1890 / 142 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 14 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

I

Er

E C Es E E E L E E R I G L E Me: agene E t:

x Die Malereien im Rathhaus zu Hildes heim, welche von dem Maler Pre ll ausgeführt werden, schreiten rüstig vor. Diese sind ebenso, wie die Bilder, mit denen gegenwärtig der Maler Karl Gehrÿ das Treppenhaus der Kunsthalle in ückt und welche die Entwickelung der Kunst

Düsseldorf é i la n Standpunkt insofern wichtig, als

darfiellen, vom technische

sie in echter

Der Cyclus relig

Kunst und Wissenschaft.

Frescomalerei hergestellt werden.

Loccum von Professor Eduard von

autgezeihnet wurde, Bilder werden ausge

hardt

bracht ist. E r ofeo

r Fa

erwartet, um die

zu malen.

Vollendung des beschäftigt. Um gänglih zu mah

Hochschule für die beauftragt worden,

Am Freitag trat Frl, Lu Dessau als Orpheus in Gluck's

en,

ióser Darstellungen im Kloster zu ebhardt in Düfsel- dorf, der kürzlih durch Verleihung des Ordens pour le nmiérite eht seiner Vollendung entgegen. ührt in einem von dem Maler Ger- in Düsseldorf vervolkommneten Caseïn-Verfahren, welhes auch Professor Janssen für die Gemälde in der Aula der Akademie zu Düsseldorf verwendet und das auch im Zeughaus zu Berlin von ihm und Anderen zur Anwendung

n\\en wird im Laufe des Jahres in Berlin Schlaht von Hohenfriedberg im Zeughause Professor Geselsha

vierten großen

ist im

Theater und Mufik. Königliches Opernhaus.

und zwar mit gutem Erfolg.

reihen Mezzosopran, der zwar ni ] nit in den tiefen Tönen, aber von angenebmem Wohllaut ift : dunkel gefärbt- Altstimme will un Was die Dame in ge

erscheinen.

eine einzige Silbe verloren geht.

ise Geller vom Hof-Theater in „Orpheus und Eurydike“ auf | Tie Dame hat einen ziemli ch umfang- | cht von besonderer Kraft, namentlich |

8 indeß für diese Partie geeigneter sanglicher Beziehung bot, verrieth gutes, sorgfältiges, gewissenhaftes Studium. Ihr Spiel war in [eder Beziehung trefflich, und was sie vor den meisten Sängerinnen voraus | an, hat, das ist eine so deutlihe Aussprache, daß dem Hörer auch nicht Sie wurde von dem zahlreich an- Frl. Lei singer

wesenden Publikum ret freundlih aufgenommen. sang die Eurydike, wie stets,

Herzog den : l ti 1 so viele, sclb#st tüchtige Sopranistinnen ; Frl. f Herzog über- De ° n Gr! S. 4 Ra 2 +

ano Die gemäße Leistun

seit der neuen Inscenirung, i falisher und scenisher Hinsicht eine , Dunkel der erstcn Hälfte des zweiten Akts könnte etwas gemildert daß der Kontrast der

Eros.

in würdiger ansprechender Weise, Frl. In der

Kiippea grüdi& unr t q. Die Aufführung war auch im Uebrigen, wie ftets sowohl in choreozraphisher, wie musi- bervorragende.

werden, wenn auch nicht zu verkennen ist,

darauf folgenden Helligkeit des Elysiums von um so größerer, be-

lebender Wirkung ist. / Königliche Schauspiele.

Der Spielplan der Oper für die

Sonntag: Geschlossen. eDer Prophet“.

in Dessau, a.

eDthello“.

Fides :

Montag:

Für das Schauspiel:

Bibliothekar“.

Donnerstag: „Die Quitzow's“,

Dienstag: „Die Räuber“.

Sonnak end: „Der Sturm“.

leßteren

0oanz

nächste Woce lautet : „Flick und Flock*. Dienstag: Frl. Louise Geller, vom Hof-Theater G. Mittwoh: „Das Käthchen von Heilbronn“. Donnerstag: „Tannhäuser“. Freitag: „Die Hugenotien". Sonnabend:

Sonntag: Ges{lofsen. Montag : „Der Mittwoch: „Don Carlos“. Freitag: „Minna von Barnhelm“.

Zeughause mit andbildes „Der Friede“ diese Wandbilder auch weiteren Kreisen zu- it Professor Hans Meyer an der bildenden Künste von dem Kultus-Minister in einer Platte Kupferstih größten Formats zunächst das Bild „Der Krieg“ zu vervielfältigen. :

Partie

„Das Käthchen von Heilbronn“

Mittwoch: „Der Richter von Tod“ ; Sonntag: „M

erliner

Diese „Mein neuer Hut.“

Wes8pe“. Mittwoch:

„Kean“.

„Der Probepfeil.“ abend: „Othello.“

Hauptrollen allabendlich sh zu einem Zug- und Kafsenstück

Victoria „Stanley in Afrika*® ftatt.

zufluß zu danken ist Friedrih-Wilhelm

Wilbelmstädtischen zweifelhafter Witterung zum öftern nächsten Mittwoch statt.

Garde-Ulanen-Kapelle concertiren.

0 | fprohen werden Tann. eine [proc

niht dargebotenen Partie und Schlosser“ mit Fr.

\Geitern Montag wiederholt.

taat T morgen wiecerum ein fogenanni der Eintrittspreis für alle

Das

Erste Allgemeine Deutsche Empfange hatten sich die Spitzen

Rath Dr. Thiel, zahlreiche

und Oberst von Podbielski.

Wetterbericht vom 14. Juni,

Stationen.

M orgens 8 Ußzr.

Bar. auf 0 Gr

n. d. Meeressp ced. in Millitn

Wind.

| Wetter.

| S s S

5°C. =4' R.

Temperatu =|{ in 9% Celsiu

Muyullaghmore Aberdeen Christiansund Kopenhagen . Stocktholm .

aparanda .

t. Petersbrg. Moskau .

Gork, Queens- town Cherbourg . elder... ylt amburg . . winemünde Neufahrwafser Memel arts... ünster. .. Karlsruhe . . Wiesbaden . München .. Chemnitz Berlin. …. . | Wien ..…..| Breslau . ..

TT1 771 768 760 760 758 756 757

772 770 766 762 762 759 755 754

769

766 765 765 765 761 759 758 755

WNW NNO NNO

¡NNOD ¡N N

N NNO NNW NNW NW N

N ONO NW

1/bedeckt

2 heiter

3 wolkig

2heiter

4 wolkenlos

6\wolkig still bedeckt

ill wolkenlos

2 Nebel 3 halb bed. 3|wolkig 3|Dunft 3Zibedeckt 5 bedeckt 2Regen!) 3'bedeckt

NNW 3|[bedeckt

3[Regen

4| bedeckt

4 wolkig?) 5 bedeckt 4'Regen

4 wolkig?) 4 halb bed, 4 Regen

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Jle d’Aix Ma e

772 761 762

NNW SW

4 bedeckt 2 wolkig {till wolkenlos

1) 2,12 Nm. Gewitter. 2?) 3} Nwm. Gewitter. 3) Gestern anhaltend Regen.

Üebersicht der Witterung.

Das barometrishe Maximum,

welches gestern

westlich von den britishen Inseln lag, ist weiter ostwärts nah West-Europa fortgeschritten und ver- ursacht, in Wechselwirkung mit einer umfangreichen Depression über West-Rußland, in Central-Europa mäßige nördlihe und nordwestlihe Winde, unter deren Einfluß meist weitere Abnahme der Tempera- tur stattfand. Das Wetter ist in Deutschland trübe und vielfa regneris. In Memel, Neufahrwasser, Kaiserlautern, Wiesbaden, Triest fanden Gewitter statt. Breslau meldet 29, Grünberg 41 und Lesina 26 mm Regen.

Deutsche Seewarte,

E E T R E C T I E I T ZR C E Theater - Anzeigen.

Köôniplihe Schauspiele, Sonntag bleiben die Königlichen Theater ge\{loffen.

Montag:

Opernhaus.

145, Vorstellung. und Flo, Komisches Zauber-Ballet in 3

lick ften

und 6 Bildern von Paul Taglioni. Mußk von P. Hertel. Anfang 7# Uhr.

Scauspielhaus. 150. Vorstellung. Der Biblio- thekar. Schwank in 4 Aufzügen von G. von Moser. Anfang 7 Uhr.

Dienstag: Opernhaus. 146. Vorstellung. Der Prophet. Oper in 5 Akten von Meyerbeer. Text nah dem Französischen des Scribe, deuts bearbeitet von L. Rellstab. Ballet von P. Taglioni. (Fides: us Geller, vom Hof-Theater in Dessau, als Gast.)

nfang 7 Uhr. L

Schauspielhaus. 151. Vorstellung, Die Räuber. A Va in 5 Aufzügen von Schiller. Anfang

r.

Deutsches Theater. Sonntag: Der Richter von Zalamea.

Montag: Das Käthchen von Heilbronn.

Dienstag: Die Journalisten.

Berliner Theater. Sonntag: Gräfin Lea. (Ludwig Barnay.)

Montag: Zum 1. Male: Mein neuer Hut. D Doctor Wespe. (Friedrich Mitter- wurzer.

Dienstag: Kean. Anfang 74 Uhr.

Lessing - Theater. Sonntag: Leßte Auf- führung in dieser Saison Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.

Wallner-Theater. Sonntag: Gastspiel von

Therese Biedermann vom Theater an der Wien in Wien. Zum 9. Male: Mamsell Nitouche. Vaudeville in 3 Akten und 4 Bildern von H. Meilhac und A. Millaud. Musik von M. Hervé.

Vor der Vorstellung, bei günstiger Witterung : Großes Garten-Concert. Anfang des Concerts 64, der Vorstellung 74 Uhr.

Montag und folg. Tage: Gasispiel von Therese Biedermann. Mamsell Nitouche.

Victoria-Theater. Sonntag: Lum 299. M.: Staulcy in Afrika. Zeitcemälde in 10 Bildern von Alex. Moszkowski und Richard Nathanson. Musik von C. A. Raida. Ballet von G. Severint, Anfang 7{ Uhr.

Montag: Zum 300, Male: Stauley in Afrika.

Friedrih-Wilhelmstädtisches Theater und Concert-Park. Direktion: Julius Fribßsche.

Sonntag: Zum 149, Male: Der arme Jonathan. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musik von Carl Millöcker.

M wird L E lf a * und Übermorgen - v mea n täthdk None E Sen, Das weitere Repertoire der

Woche ift folgendermaßen festgestellt: Dienstag:

I. Theil“; Freitag: „Der Unterstaatssekretär*; Sonnabend: „Faust's ein Leopold“.

Fn der morgigen Aufführung von „Gräfin Lea“ spielt Ludwig Barnay wieder die Rolle des Advokaten Deckers. Außer in „Doctor Wespe* tritt am Montag Friedrich s wirk\samsten Einakter, in „Mein neuer Hut“ von Max Bernstein, auf.

Das Repertoire der nächsten Weche lautet : ; (Friedrich Mitterwurzer.) Dienstag: «Der Probepfeil.“ (Sue S Me L rath (Friedri ilterwurzer. reitag: ; (Friedri Mitterwurzer, Ludw. Barnay.) Sonn-

Wallner-Thbeater. / i

„Mawsell’ Nitouche“, in welcher Novität der Gaft dieser Bühne, Frl. Therese Biedermann, im Verein mit den Darstellern der andern dur Beifall ausgezeichnet wird, geftaltet

herigen Aufführungen vor Nea Buse stattfanden. -Theater.

Am nächsten Montag findet die dreihundertste Aufführung von In den stellungen ganz ungewöhnlich tiark besubt, was dem großen Fremden-

Das „Große Orientalische Laternenfest“, im Concertpark theils wegen ungünstiger,

Die Dire Vorkehrungen getroffen. Als drittes

fältigst ausgewählt, sodaß dem Publikum ein genußreicher Abend ver-

; Kroll’s Théater.

Anton Erl is aus Dresden wieder zurücgekchrt und wird morgen wieder als Postillon von Lonjumeau auftreten. reiht sich am Dienstag der George Brown in der Das Gastspiel der Fr. Sembrih findet am ttwod Fortsetzung in einer hier ei von der gefeierten Sängérin noh

artha. Heink als Madame Bertram wird am

Bellec-Alliance-Theater Da das Wetter am leßten Sonntag wenig günstig war, findet

C s Q Cg : o Vergnügungen und Sehenswüt digkeiten einschließli Eintritt ins Theater (soweit Raum) nur 50 S beträgt.

Mannigfaltiges. Se. Majestät der Kaiser und König besichtigte heute die

Vorstandes am Kaiser-Portal versammelt, unter ihnen der Staats- Minister Dr. Freiherr Lucius von Ballhausen, der in seiner ‘dovpelten Eigenschaft als Chef der Landwirthf chaftisverwaltung und Präsident der Ausstellung erschienen i j der Staats-Minister Dr. von Sollen: der Geheime Ober-Regierungs- ohe des Direktoriums, Freiherr von Hausen, Ua Ulri von Oerßen urz na der Prinz Hermann zu Sachsen-Weimar, der Herzog Ernst Günther

In Scene gesezt von Julius Fribshe. Dirigent: Hr. Kapellmeister Knoll. Anfang 7 Uhr. 4

stellung, Se. vor. Unter Se. Kaiserloge. neue die Kapelle

„Die Journalisten“ ;

Zalamea“ ; Donnerstag: „Fau

Theater

Súblefien“.

Mitterwurzer ir. cinem seiner | Die prämiüirten

Montag: „Doctor (Friedri Mitterwurzer, Wespe“. „Mein neuer Hut.“ Abonnements-Vorstellung): | der dem 2.

preußische

erproben.

allerersten Rang:8, da alle bis- | Hurrah der

lezten Tagen waren die Vor-

städtisches Tbeater.

welches im Friedrih- theils unterbleiben mußte, findet nun am ktion bat hierfür die umfassendsten

geführt wurden.

zu Schleswig-Holstein und alsdann au der hohe

on lihe Hoheit der Prinz Friedri 11 Uhr fuhr imo Vorantritt ter Herren des Direktoriums begab Majestät sodann durch die große Ausftellungshallez in die Hier überrei ershienene der 3. r vond intonirte nunmehr die Ouverture zu Meyerbeer s , Gleichzeitig begann die Grupven ter von e y lche sih zu Kavallerie-Pferden für die Armee eignen, waren bereits in einer Front auf dem großen Ring aufgestelt und wurden zunächst vorgefübrt. Es folgten sodann Armee-Remonéen aus den König- lien Remonte- Depots, 44 Jahre alt, und hierauf fünfjährige Kavallerie-

alten Pferde, we

Pferde aus den Regimentern. Garte-Ulanen-Regiment geh Goldfuchs-Wallah „Hauptmann* so fehr bas J des Kaisers, daß Er den Dirigenten des Kaiserlichen Réitstalles, Major von Packish von den Schlesis@Gen Dragonzrn zu Si um ihm - aufzutragen, Nawdem f Pferde aus den Regimentern vorgeführt waren, \sprengten unter dem Menge die 8. Batterie des _die Na(@dem die Artillerie wieder abgefahren war, wurden die mit ersten und zweiten Preisen prämiirten Hengste aller Alteréklassen vorgeführt und zwar zunächst die Carossiers, dann die Reit- und Wagenpferde, die Traber und endli die {weren und leichteren Arbeits\hläge. Es trat jeßt eine kleîne Programmänderung ein, indem zunächst die präch- tigen Thiere ter Staatsgestüte außer Konkurrenz aufgestellten b 1 lothringensœen Gestüte und sodann erst prämiirte Zuchtgruppen vor- Den Beschluß biltete das Vorführen von Gespannen.

otektor der Aus- Leopold. Punkt

enen Zweispänner der Kaiser vor dem Kaiser- as

chte dem Kaiser fe Ahsbahs - Holstein das holfteinisGe Gestütsbuch. Währenddessen hatte Garde-Ulanen Wagner's Kaisermarsch gespielt eldlager in Vorführung der Ärmeepferde. Züchtern ausgeftellten 3} Jahre

Unter den lebt„enannten Thieren erregte rige 1,664 m hohe ost- nteresse

berief, das Pferd für dea Kaiserliden Dienst zu fotann ncch sechêéjährige und ält:re Kavallerie»

beiden 6-Gespanne der 3. und 9. Garde-Feld-Artillcrie-Regiments in die Bahn.

Bayerys, Württembergs sowie die Pferde der preußishen und elsaß-

Mrs\sikcorps wird die Potsdamer Das übrige Programm ift sorg-

Dieser Partie Weißen Dame“

Mittwoch seine G ai

Die Aufführung von „Maurer | ein,

Einladungen

. 4e. D A

Cine —TTUci5 T C Hr

F Freiherrn der 21.

Pferde-Aus stellung. Zum der Bebörden und die Herren des

Belgrade“ Chren- 4 Herzog von Ratibor,

war, der

Offiziere sowie die Herren

10} Uhr erschienen

Im prachtvollen Park um 47 Uhr: Großes Doppel- Concert. Auftreien erster Gesangs- und Instru- mental-Künstler.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Kroll's Theater. Sonntag: Der Poftillon von Lonjumeau. (Chapelou und Sit. Phar: Hr. Anton Erl, als Gaît.)

Montag: Maurer und Schlosser. (Mad, Bertram: Fr. Heink )

Dienstag: Gastspiel des Hrn. Anton Erl. Die weiße Dame. i,

Mittwoh: Auftreien von Fr. Marcella Sembrih. Martha.

Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Be- leuchtung des Sommergartens: Großes Concert. Anfang Sonntag 4, an den Wochentagen o, der Vorstellungen 7 Ühr.

Belle-Alliance-Theater. Sonntag: Zum 106. Male: Der Nautilus. Eintritt 50 §.

Fm prachtvollen glänzenden Sommergarten: Großes Militär-Doppel-Concert. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. Brillante Illumination des ganzen Garten-Etablissements. Anfang des Concerts 4 Uhr. der Vorstellung 74 Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde

Am Landes-Ausftellungs - Park (Lehrter Bahnhof) Geöffnet von 12—11 Ühr. TLTäglih Vorstellung im E Theater. Näheres die Anschlag- zettel.

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„Mordlaud-Panorama“ Wilhelmstraße 10. Geöffn. b. z. Dunkelheit.

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Das alte Rom

mit d. Triumphzuge Kaiser Constantins i. J. 312 n. Chr. v. d. Kgl. Prof. J. Bühlmann u. Alex Wagner in Münhen. Täglich geöffnet v. Mor- gens 9 Uhr bis zur Dunkelheit. Eintritt 1

Neu eröffnet.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Emma Schnell mit [Hrn. Wilhelm Hartwig (Königsberg). —- Frl. Emma Engel- hausen mit Hrn. Hofbesizer Friedcich Koch (Grindau). Frl. Alwine Lütgens mit Hrn.

Frankfu prinz von J gartens mit seinem Bürgermeisters Z um 11 Uhr wieder auf dem Hauptbahnhofe woselbst im Speisesaale ein Frühslück eingenommen wurde. Zu demselben hatten die Spißen der Behörden fowie das A R e Hessischen Hujaren-Regiments Nr. 13 erhalten. Commandeur des XI. Armee-Corps, General der Jnsanterie von ven Conmnmaneut F Division (Frankfurt a. nant von Lindequist; gegenüber saßen der Commandeur des Hessischen Husaren-Regiments Nr. 13, Oberst-Lieutenant Freiherr von Bissing und Prinz Be Weimar, Rittmeister in demseiben Regiment. i 40 Minuten erfolgte unter lebhaften Hochrufen des zahlreichen Publikums die Abfahrt des

Belgrad, 14. Juni. , zufolge hat die Regierung den serbishen General- Konsul in Pest beauftragt, gegen die Maßregeln, betreffend die Shweineeinfuhr, als dem bestehenden Vertrage zu- widerlaufend, Pro test einzulegen.

(Fortsezung des Rau en in der Ersten und Zweiten

Nah Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

rt a. M., 14. Juni. (W. T. B.). Der Kron- talien machte nach dem Besuh des Palmen-

Gefolge unter Führung des Ober- Miquel eine Rundfahrt durch die Stadt

Der Kronprinz saß zwischen dem Gröimati Uno l M.), General-Lieute-

Bernhard zu Sachsen- Um 12 Uhr

Kronprinzen nah Basel. (W. T. B.) Der „Agence de

eilage.)

Ritsher Köhler (Hamburg). Frl. Meta Haeberer mit Hrn. George Meißner (Stallupönen—Lößen). Frl. Magdalene Zell mit Hrn. Franz Feltback (Hamburg—Hannover). Frl Hedwig Henius mit Hrn. Rechtsaawalt Hugo Radt (Thorn).

Verehelicht: Hr. Wilhelm Otto mit Frl. Marie Scuhr (Wismar). Hr. Karl Grebe mit Frl. Lina Kreuß (Neunkirhen, Reg.-Bez. Arnsberg— Siegen). Hr. Fr. Wilh. Müller mit Frl. Anna Hilgers (Urniß—Walporzheim). Hr. Paul Eckert mit Frl. Einma Smidt (Potsdam). Hr. Robert Härtel mit Frl. Marianne Brevbof (Potsdam). Hr. Pastor Gottfried Paschen mit Bertha Gräfin v. Bylandt (Haag). Or. Dr. med. Buß mit Frl. Henny Ritter (Oldenburg).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hugo Czyrn von Terypiy (Güldenboden). Hrn. Rechtsanwalt Willenbücher (Königsberg). Hrn. Max Volk- hart g Hrn. A. Griesbach (New- York). Hrn. Ingenieur Eduard Haetge (Buckau). Hrn. Heinrich Köhnen (Ruhrort), Hrn. Gustav Kampe (Kleinmühlingen). Eine Tochter: Hrn. A. Stahlbaum (Königsberg).

Gestorben: Frau Luise Töpel, geb. Sievert (Magdeburg). Hr. Fabrikant Karl Friedrih Riedel (Wittgensdorf). Hr. Revierförster Hein- rich Ebneter (Gorasdze). Frau Hedwig Werner, geb. Braun (Berlin).

[16670] Am 7. Juni d. I. entriß uns der Tod den General-Direktor der Hagelverficherungs-

Gesellschaft „Ceres“, Herrn A. Meyer, nah kurzem Krankenlager.

Sein allezeit bethätigtes reges Interesse für die Gesellschaft, sein ehrenwerther Charakter sichern ihm ein freundlihes Andenken !

Der Verwaltungsrath der „Ceres“‘, Deutschen Verficherungs - Gesellschaft gegen Hagelschaden a. G.

[16671] Durch den Tod des General-Direktors Herru A. Meyer baben die Unterzeichneten niht nur einen liebevollen Vorgesetzten, sondern einen väterlihen Freund ver- loren, der besonders durch seinen Gerechtigkeitssinn und Wohlwollen sich ein. unvergänglihes Denkmal in den Herzen seiner Beamten errichtet hat. Diesen Aufruf widmen in treuem Andenken die dankbaren Beamten der „Ceres“, Deutschen Versicherungs - Gesellschaft gegeu Hagelschadeu a. G.

Redacteur: Dr. H. Klee.

Berlin: Verlag der Expedition (S ch olz).

Oruck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließlick Börsen-Beilage).

Erste Beilage

E E wmv S A Ei

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Me 142.

Königreich Preußen.

Privilegium Mee erttiag auf den Inhaber lautender Stadt-

eihesheine der Stadt Stendal im Betrage von 230 000 M

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.

Nachdem der Magistrat der Stadt Stendal in Uceberein- mmung mit den Beschlüssen der dortigen Stadtverordneten- ersammlung vom 9. Mai, 18, Juni und 1. Juli 1889 beschlossen

hat, die zur weiteren Regulirung der Wasserläufe, zur Erbauung eines Central-Sprigenhauses, einer Leichenhaüe, einer Turnhalle, eines Kühlhauses auf dem Schlachthofe, zum Rathhausumbau, zur Anlegung ers u e R ana Straßen eForDeLiGen d einer Anlethe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der 1tädtishen Behörden zu Stendal : zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 230000 Æ ausstellen zu dürfen, da ih dlercegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldnerin Etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des Geseges vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihesheinen zum Betrage von 230000 #4, in Buchstaben: Zweihundertdreißig- tausend Mark, welche in folgenden Abschnitten : 150 000 6 zu 1000 60000 , 500 , 20000 „,„ 200,

zusammen 230 000 46 nah dem anliegenden Muster aus8zufertigen, mit drei und einem halben Prozent jährli zu verzinsen und nah dem festgestellten Tilgungs- plane mittelst Verloosung jährlich vom 1, Januar 1891 ab mit wenigstens einem Prozent des Kapitals, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescbeinen, zu tilgen sind, dur gegenwärtiges A Unfere landesherrliße Genehmigung ertheilen. Die irtbeilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inahaber dieser Anleihesheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ift, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des

Minonthuimg worn dAtat 41: n 7 SEEE (4c aCe Je (Ceres

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlih der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über- nommen.

__ Urfkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben Altenburg, den 3. Mat 1890.

(L. 8,) WilhelmR. Herrfurth. Provinz Sachsen. Regierungsbezirk Magdeburg.

Anleibeschein der Stadt Stendal IV. Ausgabe Buchstabe Über é. Reichswährung. Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlihen Privilegiums vom (Amtsblatt der Königlichen MBAE zu Magdeburg 18 Nr. .…. Seite... und Geset- . . , laufende Nr

Auf Grund des von dem Bezirksaus\chuß zu Magdeburg ge- nehmigten Beschlusses des Magistrats und der Stadtverordneten- Versammlung zu Stendaï wegen Aufnahme ciner Schuld von 230 000 4, bekennt sich der Magistrat zu Stendal Namens der Stadtgemeinde dur diese, für jeden Inhaber gültige, Scitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Darlehns\{uld von

Mark, welche an die Stadtgemeinde baar gezahlt worden und mit drei und einem halben Prozent jährlich zu verzinsen ist.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 230 000 #6 erfolgt nah Maßgabe des genehmigten Tilgungsplans mittelst Verloosung der Anleihescheine in den Jahren 1891 bis spätestens 1934 einshließ- li aus einem Tilgungsstock, welher mit wenigstens Einem Prozent des Kapitals jährlih unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen gebildet wird. Die Ausloosung geschieht in dem Monat Mai jeden Jahres. Der Stadtgemeinde bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungs\stock zu verstärken oder auch sämmt- lie noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen.

Die durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben- falls dem Tilgungsftock zu. : | /

Die ausgeloosten sowie die gekündigten Anleihesheine werden unter Bezeihnung ihrer Bu{staben, Nummern und Beträge fowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentli bekannt gemaht. Diese Bekanntmachung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zählungstermine in dem „Deutschen Reichs- und Preußischen Staats - Auzeiger“, dem Amtsblatt der König- lihen Regierung zu Magdeburg und dem Altmärkishen Intelligenz- und Leseblatt zu Stendal. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von dem Magistrat mit Genehmigung des Königlichen Regierungé-Präsidenten in Magdeburg ein anderes Vlatt bestimmt.

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 2. Januar und am 1. Juli, von Jede an gerechnet, mit drei und einem halben Prozent jährli verzinst.

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, bezw. diefes An- Lcihesheines bei der Stadt-Hauptkasse zu Stendal, und zwar auch in der nah dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. :

Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleide- \ceine sind au die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fällig- keitstermine zurückzuliéfern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die Fitablen Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die innerhalb vier Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres, in welchem & fällig geworden, niht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadtgemeinde. Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernichteter Anleihescheine “erfolgt nach Vorschrift der §8. 838 und ff. der Civilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (Reichs-Ges.-Bl. S. 83), bezw. nah §. 20 des Ausführungsgesezes zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Geseßz-Sammlung Seite 281). 4

Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zins- \{einen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei dem Magistrat anmeldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine dur Vorzeigung des Anleihesheins oder U in glaubhafter Weise darthut, nah Ab- lauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin niht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt werden.

Mit diesem Anleihescheine sind halbjährige Zinsscheine bis zum Sélusse des Jahres . .… . ausgegeben; die ferneren Zinsscheine werden für zehnjährige Zeiträume ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen Reibe von Zinsscheinen erfolgt bei der Stadt-Hauptkasse in Stendal gegen Ablieferung der der älteren Zinsscheinreihe bei- edruckten Anweisung, Beim Verluste der Anweisung erfolgt die-

ushändigung der neuen Zinssheinreihe an den Inhaber des Anleihe-

von Schol z.

[S M B F “Gei \cheinen für die zehn Jahre 18 .

seins, sofern dessen Vorzeigung rehtzeitig geschehen ift.

Berlin, Sonnabend, den 14. Juni

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflihtungen haftet die Stadtgemeinde mit - ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft. L TLE

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Stendal, den .. ten tis

(L. 8) Der Magistrat der Stadt Stendal. (Eigenhändige Unterschrift eines Magistrats-Dirigenten und noch eines anderen Magistrats-Mitgliedes unter Beifügung des Amtstitels.)

Eingetragen im Anleihesheinbuh der Stadt Stendal.

Provinz Sawhsen. Regierungsbezirk Magdeburg. Zinsschein h

._._, Reibe zu dem Anleihesheine der Stadtgemeinde Stendal 1V. Ausgabe Buchstabe …… . . Nr. . . . über .. . . H zu drei und einem halben

Prozent Zinsen über Ee

Der Inhaber dieses Zins\heines empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 2, Januar (bezw. 1. Juli) 18 . . ab die Zinsen des Uoepencunten Anleihescheines Is das Halbjahr vom 3 ten è

is ., ten i M... A bei der Stadt- Hauptkasse zu Stendal. Stendal, den . . ten 18 2 (L 8) Der Magistrat der Stadt Stendal. (Unterschrift des Magistrats-Dirigenten und eines anderen Magistrats- : Mitgliedes.)

Dieser Zinsschein ift ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird.

Eingetragen im Zins- \cheinbuhe der Stadt Stendal Blatt .

Provinz Sachsen. Regierungsbezirk Magdeburg. Anweisun zu dem Arleiheshein der Stadtgemeinde Buchstabe . . . Nr. . . über

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rüdck-

gabe 31 mem obiaen Anlethelhetne die te-Meiho uan—

) i . bis 18 . . bei der Stadt-Haupt-

kasse zu Stendal, sofern niht rechtzeitig von dem als solchen si

auëweisenden Inhaber des Anleihescheines dagegen Widerspruch er-

hoben wird.

Stendal, den . 1851 (L. S) _ Der Magistrat der Stadt Stendal.

(Unterschrift des Magistrats: Dirigenten und eines anderen Magistrats- Mitgliedes.) Eingetragen

_ Anmerkung: Die Namensuntershriften des Magistrats- Dirigenten und des zweiten Magistrats-Mitgliedes können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein und jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Die Anweisung is zum Unterschiede auf der ganzen Blatt- breite unter den beiden leßten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nahstehender Art abzudrucken :

. . ter Zinsschein. | . .. ter Zinsschein.

Anweisung.

Parlamentarische Nachrichten.

Schluß des Berichts der gestrigen (16.) Sißung des Reichstages. Zur ersten Berathung steht zunächst eine Novelle zum Strafgesez buch, betreffend die wissentliche Benußung schon einmal verwendeter Post- oder Telegraphen-Werthzeichen nah gänzlicher oder theilweiser Entfernung des Entwerthungszeichens zur Frankirung neben der Strafe für die wegen der Entziehung der Gebühren be- gründete Strafe (8. 276); betr. die vorsäßliche oder fahrlässige Beschädigung einer Telegraphenanlage (8. 317 und 318); betr. die Einschaltung eines §. 318a zum Schutz der Rohrpostanlagen; betr. eine veränderte Fassung der Strafbestimmungen für Anfertigung von Werthzeichen ohne Auftrag einer Behörde und die Bai eung oder Feilhaltungentwertheter Wert hzeichen (88. 36 und 364); endlich eine Einschaltung in §. 367, betr. die Nichtbefolgung der Verordnungen der Post bei Ver- sendung oder Beförderung von leiht entzündlichen oder äßenden Gegenständen.

Nach den s{hon mitgetheilten Ausführungen des Bericht- erstatters Abg. Klemm nimmt das Wort der Abg. Gröber: Es ist mir fraglih, ob dieses Gesey überhaupt nothwendig ist. Diese beständige Gesezmacherei ershwert niht nur die Handhabung der RtUR sondern vermindert auch die Achtung vor dem Strafgeseßbuh im Volke. Die leßte durchgreifende Aenderung des Strafgeseßbbuchs hat 1876 stattgefunden. Schon damals lag eine ganze Reihe von Fragen vor, die jeßt in dieser Vorlage behandelt werden. arum hat man damals nicht die Regelung dieser Fragen in die A genommen? Jm Großen und Ganzen trifft die

D nicht Sill die bis jeßt straflos blieben. Jn den allermeisten Fällen wird eine gewöhnliche Sachbeschädigung von Telegraphenanlagen {hon durch das Strafgeseßbuh 45 nügend bestraft, niht bloß mit Geld, sondern auch mit Ge- fängniß bis zu 2 Jahren. Die Vorlage geht aber noch weiter und stellt sogar die fahrlässige Gefährdung unter Strafe; dazu hat bisher ein Bedürfniß niht vorgelegen. Der Fall, daß dur das Fällen eines Baumes zwar keine wirklichen Störun en der Telegraphenleitungen, aber eine Gefahr herbeigeführt wird, dürfte äußerst selten vorkommen und event. durch die Straßen- oder Baupolizeiordnung betroffen werden können. Jch bin überhaupt kein Freund von Strafandrohungen gegen fahrlässige Handlungen. Das Bedürfniß einer Strafe liegt ens vor im Fall einer Gefährdung von Leib und Leben.

u ih meine mit dem Vorredner, daß die Telephonanlagen nicht eineUnterart der Telegraphenanlagen sind undbesonders behandelt werden müssen. Telegraphen-Werthzeihen, wenn sie einmal kassirt sind, werden dem Publikum niht mehr zurückgegeben.

n der Hauptsache werden nur die Telegraphenbeamten in die

age kommen, vielleicht schon entwerthete Telegraphenmarken

oh uan Dtnl 4j - ed

1890.

betrüglicherweije noch einmal anzuwenden; ihnen gegenüber genügen die Bestimmungen über Beamten-Untershhlagungen vollauf. Briefmarken können allerdings noch einmal ver- werthet werden. Hier handelt es sich aber um eine Defraudation, welche bereits unter Strafe gestellt ist. Was die Verwendung nachgedruckter Marken betrifft, so werden eltende Briefmarken niht nachgebildet, sondern alte, seltene riefmarken, und da liegt keine Gefahr vor. Stneidet aber aus einem Markenalbum eine geltende aus, so ist ebenfalls keine Gefahr vorhanden, denn diese Marken unterscheiden sich auf das Deut- lihste von den Originalen. Ein Bedürfniß, das ganze Briesmarkengewerbe unter Polizeiaufsicht zu stellen oder ganz zu verbieten, kann ih nicht anerkennen. Strafandrohungen wegen der Einsendung leiht entzündbarer Gegenstände fann die Post nah meiner Meinung {hon jeßt auf Grund. des geltenden Strafrechts“ exlässen. Jch glaube, daß wir mit dieser gane Novelle mindestens so lange warten können, bis eine evision des ganzen Strafgesezbuches vorgenommen wird. Die Bezugnahme auf Erkenntnisse des Reichsgerichts scheint mir auch keine große Eile zu begründen; wir haben es oft genug erlebt, daß die Erkenntnisse des Reichsgerichts früheren Ent- scheidungen zuwiderliefen. Reichsgerichts-Erkenntnisse sind noch lange keine Geseve, sie können sih ändern. Jh bin au für eine Kommissionsberathung, aber in dem Sinne, daß die Vor- lage begraben und abgelehnt wird.

Abg. Horwiß: Zur Vermeidung der Unzuträglichkeiten, gegen welche dieses Gese gemacht ist, bietet die bestehende Geseßgebung keine ausreihende Handhabe. Es wäre am besten, den Geseßentwurf ohne Kommissionsberathung anzu- nehmen, aber eine Erörterung über die zweifelhafte Frage, ob die Fernsprechanlagen ohne Weiteres als Unterart der Tele- graphenanlagen anzusehen sind, kann niht im Plenum statt-

mand arke

T a Pater C E E E rp ira I E A ai

finden. Dem Abg. Gröber kann ih in dem geringen Maß

von Achtung, weiches er den Entscheidungen des höGhsten Ser rihtshofs entgegenbringt, nicht beistimmen. Jh beantrage, die Vorlage derjenigen Kommission zu überweisen, welhe zur Vorberathung des Rintelen’shen Antrages wegen der Zu- stellungen bereits besteht.

Bundeskommissar Geheimer Ober-Postrath Dambach: Jn der Praxis hat ih für die Post- und Telegraphenverwal- tung das absolute Bedürfniß herausgestellt, mit dieser Novelle niht länger zu zögern. Wir hätten uns sonst den anderen Staaten gegenüber einer internationalen Verpflichtung ent- zogen oder wenigstens dem, worauf wir von anderen Staaten aufmerksam gemacht worden sind. 1876 hatten wir noch kein Reichsgericht, deshalb kam die ganze Judikatur in Bezug auf die Störung von Telegraphenanlagen damals noch mcht zur Kenntniß des obersten Gerichtshofes. Was die Frage der Nachbildung der Freimarken betrifft, so ist diese erst in der neuesten Zeit sehr dringend geworden. Fremde Telegraphenverwaltungen haben auf den Miß- brauh mit der Nachbildung von Freimarken auf- merksam gemacht, sodaß es dringend nothwendig ist, im Wege der Gesezgebung vorzugehen. Die Beschädigungen und Gefährdungen von Telegraphenanlagen sind niht so selten, wie der Abg. Gröber meint. Nach meiner langjährigen Erfahrung kommen fahrlässige Beschädigungen von Telegraphen- anlagen, durch welche der Betrieb noch niht behindert wird, alle Augenblicke vor. Daß die Telegraphen-Freimarken nicht in die Hände des Publikums kommen, ist nicht richtig; in diesem Augenblick in Deutschland allerdings nicht, aber fcüher G wir Jahre lang Telegraphen-Freimarken gehabt. Der

iebhaberei der Briefmarkensammler wollen wir keineswegs entgegentreten; im öffentlihen Jnteresse aber muß die Ver- waltung dafür sorgen, daß keine Täushung vorkommt. Solche Briefmarken sind häufig ausgeschnitten und zur Frankirung von Postsendungen benußt worden.

Darauf wird die Vorlage an die zur Vorberathung des Antrages Rintelen eingeseßte Kommission über- wiesen.

Es folgt die erste Berathung des neuen Nieder- lassungsvertrages zwishen dem Reih und der schweizerishen Eidgenossenschaft.

_ Abg. Baumbach: Die Erneuerung des \{weizerischen Niederlassungsvertrages entspriht unseren, {hon im vorigen Jahre geäußerten Wünschen. Die Affaire Wohlgemuth, in welcher sih ein Polizeiagent mit großer Ungeschicktheit kom- promittirt hat, hatte bedauerliher Weise im vorigen Fahre eine Verstimmung zwishen dem Deutschen Reih und der Schweiz herbeigeführt. Fn der offiziösen Presse wurde die Schweiz zu den wilden Ländern gerechnet, es war von der Sprache der Kanonen die Rede und man faßte die Schweiz sogar an ihrem empfindlihsten Punkt, der Neutra itätsfrage, an. Der damalige Vertreter des Aus- wärtigen Amts stellte wiederholt in Abrede, daß eine Ver- stimmung zwischèn uns und der Schweiz bestehe oder bestanden habe. Aber die Thatsachen waren noch nicht so lange her, die Kündigung des Vertrages lag vor, und da mußte man sich in der That fragen, ob nicht ein kurzes Gedächtniß zu den hervorragendsten Eigenschaften eines Diplomaten gehören müsse. Damals sprach man_von der Unterdrückung der Umsturzbestrebungen in der Schweiz, Jn leßter Zeit hat aber ein nationalliberales Blatt in Hamburg, in welchem jevt zuweilen über die auswärtige Politik retrospektive Betrahtungen angestellt werden, auseinandergeseßt, daß es is nicht um M da zwischen dem Reih und der Schweiz gehandelt habe, sondern darum, daß nach der Meist begünstigungsklausel im Frankfurter De die Angehörigen Frankreihs in Elsaß-Lothringen dasselbe Recht in Anspruch nehmen können, welches me dem Schweizer Niederla}sungsvertrage die Angehörigen der Eidgenossenschaft Die 10 daran knüpfenden Bedenken F zur Kündigung des Niederlassungsvertrages getndre emgegenüber bemerke ih, daß die Ausweisungs- efugniß der kontrahirenden Staaten aus Gründen der öffent- lihen Sicherheit durch den Niederlassungsvertrag in keiner Weise alterirt wird. Zur Kündigung gab Anlaß eine Diffe- renz in der Auslegung über den Art. 2 des früheren Ver=

uns

in Deutschland a fönnen.