1890 / 136 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

R E E E

„Die Deutsce Landwirthschafts-Gesellshaft bat mir in ihrer vor- jährigen Versammlung in Magdeburg die Ehre erwiesen, mich zum Präsidenten der Gesellshaft für das Jahr 1889/90 zu erwählen, und fie hat für ihre jährliche Hauptversammlung und die damit verbundene Ausstellung Straßburg gewählt. :

Dadurch haben wir in Südwestdeutshland und zunächst im Reichslande Gelegenheit, die Bedeutung und die Wirksamkeit der Deutschen Landwirthschafts-Gesellshaft kennen zu lernen und mit unsern Landsleuten, den Landwirthen des übrigen Deutschlands, in nähere Verbindung zu treten. Im Namen des Reichslandes \prehe ih dafür

meinen Dank aus.

Das Ziel, welches die Deutsche Landwirth\{chafts-Gesellshaft im Auge hat, der Pa ibrer Gründung war, die Landwirthe Deutschlands in ihrer Berufstkätigkeit zu fördern, indem sie Gelegen- heit bietet, das Vortrefflihe in weiteren Kreisen kennen zu lernen und zur Geltung zu bringen, das în einzelnen Theilen des Reichs zur Ent- wicklung kommt, und diejenigen Aufgaben unserer Zeit zu pflegen, welche in den engeren Grenzen der Provinz oder des einzelnen Staats weniger gut oder nit gepflegt werden können. Sie ist deshalb eine allgemein deutshe. Grundsäßlih iede politische - Tendenz von sih weisend, auf ‘eigene Kraft gestüßt, bemüht sie si, alle deutschen Landwirthe zu vereinigen, denen die sahlihe Förderung ihres Be- rufs, der Fortschritt auf dem Boden der Arbeit in erster Linie am Herzen ltegt.

Es ist ihr dies über Erwarten in erfolgreiher Weise gelungen. Aus einem Provisorium hervergegangen, weldes die Grundsäße der Vereinigung feststellte, trat sie im Jahre 1884 mit über 2500 Mit- gliedern ins Leben, entwickelte sh unter den jährlich wechselnden Präsidenten, dem Grafen von Stolberg-Wernigerode, dem Fürsten zu Wied, dem Herzog von Ratibor und dem Grafen von Stolberg- Roßla, und unter der verdienstlihen Mitwirkung erfahrener Fach- männer in erfreulichster Weise, sodaß sie heute unter dem Protektorate Sr. Majestät des Kaisers eine Mitgliederzahl von 5700 erreicht hat, die an dem Grundsatze festhält, da 8 Wohl der Landwirth- schaft in der Förderung der sahlichen Arbeit, im Lernen und Lehren auf praktishem Boden zu suchen. i; Neben einer großen Anzahl von Aufgaben, die si der Gesellschaft im Laufe der Jahre, ihrem Programm entsprehend, aufdrängten und welche den Gegenstand der Arbeit in ihren Sonderabtheilungen, in nunmehr drei Geschäftsftellen für den Bezug von Dünger, Saatgut und Futtermitteln bilden, sind es in erster Linie die jährlichen großen Aus- stellungen, durch welche die Gesellschaft ihre Zwecke zu erreichen strebt. Frankfurt, Breslau, Magdeburg und nunmehr Straßburg haben sie zu diesem Zweck gastlih aufgenommen. Ueberall hat fie sih bemüht, dem Gau, in dem sie tagt, in landwirthshaftliher Beziehung das Beste zu- zuführen, was anderwärts im Reich gepflegt und erzeugt wird, und hat demselben Gelegenheit geboten, vor ganz Deutschland zu zeigen, was er selbst zu leisten vermag. Das Erftere gab unseren Ausstellungen jenen allgemeinen Charakter, der uns nach vielen vergeblichen Ver- suchen die Möglichkeit bietet, die deutshe Landwirthschast als Ganzes nach außen in einem würdigen Bilde zur Anschauung zu bringen. Das Leßtere drückte jeder derselben jene berechtigte Eigenthümlichkeit auf, in welcher gerade die Stärke unserer deutshen Entwicklung auch auf landwirthschaftlihem Gebiete besteht. Und die Ausstellung zu Straßburg mat in dieser Beziehung keine Ausnahme. Aus allen Theilen des Neihs sehen wir die Erzeugnisse und Hülfsmittel der Landwirthschaft vereinigt, und die Reichslande ihrerseits könen mit Stolz auf die reiche Beschickung hinweisen, die wohl die Hälfte des Platzes mit ibrer Arbeit anfüllt.

In dem Flächenraum, welchen sie einnimmt, größer als je zuvor, sehen wir in kaum erwarteter Weise die Pferdezucht Südwest- deutsclands vertreten (380 Stück). Als besondere Neuheit der Schau haben wir dankbar anzuerkennen, daß die Militärbehörde dem Landwirth als Muster eine Anzahl von Thieren vorführen wird, wie se für die Vertheidigung des Vaterlandes verlangt und gebraucht werden. Vor Allem aber ist es die Rindviehzucht mit nahezu 1000 Stück (960 Stück), in der sih die Stärke des südwestlichen Deutschlands auch in Straßburg zeigt. Dagegen tritt die Schaf- zucht weit zurück (160 Stück), während wir einer stattlichen Aus- stellung von Schweinen (318 Stück) begegnen, Auf dem Gebiet der übrigen landwirthschaftlichen Erzeugnisse ist die Schau ganz be- sonders rei, obgleih die Jahreszeit hierfür überaus ungünstig ift. Hier ist das Reicheland in erster Linie betheiligt. Hanf, Hopfen, Taback und Wein spielen bei der Straßburger Ausstellung eine glänzende Rolle.

Wegen der ganz cnormen Ausdehnung dieser Unterabtheilungen und auÿ im Interesse der Gründlichkeit der Prüfungen dieser Produkte mußten diese hen vor der Ausftellung vorgenommen werden. Es handelt si hierbei um über 160 Hopfenausfsteller, gegen 5009 Taba dproben und über 1900 Proben von Weinen und Branntweinen aus 15 Weingauen Deutschlands. Die Bienen- zucht, welche im Elsaß unter einem großen, außerordentlich thätigen Vereine blüht, tritt auf unserer Auëstellung in einer nie dagewesenen Weise auf. Der Gartenbau hat sh in blühender Weise betheiligt und \{mückt den Mittelpunkt des Platzes. Die Geflügelzucht ist vertreten.

Auch die Fischzuht, die in Elsaß-Lothringen so viele Freunde hat, stellt sich zum ersten Mal auf der Ausstellung der Deutschen Landwirth\cha\fts-Geselischaft ein.

Was schließlich das Geräthewesen anbelangt, so bedeckt es mit über zweitausend Maschinen und Geräthen einen Plaß von 3 ha und is ohne Zweifel die größte Geräthe-Auéstellung, welche je im Südwesten Deutschlands zusammengeführt wurde.

__ Die Deutsche Landwirthschafts-Gesellshaft darf unter diesen Um- ständen wohl sagen, daß sie mit der thätigen Hülfe ihrer zahlreichen Freunde und unterstüßt von dem Wohlwollen der leitenden Behörden auch diesesmal in der Lage war, nach Möglichkeit ihre Pflicht zu thun, und darf mit Vertrauen hoffen, daß ihr einziger Wunsch, bei Veranstaltung dieser Ausstellungen den Landwirthen durch das Ge- botene in ihrem Beruf zu nützen, alle deutshen Landwirthe durh das Bewußtsein ihrer gemeinsamen Arbeit am Wohle des Vaterlandes zu kräftigen, zu ermuthigen und anzuspornen, au in Straßburg, wie anderwärts, seine Erfüllung finden möge.

Bevor wir die Ausftellung eröffnen, bitte ich Sie, unserem er- habenen Protektor unsern ehrfurchtsvollsten Gruß darzubringen und mit mir einzustimmen in den Ruf;

Se. Majestät der Kaiser und König lebe hoch!

Ich erkläre die Ausftellung für eröffnet.“

Handel und Gewerbe.

Berlin, 6. Juni. (Amtlihe Preisfeitstellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter: Hof- und Genossen schaftsbutter Ia. 84—87 #, Ia. 82—83 G, Ila, —,— M, do. abfallende 75— 80 Æ, Land-, Preußische 73—75 46, Neßbrüchei 73—T75 A, Pommer|che 73—75 #4, Polnische 70—75 4, Bayerische Sennkutter —,— , bo. Landbutter —,— #, Schles. 73—75 M Galizisie 67—70 # Margarine 40—70 Käse: Schweizer, Emmenthaler 90—95 #, Bayerischer 70—7b 4, do, Oft- und West- preußischer, Ta. 70—75 Æ, do. Ila. 60—65 Æ Holländer 90—9 M, Limburger 42—45 A6, Quadratmagerkäse 12—25 #4 Schmalz : Prima Western 17% La. 40,00 H, reines, in Deutsch- land raffinirt 44,00—47,00 4, Berliner Bratenscbmalz 47,00—50,00 46 Fett, in Amerika raffinirt 39,00 Æ&, in Deutschland raffinirt 42,00—45,00 M Tendenz: Butter: Bei sehr geringer Nachfrage und starken Einlieferungen von zumeist unhaltbaren Qualitäten mußten Preise weiter nachgeben. Schmalz: ruhig.

Von den Aktionären der Berlinischen Lebens- Versicherungs-Gesellschaft wurde in der heute stattgefundenen außerordentlichen Generalversammlung der bisherige stellvertretende Direktor Hr. Heinri Keibel für den verstorbenen Hrn. Hermann Beccard zum Direktor und Hr. Max Schindowéki zum stellvertreten- den Direktor gewählt.

In der beutigen außerordentlihen Generalversammlung der Berlinishen Renten- und Kapitals-Versicherungs-

Bank in Liquidation wurde die von den Liquidatoren vorgelegte Sw@lußrehnung genehmigt und der auf jede Aktie zur Vertheilung Quer Betrag auf 243 Æ festgesezt. Damit ist die Liquidation beendet.

Die „Süles. Zrg.* berichtet vom oberschlesis{chen Eisen- und Metallmarkt: Die matte Stimmung im Eisenmarkte der westdeutshen Bezirke hat nicht ohne Einfluß auf die Markthaltung der oberschlesischen Absatzgekiete bleiben können; und wenn auch die bisherigen Preise für hiesiges Eisen behauptet werden konnten, so .rief dennoch die Erwartung Seitens der Abnehmer, daß die Preise in der nah Mitte Juni stattfindenden Eisenverbandssißung eine, wenn schon unwesentlihe Herabseßung erfahren würden, in den Abnehmerkreisen eine gewisse Zurückhaltung hervor. Nacdem indessen die lebten Berichte über die auswärtigen Märkte deren Fortschritte in der Besserung des Eisengeschäfts festgestellt haben, dürfte auch bei den inländischen Abnehmern die bisherige Verstimmung binnen Kurzem etner gleich- mäßiger belebten Geschäftsthätigkeit weihen. Unabhängig von dieser geschäftlihen Stimmung verlief die Thätigkeit der ober- \{lesishen Hüttenwerke, da dieselben noch auf längere Zeit mit Aufträgen versehen sind; überdies aber begannen Aufträge auf Stab- und Trâägereisen lebhafter und mit dringenden Lieferungsvorscriften einzulaufen, was ohne Zweifel als ein Zeichen angesehen werden darf, daß der Bedarf bisher künst- lih zurückgedrängt worden ist. Zugleih mehren sich die Auf- träge aus dem benachbarten Auslande, und ermöglicht der gebesserte Coursftand der russishen Valuta eine stärkere Ausfuhr zu rentablen Bedingungen, Der Betrieb der Hohöfen erhielt ih in seiner bisherigen Regsamkeit, und geben die fast durhgehends getroffenen Anordnungen Behufs Wergrößerung der Eitsenerzförderungen im Revier sowie die Anhäufung namhafter Erzbestände bei den Schächten Zeugniß für die laufende und zukünfüge Versorgung der Hoböfen mit Schmelzmaterialien. Ebenso ging die Zufuhr von ausländischen Erzen in unvermindertem Maße weiter. Der unverändert starke Verbrauh der Walzwerke erfordert die alsbaldige Abfuhr des frishen Noheisens und läßt es zu einer Ansammlung verfügbarer Bestände an den Hohöfen nicht kommen. Der Bau der Ersaßhoh- öfen auf Friedenshütte, Falvahütte und Laurahütte wird nah Mög- lichkeit gefördert, um dur die Inbetriebsezung dieser Oefen neuerer Konstruktion die Erzeugung von Roheisen steigern zu können, Die Eisengießereien sind, ebenso wie die Maschinenfabriken, immer noch schr stark beschäftigt und noch auf längere Zeit mit Aufträgen versehen. Von den Gußstücken, welche vornehmlich sih auf Bau- und Maschinen- guß, Ofenarmaturen und Röhren erstrecken, wurden in leßter Woche nit unbedeutende Posten ins Ausland versendet ; au Stahl- guß, besonders in Rädern, findet flotten Absatz. Preise, welhe nah Beschaffenheit der Waare sehr wechseln, lassen sich nicht angeben, doch sind dieselben durchaus lohnend. In den Walzeisen- und Stah]werken erhielt sih ein reger Betrieb. Nachdem in leßter Woche die Aufträge auf Handelseisen spärliher eingingen und auch der Abfaß von Blechen aller Art in leßterer Zeit ein {chwäherer ge- worden, da die Händler in der Erwartung auf eine Ermäßigung der Preise mit neuen Bezügen niht vorgehen mochten, so hat neuerdings für Walzwerksfabrikate eine bessere Stimmung Platz gegriffen. Die bisherigen Preise blieben in Geltung. Auf dem Zinkmarkt stellte sich in der“ Zwischenzeit wieder etwas mehr Nachfrage ein; die geringen Mengen noch greifbarer Waare wurden vom Konsum \{lank aufgenommen und weitere Deckungskäufe bis ins 3. Quartal d. I. hinein gemacht. Die Stimmung ist als eine fehr feste zu bezeichnen. Schlesishe Vereins-Marken wurden zuleßt mit 45,45 46, Nocma- Zink mit 45,60 6 gegandelt. Der Absag für Zinkw eiß hat sich gehoben und Poussière ist nach wie vor stark begehrt. Blei blieb bei guter Nachfrage, die Preise für Weichblei und Bleifabrikate blieben unverändert.

Schweidniß, 7. Juni, (W.T B.) Wollmarkt. Troß Regen- wetters ist der Markt ziemli rasch verlaufen. Das Angebot betrug ca. 800 Ctr. eins{ließlich 280 Ctr. Lagerwolle. Anwesend waren viele Käufer, jedo keine Großhändler. Gezahlt wurde für Dominialwolle 150 bis 200 e; für Rustikalwolle 120—170 A und für Gerberwolle (un- gefähr 150 Ctr.) im Vorverkauf 100—115 4 Bis um 10 Uhr Vor- mittags war der Markt geräumt.

Leipzig, 6. Juni. (W. T. B) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni 4,371} , pr. Juli 4,375 A, pr. August 4,35 #, pr. September 4,324 #4, pr. Oktober 4,323 (6, pr. November 4,327 #, pr. Dezember 4,324 M, pr. Januar 4,30 #, pr. Februar 4,30 6 Umsay 220 000 kg. Behauptet.

London, 6. Juni. (W. T. B) An der Küste 14 Weizen- ladungen angeboten. L

Mancester, 3. Juni. (W. T. B) 12r Wat Layler 7, 30e Weter Taylor 9#, 20r Water Leigh 8s, 30r Water Clavton 9, 32r Mok Brooke 94, 40r Vayoll 93, 40r Medio Wilkinson 114, 32c Warpcops Lees 87, ö6r Warpcops Rowland 9#, 40r Double Weston 102, 60x Double courante Qualität 137, 32“ 116 yds 16 x 16 grey Printers aus 32r/46r 183. Stetig.

Glasgow, 6. Juni. (W. T. B) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen s|ch auf 735580 Tons geaen 1 028 233 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlihen Hochöferi beträgt 84 gegen 82 im vorigen Jahre.

Antwerpen, b. Iuni. (W. T. B) Wollauktion. An- geboten wurden 840 B. Buenos-Ayres, 718 B. Montevideo, 21 B. Entrerios, 193 B, Rio-Grande, 45 B. Cap-Wollen; verkauft wurden

479 B, Buenos: Ayres, 206 B. Montevideo, 21 B. Entrerios, 93 B. f

Rio-Grande, 24 B. Cap-Wollen.

New-York, 6, Juni. (W. T, B) Baumwollen- Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 5009 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 2000 Ballen, Ausfuhr aach dem Kon- tinent 3000 Ballen, Vorrath 158 000 Ballen.

Submissionen im Auslande.

U Belgien.

1) 18, Juni, Mittags, Brüsseler Handelsbörse: Lieferung einer Drehscheibe (16,590 m Durchmesser) für Lokomotiven. Sicherheit : A e. Ausführungésfrist: 3 Monate und weitece 14 Tage für

nstrich.

2) 18. Juni, Mittags, Brüsseler Börse: Vollendung des Stationsgebäudes mit Wohnung für den Stationsvorstand zu Soignies, sowie Anbringung eines Glasshußdaches und Trottoirs,

3) Nächstens an der Station Courtrai: Erneuerung dreier Aquädukte zwischen den Stationen Andemarde und Peteghem. Vor- anschlag: 28 723,16 Fr. Sicherheit: vorläufig 1450 Fr. Preis der Pläne Nr. 1 0,90 Fr., Nr. 2 1 Fr., Nr. 3 1,10 Fr.

___ 4) Näftens, Brüsseler Börse (salle de l'Union syndicale) : 35 Tender (Inhalt 9000 1), in 3 Loosen. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs-Anstalten.

Die einzigen Sh nellzugsverbindungen zwishen Berlin und München mit durchweg 3. Wagenklasse liegen auf der Route über Weißenfels—Zeiß—Probstzella. Die Verbindung über Leipzig—Zeiß gestattet zur Zeit einen unmittelbaren Schienenanshluß für Personenverkehr niht; die Reisenden müssen vielmehr in Leipzig vom Berliner nach dem Thüringer Bahnhof bezw. umgekehrt über- gehen; cs ist daher die Fahrt über Dalle— Wülgeu fel b ZLik vorzuziehen,

Serner besteht eine neue Scchnellzugsverbindung mit 3. Wagenklasse zwishen Berlin und Frankfurt a. M. ab Berlin Anh. Bhf. 8,14 Vorm,, an Weißenfels 11,10, ab 11,26, an Bebra 3,21, an Frankfurt 8,15 Nachm.

Hamburg, 6. Juni. (W. T. B.) Der Scnelldampfer eColumbia“ der Hamburg - Amerikanishen Patdet- fahrt - Aktiengesellschaft ist, heimkehrend, heute Mittags von Southampton abgegangen.

7. Juni (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Augusta Victoria“ der Hamburg-Amerikanishen PVace fahrt- Aktienge sell schaft ist, von New-York kommend, heute Morgens auf der Elbe eingetroffen. /

London, 7. Juni, (W. T. B.) Der Union- Dampfer „German“ is gestern von Southampton auf der Ausreise abgegangen.

Rennen zu Hoppegarten. Freitag, 6. Juni.

I. Versuchs-Rennen der Hengste. Klubpreis 3000 6 Für Zwei- und Dreijährige. Hrn. Ehrich's br. H. „Freishüßz“ 3jähr: 67 kg 1., Kgl. Hpt.-Gest. Gradit!s F.-H. „Hödur“ 2jähr. 53 kg 2., Gr. Plessen-Ivenack's dbr. H. „Malbrucki* Z3jähr. 67 kg 3., Frhrn. Ed. v. Oppenheim’s F.-H. „Rother Husar“ 2jähr. 53 kg 4., Hrn. Dotii's br. H. „Cannibal“ 2jähr. 53 kg 5. Um einen Hals gewonnen ; eine halbe Länge zwischen dem Zweiten und Dritten, ebensoweit hinter „Malbrucki*, „Rother Husar“ Vierter vor „Cannibal“. Der Rest angehalten. Werth: 3000 6 dem Sieger, 1150 „« dem Zweiten, 100 M dem Dritten.

II. Preis der Diana. Staatspreis 8000 4 Für dreijähr. Stut. Dit. 2000 m. K. Hpt.-Gest. Gradiß's F.-St. „Glöcknerin“ 56 kg 1, Gr. Nic, Esterhazy's F.-St. „Puppenfee“ 56 kg 2., K, Hpt.-Gest. Graditz's F.-St. „Gustel von Blasewiz“ 56 kg 3., Hrn. Ulrich's br. St. „Gaisblatt“ £6 kg 4. Nach bartem Kampf um einen Hals berausgeritten; „Gustel von Blasewiß“ vier Längen hinter „Puppenfee“ Dritte, eine halbe Länge vor „Gaisblatt“. Werth -- 8550 M. der Siegerin, 2550 4 der Zweiten, 800 der Dritten.

III. Seeschlacht-Rennen, Klubpreis 2000 ( Der Sieaer ist für 600% M. fäuflib. Dist. 1800 m. Kapt. Edwards F-W. „Boris“ (3000 A) 39 kg (tr. 42 kg) 1.. Hrn. Albert's br. H. „Hörsten“ 5jäbr. (4000 6) 497 kg (tr. 503 kg), 2, L. Gr Strach- wiß's br. H. „Y. Hospodor 11.“ a, (3500 6) 453 kg (tr. 46 kg) 3. Mit einer Länge gewonnen; vicr Längen zwishen dem Zweiten und dem Dritien. Werth: 2260 46 „Boris“ wurde für 30900 A von Herrn v, Tepper-Laski gefordert.

1V. Großes Berliner Handicay». Klubpreis 10 000 4 Dist. 2000 m. Hrn. I. Jäger’s \{hwbr. H. „Versuch“ 4jähr. 635 kg 1, Hrn. E. Lindner's br. H. „Paladin“ 3jäbr. 46 kg f, Capt. Joë's F.-H. „Fiaëco“ 4jähr. 59 kg 3, Hrn. O. Spiekermann's F.-St. „Venus“ 4jähr. 604 kg 4. Frhrn. Ed. v. Oppenheim's dbr. H. „Battenberg“ 4jähr. 634 kg 5. Zu cinem todten Rennen heraus- geritten, cine halbe Länge zurück „Fiasco“ Dritter, einén Hals vor „Venus“, dann „Battenberg“, der Rest abgeschlagen. Die Besitzer von „Versu“ und „Paladin“ einigten sib, den Preis zu theilen. Werth: 6300 4 jedem der beiden Ersten, 800 # dem Dritten.

V. Tribünen-Rennen. Klubpreis 2000 4 Altersgewicht. Dist. 2000 m. Gr. Redern’s br. H. „Dragoman“ 3jähr. 523 kg 1., K. Hpt.-Gest. Gradit's br. H. „Brabant“ 4jähr. 643 kg 2, Major v. Mollard's F.-H. „Uli“ 4jähr. 63 kg 3. Siegte sicher wit einer halben Länge; dreiviertel Längen zwischen dem Zweiten und dem Dritten. „Hitzacker“ abgeschlagen. Werth: 2000 4 dem Sieger, 240 6. dem Zweiten, 80 6 dem Driten.

VI. Sommer - Hürden - Rennen. Klubpreis 2000 Handicap. Dist. 2400 m. Hrn. J. Saloschin's dbr. St. „Actreß“ 4 jähr. 60 kg 1, Hrn. I. Jäger's F.-W. „Berggeist 4jähr.

644 kg 2, Hrn. v. Tepper-Laski's F.-St. „Ceres“ 4jähr. 635 kg-

3. Sicher mit einer halben Länge gewonnen, „Ceres“ zwei Längen hinter „Berggeist“ Dritte. Werth: 1920 6 der Siegerin, 9520 M. dem Zweiten, 220 4 der Dritten.

Mannigfaltiges.

Westerland auf Sylt, 4. Juni Das in der Nähe des

Damenbades südli von Westerland neuaufgeführte Gebäude ift bis auf die innere Einrichtung vollständig hergestellt und soll am 3. Juli nah feierliher Einweihung seiner Bestimmung übergeben worden. Der mit einer Anftaltskapelle versehene architektonish hervorragend \{chöne und in mustergültiger Sorgfalt ausgeführte Neubau wird von großen Garten- und Spielplaßanlagen umgeben. Das gesammte Areal der Anstalt um}afßt einen Flächeninhalt von 1 ha, ein Geschenk dex Gemeinde Westerland. Als neugcwähltes Mitglied is der Verwaltung beige- treten der Direktions- und I. Badearzt Dr. med. Wegele, der im Verein mit dem Landschafts- und Badearzt Dr. med. Nicolas die ärztliche Leitung der Anstalt innehaben wird; im Uebrigen ge- hören noch der Verwaltung an: der Seebade-Direktor Dr. Pollacsek als Vorsitzender, Pastor Gleiß als stellv. Vorsißender, Pastoc Carstens als Swrijtführer und Kauftnann Brodersen als Schaßmeister. Die Zahl der von der Diakonissenanstalt in Flensburg der Kinderheil- stätte in Westerlcnd überlassenen Schwestern ist in diesem Jahr von zwei auf dret vermehrt worden. Wiewobl die Anmeldungen zur Äufs- nahme in die Anstalt erfreulicher Weife zahlreih einlaufen, fo ist bei der durch den Neubau bewirkten erheblichen Vergrößerung aller Einrichtungen noch für eine weitere Zahl kurbedürstiger Kinder die Aufnahme ermöglicht. Für Kinder aus weniger bemittelten Ständen sind für die leßte Kurperiode cine größere Anzahl halber, event. auch ganzer Freistellen vorgesehen. __ Düsseldorf, 4. Juni. (Wes.-Ztg.) Die verwittwete Frau Kommerzien-Nath Heye hat der evangelishen Gemeinde in Gerresheim 30000 geschenkt. Ein weiteres Geschenk in Höhe von 15 000 M hat die Dame der hiesigen evangelischen Gemeinde zu Armenzwecken überwiesen.

Dresden, 4. Juni. (Dresd. Journ.) Das hier am 3. April verstorbene Frl. Charlotte Rosalie Richter hat der Pen- sionskasse der städtishen Feuerwehr zu Dresden den Betrag von 21009 # zu statutengemäßer Verwendung vermacht. In dankbarer Anerkennung des hierdurch bewiescnen Wohlwollens der Stifterin hat der Rath die Annahme dieses Vermächtnisses be-

\{lofsen. E

Leipzig, 5. Juni. (Dresdn, Journ.) Die Stadtverordneten- Versammlung lehnte gestern den Vorschlag des Rathes, das jeßige Rathhaus in seiner historishen Gestalt möglichst zu er“alten und nur umzubauen, ab und genehmigte den Vorschlag dec Ausschüsse, wonach cin vollständiger Neubau vorges{lagen wird.

Schwerin i. Meckl. In den Tagen vom 2. bis 3. Juli d. J. findet hiex der 14. Deutsche Fleisher-Verbandstag statt. Der „Deutsche Fleischer Vecband“, der jeßt eine große Zahl von Fleisher-Innungen in allen Theilen Deutschlands vereinigt, gehört unstreitig zu den am weitesten verbreiteten und aröfßiten gewerblichen Vereinigungen Deutschlands. Die Tagesordnung dieses Verbands-

tages weist Punkte auf, deren Erledigung nihi nur im

Interesse der Fleisher Deutschlands, sondern hervorragend im Interesse des Gesammipublikums is. Zum ersten Male ist auch mit diesem Verbandstage ein Börsentag für An- und Verkauf von Dauer - Fleischwaaren aller ‘Arten verbunden. Für den Verkäufer follen neue Absaßgebiete ershlossen, für den Käufer neue Einkaufsquellen geöffnet werden. Mit dem Verbandsötage ift au eine Auéstelung von Maswinen, Geräthen und Werkzeugen für die Fleischerei, Fleish- und Wurstwaaren-Fabrikation verbunden. Ueber den Werth und Nutzen der Ausstellung haben die vorher- gegangenen Ausstellungen in Gotha, Nürnberg, Bremen, Hamburg, Breslau, Köln, Stuttgart, Magdeburg, Görliß, Krefeld, Braunschweig, Wiesbaden und Danzig keinen Zweifel gelassen; dieselben sind für Produzenten wie Konsumenten von gleihem Werth. Die Geräthe

und Werkzeuge der Fleischer finden im kleineren Maßstabe fast in.

allen Haushaltungen Verwendung und bieten des Neuen und Inter-

essanten viel. Auskunft ertheilt die Expedition der „Deutschen.

Fleischer-Zeitung*, B erlin NO0,, Große Frankfurterstraße Nr. 73,

W 136.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich P

Berlin, Sonnabend, den 7. Juni

reußischen Staats-Anzeiger.

1890.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2, Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsck. . Berufs-GBenofssen\hgften.

. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschasten.

. Wochen-Ausweise der dentshen Zettelhanken.

. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Stecbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[14989] Steckbrief. :

Gegen den unten beschriebenen Sattlermeister Wilhelm Geier, welcher flüchtig ist, ist in den Akten U. R. I. 185. 90 die Untersuhungshaft wegen betrüglihen Bankerutts verhängt. Es wird ersuht, den 2c. Geier zu verhaften und in das Untersuchungs-Gefängniß zu Alt-Moabit 12a ab- zubiefern. :

Berlin, den 3. Juni 1890,

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte T.

Beschreibung: Alter 39 Jahre, geboren am 1. September 1850 in Naß-Brockuth, Größe 1 m 80 cm, Statur kräftig, Haare blond, Stirn hoch, Bart blonder Schnurrbart, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase gewöhnlich, Mund groß, Zähne vollständig, Kinn oval. Gesicht rund, Gesichtéfarbe gesund, Sprache deuts (\{lesischer Dialekt).

[14987]

Der hinter dem Kaufmann Ernst Schalscha aus Kattowiß unterm 30. Juni 1887 erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert, IV. J. 523/88.

Beuthen O.-S., den 1. Juni 1890.

Der Erste Staatsanwalt,

[14502] Oeffentliche Zustellung.

In der Privatklagesahe der ledigen Maria Ko von Großelfingen, gegen den Kaspar Beck von da, wegen Beleidigung, wird der Privatbeklagte, Weber Kaspar Beck, 35 Jahr alt, jezt mit unbekanntem Aufenthalt, auf Freitag, den 11. Juli dieses Jahres, Vormittags 82 Uhr, vor die Straf- fammer des Königlichen Landgerichts hierselbst zur mündlichen Hauptverhandlung über die von ihm gegen das Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Hechingen vom 29. Januar 1890 eingelegte Be- rufung geladen. :

Nach §. 370 der Strafprozeßordnung wird im Falle seines unentschuldigten Ausbleibens die von ihm eingelegte Berufung verworfen werden. ;

Vorstehendes wird zum Zwecke der öffentlichen Zustellung hiemit bekannt gemacht.

Hechingen, den 2. Juni 1890.

Nerlich, Vssistent, / als Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[14437] j

Der Albert Joahim Martin Johann Sorge, geboren am 28. September 1866 zu Jager, zuleßt wohnhaft zu Greifswald, L S

wird besculdigt, als Wehrvflichtiger in der Ab- sicht, sh dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreihtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes- gebietes aufgehalten zu haben. Vergehen gegen & 140 Str. -G.-B, Derselbe wird auf den 25. Juli 1890, Nachmittags 122 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent\{chuldigtem Äusbleiben wird derselbe auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Civilvorsißenden der Ersaßkommission des Kreises Grimmen über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Das Vermögen des Angeklagten ist durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts Greifswald vom. 30. April d. I. in ohe von 300 4 zur Deckung der denselben mög- iherweise treffeiden Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Besclag belegt.

Greifswald, den 12. Mai 1890.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[14991] Veschluf:.

Auf Bericht des Landgerichtsraths Dr. Weber, auf Antrag der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft, wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Fahnenflüchtigen Grenadiers Johann Jakob Tha- linger, geboren den 14. Juni 1869 zu Reichen- weier, Kreis Rappoltsweiler, bis zur Höhe von drei- tausend Mark mit Beschlag belegt. :

Gleichzeitig wird die Veröffentlihung dieser Ver- fügung im Deutschen Reichs-Anzeiger sowie im Rappoltéweiler Kreisblatt verordnet.

Colmar, den 19. Mai 1890.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Raushkolb. Weber. Dr, Weber. Beglaubigt : Der Landgerichtssekretär :

(L. S.) Diebels.

[14990] Beschluf:. i In der Strafsahe gegen Brejcha Joscph, Mechaniker, 34 Jahre alt, zu Neudorf und 3 Ge- nossen wegen gemeins{aftlicher Mißhandlung hat das Kaiserliche Amtsgericht zu Straßburg folgenden Beschluß erlassen : j : ä Das im Deutschen Reibe befindliße Vermögen des eines Vergehens gegen §. 223 a. St.-G.-B. an- gekl agten Mecbanikers Jos. v. Brejha, 34 Jahre alt, \rüher zu Neudorf wohnhaft, insbesondere das dortselbst Kolmarerstraße 50 belegene Haus, wird andurch mit Beschlag belegt gemäß F. 332 der Strafprozeßordnung. Straßburg, den 23. Mai 1890. Kaiserlihes Amtsgericht. Freiherr von Seebach.

[14988] K. Staatsanwaltschaft Stuttgart. Vermögensbeschlagnahme. Durh Beschluß der Strafkammer II. des Kgl. La ndgerichts Stuttgart vom 9. Mai 1890 ist das

im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen folgender

abwesender Wehrpflichtigen : 3

1) Christian Gottlieb Haisch, geboren 15. April 1868 in Plochingen, O -A. Eßlingen,

2} Karl Friedrih Hosch, geboren 6. Juni 1868 in Ehningen, O./A. Böblingen,

3) Wilhelm Karl Neubig, geboren 28. Augusi 1869 in Quäckerton in Amerika, bürgerlich in Langenbeutingen, O.-A. Oehringen,

4) Karl Alfred Weiß, geboren 16. Februar 1867 in Stuttgart, Kausmann,

gegen welche das Hauptverfahren wegen Verleßung

der Wehrpflicht eröffnet ist, gemäß §. 140 Abs._3

St.-G.-B. und 88. 326 und 480 St.-P.-D.

je bis zum Betrage von 800 #4 mit Beschlag belegt worden.

Den 4. Juni 1890.

Staatsanwalt Cleߧ.

SSORENIC i O S N N T E D O C E S I I E t 2) Zwaugsvollstreckungen, Uufgebote, Vorladungen u. dgl.

[15002] Sjwangsversieigerung.

Im Wege der ZwangsvclUstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 20 Nr. 1473 auf den Namen des Baumeisters Max Michaelis zu Berlin cingetragene, Landsbergerstraße (Nr. 45) und Landwehrstraße Ne. 27 belegene Grundstück am 25. August 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neuc Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grunbstück ift zur Grundsteuer und zur Gebäudesteuer nicht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be- glaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück be- treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehen- den Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungsvermerks niht hervorging f insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- kfehrenden Hebungen oder Kosten, \pätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte Par zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots niht berücksichtigt werden und fei N ertbeilung des Kaufgeldes gegen die berüd- sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die- jenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks beanspruhen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 25. August 1890, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle wie oben bezeichnet verkündet werden.

Berlin, den 30. Mai 18390. ;

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 51.

[15007] Aufgebot.

Die Wittwe Max Finkelberg zu Dberdollendorf bei Königswinter, vertreten durch den Regierungs- Kanzlei-Inspektor Christian Finkelberg zu Koblenz hat das Aufgebot der 4°/oigen Prioritäts-Obligationen der Bergish-Mürkischen Eisenbahn-Gesellschaft

Serie VII. Nr. 11926 über 1500 #, M400 oO0 09896 «000 5 606880 800 O S007 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge- fordert, spätestens in dem auf den 22. März 1894, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gerichte im Sißungsfaale Zimmer Nr. 24 anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. :

Elberfeld, den 29. Mai 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VT, gz. O’ Daniel. Für die Richtigkeit : (L. S.) Kahn, Assistent, Gerichts\chreiber des Königl. Amtsgerichts. Abth. VI.

9234] Aufgebot. ;

Auf Antrag des Posthalters Fr. Brüne zu Usseln in Waldeck wird zum Zweck der Kraftloserklärung der Swbuldvershreibung der Kurhessishen Anleihe von 1863 Läitt. D. Nr. 19505 über 100 Thlr., welche angeblih abhanden gekommen ift, das Auf- gebotêverfahren eingelcitet. Der etwaige Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens im Auf- gebotstermine den 22. Dezember 1890, Vor- mittags 11 Uhr, seine Rechte bei dem unter- zeichneten Gerichte Zimmer Nr. 19 anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Kassel, den 30. April 1890. ;

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. (gez.) Theobald. 0 Wird veröffentliht: Der Gerichts\hreiberFrideric k.

[63863] Aufgebot.

Die Firma Wm. Klöpper, vertreten durh die Rechtsanwälte Dres, Semler & Burchard, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung der

von der Rei&sbankhauptstelle in Stettin am 13. No- | vember 1889 ausgestellten Zahlungs8anweisung | Nr. 422 auf die Reichsbankhauptstele in Hamburg an die Ordre des Herrn L. Melkevig im Betrage von 6 1200.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 6. No- vember 1890, Nachmittags 2 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte , ammthorstraße 10, Zimmer Nr. 56, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hamburg, den 28. Januar 1890.

Das Amtsgeriht Hamburg. Civil-Abtheilung VIIT. Zur Beglaubigung : J Romberg Dr., Gerichts-Sefkretär.

[1446] Nufgebot. :

Der Dr. med. Theodor Hammel zu Haßling- hausen, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Schwering zu Bochum, hat das Aufgebot des am 10 Dezember 1873 für den vorgenannten Antragsteller ausge- fertigten Kuxscheines, lautend über einen auf Blatt 132 des Gewerkenbuhes verzeichneten Kux des in 1000 Kuxe eingetheilten Steinkohlenbergwerkes Prinz Regent in der Gemeinde Weitmar, im Kreise Bochum, Regierungsbezirk Arnsberg, Ober-Bergamt1s- Bezirk Dortmund zum Zwecke der Neuausfertigung des verlorenen Kuxscheines beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. Oktober 1890, Vormittags 10 Uhr vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 3, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen , widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Bochum, den 31. März 1890.

¿ Königliches Amtsgericht.

[15031] Aufgebot. l Der Oekonom Karl Christian Kellner in Stavel hei Melbourne in Australien und die Ehefrau des Oberlehrers Dr. Mösta, Sophie, geb. Kellner, in Eschwege haben beantragt, folgende zwei Urkunden : a, Lebensversicherungs-Police Nr. 120920 der Allge- meinen Versiherungs-Actien-Gesellshaft Victoria zu Berlin (früher Allgemeine Cisenbahn-Ver- sicherungsgesell\chaft) über 3000 Tblr., auf den Namen des Kaufmanns Karl Wilhelm Dtto Paulisch in Reihenbach lautend, ausgestellt 24. Oktober 1871, j . Depositenshein derselben Gesellschaft vom 15. September 1881 über Verpfändung der zur

Police Nr. 12020 gehörigen Prämien-Rück- gewährsheine Nr. 23423, 26715, 30239, 34 054, 38661, 44 407, 51 699 gerihtlich aufzubieten. j Die Inhaber der vorbezeichneten beiden Urkunden werden aufgefordert , ihre Rechte spätestens im Auf- gebotstermine am 18. Dezember 1890, Vor- mittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle, Neue Friedrich- straße 13, Hof, Flügel B., part, Saal 32, an- zumelden und die Ürkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird, Berlin, 21. Mai 1890. | Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 48.

15173}

; Die in der 1. Beil der Nr. 135 dieses Blattes

abgedru@te Bekanntmahung des Königl. Amts-

gerichts Abtheilung V B zu Hannover vom 31, Mai

1890, betreffend Forke' sche Aufgebots\ache, wird

dahin berichtigt, daß der Aufgebotstermin auf den 3. Januar 1891, Mittags 12 Uhr,

ansteht.

[68291] Aufgebot.

Die nachstehend bezeichneten Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu Breslau L E

1) Nr. 5986, ausgefertigt am 31, März 1843 für Pauline Jaeschke ursprünglich über 6 Thaler und nah verschiedenen Zu- und Abschreibungen einshließ- lih der Zinsen Ende Dezember 1888 über 1272,81 lautend, :

2) Ser. C. I. Nr. 16 195, ausgefertigt am 13. OË- tober 1886 für Anna Ritter, Dienstmädchen, Schweid- nißer Stadtgraben 16 8.., ursprüngli über 30 und nah verschiedenen Zuschreibungen Ende De- zember 1887 über 92,65 é lautend,

3) Nr. 248 465, ausgefertigt am 2. Oktober 1880 für die Geschwister Wilhelm, Hermann, Emma, Paul und Otto Butter über ursprünglich 1200 und im Oktober 1880 durch das Königliche Amts- geriht zu Oels als Vormundschaftsgeriht “außer Cours geseßt, weldes demnächst angeblich in das Allein - Eigenthum des Handlungskommis Dito Butter zu Berlin übergegangen is und Ende De- zember 1888 einschließlich der Zinsen noch über 125,78 M lautete, :

4) Ser. C. Nr. 58 250, ausgefertigt am 30. Juli 1885 für Ernst Haertel, Schmiedegesell in Rosen- thal, ursprünglih über 42 und nah verschiedenen Zu- und Abschreibungen einschließli der Zinsen Ende Dezember 1888 über 138,24 4 lautend,

5) Ser. C. I. Nr. 61 189, ausgefertigt am 12. Sep- tember 1887 für Anna Klose, Gamaschenstepperin, S(hweiterstraße 3, ursprünglih über 15 G und Ende Dezember 1888 einschließlich der Zinsen über 15,58 M lautend,

find angebli verloren gegangen resp. zu 4 bei einem Brande vernichtet worden und sollen behufs neuer Ausfertigung auf den Antrag:

zu 1) der legitimirten Erben der verehelichten Faorieliger Pauline Hofmann, geb. Jaeschke, nämli:

a. des FabrikbesitzersErnst Hofmann zu Breslau, b, der verehelihten Generaldirektor Maria Carstaedt, geb. Ho fmann, zu Koschentin O./S.,

. des Kaufmanns C arl Hofmann zu Breslau,

. des Amtsrichters Max Hofmann zu Guhrau,

. der verehelihten Kaufmann Hedwig Kreissig, geb. Hofmann, zu Breslau,

. des Studenten Georg Hofmann zu Breslau, sämmtlich vertreten durch den Justizrath Fendler zu Breslau, ;

M 2) des Dienstmädhens Anna Ritter zu Mark- issa, i;

zu 3) des Handlunaskvmmis Oito Butter zu Berlin, Schöneberger Ufer 95/9,

zu 4) des Schmiedegesellen Ernst Haertel zu A vertreten durch den Rechtsanwalt Menzel ebenda,

_zu 95) der Gamasenstepperin unverehelichten Anna Klose zu Breélau, Schwettzerstraße 3,

für fTraftlos erklärt werden.

Die Inhaber der vorbezeihueten Sparkassenbücher werden daher aufgefordert, “ihre Rehte bei dem unterzeihneten Gerichte spätestens in dem auf den 3. Oktober 1890, Vormittags 113 Uhr, an der Gerihtsstelle hierselbst, am Schweidnitzer Stadt- graben Nr. 4, Zimmer Nr. 89, im zweiten Stock, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und die Sparkassenbüher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der leßteren erfolgen wird.

Breslau, den 25. Januar 1890.

Königliches Amtsgericht.

LAPO2O) Aufgebot.

Es haben beantragt:

1) Emma Elisabeth Fegter aus Jever tas Auf- gebot des auf ihren Namen ausgestellten Sparbuchs der Ostfriesishen Sparkasse, Receptur Wittmund Litt. A. Nr. 7787 über 442,60 M, ;

2) der Landwirth H. E. Kunstreih aus Nöttens das Aufgebot des auf seinen Namen ausgestellten Sparbuchs der Ostfriesishen Sparkasse, Receptur Wittmund Litt. B Nr. 654 über 5400 A,

welhe Sparbücher angeblih verloren gegangen sind. Die Inhaber der Sparbücher werden aufge- fordert, spätestens in dem Aufgebotstermine am 16. Dezember 1890, Vormittags 10 Uhr, ihre Rechte anzumelden und die Sparbücher vorzu- legen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden.

Wittmund, den 20. Mai 1890.

Königliches Amtsgericht. I.

LAPASE) Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der \tädtischen Sparkasse zu Königsberg, Nr. 11. 7650 über 113,41 4, aus- gefertigt für die unverehelihte Elisabeth Meißner hierselbst, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Eigenthümerin, der unverehe- lihten Elisabeth Meißner hierselbst, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des Buchs aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, den 19. September 1890, V.,-M.- 97 Uhr, bei dem unterzeichneten Amts- geriht (Zimmer 34) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung desselben erfolgen wird.

Königsberg, den 4. Februar 1890.

Königliches Amtsgericht. X.

[150086] Aufgebot.

Ein angeblih von dem Direktor Otto Emans zu Haspe auf Friß Wilmsmann zu Berghofen über 4500 6 unter dem 15. Februar 1890 gezogener, nah Sicht fälliger, von dem Bezogenen angenommener Wechsel soll verloren gegangen sein.

Auf Antrag des Ausstellers wird der unbekannte Inhaber des Wechsels aufgefordert, seine Rechte bei dem unterzeihneten Amtsgericht in dem hiermit auf den 19. Dezember 1890, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsftelle, Zimmer Nr. 17, anberaumten Ter- mine anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung des leßtern erfolgen wird.

Hörde, den 29, Mai 1890.

Königliches Amtsgericht.

[15030] Aufgebot. j

Auf den Antrag des Wirthssohnes Adam Kallinowski in Spiergsten wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Wechsels, ausgestellt zu Spiergsten an nicht bekanntem Tage des Jahres 1883 über 100 Æ, zahlbar an niht bekanntem Tage des Monats Dezember 1883, ohne Namen des Aus- stellers, acceptirt von dem Eigenkäthner Theodor Zacharias in Spiergsten, hierdurh aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebots- termine den 17. Dezember 1890, Vorm. 11 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte Zimmer Nr. 2 anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Löten, den 28. Mai 1890,

Königliches Amtsgericht.

[15000] Aufgebot. : Des Barbier Ernst Wischer Chefrau, Caroline Maria Dorothea, geb. Wiencke, in Lübeck, im Bei- stande des Ehemannes, vertreten durch den Rechts- anwalt Dr. Kellinghusen in Bergedorf, hat das Auf- gebot zur Kraftloserklärung des Erxtraktes über Ct.-.& 500, welhe in Johann Christian Pflüger Wittwe und Erben Garten mit Gebäuden in Berge- dorf, Kamp, Bergedorfer Stadtbuh Vol. C. Fol. 79 a jeßt Fol. 390, nah F 1625 auf Namen von Carl

iende in Mölln versichert stehen, beantragt. Der