1890 / 147 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 19 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

«M e hs. AärtW ae Y? ne

Flucht in der Nähe der Stadt in den Maisfeldern verborgen hatten, theilte ih mit, daß das auf. der Rhede liegende englische Kricas\cif bereit sei, sie nach Sansibar zu überführen. Tags uf schiffen fi 117 von denselben, worunter nur Männer, auf der „Turquoise“ ein; die übrigen etwa 200 verélieben in der Stadt. Am 5. Mai begann zunächst das Löschen der zur Hersiellung einer proviforishen Befestigung nöthigen Materialien und der Geshüte. Noch hatte es seit unserem Abgance von Dar es Salam nicht aufgehört, Tag und Nacht in Absäßen zu regnen, sodaß die ganze Truppe seit der Zeit niht trocken geworden war. Kilwa, übrigens die größte Stadt an der ganzen dem Sultan gehörigen Küste, mit vielen Steinhäusern, war durch diese Nieder- schläge so zu sagen in einen Sumpf umgewandelt. Daß unter diesen Umständen, besonders da Erdarbeiten nicht zu vermeiden waren, in der s{lechtesten Jahreszeit Malaria- Fnfektionen in großem Umfange stattfinden würden, war vorauszusehen. Jn den nächsten Tagen sandte ih eine Patrouille von 3 Compagnien auf mehrere Stunden in das Hinterland; diejelbe fkehrte mit der Meldung zucül, - daß ber: “erste Hult ber tigen AUf: ständischen 7 Stunden von Kilwa entfernt wäre. Am achten | waren die Befestigungen, die Verbindungs- und Vertheidigung®- einurihtungen von vier Steinhäusern so weit gediehen, daß ih beshloß, nah Lindi aufzubrechen. Jch übergab die Station | mit 15 Europäern, 2 Compagnien und 5 Geshüzen Chef von } Zelewsfi, | | Nah Becndigung der Einsciffung gingen wir am Vittag des 9. mit S. M. S. „Carola“ und „Schwalbe“, der „Ba- | rawa“, „München“ und dem „Vesuv“ nah Lindi in See, wo ; wir am Morgen des 10. eintrafen, Kilwa zurück. Die Operationen mein Ansuhen S. M. S. Granaten von der Rhede aus, Schiffe in den Lindifluß einfuhren. Da beiden Sciten des Flusses Feuer erhielten, entwidelte S. M.

agegen Lindi „Earola “mit 3

während die anderen |

Kreuzer „Schwalbe“ ein intensives Fzuer auf 400 m, das seine |

Wirkung nicht verfehlte und eine verlustlose Lancung meiner Truppe ermöglichte. Jch ließ 5 Compagnien nah allen Seiten

durch die Stadt vorgehen und das dichtbuschige nächste Hinter- |

land vom Feinde säubern; ein Trupp desselben, der sih im Nordosten der Stadt festsezte, wurde nah einem energischen Anlauf zerstreut. Ein Bataillon bezog Vorposten und die übrigen Truppen begannen noch an demjelben Tage mit Lösch- arbeiten. Gegen Abend zurückehrende feindlihe Trupps, die unsere Vorposten an verichiedenen Stellen angriffen, wurden stets abgeshlagen, ohne größere Verluste, da das Terrain überall Deckung newährte. Bei dem bis gegen 2 Uhr Nachts fort- dauernden Geplänkel w1:1de diesseits ein Unteroffizier verwundet. Zur provisorischen Befestigung wurde die Verbindung von drei Steinhäusern ausersehen und fofort mit den nöthigen Arbeiten begonnen. Der bedeutendste Araber Selim ben Selum kehrte mit der weißen Friedensflaoge nah der Stadt zurück und bot seine wie sämmtlicher Araber Unterwerfung an; ebenso sandten die beiden Hauptführer der Ausfständishen in Lindi Boten mit weißen Flaggen, auf denen Briefe mit Bitten um Frieden und Begnadigung aufgeheftet waren. Eingeborene kehrten fortwährend in die Stadt zurück,. Am 11. ging S. M. S. „Carola“ in See, zeigte sh vor Mikindani und kehrte von da nah Sansivar zurück. Am 12, ging ih mit der „München“ den Lindifluß aufwärts, besuchte dabei die Niederlassung des obengenannten Selim ben Selum, wo fsämmtlihe Araber der Umgegend versammelt waren, um mir ihre Unterwerfung anzuzeigen. Am 13. übergab i die Station mit 18 Europäern, 2 Compagnien und 6 Geshüßen Chef Lieutenant Schmidt und brach nach Verschiffung der übrigen Truppen nah Mikindani auf, wo wir Nachmitta4s 4 Uhr einliefen.

Jch hatte von Lindi aus über Land an den Wali von Mikindani einen Brief gesandt mit der Auf- forderung, sich bei meinem demnächhstigen Eintreffen friedlih zu unterwerfen Kilwa und Lindi seien bereits von mir beseßt. Bei der Einfahrt in den Hafen famen uns denn auch Boote mit weißen Flaggen entgegen, die mir Lriefe vom Wali, die Unterwerfung dec Mikindani- Bewohner enthaltend, überbrahten. Fch ging mit einem Offizier an Land und fand beim Fort gegen 100 meist bewaffnete Araber zum Schauri versammelt. Jch theilte den Leuten mit, daß ih am nähsten Vorgen die Truppen ausschiffen und mit dem Bau einer Befestigung beginnen würde, und ermahnte die Einwohner, fich ruhig in den rings um den Hafen dicht gelegenen Ortschaften zu verhalten. Bei Tages- anbruch des 14. fand die Landung statt. Es wurde eine um ein passendes Steinhaus liegende Ortschaft geräumt zur Unterkunft für meine Leute und mit Vorbereitungen zum Bau der Befestigung begonnen. Nur ein Dorf, das einzige, das die weiße Flagge niht gehißt hatte, wurde flüchtig geräumt. Nachdem ih noch den Wali, den Jemadar und Afkida des Sultans in meinen Dienst genommen und nte zu Gehorsam verpflichtet hatte, überließ ich die weiteren Arbeiten Hrn. Chef Dr, Shmidt und ging mit der „München“ in See nah Sansibar zurück. Chef Dr. Schmidt hatte den Befehl erhalten, nah Beendigung der Befestigung die Station mit 11 Europäern, 2 Compagnien und 4 Geschüßen an Chef End zu übergeben, die beiden übrig bleibenden Compagnien nach Bagamoyo und Pangani zurückzusenden und selbft mit S. M. Kreuzer „Schwalbe“ nah Sansibar zu kommen.

Auf der Rückfahrt lief ich Lindi und Kilwa nochmals an und sand dajelbst Alles in bester Ordnung. Jn Kilwa hatten sich einige Hundert Eingeborene wieder eingestellt; der größte Theil der Ausständishen war allerdings noch einige ZLagereilen von Kilwa entfernt versammelt. Kilwa Kisiwani hatte als Vertreter einen völlig verarabisirten Ztaliener, jest Jussuf genannt, an Chef von Zelewsfki gesandt mit der BVitte, auch in Kisiwani Truppen zu garnisoniren. Der Gesundheitszustand in Kilwa war, wie vorauszusehen, ein shlechter. Den „Mar“, den ih von Kilwa nah Sansibar zurüdckgesandt hatte, traf ich dortselbst mit der europäischen Post wieder an; derselbe brachte die Nachricht, daß der Araber Mohamed bin Kassim, der ganz allgemein beschuldigt wird, im Jahre 1885 den deutshen Kaufmann Gieseke in Tippu Tipp's Lager ermordet zu haben, gefangen sei. Nach noh- maligem Ankern wegen shlechten Wetters in der Dshungu- Bai erreichte ih Sansibar am Nachmittag des 17.

Bei den großen Entfernungen nah den südlihen Häfen und bei der fast unausgeseßt sechs Monate andauernden hohen See des Südwest-Monjsuns werde i eine sihere Verbindung mit dem Süden nur durch die vom Sultan gechartete „Ba- rawa“ aufrecht erhalten können. Die „Harmonie“ if durh- aus diesen Verhältnissen niht gewachsen, und die drei anderen Fahrzeuge find zu klein,

Die „Harmonie“ blieb in | eröffnete auf schweren i

leßtere von |

Am 18. Mai ging ich nach Saadani. Während meiner Anwesenheit ließ mir Bana Heri sein Schwert überreichen als Zeichen seiner vollständigen Unterwerfung, mit der Bitte, ihm ein anderes zu senden, das er von nun ab nur in deutschen Diensten tragen werde. Jch erkannte den obenerwähnten Mohamed bin Kassim, den ih vor 3 Jahren am Lualaba kennen gelernt haite, und sandte denselben nah Bagamoyo, wo ic ein Kriegs- geriht über ihn angeordnet habe. Nach Sansibar zurückgekehrt, wandte sich Seyyd Ali an mih mit dem Ersuchen, ihm seinen Unterthanen Mohamed bin Kassim auszuliefern, was ih jedo abschlug. Der Genannte wird, wenn seine Verbrechen crwiesen sind, voraussihtlich zum Tode verurtheilt werden. Unterdessen waren auch von den übrigen Stationen durchaus befriedigende Meldungen eingegangen. Nachdem ich mi bei dem Sultan Seyyd Ali verabschiedet hatte, trat ich am 26. Mai den mir von Sr. Majestät Allergnädigst bewilligten Urlaub an.

Wissmann.

In der gestern abgehaltenen Plenarsißzung des Bun des- raths machte der Reichskanzler, C von Caprivi, Mittheilung über das zwischen der deutschen und der englishen Regierung wegen Abgrenzung ihrer beiderseitigen Juteressensphären in Afrika getroffenen U eber- eintommen. Der Reichskanzler übertrug hierauf wegen eingetretener eigener Behinderung den Vorsiß dem Vize- Präsidenten des Staats-Ministeriums, Staatssekretär des Innern, Dr. von Boetticher. Derselbe legte eine Uebersicht der Ergebnisse des Heeres-Ergänzungsgeschäfts für das Jahr 1889 sowie eine weitere Sammlung von Afkten- itüdten über Samöo@ vot Ein Schreiben des Präsidenten des Reichstages, des leßteren wegen Vorlegung eines Gesetzentwurfs über die Entscheidung von NRechtsfragen in Zollsachen, und die Vorlage, betreffend die Dechargirung der Rechnungen der Kasse des Rechnungshofes für 1887/88 und 1888/89, wurden nach dem Vorschlage des Vorsißenden, erstere den Ausschüssen für Zoll: und Steuerwesen und für Justizwesen, leßtere dem Ausschusse für Rehnungswesen zur Vorberathung überwiesen, Dem Antrage des Reichskanzlers wegen Ausprägung

von Kronen, dem Antrage der Ausschüsse für Zoll: und |

Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Rechnungs- wesen, betreffend die Neubemesung der Branntwein- Kontingentmengen, und den Geseßentwürfen für Elsa ߧ- Lothringen über die Gewährung von Entschädigungen für Viehverluste in Folge von Milzbrand oder Raushbrand und über die Haltung der Zuchistiere wurde die Zustimmung ertheilt, den beiden Gesezentwürfen in der vom Landezausshuß von Elsaß-Lothringen beihlossenen Fassung. Der Aufruf und die Einziehung der Fünfhundert- marÉnoten des in der Auflösung begriffenen Leipziger Kassen- vereins in Leipzig wurde dem Antrage Sachsens entsprechend genehmigt.

Heute traten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen zu einer Sißung zusammen.

Wie die Londoner „Allgemeine Correspondenz“ mittheilt und von „W. T. B.“ bestätigt wird, wurde das Abkommen zwischen der deutschen und der englishen Regierung, gleichzeitig mit der Veröffentlihung im „Reihs- und Staats- Anzeiger“, dem englishen Parlament durch Vorlegung einer Depesche Lord Salisbury's an den Botschafter von Groß- britannien und Jrland in Berlin Sir Edw. Malet, datirt vom 14. Juni, bekannt gegeben, worin die Umrisse des getroffenen Uebcreinkommens in fast mit dem Wortlaut der Veröffent- lihung des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ übereinstimmender Weise wiedergegeben werden. Betreffs der Beweggründe für die Abtretung von Helgoland an Deutschland heißt es in der Depesche: „Die Jnsel wurde von diesem Lande (England) im Fahre 1814 wahrstheinlich wegen ihrer Nachbarshaft von Hannover, dessen Krone damals mit der Erglands vereinigt wurde, beibehalten, Sie ist indeß von der briti)hen Regierung niemals be- handelt worden, als ob fie irgend einen defensiven oder

militärishen Werth besize, noch is irgend ein Versuch oder |

Vorschlag gemacht worden, sie als eine Festung zu bewaffnen. Jhrer Majestät Regierung ist der Meinung, daß sie cine ihwere Vermehrung der Verantwortlihkeiten des Reichs in Kriegszeiten bilden würde, ohne zu dessen Sicher- heit beizutragen. Es ist daher kein Grund vorhanden für die Weigerung, fie zum - Theil einer territoriellen Abmachung zu machen, wenn die Motive dafür hin- länglich sind, Es dünkt Jhrer Majestät Regierung, daß die Ausdehnung britishez Einflusses und Gebiets an der Ostküste Afrikas, welche das Ergebuiß der Abmachungen sein wird, die ich Ew. Exzellenz erflärt habe, einen hin- reihenden Beweggrund für die Regierung diefes Landes bildet, die Vereinigung der in Rede stehenden Fnjsel mit dem Deutschen Reiche zu g¿statten. Bedingungen werden gemacht werden, welche sämmtliche jeßt lebenden Einwohner der FJnsel gegen obligatorishen Flotten- oder militärishen Dienst sichern und auch Fürsorge treffen für die Fortdauer des gegen- wärtigen Zolltarifs während einer 20jährigen Frist.“

Von den Stimmen der Presse, welhe sich über dieses Abkommen äußern, führen wir zunächst diejenige der „Time s“ an, welche zum Schluß eines Artikels sagt:

Wir gewinnen freie Hand in Sansibar, das den Mittelpunkt des arabischen Handels in Ost-Afrika darstellt; ferner in der Be- rübrung mit dem Rothen Meer, mit Aden, dem Festland und Bombay. Wir gewinnen ebenfalls freie Hand am oberen Lauf des Nil wie in den frubtbaren Landstrihen von Uganda wie in der Rihtung der weiland egyptiswen Aequatoria! provinz. Alles dies gehört der Zukunft, vielleißt ciner fernen Zukunft an, aber es ist ein glänzender, verlockender Aus- blick, Uebrigens ist das Atkommen an sib ein gutes. erwünschtes Ergebniß, Offene Fragen sind im öffentlihen wie im Privatleben gefähriih. Allerdings s&eint es überras{hend. daß cine Sroßmacht ohne Krieg einen Theil ihres eurcpäischen Besitzes, mie klein der- selbe aud immer fein mag, aufgeben soll, allein die Beziehungen Helgolands und Großbritanniens waren zu allen Zeiten winzig. Die Insel war nie befestigt und sie besizt au beute nur einen einzigen englishen Einwobner, den Gouverneur. Erit neulich wurde im Unterbause der Vorschlag angeregt, Helgoland auszutaufschen. So hat denn Lord Salisbury beute ein Gcgenstück zu demselben ein- gebracht. Ueber Helgolands. Wertb im Kriegsfall, wird weiterhin auégeführt, seien die Ansichten der Fabmärner getbeilt, aker über den Wert Sanfibars und des Witulandes herrsche kein Zwiespalt. Groß- britannier habe das Glück gebabt, im Besitz eines Stücken Landes zu sein, welches ibm selbst fast werthlos war, aber für Andere ein pretium afectionis besaß.

General der Jnfanterie |

betreffend die Resolution |

Der „St andard“ sagt:

Wir geben viel, erbalten aber au viel Wertbvolles dagegen. Das neue Abkommen ift nicht das gewünschte Jdeai, aber es ift immerbin fo gürstig, als man vernünftigerroeise erwarten konnte. Was Helgoland anbetrifft, fo besteht unzweifelhaft in England ent- schiedene Abneigung gegen die Abtretung einer Insel, über welcher die englische Flagge lang? gewebt hat, allein wir haben einen werthe losen Besitz abgetreten und dafür niht allein ein glücklihes Ende des diplomatischen Wirrwarrs in Afrika, sondern auch die Dankbarkeit unserer deutihen Verbündeten erlangt Deuts&e Freundschaft ift ein werthvolles Besittbum und muß glei anderen werthvollen Dingen zu ibrem vollen Preise erkanft werden.

Jn ihrer heutigen Nummer tritt die „Times“ nohmals kräftig für das Abkommen ein, welches, obschon es nicht alles Wünschensweithe biete, die Ursachen von Reibungen beseitige, welche andernfalls zwei natürliche und noth- wendige Bundesgenossen getrennt haben würden. Die enge freundlihe Bundesgenossenschaft zwischen Deutschland und England sei eine Hauptbürg- haft des Weltfriedens. Während Helgoland für England fast werthlos sei, besite es einen sentimentalen Werth für Deutschland. Andererseits seien die in Afrika gewonnenen Vortheile beträchtliÞh und es sei höchst unwahrschein- li, daß das Abkommen im Unterhause ernsilih be- anstan det werden sollte.

Von den Wiener Blättern äußert sih das „Fremden-

blatt“ dahin:

Alle Differenzen mit England, welche sich aus der deuts®en Kolcnialpelitik eraaben und steis eine Trübung der sonst fo innigen Beziebungen zwisGen beiden Neicen befürGten ließen, erscheinen das mit endgültig beseitigt und die enge Annäherung Englands an Deutschland besiegelt Beide? Parteien haben Opfer grtra&t., dafür aber auc erbebliche Vortbeile errungen und ihre Interessersphären in Afrika nunmebr flar begremt. Die Position Englands in Afrika wird dur sein Protéekiorat über Sansibar gekrästigt. dagegen troird die Erwerbung Helgolands in ganz Deutschland mit besonderem Jubel begrüßt werden. ie „Presse“ bemerkt : ie Vereinbarung ift für beide Theile befriedigead. Die Englän- dabei kein \ch{lechtes Geschäft, die Deutschen ein sehr ur© thren Ausglei© wurden die Gegner des Friedens und undscaft der Friedensmächte wieder um eine Hoffnung ärmer. „Neue Freie Presse“ meint:

ie Erwerbung Helgolands, mit welcher ein larggebegter tionaler Wuni&© Deutschlands erfüllt ist, wiegen in den Augen des Bolfs einige Gebietsopfer in Afrika auf. Die Abtretung Helgolands an Deutfc{land verbürgt auf lange Zeit hinaus den Frieden mit England.

Auch die italienischen Blätter äußern sich, wie „W. T. B.“ aus Rom meldet, sehr sympathisch über das Abkommen und erbliden dacin ein bedeutsames Zeichen großer Weisheit.

Der Kaiserliche Gesandte am Königlih s{chwedis&-nor- wegishen Hofe, Wirkliche Geheime Legations-Ra:h Busch ift von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub nah Stockholm zurückgetehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Gouverneur der Festung Mainz, General-Lieutenant von RNeibnig hat Berlin nach beendetem Urlaub wieder verlassen.

Der Staatssekretär des Reichs - Marincamts, Contre- Admiral Hollmann hat sich aus dienstliher Veranlassung nach Meppen begeben.

S. M. Kreuzer-Fregatte „Leipzig“, Flagg|hiff des Kreuzer-Geshwaders, Kommandant Kapitän zur See Plüdde- mann, mit dem GVeschwader-Chef Contre-Admiral Valois an Bord, ist am 17. Juni in Singapore eingetroffen.

Der ;Marinebefehl“ enthält folgende Mittheilungen übex Schhiffebewegungen. (Das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nah dem Orte Abgang von dort):

S. M. Vermessfbrzg. „Albatroß“ 12/5. Wilhelmshaven 16 /5.

(Poststation: Willelmshaven.) S. M. S. „Alexandrine“ Apia 1/5 Marschall-Inseln, (Pofststation: Spdney 1].) S. M. S. „Ariadne* 8./5. Norfolk (Virginia). 18./6. (Postftation: aferviren.) S. M. S. „Blücher* Kiel. Kiel.) S. M. S. „Carola* 17./2. Sansibar. (Post- ar.) S. M. Av. „Grille“ 29/5. Pillau 29 /5. ./6 3./6. Straisund. 4./6. 4./6. Kiel 13.6. (Poststation: Kiel.) S. M. Krzr. „Habicht“ 4./5. St. Pau Loand=z 10./5. Kamerun... (Pofiftation: Kamerun.) S. M. Fhr!a. „Hay* Wilhelinshaven, S. M. Yacht „Hobenzollern“ 26./4. Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Knbt. „Hyäne" 28./5. St. Paul de Loanda 1/6, 5/6, Mossamedes 7./6. Capstadt. (Poststation: Captitadt.} S. M, Av. „Jagd“ . Kiel. (Poststation: Kiel) S. M: Knbt. Flis* 24/5. Yokofuka. (Poststation: Hongkong.) S M. Fhrig. „Loreley“ 24./5. Konstantinovel. (Poststation: Konstantinopel )} S. M. S. „Luise* Kiel 11 /6. (Poststation: Kicl.) S. M S. „Mars“ Iilbelmsbaven. (Poststation:! Wilhelmshaven.) S. M. Pzfhrzg. „Müce“ Wilhelmshaven. (Poststation: Wilbeiméhaven.) S. M. Fhrzg. „Na@tigal* Kamerun. (Poiistation: Kamerun.) S. M. Berméfsfbrzg. „Nautilus* 14 /5. Kiel. (Poststatien: Kiel.) S M. S. „Niobe® 1.,6. Arendal 9./6. 13./6., Leith 19/6. Dartmouth. (Postitation: bis 17./6. Leith [Schottland], vom 18 /6. ab Dartmouth England].) S. M. „Nixe" Kiel 10./6. -— Dartmouth. (Posistation: Dartmouth [Enaland]) S. M. Khrzg. „Otter ® Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Minenschulshiff „Rhein“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Brigg „Rovéer* Kiel 11./6. (Poststation: i M. Krzr. „S@walbe® 19./4, Sansibar. (Poftftation : ) S, M. Pzfbr:g „Sieafcied" Kiel. (Poststation: Kiel.) M, Krzr. „Sperber“ 1./11. Sansibar 22./4. 31./5, Melbourne /6.— 8./6. Sydney. (Pofststation: Sydney [Australien!.) S. M. Krzkorv. Victoria“ 22./3. Wilhelmshaven 9./6. (Poftstation: Wilbelms- haven.) S. M. Knbt. „Wolf* 30,/5. Nagasaki. (Poftstation : Hong- fong.) Kreuzer-Geshwader: S. M S. „Leipzig“ (Flagaschiff) 3./6. HDongfong 3./6, 6 /6. Manila. 11./6. Singapore. (Poftstatioa: Singapore, v. 21./6. ab afserviren.) S. M. S. „Sovbie* 28.,/5. Hongkong 31.5. 2/6. Hoihow 5/.6. 14./6. Singapore. (Posft- station: Singapore. v. 21./6. ab afserviren.) Manöverflotte: 1. Divi- sfion (Manöver - Seshwader): S. M, Pzich. „Baden“ (Flaggichiff), S, M. P¿ch. „Bayern“, S. M. Pzsch. „Oidenburg®, S. M. Pzsch. „Württemberg“, S. M. Av. „Zieten“, 2. Division (Uebungs- Ge¡hwader): S. M. PVz\ch. „Kaiser“ (Flaggshif), S. M. Pzsch. „Deutslard“, S. M. Pzsh. „Friedri der Große“, S. M. Pz. „Preußen S. M. Av. „Pfeil“ Kiel §./6. 11./6. Swinemünde 12 /6. 13./6. Zorpot—Kiel. (Posftstation: Kiel.) S. M. S. „Ircne“ Kiel. Te:pedoboo!s-Flottille: S. M. Av. „Blitz“ (Flottillenfahrzeug), S M. Torpedo-Divisionsboot „D 1“, S; M. Tóôrpedobooté ¿88.18 97, ¿8 1074 S118; 812218 13° (1. Torvedoboots-Division) 24 /5. Neufabrwafser Swinemünde Kiel. S. M. Torpedo-Divisionsboot „D 5“, S. M. Torpedoboote ¿8/2127 28: 38,8 2277 89:43" 45° „8 46" C: Torpeboboots- Division) 24./5. Neufahrwafser Swinemünde Kiel, (Poststation: Danzig, vom 18./6. bis 23./6. Swinemünde, vom 24.,/6. ab Kiel.)

AblösungSstransporte: für S. M. Kbt. „Wolf“; Ausreise

Reichépostdpfr. „Braunschweig“ Bremerhaven 30./4.— 16 /6. Shanghai,

Ç 1%

für S. M. S. „Leipzig“ und „Sophie“ : Ausreise Dpfr. d. Nordck, Lloyd „Kronprinz Friedri Wilhelm“ Wilhelmshaven 24./9. 9./6,

Ausreise Reichspostdpfr. „Sa@sen“

Port Said 6./6. Singapore. „Carola* und S.

Bremerhaven 28/5, für S. M S

31./5. 13./6. Port Said 14./6. Sansibar.

Jn der Ersten Beilage zur betreffend die für die Jnvaliditäts- versiherung zu verwendende öffentlicht.

Bayern. München, 17. Juni.

die Besserung in erfreuliher Weise an. VadDen. Klaue, T7 E Se.

patronen für längere Zeit hier verweilen werden.

der Landstände. Großherzogin wieder nah Schloß Baden zurü.

Die Rede, mit welher der Präsident des Staats- Ministeriums, Staats-Minister Dr. Turban heute den Landtag in gemeinschaftliher Sißzung beider Kammern im Auftrage des Großherzogs feierlich \{loß, hatte nach der „Karlsr. Ztg.“ folgenden Wortlaut:

Howgeebrteste Herren! Mit unausgeschter Aufmerksamkeit baben Se. Königlichz Hoheit den Gang Ikbrer Verhandlungen begleitet, wel&e zu größerem Umfang und zu höherer Bedeutung, als beim Beginn des Landtages erwartet wurde, angewachsen sind und in ungewöhnlihem Maße Ihre Zeit und Kraft ir Anspruch genommen baben. Gern bat der anädigîte Landesfürst die Au#dauer und volle Hingebung, mit weler Sie ih im Verein mit der Großherzoglichen Regierung den gesteigerten Aufgaben gewidmet haben, erfanrt und mich ]-rmäctigt, Ihnen den warmeñ Auédru@ Seiner Befriedigung und Seines Dankes zu über- mitteln.

_In dem Bewu gemeinsame Arbeit von dem ernsten Bestreben gele? az ohlfabrt des Landes i dürfen wir h-ch ffen, daß i zebnifse demsclben Statten kommen werden.

Die Schwierigkeiten, welche bei ter Berathung uxzd Feststellung

der Staatsauêgaben in Folge der durchgreifenden Reform der Beantenge!eßgcbung auftraten, find glücklid überwunden worden: in allen Theilen des Staatêsvoranslazs zeigt si@ neben der sorg- fältigîten Prüfung die Bereitwilligkeit, mit welck@er Sie, bot- geehrtefte Herren, den vermebßrten Anforderungen fü: die ge- deiblide Fortführung der Staatfverwaliung und für die Pflege der geistigen und wirt“\Geftlicen Interessen der Ne- völkerung entgegengekommen sind. Auf Ihre Anregung sind zur fräftigeren Unterstüßung der Kreise und Gemeinden erböbte Staatsbeiträge in den Vorans{lag eingest:llt worden. Der Land- wirtbschaft und Vichzuet, der Fischerei und dem Bergwesen ist dur die mit Ihnen vereinbarten Gejete erweiterte Fürsorge eröffnet; auf dem Gebiet der Sittenpolizci baben die Vors&riften ¿um Sbuße hülfloser Personen und zur Bekämpfung der Truntsut wirksame Ergänzungen erhalten; dur das Gesetz über die theilweise Abänderung der Gemeiade - Ordnung wird sür die Organisation der mittleren Gemeinden eine vedeutsame Neugestaltung ins Leben geführt, wodur namhafte, bis- her auêgeschloîene Gruppen von Ortseinwobnern zur Tbeilnabme an der Gemeindeverwaltung zugelassen und diefeniaen Einrichtungen getroffen werden. ohne wele dicse nit länger versciebliwe Neueruna den siheren Bestand und die stetize Fortentwickelung der Gemeinden gefährden würde. J l j

_ Docbgeehrteste Herren! Am SEluf}se tiescr angestrengten Tagung laffen Se, Könielicbe Hobcit der Greßkerzog Ihnen Seinen freund- lien Gruß entbieten mit dem Wunsche, daß die von Ihnen bier geübte velgestaltice Thätigkeit unter Got!cs d dem theuren pelmatbland zuw Segen gereiben möge!

Dem mir ertheilten bô&st:n Auftrag gemäß erkläre ih biermit den Landtag für geflossen. E : as E einem dreimaligen Hoh der Versammlung auf das

ohl Dr. Königlichen Hoheit des Großherzogs fand die Feier- lihkeit ihren Abschluß. Kannen. eige 08 P p-Ehren der Mitglieder der beiden die Vitglieder des Staata-Minif A De bec ETe, MIO SoiGtteRE de E tmiteruums, die Oberst-Hof- und bek ¿Be S rlifivéne Se ih ¿5retherr von Ungern-Stern-

, Der ; Aegenau Flügel- Adj

vom Fieust theilnahmen. f E O g [r e a C

ion A De Dae Tafel brate der Großherzog den Zt Un der gelirigen Nummer de3 „R.- u. St. A.“) vom „W. T. B.“ gemeldeten Trinkspruch auf das Grof

L E el Stintspruch auf das Großherzogthum weite M O Se. Königliche Hoheit vorher die an- ei bätte 8 leder beider Kammern mit folgenden Worten ent Wertbgesbäßte „Herren ! Beim

î e hoî Nofriodt Si ¿ :

Ae eine S Vefriedigung, Sie in Meinem Haufe noch auf- E i e Uy um en auSzu!prechen, wie dankbar Jh bin

2 2, was hre angestrengte und lancwitert M! Stande gebracht bat. Es wurde Sha vou Erri bee Regierung daëjentge autgesprchen, was Jch bi ibt wiederholen darf, aber soweit I dabei perfönlih genannt we d f liegt es Mir am Verzen, xochmals zu wiederbolen was Jb be sagte und daraz den Wuns ch zu kaüpfen, daß Sie mit Befriedi ini in Ihrem Berufe, in Ihre Bezirke, in Ihre Städte heimfkeb E Befriedigung, daß Sie Vieles hier zu Stani al FEE

g 2 ier zu Stande gebracht haben was dem Lande zum Wohle gereichen wird; Ich gedenke besonders der Bauarbeiten, der Bahnbauten u. \. w., was dazu : beitragen wird, die Arbeiter ter Bevölkerung nod auf lange Zeit wobltbätig zu beschäftigen, der Aufgabe, die wir uns Alle stellen müssen da nach diefer Richtung geschieht, was mögli ift, um der Noth soweit fie vorbanden ist, abzuhelfen und denjenigen Bestrebungen entgegenzu- treten, die so leiht geneigt sind, die Arbeiter der Bevölkerung auf andere Seiten zu bringen. Insofern, meine Herren, ift es außer- ordentli „wünschenswerth, daß nun nah Schluß dieses Landtages die Möglicbkeit gegeben ist, diese Beschäftigung soweit auszudehnen. Ich danke Ihnen, daß Sie dazu beigetragen haben ! l |

_Ich schließe ab, indem Jch auf das Wohl der Mitglieder der beiden Kammern trinke, auf das persönliche Wobl, auf das Wokhl der Ihrigen, auf das Wobl der Gemeinden, denen Sie angebören, der Bezirke, die Sie gewählt haben, und somit aller Interessen, die Sie zu vertreten haben, Es leben die Mitglieder der beiden

Abs{luß Ihrer Arbeit ist es

( M. Krzr. „S&bmalbe“: Ausreise Dyfr. d. Nordd. Llovd „Adler“ Bremerhaven

heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ wird eine Bekanntmachung, und Alters- Quittungskarte ver-

Wie die „Allg. Ztg.“ meldet, hat sich Se. Majestät der König von Württemberg dur seinen hiesigen Gesandten Freiherrn von Soden nah dem Befinden des Staats-P:inisters Freiherrn von Luß erkundigen und auf die erhaltenen günstigen Nachrichten feiner freudigen Theilnahme an der fortschreitenden Genejung desselben Aus- druck geben lassen. Jm Befinden des Staats-Ministers hält

Königliche Hoheit der Großherzoa traf heute Morgens aus Baden-Baden hier ein und empfing um 10 Uhr den General-Lieutenant Chakir Pascha von der Kaiserlich türkishen Armee mit drei demselben beigegebenen Offizieren, welhe zur Uebernahme von Metall- 1 Nach der gegen 11 Uhr erfolgten Ankunft Fhrer Könialichen Hoheit der Großherzogin empfingen die Höchsten Herrschaften die Mit- glieder der Ersten und danach diejenigen der Zweiten Kammer Hierauf kehrte Jhre Königliche Hoheit die

und Zusammense gewisse Befugnisse eingeräumt dürfe nicht weiter beshränkt werden, als in der Kommission geschehen.

Amendements ein, daß das Gerichtsverfahren nah dem vor- liegenden Geseß shwierig sei und die Wahl des Vorsißzenden

merkung, daß es keinen guten Eindruck machen könne, wenn mit der Einführung des Bestätigungsrehts ein Rückschritt gegenüber dem bisherigen Zustande gemacht würde.

Kommissionsbeschlüsse ein.

(Der Schlußbericht über die gestrige Sißung des Reichs-

Deutsche Kolonien.

Nach erfolgter Beseßung von Lindi und Mifindani dur die deutsche Schußtruppe sind, wie ein Wolff'sches Telegramm aus Sansibar von heute meldet, dort wieder Karawanen aus dem Fnnern eingetroffen und alle flüchtig gewesenen Einwohner zurückgekehrt.

Parlamentarische Nachrichten.

In Der beutigen (21.) Sigung des Reichstages, welcher

am Tisch des Bundesraths der Staatssekretär Dr. von Boetticher sowie andere Bevollmächtigte zum Bundesrath nebst Kommissarien beiwohnten, wurde die zweite Berathung des Geseßentwurfs, betreffend die Gewerbe- gerihte, fortgesetzt, und zwar bei 8. 13. An Stelle des beurlaubten Berichterstatter Ubernahm Abg. Greiß die Berichterstattung Kommission. i

5: 13 lautet nah den Beschlüssen der

Ven Arbeitgebern stehe im Sinre der 88 ¡ eincs Kewcrbebetriebes oder cines rauten Stellvertreter der felbsiäntiaen Ge sie uibt nah §. 2 Vbsaß 2 als e nach § 3a der Zuständigkeit der Pauêgaiwerbetréeibenden als Arbeitgebe

ercwllgît und watlvar find, wird du

Abg. von Strombeck bemängelte die graphen, welche unftlar lasse, wann der zutreten habe,

___ Hierauf entspann sich eine längere Debatte darüber, ob die am Schluß der vorigen Sizung vertagte Abstimmung über die beiden ersten Absäge des §. 12 bis zur Abstimmung über (0, mit welchem die Berathung des letzten Absatzes von . 12 verbunden werden sollte, vershoben werden oder heute Jolle. An der Debatte hierüber betheiligten ih

Fassung des Para- Stiellvertrèter ein-

»

nattfinden außer dem Präsidenten die Abgg. Hammacher, v. Cuny, A&er- mann, Dr, Windthorst, Dr. Meyer (Berlin), Vors, Eberty, Rickert und Miquel. Es wurde schließlich dem Präsidenten anheimgegeben, 1m Laufe der heutigen Sizung die Abstimmung über §8. 12 herbeizuführen. / __ HUF. 13 widerlegte der Geh. Negierungs-Rath H offmann die Bedenken des Abg. von Strombeck. E

Der §. 13 wurde unverändert in der Fassung der Kommission angenommen.

S. 14 lautet:

Beschwerden gegen die Ret Linnen eincs Monats na der Wabl zuk: die Verwalturgsbebörde entschie? werte Wablen, wel

è Gosct:cés criaTcnon De ces erianenen

“S oder

Vablvorschriften verstoßen,

und der Stellvertreter bedarf der

waltungébebörde, Diese Bestimimnung

indet au ! | Semecindebeamte, wel&e ihr Amt kraft

ftaatlicher ì er Bestätigung verwalten, keinz Anwendung,

tio lange fie diefes Am 4

Dazu beantragte Ab binter den Wortcn: „ode

zufügen: ingläiden Gem-indebcamte, welde die Bef igung zum

r erlangt

baben, Abg. Auer beantragte, den zweiten Absatz zu streichen. Abg. Porsch bezeihnete den Vorshlag dec Kommission bezüglih des Bestätigungsrechts als einen Mittelweg gegen- über dem Widerstreit der Jnteressen. Er beschränke die Be- stätigung auf Staats- und Gemeindebeamte, welhe ihr Amt Kraft staatlicher Ernennung oder Bestätigung verwalten. Zn den weitaus méisten Fällen werden solche Leute zu Vorsißenden gewählt werden. Wo das nicht der Fall sei, sei es wünschens- werth, daß eine Prüfung der Qualififation der betreffenden Personen zu Vorsißenden stat: finde. Abg. Ebert y begründete seinen Antrag damit, daß die Gemwerbegerihte eine kommunale Einrichtung seien und daß die staatliche Einwitkung auf kommunale Angelegenheiten nicht mehr als nothwendig zugelassen werden solle. Sein Antrag verleße in keiner Weise staatlihe Junteressen. Staatssekretär Dr. von Boetticher erklärte es als bedenk-

x Im Reichssaal des Kaiserhauses zu einer Reihe von deutschen sind die

1 Gemälden, welche die Ge Kaiserthums darstellen. Von diesem Hauptdilder, welhe sich an der

Mittelbild zeigt des Deutschen jubelnd

Kaiser Wilhelm 1. als _Reihs, umgeben von | begrüßt von den deutschen beiden Seiten sind Hauptmomente aus der Kaisergeshihte dargestellt,

Krönung König Heiarih's TI1. in Rom, ferner sein fiegreichhe

seinen

ls ¿Furiten.

Barbarossa mit Heinrich dem Löwen, tiohia, und zFriedrihs IT, Hofhalt in Palermo. __Die Bilder sind nah Art der Teppihe | reichen, ornamentalen Rahmen umiGlofssen und erhalten ihr

jelben Zeit, leßtere hauses als folchen. * Die Schmalseiten des den Bildercyclus nach vorwärts und Eintritt der Reformation ergänzen.

_— E A Saales

Auf Veranlassung de

über Geschichte, Wiederherstellung und Kaijerbauses enthält.

kleinen Sond ‘Museums, auf 113 hingewiesen ift, verdiener j ller Kunftfreurde, denn b bedeutende Summe 21 Studienblättera des Anzahl von malerci. in zeigen diefe Ver:ierunger und fremdartig Céaraiter wie ncueren s Die bervorragendste palaft auf dem Kreml in burg sorote eine Reibe von

enthalter

; : ftattlih Sopien rufsichet Detorations- und Ornamer:t Arcbitekturen den uns

L E Ge r1:111! Mer

Fir n T en irmen, tot ermaler etne

C,

wahren Sammlur( gehören und eine Kollektion bilden Ist diefe von wefentlihenInierese e zweite Sonderarêeftelung, welche eliger enthält, weiteren § läßt einen erfreulichen 1 talentvollen Künstlers thun.

s z des Kunisigewerbe Y

Seliger

Sti-‘e t des : tuseumi5 Und Studienrciten bietet er in dieier Sammlung. V

allen Dingen überca’cht, das is ibre Vielscitigkeit

deim Arblick der die verschiedenartigsten Gebiete berübrenden Dar- steUungen zunäcst daran, daß sie alle ein und denselben Urbeb- haben, denn es ist eigentli*G Vlles vertreten, das Genre, di Landsaft, die Ar@itektur, die Ornamentik, die Thiermaler-t.

allen diesen Gebieten bewegt sch Seliger mit einer Sicherbeit,

von der Vielfeitigkeit seines Talents spri&t. Die landscaftliben Bilder, meist Aquarellen, zeigen sbarfe Beobac6tung, liebevolles Ein- achen in tas Wesen der freien Natur und einen hoc entwick:!ten Farbensinn, der den foloristishen Charafter der jedesmal dargestellten Landschaft treffend erfaßt und wiedergiebt. Es sind Studien aus Deutschland und Italien; von dem s{lihten Bauernkathen aus seiner hintervommerschen Heimath führt der Künstler in \{chsnere Gegenden des Reichs und weiter na Mailand, Rom und N-apel, Die Pracht der Kirchen und S{löfser, namentlich des reizenden Rococoslosses zu Brufal findet an ihm einen berufenen Interpreten, der nit scla- visch nabzei@net, sondern sich in den Gedankengang und die Auf- fasjung der Urheber zu versenkea suht und istishen und kon- struktiven Schönheit vollauf gerecht wird. na Personen und Lbteren zeigen cleiwfalls schar:fe Beoba 1g8gaate und cine sichere Hand. Wenn der Künstler dies mmelte Material auf- arbeiten will, hat er auf Jahre kbinaus und es ist nur zu wünschen, daß die vollendeten halten, was die Skizzen versprecen.

¿ N Linaus genug zu thun,

lich für das Zustandekomuren des Gesetzes, über den Kommissions- beschluß, dem er für jeine Person zustimmen könne, hinaus- zugehen. Die Gewerbegerichte seien niht als kommunale Fn- stitutionen anzusehen; sie scien ebenso wie alle anderen Gerichte staatlihe Gerichte und sprähen Recht im Namen des Königs. Nur rücksihtlich der Einrichtung

___ Die Besucher dieser Ausftellungen haben gegenwärtig noch Ge- legenheit, den practrollen Silberpokal zu bewundern, welcher ais Ges dâhtmßgabe für Kaiser Friedrih den Halloren gewidmet ift, deg aleicen die beiden kunfivoll gestickten Fahnen, deren eine gleichfalls für Kaiser Friedrih von Sr. Majestät dem Kaiser gestiftet wurde,

hrt 7 5+ ä h o f F da 5 e während die zweite von ihm selbst gesenkt wird.

Gs A F . L oft» iy R 9 » G 4 S g In Vesljau dat geitern in Segenwart der Mitglieder des

ung der Gewerbegerichte seien den Kommunen Der Einfluß des Staates

Abg. Ackermann wandte gegen die beantragten

deshalb unter Kautelen erfolgen müsse. Abg. Tugauer empfahl seinen Antrag mit der Be-

Abg. von Cuny trat für die Aufrechterhaltung der

Bei Schluß des Blattes jprach Abg. Ebert y.

tages befindet fich in der Zweiten Beilage.)

Nürnberg, welches sich in so hohem Maße der Fürsorge der unvergeßlichen Kaiser Wilhelm und Friedrich zu erfreuen hatte, ist von Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm Il. ebenfalls ein Zeichen hocherfreulihen FJnteresses Der hohe Herr hat gleih der Mehrzahl der regierenden deutschen

Waffensammlung des Germanischen Museums zu einer solchen allerersten Ranges erhoben wurde, einen außerordentlichen

Kunft und Wissenschaft.

x Dem Germanischen National-Museum in

zugekommen.

ürsten zu den Kosten des Ankaufs der Fürstlih Sul- owsftishen Sammlung, durh welche bekanntlih die

Kammern bo!

Beitrag von 10000 # gespendet.

Herzoglichen Hauses, Prinzessin Friedrich Carl von Preußen und andercr Für licher Personen sowie cablreiher auswärtiger Gäste, darunter d Gebeime Kommerzien-Rath Mendelssohn aus Berlin, die Ent büllung des Denkmals für Moses Mendelssohn ftatt- gefunden. Professor Lasson hielt die Festrede, Nah dem Vortrag einiger Chôre von Felix Mendelssohn übergab der Landesrabbiner Weiße im Namen des Festcomités das Denkmal der Stadt. Obcr- Bürgermeister Funk dankte mit einem Rüdchblick auf die Entstehung des Denkmals und {loß mit einem Hoch auf das Herzogliche Haus.

j Ihrer Königlichen Hoheit der

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Theater und Musik.

Deutsches Theater.

__ Calderon’s Schauspiel „DerRichter von Zalamea*“, welHes eit dem Abgange Dr. August Förster’s vom Repertoire des Deutschen S verschwunden war, ist seit voriger Woche in ganz neuer Sa I S worden. Die Hauptrolle, den Bauer L L ERI, spie t Hr. Max Pohl, in der Auffassung und auêgeltaltung vielfa _ ber]Qleden _von dem des inzwischen beimgegangenen unvergeßlichen Künstlers, der die Rolle zu jelinen besten und wirksamsten zählte. Aber die Unter- \hiede beruhen wesentlich in der Eigenart der Temperamente beider Künstler, und von diesen aus beurtheilt haben Beide Recht. Dem jugendliheren Hrn. Pohl steht jedoch naturgemäß eine gröfere Energie zu Gebote, und ferner hatte er ein grofes Vorbild an der Leistung seines Vorgängers vor Augen, mit Hülfe dessen er die seinige noch weiter zu vertiefen und zu vervollkommnen im Stande tvar. Was er an der Hand dieser und eigener, offfenbar sehr fleißiger Sturien jeßt aus der Rolle mat, is in der That des höchsten Lobes werth; es ist eine Kunstleistung feinec psyWologisher Vertiefung und konfequenter Charakterzeihnung

wie man sie nit alle Tage zu sehen bekommt und wie sie Freunde der dramatif@en Kunst sich anzushauen nit unterlassen sollten. Die Höhepunkte derselben bezeibnen die Scenen des Wiedersehens Crespo's

zit seiner unglücklihen geschändeten Tockter, die mimisch bewunderns- würdig ausgearbeitet ist, dann die mit dem Verführer Don

disponirt, vot! ] e ee Lee at 20A f E er historische Vervoll ständi: ung durch reihenweise angebrate, arau in grau gemalte Socke!darstelurgen, sowie dur eingeschaltete Zwischenbilder. Erstere erzählen politish? Vorgänge aus der- re beziehen fih auf die Geschichte des Kaiser-

gehalten

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7 D n ¿wetfelt

: _Reichs Goslar arbeitet Professor Wislicenus aus Düsseldorf bekanntlich an Gechihte des Cyclus D Langwand befinden, nunmehr bis auf ein Schlußgemälde vollendet. Das Weiedererrichte Paladinen, Auf alten

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und zwar auf der einen: Die / H erar Rom, r Heimzug über die Alpen, und Heinri 1V. im Schuß der Bürger von Mainz. Auf der anderen Seite: Kaiser Friedrich die Shlacht bei An-

1

werden rücwärts bis zum Ministers der geistlihen 2c Angelegenheiten i# ein fleiner übersihtliher Führer angefertigt worden, welher Näheres

2

Auss{hmücckung des

mlung von ê

: etmas iowrobl alteren Her! endsten , wle der Zarens Moskau, die Erlöserkfir&e in St. Peters-

M511to2;7 4A iis