreffenden zu- ständigen Kreis-Ersaßkommissionen über die der An- klage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.

Berlin, den 23, Mai 1890.

Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht [.

(13929]

Der Reservist Johann Jaeger, geboren am 23. Auguft 1863 zu Breitendeih, Kreises Kehdingen, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Er- laubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevor- stehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen 8. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Derselbe wird auf Dienstag, den 30. September 1890, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengeriht zu Freiburg a. d. Elbe zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehr-Bezirks-Commando zu Stade ausgestellten Erklärung verurtheilt werden, Freiburg a. d. Elbe, den 29, Mai 1890

Der Königliche Amisanwalt. (Unterschrift.)

[13931]

In der Strafsache gegen den Eduard Brungz, Seraeant der Train-Compagnie des 16. Armee- Corps in Mey, beheimathet in Ottmarsheim, wegen Fahnenfluht, wird, da der Angeshul- digte Brunß des Vergehens gegen §8. 69 des Militärstrasgeseßbuhs beshuldigt ist, auf Grund der SS. 480, 326 der Strafprozeßordnung und 8. 246 der Milit -Str.-G.-Ordg. zur Deckung der den Ange- [chuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geld- strafe und der Kosten des Verfahrens auf Höhe von 3000 6 das im Deutschen Reiche befindlihe Ver- mögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlihung dieser Be- shlaanahme außer im Deutschen Reichsanzeiger in der Neuen Mülhauser Zeitung angeordnet. Mülhausen, den 21. Mai 1890,

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer.

, gez. Rummel. Hoppe. Kayser. i Zur Beglaubigung:

(L. S) Heckelmann, Landgerihtssekretär.

R R Z O C5) Q K HNN T d APZ C I O S I DT E! 2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

1c :

0% Zwangsversteigerung.

_Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuhe von den Invalidenhausparzellen Band 12 Blatt Nr. 416 auf den Namen des Kauf- manns Reinhold Reichhelm hier eingetragene, in der Wöhlertstraße belegene Grundstück am 7 .Fuli 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge» rit an Gerichtsstelle Neue Friedrihstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Zimmer Nr. 40, ver-

Sa A

Deffentlicher Anzeiger.

nj 109) Weiland, Karl August Paul, geboren am 110) Wulf, Karl Christian Johann, geboren am

Karl Julius Wilhelm, geboren ademack, Friedrich Wilhelm Paul, geboren Hermann Paul Marx Karl, geboren geboren am Karl Gustav Emil, geboren am 113) Zahn, Rudolph Emil Edmund, geboren Gustav Wilhelm August, geboren

121) Zeh, Gustav Ernst, geboren am 17. März Maximilian geboren am geboren am 24. Juli Aufenthalts, deren letzter

Wohnsiß oder Aufenthaltsort Berlin gewesen ift, be- als Wehr- Deo L

1890.

„Kominandit-SelellsGatta. L R N . Berufs-Genofsens ¿asten auf Aktien u. Aktien-Gesell\{.

: Arbe und Wirths\cafts-Genossenschaften.

ohen-Ausweise der dent\chen Zettelbanken.

. Verschiedene Bekanntmachungen.

ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nit von felbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem ¿ | Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige- rungsvermerks niht hervorging, insbesondere derartige Horderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden HDebungen oder Kosten, spätestens im Vecsteigerungs- termîn vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten-anzumelden und, falls der betreibende Gläubi- ger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, wtdrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berücksihtigt werden und bei Ver- theilung des Kaufgeldes gegen die berücksihtigten Ansprühe im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be- an}pruen, werden aufgefordert, vor S{luß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver- jahrens herbeizuführen, widrigenfalls na erfolgtem Zuschlag das Kausgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am , | 7. Juli 1890, Mittags 12 Uhr, an oben- bezeihneter Gerichtsstelle verkündet werden. Verlin, den 20, Mai 1890. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.

[13684]

Auf Antrag zweier Hypothekengläubiger \oll das

zur Konkursmasse der Ehefrau des Gastwirths Anton Eilers zu Ovelgönne gehörige Hotel mit Neben- gebäuden und Garten, groß 41 a 27 qm, Art. 3 der Gemeinde Ovelgönne, im Wege der Zwangsvoll- streckung versteigert werden. [ngab-tcrmin ist bestimmt auf Montag, den 14. Juli d. Js., und der Versteigerungs- termin auf Moutag, den 25. Auguÿst d. Js., Vorm. 10 Uhr, im Gerihtszimmer angeseßt.

Die Auszüge aus der Mutterrolle und dem Grund- buche, die Abshäßung und andere die Grundstücke betreffen“en Nachweisungen, sowie der Entwurf der Verkaufsbedingungen können 3 Wochen vor dem Ver- steigerungstermine auf der Gerichts\{reiberei ein- gesehen werden.

Brake, 1890, Mai 24.

Großherzoglihes Amtsgericht

Rüder.

Abth. TI

[13948]

In Sachen des Gastwirths Heinrih Evers in Sweppau, Klägers, wider den Mühlenbesitzer Her- mann Basterling daselbs, Beklagten, wegen Zinsen, ift das Zwangsvollstreckungsverfahren, insbesondere der auf den 22. August d. Js. anstehende Ver- kaufstermin auf Antrag des Klägers wieder auf- gehoben.

Königslutter, den 29, Mai 1890, Herzogliches Amtsgericht. Brinckmeier.

[13958]

In Sachen Schneider Zwangsversteigerung, betr. das Grundstück des Zimmermeisters Schneider (Umgebungen Band 153 Nr. 6823) Brunnenstraße, wird das Verfahren und die Termine am 4. Jul: 1890 aufgehoben.

Verlia, den 27. Mai 1890.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 51.

[13950]

_Das Kgl. Amtsgeriht München I. Abtheilung A. für Tivilsahen hat am 24, Mai 1890 folgendes Aufgebot erlassen:

Es find zu Verlust gegangen zwei auf den Namen der Frau Barbara Menz, geb. Vanino, in Regens- burg ausgestellte Rentensheine der bayr. Hypothek- und Wechselbank 4. 4. 31. Dezember 1867, Nr. 648 und 649 Fol, 65, welche über zwei volle Einlagen von je 100 Fl. zur I. Klasse der ŸI, Iahresgesell- {aft von 1846 lauten und von Direktor Ed. Brattler und Administrator Sendtner unterzeichnet sind, an denen si je 11 Coupons, zahlbar vom Januar 1877 mit 1887 befinden, welche als integris rende Bestandtheile der Rentenscheine ersceinen.

Auf Antrag des Richard Menz als Alleinerben der genannten Babette Menz, Steinmegzpaliers- wittwe, wird nun der Inhaber der bezeichneten Rentenscheine aufgefordert, längstens im Aufgebots- termine, am Montag, den 15. Dezember lf. Js,, Vormittags 9 Uhr, im diesgerihtlichen Geshäfts- zimmer Nr. 19/1, Augustinerstock, seine Rechte an- zumelden und die Rentenscheine nebst Coupons vor- zulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung er- folgen wird.

München, den 28. Mai 1890. Der geschäftsleitende Königliche Gerichtsschreiber.

R) Hagenauer.

[68517] Großherzogliches

Amtsgericht Oldenburg Abth. L. Der Oberförster-Kandidat und Lieutenant der Reserve Georg Cogho zu Rosenthal im Kreise Habelshwerdt in Schlesien hat vorgestellt, daß der ihm gehörige, auf den Inhaber lautende 40 Thaler- Schuldfchein der Großherzoglih Oldenburgischen Eisenbahn-Prämienanleihe des Herzogthums Olden- burg von 1871 Nr. 91444 ihm abhanden gekommen fei und hat beantragt, cin Aufgebot wegen des ab- handen gekommenen Prämienscheins zu erlassen. Danach wird der Inhaber des erwähnten Werth- papiers aufgefordert, seine Rechte spätestens im

steigert werden. Das Grundftück ist 9a 46 qm groß und weder zur Grundsteuer, noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grund- sück betreffende Nachweisungen, sowie besondere

108) Werner, Georg Ferdinand Robert, geboren am 22, Dezember 1868 zu Berlin, j

Aufgebotstermine am 30. September 1892, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte anzumelden und das Papier vorzulegen, widrigenfalls. die Kraftloserklärung desfelben erfolgen wird.

1890, Februar 22,

Kaufbedingungen können in der Gerichts\chreiberei,

Harbers.