1910 / 115 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 19 May 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Stadler, Intend. Bausekretär von der Intend.

97: Ayril. y 1. Juli 1910 zur Intend. des Garde-

Le XVII. Armeekorps, zum orps verseßt. N 28. April Verseßt: Schnelle, Rechnungsrat, Garn. Verwalt. Direktor in Allenstein, nah Darmstadt, Schön, Garn. Verwalt. Oberinsp. in Lößen, nach Allenstein als Vorstand; die Garn. Verwalt. SJnspektoren: Peter in Rathenow nah Meß als Zweiter Amts- vorstand; Schmidt in Hadersleben nah e Bänisch in Mainz nach Nathenow, Henschke in Graudenz na Hadersleben, Fuchs in Halle a. S. nah Bückeburg, als Amtsvorstände; Heim in Pillau nach Graudenz, Bleymehl in Meß nah Forbach, Gießen in Frankfurt a. M. nah Mainz, Weymar in Stettin nach Halle a. S., Müller in Königsberg i. Pr. nah Pillau, als Kontrolleführer ; Brötzmann in Cöln nah Stettin, Pohl in Koblenz nach Königs- berg i. Pr. /

L Mai. Zinkeisen, Zahlmstr. im d. Lothring. Inf. Negt. Nr. 144, der Titel „Oberzahlmeister“ verlicheu, Goebel, Unter- insp. beim Bekleidungs8amt des I1V. Armeekorps, zum Bekleidungs- amtsinfp. ernannt. euchten, Baurat, Militärbauinsp. und tech- nischer Hilfsarbeiter bei der Intend. des III. Armeekorps, mit Pension in den Nuhestand verseßt. 4 :

6. Mai. Bog Herzog, geprüfte Intend. Sekretariats- anwärter, als Militärintend. Diätare bei den VIntendanturen des XVII1. bzw. des I. Armeekorp3 angestellt. i

7. Mgi. Rudolph, Bekleidungsamtsinsp. und Kontrolle- führer beim Bekleidungsamt des XV. Armeekorps, zum Rendanten ernannt. i Verseßt: Kosanke, Proviantamtsinsp. und Vorstand der Zweig- verwalt. in Thorn, als Proviantmeister auf Probe nah Colmar i. E. ; Brüggemann, Hinrichs, Proviantamtsinspektoren in Stettin bzw. Straßburg i. E., nah Thorn, als Kontrolleführer bzw. nah Stettin. ' l h M :

Weißenfels, Proviantamtsinsp. und Kontrolleführer in Thorn, die Geschäfte als Vorstand einer Zweigverwalt. des Proviantamts

daselbst übertragen.

| 10. Mai. Macuga (Ratibor), Proske (1 Breslau), Lambrecht (Schwerin), Ünterapotheker des Beurlaubtenstandes, zu Oberapothekern befördert. Sandmann (Burg), Pinkuß (Kattowitz), Vetter (Jülich), Zivi (Colmar), Schleiffer (Sto ah), -Deut| ch (Siegen), Oberapotheker des Beurlaubtenstandes, der Abschied bewilligt. Dur Verfügung des Generalkommandos. Ober- zablmeister und Zahlmeister: a- verseßt: Funke vom I. Bat. Oldenburg. Inf. Negts. Nr. 91 zur reitenden Abteil. Feldart. Regts. von Scharnhorst (1. Hannov.) Nr. 10, Kasten _ vom 11. Bat. Braunschweig. Inf. Regts. Nr. 92 zum I. Bat. Oldenburg. Inf. Regts. Nr. 91, Priebe vom II. Bat. 9. Bad. Inf. Regts. Nr. 170 zum Bad. Trainbat. Nr. 14, Heine vom Il. Bat. 2. Lothring. Inf. Negts. Nr. 131 zum 11. Bat. Königsinf. Regts. (6. Lothring.) Nr. 145, Rieden von der I. Abteil. 3. Lothring. Feldart. Regts. Nr. 69 zum Lothring. Trainbat. Nr. 16, Harms vom 11. Bat. Königsinf. Regts. (6. Lothring.) Nr. 145 zum Il. Bat. Rhein. Fußart. Negts. Nr. 8, Hüger vom, I. Bat. 4. Magdeburg. Inf. Regts. Nr. 67 zum 2. Lothring. enun Bat. Nr. 20; þ. infolge Ernennung, Einreihung oder Verseßung zugeteilt : Weber dem [1]. Bat. Braunschweig. Inf. Regts. Nr. 92, Weinert dem Il. Bat. Inf. Negts. Hamburg (2. Hanseat.) Nr. 76.

Königlich Sächfische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. 12. Mai. Morgner, Lt. im 12. Inf. Regt. Nr. 177, behufs Uebertritts in Königl. bayer. Militär- dienste der Abschied bewilligt.

Im Sanitätskorps. Durch Verfügung des Kriegs-

ministeriums. 13. Mai. Dr. Haubenreißer, einjährig-frei-

williger Arzt im 7. Feldart. Regt. Nr. 77, unter Beauftragung mit

Wahrnehmung einer bei dem Regt. offenen Assist. Arztstelle mit Wir-

fung vom 1. Mai d. I. zum Ünterarzt des aftiven -Dienststandes ernann Sibi L G E . /

Ds„-a; Allerhöchsten Bes chlop Mai. S

Agsrat, Geheimer expedierender Sekr n Kri iniferium,

Mem Ausscheiden aus dem Dienst 1nM.nfton der Charakter

eimer Rechnungsrat, Günther, Geheimer erpedierender Se-

us Am Kriegsministerium, der Charakter als Rechnungsrat,

verliehen.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 12. Mai.

Lößner, Unterapoth:ker der Nes. im Landw. Bezirk 11 Leipzig, zum

Oberapotheker des Beurlaubtenstandes befördert.

X37]. (Königlich Württembergisches) Armeekorps.

Offiziere, Fähnriche usw. Stuttgart, 3. Mai. Kade, Königl. preuß. Oberst und Kommandeur des Trainbats. Nr. 13, be- hufs Verwendung als Direktor der 4. Traindirektion von seiner Stellung enthoben. v. Cicstedt, Königl. preuß. Major, kom- mandiert nach Württemberg, bisher beim Stabe des Elsäfs. Train- bats. Nr. 15, zum Kommandeur des Trainbats. Nr. 13 ernannt.

Stuttgart, 6. Mai. Hoch, Rittm. und Komp. Chef im Trainbat. Nr. 13, iîn Ceeourgang seines Abschiedsgesuches mit der geseplihen Pension zur Disp. gestellt und zum Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk Ulm, Kolsh orn, Königl. preuse Nittm., kommandiert nach Württemberg, bisher Komp. Chef im Rhein. Trainbat. Nr. 8, zum Komp. Chef im Trainbat. Nr. 13, ernannt.

Stuttgart, 13. Mai. Zu Veterinäroffizieren je mit dem (in Klammern) beigeseßten Patent werden ernannt die nachstehend aufgeführten Veterinärbeamten, und zwar: zum Korpsstabsveterinär : der bisherige Korpsstabsveterinär: Bub beim Generalkommando des Armeekorps (26. 7. 1893); zum Oberstabéveterinär mit dem Range eines charakteris. Majors: der bisherige Oberstabsveterinär: Kalkoff im Ulan. Negt. König Karl Nr. 19 (1. 4. 1910); zu Stabsveteri- nären mit der Berechtigung, den Titel Oberstabsveterinär weiterzu- führen: die bisherigen Oberstabsveterinäre: Lütje im Ulan. Regt. König Wilhelm 1. Nr. 20 (10. 12. 1897), Basel im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25 (27. 9. 1899), diese zwei als Stabs- veterinäre: zu Stabsveterinären: die bisherigen Stabsveterinäre : Dr. Luß im 3. Feldartillerieregiment Nr. 49 (29. 6. 1900), Amhof} beim KNemontedepot Breithülen (3. 8. 1900), Hepp im Feldart. Negt. König Karl Nr. 13 (3. 8. 1900), Dr. Weitig im Drag. Regt. König Nr. 26 (25. 2. 1906), Völker im 4. Feldart. Regt. Nr. 65 (25. 2. 1907), Wagner im 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz-Regent Luitpold von Bayern (5. 11. 1909); die bisherigen Oberveterinäre: Clauß im Trainbat. Nr. 13 (1. 4. 1910), Thieringer im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19, kommandiert zum Kaiserlichen Gesundbeitsamt in Berlin, unter Verseßung in das Ulan. Regt. König Wilhelm 1. Nr. 20 (1. 4. 1910), Holzwarth im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19 (1. 4. 1910), Jäger im Ulan. Regt. König Wilhelm 1. Nr. 20, unter Verseßung in das Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25 (1. 4. 1910); zu Oberveterinären : die bisherigen Oberveterinäre: Dr. Depperich im Drag. Negt. König Nr. 26 (16. 5. 1903), Schmehle im 3. Feldart. Negt. Nr. 49 (29. 12. 1904), Huber im ODragonerregiment Königin Olga Nr. 25, unter Versetzung in das 4. Feldart. Regt. Nr. 65 (25. 2. 1906), Laubis im 2. Feldart. Negt. Nr. 29 Prinz - Negent Luitpold von Bayern (27. 12. 1906), Bley im 4. Feldart. Negt. Nr. 65 (27. 12. 1906), Hau ber im Feldart. Negt. König Karl Nr. 13 (25. 2. 1907). Zu Veterinären je mit dem (in Klammern) beigeseßten Patent werden befördert: die Unterveterinäre: Wanner im Ulan. Negt. König Wilhelm 1. Nr. 20 (1. 3. 1908), Jahn im Drag. Negt. Königin Olga Nr. 25 (1. 1. 1909), Neher im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19 (1. 2. 1909), Dr. Bub im Drag. Negt. König Nr. 26 (1. 2. 1909), Baur im 2. Feldart. Regt. Prinz - Regent Luitpold von Bayern, unter Versetzung in das Feldart. Regt. König Karl Nr. 13 (1. 4. 1909).

Stuttgart, 4. Mai. Dr. Geyer, Stark (Stuttgart), Unter- apotheker der Ref., zu Oberapothekern ernannt. Mehler (Stuttgart), Stahl (Ehingen), Tränfkler (Calw), Kurt, Dr. Graeger (Neut-

lingen), Schaller (Mergentheim); Schwarz (Ulm), Oberapotheker e M At cbots der Abschied bewilligt. Prause, Unter- zahlmstr., beauftragt mit Wahrnehmung der Zahlmeisterstelle beim 111. Bat. Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, zum Zahlmstr.

ernannt. Kaiserliche Schußtruppen.

Neues Palais, 17. Mai. Medding, Oberstlt. in der Schuhz- truppe für Südwestafrika, zur Dienstleistung beim Gouvernement von Südwestafrika kommandiert.

Nichkamlliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 19. Mai.

7 Verkehrseinnahmen deutsher Eisenbahnen für April 010 nah der im Reichseisenbahnamt aufgestellten

Uebersicht :

Gegen das Vorjahr (mehr, weniger)

im ganzen auf 1 km

M E M M | 9/0 ersonenverkehr . 58 227 383] 1 157 3280 205|— 86|—6,92

Genen nbr 1 140 677 069] 2 729] + 183 438 472|+ 216|+8,60.

Bei der Beurteilung des Ergebnisses ist zu berüdc{sichtigen, daß das Osterfest 1909 in den April, 1910 in den März el. Die Einnahmen vom Beginne des Rechnungsjahres ab werden künftig nur noh für den Schlußmonat jedes Vierteljahrs ver- öffentlicht werden.ÿŸ

Auf

Im ganzen |1 1

* Der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat und vortragende Nat bei dem Rechnungshofe des Deutschen Reichs in Potsdam Thrän ist mit Urlaub nach der Schweiz abgereist.*

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Loreley“ vorgestern von Konstantinopel nah Galaß abgegangen.

S. M. S. „Luchs“ ist vorgestern von Hankau ab- gegangen.

Großbritannien und JFrland.

Die Jacht „Hohenzollern“ mit dem Deutschen Kaiser an Bord A R d zufolge, gestern gegen Abend in Begleitung des Kreuzers „Königsberg“ und des Depeschen-

bootes „Sleipner“ in Sherneß eingetroffen. E Im Laufe des Nachmittags sind gestern die Könige von Großherzöge von von

Yrlimänien und die Kronprinzen von Schweden in London eingetroffen.

Rußland.

Die Reichs duma hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ in ihrer gestrigen Abendsißung nah fünftägiger Debatte mit 161 Stimmen der Rechten und des Zentrums gegen hundert Stimmen die Jnterpellation über angebliche Verleßung der Grundgeseßze durch die im September vorigen Jahres veröffent- lihten Bestimmungen über die Handhabung des Artikels 96 der Grundgeseße verworfen.

Türkei.

Die Deputiertenkammer hat gestern, „W. T. B.“ zufolge, einen Antrag auf Beantwortung der von den politischen Versammlungen in Kreta eingehenden Depeschen verworfen. Einige Abgeordneten verlangten, zur Beruhigung der patriotischen Erregung des Volkes solle die Flotte nah Kreta und die Armee an die Südgrenze des Reiches entsandt werden. Die Führer der Jungtürken sprachen sih gegen den Antrag aus, da die Kammer bereits bekundet habe, daß sie die Kreta- frage als Lebensfrage für die Türkei und die Verfassung be- trahte. Die Kammer müsse die Regierungsaktion abwarten, wenn sie dem Kabinett vertraue.

Amerika.

Der amerikanische Senat hat in der gestrigen Sißung mit 40 gegen 23 Stimmen einen Abänderungsantrag zum Eisenbahngeseß angenommen, nah dem, „W. T. B.“ zu- folge, bei Klagen, die bei den Handelsgerichten anhängig gemacht werden, dem Attorney General die Wahrnehmung der Interessen des Staats übertragen wird, und dagegen die Interstate Commerce Commission und die Verfrachter zu Prozeßparteien gemacht werden.

Afrika.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ist der Gouverneur von Mefkines Hadi Benaissa wegen der in der dortigen Gegend vorgekommenen Unruhen verhaftet und nach Fes transportiert worden. Gegen seinen Bruder und seinen Sohn sind Verhaftungsbefehle erlassen worden. Die Kämpfe der Stämme der Gueroun und Zemmur dehnten fich bis an die Stadt aus.

der Prinz * und Serbi

Statistik und Volkswirtschaft.

Die deutsche überseeische Auswanderung im Monat April 1910 und in dem gleichen Zeitraume des Vorjahrs.

Es wurden befördert deutsche Auswanderer im Monat April über 1910 1909 Bremen . 1433 1 076 Hamburg 936 858 deutsche Häfen zusammen . 2 o 1934

fremde Häfen (soweit ermittelt) 473 überhaupt 2 660 2 407.

lgi nd Portugal, die essen un Medlenburge@irlibe, drin Heinri der Bierlande, der | Prinzen _Viep ¡d von Sachsen-Coburg* uns Gotha,

Aus deutschen Häfen wurden im Monat April 1910 neben 2660 deutschen Auswanderern noch 31 008 Angehörige fremder Stand befördert, davon gingen über Bremen 18 587, über Hamburg 10

und forstwirtshaftlichen Betriebsstatiz; Lee B lden Meids für L907

Das erste Heft von Teil 2 des Bandes 212 der «Statistit Deutschen Reichs“ enthält die Tabellen 6 bis 12 der land- und f f wirtschaftlichen Betriebsstatistik nah der Zählung vom 12. Juni 19 Es liegt somit jeßt das Mee Tabellenwerk vor, das die Ergebyi, der landwirtschaftlihen Betriebszählung vom 12. Juni 1907 nbe ms zur Darstellung bringt. In_ einem Shlußhefte wird M no) eine Besprechung dieser Ergebnisse mit zahlreichen Tertübersi, und einigen Karten nachfolgen. "a

Die Tabelle 6 betrifft die Nußviehhaltung der Betriebe mit land wirtshaftliher Fläche. Da eine allgemeine Viehzählung nit bel hae war, ist hier nur das unmittelbar zum landwirt\chaft;z

etriebe gehörige Nußvieh (einschließli von Federvieh) angege Lurxuspferde und Arbeitstiere, die im landwirtschaftlihen Betriebe nit verwendet wurden, sind niht mit ezählt, wohl aber Zuttiere y Viehzüchtereien, soweit diese Betriebe eine landwirtscaîtie Fläche aufzuweisen hatten. Zum ersten Male ist aud by Federvich miterfragt worden. - Die Tabelle 7 gibt an wi viele landwirtschaftliche Betriebe Dampfpflüge , breitwiry Säemaschinen, Mähmaschinen, Drill - und ODibbelmas inn Pan Dampfdreshmaschinen , andere Dreschmajd®

artoffelpflanzmaschinen, Kartoffelerntemaschinen, Sthrotmitl Milchzentrifugen (Separatoren) während des der Zählung vou! egangenen Sahres (Juni 1906 bis Juni 1907), gleichviel oh d Elteitumn oder geliehen, benußt haben. Bei jeder Maschinenart su) zugleih au die Betriebe mit eigenen Maschinen und die Zahl dies eigenen Maschinen noch besonders E In der Tabelp i sind die landwirtschaftlichen Betriebe au geführt, die mit Zuerfabriln Branntweinbrennereien, Stärkefabriken, Getreidemühlen, Vi, brauereien, Sägemühlen und Ziegeleien verbunden waren. V Tabelle 9 gibt darüber Aufschluß, welchen Berufsabteilunz bezw. -gruppen die Inhaber und fonstigen Betriebsleiter jg landwirtschaftlihen Betriebe ihrem Hauptberufe nah angehörtz Es sind in dieser Tabelle alle Personen, die für tz landwirtshaftlißhe Flähe Landwirtschaftskarten gy efüllt hatten, zur Nachweisung gebracht. Doppelzählunz find hierbei nicht ausgeschlossen worden, dagegen find Mitinhaber, N pächter, Mitdirektoren unberücksichtigt geblieben. Die Gesamtsum der aufgeführten euen stimmt somit mit der Gesamtzahl der lui A etriebe überein. Betriebsleiter von rein forstnij schaftlihen Betrieben ohne landwirtschaftlihe Fläche kamen für tif Tabelle nicht in Betracht. Die gewonnenen Zahlen sind mit dena \prehenden Angaben der Berufsstatistik nicht zu vergleichen. der Tabelle 10 find die Weinbaubetriebe, in den Tabellen 11, 11a y) 11 þ die forstwirtschaftlichen Betriebe überhaupt, die Staats- bezw. tw forstbetriebe und die Gemeindeforstbetriebe besonders dargestellt. —Y Tabelle 12 weist \{ließlich die Zahl der landwirtsaftlihen Betr, ihre landwirtschaftlich benußte Fläche und die Zahl der in den lub wirtschaftlihen Betrieben am 12. Juni 1907 land- und forstrit [E beschäftigten Personen auh für die kleineren Verwaltu ezirke nah. Während in den Tabellen 1 bis 9 und 12 t Gruppierung der statistishen Angaben na Größenklassen t landwirtschaftlichß benußten Flächen (d. h. 4 ckerland, Gartenlu) [ohne Ziergärten], Wiesen, reihe Weide und Weinland) gege wird, erscheinen die lasen de für die Weinbaubetriebe in d

Zur land-

Tabelle 10 nah Größenklassen der Weinbauflähen und die für f Forstbetriebe in den Tabellen 11, 11a und 11 b nah Größenklase der Forstflächen gegliedert.

va ware T00-0R9 fhorhaupt crmittelicn Iandwittidai [i en Betrieben besaßen 4 902 060 = 85,46 v. H. irna landwirtschaftlihes Nußvieh, und nur 834022 Betriebe = 14, v. H. hatten weder Geflügel noch sonstiges Vieh aufzuweisen. Nd der Gattung ihres Viehs gliederten sich die 4 902060 Vieh: bhaltungsbetriebe folgendermaßen :

j

j Î

Von 100 Betrieben

Zahl l Der

| Betriebe

Zahl

der

pthielten das etreffende Nußvieh

Betriebe |

überbaupt

überhau betreffe

b

| [ Nur Geflügel . Sonstiges Vieh |

| | | 239 898| 4,18 | Schafe . . | 390821| 6d | Schweine . . . | 3899 820| 679 ohne Geflügel | 819 172] 14,28 gie en | 1783 375/ 310 Geflügel und | | 5 3 1

i i 972 410) 698

sonstiges Vieh | 3 842 990} 67,00 | | 1 098 596) 191

E | | | 50! 70

Nur Pferde . .| 65439| 1,14 | L A Nur Rindvieh . | 1 908 209| 33,27 | Nugvieh über- |

Pferde und | | Dau „5 è +1 11153237] 20,10

Nindvieh . h E Ohne Nuytvieh a Großpvieh über- | |

j

4 902 060 84 834 022) 1444

3 126 8985| 54,51

Am stärksten sind die Betriebe mit Hühnern (69,25 v. H.), dann V mit Schweinen (67,99 v. H.) und die mit Rindviebhaltung (6) v. H.) vertreten. An Betrieben mit Ziegen sind 31,09 und an V trieben mit Pferden nur 21,24 v. H. ermittelt.

Bei den Parzellenbetrieben (unter 2 ha) hatte fast eit Viertel der Betriebe kein Nutvieh ; von den übrigen Parzellenbetritt wurden in der Hauptsahe S{weine, Hühner und Ziegen gehalltt Verhältnismäßig am wenigsten Betriebe ohne Nugtvieh fanden |! bei den größeren (20—100 ha) und mittleren (5 —90 ha) Bauern wirtshaften. Der Anteil der Betriebe mit Groß vieh stellte sd 1 höchsten bei den größeren Bauernwirtschaften (20—100 ha) und denÖr betrieben (100 ha und darüber) (99,88 bezw. 99,61 v. H.), und zwar Pferde in 97,30 v. H. der Großbauernwirtschaften und n 9% v. H. der Großbetriebe, Rinder in 99,36 v. Ÿ. der Großbaue wirtschaften und in 99,05 v. H. der Großbetriebe vorhanden. i der Größe der Betriebe steigt auch der Anteil der Betriebe 1 S chaf haltung (auf 50,39 v. H. bei den Großbetrieben). A

TICOP

_ Die Größe des Nußtviehbestandes am Tage der Bet zählung zeigt die folgende Uebersicht :

Stückzahl : | Stüdzll

j | | Pferde. . » « « | 3491007 iegen MNindvieh ««|/ 19977149 ihner (darunter Kühe). . | 10339 965 änse. Schafe. « « | 8921 599 | Enten. Schweine . . | 18 865 918

Die mittleren Bauernwirtshaften besien den größ! Bestand an Pferden (1 323 290), an Rindern (7 873 092) an Schweinen (6334 238), während die größte Stücha Schafen (4 371 103) bei den Großbetrieben ermittelt wurde- J e ti

Die Zahl der landwirtshaftlihen Betriebe, di oder mehrere der in Tabelle 7 nachgewiesenen D na benußten, betrug 1497 975 oder 26,11 v. H. MMasinn lihen Betriebe. Am häufigsten wurden die betreffenden M0

in den Großbetrieben (in 97,42 v. H. dieser Betriebe) verwen el.

Betriebe Es benußten | Betriebe

(Fs benußten

von 100 aller Betrie

landwirtschaft. Betriebe

von 100 aller

an e

| 9 995|

e

pflüge - Dich

gatnalthinen

Kartoffel - pflanz- 301 325| 5,25 | maschinen . 14 412 0,25 | Kartoffelernte-

maschinen . 488 zl 852 | Shrotmühlen 947 003

0,05 2 660)

11 004 29 332

336 906) 5,87 überhaupt | 1 497 975| 26,11.

{lid wurden Dreshmaschinen (auch Dampf-), Milchzentri- pati Mähmaschinen und Sämaschinen gebraucht. Dle für die breit- lürfigen Sämaschinen und die Drill- und Dibbelmaschinen gemachten An ben find nur mangelhaft ausgefallen, da die einzelnen Sä- “ascinenarten in den Landwirtschaftskarten nicht immer genau be- ;eihnet waren. Zu den genannten vier Maschinenaiten treten bei den qroßbäuerlichen Betrieben noch Schrotmühlen und Hackmaschinen und bei den Großbetrieben außerdem noch die Dampfpflüge hinzu.

Die Maschinen waren meistens Eigentum ihrer Benuyer, nur Dampfpflüge und die Dampfdreshmaschinen wurden größtenteils nah Bedarf geliehen. Die Zahl der eigenen Maschinen betrug bei den Dreshmaschinen (nicht Dampf-) 827 926, bei den Mähmaschinen 241 563, bei den 2 ilchzentrifugen 325 482, bei den breitwürfigen Sá-, Drill- und Dibbelmaschinen 234 252, bei den Schrotmühlen 99 270, bei den Dampfdres{maschinen 20 584, bei den Hackmaschinen

0,05

0,19

ampfdre\c- 01

maschinen - andere Dres

Milchzentri- maschinen - 16,51

fden 4+

15 820, bei den Kartoffelerntemaschinen 10 792, bei den Kartoffel- pflanzmaschinen 2573 und bei den Dampfpflügen 442 Stück.

Von den landwirtschaftlichen Betrieben waren mit folgenden Nebengewerben verbunden : :

| | | 1

\ afl,

Be- triebe

von 100 aller Betri

landwirts\

von 100 aller landwirtschaftl. Betriebe

Getreidemühle . Bierbrauerei . . 0,64 |Sägemühle . Stärkefabrik .. 434| 0,008 | Ziegelei 8 728 Am häufigsten war die Verbindung mit Branntwein- brennereien und Getreidemühlen (in 36759 bezw. 35 424 Fällen). Bei den Parzellenbetrieben, mittleren und größeren Bauern- wirtschaften waren am meisten Getreidemühlen, bei den kleinen (2 bis 5 ha) Bauernwirtschaften und den Großbetrieben am meisten Brannt- weinbrennereien als landwirtshaftliches Nebengewerbe zu verzeichnen.

Ueber die Hälfte der Inhaber und sonstigen Betriebsleiter der landwirtshaftlihen Besitzungen betrieb die Landwirtschaft nicht als Haupterwerbsquelle, sondern nur nebenbei, teils zum Vergnügen, teils als Nebenerwerb neben ihrem eigentlihen Hauptberuf. Im Haupt- beruf selbständige Landwirte waren nur 2 424 420 Personen, 47,27 v. H. aller Betriebsinhaber, denen 3 311 662 Personen, 57,73 v. H., gegenüberstehen, für welhe die Landwirtschaft nur Neben- erwerbsquelle war. ; |

Von den Inhabern und Betriebsleitern der 5 736 082 landwirtshaftlihen Betriebe gehören mit ihrem Haupt- berufe zu der Berufsabteilung :

39 424 6 034 10 054

0,008

s D U 00 D

Mr e

ranntwein- brennerei . . . 1 36 759

oo00

_

E pem m Ee

Personen

von 100 jaller Personen

von 100

Personen ller Personen

9 424 420 546 622 33 003|

78 569 607 156!

1 127 996! 137 368) 18 607!

33 475| 145 877| 81 951|

: | als Selbständige A 1. Landwirtschaft | als Unselbständige A 2-6. Gärtnerei, Tierzucht, | als Selbständige Forstwirtschast, Fischerei | als Unselbständige baliei als Selbständige B. Industrie im al Pans ( 1-11. Handel und Versiche- | als Selbständige : v \ als Unselbständige als Selbständige als Unsfelbständige j als Selbständige | | als Unselbständige 1 139]

Nechnet man die 546 622 Per}onen (9,53 v. H.), die A in der Landwirtschaft unselbständig waren, hinzu, fo ergeben fi 9 971 042 (51,80 v. H.), die hauptberuflich als Selbständige oder Unselbständige in der Landwirtschaft tätig waren. Die übrigen 9 765 040 (48,20 v. H.) Betriebsleiter gehörten hauptberuflih anderen Berufszweigen an, und zwar hauptsählich der Industrie (1735 152 = 30% v. H. überhaupt, 607156 = 10,58 v. H. Selbständige vnd 1127 996 = 19,67 v. H. Unselbständige). Bei den Parzellenbetrieben ist natürlich die Zahl der im Hauptberufe selbständigen Landwirte am fleinsten, nur 449 968 = 13,32 v. H. der Betriebsinhaber dieser Mae, da der Ertrag für den Unterhalt zu gering ist. Die Zahl der selbständigen Landwirte im Hauptberufe wächst, je höhere Größenklassen in Frage kommen, sie beträgt bei den kleinen Bauern- wirtshaften 71,32 v. H., bei den mittleren Bauernwirtschaften 91,99 v. H. und bei den großen Bauernwirtschaften sogar 96,83 v. H. Die meisten Bauerngüter werden also, wie 1895, von Leuten bewirt- schaftet, die ihrem Hauptberufe nach selbständige Landwirte sind. Bei den Großbetrieben tellt fich die Ziffer der selbständigen Land- wirte auf 96,46 v. H., fast ebenso hoh wie bei den großen Bauern- wirtschaften. A i

MWeinbaubetriebe sind 327858 gezählt mit einer Weinbau- flähe von 115 107 ha. Diese Weinbaubetriebe sind vornehmli Kleinwirtshaften. Bei der Gliederung nach Größenklassen der Weinbauflächen entfallen von den 327 858 Weinbaubetrieben 83 662 = %,52 v. H. Betriebe- mit einer Weinbauflähe von 4781 ha = 415 v. H. auf die Größenklasse unter 10 a, 223 209 = 68,08 v. H. Betriebe mit einer Weinbaufläche von 71 132 ha = 61/80 v. H. auf die Größenklasse 10 a bis 1 ha, also im ganzen 306 871 = 93,60 v. H. Betriebe mit einer Weinbaufläche von 75 913 ha = 65,95 v. H. auf die Größenflasse unter 1 ha. Die Größenklasse 20 bis 50 a hatte die größte Zahl der Weinbaubetriebe (99 805 = 30,44 v. H.) mit einer Weinbaufläche von 30 806 ha = 26,76 v. H. aufzuweisen. Weinbau wird hauptsächlich in Verbindung mit Landwirtschaft von Landwirten betrieben, und nur 95 753 = 29,21 v. O. aller Weinbau- betriebsinhaber waren ihrem Hauptberufe nah niht Landwirte.

An forstwirtschaftlichen Betrieben find insgesamt 1023178 ermittelt, und zwar waren 996 01 = 9/42 D; D. m landwirtshaftlichhen Betrieben verbunden, und nur 26 427 = 2,58 v. H. waren reine Forstbetriebe ohne landwirtschaftliche Fläche. Von der Gesamtfläche aller Forstbetriebe (= 31 314653 ha) umfaßte das Forstland 13 875 644 ha = 44,31 v. H., das landwirtschaftlih be- cini Land 14996 321 ha = 47,89 v. H., das Oed- und Unland einshließlih geringer Weide und Hütung 1779 257 ha = 5/68 v. D, die sonstige Fläche 663 431 ha = 2,12 v. H. Die Forstfläche der mit Landwirtschaft verbundenen Forstbetriebe. betrug 7 697 754 ha, die der reinen Forstbetriebe 6 195 890 ha.

N Größenklassen des Forstlandes unterschieden, wurden gezählt:

(C 12—26. Verkehr

_ [von100 ha Forstfläche| der ge- | _samten |Forstfläche

1 758 268| 12,67 2 041 841| 1471

: in der Forstlands - Größenklasse von

Guta j A C S 10 bis unter 100 ha | 100 bis unter 1000 ha . | 3 382 340| 24,38 1000 und mehr ha . 2436| 0,24 16693195 48,24.

Forstbetriebe in der Größenklasse von 5000 und mehr Hektar lind 247 mit einer Forstflähe von 1669513 ha = 12,03 v. Ö. gezählt. Unter den insgesamt 1023 178 Forstbetrieben befanden sich a = 0,27 v. H. Staats- bezw. Kronforstbetriebe mit einer Forst- âhe von 4 938 152 ha = 35,59 v. H. und 20883 = 2/04 v. H. S eat orlizeitiehe mit einer Forstflähßhe von 2286356 ha

| Betriebe \aller Forst-

l | | betriebe | | Î

923 753 39 149 11 844

90,28 8,32 1,16

J Das Wandergewerbe in Bayern. ._,În der „Zeitschrift des K. bayerischen Statistischen Landesamts" (Jahrgang 1910, Heft 1) wird unter anderem das Wandergewerbe Jal avern zur Darstellung gebracht. Danach wurden im ganzen im Mahre 1908 von bayerishen Distriktsverwaltungsbehörden 19 549 (putersheine an Deutshe und 483 an Ausländer erteilt. 3327 B /o) dieser Scheine waren lediglih zum Gewerbebetrieb außerhalb dis G bestimmt. Die meisten Hausierscheine (4031) entfielen auf id Pfalz, die wenigsten auf die Oberpfalz (1443). Wandergewerbe- eine für lig Scausteller usw. wurden im Jahre 1908 an Deutsche und 90 an Ausländer erteilt. ver Welche wirt\haftlihe und soziale Bedingungen den Hausierhandel Lranlassen, und welche Wirkungen sih daraus ergeben, ist dur f derung der sogenannten Hausiergemeinden (d. h. von Gemeinden, eren Cinwohner der Hausierhandel eine verhältnismäßig wichtige

42,27

. Häusliche Dienste, Lohnarbeit . .

. Privater und öffentlicher Dienst, freie Berufsarten . .

. Ohne Beruf und Berufsangabe .

. Dienende, im Haushalt lebend

21 686| 0,38

9,93 | 0,58 1,37 10,58 19,67 2,39

146 558/

2,96 315 043|

5,49 0,01

371|

O . Haushaltungsangehörige ohne Be-

i ruf oder nur mit Nebenberuf

Betriebsleiter von öffentlißen Be- trieben

8129 0,14 8112| 0,14.

Nahrungsquelle bedeutet) näher gezeigt. Es kommen dabei 18 Hau ster- herde mit zusammen 45 Gemeinden zur Berücksichtigung: Weidach, Winzer (Deggendorf), Neukirhen b. Hl. Blut, Ramberg, Silz, Carlsberg, Bierbah, Bundenthal, Tiefenbach (Waldmünchen), Nagel, Lisberg, Traindorf (Stadtsteinah), Schopfloh, Nauschenberg, Sand (Haßfurt), Frammersbah, Sandberg und Karlshuld. Anhangsweise find noch die Musikantengemeinden der Westpfalz behandelt, aus denen Hunderte von Personen in die verschiedensten Wnder, auch in übersecishe, hinausziehen, um in ges{chlossenen Kapellen das Musik- gewerbe umherziehend zu betreiben.

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0, 0, 2, 1, 0,

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Zur Arbeiter be]we|gun'g. Ein Ausstand der Möbelschreiner in Darmstadt hat, der Frkf. Ztg.“ zufolge, nah 34 wöchiger- Dauer einen für beide Teile befriedigenden Abschluß gefunden. Nachdem bereits früher mit ein- zelnen Firmen Tarifverträge zustande gekommen waren, ist am Sonn- abend nah zweitägigen Verhandlungen auch mit den übrigen Firmen ein Tarifvertrag auf vier Jahre vereinbart worden.

Zu dem Zwischenfall zwischen dem französishen Eisen - bahnersyndikat und der Staatsbahndirektion wird nah einem Telegramm des „W. T. B.“ aus Paris erklärt, daß die Ab- ordnung des Syndikats nur deshalb niht empfangen worden sei, weil die Bitte um Gewährung einer Unterredung erst nah der Ankunft der Abordnung an die Direktion gelangt sei. (Vgl. Nr. 114 d. Bl.)

Aus Easton (Pennsylvania) wird dem „W. T. B.“ telegraphiert :

- Der Streik bei der Bethlehem Steel Company ift beendet. Die Ausständigen haben die ihnen von dem Präsidenten Schwab ge- stellten Bedingungen angenommen.

Wohlfahrtspflege.

Die Zentralstelle für Volkswohlfahrt in Berlin läßt die Einladungen zu ihrer diesjährigen Konferenz in Braunschweig (6. bis 8. Juni d. I.) ergehen. Auf der Tagesordnung steht als erstes Thema: „Aufgaben und Organisation der Fabrikwohlfahrts- pflege in der Gegenwart.“ (Neferenten: Dr. R. von Erdberg-Berlin, Syndikus Dr. Dilloo-Oberlangenbielau und Reichstagsabgeordneter, Arbeitersekretär Giesberts-M.-Gladbach.) Als zweites Thema ist die Bekämpfung der Schundliteratur auf die Tagesordnung geseßt. (Referent: Dr Müller, Redakteur beim Eckhardt.) Ebenso wie im Vorjahre, wird sih au diesmel an die Tagung eine Sonder- konferenz von Jugendvereinsleitern ans{ließen, in der die Vereinsleiter über die augenblicklich besonders interessierende Frage der Förderung von Turnen, Spiel und Wandern in den Jugendvereinen und an der Fortbildungéshule beraten sollen. Der Besuch steht allen Interessenten frei. Wegen Uebersendung einer Einladung nebst ausführlicher Tages- ordnung wende man sid an die Zentralstelle für Volkswohlfahrt, Berlin SW. 11, Dessauer Str. 14.

Kunst und Wissenschaft.

Peary hielt Fellern abend seinen Vortrag über seine Nordpol- fahrt in Wien. Nach dem Vortrage wurde ihm, „W. T. B." zu- folge, von dem Präsidenten der Geo raphischen Gesellschaft die goldene Medaille dieser Gesellschaft überreicht.

Im „Burgwart“ werden zwei alte Pläne der Akropolis von Athen veröffentlicht, die Professor Bodo Ebhardt in der Bibliotheca Marciana în Venedig entdeckt hat. Der eine Plan umfaßt die ganze Stadt mit der Burg, der andere zeigt die Burg allein in einem größeren Maßstab. Der Bearbeiter der Plaue war ein Militäringenieur Verneda, also ein Fahmann; er hat sie unmittelbar nach der Einnahme Athens durch die Venezianer unter Meresino am 28. Juli 1687 aufgenommen. Kurz vorher war ein Teil des Parthenon durch eine ben pon zerstört worden. Der Verfasser der Pläne hat neben den Yrateg! ch wihtigen Punkten auch antike Bauwerke auf jenen vermerkt. Auf einem Plan sind

kurze Beschreibungen der wichtigsten Bauten und Baureste ausgezeichnet.

Literatur.

Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte. Neue Folge der „Märkischen Forshungen“ des Vereins für Geshihte der Mark Brandenburg. Jn Verbindung mit G. Schmoller herausgegeben von Dtto Hintze. Zweiundzwanzigster Band, zweite Halfte. Leipzig, Verlag von Duncker u. Humblot. 1909. 376 + 26 Seiten. 6 4. Der vorliegende Halbband der „Forschungen“ enthält an erster Stelle den Aufsaß „Die Ein- führung des Landratsamts in Kleve-Mark“ von Dr. Adolf Schill, Düsseldorf. Das Landratsamt wurde in den preußischen Provinzen Kleve und Mark 1753 eingeführt, ungefähr gleichzeitig auch

in der entgegengeseßten Ecke der Monarchie, im heutigen Ostpreußen. Damit war dieses mt, das in der Entwicklung Preußens zum Ein- heitsstaat eine so wihtige Nolle gespielt hat, in den beiden leßten? Provinzen dieses Staates, die es bisher niht gekannt hatten, in Wirksamkeit getreten. In Kleve und Mark, die ihrer historischen P e ge a ett, ihrer Lage und ihrer gleichen politishen Zu- tände entsprehend als eine administrative Einheit behandelt wurden, zielte die neue Einrichtung darauf ab, diese entlegenen Gebiete ihres alten territorialen Charafters zu entfleiden und den mittleren Kern- landen des Staats durch Einführung einer gleihartigen Verwaltung anzugliedern. Vorgearbeitet hatte dn der Große Kurfürst, indem er nah Bezwingung des Widerstandes der Landstände das Kommissariat einführte, und Friedrich Wilhelm 1. durch die Einseßung der Kriegs- und Domänenkammer im Jahre 1723. Den Anstoß zur Reform unter Friedrih dem Großen gab die Informationsreise des Großkanzlers von Cocceji im Jahre 1749. Die Unhaltbarkeit der bisherigen Zustände lag in der Vereinigung von Justiz und Verwaltung. Wie nun in dem Landratsamt ein besonderes Organ der Verwaltung geschaffen wurde, wird aus den Akten eingehend dargestellt. „Der „Preußische Korrespondent" von 1813/14 und der Anteil seiner Gründer Niebuhr und Schleiermacher“, von Dr. Hermann Drey haus, Posen, ist der Gegenstand des zweiten Aufsazes. Der „Preußische Korrespondent“ nimmt in der politishen Tagesliteratur, die der preußishen Erhebung gegen Napoleon diente, eine hervorragende Stelle ein. Nachdem sich der Verleger Georg Reimer und Niebuhr im November und Dezember 1812 vergeblih bemüht hatten, erhielten endlih dur die Vermittlung Scharnhorsts im März 1813 Niebuhr und Schleiermacher die Genehmigung zur Redaktion der neuen Zeitung. Am 2. April 1813 erschien der „Preußishe Korrespondent“ zum ersten Male, eingeleitet durch den denkwürdigen Leitartikel Niebuhrs „Die Freiheit der Rede und der Schrift is uns wieder- gegeben“. Es war die ausgesprochene Absiht Niebuhrs, den Haß gegen die Franzosen zu nähren und ein gesundes Urteil über die all- gemeine Politik zu bewirken. Die neue Zeitung erschien viermal wödthentlih, während die bisherigen beiden Berliner Zeitungen, die „Vossische“ und die „Spenersche“ sowie Koßebues „NRussish-Deutsches Volksblatt“ nur dreimal, allerdings in größerem Umfang, er- schienen. Als Niebuhr bereits Ende April nach Dresden berufen wurde, um in der Diplomatie Verwendung zu finden, und Arndt die Nedaktion ablehnte, weil er bei Stein Eleibek mußte, wurde das Blatt eine Zeitlang von einem jüngeren Juristen, Professor Goschen, geleitet, dann nacheinander von Schleiermacher, Achim von Arnim und wieder von Niebuhr. Als Niebuhr auch diesmal wieder bald abberufen wurde, folgten ihm die Historiker Woltmann und Nühs fowie der Gymnasiallehrer Dr. Lange. Unter den Mitarbeitern stcht Arndt obenan, die beiden Gedichte „Der Waffenschmied der deutschen Freiheit®* und der Weihegesang „Auf Scharnhorsts Tod“ zieren die ummern vom 2. Juni und vom 19. Juli 1813. Auch Marx von Scenkendorf und F. Leopold Graf zu Stolberg steuerten Gedichte bei, ferner lieferten Jahn und Friedrih Perthes einige Beiträge. Von seiten Hardenbergs erfuhr die Zeitung keinerlei Unterstüßung, wohl aber nach dem Tode Scharnhorsts von Gneisenau. Außer den Berichten aus der \{lesischen Armee gingen au viele Nachrichten und Briefe von dem VYorkschen Korps ein. In zwei besonderen Abschnitten wird dann vom Verfasser der Anteil Niebuhrs und Schleiermachers betrachtet und eine Tabelle über die von ihnen verfaßten Artikel auf- gestellt. Dem einleitenden Aufsaß Niebuhrs und vielen anderen Artikeln wird eine eingehende Würdigung zu teil und dem Urteil Max Lehmanns beigestimmt. Der „Preußisce Korrespondent“ hat als erste deutsche Zeitung den Gedanken und Wünschen der Nation einen freien und \selbstbewußten Ausdruck zu geben gesuht. Schleiermachers Tätigkeit an der Zeitung fällt in die Zeit des Waffenstillstands, der den Patrioten die ernstesten Besorgnisse cinflößte. Der Artikel Schleier- machers in Nr. 60 vom 14. Juli 1813 „Ueber einen Friedenskongreß in Prag“ führte zu einem Zusammenstoß mit Hardenberg ; der Geh. Legationsrat August von Schultz, der in seiner Stellung als politischer Zensor den Aufsatz zugelassen D e: wurde abgeseßt. Das von der Regierung eingeforderte Gutawten des Staatsrats und Professors Hoffmann und die Verwarnung Shleiermachers durch den Geh. taatsrat Shuckmann werden nah den Akten des Geheimen Staats- arhivs mitgeteilt, ebenso die Fâlle, in denen der neue Zensor, Polizeipräsident Le Cog, gegen Schleiermacher einschritt. Zum Schluß wird ein Vergleich zwishen den politishen Ansichten Niebuhrs im „Preußischen Korrespondenten“ und seiner späteren publizistishen Tätig- feit gezogen und Niebuhr wegen der Entschiedenheit, mit der er Preußen die Führerrolle im künftigen deutshen Staate zuerkennt, als ein Vorläufer Droysens und Treitshkes hingestellt. An dritter Stelle steht die Abhandlung „Bäuerlihe Wirtschafts- verhältnisse in einem neumärkishen Dorfe (Land Sternberg) vor der Regulierung der gutsherrlich- bäuerlihen Verhältnisse und der erste dortige Negu- lierungsversuch“, von Frhr. Senfft von Pilsach, Negierungs- assessor, Neuwied. Das Dorf, dem die Skizze gilt, heißt Sandow, es liegt etwa 3 Meilen \üdlich von Frankfurt in dem neumärkischen Kreise West-Sternberg. Die Üntersuhung beruht auf den Akten des Gutsarchivs Sandow und der Generalkommission zu Frankfurt a. OD., ferner auf ciner größeren Anzahl bereits gedruckter Quellen- und Lteraturwerke. Der Aufhellung agrarischer Verhältnisse dient auch der folgende Aufsaß „Zur Entstehung der Gutsherrschaft in Bran denburg“ von Dr. Albrecht Ernst, Charlottenburg. Er behandelt zwei Fragen: erstens, in wessen Hand ih ursprünglich der Zensus befand, wer demnach die Grundherrschaft zur Zeit der Kolo- nisation besaß und diese vollzog, Markgraf oder Vasallen, und zweitens, wie sih die Grundbesitverhältnisse zwischen dem Landbuch von 1375 und dem Schoßregister von 1450 gestalteten. Indem der Verfasser an die neueren Untersuhungen von Spangenberg und von Sommerfeld anknüpft, aber auch auf die älteren Arbeiten von Fidicin, Meißen und andere zurückgreift, kommt er selbst zu dem Ergebnis, daß dem Markgrafen außerhalb seines Domaniums fein Zensus zuge|tanden habe, wie andererseits auch die Ritter eine ausgedehnte Kolonisation betrieben haben. An leßter Stelle steht die Abhandlung „Ueber das Aktenwesen und den Kanzleistil im alten Preußen“, von Dr. Martin Haß, Charlottenburg. Den Ausgangspunkt bildet die Art der Geschästs- erledigung an der Zentrale der Regierung. Mit dem Regierungs- antritt Foachims I. trat als Vollziehungszeihen an die Stelle des Siegels, das jedoch als Accedens blieb, die eigenhändige Unterschrift des Herrschers, wie sie nah dem Vorgang Maximilians 1. allmählich in Deutschland üblich wurde. Die Verteilung aller bei Hofe ein- gehenden Sachen hatte der Große Kurfürst noch selbs vorgenommen und dementsprehend seinen Nachfolger im Politischen Testament von 1667 instruiert. Friedrih 111. übertrug aber diese Verteilung Eber- hard von Dankelman, den er an die Spitze der gesamten Verwaltung und speziell des Geheimen Nats gestellt hatte. Noch wichtiger war eine weitere Neuerung, die Einführung der Kontrasignatur. Der Kurfürst bestimmte, kein Reskript folle Gültigkeit haben, das nicht von Danckelman gegengezeihnet wäre. Damals konnte diese Ein- richtung natürliGh nur eine Verantwortlichkeit gegenüber dem Fürsten bedeuten. Beiläufig wird bemerkt, daß Danckelman auch der Urheber des Devotionss\trihs sei. Erst nach Danel- mans Sturz wurde die Frage entschieden, welhe Sachen dem Monarchen selbst zur Entscheidung und demgemäß auch: zur Unterschrift vorgelegt, und welche von den Zentralbehörden selbständig erledigt werden sollten. Für Schriftstücke der letzteren Art war der Ausas des Vermerks „Auf Seiner Majestät allergnädigsten Spezialbefehl“ vorgeschrieben. Das vornehmste Instrument der König- lihen Selbstregierung, die Kabinettsorder, stammt aus der Regierung Friedrich Wilhelms 1. In einem zweiten Abschnitt bespricht der Verfasser die verschiedenen Arten von Schriftsäßen, wie sie im 18. Jahrhundert bei den Behörden entstanden. Der wichtige Unter- schied zwischen Handschreiben und Kanzleischreiben wird betont, des- gleichen für den Schriftwechsel der Behörden untereinander, die inländishe Geschäftskorrespondenz, der Unterschied zwischen Reskripten und Berichten (NReferaten). Die vorgeordnete Behörde verfügt, reskribiert und läßt fich berichten; gleihgeordnete Instanzen ersuchen,