1890 / 146 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 18 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

P E E nr - E R" m 2 r M

E L IEE

sein, Demjenigen, der von seinem Ret den bescheidensten Gebrauch mat, dieses Recht überhaupt zu verwehren? Jhré Furcht basirt ledigli auf der Gewohnheit. Jst es recht und billig und sfittlih, die Gran als eine ; untergeordnete; Kaste anzusehen? Sie habèn doch“ ‘selbst: die Ritterlichkeit und Galanterie gégen das weiblihe Geshleht in Ihren gesellschaftlihen Kodex aufgenommen, nicht etwa aus Herablassung gegen die mit Anmuth gepaarte Schwäche, sondern weil Sie die Frau: als dem Manne eben- bürtig anerkennen, Das hat nichts: zu thun mit den Teufeleien, die über Nacht die menshlihe Natur umzu- krempeln suchen und eine brutale Gleichberehtigung wollen, die keinen Sinn hat. Man sollte den Frauen doch dieses kleine Recht niht beschneiden, lediglich um der ganz unbe- rehtigten Furcht willen, daß sie nahher mehr Rechte ver:angen könnten. Wenn man ihnen heute niht das Wahlrecht giebt, so wird man die Frage nur vertagen.

Auf Antrag des Abg. von Cuny wird die Debatte über die Frage der Jnnungsschiedsgerichte vershoben bis zur Besprechung des 8. 72. : Abg. Hirsch: Das Wahlrecht muß soweit gehen, als die Unterwerfung unter das Schiedsgericht geht. Es giebt Ge- werbegerichte, bei welchen die Parteien die Schiedsrichter für jeden Fall wählen. Was is unsere Forderung anderes als eine Verallgemeinerung dieses jegt vereinzelt bestehenden Ver- fahrens? Jeßt wollen Sie die Gewerbegerichte allgemein ein- führen, nehmen aber allen Personen unter 25 Jahren undallen weib- lichen Arbeitern das Recht der Mitwirkung. Dadurch kann das Ver- trauen zu den Gerihten niht erhöht werden. Liegen für diesen Ausschluß vom Wahlreht irgend welhe Erfahrungen vor? Bei den Krankenkassen sind die weiblihen und männ- lichen Arbeiter nah vollendetem 20. Jahre wahlberechtigt, ob- gleih es sih zuweilen um Objekte von 100 000 4 und um das Wohl und Wehe von 10000 Mitgliedern handelt. Niemals is aber von einem Mißbrauch dieses Wahlrechts oder von einer Schädigung durch dasselbe etwas gehört worden. Es liegt deshalb kein Grund vor, hier davon ab- zuweichen.

Abg. Dreesbach weist darauf hin, daß vor den Ge- werbegerichten gerade die jüngeren Arbeiter zwischen dem 21. und 25. Lebensjahre Reht zu nehmen haben werden, und gerade dieser großen Menge von Arbeitern will man das Wahlrecht nehmen. Mit dem Frauenstimmrecht ist das- selbe der Fall. Für die aktive Wahlberechtigung is} doch nicht nothwendig, daß Jemand die örtlichen Verhält- nisse genau kennt; der Wähler muß nur die Personen kennen, die er wählen will ; deshalb is der zweijährige Auf- enthalt nicht erforderlih. Wenn man diesen Aufenthalt aber verlangt, dann müssen ernan geführt werden; wenn man diese Forderung fallen läßt, genügt zur Legitimation bei dem Wahlakt einfa die Bescheinigung über die Beschäftigung der Arbeiter Seitens ihrer Arbeitgeber. Also auch um den Gemeinden die Arbeitslast und die Kosten der Listenführung abzunchmen, ist es besser, keinen längeren Aufenthalt als Vorbedingung der Wahlhexetigung aufzustellen.

Abg. Rickert: Die Herren scheinen gegen das Wahl- recht der Arbeiterinnen keine Gründe zu haben, als die Be- fürhtung, daß die Anforderungen in Bezug auf die Rechte der Frauen weiter gehen könnten, vielleiht fogar bis zum passiven Wahlrechte in den Gemeinden und in dem Staat. Seien Sie doch nicht ängstlich; die Frauen sind ja nicht so gefährlich. Jch konstatire, daß in der hohen geseßgebenden Versammlung weder die Regierung noch die Parteien Veranlassung genommen haben, mit 10s Gründen gegen das aktive Wahlrecht der weiblichen Arbeiter herauszukommen. Sie werden den Frauen {ließlih doch die Rechte geben müssen, welche ihnen in anderen Staaten zugestanden sind.

Staatssekretär Dr. von Boetticher:

Meine Herren! Da der Herr Vorredner so gütig gewesen ift, mi speziell auf die Gründe anzurcden, aus denen die verbündeten Regie- rungen nit den Vorshlag gemacht haben, daß den Frauen bei der Wahl der Beisißer für die Sciedsgerihte ein Wahlrecht eingeräumt wird, so will ich ihm mit einigen Worten diese Gründe auseinanderseßen. Zuvor möchte ih ihm aber bemerken, daß eigentlih die Beweisführung gegen eine Forderung, die von seiner

Partei aufgestellt wird, zunächst nit uns obliegt, sondern daß wir f

den Beweis von seiner Seite erwarten dürfen, daß es nothwendig sei, die bisher im Reiche noch nit zugelassene Theilnahme der Frauen an politishen Rechten in dieses Gesch einzuführen.

DerGrunbd, den ter Herr Vorredner uns untergeshoben hat, daß wir ein Ueberdenkopfwacsen des weiblicen Geschlchtes befürchten, dieser Grund trifft wirkli nicht zuz; wir nehmen es mit Ihnen in dem Respekt vor dem \{chöneren Geshle&t durchaus auf, ja wir erkennen fogar rüdhalt!os an, daß die Einwirkungen der Frauen auf die Männerwelt unter Umständen recht wohlthätig und segensreih sein fönnen. Die Gründe, welche für die verbündeten Re- gierungen becstimmend gewesen find, sind kurz folgende, fe liegen ja eigentlich auf der Hand, aber da der Hr. Abg. Rickert sie nicht zu kennen scheint, will ih fie ihm ent- wickeln.

Meine Herrén, es handelt fich hier um die Einrichtung von Gerichten, welche im Namen ter staatlihen Autorität ?eckcht \prechen sollen, und für deren Zusammenseßung der Staat die Verantwortun trägt. Diese Zusammenseßung muß eine solhe sein, da eine Bürgschaft dafür gegeben wird, daß die hohe Aufgabe, die die Gerichte haben, auch unbeeinflußt von irgend welchen untergeordneten und unzulässigen Rüdksihten erfüllt werden fann. Ih bitte überhaupt, diesen Gesichtspunkt bei der Be- rathung des Gesetzes nicht aus dem Auge zu verlieren, Es handelt sich hier wirkli nicht nur um ein Schiedsgericht, das im Wege des Kompromisses zusammengeseßt wird, sondern es handelt si um staatiic einzuseßende Gerichte, welche umgeben werden müssen mit den größimöglihen Bürgschaften für eine sahgemäße und objektive Rechtsprechung, um Gerichte, bei denen der Staat die Verant- wortung dafür trägt, wenn \solhe Bürgschaften nit in ausreichendem Maße geschaffen würden.

Nun, meine Herren, sagt man uns, die Frau if Brbeiterin ebensc wie der Mann, die Frau muß deébhalb auch dasselbe Recht baben, bei der Entscheidung ihrer Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber oter der Streitigkeiten, die sie mit anderen Arbeitern hat, auch rücksihtlich der Zusammenseßung des Gerichts mitzuwirken, Meine Herren, wer in aller Welt ist bisher s{@cn auf den Gedanken gekommen, bäß die staatlich eingesetzten Gerichte, weile bivher über so!we Streitigkeiten zu ent- \ceiden hatten, unter Theilnahme der Frauen errichtet werdén sollen ? Wer in aller LLelt hat li: er den Saß aufgcstellt, daß die Frauen, weil sie eine gleiche Thätigkeit üben wie die Männer, nun aud noth- wendig dieselben politischen Richte haben müßten wic die Männer ? I kann ja zugeben, taß vielleiht in vielen Fällen die Theilnahme der Frauen bei der Wahl der Beisißer der Schicdögerichte ohne jeglihe Gefahr für die Thätigkeit der Gerichte. si vollzieben kann, aber, meine Herren, eine Gewäkbr dafür ist niet gegeben, Las f@önecre Geschlecht ist auch zuglei das shwäwere Geschicch?; diescs schwächere Geschlecht ist alen möglichen Einflüssen aubgeseß!, denen der Mann in der Regel g: ößgereÎn Widersiand entgegénzuseten vermag. (Zuruf links.) Ob der Hr. Abg. Rickért diese Fähigkeit hat, weiß ih nicht. Ich sage, diejelben Gründe, welhe schon im Alterthum zu dem

„taceat. mulier in ecclesia“ geführt haben, gelten auch heute not, und bei allem Resp-kft vor den Frauen fann ich es dem staatlichen Wobl nicht für cntfprehend kalten, nenn den Frauen politishe Rechte gegeben werden. Es ist möglich, daß eine spätere Zeit anders darüber L ets der beutigen Zeit glouübet? ich “tihtig bezeihtiet zu habern.

s Aber auch aus Ibrén cigenen Anfübrungen kann ih Sie s{lägen. Wenn wirkli in einzelnen Statuten über: die Errichtung gewerblicher Schiedsgerichte die Befugniß ‘der Theilnahme der Frauen an der MWaßl der Beisitzer gegeben ist und wenn gleichwohl von dieser Befugniß von den Frauen selbst kein Gebrauch gemacht wird, dann sage i, wie ih vorher dem Hrn. Abg. Horwis entgegengebalten babe: alfo, unker den Frauen selbst is diese Forderung noch keine folche, welche von ihnen selbst als dringend und bercchtigt angefeßen wird. Wenn wirkli die Frauzn ein Interesse daran hätten, an der Wabl der Beisißer theilzunehmen, dann würde doch irgendwo und irgendwann einmal diese Wa)l D unter der Theilnahme der Frauen vollzogen haben, Haben die Herren den Beweis angetreten, daß dies der Fall wäre? Keineswegs. :

J \hließe aus allen diesen Gründen, daß es rihtig und ge- rathen ist, au hinfihtlih der Zusammensetzung der hier zu bildenden Schiedsgerichte bei den Grundsägen stehen zu bleiben, die man über die Betheiligung der Frauen an der Schöpfung staatlicher Institutionen im Allgemeinen bisher konsequent beobachtet hat

Das sind meine Gründe, Hr. Abg. Rickert. Nun polemisiren Sie gegen mi!

Abg. Pors\ch: Meine Freunde werden bei aller Hoch- ahtung vor dem weiblichen Geschleht gegen den Antrag stimmen. Es handelt sich hier niht um die Wahrung det Rechte der Frauen, sondern lediglih um die Zusammenseßung der Gerichte, welhe ohne Rücsiht auf die Person Recht sprechen sollen. Mit demjelben Rechte könnte man verlangen, daß die Frau auch das passive Wahlreht er- hält, daß sie zur Verwaltung, zum Parlament zu- gelassen wird. Principiis obsta! Mit Recht hat Hr. von Boetticher hingewiesen auf das taceat mulier in ecclesia, Zum Mindesten ist es höchst be- denklih, ein neues Prinzip in die Gesehgebung einzuführen, ohne daß die Nothwendigkeit flagrant bewiesen ist. Die Alters- grenze für das aktive Wahlrecht wollten wir in der Kommission ebenso festsezen wie für das passive Wahlreht. Daß das eine shreicnde Ungerechtigkeit gegen eine Menge von Leuten sein joll, s.he ih nicht ein. Dagegen erkenne ih an, daß die Bedingung eines einjährigen Aufenthalts. am Ort ein Er- forderniß ist. Jch beantrage deshalb, statt zwei Jahr - ein Jahr zu sagen.

Abg. Singer: Die Gegner lehnen unsern Antrag ab, weil sie den Frauen keine politischen Rechhie geben wollen, es handelt si hiex aber gar nicht um politishe Rechte, sondern nur um ganz bestimmte gewerbliche Anga enden, um Lohn- und Arbeitsverhältnisse. Dies darf mit der prinzipiellen Frage der Frauenemanzipation nicht verguickt werden. Diejenigen, welhe sh dem Urtheil des Gewerbegerihts bedingungslos zu fügen haben, müssen auch Einfluß auf die Bildung des Gerichts erhalten; das is der Grund unseres Antrags. Dagegen weiß man keinen sahlihen Grund anzuführen, sondern verweist nur auf die allgemeine Frage der politischen Rechte der Frauen, die außerhalb dieser Materie liegt. Nur die absolute Aus- fihtslosigkeit des Antrags, den Arbeiterinnen auch das passive Wahlrecht zu gewähren, hat uns verhindert, diesen Antrag {hon jeßt zu stellen. Für manche bedeutende Jndustrien, welhe fas nur Arbeiterinnen beschäftigen, wären weiblihe Gewerberichter, sowohl Arbeiterinnen wie Arbeitgeberinnen, viel besser am Plage. Wenn Sie den Frauen das Wahlrecht gewähren wollten, so würde das viel mehr Respekt vor dem weiblihen Geschlehte beweisen, als die bloßen Versicherungen des Respekts und die Verbeugungen vor dem M Geschleht. Wenn die Frauen in den Wettkampf des Lebens getrieben werden durch unsere ökono- mische Entwickelung, dann muß man ihnen auch dieselben Rechte geben, die den Männern zugestanden sind. Sie haben nur Furht vor jeder neuen dee, aber Sie werden die Entwickelung niht aufhalten. Der Reichstag würde mehx auf der Höhe seiner Mission stehen, wenn er die veraltete Anshauung, man müsse die Frauen fernhalten von allen Dingen des öffentlichen Lebens, über Bord würfe. Wir sind von der Wichtigkeit dieser Frage so durchdrungen, daß wir darüber eine namentliche Ab- stimmung beantragen, um zu sehen, welhe Parteien und welche Personen es sind, die die berehtigten Wünsche der Frauen ablehnen.

Darauf wird die Diskusfion geschlossen, die Abstimmung aber bis zur nächsten Sizung vertagt.

Schluß nah 5 Uhr.

Statiftik und Volk8wirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Auf beiden Schächten der Zehe „Ver. Sellerbeck“ bei Mül- heim a. d. Ruhr ist, wie die „Rhein.-Westf. Ztg.“ mittheilt, am 15, Iuni die gesammte Belegschaft nicht angefahren , weil die seither zu kurze Schichtdauer auf die Normalzeit der benachbarten Zechen gescßt werden sollte. Am 16. Juni Morgens fuhren 30 Mann wieder an. Die gerade stattfindende Mellinghofener Kirmes hat wohl auch Manchen zum Fetern mitveranlaßt,

Wie dasselbe Blatt \chreibt, wird der Strike der Feilen- hauer in Rems\cheid voraussichtlich die dortige sehr entwickelt e Feilenindustrie für einige Zeit auser Thätigkeit seßen, da die Fabri- fanten durch neuesten Beschluß fast einstimmig die Forderungen der Feilenhauer auf Erhöhung des Hautarifs abgelehnt haben und fest entshlossen sind, bei ihrem einmüthigen Widerstande zu beharren. Zu diesec Haltung werden sie nit allein durch die schr erheblichen verlangten Lohnsteigerunuen veranlaßt, sondern auch dur den der- zeitigen recht flauen Gesäs egang, der für unsere Feilenindustrie um so empfivdliher ist, als dieselbe in Folge threr bedeutenden Pro- duktiousfosten {on an sich Mühe hat, den Wettbewerb auf dem großen Markt zu bestehen und au bereits manches Absaßgebiet an die elsässishe oder ausländische Fabrikation unfreiwillig hat abtreten müssen. Die biesigen Fabrikanten sind daher kaum in der Lage, noh weitere beträchtlidze Lohnerhöhungen zu gewähren, wie solhe von der Feilenhauervercinigung verlangt werden. In den Arbeiterkreisen giebt man wohl hier und da auch solhen Erwägungen Raum, die größere Mehrheit ist jedo für unbedingte Durchführung des allgemeinen Ausstandes, wie solche au in einer Generalversammlung des Feilen- bauervereirs beschlossen rvurde.

Der Arbeiter-Nechts\chußzverein in Saarbrücken er- läßt, der Rhein- und Rußr-Ztg.“ zufolge, nachstehendes Rund- \chreiben: „Arbeitseinstellungen sowie Verabredungen und Verein- barungen zuiti Behufe der Erlangung günstigerer Löhne und: Arbeits- bedingungen sind -nach §. 152 der Gewerbeordnung zulässig und \traf- los. Aber jeder Arbeiter, der arbeiten will, muß ungestört zu seiner Arbeit gehen können; aller Zwang sowie Drohungen, Ehrverlezungen u. \. w. werden streng bestraft. Mitglieder, welhe {ih solches zu

Séulden kommen lassen, haben keine Uaterstüßung von Seiten des Vereins zu erwarten.“ In der Umgegend werden evangelische ee gegründet. Im Allgemeinen läßt der Versammlungs- eifer na,

In Stettin trafen am 15: Juni mit dem leßten Nachtzuge aus Breslau für den Arbeitgeberbund dèr Maurer- und Zimmergeshäfte eiwa 80 fchlesische Bauarbeiter, meist Maurer, auf dem Perfonenbahnhof ein. Die Direktion der Straßen- bahn hatte auf Ersuchen des Vorstandes einige Extrawagen bereit gehalten, mit welhen die Leute nach dec Bohrisch’schen Brauerei befördert wurden, wo sie für ‘die Naht ein Unter- koinmen fanden. In der Umgebung des Bahnhofs hatte eine größere Anzahl der sftrikenden Maurer und Zimmerleute die Fremden erwartet und es waren polizeilihe Vorkehrungen getroffen, um etwaizen Aussc{reitungen der Strikenden entgegentreten zu können, Der Polizei wurde jedoch keine Veranlassung zum Einschreiten ge- geben. Am 16. Juni Vormittags wurden die Neuangekommenen wieder mit Extrawagen der Straßenbahn in die Stadt befördert und verschiedenen Bauten zugetheilt, wo sie \ogleich ihre Thätigkeit auf- nahmen. Weitere Zuzüge von Bauarbeitern werden in den nächsten Tagen aus Schlesien erwartct. ; Ï

In Leipzig beschloß, wie die „Leipz. Ztg.“ mittheilt, am 16. Juni cine von 500 Arbeitern und Arbeiterinnen der Bekleidungs8industrie besuchte Versammlung die Beschikung des im August stattfindenden Schneiderkongresses und wählte für dessen Besuch zwei Dele- girte. Eine zahlreih besuhte Tischlerversammlung beschloß an demselben Abend von der Durchführung“ der aufgestellten Forde- rungen (neunstündige Arbeitszeit 2c.) in diesem Jahre abzusehen, da wegen des \{lechten Geschäftsganges, ‘der mangelhaften Organisation und der geringen verfügbaren Mittel eine Arbeitseinstellurg erfolglos fein würde.

Den Berliner Mechanikern sind, der „Voss. Ztg.“ zufolge, ihre Forderungen (9stündige Arbeitszeit, 21 46 Mindest-Wochen- verdienst, möglichste Einschräakung der Üeberstunden und Sonntags- arbeit, Festseßung der Akkordlöhne nah den Leiftungen eines mittleren Gehülfen und Anerkennung des Arbeitsnahweises der Gehülfen mit der Kontrole der Arbeitgeber) von etwa 71 Prinzipalen anftandslos M en worden. Nicht bewilligt haben dagegen etwa 36 Ge-

aste.

Die Schuhmacher Berlins und Umgegend beriethen am 16, Zuni, wie die „B. B. Ztg.“ mittheilt, über die in Süd-Deutsch- land stattgefundenen Arbeitseinstellungen. Die Reichstagsabgeordneten Bock (Magdeburg) und Seifert (Swneeberg-Stollberg), welche beide Schuhmacher sind, waren anwesend. Hr. Bock hob hervor, daß die Schuhwaarenfabrikanten in Eifenach einen Kongreß abgehalten, einen „Ring“ gebildet und beschlossen hatten, si bei 3000 M Konventionalstrase im Falle cines Strikes gegenseitig zu unterstützen. Als kurze Zeit darauf ‘die Mainzer Schuh- macher in die Lohnbewegung eintraten, hätten alle betheiligten Fa- brikanten ihre Arbeiter, also auch die niht im Lohnkampf stehenden, entlassen. Doch sei nah“ kaum vierzehn Tagen der Ring ge- \sprengt worden, und man habe die Forderungen der Ausftändigen bewilligen müssen. Dies fei hauptsächhlih auf das Wirken des über ganz Deutschland verbreiteten Gehülfen-Verbandes zurückzuführen, welcher bereits 12 000 Mitglieder zähle. Redner ersuchte die Berliner Schuhmacher, den hier be- stehenden Lokalverein aufzugeben und dem Verband beizutreten. Hier- mit war die Mehrheit der Versammlung jedoch nicht einverstanden, weil ein Lokalverein der Polizei weniger Angriffs8punkte biete und in demselben besser politisch gewirkt werden könne. Die Minorität wird aber eine Filiale des Verbandes errichten.

Literatur.

Das „Magazin für die Literatur des In- und Auslandes“ (Wocwenschrift der Weltliteratur, begründet von Joseph Lehmann, herausgegeben von Alfred Stößel und W. von Reiswih; Preis vierteljährlih 4 A) bietet in seinen e Nummern unter der Ueberschrift „Der Nazarener von Tula* eine (von Maximilian Harden verfaßte) Charakteristik des Grafen Lew Nikolajewitsch Tolstoi und seines sensationellen neuesten Romans „Die Kreugersonate“ nebst aus- führliher Darlegung des Inhalts und der Tendenz des leßteren. H. Keller - Jordan handelt von dem beliebten spanischen Vichter Armando Palacio Valdès und seiner neuesten Roman- dihtung, Ola Hansson über die s\kandinavishe Literatur unserer Tage, der Holländer T. Bluim über die flämische Literatur. Ludwig Fränkel giebt eine Schilderung des gegenwärtigen Studiums der deutschen Literatur in Frankreih und Hans von Base- dow bespricht die neuesten Erzählungen Fedor Dostojewski's. Neben diesen Gssays fehlt es aber auch nicht an direkten Uebertragungen interessanter Originaldihtungen in Poesie und Prosa aus dem Fran- zösishen, Spanischen, Flämischen, Russischen, welche den Leser mit den bedeutendsten und anziehendsten Talenten der Gegenwart bekannt machen. Das moderne Drama findet in Berliner und Wiener Theaterbriefen seine Berücksichtigung, und endlih werden die bemer- fens8werthesten \{chön-literarischen Novitäten in kürzeren Recensionen dem Leser vorgeführt. : O

Aus dem Verlage von Georg Lang in Leipzig ging uns zu: „Eduard Gaebler's Kontor- und eisekarte von Deutschland“ (Maßstab 1 : 1750 000, in Umshlag Pr. 1 X) Diese in Sti und Druck gut ausgeführte Karte dürfte ihre Be- stimmung sehr wohl erfüllen. Sie ist im Ganzen wie im Einzelnen übersihtlich und klar, zeigt die politishen Grenzen aller Bundes- staaten in gefälligem Flächeakolorit, die Gebirge in Braundruck, die Eisenbahnen und Dampferlinien in Rothdruck,. Zur Reifezeit erscheint sie recht gelegen.

„Eduard Gaebler's deutsche Kolonialkarte von Afrika und den deutshen Shußgebieten in der Südsee (Pr. 1,50 A) aus demselben Verlage bietet eine bequeme Uebersicht des gesammten deutschen Kolonialbesißes. Der Hauptkarte (Afrika, Maßstab 1 : 16 000 000) ift auf einer Nebenkarte das Deutsche Reich im gleihen Maßstabe beigefügt, um einen Begriff von der Aus- dehnung der deutshen Besißungen in Afrika durch unmittelbaren Verglei zu ermöglichen. Dankenswerth sind auh die beigegebene Karte der übersceishen Verbindungen des Deutschen Reichs und der deutschen Konsulate außerhalb Guropas8, sowie zwei Kärtchen von der Kapstadt und Sansibar. 2 (24S ¡a

Von „Meyer's Reisebüchern“ ist soeben „Süddeut \ch- land und Theile von Oefterreih-Ungarn“ in fünfter Auflage ershienen. (Bibliographisches Institut in Leipzig und Wien, Preis

eb. 5 M4.) Die allbekannten SigensPalten der Meyer’\chen Reise- büdeere handlihes Format, Uebersichtlichkeit und Zuverlässigkeit in den Angaben, finden si au bet diesem vereint. Dazu ist der süddeutsche „Meyer“ gegen früher wesentli erweitert, reiher ausgestattet mit Karten (28), Plänen und een (26) und Panoramen (8). Der vorliegenden Au8gabe ift ein Peti Abschnitt über Ober- ammergau und dessen Pass tons|piel, der auf alle dem Reisenden fh aufdrängende Fragen Bescheid giebt, beigefügt. Die Desterreich- Ungarn utnsafsenden Did Sh sind: Vora rlbergbahn, Nordtirol, Gisela-Bahn und Gastetn, Salzburg-Ber{htesg aden, Salzkammergut, Wien, Budapest, Prag und die böhmishen Bäder. Insbesondere solhen, welhe Süddeutshland und ODesterreih mit Rundreisebillet bereisen wollen, kann der Führer empfohlen werden.

Katechismus des Praktishen Ackerbaues. Von Wilhelm Hamm. Dritte Auflage, gänzlih umgearbeitet von A. G. Schmitter, Assistent an der Universität Leipzig. Mit 138 in den Text gedruckten Abbildungen. XVI und 214 Seiten. In Original- Leinenband. Preis 3 A4 Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Dieser Katehismus enthält das Wichtigste auf dem Gebiete der Be- arbeitung, des Anbaues und der Mun des Ackers und entwirft ein abgerundetes Bild von dem heutigen Stande des Ackerbaues, Wir weifeln niht, daß auch diefe neue Auflage des anerkannt praktischen Buches fich immerfort neue Freunde erwerben, besonders aber den

jüngeren Landwirthen und Studirenden ein nüßliher Rathgeber werden wird.

O A J ovtebenb ranz August Julius Fiek, geb E 10. No Fier, eboren ain 37)--Ernst Friedri Splittgerber, geboren am leßter Aufenthaltsort Lübbesee-Müble, 14. Auguft 1866 zu Plagow, letzter Aufenthaltsort bruar 1868 zu N Aufenthaltsort ebenda,

Land- und Forftwirthschaft.

Der italienische Minister für Landwirthschaft, Gewerbe und Handel hat für die in Foggia abzuhaltende Internationale Konkurrenz für Säemaschinen folgende Bedingungen der Konkurcenz festgestellt :

Die Internationale Konkurrenz für Säemaschinen wird in Foggia am 20. Oktober 1890 eröffnet und am 30. November

eschlofsen. An der Konkurrenz können die Erfinder und abrikanten sowohl als auch die bloßen - Niederlagen theil- nehmen. Die Inhaber solcher Niederlagen von emaschinen, mögen diese in Jtalien oder im Auslande konstruirt sein, gelten als Vertreter der Fabrikanten und den leßteren werden eventuell die Preise zuerkannt. Zur Konkurrenz zugelassen werden Reihen- und Breitsäemaschinen und solche, welche außer als Säe- au als Düng-Mascinen dienen können. Eine Ausfstellungs-Kom- mission trifft gemäß den ministeriellen Verfügungen alle für den guten Ausfall der Konkurrenz nöthigen Vorkehrungen. Die Ausftellangs- Kommission besteht aus dem Direktor der Königlichen praktischen Ackerbauschaule zu Cerignola als Vorsißzendem und je einem Ver- treter des Provinzialratbes, der Gemeinde Foggia, der Handelskammer und“ der Königlichen Oekonomischen Gefellsbaft der Capitanata. Die von der Königlichen Verordnung vom 11. Februar 1886 fest- gestellten Preise sind folgende: a. Ein Ehrendiplom und Ankauf von Seiten des Landwirtbschaftlihen Ministeriums von fünf Säemaschinen des mit dem ersten Preis gekrönten Systems; þ. zwei silberne Me- daillen und je 200 Lire; e. zehn Preise von je 30 Lire für jene Bauern, welhe während der Versuche Uebung in der Leitung und Be- dienung der Maschinen gewonnen und damit umzugehen am besten gelernt haben. Ein befonderes, vom Ministerium zu ernennendes Preisgericht erkennt die Preise zu. Die zu Konkurrenz gestellten Säe- maschinen müssen sich allen vom Preisgericht angeordneten Versuchen, fowohl in der Ebene als im hügeligén Terrain unterwerfen. Um die Versuche zu erleichtern, erhält das Preisgeriht die Befugniß, Ersat- mitglieder mit bloß berathender Stimme zuzuzi?hen. Die Kosten für den Transport bis zum Bahnhof Foggia und zurück sind zu Lasten der Aus- steller. Dieselben genteßen jedoch fowohl für den Transport der Maschinen als für die Reisen der Bewerber, ihrer Vertreter und Arbeitér die- jenigen Vergünstigunaen, welche die Eisenbahnverwaltungen und Schiffahrtsgesellshaften in solhen Fällen - einräumen. Die Kosten für die Versuche sowie für die Miethe der nöthigen Züugthiere über- nimmt die Ausstellungs-Kommission auf Rehnung des Landwirthschaft- lihen Ministeriums. Die Anmeldungen für die Konkurrenz sind bei der Ausftellungs-Kommission spätestens am 20. September einzu- reihen. Dieselben können alle jene technischen und wirthschaftlichén Erläuterungen enthalten, welche bie Aussteller rücksichtlih ihrer Säe- maschinen für nöthig erahten. Zugleih muß der Raum, den die leßteren beanspruhen und die Zahl der zu ihrer Bedienung nöthigen Thiere angegeben sein. Säemaschinen, die {hon in anderen Konkurrenzen Preise davongetragen haben, werden zugelassen, können aber nur dann einen neuen Preis bekommen, wenn sie irgend eine wihtige Aendecung aufweisen und wenn der für die leßtere zu verleihende Preis dein Grade nah höher ist als die in den früheren Konkurrenzen erlangten Preise. Im Falle der neue Preis einem andern_ \don erlangten gleich sein würde, erhalten sie nit den Preis selbst, sondern nur ein Bestätigungszeugniß. Die Ausftellungs- Kommission theilt nach Einlauf der Anmeldungen den Bewerbern die eventuelle Annahme mit, giebt ihnen jede etwa geforderte Auskunft und läßt ihnen die nöthigen Formulare und Papiere zukommen, damit sie die Säemaschinen ordnungsmäßig expediren und für den Transport der Maschinen, der Bewerber und ihrer

Arbeiter von den eingeräumten Vergünstigungen Gebrau maten können. Der Fabrikant oder sein regelrecht anerkannter S anden muß die Säemaschine in Betrieb seyen und dem Preisgeriht die Er- läuterungen liefern, welche dasfelbe in Bezug auf die von ihm aus- geitelle asine verlangt. Wenn der Ausfteller oder sein Vertreter ei den Versuchen fehlt, wird feine Maschine nicht geprüft und als außer Konkurrenz betrahtet. Die Ausstellungs - Kommission über- nimmt keine Verantwortli@keit für die Shäden, welche die Maschinen während des Versandes und der Versuche auf dem Felde erleiden könnten. Die in den verschiedenen Versuhen zu befolgenden Normen und die Grundsäye bezüglich der Verleihung der Preise seßt das Preisgericht fest, Um fich über die regelmäßige Verbreitung des Saatkorns dur die Maschine besser zu vergewissern, wird das reisgeriht, ehe es die Nreise zuerkennt, das R der Saat abwarten. Sobald die rgebnisse der Versuche festgestellt und die Preise zuerkannt sind, wird zur Vertheilung der leßteren geschritten, nahdem der Berichterstatter die Gründe für die Entscheidung des Preisgerihts auseinandergeseßt hat. Der Vorsitende des Preisgerihts {ließt die Konkurrenz, indem er ihre Vorzüge, ihre Mängel und den Nutzen anführt, der ih dar- aus ziehen laffen wird. Das Preisgeriht E innerhalb zweier Monate nah dem Swlufse der Konkurrenz dem Landwirth\{aftlihen Ministe- rium einen ins Ginzelne gehenden Berit nebst den Zeichnungen der prei8gekrönten Maschinen vorlegen. Die Ausstellungs-Kommission ist berehtigt, alle weiteren Verfügungen, die sie für passend erachtet, zu treffen. Die Bewerber müssen \sih auch den leßteren unterwerfen.

Handel und Gewerbe.

(ck) Berliner Wollmarkt, 18. Juni, Mittags 1 Nah den vorliegenden amtlichen Ermittelungen betrugen die SE läger bis 14, d. M. 1068 430 kg; dazu kam Zufuhr bis zum 17., Nachmittags 5 Uhr, per Niederschlesish-Märkiscde Bahn 80 300 kg, Stettiner Bahn 167183 kg, Nordbahn 16 745 kg, Ostbahn 236 933 kg, - Hamburger Bahn 207 511 kg, zusammen 708 672 kg sodaß sich auf Stadtlägern am gestrigen Abend insgesammt 35 540 Centner befanden, mithin gegen das Vorjahr, in dem die Ge- lammtzufuhr bis zu gleicher Zeit nur 24 491 Centner betrug, mehr 11 049 Centner. Diese Zufuhr zu den Stadtlägern ift überra\chend groß den Einlagerungen gegenüber, die bisher auf dem eigentlihen Wollmarkt stattgefunden haben. Eingegangen sind bisher per Ostbahn 122 981 k Hamburger Bahn 9131 ke, Nordbahn 8543 kg, Stettiner Ba n 50408 kg, außerdem von den Spediteuren und durch Fuhrwerk der einzelnen Domänen ca. 2000 Ctr., sodaß das Gesammtquaatum der auf dem Wollmarkt eingelagerten Wollen nur wenig über 10 000 Ctr. betragen dürfte, Die Mehrzahl zeigt bisher Produzentenwollen. Auf den Stadtlägern nehmen die udheen regelmäßigen Fortgang TatnSee “Tine M S gn zu n, da Käufer erst in

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eipzig, . Juni. (W. T. B) Kammzug-Ter - handel. La Plata. “Grundmuster B. pr. N 415 L Juli 4,122 #, pr. August 4,10 4, pr. September 4,10 M, pr. Oktober 4,10 Æ, pr. November 4,10 (, pr. Dezember 4,10 M, pr. Januar 4,10 , pr. Februar 4,10 4, pr. März 4,10 #4, pr. See M, pr. Mai 4,10 A Umsay 565 000 kg. Kaum be-

London, 17. Juni. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen- lad u d ge ela

tanchester, 17. Juni. (W. T. B.) 12r Water Taylor 72,

30r Water Taylor 94, 20r Water Leigh 84, 30r Water éSiaptor 9k

32r Mock Brooke 9%, 40r Mayoll 94, 40c Medio Wilkinson 11È,

32er Warpcops Lees 87, 36r Warpcops Rowland 92, 40r Double

Weston 102, 60r Double courante Qualität 133, 32° 116 grey Printers aus 32r/46r 180. Stetig. , E

Madrid, 18. Juni. (W. T. B.) Die gestern ausgeschriebene neue Emission von 10 Millionen Pesetas 5 9% Schatzobliga- tionen ist mehr als vierfach überzeihnet worden.

New-York, 17. Juni. . T. B.) Weizen - Ver- shiffungen der lezten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nah Großbritannien 34 000, do. nach Srankreiß —, do. nach anderen Häfen des Kontinents —, do, vor Kalifornien und Oregon na Großbritannien 40 000, do. nah anderen Häfen des Kontinents Qrts.

Edt, VEN E hz T. B.) Ds Ed her in der e Doll. gegen 5 247 636 Doll. K is: Semdle E a

Subwuissionen im Auslande. i __ Niederlande. 24. Juni, Nahmittags 2 Uhr Maatschappy tot Exploitatie van Staatsspoorwegen zu Utrecht, im Gentralbureau : Loos B. C.: Lieferung von verstellbaren Zungenstücken und von Kreuzstücken aus Gußstahl (für den Erweiterungsbau der Haltestellen Tilburg und Maastricht).

Bedingungen für 0,50 Fl, käuflich im (Afd. : Weg en- Werken), F flich genannten Centralbureau

Verkehrs - Anstalten.

London, 17. Juni. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Anglian“ ist auf der Heimreise heute in SbtibaitE n ee gekommen.

Konstantinopel, 18. Juni. (W. T. B.) Die Prove- nienzen aus Spanien, welche seit dem 15. d. M. spanishe Häfen pecien haben, werden in den türkishen Häfen einer Observation unterzogen.

Preußische Klafsenlotterie. Bei d st f E Din Bus et der gestern fortgeseßten Ziehung der 3. Klasse 182. Königlich preußisher Klassenlotterie fielen in der Nachmittagsziehung :

Z Sin von i Ss Á auf Nx. 120 426,

ewinne von Á# auf Nr. 61228. 100 344. 110389. 124 159. 153 113, 164 357 181 336.

19 Gewinne von 300 A auf Nr. 774. 2167. 10518. 10597. 23575. 40476. 49003. 51566. 53909. 56 087, 57 6TI. 81940, 101780. 106905, 116839. 133 966. 145 212. 167 319. 176 293.

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 3. Klasse 182. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor- mittagsziehung:

2 Gewinne von 15000 M auf Nr. 67 489. 189 568.

1 Gewinn von 5000 # auf Nr. 15 79€,

4 Gewinne von 1500 / auf Nr. 28 455. 91 067. 93 678. 158055.

8 Gewinne von 500 6 auf Nr. 2854. 12126. 13251. 30 159. 39 144. 94370. 106 715. 130 269.

10 Gewinne von 300 6 auf Nr. 6155. 11246. 26 795. A 38165. 47047, 130428. 133175. 157772.

. Steckbriefe und Unter)uhungs-Sachen.

i Zwangsvoll treTungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3, Verkäufe, Berpachtungen, Verdingungen 2c. 4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit-Gesellschaften auf Aktiea u. Aktien-Gesell\{. . Berufs-Genofsenschaften. . Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsen\chaften. . Wochen-Ausweise der deutshen Zettelbanken. . Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

16) Carl Wilhelm Gustav Luck, geboren am 6, April 1868 zu Neuenburg, Kreis Soldin, leßter | 1. M Aufenthaltsort ebenda, ebenda, {17217] Stebriefs-Erneuerung. 17) Franz. Julius Glase, geboren am 29. Zuli

Der unterm 29. Noveraber 1886 gegen den Schub- 1868 zu Ringenwalde, Kreis Soldin, leßter Auf-

ärz 1866 zu Rietig, leßter

macher und Vogelhändler Hermann Böuing aus entbal1s8ort Küstrin, Kreis Königsberg N./M., ebenda,

Duderstadt erlassene Steckbrief Nr. 42/937 (abge- druckt in Nr. 284) wird hiermit erneuert. Nordhausen, den 11. Juni 1899, Der Erste Staatsanwalt.

[17218] __ Vekanntmachuug. Der Arbeiter Hermann Fraederih, geb. zu

18) Guftav Carl Otte Zielke, geboren am 31. Januar 1868 zu Schöneberg, Kreis Soldin, | 1866 zu StWhlagenthin, leßter Aufenthaltsort ebenda,

42) Ludwig Wilhelm Vöning, 17. Juli 1866 zu Vorwerk Schönfeld, leßter Aufent-

leßter Aufentl.altsort ebenda. 19) Konditor Otto Emil Robert Haa, geboren am 31. Oktober 1868 zu Soldin, Kreis Soldin, | haltsort ebenda, leßter Aufenthaltsort ebenda, ; 20) Guftav Adolf Burow, geboren am 23. De-

Neu-Bensdorf am 8. Januar 1862, wird in der ¿ember 1866 zu Arnswalde, leßter Aufenthaltsort | ebenda,

Strafsache I. 2183/89 als Zeuge gesut. ELEnda/ Potsdam, den 14. Juni 1890. A Bt öniglihe Staatsanwaltschaft, ebenda, [10579] Oeffentliche Ladung. Die nachgenannten Personen ; 1) Hermann Julius Weber, geboren am 6. Ok-

Aufenthaltsort ebenda, ebenda,

2) Guftav Hermann Fran b s vember 1866 s Franz, geboren am 3. No

Aufenthaltsort ebenda, 3) Carl Friedri& Otto Kaufsmanu, geboren am

Kreis Soldin,

haltsort ebenda,

47) August Friedrich Müller ,

24) Iohann August Kühn, geboren am 31. März | 11. August 1866 zu Sellnow, letzter Neuenburg, Kreis Soldin, legter 1866 zu Augustwalde, leßter Aufenthaltsort Gerzlow, | ebenda, P

8. August 1868 zu Adamsdorf, Kreis Soltin, leßter 13. März 1866 zu Sophienhof, leßter Aufenthalts- | haltsort Hißdorf,

Aufenthaltsort ebenda, ort ebenda,

4) Wilhelm Gustav Mielitz, geboren am 24. Fe- bruar 1868 zu Arnoidehof, Kreis Soldin, lebte Aufenthalt vort, Müclenbu! Kreis Soldin, leßter

”) Berdinand Carl August Schiefelbein, geboren am 29. Oktober 1868 5 E ; ete Saarn doltort ag ANIRSE E 1; O He ebenda,

arl Friedri) Wittchow, geboren am 14. Ja- nuar 1868 zu Bôrfel is Soldi i boren am 830. S trltfdet 1E de, Kreis Soldin, letzter Auf-

7) Julius Albert Schulz, geboren am 13 Mai

ebenda,

ort ebenda,

bruar 1868 zu Karzig, Kreis Soldi „ort ebenda, haltsort ebenda, 8, Kreis Soldin, leßter Aufent

26) Ferdinand August Schroeder, geboren am 14. Februar 1866 zu Kranzin, leßter Aufenthaltsort | ebenda, 50) Ferdinand Gustav Benz, geboren am 12. Ok- | enthaltsort Neuwedell,

27) August Hermann Hampel, geboren am | tober 1866 zu Zägensdorf, elte 11, März 1866 zu Kürtow, leßter Aufenthaltsort | ebenda,

28) Julius Friedri Wilhelm Paetznick, ge- Juni 1866 zu Kranzin, leßter Auf- | ebenda,

52) August Rudolf Buske, geboren am 22. Juli 1866 zu Schwerin in Mecklenburg, leßter Aufent- | 19. Januar 1866 zu Reey, 1Uetzter Aufenthaltsort

enthaltsort ebenda, l : 29) Albert Julius Wilke, geboren am 16. April 1868 zu Vernstein, Kreis Soldin, leßter Aufenthalts- “O Ra SIAE Rust dort O

: ugu ermann ardt, geboren am 8) Hermann Gustav Meier, geboren am 26. Saa 17. Februar 1860 zu Granow, leßter Aufenthalts-

31) Wilhelm Friedri Hermann Geenske, ge-

51) Hermann Julius Vünger 274 ter

haltsort Zühlsdorf, 53) Fricdrich Wilhelm Radke,

daselbst,

54) Wilhelm Julius Zimmermann, geboren

39) Friedrih Wilhelm Nörenberg, gerer am | 5. Oktober 1866 zu Kösölpin, leßter Aufenthaltsort

Aufenthaltsort | ebenda,

62) Carl August Krüger, geboren am 8, Oktober

40) Johann Friedri August Küler, geboren am | 1866 zu Dragemükle, leßt, t 23. Julî 1866 zu Sammenthin, leßter Aufenthaltsort / t Sobn ShaRPR, Sea

63) Ernst Robert Johann Schambach, geboren am 3. November 1866 zu Dragemühle, leßter Auf-

41) Franz Hermann Elll, geboren am 3, September | enthaltsort ebenda,

64) August Hermann Peetz, geboren am 3. Mai

geboren am | 1866 zu Friedenau, leßter Aufenthaltsort ebenda, 65) Gustav Albert Hartwig, geboren am 3, Sep-

tember 1866 zu Fürstenau, leßter Aufenthaltsort

43) Carl Hermann Drews, geboren am 25. No- | ebenda, vember 1866 zu Schulzendorf, leßter Aufenthaltsort

66) Carl Friedrich Wilhelm Blödow, geboren am 24. Juli 1866 zu Kleinsilber, leßter Aufent-

44) Gustav August Buß, geboren am 4. August | haltsort ebenda 1 Georg Henschel, geboren am | 1866 zu Sch{hwahhenwalde, letzt t 20. März 1866 zu Arnswalde, letzter Aufenthaltsort | ebenda, N Siku G : 45) Reinhard August Julius Wilk 22) Carl August Mattert, geboren am 9. März | 17. Lui 1866 zn J O A E 1866 zu Arnswalde, leßter Aufenthaltsort ebenda, 23) Carl August Hermann Schmidt, geboren am tober 1866 zu Berlinchen, Kreis Soldin, leter 24. Juli 1866 zu Arnswalde, leßter Ausfenthaltéort

Aufenthaltsort 67) Friedrich August Albert Schulz, gebaren am

12. Juni 1866 zu Kleinsilber, letzter Aufenthaltsort

68) Friedrich Wilhelm Wohlfeil, geboren am

leßter Aufent- 29. November 1866 zu Liebenow, leßter Aufent-

46) August Albert Klauß, geboren am 7. April | haltsort ebenda, 1866 zu Sellnow, leßter Aufenthaltsort ebenda,

69) Hermann Julius Vaeske, geboren am geboren am | 29. Juli 1866 zu Mienken, leßter Aufenthaltsort Aufenthaltsort | ebenda,

70) Albert August Thelke, geboren am 1. No-

| ens 48) Franz Ferdinand August Schemenzk, geboren | vember 1866 zu Mienken, [l 25) Wilhelm Friedrich Tappe, geboren am | am 10 August 1866 zu ao, léotes Aufent- ebenda, Me; Bier. Bufeitgalort

71) Otto Friedrih Völter, geboren am 1. Mai

49) Friedrih Wilhelm Anton Zühlsdorf, geboren | 1866 zu Neuwedell, leßter Aufenthaltsort ebend am 9 März 1866 zu Wardin, leßter Aufenthaltsort haltsort ebenda,

72) Emil Johann Michael Hagenstein, geboren am 29, September 1866 zu S{loßgut, leit Auf- Aufenthaltsort 73) Gustav Adolf Marks, geboren am 22. April 1866 zu Neuwedell, leßter Aufenthaltsort ebenda,

geboren am | 74) Paul Carl Heiñrich Carow, geboren am

ugust 1866 zu Zühlsdorf, leßter Aufenthaltsort | 20. April 1866 zu Reeß, leßter Aufenthaltsort

ebenda, : 75) Emil Ferdinand Krepplin, geboren am

ebenda,

geboren am 76) Carl August Friy Schmidt, geboren am

2. Januar 1866 zu Zühlsdorf, leßter Aufenthaltsort | 6. August 1866 zu MReey, leßter Aufenthaltsort

ebenda, 77) Carl August Zöger, geboren am 30. August

9) Ferdinand Carl Wilhelm Kalkbrenner, ge- boren am 15. Juli 1866 zu Granow, leßter Auf- | am 20. Mai 1866 zu Zühlsdorf, leßter Aufenthalts- | 1866 zu Rech, letzter Aufenthaltsort ebenda,

boren am 22. Januar 1868 zu Klausdo ig j enthaltsort ebenda, 801 f H lORBES 92) Friedrich Wilhelm Lehmann, geboren am 10) Robert Franz Christian August Noock, ge- 23. ar 1866 zu Granow, leßter Aufenthalts-

Soldin, leßter Aufenthalts01t Hasselbush, boren am 10. Juli 1868 zu Grüneberg, Kreis Soldin, | 2rt ebenda, R T i Fend, E N ar riedrih August Fels, geboren am 21. Januar 1868 zu Hohengrape, Kreis Soldin, leßter Aufenthaltsort ebenda, 12) Arbeiter Carl Friedrich Wilhelm Bengs, | t ebenda, geboren am 4 Januar 1868 zu Deetz, Kreis Soldin, Icßter Aufenthaltsort ebenda,

ârz 1868 zu Mandelkow, Kreis Soldin, leßter

vember 1868 zu Mücenburg, Kreis Soldin,

15) August Ferdinand Kant, geboren am 10, Fe- ebenda, eucnburg, Kreis Soldin, leßter

33) Carl August Meinert, geboren am 3. April 1866 zu Granew, leßter Aufenthaltsort ebenda,

34) Ernst August Feriedrih Rehberg, geboren | enthaltsort ebenda, am 19, April 1866 zu Granow, letzter Aufenthalts-

38) Carl August Mielke, geboren am 12. Ja- nuar 1866 zu Rießzig, ¡leßter Aufenthaltsort ebenda,

ort ebenda, 55) Johannes Albert Oehlke,

ebenda,

59) Hermann Cheodor ufenthaltsort ebenda,

ort ebenda,

61) Eduard Albert Julius Wilke, geboren am

78) Carl Johann Friedrih Zimmermaun, ge- geboren am | boren am 20. November 1866 zu Reetz, leßter Auf-

27. Mai 1865 zu Regenthin, leßter Aufenthaltsort | enthaltsort ebenda,

79) Lahmann Rubenftein, geboren am 19. Sep-

56) Gottlieb Gustav Rieseuberg, geboren am | tember 1866 , le 5 27. Oktober 1866 zu Berkenbrüggo, legter Auf- ) n N B E t an

80) Christian Friedri Paul Bruch, geboren am 9, Dezember 1866 zu Regenthin, leßter Aufenthalts-

57) Johann Friedrich Wilhelm Schmidt, geboren | ort ebenda, ge No 1 am 12. Februar 1866 zu Berkenbrügge, leßter Auf-

) Friedri August Hermann Hemp, geboren | enthaltsort ebenda, am 11, September 1866 zu Marienwalde, leßter 6M Carl August Leberecht Kuhuke, getoren am B S Ne Paul Up e 16. März 1866 zu Marienwalde, letzter Aufenthalts- geor am 8, Februar 1866 zu Grüneberg, leßter | halt8ort ebenda,

81) Friedri Wilhelm Hermann Schöne, ge- boren am 7. April 1866 zu Regenthin, leßter

98) Carl Gottlieb Heuke, geboren am 9%. Juli | Aufenthaltsort ebenda, 1866 zu Bernsee, lcbter Aufenthaltsort Sellnow, Ferdinand Harmel, | am 1. Dezember 1866 zu Heidekavel, leßter Aufent-

82) Carl Christian Friedri Klückmann, geboren

83) Carl Gustav Robert Höhn, geboren am

; 60) Carl Robert Hermann Vahr, geboren am | 12. Oktober 1866 zu Neuftüdnit, leßter Aufenthalts- 22. November 1866 zu Kölpin, leßter Aufenthalts- | ort ebenda,

E Carl Wilhelm Hildebrandt, geboren am M 2 uguft 1866 zu Zatten, leßter Aufenthaltsort ebenda,