1910 / 102 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 May 1910 18:00:01 GMT) scan diff

E. Qualität s P Außerd L Am v ußerdem wurden gering mittel gut Verkaufte Verkaufs s e a egen am Eliape - 2 L palte 1 April Marktorte Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner Menge a 1 Deuvel Durch- L bersäläalieher L itts- äßung verkau Tag anat höchster | niedrigster | höchster | niedrigster | höchster [Doppelzentner zentner r dem Doppe zentner u (Preis unbekannt) . Noch: Gerste. 30. Trebnitz i. Schl. . . a e _—— 15,00 15,00 y L i C a L O 13,30 13,40 13,70 13,80 14,00 ; : i : 4 A . Braugerste v v 14,00 1440 14,50 15,00 j ; ; ; ; i L S A lis i 14,30 14/30 14,80 15,00 s 5 A S j e ta 7 1300 13,00 14,00 14,00 15,00 15,00 i j : j ; Z Ss e ce of E e 12,80 13,00 13,10 13,30 : j : Neisse G S D O C. 000M 12,50 12,50 bn T6 L E: D . ; : ; : : i A » raugerste * v 12,80 12,80 13,60 13,60 37 481 13,00 1250 | 234 ; f ee e E ote dis Le * 17,00 17,30 i Î i l ; ; L S e ov) b ma L O 16,00 17,00 17,00 17,50 17,50 i i : ; ¿ : T o o 16,50 17,00 17,50 18,00 18,50 19,50 ; i : : l 7 E L T O 13,50 14;00 14,00 14,50 14,50 : i; : i i j 2 Ra E Lal, JOIR 17,50 17,50 18,00 18,00 18,50 : : L Í l 7 Fulda S 14,75 14,75 15,25 15,25 16,00 16,00 ; j j ; ] ; i Straubind E 1480 | 1480 L E e E e : i Mindel D. ae E T O B T + 17,00 17,00 34 17,00 1700 | 164 ¿ as 15,40 15,50 15,90 16,00 | 16,30 , i i i ; - | Plauen i. Ac E. E 15,00 15,50 15,50 S i j j j s e E Ee E 7 2 D 16,00 16,00 O | E f 610 16,18 16,12 23. 4. : L Ravensburg C R 13,00 13, 13,98 13,98 14,60 | 15,90 12 161 1212 1183 4 ; 7 S G A G ; i ; j 560 | 16,20 174 2 ; : 4 ; i O E S E 16,00 16,00 700 | -17/00 i s E ° E Ms i i Hafer. G s A R R M : Wck . E E s 14,70 14,90 15/10 | ; | / [7 y ; E C S N v s 14,80 15,20 s 40 600 15,00 16,30 | 923.4 ; e ee O e S 17,60 17,60 ad: d 14 246 17/60 1740 | 27.4. j j A L P s t 16,50 16,50 16,80 | 17,00 27 453 16.77 1727 | 27.4. j G BS enba O E O 15,70 15,80 16,20 1630 | 16,50 n / as e j Ü Frankfurt Ds e e s 15,80 16,00 1640 | 16,40 Z i ; ; ; s á B C A S ' ' i ,00 16,50 | 16,50 30 477 15,90 15,95 | 23.4. i A 88 E è Eis « Q E vis S 15,10 15,20 1560 | 15,60 85 1 305 1095 12/29 27. L T a S oe «L OOOO 13,60 1400 | 1400 | 1440 | 1440 9 126 14/00 1400 | N.4 E 1460 | 1480 | 1490 | 1520 | 15,30 | 15,60 i : ; i; t : S i L E e f 14,60 14,60 15,00 | 15,00 44 651 14/80 14,81 | 23.4. i G Rummelsburg i. Pomm. . « + + 15,75 15,75 f E 25 394 1276 1250 23. L Le E. A uh 4 15,40 15,60 15,60 15,80 50 779 15,58 1580 | 27.4. j Lauenburg S “e a 15,00 15,00 1540 | 15,60 2% 385 15,38 1644| NA 30 p E E E 14,00 14,00 14,50 14,50 15,00 | 15,00 50 7% 14/50 1450 | 23:4 100 Ï Breslan E T E 7 13,20 14,00 14,10 14,60 1470 | 15,20 i i : : : l E E 1420 | 14,40 14,60 | 14,60 : 7 | j Í : s E T0 O E A 14/60 es E E S was ; : Leufals D * * 1 E A 14,80 15,20 798 11 993 15,03 15,03 | 23.4. : o Le Maa a e E L IGAO) LAGM | 14,70 1470 | 1520 | 15/20 ; ; ; ; ; j 2 a a N 13,50 13,70 13,80 14,00 i j ; : : 3 Nei 50 L L O T e E: S 14,00 14,30 477 6 773 14,20 1420 4-294 159 ä Eilenburg C L a R 60 P 1060| 1700 | 12,20 | 17,50 ; ; l ; : ; E 2 al a e ole e h E EONE 16.00 | 1600 | 1650 |- 1650 | 100 i : ; : ; E A 1680 | 1680 1, 1020 16,50 : : : ; ; s K a A O L E 1650 |-. 17,00 | 17,00 | L690 i ; i : / i y Nees ep N 14,00 1500 16,80 | 16/76 00 80 1 288 16,10 1625 | 27.4. ¿ ú ulda E A 00 | j 5, 5,00 | 16,00 | ,00 i , : ; z E E S e ° Guts E M / | s | M L ; D . 4. ; s München. 14,40 15,20 1540 | 16,20 1640 | 17/20 445 6 947 15/61 0 | chDA Ï Mindelheim 13,60 | 13,60 14,60 14,60 1540 15,40 287 4184 14,58 i474 | 20,6 ; # B ¿ , _ D,C j 5 é : x | . G ‘u ge i s 12D 1580 11600 | 16,30 ; N j ¿ lauen i. V. di 15,80 15,80 16,50 4: 16,50 ; ; : E a : s Bauten . E u 15,00 16,00 153 9 37 23. 4. Z L Reutlingen . 15,00 15,00 15,60 15,60 16,60 |\ 16,60 187 2040 1258 s 23. 4. i q | Rottweil 1200 | 1600 | 15620 |- 1600] 1600 | 18/00 68 1044 15,35 L : Ï Heidenheim . -—— 14,80 | 15,40 16 24 : 23. 4. i: : Ravensburg - ; 13,60 13,90 14,10 14,39 1450 | 15,00 359 5 169 1440 1456 S J t Saulgau . : 13,60 13,60 14,40 14,40 1500 | 15,00 54 778 1441 1462 | 23.4. : R ; 14,00 1440 | 1400 | 1480 B 8 557 8 190 14,70 1482 | 283.4. ; h Brudhsal : 16,5 1650 | 17/00 | 17,00 L L E aa | E , z Rostoc : _ E S C | O L C v Braunschweig e —- 16,00 16,00 16/40 | 16/40 E E E E S 7 N Altenburg 16,40 16,40 16,70 | 16,70 ; i ; le ¿ Arnstadt . : ns 16,40 1640 | 16,80 16,80 10 166 16,60 16,66 | 23.4. :

Bemerkungen.

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die

Berlin, d

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ift,

en 2. Mai 1910.

Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

: Der Dur(hschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. ein Punkt (. ) in den leßten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.

Deutscher Reichstag. 76. Sizung vom 30. April 1910, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.) Auf der Tagesordnung steht die

Beratung des Entwurfs standsausgaben für Ueber den Anfang

Nummer d. Bl. berichtet worden.

Abg. Dr. W in welem Umfange L Kriegëmaßnahmen tro der langen \{chöpfend erörtert.

iemer

.

übereilter Beschluß gefaßt wird, der unkeilvolle Konsequenzen haben fann. Die Fragen, die die Resolution der Kommission auf- führt, werden bofentlih in dieser Denkschrift Berücksichtigung finden. Das Vorgehen Englands gegen Transvaal läßt ih doch nicht mit dem in Verglei stellen, was wir dem Schußgebiet Süd- westafrika gegenüber zu tun haben. Daß die Kriegskosten dem Schuß- gebiete auferlegt werden, können wir niht als Axiom aufstellen ; denn es bat 1ch bei dem Kriege auch um Ehre und Reputation des Reichs gehandelt; aber nach ihrer Leistungsfähigkeit können sie zur Bestreitung dieser Kosten herangezogen werden, und dieser Augen-

tr

blick scheint uns jegt seits niht bereit, vor zwei

—_— L

ie Schutzgebiete herangezogen Beratung

Wir habe: bierüber durch die Regierung angeregt;

t die Fortsezung der zweiten eines Gesetzes, betreffend die Auf- Südwestafrika.

der Sigzung ist in der vorgestrigen

fortfahrend: Ob und zu den Kosten von

werden fönnen, diese Frage ist in der Kommission keineswegs er- 1 die Ausarbeitung einer Denkschrift wir wollen nicht, daß ein

(forts{r. Volksp.)

Kritik geübt, aber zuglei erklärt, daß wir halten wollten, was wir haben. Die Finanzfalamität des Deutschen Reichs ist auch durch die Kosten der Kolonialpolitik des Deutschen Neichs gesteigert worden ;

die erst den Feuer-

aber es ist doch nicht die Zündholzsteuer gewesen,

brand des Erzbergershen Antrages entfahte. Sein Antrag ist wie_ viele andere Anträge im Grundgedanfen gut, aber nicht hinlänglih durhdacht. Der Abg. Gothein hat auch nur den

Grundgedanken als richtig anerfannt. Es is ein ganz folofsaler Unterschied, wie die Lasten verteilt werden: wir haben einen Gegenantrag gestellt, der aber zurückgezogen wurde, weil wir die weiteren Erörterungen erst abwarten wollten. Der von fonservativer Seite ausgegangene, mit {wacher Mehrheit in der Kommission angenommene Antrag, der die alsbaldige Vorlegung eines Gesezentwurfs fordert, dur den die vor dem Kriege in der Kolonie domizilierten Gesellshaften zu den Kosten herangezogen werden sollen, kann auf unsere Zustimmung nicht rechnen. Es wird darin nicht gesagt, ob sie auch einen Nußen von dem Kriege gehabt haben. Den Hauptnußen haben doch unzweifel- haft diejenigen, die erst nah dem Kriege in die Kolonie gekommen sind. Der Antrag Lattmann will 36 Millionen in Form einer Ver- mögenssteuer aufbringen lassen. Schon die Form, daß alles beweg- liche und unbewegliche Vermögen, welches nach Abzug der Schulden 300 000 # Wert übersteigt, eine Rermögenssteuer zu tragen haben soll, muß beanstandet werden. Im Deutschen Reiche ließe sih ja zur Not eine Vermögenéstleuer durchführen, aber das preußishe Vermögens- steuergeseß kann man doch nicht ohne weiteres auf Südwestafrika anwenden. Akzeptabler ift der Gedanke der Zuwachssteuer : aber der Begriff läßt sich dort noch viel \{chwerer als in Deutsch- land definieren. Erfreulich ist immerhin, daß der Gedanke der Ver-

üdwestafrika gekommen. Wir waren un}er- Cry - Cnalnnto itz nohon * wi - Fahren die Kolonie aufzugeben; wir haben

mögenssteuer jeßt, wenn auch nur für Südwestafrika, auch vom

ntrun a1 gehalten und angenommen wird; wir hoffen, daß diese Umstimmung auch vorhalten wird, wenn wir mit einem neuen Antrage auf Schaffung einer Reichsvermögenssteuer an das Haus treten. Man braucht sih aber hierauf nicht weiter einzulassen, nachdem der neue Vertrag abgeschlossen ist, der besser ist als der erste, und der von der Verwaltung vertreten werden muß. Nun hat si bereits der Landesrat mit diesem Vertrage beschäftigt und e e der Budgetkommission für die Ablehnung der Berantwortung für den Vertrag durch den Neichstag gedankt. Das sieht so aus, als ob die Kommission von dem Vertrage gar nichts wissen will. Das ist ganz fals. Das Telegramm spricht davon, man solle eine unnôtige Uebereilung vermeiden. Ich möchte nicht, daß durch eine Verzögzrung der Entscheidung neue Schwierigkeiten eintreten. Die Herren drüben sheinen mir mehr für die eigenen Interessen, als für das Interesse des Fiskus zu arbeiten. Man hat durch Petitionen den Eindruck hervorgerufen, als ob der Staats- jekretär zu Gunsten der Großbanken die kleinen Förderer in S geschädigt habe. Ich glaube, daß der Staatssekretär 1 DET

Zentrum für ausführbar

Diamantenfrage gerade den fleineren Interessenten gedient hat. Mit dem Schlagwort der Förderung des Gro fapitals wird

drüben von Leuten operiert, die inzwischen selbst zu roßkapitalisten geworden sind. Solange die heutige Wirtschaftsordnung einmal be- steht, müssen auch fapitalkräftige Gesellshaften mitwirken ;

das werden auch die Herren Sozialdemokraten zugeben müssen. Im übrigen sind wir durchaus einverstanden, daß eine Revision der bergrechtlichen Bestimmungen vorgenommen wird, daß dem Fiskus allein das sogenannte Hobeitsrecht gesichert wird. Das ist nicht dur einen Federstrih zu erreichen, nit dur einen Geseßentwour] ; es handelt sih hier um wohlerworbene Nechte, die respektiert werden

Wnüssen. Wie Erfahrung

Wein Gese

abgeschlossen, die Perhandlungen indische

Wihre Privilegie1 Folonialgesellch WMNteinung fügen wird. M Kommission Merten. Mwestafrika sorgsam zu prüfen,

M verpflichtet ist, das

S p

# früher verpaßt worden, # war man

WMSüdwest geschieht. l WMEnergie darauf hält, daß unsere MDie Angriffe gegen die n

efretärs, daß er Diese günstige werden. 1 "Staatssekretär habe stürzen wollen ; Das schließt erger, wenn ) C 1 Mat doch den Fürsten Bülow gestürzt. “Grzberger würde Meine politischen

4

nicht einverstanden erflärt. # Tönnen, L “dem deutschen Volke auferlegt worden ist, auf Südwestafrika übergewälzt wird.

Berteidigung des

Tun die Kolonie wohl verdient gema gegen den Forderung

Politik dem S

afrikanische Kriegführung und die Kosten hat,

Æ zuseten, die Kosten auf Südwestafrika überzuwälzen. des Staatssekretärs Dernburg verlassen wi M im Prinzip anerkennenswert, daß der Abg. Erzberger mit einem solchen # Versuch vorangegangen ist. Jch muß dagegen F daß der Abg. Erzberger von F Parteien und, wie ich zu meinem Teil seiner Freunde angegriffen

Nur durch Verhandlungen fann man vorwärts kommen, wie en in Ostafrika beweisen und das Verhalten Englands Ostindischen Company: England hat si gehütet, durch

\ chte zu beseitigen, es hat vielmehr Verträge haben jahrelang gedauert ; die Oit- hat sich der öffentlichen Meinung“ gefügt und auf Ich glaube, daß auch die Deutsche Drucke der öffentlichen daß die Beschlüsse der nit volle Befriedigung in Südwestafrika finden Die Leute sind nicht so leiht zu befriedigen. Auch wir sind Wünsche und Forderungen unserer Landsleute în Süd-

ren, wir glauben aber, daß die Negierung Fnteresse der Gesamtheit zu wahren ; wir müssen on unserer Warte aus solche Dinge anders beurteilen, wie es in Wir billigen es, daß der Staatssekretär mit Beamten drüben Disziplin halten. Person des Staatssekretärs werden, wie ein euerliches Telegramm aus Südwestafrika zeigt, fortgeseßt. Es andelt sich hier nicht, wie es in dem Telegramm heißt, um eine Eigentums im Schutzgebiet, sondern um eine an- der Kolonisten. Der Staatssekretär hat sich t; man sollte also die Animosität Staatssekretär fallen lassen, auch das Gerede von der des Großkapitals. Wir wollen gewiß au die kleinen eute in Südwest fördern, aber ohne Mitwirkung des Kapitals + dort nichts zu machen, und es ist ein Verdienst des Staats- es verstanden hat, das Kapital für Südwest zu gewinnen. Entwicklung darf nicht unterbrochen und geschädigt Erzberger hat {ih Pon en verwahrt, daß er den er habe ihn lebhaft unterstüßt. aber nicht aus, daß das Zentrum und der Abg. Erz- die Zeit gekommen ist, ihn stürzen wird. Das Zentrum Die Wirkung des Antrages Politik des Cha E durhkreuzt haben. Freunde werden die Politik des Staatssekretärs sie die Ueberzeugung _haben, daß diese dem Reiche nüßlich ist. E Wir haben uns mit dem Gesetzentwurf Wir würden dem Geseß nur zustimmen wenn ein erbeblicher Teil der Lasten in Südwestafrika, der die Interessenten in Das ist der Grund für unjeren ebend, daß dies die einzige Gelegen- erhaupt in bezug auf die südwest- feinen Willen durch- Auf den guten Willen Es ist deshalb

enüber der alle diese Ne

Sompany 1 pergi e N D aft sih [chliezl em e Fh bin sicher,

ereit, diese

emessene Heranziehung

Der Abg.

die

o lange unterstüßen, solange ußzgebiet und

Abg. Ledebour (Soz):

Für uns ist ausslag die der Reichstag ü

wir uns nicht.

Berwahrung einlegen, Dernburg und anderen habe, auch von einem Die Gelegenheit ist

zu regeln. 1906 dajz eine kleine

dem Staatssekretär Erstaunen gesehen worden ist. diese Sache gründlih darüber einig, daß es nicht angängig sei,

4 Anzahl internationaler Kapitalisten die Hand auf Südwestafrika lege

F und es behandele wie gewisse

F Sache befaßte und Ernst E Dernburg kam, da fiel man um; * fommission nun erreicht ? # den Herzog Johann Albrecht, den

| Mwestafrifa die Kosten aufzubürden.

F Die Eingeborenen sind in ihrer

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Bodenwucherer in der Nähe von

F Berlin. Es wurde dieLandkommission eingeseßt, die sich drei Jahre mit der

Ï der

anzufangen. Als er ausschied, seine Stelle, er nahm dreimal das Wort und redete dreimal so lange

Als aber der Staatssekretär das war ein Fehler. Was hat die Land- Der Abg. Erzberger hat sich {on auf Negenten von Braunschweig be- in der Landfommission nihts Rechtes trat der Staatssekretär Dernburg an

zu machen suchfe.

rufen. Dieser Prinz wußte

Î wie der Abg. Erzberger, und am nächsten Tage bestritt er Kommission das Necht, überhaupt Beschlüsse zu fassen.

| Die Landkommission ha i Südwestafrika in Aussicht waltung wurde damals ihre

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Ì bewegten sih alle in den W Abgg. h

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N rihten, damit diese nicht gegen ihre L oa Vorschläge stimmen. )

F historisch entwickelt —, kommt einfach hinaus

# sollen, | ciner Wertzuwachssteuer.

S Der Staatssekretär

MKenntnis 4 Konfiéfation 9 önnte man gegen jede Steuererhebung vorbringen. Bermögenssteuer

hat konstatiert, daß die Wertzuwachs\teuer für genommen sei, auch von seiten der Ver- Durchführbarkeit nicht bestritten. Jeßt aber tut das der Abg. Dr. Wiemer. Die Vorschläge der Landkommission Richtlinien der Vorschläge, die von den Grzberger und Lattmann und von meiner Partei jeßt gemacht

find. Ich verstehe nicht, daß die Mitglieder der Landkommission, die deren Bericht mit unterzeichnet haben, nicht ihre Parteigenossen unter-

at \sich eben dahin ge- eine möglichst kurze Sessions- sodaß eine Ueberbürdung und Methode, die jeßt eingerissen Borwurf mache, sie hat sich auf die Lahmlegung der Parlamentstätigkeit auf mechanishem Wege. Wir haben die Pflicht, von der nächsten Session ab mit allem Nachdruck darauf zu dringen, daß nicht die wichtigsten Gegenstände in den Papierkorb wandern und übers Knie gebrochen werden. Der wesentliche Unter- schied zwischen unserem Antrag und dem Antrag Lattmann, der ja nur eine Modifizierung des Antrages Erzberger ist, besteht darin, daß leßtere eine Vermögenssteuer vorsehen, durch die innerhalb einer be- stimmten Zeit von sechs Jahren

stimmten on eine bestimmte Summe von 26 Millionen, nämlich 10 %/o der Kriegskosten, aufgebracht werden während wir einmal prinzipiell

[ nd al prin die Ueberwälzung eines Teiles der Kriecgskosten auf die Kolonie verlangen und zweitens die Verzinsung und Amortisierung dieser Summe auf dem

Die Geschäftsführung hier im Hause staltet, daß möglich\t alles auf zeit zusammengedrängt wird, Vebermüdung eintritt. Diese

ist aus der ih niemanden einen

Wege L | Auf die Ueberwälzung legen wir deshalb so großen Wert, weil darin zum Ausdruck kommt, daß eine kleine An- ahl von Interessenten aus der deutschen Okkupation den Vorteil zieht. r Staats r operiert gegen diese Vorschläge mit dem in Philisterkreisen außerordentlich beliebten Argument, wenn einmal

ema aus bürgerlihen Parteien einen sozialpolitischen Vorschlag macht, der # Mann ist ja fast wie ein Sozialdemokrat.

der. halbwegs unseren Ideen entgegenkommt, zu Jagen, der Dl Leute, die den Komparativ rklettern, sagen, der Mann ift ja wie ein Sozialdemokrat. Der Staats- ekretär Dernburg erklettert den Superlativ und sagt: der Kerl ist ja chlimmer wie ein Sozialdemokrat. Es ist das wertvoll für die der Psychologie der Philisterseelen. Von einer fann hier gar keine Nede sein. Diesen Einwand i Wir halten eine Ber teuer in diesem Falle deshalb nicht für zweck- mäßig, weil sie nicht das trifft, was auh die Abgg. Erzberger

und Lattmann treffen wollen, nämli den unverdienten Mertzuwachs.

Den wollen wir heranziehen.

Die Gestaltung im einzelnen, ebenso

to ; 1j ov a“ Lt c; r ‘wie die Umitierung der Verzinsung und Amortisierung foll der

N f E T I »f aroAt + - : d Vereinbarung zwischen Reichsregierung und Reichstag vorbehalten bleiben. T Der Staatssekretär Dernburg hält es für unzulässig, der Kolonie Süd-

‘nicht zu vergleichen mit einem Einzelstaat oder einer Provinz.

( 1 Es sei das ebenso unsinnig, als wenn man einem deutschen Staat oder einer Provinz solche Kosten Le. Das ist eine sehr merkwürdige staatsrechtliche Die Kolonien sind in ihrem staatsrehtlihen Verhältnis ( | i Wer dringendste Unterschied ist der, daß leßtere genau so_wie amtliche übrigen Bestandteile des Deutschen Reichs vier N E E Sand Ye allen Lasten und Steuern gleihmäßig Anteil nehmen müssen. Die Kolonien sind staatsrehtlihe Organismen, die durch das Reich und seine Organe beherrscht werden. Sie sind Dependenzen, die möglicher- weise später einmal selbständige Staaten im Sinne unserer deutschen Einzelstaaten werden können. Das große Land ist mit Mitteln, die ih oft arafterisiert habe, den Eingeborenen abgenommen. BekanntliÞ gab man den - Witbois für das abzutretende ungeheure Landareal ganze 10000 A und 50 alte Gewehre. Mehrzahl zu wehrlosen, willenlosen etar | 1 der Staats|ekretär hat ihnen fogar den Besitz von Großvieh verboten. (Widerspruch des Staatssekretärs Dernburg.) Die Eingeborenen sind dem internationalen Kapital

auferlegen wollte. Deduktion.

Proletariern gemacht worden :

optimistishsten Schäßungen gehen darauf hinaus, daß vielleicht 100 000 Weiße in Sitdwestafrika untergebraht werden fönnen. Um wenigstens etwas diefen unheilvollen Verhältnissen entgegenzuarbeiten und wenigstens etwas die deutshen Steuerzahler zu entlasten, haben wir unseren absolut durchführbaren, praktischen Vorschlag gemacht, den im Prinzip die Landkfommission und die Kolonial- L anerkannt haben. In der Kommission wurde von liberaler Seite gesagt, mit der MWertzuwachssteuer hätte man dort früher kommen müssen; gestern meinte der Abg. Dröscher, es sei für diese Maßregel dort noch viel zu früh. Zwischen diesen beiden Extremen gehen wir Sozialdemokraten diesmal mit Recht den t Mittelweg. Wir wollen die Kosten der Unterwerfung des {ufstandes, soweit sie aus Anleihemitteln edeck worden sind, als Schuld des SMUgees an das MNeich festgestellt wissen, und zur Verzinsung und Amortisierung dieser Schuld sollen in erster Linie die Erträge der Wertzuwachssteuer dienen. Dex Staatssekretär Dernburg meinte gestern, man dürfe das Budgetrecht des Kaisers nicht beschränken. Sehr schön, namentlich wenn es nachdrücklih in Sanssouci, oder wo fich sonst das Kaiserliche Hoflager befindet, vorgetragen wird. N Wirklichkeit ist der Staatssekretär der ausgepichteste Bureaukrat, den man sich denken kann, und seine gestrigen Ausfälle gegen die südwestafrikanishen Beamten sind gerade von den Liberalen

mit Jubel aufgenommen worden, und das nur, weil er aus einem ihnen nahestehenden Geschäftsmilieu hervorgegangen _ T: Er hat ih der bureaukratishen Manier und auch den böfischen Sitten so anzupassen verstanden, daß er ausgezeichnet in die Firma Bethmann Hollweg & Co. hineinpaßt. Also das udgetrecht des Kaisers wird beeinträchtigt (Widerspruch des

Staatssekretärs) ja, die Worte sind es nicht, aber der Sinn war doch der, daß das Nerordnungsreht des Kaisers beein- trächtigt wird. Obgleich wir prinzipiell eine andere Auffassung haben, wollen wir zunächst eine Vereinbarung über die beiden Punkte unseres Antrages zwischen Reichstag und Reichskanzler dem Inkraft- treten dieses Gesetzes vorangehen lassen. Warum soll man nicht ein Gesetz in ein anderes hineinarbeiten können? In England ist jept mit dem Budgetgesetz die Bs der Rechte des Ober- auses verknüpft worden. Aber wir brauchen so weit nicht zu gehen; die Konservativen Meister in der Schaffung solher Verquickungen. Weiß der Staats\ekretär Dernburg so wenig von den politischen Vorgängen in Deutschlands jüngster Ge- \hichte? Kennt er nicht die von der Rechten herausgegebene Parole: „Kein Kanitz, keine Kähne“ ? Weiß er nicht, daß das Zolltarif- eseß von 1902 die Witwen- und Waisenversicherung enthält und estimmungen, daß über deren Ausgestaltung ein besonderes Geseßz Bestimmungen treffen soll ? Das is genau dasselbe Verfahren, welches der Staatssekretär jeßt mit so hohtönenden Worten als un- zulässig bekämpft. Das Verfahren unseres Antrages ist also nicht bloß zulässig, sondern auch fkonstitutioneller Brauch. Es ist doch blamabel für die Reichsregierung, wenn einer ihrer Vertreter solche mangelhaften staatsrechtlichen Deduktionen mit gespreizter Selbst- gefälligkeit vorträgt. (Vizepräsident Erbprinz zu Hohenlohe erklärt diesen Ausdruck für unzulässig). Wenn der Präsident mir einen besseren Ausdruck geben wollte . . . . (Vizepräsident Erbprinz zu Hohenlohe: Der Präsident ist nicht dazu da, den Abgeordneten zu sagen, welche Ausdrücke sie gebrauchen sollen.) Die von der Kommission vorgeschlagene Resolution können wir nicht ablehnen; wir werden sie annehmen und abwarten, was dabei herauskommt. Ein Passus der Resolution bezieht sih auf die fernere Bereinbarung mit den Berggesellschaften, andere auf die Aufbringunç der Kriegs- éosten; aber alles wird da ins Belieben der Necwäläma gestellt. Etwas mehr Hoffnung hegen wir von dem Passus, der die Be- schränkung der Hoheitsrechte der Gesellschaften enthält, weil in dieser Frage hinter der Forderung der Resolution der ganze Reichstag steht und der Staatssekretär erkannt haben wird, daß er hier nicht selbstherrlih verfahren darf, und daß die Budgetkommission weitsichtiger gewesen ist und die Interessen der Gesamtheit in dem neuen Vertrage besser gewahrt hat als er. Fch erkenne das gern an. (Rufe rechts: Sehr gütig!) Bitte sehr, wir haben sogar dem Staatssekretär Dern- burg Anerkennung für manche seiner Schritte gezollt, obglei wir uns in der schärfsten Opposition gegen ibn befinden. Der Staatssekretär ist ein unbedingter Vertreter der großkapitalistischen Interessen, das ergibt seine Politik in Südwestafrika durhaus; darum hat er vor allem dafür gesorgt, daß die Eingeborenen zur besseren Ausbeutung in proletarishem Zustande erhalten werden. Das ist der große prinzipielle Unterschied, der uns von ihm trennt. In den Streit zwischen ihm und dem Zentrum mischen wir uns nicht, das ist nur ein Kampf zweier fapitalistisher Gruppen um die Beute. Wir Müssen wünschen, daß die Staatsregierung sich nicht irgendwie für die roßkapitalistischen nteressen besonders ins Zeug legt und aus solchen Sesichtspunkten gegen die Beamten vorgeht, selbst wenn sie ih einmal verhauen haben; seine gestrigen hlecht verhüllten Drohungen gegen diese haben uns sehr unangenchm berührt. Auf unsern Antrag bat der Reichstag in einer Resolution verlangt, daß den Eingebornen so viel Land zurüdgewährt werden müsse, um ihnen die felbständige ECristenz, also mit Niehhaltung, zu ermöglichen. 14 Jahr später hat der Bundesrat geantwortet, die Zuteilung eigenen Landes würde nichts bedeuten, da sie wegen Mangels an Vieh doch keine Viehhaltung treiben könnten. Diese Erklärung vershweigt, daß die Eingebornen deshalb fein Vieh halten können, weil es ihnen die Verwaltung ver- boten habe. In der Kommission drückte sich der Staatssekretär um die Antwort mit der Ausflucht herum, er sei nicht mit Liebe behandelt worden. Wir behandeln uns hier alle niht mit Liebe; wenn eine Resolution abgelehnt wird, müssen zureichende Gründe angegeben werden. Zur Ehre des Bundesrats nehme ih an, daß auch er über diese Tat- sachen nicht unterrichtet gewesen ist; zu einer solchen Verhöhnung des Reichstags durfte er sich sonst nicht verleiten lassen. Wir werden darauf hinarbeiten, zwingende Mittel zur Durchführung dieser Resolution zu ergreifen, weil es eine Chrenpflicht des Deutschen Reichs ist, dieser zertretenen Bevölkerung wenigstens die Möglichkeit der Existenz zu gewähren. Wenn der

bei uns sind gerade

Antrag Lattmann nicht an- genommen wird, haben auch die übrigen Parteien die Verpflichtung, unseren Antrag anzunehmen. ; Abg. Lattmann (wirt. Vgg.): Ich habe meinen Antrag wieder eingebracht, weil ih es für notwendig halte, daß sich die breiteste Oeffentlichkeit mit dieser Frage befaßt, und daß diejenigen, denen der Antrag Albrecht zuweit geht, mcinem Antrag zustimmen fönnen, und damit der Reichstag Gelegenheit hat, zu diejer wichtigen Frage Stellung zu nehmen. Fast alle Parteien “haben sich grund- sälih damit einverstanden erklärt, den Gesellschaften einen Teil der Kriegskosten aufzuerlegen, nur die Freikonservativen haben si ab- lehnend verhalten. Ueber die Haltung der Nationalliberalen bin ih nicht ganz klar geworden, wenn auch der Abg. Semler dem Erz- bergerschen und meinem Antrage näher zu stehen schien. Der Staatssekretär steht alfo mit seinem Widerspruch ziemlih allein. Gbenso standen die meisten Parteien auf dem Standpunkt, daß es höchste Zeit ist, reinen Tisch mit den Gesellschaften in Südwestafrika zu machen, auch was die Hoheitsrechte anbetrifft, eventuell auf dem Wege der Gesetzgebung, wenn nicht auf dem Wege des Vertrags. Die große Mehrheit des Nolks ist derselben Ansicht. Der Staats- sekretär vertritt nur die geringe Minderheit des Reichstags und des gesamten Volks. Ein Beispiel, wie unsachlich die Angriffe gegen die beiden Anträge begründet sind, beweist ein Artikel, in dem es heißt, der Antrag Erzberger sei nur ein plumper_ Versuch, dem verhaßten Kolonialgewaltigen Dernburg ein Bein zu stellen. Ebenso unja lich ist es, den Antisemitismus mit dieser Frage in Verbindung zu bringen. Fch habe den Staatssekretär so oft unterstüßt, daß mir sogar vor- geworfen worden ist, ih wäre ein Nachbeter des Staatssekretärs. tan hat die Oeffentlichkeit gegen dieje Anträge fünftliß auf- geput\t, und doch brachten die Anträge gar nicht einmal neues. Da ist es unverständlich, daß ein Teil der liberalen Presse einen Kampf durhführt gegen einen Gedanken, der früher sogar von dem liberalen Abg. Storz vertreten worden it. Mein Antrag suchte das Gesunde, das in dem Antrag Erzberger liegt, zu verwerten. Der Abg. Erzberger hatte sih geirrt in der Staffel und 1n

ebenso wie das Land als Ausbeutungsobjekt überlassen. Selbst die

der Gesamthöhe der Belastung. Die 800 Millionen hatte er an-

gesezt auf Grund von Mitteilungen, die uns von amtlicher Stelle vertraulich in der Kommission gemacht waren. (Staatssekretär Dern- burg: Wird geleugnet!) Der gute Glaube ist bei uns ebenso vorhanden wie bei Ihnen, Herr Staatssekretär! Der Abg. Wiemer hat gesagt, es wäre wunderbar, daß das Zentrum für Südwestafrika eine Vermögen8- steuer verlange, dann müßte das Zentrum auch für das Reich eine Ver- mögenssteuer einführen. Der Abg. Wiemer schwärmt für die Dernburgsche Diamantenpolitik, für einen Diamantenausfubrzoll. Jst er auch für einen Kaliausfuhrzoll? “Es soll ein Ausnahmegeseß sein, wenn man erst bei 300 000 4 mit der Steuer einseze. Ja, dann ift jedes Steuergeseß eine Ausnahme. Das Wort „Ausnahmegeseß" ist lediglih ein Schlagwort. Wir glauben, daß eine Ausnahme zugunsten der fleineren Leute notwendig ist; es handelt sich um eine einmalige Belastung, und da U 68 durchaus richtig, daß man nur die reichsten heranzieht. Unser Kampf oder unser Versuch, das Kapital zu belasten, richtet sih gegen die Gesellschaften und auch gegen die einzelnen Kapitalisten. Auch der Bürger- meister Kreplin müßte bluten. Wenn der Staatssekretär gestern sagte, daß Kreplin in zwei Jahren zwei Millionen erworben hat und andere dementsprechend, so schadet es nichts, wenn man ihnen

auch etwas „auffnallt“. Der Ausnahmezustand in der Entwilung der Vermögen verträgt auch eine ausnahmsweise Behandlung.

Die „Deutsche Zeitung“ hat mit Necht gesagt, im Augenblicke des Aufstandes ist der Wert der Kolonie gleih Null. Der Wert der Kolonie ist später ungeheuer gestiegen. Daß wir dem Kapital nichts Unbilliges zumuten, ist auch mir wie dem Abg. Crzberger von Kauf- leuten bestätigt worden. Man hat gesagt, der Antrag CGrzberger wäre eine ganze Konfiskation, mein Antrag eine halbe Konfiskation. Das ist doch keine Konfiskation, wenn man einmal von 300 000 46 3000 A zahlen soll. Die Staffelung habe ih ganz fallen lassen. Bei der Kotierungs\teuer hat die Regierung von einer Konfiskation ge: \sprohen, als aber die Regierung die Talonsteuer vorschlug, mußte sie diesen Vorwurf als unbegründet zurücknehmen. Dasselbe gilt auch von meinem Antrage. Der sozialdemokratishe Antrag ist un- annehmbar, nicht wegen der Zuwachssteuer, sondern weil er der Kolonie die ganzen Kosten aufbrummen will. Nach dem Antrag Ledebour würden der Kolonie 360 Millionen aufgebürdet werden. In diesem Sinne ist der Antrag Ledebour der weitergehende, und deshalb muß er vor dem meinigen zur Abstimmung kommen. Der Staatssekretär sagte, der Gedanke der Ablösung der Hoheitsrechte verstoße gegen Treu und Glauben, er spra von Enteignung. Wenn die Regierung diesen Gedanken vertritt, dann hat sie kaum das Necht, die Enteignung in den Ostmarken zu vertreten. Man spricht auch von einer Bedrohung der NRechtssicherheit. Die Nachverzollung hat das Nechtsgefühl der Süd- westafrikaner mehr verleßt, als unser Antrag. Der Abg. Semler stimmte gestern eine laute Fubelhymne über die Nede des Staatssekretärs ans Ich habe diesen gern und freudig unterstüßt; ich erkenne auh an,

daß manche Angriffe gegen ihn nicht berechtigt sind. Ich halte den Gedanken der Diamantenregtie und der Sperre für richtig.

arteien, die nicht dem wirtschaft- des Mißtrauens und des übertriebener,

aber den ein Gefühl weil anscheinend ein

in der Kolonialpolitik des Vordergrund tritt. Ich halte Beispiel anzuführen. Mir sind ih eine Scheidung Der Staats-

Das halte

In diesen Tagen hat sich lichen Uberalismus huldigen, Mißvergnügens aufgedrängt, einseitiger großkapitalisti\ ver Zug Staats}ekretärs allzusehr in den mich für verpflichtet, dafür ein

uns wohl noch nicht klar darüber geworden, daß zu vollziehen beginnt zwishen rechts und links.

sekretär sagt: Kolonialpolitik wäre feine Parteipolitik.

ih für falsh. Je mehr die Kolonien entwickelt werden, desto mehr werden auch große parteipolitische Fragen, die großen

heimishen Streitfragen, \elbstverständlih mit den durch die Ver- \chiedenheit der Kolonien gebotenen Unterschieden, in die Kolonial- politik hineingetragen werden müssen. Nun hat es ein freisinniges Mitglied der Kommission dort für fals erklärt, in den Kolonien Mittelstandspolitik zu treiben. (Abg. Dr. Mugdan: (Sehr richtig!) Er bestätigt es jeßt durch sein „Sehr richtig" Er meinte, Großkapitalisten seien für die Kolonien notwendig. Das wird kein vernünftiger Mensch bestreiten, aber der zitierte erste Say zeigt, auf welchem falschen Wege die Freisinnigen sind, und wenn sie heute den Staatssekretär unterstützen, so scheint es, als ob eben au er sih auf dem gleichen fal|chen Wege befinde. In einer solchen Anschauung der Unzweckmäßigkeit der Mittelstands- politif tritt klar die einseitige großkapitalistische Richtung zu Tage, die für nichts als gerade für die Kolonien verderblicher is. Der Staatssekretär hat aber auch erklärt, das Rük- arat der Kolonien müßten die Farmer, der Bauernstand sein. Sn diesem Urteile stimme ih ihm zu, aber wenn der Staats sekretär sich dessen rühmt, daß er die Liebigkompagnie nach Südwestafrika hat hineinkommen lassen, \#o ist das ein treff- liches Beispiel dafür, wie man es niht machen soll. Ich möchte vor einem Weiterschreiten auf diesem Wege warnen. Die Liebigkompagnie hat große Landstrecken ih glaube 500 000 ha gekauft (Zuruf links: An wen verkauft sie denn ihre Ochsen?) Nicht an die, denen sie das Fell über die Ohren zieht. Durch den Erwerb dieses gewaltigen Areals {s sie in der Lage, den anzen Markt in Südafrika zu beherrschen. Der \üdafrikanische Karmer hat allerdings ein Interesse daran, G ihm für das von ihm aufgezüchtete Vieh ein angemessener Preis gezahlt wird, die Liebigkompagnie hingegen hat das entgegengeseßte Inter- esse. Das ist eine Politik, wie wir sie nach Chicago wünschen können. Das Kapital soll wohl verdienen, es soll aber nicht zur Ausbeutung der Bevölkernng in derx Kolonie dienen. Den groß- fapitalistischen Unternehmungen gegenüber haben wir es dringend notwendig, den Mittelstand in Südwestafrika in den Ansiedlergruppen zu stärken. Das ist eine gesunde Mittelstandspolitik, von der also der Abg. Dr. Mugdan und seine Partei nichts wihjen wollen. Hierdurch sind wir \tußzig geworden auch gegen den Staats- sekretär. Zu einer Kolonialpolitik gegen den internationalen Groß- fapitalismus ist allerdings auch ein gutes Verhältnis zwischen der Rerwaltung und den Weißen in der Kolonie erforderlich. _ Der Staatssekretär hat sich erst gestern wieder mit großer Schärfe egen die Lüderitzbuchter gewandt. Diese sind in ibrem ersten Telegramm über das zulässige Maß ficherlih hinausgegangen ; aber der Staatssekretär soll nicht nervös werden, wenn einmal über die Hutschnur gehauen wird, sondern immer wieder versuchen, das NVertrauen in der Bevölkerung zur Verwaltung zu befestigen. Er den Wünschen der offiziellen Nertretung des Landes,

sollte auch

des Landesrats mehr Rechnung tragen. In ‘einem mir heute aus Südwestafrika zugegangenen Telegramm heißt es: „Die ganze Bevölkerung steht ge} lossen hinter dem Landesrat. Die Bevor-

würde das Vertrauen in die Kolonial- Die allgemeine Haltung et bisher das Aeußerste

zugung des Großkapitals 2 verwaltung endgültig zer|toren.

ruhig, aber die Bevölkerung sei fest entschlossen,

an die Verteidigung des Schutzgebietseigentums zu setzen!" Es war ein s{hwarzer Tag für die Kolonie, als der Gouverneur von Schuckmann aus Südwestafrika hinausgegangen ist. Es ist

bedauerlih, daß der Gouverneur, der vom Vertrauen der ganzen Bevölkerung getragen wurde, hat gehen müssen. Das gibt zu denken. Man möge warten, bis etwas mehr vom Landesrat bekannt ist, bis die Deputation aus Südwestafrika hier ist, und wenn sie, etwa in den ersten Tagen des Juni, hier eingetroffen 1k, die Möglich- keit schaffen, daß wir gemeinsam mit dem Ziele der Beruhigung und RVerständigung überlegen. Vas würde auch in unjerem Volke Ver- \tändnis finden. Nach dem Bismarckschen Worte Ut der nationale Wille die Voraussetzung für die Kolonialpolilik. Möge die Be- obactung dieses Satzes unserem Volke zum Segen gereichen.

Abg. Werner (Nfp.): Mit dem Vorredner bedaure ich, daß der allgemein geachtete und beliebte Gouverneur Schuckmann seinen Abschied genommen hat. Er hat ciner Deputation gegenüber geäußert, daß er von seinem Posten scheide, _weil die großkapitalistische Entwilung in der Kolonie ihm nicht zujage. Gewiß hat der Staats- sekretär manche Erfolge erzielt, aber diese geben ihm nit die Be- rechtigung, fi

ch gegenüber berechtigten Wünschen und Mißständen blind zu zeigen. Er hat gestern den Anträgen gegenüber eine durhaus ablebnende, teilweise \chroffe Haltung eingenommen. Die Groß-