1890 / 134 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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Nr. 11 des „Marinebefehl“ enthält eine Verfügung des fommandirenden Admirals betreffs der Prüfungen zum Unter-Lieutenant zur See der Reserve des See- O ffizier-Corps bezw. der Matrosen-Artillerie. _Die- selbe Nummer enthält folgende Mittheilungen über Schiff s- bewegungen. (Das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunst daselbst, nah dem Orte Abgang von dort):

S. M Vermessfhrig. „Albatroß" 12 /5. Wilhelmshaven 109 Elbe. (Poststation: Will elmshaven.) S. M. S. „Alexandrine“ 9/4 Ava L/OE Marschall-Inseln. (Poststation: Sydney | Australien].) S. M. S. „Ariadne* 8./9. Norfoik (Virginia). (Poft- station: Norfolk Virginia.) S. M. S. „Blücher“ Kiel (Post- station: Kiel.) S. M. S. „Carola“ 17/2. Sansibar. (Poststation : Sansibar.) S. M. Av. „Grille“ 14/5 Kiel. 19./5. 91: 15.

Flensburg 22./5. 24./5. FBarnenmünde 26./5. 28,/5. Danzig 99/5 29/6, Mllau (Postation: Ktel) S M. Kezr. ¿Habicht 4/5. St. Paul de Loanda 10,/5. Kamerun. (Posistation: Kamerun.) S. M. Fhrza. „Hay“ Wilhelms-

(Poststation:

haven. S. M. Yacht „Hohenzollern“ 26./4. Kiel. o} Kiel.) S. M. Knbt. „Hyâne* 16./4. Kamerun 28./ò. Sl. Pau de Loanda 1./6. Capstadt. (Posistation: Capitadt ) S. M, Av. „Jagd“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Knbt. „Jltis* 9./9. Keee lung 12./5. 24./5. Yokosuka. (Poststation: Hongkong.) S. M. Fhrzg. „Loreley" 9./5. Beirut 12./9.— Adrachan. 19./5. Smyrna 99/5. 24./5, Konstantinopel. (Poststation: Konstantinopel ) S. M. S. „Luise* Kiel. (Posistation: Kiel.) S. M. S. „Mars“ Wilhelmshaven. (Poststation! Wilhelmshaven) S. M. Pzfhrzg. „Mütcke“ Wilhelmëhaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. SFhrzg. „Nachtigal* Kamerun. (Poststation: Kamerun.) _S- M. Vermcssfhrzg. „Nautilus* 14/5. Kiel. (Poststation: Kiel.) S M. S. “Niobe“ 23./5. Kiel 29./5. 1 /6. Arendal 7./6. (Poststation: bis zum 4./6. Arendal, vom 5./6. ab Leith [Schottland].) S. M.S., Nire“ 13 /5, Danzig 18./5. 21/5. Kiel. (Poststation: bis zum 9,/6.Kiel, vom 10./6. ab Dartmouth [Enagland]) S. M. Khrzg. Der Kiel. (Posistation: Kiel.) S. M. Minenschulschif „Rhein“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Brigg „Rover“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Krzr. „Schwalbe“ 19./4. Sansibar. (Posftstation : Sansibar.) S. M. Pzfhr:g. „Siegfried“ Kiel. (Poftstation: Kiel.) S M Kur. Speer“ 1/1 Sansibar 2/4 D Melbourne 5./6. Sydney. (Poststation: Sydney [Australien].) S M Korv: Victoria“ 22/5. Wilhe!mshaven. (Pofkl- station: Wilhelmshaven.) S. M. Knbt. „Wolf“ 6./9. Hiogo 13./5 18,/5, Shanghai. 30./5. Nagasaki. (Poststation: Hong‘ kong.) Kreuzer-Geschwader: S. M. S. „Leipzig“ (Flagschiff) 15./9. Nagasaki 18./5. Shanghai 28./5. 3./6. Hongkong 3/6. Manila. (Poststation: Singapore.) S. M. S. „Sophie“ 22./3. Hongkong 18/0 20/6. Amoy 23/5. 24/0 Salo 2/09 28/0. Hongkong 31./5. Hoihow. (Poststation: Singapore.) Manöver- flotte: 1. Division (Manöver - Geschwader): S. M. Pz\ch. „Baden" (Flaggschiff), S. M. Pisch „Bayern“, S. M. Pzsh. „Oldenburg“, S. M. Pish. „Württemberg“, S M Av "Zieten“, 2. Division (Üebungs - Geihwader): S. M. _Pzsch. “Kaiser“ (Flaggshifff), S. M. Psch. „Deutsland“, Pzsch. „Friedrih der Große“, S. M. Pzsch. „Preußen“, S. M. S. „Jrene“, S. M, Av. „Pfeil“ Kiel (Poststation : Kiel.) Torpedo- boots-Flottille: S. M. Av. „Blig“ (Flottillenfahrzeug), S M. Torpedo-Divisionsboot „D 1“, S. M. Toupedoboote „88, 3 9, S S S O Torpedoboots-Division) Kiel 9/5. 24 /5. Neufahrwasser. S. M. Torpedo-Divisionsboot „D E SM Torvedoboote S205 808 S4 4 O 407, „8 46“ (2. Torpedoboots-Division) Kiel 22./5. 24/9, Neufahrwafser. (Poststation: Danzig, vom 18./6. ab Swinemünde.)

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Bayern.

München, 3. Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz- Regent empfing, der „Allg. Ztg.“ zufolge, heute Mittag 12 Ühr im Thronsaal des Hofgartenbaues in Anwesenheit des Minister-Präsidenten Freiherrn von Crailsheim den englishen Minister-Residenten Drummond, welcher sein Beglaubigungsschreiben überreichte. -—— Der Prinz-Regent hat heute Mittag den Königlichen Staats-Minister a. D. Dr. Freiherrn von Luy mit einem längeren Besuch beehrt.

Württemberg.

Stukttgárt, 4. Zuni: (StiA. f, V.) Se. Majestät der König nahm heute Vormittag von 10 Uhr an die Parade über die gesammte Garnison von Stuttgart und Ludwigsburg auf dem Exerzierplaß bei Kannstatt ab. Die Truppen, im Paradeanzuge ohne Gepäck, ohne Haarbush und mit enthüllten Fahnen ausgerückt, waren zur Paradeaufstellung in drei Dresen formirt. Die Parade kommandirte General-Lieutenant von Wölckern, das 1. Treffen (8 Jnfanterie-Bataillone) General-Major Freiherr Schott von Schottenstein, das zweite Treffen (3 Kavallerie- Regimenter und 1 Feld-Artillerie-Abtheilung) General-Major von Gleich, das 3. Treffen (2 Feld-Artillerie-Abtheilungen und das Train - Bataillon) Oberst von Jhlenfeld. Die Truppen begrüßten Se. Majestät den König bei der An- funft mit dreifahem Hurrah, die Musikkapellen spielten die Königshymne. Se. Majestät erschien im zweispännigen Wagen. Nach dem Abfahren der Fronten fand ein zwei- maliger Vorbeimarsch statt, den Se. Majestät im Wagen stehend abnahm. Der erste Parademarsh wurde von der «znfanterie in Compagnie-Fronten, von der Kavallerie in halben Escadrons- Fronten, von der Artillerie in Batterie-Fronten, vom Train in Zügen im Schritt ausgeführt. Der zweite Parademarsch fand bei der ZJnsanterie in Regiments: Kolonnen, bei der Kavallerie in Escadrons-, bei der Artillerie in Batterie-, beim Train in Compagnie-Fronten, und zwar von den be- rittenen Truppen im Trabe statt. Bei beiden Vorbei- märschen seßte sih Se. Königliche Hoheit der Prinz Wil- helm, welcher in der Uniform des Ulanen-Regiments König Karl Nr. 19 erschienen wax, an die Spiße dieses Regiments und führte es Sr. Majestät dem Közig vor. Der Parade wohnten außer Jhrer Majestät der Königin und den Herzo-

innen Olga und Elsa noch bei: Fhre Königliche Hoheit die Svau Prinzessin Wilhelm, FJhre Kaiserlithe Hoheit die Herzogin Wera mit Herzogin Mathilde von Württemberg, Königlicher Hoheit, Jhre Königlihe Hoheit die Frau Prinzessin Auguste und die Prinzessin Olga Maria von Sachsen-Weimar, Hoheit.

Als die Höchsten Herrschaften die Fronten absuhren, ritten ihnen voraus Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm, der kommandirende General von Alvensleben,

der Kriegs-Minister, General-Lieutenant von Steinheil und der General-Lieutenant von Wölckern. Se. Königliche Hoheit der erzog Albrecht kommandirte seine Compagnie des Königin

re Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Wilhelm, Are Kaiserliche Hoheit die Herzogin Wera und Jhre Hoheit die Prinzessin Luise zu Schleswig-Holstein Theil nahmen. Jhre Majestät die Königin traf nah Aufhebung der Tafel in Rosenstein ein. Jhre Majestäten machten hierauf noch längere Zeit Cercle, wobei Allerhöchstdieselben die Mehrzahl der Geladenen mit huldvoller Ansprache beehrten.

Baden.

Karlsruhe, 4. Zuni. (W. T. B.) Der Chef des Generalstabes der Armee Graf von Waldersee, welcher im Schlosse zu Baden-Baden übernachtete, hat_ heute mittels Extrazuges die strategischen Bahnen besichtigt; an der Fahrt nahmen Jhre Großherzoglichen Hoheiten die Prinzen Karl und Max sowie die Minister Dr. Turban und Ellstätter und der kommandirende General von Slih- ting Theil. Abends 91/, Uhr traf Graf von Waldersee wieder in Baden-Baden ein.

Oesterreich-Ungarn.

Wien, 3. Juni. Dex Kaiser und König ist von der Truppeuinspizirung in Bruck an der Leitha heute Vor- mittag wieder hier eingetroffen. A

Zu der Vertagung des böhmischen Landtages schreibt man der „Presse“ aus Prag, 3. Juni: „Als heute vor der dritten Nachmittagsstunde sih der Statthalter erhob, um den böhmischen Landtag als vertagt zu erklären, da ging es wie eine freudige Bewegung durch das Haus. Jn der That, die kurze Session hat an die Abgeordneten die stärksten An- forderungen gestellt, und man kann es _, den Landboten niht verübeln, wenn sie dessen froh sind, wieder zu ihren häuslichen Penaten zurükehren zu können. Mit diesem natürlichen Gefühl verband sich aber au bei der größten Mehrheit des Landtages das Gefühl aufrichtiger Genugthuung darüber, die Fundamente gelegt zu haben zu einem Werke, welches für Land und Reih von den ersprießlihsten Folgen begleitet sein wird. Troß unsägl:cher Schwierigkeiten, troß einer turbulenten Opposition gelang es doch, die erste der Ausgleihsvorlagen unter Dach zu briugen. Es bedeutet dies einen großen moralijhen Sieg. Der Anfang zur Erreichung des Friedens in Böhmen ist ge- macht. Der Landtag wird voraussichtlih im Herbst wieder zu- fammentreten, um die Ausgleichsaktion fortzuseßen. Es ist dem Landiage allerdings nur gelungen, eine von den fünf Vorlagen, welche ihm Seitens der Regierung unterbreitet worden sind, vollständig durchzuberathen und für die Kaiser: liche Sanktion fertig zu stellen; aber wer gerecht sein will, muß zugestehen, daß Angesichts der ungeheuren Schwierigkeiten und Hemmnisse, die von verschiedenen ausg leichsfeindlihen Seiten gegen die Verhandlungen des Landtages aufgethürmt wurden, elbst dieses bescheidene Resultat mit wirklicher und berech- tigter Genugthuung begrüßt werden darf. Die Vorlage, be- treffend die Zweitheilung des Landes\chulraths, wurde mit allen gegen die Stimmen der Jungezehen und von zehn Alt- czechen zum Beschluß erhoben.“

O S e österreichische Delegation wählte in ihrer heutigen ersten Sitzung mit 21 von 41 abgegebenen Stimmen den Fürsten Georg Czartory sfi zum Präsidenten; 15 Stimmen waren für Chlumecky ab- aegeben worden. Abt Haus wirth wurde einstimmig zum Vize- Präsidenten gewählt. Jn der Rede, mit weicher Fürst Czartorysfki sein Amt als Präsident antrat, bemerkte er: die Delegation wisse, wenn sie mit dem Wunsche für die Wahrung des Ansehens und der Vertheidigungsfähigkeit der Monarchie auch den Wunsch für Erhaltung des gefestigten Friedens aus: spreche, so handle sie im Sinne dessen, der von höchster Stelle aus die Politik des Reichs mit weiser Mäßigung und seltener Pflichttreue leite. Der Präsident {loß mit einem begeistert aufgenommenen dreifahen Hoh auf den Kaiser. Graf Käálnok y legte sodann das gemeinsame Budget vor und theilte mit, daß der Kaiser die Delegation am 7. d. M. Mittags empfangen werde.

Die ungarishe Delegation wählte einstimmig den Grafen Ludwig Tisza zum Präsidenten und den Grafen Franz Zichy zum Vize-Präsidenten. Jn seiner Ansprache führte Graf Tisza aus: die Delegation dürfe die Vorlagen der gemeinsamen Regierung nicht aus\cließlich vom finanziellen Gesichtspunkt beurtheilen, sondern müsse fich die Sicherheit des Thrones und des Staates vor Augen halten; die Organisirung der Wehrkraft müsse mit derjenigen der übrigen eucopäishen Großmächte Schritt halten. Graf Tisza {loß mit Segenswünschen für den König und das Vater- land, welche mit stürmischen Eljenrufen aufgenommen wurden.

In dem den Delegationen zugegangenen Voranschlage des gemeinsamen Budgets beantragt das Ministerium des Aeußeren die Aenderung des General-Konsulats zweiter Klasse zu Tanger in eines erster Klasse und zwar

Behufs direkter Beglaubigung bei dem Sultan von Marokko, ferner die Verwandlung des Honorar- Konsulats zu Batum in ein“ efffektives Konsular- amt von gleiher Rangstufe und zwar wegen der

steigenden Bedeutung Batums für den Handel naw Süd- Rußland und dem Kaukasus. Der im Budget erhobene Mehranspruch für die diplomatishe Vertretung in Sofia wird mit der in den leßten Fahren eingetretenen stetigen und rashen Entwicklung des bulgarischen Staats- wesens in politisher und volkswirthschaftlicher Hinsicht be- gründet. Großbritannien und Frland.

London, 4. Juni. (A. C) Die amtlihe „London Gazette“ meldet dieÉrnennung des gegenwärtigen britischen Geschäftsträgers in München Mr. Victor Arthur Wellington Drummond zum Königlichen Minister-Residenten an den Höfen von München und Stuttgart.

Shre Königlihen Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Connaught sind am 2. d. M. in Montreal (Canada) eingetroffen und von der Bevò kerung

Ölga-Grenadier-Regiments und ritt in Reih und Glied. Die Parade war vom schönsten Wetter begünstigt. Heute Nach- mittag 2 Uhr findet auf dem Königlichen Landhause Rosen- stein ein Dejeuner statt, zu dem Einladungen an die Offiziere aller Chargen, an die Aerzte und Militärbeamten der Gar- nisonen Stuttgart, Ludwigsburg und Heilbronn ergangen sind.

(+) Stuttgart, 4. Juni. Heute Nachmittag 2 Uhr

fand bei Sr. Majestät dem König auf dem Landhause Rosen- stein Militärtafel zu 147 Gedecken statt, an welher auch

begeistert empfangen worden. Am Nachmittag unternahmen die Herrschaften eine Umfahrt durh die Stadt und wohnten darauf athletishen Spielen bei.

| Stanley's Aufforderung an die Engländer, ein Dampfboot für den Victoria Nyanza anzuschaffen,

| hat bereits die Frucht getragen, daß im Mansion House am Donnerstag Nachmittag ein Meeting unter dem Vorsitz des Herzogs von Fife stattfinden wird, um über die nöthigen praktishen Maßnahmen zu berathen.

Dem soeben ausgegebenen 20. Jahresberi cht des Vige-

Direktors der Königlihen Münze zufolge wurden im ver- flossenen Jahre von der Münze Gold-, Silber- und Kupfer- münzen im Werthe von 9 746 538 Pfd. Sterl. geprägt und ausgegeben, während in den 10 Jahren von 1879— 1888

dur{chscnittlih jährlih nur für 2257 038 Pfd. Sterl. Münzen der verschiedenen Gattungen geprägt wurden. Diese Zunahme wird haup!sählich dem besseren Geschäftsgange des ver- flossenen Jahres zugeschrieben, der einen größeren Geld- umlauf zur Folge hatte, namentlih des Silbergeldes, da die Löhne in den Regierungswerkfstätten 2c. statt wie früher in Gold, in Silber bezahlt wurden, wie denn überhaupt in Folge des Geschäftsaufshwungs mehr Arbeiter beschäftigt und auch höhere Löhne bezahlt wurden. Jn Folge des niedrigen Silberpreises erzielte die Münze im verflossenen Jahre einen Reingewinn von nahezu 800 000 Pfd. Sterl., während der Gesammtgewinn der leßten 17 Fahre faum 750 000 Pfd. Séierl. betrug. i

Agrarishe Ausschreitungen 11a Frland kommen seit Kurzem wieder häufiger vor. So wurde vorgestern in Falcarragh ein Gerichtsvollzieher des Großgrundbesißers Olphert, auf dessen Gütercomplex der „Feldzugsplan“ in Wirksamkeit ist, von einem Unbekannten durch Beilhiebe der- artig verwundet, daß er fast hoffnungslos darniederliegt.

Von verschiedenen Seiten war der Abg. Henniker- Heaton, welhec Reformen im Postwesen zu seinem Lieblinasthema im Parlament gemacht haît, ersucht worden, für die Einführung eines 1/5 d-Portos für den einfachen Brief innerhalb des Vereinigten Königreichs zu wirken. Der Ab- geordnete hat nahgerehnet und gefunden, daß die gewünschte Herabseßung des Portos einen Verlust von 3 125 000 Pfd. Sterl., d. h. fast so viel, als die gesammte Nettoeinnahme der Post beträgt, verursachen würde.

Auf der Staatswerft in Devonport sollen während des laufenden Fiskaljahres zwei neue Kriegsschiffe, die „Aistrea“ und die „Bonaventura“, gebaut werden. Ersteres Fahrzeug soll 45 700 Pfd. Sterl., legteres 29 400 Pfd. Sterl. kosten.

Frankreich.

Paris, 4: Juni (Wi L D) Das Zuchtpolizei- geriht verurtheilte, wie verlautet, den Marquis Mors wegen Aufreizung zu Ansammlungen anläß- li der Kundgebung am 1. Mai zu drei Monaten und den mitangeklagten Arbeiter Vallée zu einem Monat Gefängniß.

9 Sun. (WD B) e Die Blätter melden, hätte der Herzog von Orleans ein Manifest an die Kon- skribirten seiner Altersklasse gerichtet, in welhem er er- klärt: er verzihte nicht auf die Hoffnung, dem Vaterlande zu dienen.

ußland und Polen.

St. Petersburg, 4. Juni. (W. T. B.) Fn Zarskoje Selo fand heute zu Chren des Kronprinzen von A eine Uebung und Revue des Garde- Husaren-Regiments in großer Gala statt. Bei der Parade defilirten Großfürst Nikolaus der Jüngere, Commandeur des Regiments, und Großfürst Paul an der Spiye des Regiments, der Gro ß- fürst-Thronfolger an der Spiye seiner Shwadron. Einem Frühstück beim Großfürsten Wladimir folgte der Besuch der Großfürstin Constantin inPawlowsk; sodann kehrie der Kronprinz nach St. Petersburg zurü, wo um 7!/» Uhr Abends Galadiner auf der italienischen Botschaft war. ZU dem Diner waren die Minist:r, der Chef des Generalsiabes, die obersten Hofchargen und andere hohe Würdenträger ge- laden. Bei der Nückkehr vom Botschastshotel wurde der Kronprinz von dem zahlreihen Publikum aufs Lebhafteste begrüßt. Morgen beabsichtigt derselbe eine zweitägige Exkursion nah Finland anzutreten.

5, Juni, _(W. D..0) Ds „O0uUrma! De: S. Pétersbourg“ giebt seiner Genugthuung Ausdruck über die gesunde und vernünftige Strömung in der öffentlichen Meinung Frankreichs, welche sich anläßlich der in Paris vorgenommenen Verhaftungen von Nihilisten kund- gegeben habe.

Ftalien.

Rom, 4. Juni. (A. Z.) Der konservative Führer, frühere Minister Bonghi erklärte, die konservative Partei in Ftalien sei durch das jüngste Kammervotum vernichtet, und die Wiederherstellung der Rechten sei nur durch eine Abänderung des Parteiprogramms in relig giösem Sinne erreichbar. Die zznitiative hierzu sei An- gesichts der Neuwahlen bereits ergriffen worden.

Schweiz.

Ber, 4 Juni, Dex néue deutsch-\chweizerische Niederlassungsvertrag tritt, dem „W. T. B.“ zufolge, am 20. Juli d. J. in Wirksamkeit und bleibt bis zum 31. Dezember 1900 in Kraft. Die Auswechselung der RNati- fifationsurkunden soll bis spätestens den 10. Juli d. I n Bern stattfinden. Der Artikel 2 des Vertrages lautet wörtlih: „Um die in Artikel 1 bezeichneten Rechte beanspruchen zu können, müssen die Deutschen mit einem Zeugniß ihrer Gesandtschaft versehen sein, daß der Fnhaber die deutsche Soran, besitzt und einen unbesholtenen Leumund genießt.“

Zum Geseßgebungsreht über Unfall- und Kranken- versicherung ist folgender neuer einstimmiger Antra g des Bundesraths und der Kommission des Nationalraths einge- bracht worden :

„Art, 34 bis. Der Bund wird auf dem Wege der Gesetzgebung die Kranken- und Unfallversiherung einrichten, unter Berücksichtigung der bestehenden Krankenkassen. &r kann den Beitritt allgemein oder für einzelne Bevölkerungsklassen obligatorisch erklären.

Dieser Zusatz ist der Abstimmung des Volkes und der Stände zu unterbreiten.

i 79 Bundesrath ist mit der Vollziehung dieses Beschlusses be- auftragt.“

Basel, 4. Juni. (W. T. B.) Der in Clairvaux gestern freigelassene Herzog von Orleans ist heute Vormittag in Begleitung des Herzogs von Luynes, des Obersten Perceval, seines Erziehers, und mehrerer anderer Personen hier eingetroffen und im Hotel „Zu den drei Königen“ ab- gestirgen. Heute Abend seßt der Herzog die Reise nach Brüssel fort.

Serbien.

Belgrad, 4. Juni. (W. T. B.) König Milan ist

heute Nachmittag wieder hier eingetroffen. Bulgarien. So, L Qua Q B) Bie Ausweisung der im Panißa-Prozeß Freigesprochenen erfolgte aus

Gründen betreffend die Sicherheit des Staats. Die bulga- rische Regierung ersuchte den griechischen Geschäft s- träger, der griechishen Regierung für den freundschaftlichen Empfang Vulkowic 's und für die Unterstüßung, welche sie ihm bei feiner Mission in Athen angedeihen ließ, ihren Dank auszusprechen.

Schweden und Norwegen.

(F) Stockholm, 2. Juni. Die Brutto-Einnahmen der Staatseisenbahnen in den ersten vier Monaten dieses Jahres betrugen 7252 097 Kronen und die an das Staats- comtoir abgelieferten Ueberschüsse 2 600 000 Kronen oder resp. 155 377 Kronen und 100000 Kronen weniger als in der gleichen Zeit des Vorjahres. __ Die Stadtbevollmächtigten bewilligten 300 000 Kronen zu einer spätestens im Jahre 1894 in Stockholm abzuhaltenden skandinavishen JFndustrie-Ausstellung. _ Die hiesige deutsche Gemeinde wählte heute fast cin- stimmig den Diakonus D. G. Sterzel aus Chemnitz zu ihrem Pastor. : Der Handels- und Schiffghrtsausshuß der Hauptstadt sowie der Handwerker- und Jhdustrieverein haben sih zu- stimmend zu dem Plane der General-Postverwaltung geäußert, Behufs Herbeiführung einec s{nelleren Postverbindung zwischen Stockholm und Berlin eine Dampfschiffslinie zwischen Trelleborg und Saßniz auf Rügen zu errichten. Somit lauten alle von der General-Postverwaltung einge- forderten gutahtlihen Aeußerungen zustimmend. (F) Christiania, 1. Juni. Nach der amtlichen Statistik betrug die Anzahl der im vorigen Fahre ausgewanderten Norweger 12 478, die geringste Anzahl während der leßten fünf Jahre. Von den Ausgewonderten waren 6981 männ- lichen und 5497 weiblihen Geschlehts; 8875 waren aus Land- gemeinden und 3603 aus den Städten.

Afrika.

Egypten. Kaixo, 2. Juni. (A. C.) Abu Garamelk welcher der Oberste im Befehl von Khartum an jénel

Morgen war, an welchem Gordon getödtet wurde, \

(014 ar, soll mit ungefähr 4000 Mann bei Omdurman stehen. Diese bilden fast die ganze kampffähige Streitmacht des Mahdi, mit Ausnahme von 3—4000 Mann, welche

sih bei Korosko und Dongola befinden; leßtere sind aber sehr lau. Garameh's Absichten sind nit bekannt, da er aber der Ergebenheit seiner Truppen durchaus nicht sehr sicher ist, so wird er wohl in Omdurman bleiben und die Person des Mahdi beschüßen, welher täglich in Angst s{chwebt, ver- giftet zu werden. | /

Der in Kairo eingetroffene General dal Verme hat von De Oen Oen Negterung die Mton er- halten, mit den egyptishen Beamten auf Grundlage des zwishen Lord Salisbury und Herrn Crispi getrof- fenen Abkommens eine defensive militärische Demarkationslinie zu vereinbaren. Diese Linie wird wahrscheinlih zwischen Suakim und Massovah beginnen UnD V01? da ins Jnnere laufen, sodaß jede Nation, falls der R h vorrüdt, weiß, wie weit sich ihre Aktionssphäre er-

edt.

Parlamentarisce Nachrichten.

: Die Kommission des Reichstages zur Vorberathung der

Novelle zur Gewerbeordnung (A rbeiterschuß) nahm gestern bezüglich der Sonntagsruhe einen Antrag des Abg. Bebel an nah welhem am ersten Weihnachts-, Ofter- und Pfingsttage Gehülfen u. st. w. im Handelsgewerbe überhaupt nicht be- schäftigt werden dürfen. Betreffs der für die leßten vier Wochen vor Weihnachten und einzelner durch örtliche Verhältnisse zugelassenen Vermehrungen der Arbeitsstunden wurde auf Antrag des Abg. Hirsh beschlossen, daß die- selben 10 Stunden nicht überschreiten dürfen. §. 105e stellt die ate e alf WuelWe Das Bevor Der Be: schäftigung keine Anwendung erleidet. Nach langer Debatte wurde der erste Absay der Regierungsvorloge unverändert angenommen und auf Antrag Schmidt hinzugefügt, daß auch für die Arbeiten zur Durchführung der geseßlih vorgeschriebenen Fnventur das Verbot nicht gelten foll. /

Die Kommission des Reichstages zur Vorberathung der Vorlage, betreffend die Gewerbegerichte, hat die erste Lesung der Vorlage beendet.

Den Schlußbericht

: über die gefirige Sizung des Hauses der Abgeordneten bringen wir in der Ersten Beilage. Die nächste Sizung findet morgen, Freitag, um 11 Uhr, statt. Auf der tehen: /

hr, statt. Auf der Tagesordnung stehen:

Berathung der Resolution zu dem Gesetzentwurf zur Ausführung des S. 9 des Gesetzes, betreffend die Einstellung der Leistungen aus Staatsmitteln für die römisch-katholishen Bisthümer und Geistlichen voin 22. April 1875. In Verbindung damit : Mündliche Berichte der Budgetkommission über Petitionen. (111. Petitionen des Ober- Predigers Dr, Rathmann in Schönebeck und des Geheimen Ober- Regierungs-Raths Dr. Schrader und Genossen in Halle um gesetzliche Regelung des Stolgebührenwesens. I1V. Petition des Pfarrers Ackermaun in Mecklar um anderweite Regelung des Stol- gebührenwesens), Dritter Bericht der Kommission für die Waßhlprüfungen über die Wabl der Abgg. Burward und Hoarese im 3. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Gumbinnen. Vierter Bericht der Kommission für die Wahblprüfungen. (4. Wahl des Abg. Frickenhaus im 3. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Düfsel- dorf, B. Wahl der Abgg, Zaruba und Maiß inx 7, Wahlbezirk des Regierungsbezirks Oppeln.) Mündlicher Bericht der Kommission für die Wahblprüfungen über die Wahl des Abg, Mahlstedt für den 9, Wablbezirk des Regierungsbezirks Stade. Fünfter Bericht der Kommission für die Wahlprüfungen über die Wahl der Abgg. Diet und Dr. Dünkelberg im 2. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Koblenz, -— Bericht der Kommission für die Geschäftsord nung über die Frage, ob der Abg. Dr. Kelch durch seine Berufung ia die Stelle eines \tän- digen Hülfsarbeiters im Neichêamt des Innern Siß und Stimme im Hause der Abgeordneten verloren habe.

Beröffentlichangen des Kaiserlichen Ges undheits- amts. Nr. 22, Inhalt: Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtswohe. Volkskrankheiten und Sterbefälle im April. Sterbefälle in deutshen Städten mit 40000 und mehr Ein- wohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Er- krankungen in Berliner Krankenhäusern. Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. Oeffentliches Gesundheitswesen in Nürnberg, 1887 und 1888, Infektioutkrankheiten in Italien, 1889, 2, Halb- jahr. Desgl. in Mailand, 1888 und 1889, Gelkfieber in Rio

diphtherie in Dänemark. Veterinär-polizcilihe Maßregeln. Me- dizinal-Gesetgebung u. . w. (Preußen. Hessen-Nassau ) Hebammen- Nahprüfungen. (Reg.-Bez. Stade.) Eingeführte Pferde und Schafe. (Oesterreich.) „Das österreihishe Sanitätswesen“ als amtlihes Fahorgan. (Spanien.) Sanitätsdienst in ven Küsten- orten, (Fortsezung.) (Türkei.) Einfuhr pharmazeutisck&er Spezia- litäten. Rechtsprechung. Butterverfälshungen. (Fortsezung.) Vermischtes. (Deutsches Reih.) Krankenversicherung ber Arbeiter 1888, (Preußen. Berlin.) Geburtsanzeigen Seitens der Hebammen.

Entscheidungen des Neichsgerichts.

_ Ein Dienstherr oder Arheitgeber, welcher es unterläßt, Le Enders von seinen jugendlihen Arbeitern ohne Grund beliebte ? ufstellung an der gefährlihen Seite der funktionirenden Ardeitsmaschine ausdrücklich und bestimmt zu verbieten, macht nch, nah einem Urtheil des Reichsgerihts, VI. Civilscnats, vom Fe. März 1899, dadurch eines groben Versehens \Guldig : ist einem jugendlichen Arbeiter in Folge seiner von der gefährlichen Seite aus geschehenen Hantirung an der Maschine ein Unfail zugestoßen, fo macht jenes Versehen den Diensthercn \chadensersaupflichtig. T In Bezug auf §. 383 Th. I Tit. 21 des Preuß. Allg. Land- rechts: Ist die gemiethete Sache zu dem bestimmten Gebrau ganz oder doch größtentheils, ohne Verschulden des Miethers untüchtig geworden, fo kann der Miether noch vor Ablauf der fon- traltmäßigen Zeit von dem Vertrage wieder abgeben“ ha! das Reichs- gerict, V. Civilsenat, durch Urtheil vom 9. April 1820, folgende Sáâge ausgesprochen: Nicht das Größenverhältniß der un- brauchbaren Räume zu demjenigen der ganzen Wohnung, sondern die Wichtigkeit derselben für die Wohnzwecke des Mietbers im Allge- meinen ist auss{laggebend. Es fann demna der Miether ciner größeren herrshaftiißen Wohnung mit besonderen Domestiken- Stuben vom Vertrage zurücktreten, wenn diese Domestiken- stuben wegen gesundheitsgefährliher Feuchtigkeit h zum Bewohnen als unbranchbtar erwiesen haben. x i

Kunst und Wissenschaft.

____ Im Lichthofe des Königlichen Kunstgewerbe-Museums sind für kurze Zeit zwei von Sr. Majestät dem Kaiser und Köntg der Salzwirkerbrüdershaft zu Halle a. S. ver- liehene Fahnen ausgestellt, deren Stiftung aus Anlaß der Thron- besleigungen der Kaiser und Könige Friedri 111. und Wilbelm I1 erfolgt ist. Auf weißer Seide in reicher Applikationsarbeit und Gold- und Seidenstiker-i ausgeführt, zeigen dieselben auf der einen Seite den preußischen Adler, auf der anderen den bezüglichen König- A Namenszug. Der Entwurf der Gahnen, deren Ausführung das Museum geleitet hat, rührt von dem Maler Timler herz die Stickerei der einen Fahne ist von Frl. Seliger, die dcr anderen von Frau B essert-Nettelbeck hergestellt; die bronzevergoldeten Fahnenspizen lieferte der Leiter der Metallklasse des Mui-ums G | e Prosessor von Lnge wie die U C mittheilt, g genwärtig ein Porträt der Königin Victoria în der Uniform des preußischen Garde-Dragoner-Reaiments, dessen Chef sie ist. Das Gemälde foll dem ernähnten Regiment zum Geschen? gemat werden. i O O) In der Domkirche zuLun d (Shweden) ist man gegen- wärtig mit der Anbringung eines unterirdishen Heizapparates ‘be- ç : r : ; I) r F N ¡hâftigt ; hierbei sind bei den Ausschachtungen für die Röhrenleitungen in autbhropologischen Beziehungen höchst bemerkens8werthe Ent- dedungen gemawt worden Man fand nämli, daß die Kicche auf einem ehemaligen bcidnishen Opferplaße errichtet ist ; eine vier Fuß unter dem Fußboden belegene und einen Fuß dicke Schicht enthielt zabllose Knochen und Abfälle von geopferten Säugethieren und Vögeln untermischt mit Scherben von rohgearbeiteten Töpfen. In wissen- schaftlicher Beziehung am merkroürdigsten ist der Fund eines Schädels vom Zwergochsen (Bos longifrons). Unter dieser Schicht und bis zum gewa@&scnen Boden reiczend, fand man auf einer Stelle eine Abfallschiht, wie sie in den „Kjökkenmöddinger“ in Skandinavien vorkommen, Diese Funde haben zu umfangreihen Ausgrabungen Beranlassung gegeben. E

Handel und Gewerbe.

Die geitide Gineralbersammlung der Deuts - Dl? afrikanischen Gesellschaft beshloß, wie „W. T. B mittheiit einstimmig die Ausgabe von 3 Millionen Vorzugs- Antheilen zu je 1900 E mit der Maßgabe, daß den bisherigen “Intheilsinkabern cin Bezugsrecht auf die Neue Emission zustehen soll.

___— In der gestrigen Generalversammlung der Aktiengesell- [Mast Adol O Meuseld1, M aar fa Bu n Gmaillirwerk zu Elbing, rourde die Bilanz und Gewinne und Verlustrechnung pro 1889 genehmigt, die sofort zahlbare Dividende auf 8 °/o festgeseßt und die V-rgrößerung des Emaillirwerks beschlossen. Led U Q) Kammzug Dermin» handel. La Plata Ouunomuste B ce Sunt 449 A r. Juli 4,45 MÆ, pr. August 4,423 M, pr. September 4,40 46, pr. Oktober 4,40 #4, pr. November 4,40 4, pr. Dezember 4,40 4, pr. Januar 4,40 #, pr, Februar 4,40 / Umsay 200 000 kg,

Behauptet. (W. D. D) Un dex Küste 7 Weizen-

London, 4. Juni. ladungen angeboten

D U E Wollauttion A geboten wurden 1953 B. Buenos Ayres und 202 B. Montevideo Wollen. Verkauft wurden 449 B, Buenos Ayres und 4 B. Monte- video Wollen. Der Verkehr war wenig belebt. Die Preise stellten ih gegen Januar um 20 Centimes niedriger.

Verkehrs - Anftalten.

LONDon, 0 Un (WV L. B) Dey Castle-Dampfetr „Drummond Castle“ ist gestern von London auf der Ausreise abgegangen. Der Castle-Dampfer „Roslin Castle“ hat gestern auf der Heimreise Madeira passirt.

Theater und Musik.

Qn Ne arer. Frl. Therese Biedermann vom Theater an der Wien in Wien, welche ihr Gastspiel am Sonnabend mit der Rolle der Denise de Flavigny in der Novität „Nitouche“ beginnt, ist bereits Anfang dieser Woche hier eingetroffen, um sich an den täglich Vormittags und Abends stattfindenden Proben betheiligen zu können. . Kroll’s Theater. L Gestern sang Fr. Marcella Sembrich die Susanne in „Figaro's Hochzeit.“ Die Partie tritt gesangli niht in gleihem Maße hervor wie die übrigen Rollen, in welchen die Künstlerin bis- her aufgetreten. Gerade in der Beschränkung, in dem anspruchslosen und bedingungslofen Sicheinfügen in das Zufammenspiel zeigte sie sih aber auch hier als Meisterin, ebenso in dem degagirten

graziöfen S eder Susanne im dritten Akt , eEndlih nahet ih die Stunde“ sowie das „Brief- duett“ entfesselten wiederum Beifalls#türme des ausverkauften

und Üüberfüllten Hauses, von welchem auh Fr. Hadinger, welche die \{wierige Partie der Gräfin zart und wirkungsvoll sang, und Hr. Marx, welcher in Spiel und Stimme sih als ein vortrefflicher &Sigaro zeigte, wohlverdienten Antheil erhieiten. Auch der frischen gesanglichen Leistung des Frl. Deppe als Cherubin ist lobende Ec- rwähnung zu thun.

Göte's Kollegin vom Kölner Stadttheater, Frl. Johanna Nichter

de Janeiro. Witterung. Thierseuhen in Belgien, 1. Viertel- jahr. Hühnercholera in der Provinz Mailand. Schweine-

„Lustigen Weibern von Windsor“ auf. Sembri-Ecl-Gura ist im Uebrigen die Signatur des Kroll'’schen Repertoires am Sluß dér Woche. Morgen ist Gura's letzte Gastrolle, ver „Vampyr“. Am Sonntag tritt Erl nach acttägiger Abwesenheit neben Rosina (Sembrich) wieder als Graf Alinaviva auf.

Rennen zu Charlottenburg. , : Mittwoch, den 4. Juni. 1200! P Gelsberger Handicap. Preis 1509 % Dist. ca, 200 Hrn. F. Saloscin's dbr. H. „Van Houten“ 3 jähr. (3090 6) 56 kg 1, Hrn. Haniel's F.-W. „Dunke'mann“ 2., L. Pr. G. Radziwill's {robr. W. „Cosmopolit“ 3, Mit einer Länge ge- wonnen; eine halbe Länge zwischen dem Zweiten und Dritten. Werth: 1780 4 dem Sieger, 1060 Æ dem Zweiten. -- „Van Houten“ wurde für 5200 M von Herrn v. Tepper-Laski gefordert.

II. Offizier-Flah-Rennen. Dist. ca. 1400 m. Lt, von Graeveniß's ¡chwbr. St. „Bergstraße“ 4 jähr. (150) 4) 634 kg. e: L, Lt. Sr Fevenilow s br, _W. _eJung Ghrenbogen“ Lt. Gr. , estphalen 2, Rittm. v. Naßmer's F.-St. „Zigeunerin“ Bes, 3., es E f „YHenewal“ Lt. Suermondt 4 Mm, y, t Tee a Q E ela Sage pede É ertbalb Längen, „Zigeunerin“ eine halbe Länge hinter „Jung Ehrenbogen* und eine Länge vor „Renewal“ Dritte. Der Rest abgeschlagen. Werth: 1350 M. der Siegerin, 480 e dem Zweiten, 280 4. der Dritten, 180 6 dem Vierten. „Bergstrafie“ wurde für 1550 Æ zurückgetauft. G L Wannsee-Hürden- Rennen. Dist. ca. 3000 m. Frhrn. Gm. v. Oppenheim's br. H. „Theokritos" (2000 6) 652 kg 1 Lt. Schmidt's F.-St. „Rothhaut® 2.,, Rittm. v. Schmidt-Pauli’s by D „Sutton! 3, Hrn. Pantiel's br, St. „Miß Zulia* 4, Nach Kampf mit dreiviertel Längen gewonnen; acht Längen trennten den Dritten von der Zweiten. „Androcles“ gefallen. Werth: 2180 M4. dem Sieger, 450 ( der Zweiten. 250 A dem Dritten, „Theokritos“ wurde für 2200 Æ von Hrn. H. Suermondt gefordert.

V. Preis von Nei enberg Handicap - Jagd - Rennen.

Dift. ca. 5000 10. Lt. v. Elbe's schwbr. H. „Kronos" (2509 46) 67 kg 1, Hrn. L. Meyer's br, W. „Exchange* 2, Mr. H. Gore's br. W. „Cabin Boy“ 3., Rittm. v. Shmidt-Pauli's br. W. „Peter“ 4. Verhalten mit sechzehn Längen gelandet; „Cabin Boy* secks Längen hinter „Exrchange“. „Armer Jonathan“ und „Casual angehalten „Ruby“ fiel und brach das Genid, Wecth: 2169 A dem Sieger, 550 Æ dem Zweiten, 250 #4 dem Dritten. „Kronos“ wurde für

3700 6 von Capt. Ioë gefordert. i V. Tranfsylvanian- Jagd-Rennen. Herren-Reiten. Jagd- Rennen IV. Kl, Dist. ca. 3500 m. Hrn. C. Cosack's s{wbr. H. „Zwirn“ 4jähr. 673 kg. Ll, Frhr, v. Neigenstein 1. 1, L. Frhrn. v. Heinge's br. St. „Meredith“ Bej. 2., Rittm. Suermondt's br. St. „La Rose“ E V: R Na v 4+ T v4 4“ R e as a Bef. B Mit fürf Längen gelandet; „Meredith“ refüsirte mehrfach. „La Rose“, welche sich von ihrem Reiter trennte, wutde wieder bestiegen und für das dritte Geld ‘durch3 Ziel geritten, Werth: 1670 M. dem Sieger, 480 4. der Zweiten, 180 M. der Dritten.

I Sa drennen. der Vtertabri Dist. ca. 3500 m Q 3 S N i n 2 T) f 4 g et. v. (lbe 6 by, O. a Mero 66 kg Kapt, Ioë s br. Q „Ladro“ D Lt. Gr. Holwyl 8 „br, St. „Calmuck Ma 3. Siegte wie er wollte mit dreizehn Längen; fechs Längen zwischen dem Zweiten und der Qritten, und „Ccres“ nach einer Weile Vierte. „Jra“ gefallen A T r i -, . r à E m Y Der Reiter von e Ceres“ licß sih nicht zuri Werth: 2390 M dem Sieger, 740 46 dem Zroeiten, 340 4 der Vritten,

Gun dertstes Nennen Heren « Zagd * Vuennen, Di Rittm. v. Boddtien's br. W, „Maasland* 72 kg De S4 8 or S Jugbimare L Suermonor 2 Per. Br. C. Hohenlohe dbr. St. „Fog Horn“ Lt, v. Sydoro 3, Nach Ge- fallen tait acht Lingen gewonnen: „Fog Horn“ eine halbe Länge hinter «Nightmare“. e Berryer“ resüsirte; „Cheeky Charlie“ trennte sich von scinem Reiter. Werth: Ebrenpr. und 3820 M dem Sieger,

%, F ! y , L

900 M der Zweiten, 4930 4. der Dritten.

C n ABTO U, Ca, 400 In, ; ¡

s Mannigfaltiges.

G In Gegenwart Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Leopold hat heute die feierliche Grundsteinlegung für das neue Gotteshaus der Emmaus - Gemeinde stattgefunden. Der Lausitzcr Plaß und seine ganze Umgebung hatte Flaggen-

schmuck angelegt. Auf dem von der Wendk'shen Gärtnerei rei dekorirten Bauplay erhob sih das mit auserlcsenem Geschmack auge Sa N Bete Ser Vet DEr Kaiferin war der Kabinets-Rath Freiberr von der Reck erschienen ;

L.

r FotorliFott monhnto 2 io Vort Ç 3 der Feierlichkeit wohnten zahlreihe Vertreter der obersten Behörden, V

unter ihnen der Staats - Mirister Dr. von Goßler, sowie der Geisilihkeit und der Stadt bei. Der Prinz, der mit dem Grafen Kariß “und dem Adjutanten von Luck erschien, wurde vom Propft D, Brückner, den Mitgliedern der Baukommission und den Geistlichen empfangen. Nachdem Se. Königliche Hoheit das Zelt betreten hatte, sang die Gemeinde unter Begleitung der Kapelle des 3, Garde- Regiments den Choral „Lobe den Herren", worauf der Pfarrer Grauen- horst über das Gmmauswort „Herr, bleibe bei uns“, die Festansprache hielt. Der vereinigte Kirhenhor von Eminaus und Thomas sang bier- auf die Hymne „Jauchzet dem Herrn“; alsdann verlas Prediger Vier- bof die auf Pergament ges{riebene Stiftungsurkunde. Nunmehr betrat Baurath Orth die Tribüne, um Seitens der Bauleitung den Ghrengästen Gruß und Dank zu entbieten und treue Aufbietung seiner Tünstlerishen Krast zu geloben. In feierlicher Weise wurde hierauf die Grundsteinlegung felbst vollzogen. In den Grundstein hinein kamen Pläne von Berlin und der Kirche, Bilder der alten Kapelle sämmtliche beutigen Berliner Zeitungen, die Einladungen zur heutigen Feier und dergl. Der hbauleitende Architekt Großmann nahm Kelle und Hammer, der auêführende Manrermeister Wichmann die Molle und na{dem Prinz Friedrich Leopold im Auftrag des Kaisers die Einmauerung vollzogen, gaben zuerst er und dann die Übrigen Chrengäste die 3 Hammerschläge. Gebete des Predigers Pauli sowie des Propstes D. Brückner und Gefang {lossen ten feierlichen Aft, Die neue Kirche wird in einfachem, aber würdigen modern-romanischen Stil mit einem Kostenaufwand von 500 00) 4 ausgeführt werden 200 000 haven die vereinigten Kreissynoden, 200 000 4 die Stadt Berlin bewilligt; den Rest hofft man dur freiwillize Gaben aufzu-

bringen. wobei man zuversißtlich auch eine Gabe Seitens der Kaiserin erwartet. Die Kirhe wird insgesammt 2186 Sitpläße enthalten. Zu Seiten des 70 m hohen Thurms

befinden sich zwei große Hallen für Traufeierli)keiten und den Kon- firmandenunterriht. Durch den imposant wirkenden Thurmbau schreitet man in das 1,37 m tiefer liegende Langschiff, das 18 m hoch ist, Die ganze Konsiruktion ist darauf berechnet, den Innenraum wirkungs- voll zu gesta!ten. Ueber der Viercung erhebt sich eine mähtige Fuppel welche von acht freistehenden Säulen getrazen wird und Oberlicht erhält. Die Kanzel steht frei inmitten der Kirche, gerade unter der Kuppel. Der Geistliche ist in Folge dcssen von allen Theilen der Kirche zu schen. Den Altarraum umschließen 5 Kapellen, 6 Treppen führen hinauf zu den geräumigen Emporen. Allein die hoh aufstrebende Orgelempore faßt 3—400 Personen. Um die 2m über dem Straßenniveau liegende Kirche sollen \chône Gartenanlagen ausgeführt werden, Vor dem Thurmbau ist cin Springbrunnen geplant. Die Bauzeit ist auf 24 Jahre berechnet. : a : Die Chrengabe Sr. Majestäl! des Kaisers für das Bundesschicßen wird hiesigen Blättern zufolge die Festgabe für die Scheibe „Deutschland * bilden, Mit Rücksiht auf die Kaiserliche Ebrengabe ift bes{chlossen, dem Süßen, welcher ih die- selbe ershießt, noch eine besondere kunstvoll ausgeführte Urkunde zu überreichen. - Der Entrourf dieses prächtigen Dokuments rührt bon dem Maler Doepler d. J. her. :

Das Bildniß des Hochseligen Kaisers Friedri, in klebens- großer ganzer Figur vor dem Throne stehend, welches, wie erwähnt,

tritt am Sonnabend noch einmal als Frau Fluth in Nicolai's

Se. Majestät der Kaiser dem Kammergericht zum Geschenk verliehen hat, ist nicht von dem verstorbenen, sondern von dem