1890 / 155 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Wintergerste eine gute Ernte liefern. Ueber das Auftreten von Brand sind viele Klagen vernehmbar, die au berechtigt sein dürften, da man das Auftreten desselben im Allgemeinen auf bedeutenderen Gebieten wahrnimmt. ; i

Weizen wird in“ einem großen Theile des Landes eine den Erwartungen entsprehende Ernte liefern. Man kann im Dur \chnitt a eine gute Mittelernte mit einer ziemlich guten Qualität rechnen. Der Stand des Weizens hat sich in gege der Verheerungen der Insekten und des Auftretens von oft und Brand insofern geändert, als aus dem über mittel gestandenen Protanane einige Prozente in die Mittelkategorie fielen. m 19° d. . waren 14% unter mittel (am 12. 13/59/0), ferner 52,60 % mittel (gegen 45,44% in der Vor- woche) und 45,90 %/% über mittel (gegen 52,95 9% in der Vorwoche). Herbstroggen steht unverändert gut und ver- spricht qualitativ wie quantitativ eine gute Mittelernte. Der Früh- jahr8anbau ift etwas {wäcer, kann aber ebenfalls als ziemli gut bezeichnet werden. Die Roggenähren wurden vom Rost nicht ange- griffen und auch von Insekten wenig heimgesucht. Die Körnerbildung ist mit geringer Ausnahme eine sehr gute. In sandigem Boden wird die Fru(t fogar bereits geschnitten, im Allgemeinen mit gutem Erfolg. Der Stand verzeichnete 1,34 % unter mittel, 64,20 9/0 mittel (gegen 58,309/9) und 34,46%/6 über mittel (gegen 41 9/0), demna hat in Folge der Billerung au bei Roggen der Mittelprozentsaß zugenommen. Gerste hat si etwas gebessert. Die Niedershläge waren nament- li für die Sommersaaten von guter Wirkung. Wintergerste wird stellenweise mit einem Mittelergebnisse bereits geschnitten; stellenweise ergiebt die Ernte auc ein Resultat über mittel. Der Rost gewinnt in manten Theilen des Landes an Ausdehnung. Die Aehren sind aber nur sporadisch angegriffen. Hie und da zeigt sich auch Brand. 16,959/6 sind unter mittel (gegen17,40 9/0), 64,38 9/9 mittel (gegen 67,500) und 18,67 9/0 über mittel (gegen 15,10 0/0). Es zeigt si somit eine Besserung von 5 bis 69%. Der Hafer hat sih troß des Regens nicht gebessert, ch vielmehr in Folge des in großem Maße zunehmen- den Rostes und Brandes um einige Prozent (3 bis 5 9/0) vershlechtert. Die zumeist {wah mittel stehenden Saaten seßten nur sehr langsam Aechren an. Schwa, aber verhältnißmäßig noch am besten stehen die Saaten in den Siebenbürger Komitaten und in einigen Komitaten rechts der Donau. Der Rapsschnitt ist zum größten Theil bereits beendigt, zum Theil noch im Zuge. Die Ernte kann mit geringer Ausnahme als mittel und gut mittel bezeihnet werden, Für Mais war mit wenigen Aus- nahmen die Witterung der vorigen Woche eine ungünstige und hat die Entwickelung wesentlich behindert. Die Frucht ist stellenweise klein und gelb.

Hülsenfrüchte entwickeln sich gut, obschon die Witterung auch für diese eine ungünstige ift.

Die Kartoffeln stehen ziemli gut.

Die Zuckerrübe entwick?lt sich {ön. Futterrübe ist eben- falls befriediedigend.

Ob wird mit geringer Ausnahme wenig sein.

Sanitäts-, Veterinär- und Quarantänewesen.

Oesterrei{-Ungarn.

Die Königli ungarishe Seebehörde zu Fiume hat aus Anlaß des Ausbruchs der Rinderpest in Sansibar die Ein- und Dur({fuhr von Rindern sowie von Abfällen und Produkten dieser Thiere aus dem infizirten Lande für die Häfen des ungarisch-kroatishen Küstengebieis verboten.

Frankrei.

Dur Erlaß des Präsidenten der französishen Republik vom 18. Juni 1890 ist die Einfuhr von Früchten und Gemüsen, die im Boden oder an der Oberflähe des Bodens wachsen (poussant dans le gs0l ou à niveau du s0l), über die spanishe Grenze verboten

worden. Niederlande.

Nach einer in dem „Neederländsche Staats-Courant“ veröffent- lihten Verfügung des Königlich niederländishen Ministers des Innern vom 20. Juni 1890 ist Spanien für von der asiatischen Cholera verseucht erklärt worden.

Portugal.?

Durch eine in Nr. 135 des „Diario do Governo“ vom 18. Juni 1890 veröffentlihte Verfügung des Königlih portugiesischen Ministeriums des Innern werden der Hafen von Valencia für von Cholera „verseucht“ und die zwishen Castellon und Alicante einschließlich liegenden Häfen für derselben Krankheit „verdächtig* erklärt.

Handel und Gewerbe.

Berlin, 27. Juni. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter: Hof- und Genofsen- \haftsbutter Ia. 84—87 IIa. 82—83 f, Ila. —,— , do. abfallende 75—80 #4, Land-, Preußische 70—73 4, Neßbrücher 70—73 4, Pommer|she 70—73 é, Polnische 70—73 4, Bayerische Sennbutter —,— H, do. Landbutter —,— , Sles. 70—73 , Galizishe 67—70 4A Margarine 40—70 #4 Käse: Schweizer, Emmenthaler 90—9 #4, Bayerischer 70—75 #, do. Ost- und West- preußischer, Ia. 70—75 Æ, do. Ila. 60—65 #Æ, Holländer 90—9% M, Limburger 42—45 M, Quadratmagerkäse 12—25 # Schmalz: Prima Western 17 %/% Ta. 39,00 #, reines, in Deutsch- land raffinirt 43,50—46,50 4, Berliner Bratenschmalz 46,50—49,50 Fett, in Amerika raffinirt 38,50 A in Deutschland raffinirt 41,50—44,50 6 Tendenz: Butter: Das Geschäft blieb belanglos, De unverändert. Schmalz: Bei mäßigem Ges{äft Preise etwas niedriger.

_— Vom oberschlesischen Eisen- und Metallmarkt berihtet die „Sl. Ztg.“ : Für Roheisen herrshte auf den ober- \{lesis{hen Walzwerken gute Nachfrage, und war die Abnahme des Materials auf den Hohofenwerken eine flotte. Auch mit der Tarnowißer Hütte, als dem leßten der Werke, welhes Roheifen für den Markt erbläst, hat der Oberschlesishe Walzwerksverband ein Ab- kommen bis Ende 1893 getroffen, nah welchem die Hütte ihr Roh- eisen zu Scalenpreisen an den Verband liefert ; zugleih ift die Hütte mit ihrem Walzwerk zu Braunschweig in den Deutschen Walzwerks- verband eingetreten. Die Hohöfen verharrten auf dem bisherigen Umfange ihrer Leistung, und sucht man dieselbe durch Ver- \{chmelzung möglichst reiherr Erze zu erhöhen, wie dies erst durch die Anwendung höherer Temperaturen bes Windes mittels der steinernen Winderhißer möglih geworden is. Die Eisen-

ießereien waren mit der Anfertigung von Bau- und Röhrenguß owie Armaturslücken hinreihend beschäftigt. Die Ergänzungen auf Gruben und Hütten riefen neue Aufträge auf diverse Gußstücke hervor. Der Betrieb der Walzeisen- und Stahlwerke erfuhr nah keiner Seite hin eine Beschränkung, und zeigt sich überall ausreichend starke Beschäftigung. Neben Formeisen, namentlich in Trägern für Eisenbahnwagen, wurden von den größeren Walzwerken bedeutende Posten von Blehen und Winkeleisen u. A. für Marine- und Torpedobauten, vornehmlih in Martinstahl, geliefert; auch mit Anfertigung _ von Eisenbahnräden und Oberbaumaterialien waren die Stahlwerke beschäftigt, ebenso mit Stahlfaçonguß aus Martinstahl ; doch hat die Ausfuhr dieser Artikel nah dem Aus- lande nachgelassen. Die Verwendung eiserner Zimmerung zum Aus- bau von Grubenstrecken erfordert in zunehmendem Maße bedeutende Mengen von profilirtem S Sti Die Dampfkessel- und Maschinenfabriken find in guter Thätigkeit, wenngleih die Aufträge in Blehen weniger zahlreih eingehen, Auf dem Zinkmarkt erhielt fich die Die Ss unter Aufrechterhaltung der bisherigen Fie: Rohzink wie Walzzink wird flott verladen, und ist der Preis ür leßteres um 1 G für 100 kg heraufgeseßt worden.

Gewerbehalle, Organ für den Fortschritt in allen Zweigen der Kunstindustrie, unter Mitwirkung bewährter F anuer redigirt von Ludwig Eisenlohr und Karl Weigle, Architekten in Stuttgart, Ver- lag von I. Engelhorn daselbst. 28, Jahrgang, Lieferung 5 und 6

(Pr. d. L. 1 M 50 §). Von den musterhaften Arbeiten “der Kunsthandwerker früherer Zeit, “welhe die vorliegenden Lieferungen veranshaulichen, sei zunähst hervorgehoben ein Bronze-Kronleuchter (aus der Kirhe zu Kraftshof in Bayern, aufgenommen von F. Walther in Nürnberg), dessen Formen eine originelle Verbindung \pâät- gothisher Architektur mit \{chôn stylisirten Weirlaub-Ranken zeigen. Man vermuthe: nit wit Unreckt, des er aus der Werkstätte Peter Vischer's \tamme; gestiftet ist der Leuchter durch die Freiherren Kreß von Krefsenstein, deren Wappen mehrfach daran angebraht ist. In edlem Renaissance-Styl gehalten ift das \chöôn getäfelte und eingelegte hölzerne Prachtportal aus dem Bayerischen National-Museum zu München, welches auf einem anderen Blatt wiedergegeben ist. Die letzte Tafel des 5. Hefts ist ganz in Golddruck ausgesührt und zeigt zwei s{chône alte Bucheinbände in weißem Leder mit reihen Golddruck-Ver- zierungen (Privatbesiz, aufgenommen von Georg Bötticher). Auf der farbigen Tafel des 6. Hefts find geschnißte Cüllungen von einer alten gothischen Bettstelle (im Nordböhmischen Gewerbe-Museum zu Reichenberg, aufgenommen von dem Assistenten desselben, August Erben) abgebildet. Andere Tafeln veranshaulichen einen Tis und Stühle in üppigem Rococostyl aus der Klosterkirhe zu Dießen am Ammersee und ein \{chmiedeeisernes Thorgitter alt- steirisher Herkunft (Anfang des 17. Jahrhunderts). Ein Blatt endli bietet eine Sammlung kunstgewcrblich vielfah verwendbarer Kartushen, welche der hiesige Regierungs-Baumeister O. Pötsch in oberbayerischen Kirchen, in Coburg und Breslau, gesammelt hat. Daneben fehlt es au nit an vortrefflihen Entwürfen oder aus- geführten Arbeiten der neueren Kunstindustrie, Von diesen seien er- wähnt als deutsche Arbeiten: eine prächtige Kassette mit Wismuth- malerei (entworfen und ausgeführt von P. Stoß und Robert Knorr in Stuttgart), ein \ch{miedeeiserner Ofenshirm in \chwungvollem Rococostyl (entworfen von F. Moser, Lehrer für kunstgewerblihes Zeichnen in Ge und das Grabmal der Familie Neher auf dem Pragfriedhof in Stuttgart (entworfen vom Architekten L. Neher in Frankfurt a. M.). Das Ausland ist ver- treten durch ein zierlihes Schränkchen aus Nußbaumholz mit großem Mittelbild in Email, von Flachat, Cochet und Cie. in Lyon, ferner einen Tisch in altfranzösishem Renaissancestyl und eine Spiegelkonsole im Styl Louis XVI., derselben Firma, endlich eine Reihe von rei in Holz geschnitten Konsolen und Trägern mit figürlichen Motiven von Besarel frères in Venedig. Die ausländischen Arbeiten sind sämmtli Musterstücke von der vorjährigen Pariser Ausstellung.

Leipzig, 27. Juni. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juli 4,395 #, pr. August 4,225 #4, pr. September 4,223 #6, pr. Oktober 4225 M, pr. November 4,222 46, pr. Dezember 4,20 K, pr. Januar 4,20 4, pr. Februar 4,20 4, pr. März 4,20 4, pr. April 4,15 M, pr. Mai 4,15 #. Umsay 140000 kg. Ruhig. y

Pest, 27. Juni. (W. T. B) Das Un ar A S E ap der Kredit-Institut vereinbarte mit der Ungarischen Kreditbank, der Oesterreichischen Kreditanstalt und dem Bankhause Rothschild die Uebernahme von 20 Millionen zu ?emittirender 4 9/ Regulirungs- und Bodenameliorations-Pfandbriefe zum Course von 93È%.

London, 27. Juni. (W. T. B.) Wollauktion. Mäßige Betheiligung.

Manchester, 27. Juni. (W. T. B.) 12r Water Taylor 78, 30r Water Taylor 94, 20r Water Leigh 82, 30r Water Clayton k, 32r Mock Brooke 9%, 40r Mayoll 95, 40r Medio Wilkinson 11, 32c Warpcops Lees 83, 36r Warpcops Rowland 9F, 40r Double Weston 104, 60r Double courante Qualität 134, 32“ 116 yds 16 16 grey Printers aus 32r/46r 180, Stetig. i ;

Glasgow, 27, Iuni. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen |ch auf 716 344 Tons gegen 1 026 661 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen beträgt 81 gegen 83 im vorigen Jahre.

Paris, 28. Juni. (W. T. B.) In Fortseßung der von den Signatarmächten genehmigten Konvertirung der egyptischen Staatsanleihen ist nunmehr die Konversion der noch im Betrage von ca. 84 Millionen Pfd. Sterl. im Umlauf befindlihen Daira- Sanjeh- Anleihe mit einer Gruppe abgeschlossen, welcher die Banque de Paris et des Pays-Bas, die Stern’\hen Häuser, die Firmen Warschauer und Mendelsfohn, die Bank für Handel und Industrie, Berliner Handelsgesellshaft und Deutshe Bank, fowie einige unter der Leitung des Hauses Suarez frères stchende egyptische Firmen angehören, Es sollen neue 4°/ Obligationen zur Ausgabe gelangen und die alten Obligationen zum Einlösungscourse von 85%/o dagegen in Zahlung genommen werden.

New-York, 27. Juni. (W. T. B.) Baumwollen- Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 3000 Baller, Ausfuhr nach Großbritannien 11 000 Ballen, Ausfuhr nah dem Kon- tinent 1000 Ballen. Vorrath 132 000 Ballen.

Verkehrs - Anftaltenu.

Hamburg, 27. Juni. (W. T. B.) Der Swnelldampfer „Normannia* der Hamburg-Amerikanishen Padleifahrt- Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute 11 Uhr Morgens in New-York eingetroffen. Der Schnelldampfer Co- lum bia“ derselben Gesell|chaft is, von New-York kommend, heute Mittag 12 Uhr auf der Elbe angekommen. Der Postdampfer „Holsatia* der Hamburg-Amerikanischen Padetfahrt- Aktiengesellschaft is, von Hamburg, kommend, heute in St. Thomas eingetroffen.

London, 27. Iuni. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer „Drummond-Castle* ist heute auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Union-Dampfer „Moor“ is heute von Southampton auf der Ausreise abgegangen.

Mannigfaltiges.

Das Panorama von Rom in der Herwarthstraße Nr, 4 am Königsplaß gewährt Vereinen, geschlossenen Gesellschaften und Schulen bedeutende Ermäßigung des Eintrittspreises. In der ver- flossenen Woche weilten wiederholt römische Touristen und Künsiler, die auf einer Nordlandfahrt begriffen sind, vor dem mächtigen Rund- bilde und äußerten unverhohlen ihre bewundernde Anerkennung über die Meisterarbeit der Münchener Soli Bühbhlmann und Wagner. Auch sonst hat sich jüngst der Fremdenbesuch im „alten Rom“ be- deutend gehoben.

Das „Nordland-Panorama “, Wilhelmftraße 10, bildet jeßt wieder den Mittelpunkt des Interesses für die erholungsbedürftigen Reisenden und Touristen, nachdem Se. Majestät der Kaiser gegenwärtig wieder sein Reiseziel gen Norden gerihtet hat. Die Ausstellungen im Panorama sind aber auch von eigenthümlicher Schönheit. Das Nordcap mit dem magischen Licht der Mitternachts- sonne, die Stadt Hammerfest mit den s{chneebedeckten Höhen, sowie die Polarlandshaft Spißbergen mit dem zauberhaften Nordlicht erregen ungetheilte Bewunderung bei allen Besuchern. Die in allen Kreisen so günstig aufgenommene Einrichtung des ermäßigten Ein- Pre von 50 Z für die Sonntage soll auch ferner bestehen

eiben.

Aus Spandau wird dem „Dt\ch. Tagebl." geschrieben: Mit

welcher Fürsorge unsere obersten Militärbehörden unablässig bemüht [0 das Loos der Erkrankten und Verwundeten im Kriegs- alle nach Möglichkeit zu lindern, das beweisen von Neuem inter- essante Versuche, welhe gegenwärtig in unserer Stadt auf Anordnung der Medizinal - Abtheilung des Kriegs - Ministeriums mit einem „Lazareth \chiffe“ angestellt werden. Bisher dienten zum Trans- Louis der Verwundeten von dem Kriegsschauplaße nah den Referve-

azarethen und Krankenanstalten in der Heimath hauptsächlich die zu diesem Zwecke besonders ausge|atteten Eisenbahnwagen, wie folche auf der R Stange T Berlin ausgestellt waren. Neuerdings wird nun Seitens der Militär-Medizinalbehörde

beabsichtigt, außer dieser Transportart, bei der mancherlei Mängel und Unbequemli(keiten in den Kauf zu nehmen sind, die Schiffsfahr- zeuge, wie Spree-, Oderkähne u. dergl., zu besagtem Iw e herzu- rihten und die Wasserstraßen, soweit es möglih ist, in aus- gedehntem Maße zur Beförderung _ der Verwundeten zu benuyen. In diesen Tagen sind mit einem solchen bei Weinmeisterhorn an der Schiffswerft von Rothmühl verankerten Kahne die ersten Versuche gemaht worden. Nah dem Entwurf des Assistenzarztes Dr. Waß- mund aus Berlin ist das Innere des Schiffes zu einem Kranken- saal umgewandelt und zu diesem Zweck mit Betten, Stühlen, Tischen, Krankentragen, die an den Dachsparren in sinnreicher Weise befestigt sind, ausgerüstet worden. “Durch die Erhöhung des Datbes ist ein sehr freundliher, heller und lustiger Raum geschaffen, der gegenüber den Eisenbahnwagen sehr erhebliche Northeile zu bieten \cheint. Das Beladen des Kahnes wurde mit markirten Verwundeten am Sonnabend zum ersten Male geübt und geshah theils mittels des Krahnes am Mast, theils dur einen Steg, der vom Lande aus zu einer ivs Innere des Kahnes führenden Treppe den Zugang gestattete. Die Versuche sollen überaus be- friedigend ausgefallen sein. In den nächsten Tagen wird der Kahn dem Vernehmen nah durch das- Kriegs-Ministerium und die höchsten Militärärzte besihtigt werden.

Danzig. (B. B.-Z.) Auf Anregung des Dänischen Fischereivereins is auf die Tagesordnung des demnächst in Danzig stattfindenden 111. Deutschen Fishereitages noch nah- träglih die Frage der Beseitigung der Seehundplage gestellt worden. Um die größtmöglihe Vertilgung der Seehunde in der Ostsee durhzuseßen, hat der Dänische Fischereiverein si nicht nur an den Deutschen Fischereiverein, sondern auch an die ähnlichen Fischerei- Institutionen Schwedens, Finnlands und Rußlands mit dem Ersuchen gewendet, diesem Gegenstand ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden.

Breslau, 27. Juni. Ueber die hon in Nr. 150 des „R. u. St.-A.* erwähnte Beendigung der Renovation des T auenßtien - Denkmals schreibt die Schweidnißer „Täglihe Rundschau": Die Bellona ruht auf einem aus polirtem Granit neu hergestellten Sarkophag, dessen Nord- und Südseite wie ehemals Reliefs \{mücken, während die Ost- und Westseite von Denkschriften ges{müdckt sind.

u dem au aus Granit hergestelten Sockel führen drei Sandstein- tufen, welche dem Ganzen wirkungévoll angepaßt sind. Der Raum zwishen Denkmal und Gitter, welcher früher mit Nadelholz geziert war, ist jeßt frei und seine Fläche ist mit Steinmosfaik ges{chmüdct. Ein kunstvoll gearbeitetes Gitter, von zwölf geshmackvoll gemeißelten Sand- steinblöcken unterbrochen, umgiebt das Ganze, welches eine neue Zierde der Stadt Breslau geworden ist.

Ki el, 28. Juni. (W. T. B.) Ihre Majestät die Kaiserin hat das Protektorat über das hiesige Ans gar- Kranken- pflegerinnen- und Krankenhaus übernommen.

Köl n. Einem Bericht der „Köln. Ztg.“ über die Kriegs- funst-Aus stellung in Köln entnehmen wir Folgendes: In der Haupthalle begegnet man links zuerst einer vollständig ausgerüsteten Feldpost, welche das Reichs-Postamt ausgestellt hat. Neben einem Feldpostwagen sind alle zum Feldpostdienst nöthigen Gegenstände aufgestapelt. Unter den Waffenfsammlungen dürfte die werih- vollste für den Fahmann jene des Kommissions-Raths Dreyse in Sömmerda sein; 53 Shußwaffen, welche ein vollständiges interessantes Bild der Gewehrtehnik von den ersten Versuchen mit dem Zünd- nadelgewehr bis zum heutigen Magazingewehr geben. Auf dem Gebiet der Geschoßfabrikation brachte die deutsche Metall- patronenfabrik Karlsruhe eine reihhaltige Sammlung von Patronen für Gewehre, Revolver und Kanonen jeden Kalibers, unter letz- teren Stahblröhren bis 80 mm Durchmesser aus einem Stück ohne Naht. Ein beredtes Urtheil über die Humanität der Kriegführung von sonst und von heute bilden Proben verschiedener Geschoßarten in ihrem Verhalten beim Schießen gegen den gleihen Widerstand, hier Sand. Während Weichblei ganz, Hartblei weniger breitgedrüdckt er- scheinen, ist bei Geshofsen mit Kupfermantel leßterer zerrissen, Kupfer- compound zeigt chwache Eindrücke und Stahlcompound \{lägt ohne Aenderung durch. Ein mannigfaltiges, lehrreihes Material an Metall- hülsen, Patronen und Pulverproben führt die Rheinish-Westfälische Sprengstoff-Aktiengesellschaft Köln vor. Den Fortschritt des Zunder- wesens vom Anfang unseres Jahrhunderts an, insbesondere in Perkussions- und Granatzündern ‘für Armee und Marine zeigt eine lehrreihe Zundersammlung von Hauptmann Klaeber, Batterie- Chef im 17. Feldartillerie:Regiment. Gruson-Magdeburg is mit zwei Modellen eines Hartgußpanzers und einer Hartguß- panzerbatterie für 28 em - Kanonen von 30 Kaliber Länge vertreten. Ein patentlich angemeldetes Modell eines Rettungsboots mit Druckluftmotor von Hauptmann z, D. Fronhofer-Schwerin lenkt den Besucher auf das Gebiet der Marine, das vielfa, aber ohne Zusammenhang, vertreten ift. Eine ftattlihe Sammlung von kriegerischen Trachten und Waffen der krieg- führenden Völker älterer und neuerer Zeit von der Firma Verh und Flothers in Charlottenburg dürfte einer eingehenden Besichtigung werth sein. Waffen, Ausrüstungsgegenstände, Kriegsgeräthe sind ge- \hickt, mit eingehender Kenntniß der einschlägigen historishen Ver- hältnisse derart imitirt, daß das vielseitige lehrreihe Bild den An- \hein hervorruft, als habe man es mit echten Gegenständen zu thun. Von der Zeit der egyptischen Krieger mit fellbezogenem oder bunt- bemaltem Schild bis zum ritterlihen Kreuzfahrer mit Kettenpanzer und Eisenhelm sind die Typen der Krieger aller bedeutenden kriegführen- den Nationen vertreten. Waffensammlungen hat auch eine Reihe anderer Firmen ausgestellt. Ein noch wenig bekanntes Metall „Delta* bringt die Düsseldorfer Gesellschaft Dick u. Cie. in ver- schiedenen Gußformen und zu Metallausrüstungstheilen für die Marine, namentlich für Torpedos verarbeitet. Ein Fischtorpedo aus diesem Metall in natürlicher Größe gewährt dem Binnenlandbewohner ein klares Bild dieser neuesten Waffe: m Seekriege. Vom „Delta“- Metall si abwendend, kann man sofort in Studien über Hufb e- \chlag ih vertiefen. Einen Einblick in den Unterschied des Huf- eisens und des Beschlags in der deutschen und in der französischen Armee verschafft die Sammlung des Oberfahnenshmieds G. Glück in Wesel, dessen neuerfundener Hufeilenftollen als vorzüglih bewährt bezeichnet werden muß. Fehlerhaften Hufen follen die von Th. Mongen in Mülheim a. Rh. aus \{chmiedbarem Guß her- gestellten Eisen mit Gummipuffir, ferner Eisen wit ganzer Einlage gus Gummi oder Tau dienen. Jn das militärishe Nachrichtenwesen leiten die Apparate für optishe Telegraphie mit Magnefium-Blitlicht von C. C. Schirm hinüber. Ein gleihes Gebiet bearbeitet die Firma M. Bleidorn in Durlach, deren 7 Apparate für Spektral-Telegraphie mehr den Optiker fesseln dürften. Ein transportables Feldtelephon für militärishe Zwecke hat Ingenieur L. Wetter-Köln hergestellt. Ein Mikrophon (Fernhörer) ist mit einem Telephon (Fernsprecher) so verbunden, daß man gleichzeitig leßteres vor den Mund und ersteres an das Ohr balten kann. Das Feldtelephon is in Verbindung mit tragbaren Telephonstationen so verwendbar, daß es nur mit der Lo! ag verbunden sofort benußt werden kann. Eine Figur in Aus-

¡tung stellt die Anwendung praktisch dar.

Schwerin i. Mecklenburg, 27. Juni. (W. T. B.) Das hiesige Zweig-Comité überwies dem „Central-Comité zur Errich- tung eines National-Denkmals für den Fürsten von Bismarck in der Reihs-Hauptstadt * als erste Rate 5000 4

Bremen, 27. Juni. (W. T. B.) Nah einem Telegramm aus Fat ts ist der von Holland nah Java bestimmte Dampfer „Prins Frederik" nah einer Kollision mit dem von Taganrog nah Dünkirhen bestimmten Dampfer „Mapessa® gesunken. Letterer ist {wer beshädigt in Falmouth angekommen.

Zweite

Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1890.

2 159.

Berlin, Sonnabend den 28. Juni

1 Steck:riefe und Untersuhung3s-Sachen.

y Faandrool treckungen, Aufgebote; Vorladungen u. dergl.

erdingungen 2c.

erkäufe, achtungen, 4. B Zinstabltng A. von söffentlihen Papieren.

Kommandit-Gesellschaften auf Aktien v. Aktien-Gesellsh.

5. Deffentlicher Anzeiger. | | Leut Bei Gagterltete

9, Verschiedene Bekanntmachungen.

2) Zwangsvollstreckungen Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[19457]

In der Zwangsvollstreckungssahe des Maschinen- fabrikanten Ernst Lange zu Quedlinburg, Klägers, wider die Grube „Hercynia“ zu Wöenrode, Be- klagte, wegen Forderung, werden die Gläu- biger aufgefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Neben- forderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf Freitag, den 25. Juli d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtsgerichte an- beraumt, wozu die Betheiligten und der Grsteher hiermit vorgeladen werden.

Blaukeuburg, den 18. Juni 1890.

Herzoalihes Amtsgericht. Ribbentrop.

[54047] Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender angeblih abhanden gekommener Preuß. Staats\schuldvershreibung be- antragt worden:

zu a. und b_ fällt weg,

c. L 4 9/9 Anleihe aus dem Jahre

Litt. D. Nr. 552449 über 500 4 von der Wittwe Luise Zinner, geb. Briese, zu Ladeburg bei Bernau.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 3. Oktober 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B, part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Berlin, den 17. Dezember 1889.

Das Könialiche Amtsgeriht T. Abtheilung 49.

[19431] Aufgebot. , Auf Antrag des Pastors em. Carl Hagedorn in Hannover, vertreten durch Justiz-Rath Helmers- bausen hier, wird das Aufgebotsverfahren zum Zweck der Kraftloserklärung der folgenden 4 °/oigen Pfand- briefe der Deutshen Hypothekenbank in Meiningen: 1) Litt. E. Nr. 11737 über 2000 4, D S8, 220007 3 V, 4218287 1000/45 4 V 1212497 1000: , hiermit eröffnet. Aufgebotstermin wird auf deu 12. Januar 1893, Vormittags 11 Uhr, anberaumt. Fnhaber der genanuten Urkunden werden aufgefor- dert, spätestens im Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem unterzeichnelen Gerichte anzumelden und die Ur- funden vorzulegen, widrigenfalls diese für kraftlos werden erklärt werden. Meiningen, den 14. Juni 1890. Herzogliches Amtsgericht. Abtheilung Il. Bernhardt.

4004 4] Aufgebot. Î

Die Frau General-Major von Papprih, Anna, geborene Cämmerer, zu Berlin, hat das Aufgebot der vierprozentigen Prioritäts-Obligation der Köln- Mindener CEisenbahngesellshaft, 111. Emission, Litt. B. a Nr. 40970 über 300 #, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert , \pä- testens in dem auf den 1. April 1891, Vor- mittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte an ordentliher Gerichtsstelle anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Köln, den 21. Oktober 1889. :

Königliches Amtsgericht, Abtheilung 16.

6361] Aufgebot.

Die von der S(lesishen Lebensversicherungs- Aktien-Gesellschaft zu Breslau unter dem 23. Februar 1874 auf das Leben der am 20. Februar 1827 ge- borenen Frau Alwine Friederike Koelß\ch{, geb. Arold, (alias Arlt) in Greiz ausgestellte Versicherungê®police Nr. 1447 über dreihundert Thaler Preußish Courant, welche nah dem Tode der Frau Koelus{ch an deren Erben zu zahlen sind, ift angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag der Erben der am 15. April 1889 gestorbenen Versicherungsnehmerin, nämlich:

1) des Kaufmanns Louis Gustav Koelßsh zu

Konnewitßz bei Leipzig, ; j 2) der verehelihten Bahnmeister Hermine riederike Teurih, geb. Koelysch, zu chedewiß bei Zwidau, i 3) der verehelichten Kaufmann Meta Pauline Brand, geb. Koelß\{, zu Dresden,

4) der unverebelihten Louise Caroline Koelß\ch

zu Greiz, für kraftlos erklärt werden.

Der unbekannte Inhaber der vorbezeihneten Lebensversicherungspolice wird daher aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche auf dieselbe bei dem unterzeihneten Gericht spätestens in dem auf den 21. November 1890, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtéstelle, am Schweidniger Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. 89 des zweiten Stockwerks, an- beraumten Aufgebotstermine anzumelden und die Police vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der leßteren erfolgen wird. E fia

Breslau, den 19. April 1890. M

Königliches Amtsgericht.

[6620] Aufgebot.

Auf den Antrag der verwittwèten Frau Kaufmann Silber zu Langenfalza wird der Inhaber des an- L verloren gegangenen Verpflihtungssheins des

ufsihtêraths der hiesigen Aktienmalzfabrik über 10 Interimsfceine zu Aktien dieser Fabrik im Werthe von je 120 Thaler, welhe Seitens des Kaufmanns Silber als Kaution hinterlegt waren, aufgefordert, seine Rehte auf diesen Schein spätestens im Aufgebotstermine am 1. November 1890, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeihneten Ge- riht, Zimmer Nr. 15, anzumelden und den Schein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Langensalza, den 24. April 1890.

Königliches Amtsgericht.

{17994] Aufgebot.

Die Firma Gebrüder Lallement, deutsche Straße 42 in Met, Inhaberin eines Speditionsgeshäfts, hat das Aufgebot des von dem Kaijerlihen Haupt- zollamte in Met unterm 2. Juli 1889 ausgestellten Niederlagescheines eines Fasses Wein E. A. 125 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf- gefordert, spätestens in dem auf den 22. Fauuar 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem unter- zeihneten Gerichte, Justizpalast, I. Stock, Saal 39, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen , widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Meg, den 13, Juni 1890.

Das Kaiserliche Amtsgericht. Bee Zur Beglaubigurg: Der Gerichts\chreiber Elten.

(889) Aufgebot.

Die Wittwe Emilie Sudan, geb. Ewert, in Flens- burg, Schiffbrücke 35, hat das Aufgebot eines Spar- kafsenbuhs Nr. 31 799 der Spar: und Leihkasse hier über 1000 Mark, lautend auf den Namen „Emilie Sudan“, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. August 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter- zeihneten Gerihte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vor- zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Flensburg, den 12. Juni 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. Neröffentliht: Wegener, Aktuar.

[6628] Aufgebot.

Der Kaiserlihe kemmissarishe Ober-Postdirektor Tasche in Kiel hat das Aufgebot des Sparkafsen- buchs der Spar- und Leihkafse der Stadt Haders- leben Nr. 1427 Fol. 1129 über 210 4 26 S, auf den Namen Wilhelm Waßner lautend, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 15. November 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Aufgebots- termine seine Rehte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hadersleben, den 18, April 1890.

Königliches Amtsgeriht. Abtheilung ITIL.

[10622] Aufgebot.

Die Aktiengesellschaft Bank für Elsaß-Lothringen in Straßburg, vertreten durch ihre Directoren Montfort und Paschoud hier und diese durch Rechts- anwalt Dr. Reinhard hier, hat das Aufgebot eines am 23, Dezember 1889, 4. Januar 1890 von M. Pinette und Feinstein in Karatshew (Rußland) ausgestellten, auf H. M. u. A. Levy in Straßburg i./Els. gezogenen und von leßteren acceptirten Wechsels über 4278.84 Mark, zahlbar drei Monate nach dato an die Ordre der Anglo-Deutshen Bank in Ham- burg, girirt von dieser an die Züricher Cantonal- bank, und von dieser auf die Bank für Elsaß- Lothringen, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dieustag, den 16. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, im Civilsißungs- faal, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an- zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- e die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Strafeburg, den 13, Mai 1890.

Kaiserliches Amtsgericht.

[19434] Aufgebot.

Die Handlung Berliner-Zucker-Depôt Löwinsohn & Co. zu Berlin hat das Aufgebot des von ibr auf Herrn Joh. Paul Koch in Berlin, Alte Jacob- straße 94, gezogenen, mit Acceptvermerk des Be- zogenen versehenen, drei Monat nah dem Tage der Ausstellung an die Ordre der Ausstellerin zahlbaren Prima-Wechsels über 549 M 25 H, d, d. Berlin, den 10. Mai 1890, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf deu 12. Februar 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Ge- rihte, Neue Friedrichstraße 13, pol, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird.

Berlin, den 18. Jnui 1890.

Das Königliche Amtsgericht T. Abtheilung 48.

[19435] Aufgebot.

Der Kaufmann Julius Rittler in Zempelburg hat das Aufgebot des Zweighypothekenbriefes über die auf dem Grundstüke Grundbuhs von Kamin

Kamin Abbau gehörig, Abtheilung 111. Nr. 8 ein- getragene Theilpost von 3177 Æ, eingetragen auf Grund der Verpfändungserklärung vom 24, März 1882 für den Kaufmann Raphael Cohn in Zempel- burg, umgeschrieben am 12. März 1886 für den Besitzer Friedrich Nickel in Wittkau, dur notarielle Cession vom 10. Januar 1890 an Antragsteller ab- getreten, zum Zwecke der Neubildung beantragt. Der Inhaber des Hypothekenbriefs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. Oktober 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und den Zweighypothekenbrief vorzu- legen, widriaenfalls d!e Kraftloserklärung desselben

erfolgen wird. Zempelburg, den 24. Juni 1890. Königliches Amtsgericht.

[19439)

Aufgebot von Grundstücken.

Der Antheil der Ehefrau des Ackermanns Josef Degenhardt Catharine Elisabeth, geb. Heimroth, aus Dingelstädt an den im Grundbuch von Steinbach Band 3 Blatt 114 verzeihneten Grundstücken Nr. 5956—564, bezw. das derselben durch mündliche Theilung überwiesene Grundstück Nr. 556, 1 Acker am Holzapfelbaum, welches von derselben im Jahre 1854 an den Adckermann Georg Franz Trost zu Steinbach mündli verkauft sein foll, wird auf An- trag seiner Erben aufgeboten. Alle, die auf obigen Antheil bezw. an das Grundstück Nr. 556 oder die dafür ausgewiesene Separations-Abfindung Anspru erheben, haben folchen spätestens in dem Termine am 15. Oktober 1890, Mittags 12 Uhr, im Zimmer Nr. 13 bei Vermeidung des Auss\{lu}ses bei uns anzumelden.

Heiligenftadt im Eichsfeld, den 16. Juni 1890.

Königliches Amtsgericht, 4 Abtheilung.

[19442] Aufgebot.

Der Seiler Peter Burghoff zu Harsewintel hat das Aufgebot der im Grundbuche von Harsewinkel Bd. 1 Bl. 157 auf den Namen der Eheleute Seiler Anton Burghoff und Maria Anna, geb. Fölling, eingetragenen Grundstüe:

Flur 14 Nr. 100 K.-Gem. Harsewinkel, Haus, Hofraum mit dem Haufe Nr. 69 ¿zu Harse- winkel, E Flur 9 Nr. 6 K.-Gem. Marienfeld, Lütken Goren, Acker, groß 18 a 89 m, zwecks Besittitelberichtigung beantragt. Alle Eigenthumsprätendenten werden daher aufge- fordert, ihre Axsprüchc und Rechte auf die vorbezeich- neten Grundstücke spätestens in dem auf den 7. November d. Js., Vorm. 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Termine geltend zu machen und ihr vermeintlihes Widerspruhsrecht zu bescheinigen, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen auf die Grundstücke ausges{chlofsen werden E der Besittitel für den Antragsteller berichtigt wird. Warendorf, den 20. Juni 1890. Königliches Amtsgericht.

(19432) Aufgebot.

Auf Antrag der Schuhmacherswittwe Elisabetha Popp von Adelhofen und des Bürgermeisters Finfenberger von Walkershofen vom 18. l. Mts. ergeht hiemit die Aufforderung:

1) an die am 8. März 1824 zu Walkershofen als Tochter des Andreas Klingler und der Barbara, geb. Seibert, geborene Maria Barbara Klingler, welche zuleßt in Balders- beim bei Aub diente und von dort aus um das Jahr 1850 mit einem Bauers\ohn Hans oder Philipp Dörr oder Dürr oder Knorr nach Amerika auswanderte, spätestens in dem auf Freitag, 17. April 1891, Vorm. 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin persön- lih oder s\chriftlich bei Geriht sich anzu- melden, widrigenfalls sie für todt erklärt wird,

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen,

3) an alle Diejenigen, welche über das Leben der Maria Barbara Klingler Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Geriht zu machen.

Uffenheim, 25. Juni 1890.

Königliches Amtsgericht.

Fischach. / (L.S.) Beglaubigt: Zielbauer, K. Gerichtsschreiber.

[19428]

Das K. bayer. Amtsgeriht Markt-Erlbachÿ Hat unterm 20. ds. Mts. folgendes Aufgebot erlaffen: Aufgebot.

Auf Antrag der Vormünder bezw. nächsten geseßz-

lihen Erben ergeht hiemit die Aufforderung an:

1) Julius Wambacher, Handelsmannssohn von Wilhermsdorf, geb. 13 November 1847,

2) Johann Georg Bernlocher, Gütlerssohn von Neidhardswinden, geb. 15, Juli 1825,

3) Ghristian Sch{midt, Schuhmachers\sohn von Dietenhofen, geb. 24. September 1820,

4) Christof David Aueroch8, S(reinergeselle von Leonrod, geb. am 10. Oftober 1817,

5) Leonhard Schuh, Oekonomensohn von Ebersbach, Geburtszeit unbekannt,

6) Anna Appollonia Frosch, Oekonomentocchter von Altziegenrück, geb. 29. Oftober 1830,

7) Johann Lang, Oekonomensohn von Dagenbach, Ende des vorigen Jahrhunderts geboren,

8) Josef Löw von Dietenhofen, seit 1790 ver- schollen, Geburtszeit unbekannt,

9) Sofie Hofmann, Weberstohter von Markt-Grl- bah, geb. am 8. November 1826,

11) Iohann Bernhard Feuerlein, Gastwirthsfohn von Mft.-Erlbach, geb. 15. November 1828, 12) D Eisig von Wilhermsdorf, geb. im März

13) Kilian Oeder, Bauerosohn von Dürrnbuch, Ge- burtszeit unbekannt,

14) Leonhard Valentin Keller, Bürstenbinder von Wilhermsdorf, Geburtszeit unbekannt,

15) Johann Georg Nun, Metgers\ohn von Dieten-

_ bofen, géb. am 15. Januar 1812, spätestens im Aufsebotstermine vom Dienstag, den 14. April 1891, Vormittags 9 Uhr, im Zimmer Nr. 9, persönlih oder \chriftli® dahier ih anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden,

2) an deren Erbbetheiligte, ihre Interessen im Auf- gebotstermin wahrzunehmen,

3) an alle Diejenigen, welche über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung anher zu machen.

Markt Erlbach, den 25. Juni 1890.

Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. (L. S) Bitingern, K. Sekretär. [19441] is Aufgebot.

Ioharnes Spiß von Neckar-Steina, geboren am 24. Oktober 1795, ift seit vielen Jahren an un- bekanntem Orte abwesend,

Auf Antrag dessen Kurators Johannes Erban IL, zugleih als Bevollmächtigten der erbberehtigt er- scheinenden Verwandten tes Iohannes Spitz, ergeht an diesen oder Nabkommen desselben die Auf- forderung, spätestens im Aufgebotstermine Douner- stag, den 25. September 1890, Vormittags S8 Uhr, ihre Rehte und Ansprüche bei unter- zeihnetem Gerihte anzumeldea, widrigenfalls Jos hannes Spiß für todt erklärt und dessen bis jegt furatorisch verwaltetes, nah leßtem Ausweise 117 29 S betragendes Vermögen dessen erbberechtigten Verwandten ausgelieferi wird.

Hirschhorn, den 25. Juni 1890.

Großherzogliches Gers Hirs{horn.

008. d Aufgebot. Auf den Antrag:

a. der Ehefrau des Klempners Frit Holländer, Maria, geb. Lange, in Blankenese,

b. der unverehzlihten Maria Pieper in Blankenese,

c. des Landmanns Iochim Huckfeldt in Holm, als Abroesenheitsvormund

werden :

1) der Seemann Peter Lange, geb. den 9, De- zember 1805, Sobn des Hans Lange und dessen Chefrau Elsab2, geb. Breckwoldt, in Blankenese, der Matrose Iochim Pieper, geb. 9. Ok- tober 1815, Sohn des Jochim Pieper (Vadder) und dessen Ehefrau Metta, geb. Tiemann, in Blankenese,

3) der Seefahrer Jürgen Hinrich Kruse, geb. 16, Januar 1820 in Holm,

sowie die unbekannten Erben der zu 1 incl. 3 ge- nannten Personen hierdurch aufgefordert, sch@ bei dem unterzeihneten Geriht in dem auf Sonn- abend, den 11. Oktober d. Js., Mittags 12 Uhr, anberaumten Termin zu melden, widrigen- falls die Verschollenen werden für todt erklärt und mit ihrem Vermögen es der Verordnung vom 2, No- vember 1798 gemäß verhalten werden wird. Blaukenese, den 24. Juni 1890. Königliches Amtsgericht. Veröffentlicht : Beer, Aktuar, als Gerichtsschreiber.

[12788] Für den am 20. Mai 1820 zu Doberan geborenen Schuster Johann Carl Joahim Matthews, Sohn der wail. Ebeleute Arbeitsmann Hans Jochen Matthews und Margarethe Maria, geb. Mester- mann, welher im Jahre 1848 nach Amerika aus- gewandert ist und seit dem Jahre 1851 nichts wieder von sich hat hören laffen, also vershollen ift, wird hieselbst ein Vermögen von ca. 2700 A verwaltet. Da derselbe, wäre er noch am Leben, das 70, Lebensjahr bereits vollendet haben würde, so wird er in Gemäßheit der Konstitution vom 8. März 1774 hiemit geladen, in dem auf den 4. November 1890, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Ter- mine vor dem unterzeihneten Waisengericht zu er- {einen oder von seinem Leben und Aufenthalt bis dahin Nachricht zu geben, widrigenfalls er für todt und sein hier verwaltetes Vermögen seinen nächsten Verwandten für anheimgefallen erklärt werden wird. Nachdem als solche nâhste Verwandte aktenmäßig legitimirt sind die nachbezeihneten Geschwister resp. Geschwisterkinder : 1) der Rentner Friedrich Matthews zu Bühßow, 2) die Ehefrau des S@lachtermeisters Riebe, geb. Margarethe Matthews, zu Stavenhagen, 3) die Kinder des wail. Schneiders Heinrich Matthews, werden zugleih alle Diejenigen, welche ein näheres oder glei nahes Erbrecht zu haben vermeinen, hie- dur aufgefordert, bis zum obigen Termine, oder in demselben ihre Ansprüche anzumelden und gehörig zu bescheinigen unter dem Nachtheil, daß die sub 1—3 aufgeführten Personen, oder die sich Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben angenommen, ibnen als solchen der Nachlaß überlaffen und das EGrbenzeugniß ausgestellt werden soll, daß ferner die sh nah der Präclusion meldenden näheren, oder gleih nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzu erkennen und zu übernehmen s{chuldig fein sollen, den 22. Mai 1890.

10) Johann Leonhard Heindel, Gütler von Eschen-

Band 7 Blatt Nr. 208, dem Ziegler Gustav Bluhm in

bach, geb. beiläufig im Jahre 1775,

Doberan E Das Waisengericht. F

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