1890 / 138 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

orgekommen. auf welchen zahl (geometrisches rplanmäßigen,

und bei 14 Bahnen Anschlußversäumnisse nit v der Nachweisung find diejenigen B ätungen vorkamen, na der Verhältni schen der Anzahl der von den fah efórderung dienenden Zügen auf 1 000 000 Zug- 1 000 000 Achsfilometer spätungen geordnet. bahn, die Main-I l ungünstigsten Stellen ein. statt nah der Anzahl der Anschlußversäumni}} die Bahnen 1m rheinischen) zu ungünstigsten Stellen. sind 36 Züge ausgefallen.

tittel) zwi der Personenb l entfallenden

Danach nehmen die Hessishe Ludwigs- teckarbahn und die Unterelbeshe Bahn die Wird die Reihenfolge der Bahnen Verspätungen nah der Anzahl der t, so treten die Main-Necktarbahn, k der Königlichen Eisenbahn-Direttion (links- Köln und die Hessishe Ludwigsbahn an In Folge stattgehabter Entgleisungen

e bestimm

ein Verjeben war in der gestrigen zum Bundesrath Dr. von Groß, als Großherzogli lame

Berichtigung. Durch Nummer der Bevollmächtigte dessen Ankunft gemeldet wurde, meiningensher Staats-Minister bezeihnet worden. heißen: Großherzogli sächsischer Staats-Minister.

Der Ober-Regierungs-Rath G röbenshüß zu Stade 1jt an die Königliche Regierung zu V ibm die daselbst erledigte Stelle Abtheilung übertragen worden.

ppeln verseßt und es ift des Dirigenten der Finanz-

S. M. Kreuzer „Sperber“, Kommandant: Korvetten- Juni in Sydney angekommen.

Kapitän Foß, ist am ney S Kapitän zur See

S, M. S. „Niobe“, Kommandant: i ZUr Fritze, beabsichtigte, gestern von Arendal nah Leith (Schott- land) in See zu gehen.

es „Reichs-

Sn der Ersten Beilage zur heutigen Nummer d 2 er Rubrik

und Staats-Anzeigers“ veröffentlihen wir unter der 2 „Statistik und Volkswirthschaft“ eine Nachweisung der in den Bergbaubezirken Preußens während

hauptsächlich sten 1890 verdienten Berg-

é Vierteljahres arbeiterlöhne.

In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reihs- und Staats-Anzeigers“ wird cine Konzessions-Urkunde, betreffend den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Ronsdorf nah Müngsten dur die Ronédorf-Müngstener Eisenbahn-Gesellschaft, veröffentlicht.

München, 9. Juni. (W. T. B.) Jn dem Allgemein- befinden des Ministers Dr. Freiherrn von Luß ist eine Ver- s{limmerung nicht eingetreten. auf seinen besonderen die Sterbesakramente.

10. Juni. von Luz hat troy V sch!aflos und dur

è Gestern spe:dete dem Kranken nsch der Stiftspropst von Türk

(W. T. B.) Der Minister Dr. Freiherr torphiumeinsprizung die Nacht fast ch Aihembeshwerden häufig gestört verbracht. Der Gesammtzustand hat jedo keine wesentliche Vershlimme- rung erfahren.

Dresden, 8. Juni. (Dresd. Journ.) Jhre Majestät die Königin ist gestern Nachmittag von Sibyllenort in der Königlichen Villa zu Strehlen wieder eingetroffen.

Württemberg. (St.-A. f. W.) Vormittag Se. Königliche Hoheit Württemberg, welcher sich vor Nachmittags fand bei Jhren ichen Villa Berg Familientafel statt. oche hatten die Ehre, zur Königlichen Paiserlih russishe Staats-Minister Graf von Pahlen und der Kaiserlich sz mit Gemahlin, der zu Eulenburg, inisteriums, Staats-Minister Dr. Frei- der Staats-Minister der Justiz Pr. Minister a. D.

Stuttgart, 8. Juni. Se. Majestät der König empfing heute den Herzog Philipp von seiner Abreise verabschiedete. Majestäten auf der Königl Im Laufe der legten W Tafel geladen zu werden : a. D., Wirkliche Geheime Rath russishe Gesandte Baron von Fréderick

Präsident des Staats-M herr von Mittnacht, von Faber und der Kaiserlih österreichische Dr. Schaeffle.

Schwarzburg-Rudolftadt. (W. T. B.) Se. Königliche Großherzog von Sachsen-Weimar ist heute troffen und von Sr. Durch- Günther auf dem Bahnhofe empfangen Vom Bahnhofe aus begaben sich die Herrschaften zu- nächst nah dem Schlosse, wo das Frühstück eingenommen wurde, wohnten später der Generalversammlung des Thüringer Fischereivereins bei und besuchten s ifcherei-Aus stellung. afel statt. erfolgte Abends 7 Uhr.

Rudolstadt, Hoheit der / Vormittag 101/23 Uhr hier einge laucht dem Für sten

odann die Thürirgische and auf dem Schlosse

Nachmittags f ) Die Rückfahrt des Großherzogs nah Weimar

Oesterreich-Ungarn.

(W. T. B.) Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreih-Este und Prinz Miguel von Braganza find mit dem Prinzen von Jsenburg und anderen Kavali nach Paris abgereist, von wo sie sih, wie verlautet, nah England und später nah Jrland begeben werden.

(W. T..B.)

Wien, N

Sämmtliche Morgenblätter besprechen die gestrigenErklärungen des Grafen Kälnoky (f. u.) mit wärmster Befriedigung, insbesondere Betreffs der auf Serbien bezüglichen Aeußerungen. Das „Fremdenblatt“ meint, das Wiener Kabinet habe niemals ein Monopol auf serbishe Sympathien beanspruht, be es den Abgang derselben \chmerzlich vermißt; die Regierung erwarte lediglich eine deutlichere Kundgebung des Willens, reich-UÜngarn zu pflegen, we vollsten seien. den s{önsten Erfolg des Exposé die Friedens sicherh Pest, 9. Juni. des Ausschusses der österrei wie schon kurz gemeld politishen Lage.

werkthätige jene guten Beziehungen zu Dester- lhe für Serbien selbst am Werth- Freie Presse“ bezeichnet es als rafen Kálnoky, daß durch das eit gewachsen sei. i B.) Jn der heutigen Sißung chischen Delegation gab, lnoky ein Erposé der Der Minister stellte darin fest, daß die

Die „Neue

et, Graf

allgemeine Rihtung wie die Grundlagen der österreihisch- ungarischen Politik unverändert geblieben. Die Beziehungen zu Deutschland seien nie vertrauensvoller, klarer und fester ge- wesen als jeßt. Nicht wenig trag? hierzu der hochbegabte, thatkräftige Monar des Nachbarstaats bei, dessen scharf ausgeprägte Jndividualität jeden Zweifel und jede Unklarheit von vorn herein auss{hließe: „Wir sehen“, sagte der Minister, „den General von Caprivi mit dem gleihen Vertrauen an der Spitze der Staatsgeschäfte stehen wie den Fürsten von Bismarck, mit welchem ih stets die vertrauensvollsten und freundschaftlichsten Beziehungen zu unterhalien die Genug- thuurg hatte.“ Der dreimalige Wechsel in der Regierung des Deutschen Reihs und der Wechsel der leitenden Staatsmänner habe nicht die geringste Shwankung der Bündnisse zur Folge gehabt, was am Besten beweise, wie fest gewurzelt das Bündniß in Berlin sei. Die in jüngster Zeit in Rom von maßgebender Seite abgegebenen Erklärungen bezeugten, wie man au dort von der unerschütterlihen Festigkeit des Bündnisses übzrzeugt sei. Die täglichen Versuche der Gegner des Bündnisses, das leßtere zu erschüttern und Zweifel an demselben hervorzurufen, jollten Niemanden be- irren. Diese Bemühungen würden auch künftig wie in den lezten zehn Jahren vergeblich bleiben. Dabei müsse mit der Thatsache gerehnet werden, daß die friedlihen Ziele des Bündnisses nur bei voller Entwickelung der Wehr- kraft der verbündeten Staaten erreichbar wären, von denen jeder einzelne auf den anderen müjje rechnen können. Die ganz befriedigenden Beziehungen zu den übrigen Staaten Europas berechtigten zu der Hoffnung, daß etwa auftauchende Gefahren im Sinne des allgemeinen Friedensbedürfnisses be- handelt werden könnten, ai

Bei der Erörterung der Verhältnisse der Balkan- staaten fkonstatirte Graf Kálnoky die ruhige Entwickelung Bulgariens, welches mit der Verbesserung seiner Handels- beziehungen und Eröffnung neuer Verkehrswege beschäftigt sei, seinen Wohlstand hebe und seinen Kredit befestige. Man sehe mit Befriedigung, daß Bulgarien politisch in kluger Zurüchaltung verharre und seine fortschreitende Entwickelung niht purch gefährlihe Fragen und Abenteuer schädige, viel- mehr das Bestreben zeige, mit seinen Nachbarn, insbesondere mit der Pforte, gute Beziehungen zu erhalten. Die Zukunst Bulgarieñs, die in dessen eigenen Händen ruhe, scheine ge- sichert, wenn es fortfahre, ruhig und ohne Abenteuer an der eigenen Festiaung zu arbeiten. e

Um zu Serbien ein erwünschtes Verhältniß zu erhalten, sei Seitens Oesterreih:Ungarns gewiß Alles geschehen, natürlich unter der Voraussezung der G g-nseitigkeit. Der serbischen Regierung wie der Regentschaft möge der gute Will2 n:cht fehlen; allein die gegenwärtige, De er: cich-Ungarn unfreund- liche, wenn nit feindlih: Sirömung in Serbiea jet viell?icht stärker als die Autorität der Neoeuschast und dr Ne- gierung, welche dem Treiben der Puesse gegenüber hü!t!os fel. Eine Vreßsreiheit, wie sie in Serkticn herrschze, fkönauten nur hoccivilisirte Nationen vertracen. Wo meoralisch und politish unreife od-r unwürdige Elemente sich der Feder bemächtigten, vermöge eine solche Preßfreihzit großen Schaden anzurichten. Die Stellung der größeren Staaten zu den fleineren sei stets s{chwierig, wenn die Be- zichungen fi versteisten, da man geneigt sei, den größeren Staat der Vergewaltiigung anzuklagen, sobald er begehre, was seines Rechtes sei. Angesichts der geographischen Lage, der inneren Verhältnisse und der Finanzen Serbiens besorgt Graf Kälnoky nicht, daß Serbien ernste Verwicktelunaen mit den Nachbarstaaten veranlassen werde, da die Folgen am Empfindlichsten für Serbien selbst sein würden. Aus der bisberigen, stets wohlwollenden Haltung Oesterreich-Ungarns habe Serbien großen Nutzen gezogen. Es werde nicht die Schuld Oesterreih-Ungarns sein, wenn diese Haltung ih in eine niht entgegenkommende verwandeln follte. Gegen- über den fortdauernden freundschaftlichen Versicherungen der Regentschaft und der Regierung müsse die österreihish-unga- rishe Regierung dic Erwartung aussprechen, daß Regentschaft und Regierung auch die erforderliche Autorität besäßen und den Versicherungen thatsählihen Rückhalt gäben. Die öster- reihhisch-ungarishe Negierung habe Serbien zu keinem Zeit- punkt in Zweife)i darüber gelassen, daß gute Beziehungen Serbiens zu Rußland erwünscht seien und kein feindfeliges Verhältniß zu Oesterreih-Ungarn nöthig maten. ,

Zu Rumänien und dessen Regierung seien die Be- ziehungen sehr freundliche. Leiter sei die Stagnation der handelspolitishen Beziehungen troß beiderseitiger eifriger Be- mühungen noch nicht beseitigt. Graf Kälnoky gab sodann der Hoffnung Ausdruck, daß die allgemein herrs{hende pro- tektionistishe Richtung sih soweit klären werde, daß speziell auch mit Deutschland die Herstellung eines handelspolitishen Verhältnisses ermögliht werde, welches den Jutentionen und Wünschen der Bevölkerung besser entsprehe als der gegen- wärtige Zustand. :

Dem Delegirten Bilinski gegenüber, welcher die Vershwörung des Majors Paniya in Sofia auf die Nichtanerkennung des Prinzen Ferdinand zurück- führte, wies Graf Kálnoky darauf hin, daß der von den Mächten anerkannte Fürst Alexander gleichfalls durch eine Militärrevolte gestürzt sei. Derlei Verbrechen pfl-gten sich leider zu wiederholen, wenn sie ein Mal begangen worden seien. Die große Masse der Bevölkerung habe dem geplanten Umsturzversuhe des Majors Panißza fern- gestanden. Es beweise dies, daß die Verschwörung durch un- zufriedene Elemente außerhalb der bulgarishen Grenze im- portirt worden sei, ohne in dem nationalen Gefühle oder im Wunsche des Volkes nach einem Fürstenwechsel Widerhall zu finden. Der Mangel der formellen Anerkennung des Prinzen als Fürst von Bulgarien trete in Bulgarien nicht so fühlbar hervor, wie es scheine, da er im Lande unbedingt anerkannt sei, und weil die ersten Schwierigkeiten der irregulären Lage bedeutend abgeshwäct seien. Eine Legali- sirung der bulgarischen Verhältnisse bleibe sehr wünschenswerth, allèêin dies hänge nit ausschließlich von Oesterreih:Ungarn ab.

Der Delegirte Demel hob Bulgariens vorsitige Politik und feinen wachsenden Wohlstand hervor und spra die Erwartung aus, daß die Lösung der Frage der Aner- kennung von dem bewährten Grundfaße des „far à da se“ aus erfolgen werde. Redner zollte ferner den Verdiensten des Grafen Kálnoky um die friedlihe Entwickelung der europäischen Verhältnisse die wärmste Anerkennung. Der Delegirte Lupul legte großen Werth auf die Besserung der handels- politishen Beziehungen Rumäniens und gab dem Wunsche Ausdruck, daß in dem Sizungsprotokoll für die treff- lihe Leitung der auswärtigen Politik eine Ver- | trauensfundgebung erfolge. Der Delegirte Dr. Ruß

rihtete an den Grafen Kälnoky eine Anfrage wegen protek- tionistisher amerikanisher Tendenzen, und ob die Zeitungs- nahriht wahr sei, daß Rußland den Gil offizieren der Gagarin'schen Donaudampfschifsfe den Charakter von Marine-Offizieren zuerkannt habe, was im Widerspruch zu den internationalen Verträgen stehen würde. Wu seiner Beantwortung des ersten Fragepunktes jagte Graf

álnofy: bisher seien diesbezüglize Schritte noch nit gethan, doch sei mit den näher betheiligten Regierungen deshalb Füblung genommen. Betreffs der zweiten Frage erklärte der Minister: er besie keine näheren Jnformationen, werde die Angelegenheit aber ian Auge behalten. Der Delegirte Sueß betonte das Interesse Oesterreih- Ungarns an dem wirthschaftlihen Gedeihen Bulgariens. Was Serbien angehe, so befiße Graf Kálnoky an der Landkarte ein chweres Argument. Eine Besserung der handelspolitischen Beziehungen zu Rumänien sei au durch die Jnteressen der Stadt Wien geboten. Hierauf wurde die Debatte ges{lossen. Fn der Spezialdebatte wurden alle Titel des Budgets einshließ- lih des um 100000 Fl. erhöhten Dispositionsfonds ein- stimmig bewilligt.

Großbritannien und Frlaund.

London, 9. Juni. (W. T. B.) Das Oberhaus hat beute mit 119 gegen 49 Stimmen die Bill, welche den Frauen die Qualifikation zur Mitgliedschaft bei den Graf- shaftsräthen beilegt, abgelehnt. Von der Regierung war die Bill bekämpft worden.

Jn der heutigen Sißzung des Unterhauses erklärte der Unter-Staatssekretär Fergusson: die Regierung habe keine Mittheilung über irgend welche deutschen Expeditio- nen nördli des Gebiets oder hinter dem Gebiet, welches der Südafrikanishen Gesellshaft gehöre. Die in den Fahren 1886 und 1887 eingegangenen Verpflichtungen, welche von den Deutschen stets geachtet worden seien und ferner ge- achtet werden würden, beträfen Gebiete, in denen die englischen und deutschen ostafrikanischen Gesellschaften interessirt seien. Zwischen den betreffenden Regierungen sei vereinbart worden, daß während der Unterhandlungen der status quo 10 weit als möglich hinsichtlih der in Frage stehenden Gebiete aufrecht erhalten werde.

(A. C.) Die für Sonntag Abend anberaumt gewesene Abreise Sir Pexcy Anderson's nah Berlin zur Wieder- aufnahme der deutsch:englischen Unterhandlungen über Afrika wurde im lezten Augenblick wieder verschoben.

Die vorgestrige Protestkundgebung der Londoner Temperenzvereine gegen die Entshädigungsfklausel der Schank steuervorlage im Hyde-Park war von präätigem Wetter begünstigt und ist ohne. Nuhestörung verlaufen. Die Vereine versammelten sh Nachmittags auf dem Themsequai und zogen von da um 41/5 Uhr auf der von der Polizei- behörde vorgeschriebenen Route über Bridge Street, Birdcage Walk, Bucingham Palace Road, Grosvenor Place

! und Hyde Park Corner nah dem Park. Jn dem thatsächlich

unabsehbaren Massenzuge befanden sih etwa 400 Banner aller Arten und über 100 Blehkapellen und Tambourcorps. Die Mitglieder der Heilsarmee, der Good Templars und des fatholishen Kontingents erschienen in ihren Uniformen. Das Schauspiel zog große Zuschauermassen an, und die Volksmenge im Park war fast so groß, wie vei der jüngsten Kundgebung zu Gunsten des actstündigen Arbeitstages. Von 16 RNedner- tribünen herab wurde gegen die Entschädigungsklausel in allen Tonarten protestirt. Unter den Rednern befanden sih die Unterhaus-Mitglieder Sir Wilfrid Lawson, Professor Stuart, Picton, Atherley Jones, T. P. O’Connor, Caine, Conybeare, Cuninghame Graham u. s. w., der Arbeiterführer John Burns, Frl. Jane Cobden, Fr. Jacob Bright, die Gräfin Schack und viele andere hervorragende männliche und weibliche Temperenzler. Nah Annahme der Resolutionen, von denen eine das Haus der Gemeinen beschwört, die Klausel der Schanksteuer- vorlage, welhe Schankwirthen, denen die Konzesfion entzogen wird, Entschädigung gewährt, zu verwerfen und ein Gefeß anzunehmen, welches die Ertheilung von Schankkonzessionen von der Zustimmung der Steuerzahler des Bezirks ab- hängig macht, die andere den Minister des Fnnern tadelt, weil er die Polizeibehörde instruirte, den Theil- nehmern an der Kundgebung den Weg durh die Hauptstraßen Londons zu verwehren , löste sih die riesige Versammlung unter Kundgebung großer Begeisterung auf. Ob die Demonstration bei all ihrer Großartigkeit etwas fruchten wird, muß dahingestellt bleiben.

Die neulihe Ankündigung des Schagkanzlers Goschen: die Regierung beabsichtige, Vorschläge zu machen, um eine frühzeitige Shließung des Parlaments zu ermöglichen, hat viel Stoff zu Hypothesen gegeben. Die vorherrschende An- sicht ist, daß entweder eine Herbstsession geplant oer daß die nächste Session früher als gewöhnlich beginnen wird.

Der Herzog von Orleans traf am 6. d., Nat- mittags, von Brüssel kommend, in Dover ein, wo er von seinem Vater, dem Grafen von Paris, und zahlreichen Freunden empfangen wurde. Nach kurzem Aufenthalt im Cord Wardon Hotel wurde die Weiterreise nah Sheen House, der Besizung des Grafen von Paris in Nichmond bei London, fortgeseßt. Jm Victoria- Bahnhofe wurde der junge Herzog von seiner Mutter und Schwester und einigen Freunden begrüßt.

Stanley begiebt fih heute nah Schottland; er wird Edinburg, Glasgow, Dundee und Aberdeen besuchen, wos ihm zu Ehren große Festlichkeiten in Aussicht genommen sind.

Frankreich.

Paris, 9. Juni. (W. T. B.) Bei dem deutschen Botschafter Grafen Münster fand heute Abend glänzender Empfang statt, bei welhem die Minister, die diplomatischen Vertreter, zahlreiche höhere Militärpetsonen und andere hervor- ragende Persönlichkeiten sowie die deutschen Delegirten des a aue hier versammelten Telegraphen-Kongresses er- schienen.

Der „Temps“ erklärt anderweitigen Meldungen gegen- über, daß sih das französishe Geshwader nicht nach Spezzia begeben werde; - ebenso sei es unrihtig, daß der O Botschafter Billot mit der' italienishen Regierung ein Arrangement abgeschlossen habe, durch welches der fran- zösish-italienishe Zolltarif abgeändert werde.

Bei der heute fortgeseßten Berathung des Geseßent- wurfs über den Zoll für Mais und Reis hat die Deputirtenkammer sämmtlihe Amendements und

ufagartikel, welhe dahin gingen, die bereits votirten Bollsäße abzuändern, abgelehnt «und den Geseßentwurf ichließlih im Ganzen mit 343 gegen 168 Stimmen an- genommen.

Schweiz. Bern, 9. Juni.

77 gegen 26 Stimmen ebenfalls zugestimmt. Bulgarien.

Wie der „Politishen Correspondenz“ aus Sofia vom 1 4 erdinand in Vraßta, wohin er sich am 7. d. zur Enthüllung des dem Andenken des Dichters Botiw geseßten Denkmals be- geben hatte, begeistert empfangen. Bei der gestrigen Feier der Enthüllung hielt der Prinz eine Ansprache, in welcher er dazu aufforderte, das Andenken der für das Vaterland Gefallenen zu ehren. Bei dem Festbanket brachte der Prinz einen Toast auf das Wohi Vraßzas und das Gedeihen der bulgarishen Nation aus, Stambulow einen foihen auf alle Patrioten, an deren Spige als Ersier der Landes-

9. d. M. gemeldet wird, wurde Prinz

fürst stehe. j Amerika. Vereinigte Staaten. Washington,

verhindern. besitze die Mittel, um mit Einfällen fertig zu werden.

Afrika.

_ Egypten. Kairo, 9. Juni. (W. T. B.) Der deutsche Reichs-Kommissar für Oft-Afrika, Major Wissmann ist heute n und von den Mitgliedern der hiesigen deutschen Kolonie sowie hervorragenden Persönlichkeiten anderer Nationen, u. A. au von dem Afrikareisenden Casati, auf Gegen Ende diefer Woche

hier eingetroffen und

das Henzlichste begrüßt worden. gedenkt Major Wissmann die Reise nah Berlin fortzuseßen.

(W. T. B.) Der Nationalrath hat, entsprechend dem bezüglihen früheren Beshluß des Stände- raths, der Gründung eines National-Museums mit

7, Juni. (R. B.) Sowohl der Staatssekretär Blaine wie der hiesige mexikanische Gesandte stellen in Abrede, daß die mexikanische Regierung die Vereinigten Staaten ersucht habe, Truppen nah San Diego in Unter-Kalifornien zu senden, um die Einfälle von Banden in Mexiko zu Der merxrikanishe Gesandte erklärte: Merifo

Parlamentarische Nachrichten.

e der heutigen (13.) Sißzung des Reichstages, welder am Bundesrathstishe der Reichskanzler von Caprivi, der Vize-Präsident des Staats-Ministeriums Dr. von Boetticher, der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Freiherr Marschall von Bieberstein sowie mehrere andere Bundesbevollmächtigte und Kommissarien beiwohnten, theilte der Präsident zunächst mit, daß der Abg. von Wedell-Malchow gestern plößlich Das Haus erhob sich zu Ehren des Verstor- / en. Des Weiteren theilte der Präsident den Eingang des Gesetzentwurfs, betreffend die Errichtung

verstorben sei. benen von den Sigen.

eines National-Denkmals für Kaiser Wilhelm I., mit.

Erster Gegenstand der Tagesordnung war die Wahl des Präsidenten und der beiden Vize-Präfsidenten für die Dauer der Session. Auf Vorschlag des Abg. Dr. Windthorst

wurde das Präsidium durch Akklamation wiedercewählt.

__ Es folgte die Verlesung der Jnterpellation d:s Abg. Richter, betreffend die für dieReichslande erlassenen besonderen Bestimmungen in Betreff der Paß-

pfliht und der Aufenthaltsbeschränkungen.

Reichskanzler von Caprivi erklärte sich bereit, die

Interpellation sofort zu beantworten.

Bei Schuß des Blattes ergriff zur Begründung der

Interpellation das Worí der Abg. Richter.

(Der Se(hlußbericht über die gestrige Sißzung des Reichs -

tages befindet fich in der Ersten Beilage.)

Ju der heutigen (15.) Sigung des Herrenhauses, welcher am Regierungstishe der Vize-Präsident des Staats- Ministeriums, Staats-Minister Dr, von Boelticher, der Minister

der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. von Goßler, der Justiz: Minister Dr. von Sgelling und der Minister für Landwirth- schaft, Domänen und Forsten, Dr. Freiherr Lucius von Ballhaufen, nebst zahlreihen Kommiffaren beiwohnten, theilte der Präsident, Herzog von Ratibor, zunächst mit, daß zufolge Allerhöchsten Erlasses vom 26. Mai die Herren Landesdirektor von Leveßow, Kammerherr von Helldorff:Bedra, Klosterprobst Graf von Reventlow-Prees und Kammergerichts - Präsideni Drenk- mann aus befonderem Königlihen Vertrauen in das Herrenhaus berufen seien, sowie daß Se. Majestät der König den zum Ober-Marschall im Königreih Preußen ernannten Grafen zu Eulenburg - Prassen, der als solher Siy und Stimme im Herrenhause habe, von der Vertretung für den alten und befestigten Grund- besi im Landschaftsbezirk Samland und Natangen zu entbinden geruht haben, sodaß für den gedachten Landschafts- bezirk demnächst eine anderweite Präsentationswahl vor- zunehmen fein wird.

Nach der Bekanntgabe weiterer geschäftliher Mittheilungen trat das Haus in die Tagesordnung ein und nahm zunächst den mündlihen Bericht der Justizkommission über den Geseß- entwurf, enthaltend Beftimmungen über das Notariat und über die gerihtliche oder notarielle Beglaubigung von Handzeichen entgegen, welhen Herr Eggeling er- stattete.

_ Die Kommission empfiehlt dem Hause den Beitritt zu den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses mit einer Modifikation des d 8, wona der Notar bei der Beglaubigung einer Unter- rift auch anzugeben habe, ob sie vor ihm gefertigt oder von dem Aussteller als persönli von ihm gefertigt anerkannt sei.

Justiz-Minister Dr. vonSchelling erklärte sih gegen diese Aenderung, die vom Standpunkt der juristishen Eleganz manche Vorzüge habe, für welche praktisch indessen kein Be- dürfniß vorliege.

Professor D. Dr. Bierling {loß si dieser Ausführung an, während Professor Dr. Dernburg den Kommissions- beschluß vertheidigte.

Jn der Abstimmung wurde §. 8 nah dem Kommissions- antrag angenommen, desgl. die übrigen Paragraphen des Ent- wurfs und die Vorlage im Ganzen. (Schluß des Blattes.)

C aua: ?

! #— Jn der heutigen (71.) Sißung des Hauses der Ab- geordneten, welher am Ministertishe mehrere Kommissarien beiwohnten, theilte der Präsident das gestern erfolgte plögliche Ableben des Abg. von Wedell-Malchow, Vertreters des Wahl- kreises Prenzlau-Angermünde, mit. Das Haus chrte das S des Dahingeschiedenen durch Erheben von den

iten.

Eine Anzahl von Petitionen, welhe von den Kom- missionen zur Erörterung im Plenum nicht für geeignet erachtet sind, wurde für erledigt erklärt.

und der Kommission für Petitionen.

zur Tagesordnung überzugehen ,

Folge.

crfiaticle - ber Aa r Krause den beantragte Namens der Kommisfion Tagesordnung.

sich indeß dem Kommissionsantrage an.

G bei der Pensionirung.

Hüffelsheim um Bewilligung

ohne Debatte diesem Antrage gemäß.

Uebergang zur Tagesordnung. Antrag auf Ueberweisung zur Erwägung. gelangte der Kommissionzantrag zur Annahme.

regierung zur Erwägung überweisen wollten. Debatte beschloß das Haus dem Antrage Rickert gemäß.

und des Hoerder Bergwerkê- und Hüttenv-creins

entgegenstehen. Abg. Lückhoff beantragte: :

Fällen, wo es sich darum handelt, durch Ermäßizun-en von Kohlen- frachten die Weitetbe'chäftigung zab!reiher Arbeiter ficher zu ftellen, die Entschliezung der Königlichen Staatsregierung in der Folge mit folcer Bes(leunigung herbeigeführt werden möge, daß etwaige Frahtermäßigungen diesen Zweck au®© wirklich fördern. L j Der Regierungs-Kommissar Geheime Ober - Regierungs- Rath Höter bemerkte, daß die Staatsregierung bereits Vor- bereitungen nah der von dem Antragsteller gewünschten Richtung getroffen habe. ñ Abg. Lückhoff zog in Folge dessen seinen Antrag zurü. Abg. Weber (Genthin) beantragte, die Petition der Königlichen Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen. __ Abg. Berger führte aus, daß eine sofortige Ermäßigung für Kohlen in den ersten Tagen des Mai 1889 die Folge ge- N haben würde, den Strike, welcher von sozialdemofratischen Agitatoren angeregt und unter Kontraktbruch erfolgt war, sofort seiner Energie zu berauben. Bei Schluß des Blattes nahm das Wort der Regierungs- Kommissar Geyeime Ober-Regierungs-Rath t er.

(Der Schlußbericht über die gestrige Sißzung des Hauses der Abgeordneten befindet sih in der Zweiten Beilage.)

Kunft und Wiffenschaft.

(D Die von Hofrath Dr. med, Jacob in Römbild, dermalen in Bamberg, angelegte Sammlung von Fundgegenständen vom kleinen Gleichberg (der Steinsburg) bei Römßhild ift, wie uns aus Meiningen geschrieben wird, neuerdings vom Staate Sachsen-Meiningen angekauft und nunmebr, gehörig geordnet, in den Räumen des Hennebergischen Alterthumsforscbenden Vereins im Ratbhause zu Mein ingen aafgestellt und der Be- sichtigung zugänglih gemacht worden. Sie enthält über 1500 Gegen- stände aus Stein, Eisen, Thon u. \. w., welche fat durchweg einer cinbeitlihen Kulturperiode, der sogenannten La Tène-Zeit, angehören

Land- und Forstwirthschaft.

_ Als Ort für die im nächsten Jabre abzubaltende Aus- stellung der Deutschen Landwirthschafts-Gesellschaft wurde, wie ,W. T. B.* aus Straßburg meldet, Bremen bestimmt. Se. Königliche et der Erbgroßherzog von Oldenburg hat das ihm angebotene Protektorat übernommen. Die im Jahre 1892 ftatifindende Ausstellung soll nach den vorläufigen Dispositionen in Königsberg i. Pr. stattfinden. R

Nach amtlichen mit dem 7./19. Mai abs{licßenden Berichten war, dem „W. T. B.* zufolge, dec Stand der Wintersaaten im größten Theile des europäischen Rußlands ein guter, an vielen Stellen fogar ein sehr guter. Mittelmäßig standen die Winter- saaten in Livland, in Kurland, im Zarthum Polen, in Podolien und B Bessarabien, unbefriedigend in einigen nordôstlihen Gouver- nements.

Sanitäts-, Veterinär- und Quarantänewesen,

Frankrei. Durch Verordnung des französishen Aerbau-Ministers vom 24. Mai d. I. ift die Ein- und Durchfuhr von Rindvieh nah Frank-

reich über sämmtlihe an der nördlihen und nordöstlihen Grenze

Es folgten mündliche Berichte der Kommission für die Agrarverhältnisse, der Kommission für das Gemeindewesen das Unterrichtsw:sen über

Ueber die Petition des Abdeckereibefißzers Diener und Genossen in Angermünde u. a. O., betreffend die Ablösung und Regelung des Abdecktereizwanges, beantragte Namens der Kommission der Berichtersiatter Abg. Dr. Dünkelberg während die Abgg. von Meyer (Arnswalde), Lamprecht und von Rauchhaupt sie der Königlichen Staatsregierung zur Berücksichtigung über- wiesen wissen wollten. Das Haus gab dem leßteren Antrage

__Veber die Petition tes Bürgermeisters Philippy in Haaren und Genossen wegen Bewilligung einer Entschädigung an die Bürgermeister der Rheinprovinz für die Geschäfte der- selben als Hülfsbeamte der Staatsanwaltschaft Bericht und ; den Uebergang zur Za ung. Diesen von der Kommission einstimmig ge- faßten Beschluß befürwortete der Abg. Lehmann, dagegen sprachen sih die Abgg. Knebel, Olzem und Broekmann für Ueberweisung zur Berücksichtigung aus. Das Haus \{chloß

__ Die Petition des Eigenthümers Schroer und Genossen in Friedrihshagen um Regulirung des kommunalen Wahl- rechts der Miether in den Vororten von Berlin wurde nach dem Antrage des Berichterstatters von Schöning der Königlichen Staatsregierung als Material üb: rwiesen. Den gleichen Beschluß faßte das Haus bezüglih der Petitionen der Polizeibeamten Reinemer und Genossen in Homburg v. d. Höhe und in an- deren Orten, betreffend die Anrehnung der Militärdienstzeit der in den Kommunaldienst übergetretenen Militäranwärter

Betreffs der Petitionen der emeritirten Lebrer Henke in Kulm, Musiot in Krascheow, Nürnberg in Lissa und Jung in ( staatliher Zushüsse zu ihren Ruhegehältern beantragte Berichterstatter Abg. Gerl ich ten Uebergang zur Tagesordnung, und das Haus beschloß

Ueber die Petition des Organisten und Lehrers Claußen in Krummendiek um Gehaltsregelung und Entschädigung be- richtete Abg. Arendt und beantragte Namens der Kommission Der Abg. Krah stellte den Nach kurzer Debatte

_ Ueber die Petitionen des Malers und Zeicenlehrers Schmidi und Genossen in Rinteln und in anderen Orten um Erhöhung des Gehalts der Zeichenlehrer an höheren Lehranstalten erstattete Abg. Dr. Langerhans den Beritt und stellte Namens der Kommission den Antrag auf U-ber- gang zur Tagesordnung, während die Abgg. Rickort und Dr. Freiherr von Heereman die Petition der Königlichen Staats- Nach kurzer

Bezüglich der Petitionen von Friedrih Krupp in Essen j rwer wegen Erstattung von Eisenbahnfrahten beantragte die Petitionskommission Uebergang zur Tagesordnung, weil ge- sezlihe Bestimmungen der Empfehlung zur [Berücksichtigung

über die Petitionen zur Tageéordnung überzugeben, weil gesctz-

gelegene Zollämter von Gbyvelde bis Ecouviez einsbließlich, bis auf Weiteres verboten worden.

Handel und Gewerbe.

_Berlin, 8. Juni. (Ctrlél. f. d. Textil-Ind.) Wollbericht. Die Unsicherheit, welche das Geschäft vor 14 Tagen kennzeihnete und bereits eine Abbrötelung der Preise zur Folge batte, hat inzwishen nob größere Dimensionen angenommen. Die Antwerpener Auktion hat die Preife für auftralise und Buenos-Ayres-Wollen bedeutend nach unten ge- drängt, und die Terminpreife für Zug haben einen weiteren beträcht- lihen Sturz erlitten. Die Rückwirkung diefer Umstände auf die Preise des deutshen Produfts kann niht ausbleiben. Die Spekulation, welhe sons um diese Zeit vor den Märkten mit Energie ins Geschäft ging, is furchtsam geworden und hält sicch vom Einkauf zurück; die Kammgarnspinner, welche über ein sehr \{lechtes Ge\chäft klagen, legen die Hände in den Schoß und warten die Entwickelung der Dinge ruhig ab. So kommt es, daß das neue Produkt in Pommern, Mecklenburg 2c. faft ganz in den Händen der Besitzer verktlieben ijt und die Märkte heran- nahen, obne daß man weiß, welche ungefähren Preise dieselben bringen werden. Jedenfalls darf man annebmen, daß der Preisfturz, den die überseeis@en Wollen erfahren, einen empfindlißen Druck auf die hiesigen Preife ausüben werde. Wenn nach den bis jet einge- laufenen Beri®ten aus StH!esien dort ein wesentliwer Rückzang gegen voriges Jahr nit in die Erscheinuny tritt, so dürfte dies seinen Grund in der speziellen Nabfrage finden, deren fih die feineren Wollen erfreuen; für Kamm- und Stoffwollen werden die pommerschen und mecklenburger Märkte ertf{cheit&nd sein.

Die am 1. Juli cr. fälligen Coupons der Pommerschen Hypotheken -Aktien-Bank werden hon vom 14. Juni ab ein- gelôft werden.

Breslau, 9. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Troß der geringen Zahl von Käufern räumte sich das dem offenen Markte zu- geführte Quantum ziemlich rasch, wobei für gute Mittelwollen eine Preisreduktion von 4 bis 6 #Æ# maßgebend blieb. Verzücht-te oder mißlungene Wollen haiten größeren Absblag, ebenso auch hocfeine (von denen wenig verkauft), die d 10 bis 12 Æ niedriger stellten. Auf offenem Markt bleibt nur ein ganz geringes Quantum unverkauft. Auf den Lagern war es im Laufe des Vormittags ganz till.

“Augsburg, 9. Juni. (W. D. B) Wollmarkt, Starke Zufuhr, größtentheils Bastardwolle. Wäsche \{chöôn, zahlreiche Käufer am Play. Verkäufe niht nennenswerth, da Verkäufer in Folge niedriger Preise niht abgeben. Gegen das Vorjabr Abschlag 15 9/0.

10. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Reger Umsay Hocbfeine Baftardwolle 150 Æ, bessere Wolle 120—130 # und mittlere 100—110 M

Leipzig, 9. Juni. (W. T. B) Kammzug+Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni 4,35 #4, pr.

Juli 4,35 #4, pr. August 4,323 F, pr. September 4,30 4, pr. Oktober 4,39 #4, pr. November 4,30 Æ, pr. Dezember 4,30 é, pr Januar 4,274 A, pr. Februar 4,275 Æ Umsay 200 000 kg. Kaum b-hauptet 2

London, 9. Iuni. (W. T. B.) An der Küste 14 Weizen - ladungen angektoten

Glasgow, 29. Juni. (W. L. B) Die VersGiffungen von Nobeisen betrogen in der vorigen Woche 8971 gegen 6577 & in dersclben Woche des vorigen Jahres.

Bradford. 9. uni (W. L: BJ ruliz, aber ftelig Stotfe ruhig.

New-York, 9. Juni. (W. T. B.) Visible Supply an Weizen 21791 000 Bujhels, to. an Mais 14214 000 Bushels.

Wolle und Garne

Submissionen im Auslande.

. I. Rumänien. 17, Juli. Ministerium für öffentlihe Arbeiten Bukarest. Bau eines Lyceums in Jassy. Koftenvoranschlag 300 000 Lei. Näheres an Vrt und Stelle. IL. Spanien.

liche Bestimmungen der Empfehlung zur Berüksich?igung entgegen- stehen; zuglei aber die Erwartung auszusprechen, daß in solchen

14. Juli, 2 Ubr Nachmittags. Ayuntamiento constitucional (Stadtverwaltung) Valencia. Einrichtung und Betrieb einer elektri- schen Beleuchtung. Kaution vorläufig 6750, endgültig 13 500 Peseten.

Näheres in spanischer Sprache beim „Reichs-Anzeiger“. :

Verkehrs - Anftalten.

_ Hamburg, 10. Juni. (W. T. B.) Der Postdampfer „Suevia“ der Hamburg-Amerikanishen Packetfahrt- Aktiengesellschaft ist, von New-York kommend, heute Morgen 9 Ubr auf der Elbe eingetroffen.

London, 9. Juni. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer „N oslin Castle“ ift beute auf der Heimreise in London ange- kommen. Der Castle-Damvfer „Drummond Castle“ hat beute auf der Auëêreise Liffabon passirt.

Theater und Musik.

5 Deutsches Theater.

Morgen findet die bereits angekündigte Wiederaufnakme von Calderon's Swauspiel „Der Richter von Zalamea* ftatt. Das Stück, weiches seit dem Abgang des Hrn Dr. Förster gerubt hat, erscheint neu einstudirt in folgender Besetzung der Hauptrollen : Die Titelrolle des Pedro Crespo spielt Mar Pobl, den Don Lope Siegwart Fried- marn, die FJsabel Teresina Geßner, den Don Alendo Georg Engels, den Rebolleto Gustav Kadelburg, die Chispa Marianne Rhoden, den Don Älvaro Julius Wessels und den Juan Frit Herz. Ludwig Anzengruber's Volksftück „Der Pfarrer von Kirchfeld“, weles am nächsten Freitag zur Aufführung kommt, er- reiht an diesem Tage seine 50. Wiederholung.

Kroll’s Theater.

A Im vergangenen Jahre hatte sich die Aufführung von Auber's Oper „Maurer und S(hlofser“ der beifälligsten Aufnavme zu erfreuen, und dem Ensemble, welches dur@ die Mitwirkung von Ecnestine Hecink in der Partie der Madame Bertram einen besonderen Reiz erhielt, wurde allgemein hohes Lob zu Theil. Am Donnerstag gebt die Oper nun von Neuem in Scene. Wiederum singt Frau Heink die genannte Partie und Hedwig Schacko die Henriette. Frl. Schüttky tritt diesmal als Irene, Hr. Heucteshoven als Lean und Hr Grosser als Schlofser auf. Der Maurer ist, wie im vorigen Jahre, durch Hrn. Bussard vertreten.

Rennen zu Hopþppegarten. Montag, 9. Juni.

__ Dec vierte Renntag hatte das Große Armee-Jagd-Rennen auf seinem Programm, welches stets die meiste Anziehungskraft auf das Sporitpublikum der Residenz ausübt. Wie alljährlich ist auch dies- mal von Sr. Majestät dem Kaiser ein Ebrenpreis gestiftet worden. Diese Thatsahe und der Umstand, daß der Kaiser dem siegenden Reiter eigenhändig den Preis überreihen würde, hatte eine ganz kolossale Menshenmenge nach Hoppegarten gezozen. Sämmtliche Logen und Tribünen waren überfüllt, und auf dem Rasenparquet wogte eine nah Tausenden zählende Menge. Vor Beginn des Sea- borse-Rennens ershien Se Majestät der Kaiser in Begleitung des Kronprinzen von Italien, der Prinzen Heinrich und Friedrih Leopold sowie eines großen Gefolges, ehrfur{tsvoll begrüßt vom Präsidenten des Klubs, dem Herzog von Ratibor, dem Minister Frhrn. Lucius von Ballhaufen und dem Proponenten des Armee-Jagd- Rennens, General der Kavallerie von Rauch.

1. Maiden-Rennen. Klubpreis 3020 A Für Zweijährige. Dist. 1000 m. Frhry. E. v. Falkenhausen's F.-St. „Luna“ 53è kg (tr. 54 kg) 1., Kgl. Hyt.-Gest. Gradiß!' F.-H. „Hödur“ 2., Hrn.

Kgl. / H. Ehrich's br. St. „Prisca“ 3.,, Gf. H. Henckel sen.'s s{chw. Skt.