wVeleilen“ 4. 2 Rennen mit „Hödur“ Kamvf um einen Kopf; und ebenso weit vor »„DBeiel Merth: 3000 Æ der Srtegerin,
IL Offizier-Rennen. 500 é dem E Pferde. Zjähr. F.-St. , igeunerin“ St. „Reality“ Lt. Hansen 3., t v. Schierftädt 4.
4 jähr. br. „Sign Post“ St. „Platina“ Lt. Längen gewonnen; , dreiviertel Längen vor 1000 Æ der Siegerin, 500 F der Zweiten,
„Sign Poft“
Sea ori er S Sti trn ; Hpt.-Gest. Gradiß? 3 jähr. F.-St. a 51{ kg 1, Mollard’s 4 jähr. F.-H. „Uli“ 2., Frbrn. Ed. v. Oppenhei jähr. 3 jähr. br. H. „Bielau“ 4. Kap innen zu wollen. — / hinter wel@em „Micaëla“ Dritte wurde, zwei Längen vor a2) Wertb: 4000 Æ der Slegerin,
m's 3 jähr. \{wbr. St. y t. Ioë erklärte, „Siénit“ gewin einer Länge gegen „Uli“,
abgeschlagen. — 100 M der Dritten.
I1V. Großes Armeec-IJagd- Rennen. Majestät d¿s Kaisers und Königs vom Unionklub. Offizier-Reiten. „Maasland“ Gde Ulld: er S EL, zurn, v. Sen 1 “Ui S v. Heimburg's (10. Hus.) a. F.-W. für denselben Zwet bewilligt ; l v. Willi's (3. Gde.-Ul.) bjähr. | 10000 # und au die Friedris- - fünf gleihe Zwecke eine beträhtlide Summe zur
Am Sonnabend gegen Abend wurde, roie die „Nat. Ztg.“ fchreibt,
v. Treécckow'’s (1. städt (2. Gde.-Drag.) 2., Dr Q, Dleil Ml 9 Knefebeck 4., Lt. ] Siegte leiht mit fünf und einer balken von „Glanmorée“, und zwet „Deserter“ und den | Am ) ] r das Ziel passuten. „Tbe | in feierlider Weise die Bronze- G ten. — Werth: | der beiden berühmten Stammgalte Wegener, E. T. A. Hoffmann und L an der Vorderfrent des Hauses enthüllt, in febrten. Eine Blumenguirlande umgab die Fallen der Hülle folgende Inschrift zetate: E. T. A. Hoffmann, geb. 24. Januar 1776, l an Lutwig Devrient, geb. 15. Dezember 1784, gest. 30. Dezember 1832, welche in diesem Hause verkehrten, Vereins für die Geschicte Berlins am 28.
br. W. „Deserter“ L Längez fünfzehn Längen trennten „Pfeil“ Längen weiter zurück „Orator“ Vierter Uebrigen, die in angegebener Ordrung arl“ und „Crofter Boy Ehrenvreis und 3470 dem Ebrenpreis und 770 120 Æ dem Fünfter Admiral-Rennen. Kapt. Ioë's 4jähr. F.-H. „Orcan“ Erbprinz Fürstenberg's 4jähr. br. H. ; 5 jähr. F.-H. „Kanzler I.“ 3. Längen gewonnen: eine L dann „Dunkelmann“ ! wurde für 6700 Æ zurüdgefaust.
V1. Biesdorfer Handicap. Grad Für Zweijährige. Diît. 800 m. B, May's F.-St. lohe's F.-St. „Piccola“ 3., ] Nach Kampf um einen Hals berauêgeritten; , eine balbe Länge vor „Erfrishung“ Dritte. und dem eingehaltenen Rest. Á4 der Dritten.
und „Page“.
„Herr Vex“ 1 _ein ten Siegerin, 890 #4 der Zweiten, 560
sodaß von je
gegen die Vorwoche Înfektionskrankheite tvvhôfen Fiebern und
Vorkommen
Erkrankungen famen in keinem Stadttheile i Dagegen haben Erkrankungen
MWetterbe
2 Dn en
_-
Bar. auf 0 Gr. red. in Millim.
r-Landstallmeister Graf Lehndorffff erklärte, das — „Luna“ siegte na
gewinnen zu wollen. : _na binter „Hôdur
„Priéca* eine halbe Länge Dritte. 1500 M dem Zweiten, 100 ä der
Union-Klubpreis 1000 4 dem erften, Dist. 1800 m. Rittm.
„Fastnacht“
das Rennen mit
Na Kamvf siegte „Fastnaht" mit | verfahren vervielfältigt werden.
¿wei
s
* fielen und wurden angehalten. — Sieger, Chrenpreis und 16/0 F dem e dem Dritten, 270 #Æ dem Vierten, 1, — Zeit -6 Min. 10,5 Klutpreis
nge zwishen „Belbomme
Hrn. H.
t. „Melusine“ 2.,_ Gf. Redern's F.-St.
Mannigfaltiges.
Der Gesundheitszustand in Berlin war vom 25. bis 31. Mai kein so gü eine mäßig bobe berechnet, 23,0). N ä wieder in arößerer Zabl ausgetre Zabl (in 111 Fällen) alters an der Sterblichkeit w 10 000 Lebenden, ] j zündungen der Una arge ee in ihrem cine wesentlihe Veränderung. — 1 L beit t | seit dem 13. Mai 173 Strafentlafsene neu einzeihnen laffen. dei le g Zim | cüher gemeldeten sind Ldééfamtàt 170 in Arbeit gebracht Passagiere mit leiten Verleßungen davonkamen. bedirgte, ein be- | und zwar 14 als Handwerker, 3 als Schreiber, 11 als Kutscher,
114 als Landarbeiter und
Die ‘abl der seit Beginn des
zum Tode gefübrt.
blieb , von Sgarlah, welch leßteres nur im | diesen und f
n
Erkrankungen an Diphtherie
um dreivtertel
Ehrenpreise ) Disft. 5000 m. Rittm. v. Boddien's | der Sf. Georgenkirche, welcher | Bes. 1, Major | kirche in der St Bartholomausge läumsfeier bereits 50 C00 Æ in dic]em
lanmore“ Lt. G. v. Schier- D den II. (1. Gde.-Drag.) | hatte, bat, der „Voß. Ztg “ zufolge, no
§000 M Diít, 1400 m. v. Marden (400? 4) 55 kg 1.,, „Belhomme“ 2, Mr. C. Im Kanter mit dreiviertel * und „Kanzler“, — Werth: 2690 4 — „Orcan“
3151,70 M der
nstiger, wenn auch die Sterblichkeit : il [ ( 1090 Lebenden starben, aufs Jahr | entlassener Strafgefangenen wurde die heilung gel Namentli find Darmfkatarrhe und Bredurchfälle | daß das Verwaltungscomité der Kaiserin-Friedrih-Stiftung ten und baben auc in anjehnliwer | unter huldvoller Zustimmung Ihrer Majestät der Kaiserin Friedri ch | den Iahreszushuß von 1060 auf 2500 reihen Behörden lagen anerkennende Dankschreiben vor, w la aufs Fahr berechnet, 107 Säuglinge | der Uebersendung des Jahresberihts eingegangen waren. Das Arbeits- i nachweisebureau des Vereins hat im le at f Thâtigkeit entfalten können. In die Listen der Arbeitsuchenden batten ih | vorüberfabren zu
Der Antheil des Säuglings- ar in Folge dessen erheblich gesteigert,
Die Änderen
20 M dem Zweiten, | hat der Magistrat von Berlin, der , P f trag von 40 000 Æ vorbchaltli® d Ebrenvrcis Sr. | neten-Versammlung bewilligt. und 6009 M | dem Gartenplaß wird demnächst erfolgen. 1 ler für die Erbauung ciner Tochter- meinde anläßlich einer Jubi- Fahre zur Verfügung gestellt
\{ônem Weiter im Freien ftatt. in der Wowe |
e
haben abgenommen und | Haufsdiener u. dal, 10 als Fabrikarbeiter,
n nennenéwerther Zahl zum Vors&ein. | 18 a!s Ziegelei- und Erdarbeiter.
an Masern noch mehr zugenommen, Jahres in Arbeit Gebrachten beträgt 873. zeigten sich bee u
gebracht.
C ——————
t vom 10. Juni, gs 8 Ukr
Wetter.
Temperatur
in 9 Celsius 50G. = 4 R)
” Ju. d. Meeressp.
Myullaghmore Ghriftiansund Kopenbagen .
t, Peterébrg.
Cork Queens-
Neufabrwasser Memel
Karlsrube .
Chemnis .
Ile d’Aix Md.
141. Vorstellung. in 4 Aufzugen von Verdi.
4 bedeckt
2 wolfig
4 wolfig
3 halb bed. 6:bedeckt
2 wolkenlos 1/bedeckt 1'halb bed.
4 wolkig
3 wolkig
1/halb bed. till bedecki 1'wolfkig 3 wolkig 9 bededt 3/bedeckt 1\wolfenlos
1'beiter
2? wolkenlos
1'teiter
4'wolkenlos | 2wolflig | 3'bedeckt 2 halb bed. 3'bedeckt 3'bedeckt | 1 beiter Uebersict der Witterung. Eine Zone hohen Luftdrucks, über 760 mm er- ftreckt sich von der Aipengegen Skandinavien bin. Rußland und wesilich von Irland. ist das Wetter ruhig, wärmer un weise beiter in Deutsland liegt die Temperatur | durGschnittlich unter der nocmalen. eußischen Küste ift Regen gefallen. Deutsche Seewarte.
M C C E E R I e N t Theater - Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- Ein Maskenball. Oper Deutscher Tert
d nordwärts nah Depressionen lagern über In Central-
An der osft-
in der Pee und L en, 1e E : outsenstadt, im Stralauer | geftern gemeldeten Groffnung der 1 Rede begrüßte der Vorsitzende Gustar Pagensteher den Vor- eutschen erbe- und Industrie - Aufstellung und hob hervor : die Bremer Kaufmannsast rene es sib zur Gbre langten bäufiger zur ärzt- | an, durch die Handelsausftellung das Ihrige zum GSelingzn des aroßen Werkes beizutragen; es fei kein Opfer ges@eut worden, um die Hantdelsausstellung zu einem würdigen Theil des großen Ganzen zu gestalten. 1 : p
Darstellung des bremiscken Handels in all seinen Beziehungen und Verzweigungen an der weiteren Entwickelung des überseei? hen Handels Erfien allgemeinen | und damit zur Hebung des deutshen Exports erheblich mitzu Vorsitzende der Nordwestdeutshen Gewerbe - und Juni, 12 Ubr Mittags, | Industrie - Ausftellung Chr. Papendie ck darfte im Namen des Ausstellungs - Comités und sprach die Hoffnung aus, daß das Zusammenwirken von Industrie, Schiffahrt und Handel, wie 2s die Nordwestdeutshe Ausstellung finnbildlih vor Augen führe, für die Entwickelung des gesammten deutschen Wirthsaftslebens segen2- reie Folgen tragen werde. Die Bremer Handelsauéstellung fei_in [ls des Ans@üt'\h2zn Swhnell- | der Eigenart ibrer Anlage die erfte derartice Auéstellung großen
en Bilder später dur Lichtdruck-
sonders auf dem Wedding, in Moakit, Rosenthaler Vorstadt, in der diesfeitig urd Königstädtishen Viertel, sowie Der Rest angehalten. | sehr bäufig. Erkrankungen an Kindbet! an rosenartigen Entzündungen des Zell ner. Au Erkrankungen an Keuhu!? lien Behandlung und war der V v. Natmer's | licher. Rheumatishe Beschwerden a 624 kg Bes. 1, Major v. Tresckow's die vorhergegangene Woche veränderter Bes. 2., Lt. v. Schmieden's a. br. St. obachtung. Rittm. v. Schmidt - Pauli's 4jähr. A IEA Man Na Gefallen mit sechs Die feierli®e Eröffnung L zwanzig Längen binter „Reality“ deutschen Pferde- Ausstellung wird „Platina“. — „Laverna“ abgeschlagen. Fremdenblatt“ zufelge, endgiltig am 12. 920 Me der | flattfinden. Das Ausstellungs-Präsidizum be j i i Gelegenheit noch mitzetheilt sei, ein Album der preisgekrönten Pferde Staatépreis 4000 # Dift. | zu veröffentlichen, das etwa 200 Bilder umfa}ten dürfte, da 200 Preife ausgeworfen sind. Zu diesem Zweck Dr. E. Mertens u. Co. auf dem Au „Micaëla“ 3., Hrn. W. Hieftrich?s erbaut, in welcher die Pferde mi photographen aufgenemmen und der
in der Schöneberger Vorstadt ttfeber waren etwas häufiger, | sand der Nordd acwebes der Haut etwas felte- ¿rlauf wieder bäufiger ein tôdt-
kamen in wenig gegen Zabl zur ärztlichen Be-
nunmebr, dem „Berl, | wirken. Der absic&tigt, wie bei diejer
hat die Lichtdruckt-Anfstalt von éstellungsterrain eine Werkstatt
Für den Baufonds der (kathelifen) St. Sebastianskirch{e Germania* zufolge, einen Bei-
Werder\che Kirche für Verfügung gestelit. edenttafel,
udwig Devrient, trägt, in welchem sie häufig ver-
„Zur Erinnerung an | Ba gest. 25. Juni 1822, und | das Monuméent.
gestiftet zur Jubelfeier des SFanuar 1890“.
ingen, wie der „B. B, C." , je 30 Kinder nah Kammin
Die ersten Ferienkoloniften g iger Gestütsvreis 3151,70 | beritet, vorgestern früh von Berlin ab Mansfe’s F.-St. „Sopbie“ | und nach Soolbad Elmen. 2,, Pr. Fr. C Hoben- G i „Erfrischung“ 4. Am 16. Juri, dem Gedenktage des Einzuge® Piccola* ebensoweit und | in Berlin, wird, der „Vos. Ztg.“ zufolge, au iesem d Linda* die Nä&ste vor | unter dem Protektorat Ihrer Königlichen Hobeit der Prinzessin Friedri Cari stehende Preußische Fraue eine Speisung von Invaliden i Gartens abhalten. Die Tafel, bei w 1 des 3 die alten Krieger bedienen, beginnt um 2 Vbr und das Feft findet bei
ch in diesem Jahre der n- und Jungfrauenverein
m Wirtbsbause des Zoologischen | und aus vier eler die Damen des Vereins
gten Monat wieder eine reibe
Grünbaum. Tanz von E. Graeb. In Scene gesetzt vom Ober-Regisseur Teßlaff Dirigent: Kapvell- meister Kahl. Anfang 7 Uhr. : ;
Schauspielhaus. 146. Vorstellung. Die Geier- Wally. Schauspiel in 5 Aufzügen und einem Bor- spiel „Die Klöße von Rofen*, nach ihrem Roman glei&en Namens von Wilhelmine von Hillern. Anfang 7 Uhr. : , Donnerstag: Opernhaus. 142. Vorftellung. Die Jah;reszeiteri. Tanz - Poëm in 2 Aften und 4 Bildern von E. Taubert und E. Graeb. Musik von P. Hertel. Zum S@&luß: Robert und Bertrand. Pantomimis-komishes Ballet in 2 Ab- theilungen von Hoguet. Musik von Smidt. An- fang 7È Uhr. / :
Swauspielbaus, 147. Vorstellung. Natalie.
von Eugen Zabel. Anfang 7 Ubr.
von Zalatnea. Donnerstag: Mein Leopold.
Kirhfeld.
Doctor Wespe. (Friedri Mitterwurzer.) Donrerstag: Kean.
Mitterrouarzer.) — Anfang 7# Uhr.
und A. d'’Artois.
von Hermann Sudermann.
und A. Millaud. Musik von M. Herré,
der Vorstellung 74 Uhr.
Stauspiel in 4 Aufzügen von Iwan Turgenjew. Nach dem Russrshen für die deut]che Bühne bearbeitet
Deutsches Theater. Mittwo@: Der Nichter
Freitag: Zum 50. Male: Der Pfarrer vou
Die râbste Aufführung von Der Sohn der Wildniß findet am Sonnabend, den 14. Juni, statt.
Berliner Theater. Mitiwoh: Zum 1. Male:
Freitag: 38. Abonnements-Vorstellung. (Friedri
Tessing - Theater. Mittwoh: Der Fall Clémenccau. SgHauspiel in 5 Akten von A. Dumas
Garten-EGtablifsements.
Donnerstag: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten rater n der Vorstellung 7F Ubr.
Moskau.
Stiles in Deutschland u nen e l \Hidte der deutschen Auëstellungen ; er wünscke, das das schöne Werk Nutzen bringen und Anerkennung finden möge.
Bremen, 10. Juni. (W. T. B.) In seiner bei der {on
Handelsaus stellung gehaltenen
Die Bremer Kaufmannschaft hoffe, dur diese
d und bezeihne einen Wendepunkt in der Ge-
Teplik-Schönau. (N. A. Z.) Am 7. Juni waren 50 Jahre er Zustim murg der Stadiverord- | seit dem Tode des Königs Friedrich Wilhelm Ik. von Preußen Die Feststellung der Baufluchten auf verflossen. Das dankbare Teplitz vergißt des boben Verblichenen niemals, #+ erfolaen. — Der Gemeindevorstand | denn er besuchte dur 25 Jahre die Heilquellen und spendete der Thermen- : statt viele Woblthaten. Die Einwohnerschaft versammelte si auch an diescnmi Tage sammt den Spiten der Civil- und Militärbebörden, der Deputation des S&ütencorps und mehreren Vereinen zu einer H weitere 150—200 000 „M | erhebenden Feier an dem Orte, wo das dankbare Tepliß dem Ver- ebenso bat die Neue Kirche | storbezen ein Denkmal errictete. Diese Höhe wurde auch darum mit dem Namen Kösönias{öhe benannt, weil dafelbsff König Friedrid Wilbelm mit Vorliebe verweilte; er konnte von bier aus das Thal überblicken, wo 1813 seine Kriezer muthig und siegreich, vereint mit den Verbündeten, gegen den Erbfeind Deutschlands die die Namen | kämpften. Die Feier begann mit einem Choral, worauf Paftor der Weinstube von Lutter u. | Lawenter in ¿iner zum Herzen gehenden Rede des hohen Ver- bliSenen gedachte; den S chluß: bildete danu wieder ein Ghoral. Die Teplitzer Bademusikkapelle begleitete den Gesang in würdiger Weise. Tafel, die na dem | Die 42 Militärperscnen, welche im Königli „preußis&en Militär- ade-Institut zu Teplitz gerade jeßt in Verpflegung stehen, umschloften AuÓ diefes ÎInftitut verdankt dem verewigten errscher fein Entftehen.
Lille, 8. Juni. (Köln Zta.) Eine amtlihe Brieftauben- zäblung ergab, daß dem französis{en Kriegs-Ministerium nöthigen- falls 250 009 Tauben zur Verfügung tehen.
Ein arandioses Denk mal zur Erinnerung an den 17. Oktober 1888 foll in Moskau, wie die „Now, Wr.“
der siegreichen Truppen erfährt, errichtet werden. Daëselbe soll die Form einer gigantischen
einnehmen, das
Fn der gestrigen Sitzung des hiesigen Vereins zur Besserung | Tburm bilden,
KirGenglocke erhalten, die von einem Thurm mit Kuppeln in byzantinisGem Gesmack gekrönt wird. Das Denkmal soli 38 Faden (610 Fuß) bo sein (noch einmal fo ho als die SFsaaks-Katbedrale) Etagen bestehen. Unten — im Postament des Riesendenkmals — wird ein Museum eingerichtet; die ¿zweite Etage wird einen Glotentburm darstellen, in welhem die berühmte Glode „Iwan Weliki“ aufgehängt wird ; die dritte Etage wird cin Tempel vierte Stockwerk wird der das Ganze krönende Dieses ecigenartige Bauwerk foll vor dem Kreml
Mittheilung gemacht, | erricktet werden und wird etwa 5 000 000 RbLI. kosten.
r
\häftigier Arbeiter,
New-York, 7. Juni. (A. C.) Auf der Chicago and North M erböbt habe. Von zahl- | Western Eisenbahn unweit Rockford, JUinois, entgleiste beute ein ele aus Anlaß | Personenzug in Folge cincs Radbruches und kollerte den 6 Fuß 2 | boben Damm bivab in die Mitte einer Anzahl. auf dem Geleise be-
weile bei Seite getreten waren, um den Zug
sen. Ein Ingenieur und 4 Arbeiter wurden
ff Non | auf der Stelle getödtet, während die übrigen Arbeiter sowie die
(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
Donnerstag u. folg. Tage: Gastspiel von Therefe Biedermann, Mamsell Nitouche.
Pictoria-Theater. Mittwoch: Zum 29%. M.: Stauley in Afrika. Zeitgemälde in 10 Bildern
Mosz;korosfi und Richard Nathansfon.
Mustk von C. A. Raida. Ballet von S. Sepverini. Anfang 7+ Uhr. : Donnerstag: Dieselbe VorfteUurs.
Triedrih-Wilhelmfstädtisches Theater und Concert-Park. Direktion: Julius Frigsche. Mittwo§: Zum 145 Male: Der arme Fouathan. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann und Julius Baner. Musik oon Carl Millôter. In Scene gesest von Julius FrizsGe. Dirigent: Hr. Kapellmeister Knoll. Anfang 7 Ubr.
Im vractvollen Park um 6 Ubr: Großes Doppel-
Auftreten erster Gesangs- und Inftru-
mental-Künftler. E Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Kroll's Theater. Miitwo&: La Traviata. Violetta: Fr. Marcella Sembri®, Alfred: Hr. nton Erl, als Gäste.)
Donnerstag: Maurer und Schloffer. (Frau Bertram: Fr. Heink.)
Täali: Bei günstigem Wetter vor und na der Vorftellung, Abends bei brillanter elektr. Be- leuchtung des Sommergartens: Großes Concert. Anfang d#, der Vorstellung 7 Uhr.
Belle-Alliance-Theater. Mittwo§: Großes Volksfest zu balten Kassenpreisen: Zum 102. Male: Der Nautilus.
Im prattvollen glänzenden Sommergarten: Großes Militär-Doppel-Concert. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. Brillante Illumination des garzen Anfang des Concerts 6 Uhr,
Familien-Nachrichten.
Verlobt: Frl. Maria Shween mit Hru. Iobannes Diedri®s (Hamburg—Hohenfelde). — Sn. Emma Umlauf mit Hrn. Dr. med. Fr. Schubert (Waren— Penzlin). — Frl. Else Gon- tard mit Hen. Iobannes Friedrich Dürr (Ritter- gut Mockau— Leipzia). — Frl. Minna Eggers mit Hrn. Gerihts-Assefsor Paul Ba (Friedenau— Oranienburg).
Verebeliht: Hr. Ingenieur Albert Hir mit Frl. Rogalla v. Bieberftein (Berlin). — Hr. Land- rath Adolf v. Bennigsen mit Frl. Elifabeth von Schneben (Spring?). — Hr Apothekenbesitzer Alois Richter mit Frl. Klara Rafselt (Kamenz in Sles.). — Hr. Ludwig Sc{hlote mit Frl. Elly Kollenrott (Herrenhauscen). — Hr. Paul Lange mit Frl. Luise Kurrig (Breslau).
Geboren: Ein Sobn: Hrn. Königl. Reaierungs- Baumeister Prelle (Breslau) — Hrn. Dr. med. Korn (Koppenkbrügge). — Hrn. Dr. Henry Fricke (Friedenshütte und Morgenroth, O.-S.) — Eine Tochter: Hrn. Hrn. W. Peters (Hamburg). — Hrn. Séloß-
Major S@{üte (Glogau). —
bauptmann und Kammerberrn vom Wurmb (Haus
Porstendorfff). — Hrn. Dr Albert Graefe (Berlin).
— Hrn. Karl Hefse (Berlin). — Hrn. Georg Rö-
seler (Berlin). — Hrn. Geora Popcke (Rirdorf).
— Hrn. Felix Herrmann (Berlin).
Gestorben: Hr. Pastor Ferdinand Strauß (Ober-
nig, — Hr. Kaufmann Ferdirand Nöhring (Breslau). — Hr. Oberförster Albert Prüßel (Koblagrund i. Waldeck). — Hr. Rentier Kark Hoevner (Helmstedt). — Hr. Grundbesitzer Wal- demar Gers@ow (Berlin). — Hr. Gerichtsafsessor Frit Hoburg (Berlin).
Berlin:
Freitag: Der Fall Clémencean. Swauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d'’Artois.
Wallner-Theater. Mittwo&: Gaftspiel von Therese Biedermann vom Theater an der Wien in Mien. Zum 5. Male: Mamfsell Nitouche. Vaudeville in 3 Akten und 4 Bildern von H. Meilbac
Neu eröffnet.
Vor der Vorstellung, bei günstiger Witterung :
Großes Garten-Goncert. Anfang des Goncerts 6, Wagner in Müngwen.
National-Panorama. Herwarthstr. 4, Königsplaß.
Das alte Rom
mit d. Triumpbzuge Kaiser Constantins i. I. 312 n. Chr. v. d. Kal. Prof. J. Büblmann u. Alex Täglich geöffnet v. Mor- gens 9 Uhr bis zur Dunkelheit, Eintritt 1
Redacteur: Dr. H. Klee. Verlag der Expedition (S ch olz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags-
Anstalt, Berlin SW., Wilbelmftraße Nr. 32.
Acht Beilagen (eirs@ließlid Börsen-Beilage),
unnd die Juhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent- lichen Auzeigers (Kommanditgefellschafteu auf Aktien und Akticugesellschaften) für die Woche
vom 2. bis 7. Juni 1890.
Parlamentarische Nachrichten.
S@hlußberiht der gestrigen (12.) Sißung des Reichs- tages. Zweite Berathung des Nachtrags-Etats für 1890/91. Forderung von 41/2 Millionen Mark pür Maßregeln zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schuße der deutschen Jnteressen in Dst- Afrika.
Nah dem Abg. Goldschmidt, über dessen Rede wir schon gestern berihtet haben, nimmt das Wort
Abg. Dr. Dohrn: Die Aeußerung des Reichskanzler 2, daß es niht möglich wäre, hier in Deutschland eine Gesellshaft na englishem Vorbilde wirken zu lassen, weil der Deutsche nun einmal die Eigenthümlichkeit habe, lieber sein Geld in den zweifelhaftesten Papieren ausländischer Staaten als in Deutsch- land anzulegen, ist doch nur in beschränktem Umfange zu- treffend. Wir sehen es ja, daß das Staatskapital gar kein Bedenken getragen hat, in Neu-Guinea fo zu wirthschasten, wie es die Engländer thun. Es fragt fich nur, welches Kapital überhaupt mobil gemacht werden kann. Das kleine Kapital mobil zu machen, wie es Dr. Peters vors{lug, habe ih als verderblich bekämpft. Wir brauen nur na Frankreich zu gehen, um mit Grauen zu gewahren, was für Verwüstungen das Panama- projekt in diesem Augenblick gerade bei den kleinen Leuten angerichtet hat, wie die kleinen Leute, die von der Rente zu leben gezwungen sind, durch den Krach bei dem Panama- unterzehmen ins Unglück gestürzt sind. Der Reichskanzler bc- findet sich im Widerspruch mit den Anregungen, welche aus dem preußischen Handels-Ministerium gegeben sind. Es ist mir persönli erst im vorigen Jahre eine Anregung aus dem Handels-Ministerium zugegargen, in welcher auf die Noth- wendigkeit aufmerksam gemacht wird, für dauernde Kapital- anlagen in füdamcrikanishen Staaten zu sorgen, nicht bloß in Chile, selbft in Paraguay. Bei uns in den Seestädten it man schon seit Jahrzehnten daran gewöhnt, sein Geld in überseeischen Unternehmungen anzulegen. Jh brauche nur an West-Afrika zu erinnern. Ost- Afrika erfreut fi einer großen Reihe von hochangesehenen und vornehmen Protektoren, welche aber aus dieser Stellung nicht herausgehen und nicht die Opfer bringen wollen, welhe nöthig find, um dieses Unter: nehmen richtig fortführen zu können. Wenn Si? nicht selbst das Vertrauen haben, daß Sie Jhre Kapitalien rentabel an- legen können, so ist es unbillig, von anderen Leuten zu ver- langen, daß sie mehr Vertrauen zu Fhren Unternehmungen haben, als Sie selbst. Sehr lehrreic ift in dieser Beziehung der neueste Bericht dec Ostafrikanishen G-sellschaft für 1889. Die Bilanz is natürliher Weise eine recht trübe. Das wird ofen zugestanden. Der Staatssekretär von Marschall hat darauf hingewiesen, mit welcher kolossalen Rapidität der Hande! in Oft-Afrika gestiegen wäre. Die Einfuhr sei in einem Jahre von 889 000 auf 2 994000 M und in ähnlicher Weise auch die Ausfuhr in die Höhe geshnellt. Dieses „in die Höhe geshnellt“ ist carakteristisch. Es hat eben die Ausfuhr während des Aufstandes des Buschiri gestockt und das Quantum von Elfenbein, welches an die Küste gekommen ist, ist mit einem Male exportirt worden, anstatt daß sich die Ausfuhr auf zwei Jahre vertheilte. Es ist begreiflich, daß das Elfenbein nicht durch die Karawanen transportirt werden konnte, wénn das Land in vollem Aufruhr war. Wahrscheinlih wird die Aus- und Einfuhr schon in der nächsten
eit in ein regelmäßiges Fahrwasser kommen. Uebrigens ommt es bei der Ein- und Ausfuhr niht so sehr auf das esammte umgesezte Quantum, als auf den Verdienst an. ah dem Bericht der Gesellszaft gehen die Geschäfte nicht sehr brillant. 2 400 000 M sind allein nothwendig zur Be- festigung des Besitzes, denn durch die aufständishe Bewegung ist Alles, was dort geschaffen, mit einem Schlage vernichtet worden. Ein Saz des Berichtes ist vollständig berechtigt, nämlich d-r, daß nur durch eine Hebung der allgemeinen Landeskultur ein durchshlagender Einfluß auf die Eingeborenen gewonnen, und diese der Civilisation entgegengeführt werden können. Soll das aber gesh:hen, dann ist es nothwendig, endlich cinmal aufzuhören mit der fortdauernden Ver- größerung des Gebietes, und sich zu concentriren. Das ift auch der einzige Weg, um mit Erfolg die Sklaverei, resp. den Sklavenhandel in Ost-Afrika zu bekämpfen. Mit Feuer und Schwert kommen wir hier niht vorwärts. Jm Uebrigen scheint mir die Gesellschaft niht diejenige Aufgabe gelöst zu haben, für die so viel Reklame gemacht worden ist. Jhren bisherigen Leistungen gegenüber ersheir.t mir die Aufwendung, welche von Seiten des Reichs gefordert wird, eine ganz enorme und in keiner Weise zu rehchtfertigende. Der Néichskanzler hat sih darüber beklagt, daß es so shwer sei, hier in Deutschland die erfahrenen Männer zu finden, welhe im Stande seien, die Kolonialsahen draußen zweckmäßig zu verwalten und ein- zurihten. Das ist bis zu einem gewissen Grade richtig; solche Kräfte kosten eben Geld, und man darf es nicht so machen, wie die deutshe Plantagen-Gesellschaft, die bei ihrem neuesten Versuche, Taback zu pflanzen, sich Kräfte aus Schwedt und Vierraden hat kommen lassen, nachdem sie fih höchst zweifel- hafte Existenzen aus dem berühmten Tabacksdistrikt Sumatra hatte kommen lassen. Ein abschließendes Urtheil über die Verhältnisse in Ost-Afrika zu gewinnen, ist {wer möglich. Dem Major Liebert freilih ist es hon nach fünfwöhigem Aufenthalt in Ost-Afrika gelungen, ein „ganz objektives Ur- A zu gewinnen. Wie aber diese Objektivität beschaffen ist, geht aus seinem Urtheil über Dr. Fischer hervor, welcher als Arzt und Gelehrter fast ein Jahrzehnt in Ost:Afrika zu- evi und aus diesen Sctprngen heraus fich über das lima ausgesprochen hat. Major Liebert bezeihnete Fischer's Ausspruch, daß, wo Wasser im Lande sei, das Land ungesund sei, und wo es heiß, es unfruhtbar sei, als unqualifizirbar. Er fügte hinzu, daß, wo Wasser in Afrika sei, das Land durchaus nicht ungesund sei, sondern eine überwältigende Fülle von Vegetation hervorbringe. Nun hat aber Fischer nicht allein so über Ost-Afrika geschrieben. Auch andere Fach- männer wie Thompson stimmen mit ihm darüber überein. Major Liebert ging sogar soweit, zu sagen, daß er auf Grund seiner fünfwöhigen Erfahrungen die Garantie übernehmen könne, daß jedes Kapital, das in Ost-Afrika angelegt werde,
| Erste Beilage zum Deutschen Reihs-Anze
„M 13S,
Berlin, Dienstag, den 10. Juni
eine gute Rente erzielen werde. Nah dem stenographischen
Bericht scheint es dem geehrten Herin bange geworcen zu sein um die Garantien, denn aus dem stenographischen Bericht ist die Garantie vers{hwunden. Das beweist, wie {wer es ist, einen erfahrenen Mann zu finden, um diese Dinge richtig zu beurtheilen. Wenn es möglich ist, regierungs- seitig so zu plädiren, so geht daraus hervor, wie wenig richtige Informationen die Regierung selbst über diesen Gegenstand hai. Jn der Budgetkommission ist uns gesagt worden, daß bei der Ankunft des Majors Wissmann über die vbefinitive Regelung dieser Dinge in Ost-Afrika beshlofsen werden könnte. Das wäre auch der geeignete Moment, über diese Vorlage zu reden. Auf Grund aller dieser unklaren Verbältnisse halte ih es niht für zweckmäßig, dieser Vorlage zuzustimmen, zumal da diese Forderung nicht eine einmalige, sondern wahr- scheinlih eine öfter wiederktehrende fein wird. Jh bitte Sie, diese Vorlage abzulehnen.
/ Abg. Graf Mirbach: Wenn man wünscht, daß nicht das Reich selbst kolonial etwas unternehme, sondern Alles den Kolonialges-llshaften überlassen soll, dann muß man nicht andererseits die Ostafrikanishe Gesellschaft in der Weise, wie z. B. Abg. Bamberger dies hier am 26. Januar 1889 gethan, disfreditiren. Der Abg. Dohrn hat den handelspolitish rihtigen Saß entwidckelt, daß die Durchfuhr leide, wo ein Auf- stand stattfinde; id finde aber nit, daß er damit einen Gegensag zu den Ausführungen des Staatssekretärs konftruirt hat. Dann hat er den Gewinn der Ostafrikanischen Gesell: schaft bemängelt. Daß die Gesellshaft während der Zeit eines Aufstandes, den sie niederzuwerfen gar nit die Macht hatte, keinen Gewinn gemaht hat, ist natü:lih. Was den weiteren Tadel des Abg. Dohrn betrifft, so wird mir Jeder, der etwas vom Grundbesig ver: steht, zugeben, daß, wenn man, abgesehen vom Waldbeig, Jn- ventar und Gebäude wegnimmt, nichts übrig bleibt; wenn die Pflanzungen zerstört werden, fo bleibt natürlich nihts übrig. Der Abg. Dohrn hat dann ausgeführt, daß die Ostafrikanische Plantagengesellshaft zweifelhafte Personen zum Tabacksbau herangezogen hat ; er hat niht gesagt, unerfahrene Personen. A hoffe, daß er keinen Anstand nehmen wird, den betreffenden Personen Genugthuung zu gewähren. Die Ostafrikanische Plantagengesellsc;aft soll nah dem Abg. Dohrn Planteure aus Schwedt und Vierraden bezogen haben. Wahrscheinlich hat er einen
Berichterstatter aus Bernau vor sich gehabt. Die Planteure |
find aus Sumatra bezogen. Daun ist ausgeführt, daß das Klima in Ost-Afrika ein ungesundes sei; cs ist ein Tropén- flima und niht Alle vertragen es. Nach den offiziellen Weiß- büchern ist d-r Gesundheitszustand unserer Truppen und Offiziere ein recht befriedigender. Hr. Peters, der sich seiner- seits in Afrika stets wohlbefunden, hat mir genaue Details über das Klima gegeben, und danach findet sich dort nicht bloß Tropenklima, sondern au gemäßigtes. Das Tropen-
flima mag auf Deutshe aus dem Norden eine gtittige |
Depression ausüben; aber auch unser Klima ruft niht gerade immer Elastizität hervor. Und die Forderung von 41/, Millionen ist einfach eine Konsequenz der vom vorigen Reichstage mit großer Majorität gefaßten Beschlüsse, betreffend die Unterdrückung des Sklavenhandels. Sie könnten heute mit Ausnahme Derjenigen, die auch damals schon in prinzipieller Opposition standen, Jhre Zustimmung nur ver- sagen bezw. einshränken, wenn die Grundlagen, auf denen die verbündeten Regierungen damals die Vorlage aufbauten und ihre Erklärung abgaben, jich nachträglich als falsch her- ausëstellten ; wenn ferner die Mission Wissmann's im Wesent- lichen erledigt oder aussihtèlos wäre, oder wenn von irgend einer Seite ein bestimmter Weg angegeben werden könnte, auf welchem unter Anwendung von wenigen Mitteln dieses Ziel zu erreihen wäre. Alle Voraussezungen und Erklärun- gen der Regierung haben sich aber als durchaus zutreffend erwiesen. Das Maß des Wohlwollens und Vertrauens in unsere Kolonialpolitik und deren Resultate ist auf konservativer Seite ein E verschiedenes; troßdem baben wir uns ent- \{lossen, die Vorlage anzunehmen. Jh persönlih würde bei der gegenwärtigen politifhen Lage Deutschlands und wenn ich lediglich als Landwirth in den östlihen Provinzen, wo die Landwirthschaft s{hwer um ihre Existenz ringt, urthzilte, wünschen, die Kolonialpolitik wäre oder würde noch um wenige Jahre verschoben, unter der Vorausseßung, daß es nah Jahren no möglih wäre, ein großes koloniales Gebiet zu erwerben. Nath allen meinen FJnformationen wäre das niht möglich, und deshalb ist das Verdienst Peters? ein unsterbliches, das auch von den Gegnern anerkannt worden ift, allerdings erst, nachdem er todt gesagt war. Jch habe Anfangs skeptish der Kolonialpolitik gegenübergestanden; als ih aber sah, daß sie weite Kreise erfaßte, habe ih mich belehrt und bin zu anderem Resultat gekommen. Zch glaube allerdings nicht, daß jedes Geld, das dort angelegt wird, shnell und sicher hohe Rente gewährt; aber genügend gut verwaltete Mittel werden in nicht ferner Zukunft eine Rente und dann eine recht nennenswerthe Rente bringen. Jch bin allerdings bei der Ostafrikanischen Gesell- schaft mit 250 M betheiligt, ich habe aber durhaus nicht die Besorgniß, als Verwaltungsrath hier denunzirt zu werden. Fürst Bi3marck hat im Januar 1889 die Nothwendigkeit einer Aktion gegenüber den arabishen Sklavenhändlera betont, weil die Ostafrikanische Gesellshaft dem Aufstande niht gewachsen wäre. Deutschland habe die Aufgabe der Civilisirung und Christianisirung Ost: Afrikas ebenso wie England und Frank: reih; wäre die Ostafrikanishe Gesellschaft niht in diesem Sinne thätig gewesen, so würde es niemals zu einem Zu- fammenstoß mit Sklavenhändlern gekommen fein, es Jet au ein hervorragendes Verdienst der Ostafrikanischen Gesellschaft, daß sie die Küste in den Pachtbesiy Deutschlands gebracht habe; sonst hätte Deutschland seine Mission im Sinne der Niederdrückung des Sklavenhandels und der Kulti- virung nicht ausüben können. Auch die Ausfüh- rungen des Fürsten Bismarck® in wirthschaftlicher Hinficht haben sich vollständig zutreffend bewährt. Die Mißerfolge im Plantagenbau find auf die Unerfahren- heit in diesem Gebiete zurückzuführen. Es iff nicht zu weifeln, daß er demnächst lohnend sein wird. Nach unseren Snformationen find die Motive der Vorlage begründet und
iger uud Königlih Preußishen Staats-Anzeiger.
1890.
forreft, und wir haben feinen Anlaß, die Forderung der v2zr- bündeten Regierungen abzulehnen. Wir sind allerdings nicht in der Lage, die Maßnat:. men Wissmann's im Einzelnen zu kfontroliren, aber so weit ih dazu in der Lage gewesen bin, mir davon Kenntniß zu verschaffen, herriht nur volle An- erfennuna seines riátigen, shneidigen, muthvollen Vorgehens, ganz im Sinne der ihm anvertrauten Mission unter Wahrung der Ehre Deu!schlands. Stellt man sich auf den Stand- punkt, die ganze Verwaltung der Oftafrikanischen Gesellschaft zu überlassen, so wird es darauf ankommen, entschieden und mit großer Energie die Pazifizirung bis in das fernste Gebiet durhzuführen. Dann aber werden wir bedeutende Mittel sehr rash aufwenden müßfsen. Nur nah der völligen Pazifizirung Ost-Afrikas könnten wir einen Vertrag mit der Ostafrikanischen Gesellshaft abschließen. Sonst würden wir das Risiko laufen, daß nach einem Fahre oder ein paar Monaten der alte Zustand der Rebellion wieder eintritt. Deshalb bitte ih, die Ostafrikanishe Gesellschaft niht zu diekreditiren, wie bisher geshehen. Wir sind der Ansicht, daß wir- das einmal Begonnene im Sinne der Mission Deutsch- lands als großer christliher Nation, die es in der Kongoakte übernommen hat, an der Civilisirung und Christianisirung Afrikas zu arbeiten, niht aufgeb.n sollen; wir würden dies au wirthschaftlih für einen {weren Fehler halten. Der vorige Reichstag hat die Vorlage für Ost-Afrika mit großer Majorität angenommen, ih spreche die Hoffnung aus, daß au von diesem Reichêtag die Forderung mit großer Majorität angenommen wird.
Abg. Haußmann: Wir haben uns an der ersten Be- rathung der Vorlage zum Theil aucch deshalb nicht betbeiligt, weil wir eine stärkere Begründung dieser Viehrforderung von der Regierung, und weil wir namentlich von ihr ein Pro- aramm erwarteten, welches die für eine fo weit ausshauende Sache uns nothwendig ersheinenden Garantien enthielt. Solches Programm haben wir leider von der Regierung nit erhalten. Was die Negierung als ihre Stellung in dieser Sache bezeihnet , ist außerordentlich nebelhaft und ver- \{wommen. Der Vorredner vzrwies uns auf das Programm des früheren Reichskanzlers, dagegen weise ih darauf hin, daß wir doch jeßt einer v:ränderten Situation, einer anderen Person und auch anderen Grundsäßen gegenüberstehen. Hr. von Caprivi hat sich außer Stande erklärt, uns ein Pro- gz:amm überhaupt zu geben. Troßdem hat er uns mitgetheilt : wir müssen eben vorwärts gehen. Es soll also in Afrika vorwärts geschritten werden, ohne daß wir erfahren, in welher Richtung, nah welchem Ziel. Die Opposition wollte hauptsählih erfahren, welchem Ziel die Regierung zustrebe, dem der Privatgesellshaften oder dem der Kron- folonien. Einerseits hat nun Hr. von Caprivi gesagt, er svreche auch heute die bestimmte Hoffnung aus, dahin zu kommen, daß das Reih niht mehr mit Geld engagirt sein werde. An einer anderen Stelle aber kommt die überrashende Wendung, daß wir, um auf die Dauer der Sklaverei entgegentreten zu können, durchaus eine Organisation brauchen, die wenigstens in einigen Beziehungen dem nahe kommt, was man in Europa einen Staat nennt. Ein derartiges Programm wird man doch nicht glauben durch die Osftafrikanishe Gesellschaft ausführen lassen zu können. Fs es damit wirklih Erst, so wird es die Aufgabe des Reichs sein, diesen annähernden ostafrikanishen Staat mitzubegründen. Ein weiteres bedeutendes Bedenken lag für mich auch in dem Ausspruch des Reichskanzlers, die Thätigkeit in Ost-Afrika könnte nur mit der Flinte und mit der Bibel bewerkstelligt werden, und es würden noch Jahre der Diktatur und des Krieges vor uns sein. Andererseits pries Major Liebert, daß die Aufgabe Emin Paschas als die eines friedlihen Führers zu betrachten sei. Also auch hier sehen wir nicht im Mindesten eine zuverlässige Grenze, niht cinmal Klarheit innerhalb der Regierung selbst. Der Zweck der ganzen Kolonialbewegung ist ein dreifaWer, und älle drei Zwecke laufen fortwährend durheinander. Ursprünglich war der Anziehungspunkt dieser Kolonialpolitik für weite Kreise der Glaube an die Möglichkeit, sich Auswanderungsgebiete zu verschaffen. Man war gewiß berechtigt, zu wünschen, daß Deutschland den großen Strom seiner jährlichen überseeischen Auswanderung in Gebiete lenken könnte, die in einem ge- wissen inneren nationalen Zusammenhang mit unserem Vater- land stehen. Heute sind wir davon zurückgekommen. Auch von der Regierung selbst wird nicht mehr an der Behauptung festgehalten, daß Ost-Afrika für Mitteleuropäer ein geeignetes Auswanderungsgebiet ist. Jn dieser Beziehung find auch wirklih die von Dr. Dohrn angeführten Autoritäten in ihrer Bedeutung höher anzushlagen als die Erfahrungen eines fünfwöchigen Aufenthalts. Graf Mirbach beseitigt diese be- deutsame Frage mit dem Swerzwori von Der intellektuellen Depression, die sich theilweise auch bei uns geltend mache. Vielleicht hat er dabei auf die Depression angespielt, die der Reichskanzler als einen großen Aufwand von Mangel an Sathkenntniß in kolonialen Dingen bezeih- nete. Muß von der Auswanderung abgesehen werden, so tritt der Handel immer und immer wieder in den Vorder- grund der Kolonialfrage. Aber auch hier scheint es, daß wir mit Ausnahme der Dur(hfuhrwaare des Elfenbeins irgend welche Waaren dort bis jezt nicht finden können, und daß es sich um Waarenverbindung nur 1nsofern handelt, als wir erst Kolonien, die diese Waaren hervorbringen sollen, in diesen Tropengegenden anlegen sollen. Nun hat aber der Reichs- kanzler felbst ausgeführt, daß, „ohne die Eingeborenen zu einem gewissen Grade von fittliher und intellektueller Bil- dung zu bringen, auf die Dauer ein s{wunghafter Handel mit ihnen, eine gangbare Jndustrie an Ort und Stelle, selbst eine gut getriebene Landwirthschaft kaum möglich sein würde.“ Mit diesem Punkte, dem Punkte der Kultur und Gesittung, komme ich auf den dritten Punkt, die Sklaverei- frage. Gewiß ist es ganz berechtigt und nothwendig, daß mit allen Mitteln geistiger und moralischer Arbeit, welche eine Bevölkerung heben können, erst auf diese Distrikte eingewickt werden muß, bevor wir daran denken fönnen, dieser Frage au. nur näher zu treten. Damit, daß an einigen Stellen äußerlih der Sklavenhandel oder eine Sklavenjagd verhindert wird, legen wir dieser großen Erscheinung von Unkultur in
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