Paten, die die Ausgabe von Briefsendungen besorgen, stellen auf Antrag gegen eine E von 2% .Z Post- lagerkarten aus. R Lie erechtigen zur A nahme gewöhnlicher Briefsendungen, die ohne persönliche drese unter der in der Karte angegebenen Nummer eingehen. Ÿ {E Die Bestimmungen unter 5 und 12 treten mit dem 1. Juli, “die anderen Bestimmungen sofort in Kraft. Berlin, den 1. Juni 1910. : ; Der Reichskanzler.
In Vertretung :
Kraetke.
BektauntmachuUuUng,
betreffend die Ausgabe von Schuldvers reibungen der Stadtgemeinde Bayreuth auf den Fnhab er. ÿ ÿ
—— Mit Ministerialentshließung von heute is genehmigt worden, daß die Stadtgemeinde Bayreuth 4 prozentige Schuldverschreibungen L Inhaber im Gesamtbetrage von 9 100 000 6, und zwar Stücke zu 5000, 2000, 1000, 500 und 9200 M, in den Verkehr bringe.
München, den 6. Juni 1910. “Königlich bayerisches O des Junnern.
Henle.
Die von tee ab zur Ausgabe gelangende Nummer 33 des Reichsgesezblatts enthält unter | Nr. 3780 das Konsulatsgebührengeseß, vom 17. Mai 1910, und unter j Nr. 3781 die Bekanntmachung, betreffend die Regelung des i a mit Kraftfahrzeugen, vom 3. Juni 1910. erlin W., den 7. Juni 1910. Kaiserliches Postzeitung8amt. Krüer.
Königreich Preußen.
Geses, betreffend die Feststellung des Staatshaushaltsetats ür das Etatsjahr 1910.
Vom 2. Juni 1910.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c., vérordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtags der Monarchie, was folgt :
S1 Der diesem Gese als Anlage *) beigefügte Staatshaushaltsetat
für das Etatsjahr 1910 wird in Einnahme auf 3 930 231 344 A und
in Ausgabe auf 3 930 231 344 4, nämlich
auf 3 725 083 540,22 16 an fortdauernden und ; auf 205 147 803,78 f an einmaligen und außerordentlichen Ÿ
Ausgaben, festgeseßt.
i n S2,
Der diesem Geseß als weitere Anlage *) beigefügte Etat der Ver- waltungseinnahmen und -ausgaben der reußishen Zentral-Genofsen- \chaftskafse für das Etatsjahr 1910 wird
in Einnahme auf 10 000 4 und
in Ausgabe auf 769 205 M
festgestellt. -
S. Ai m Etatsjahr 1910 können nah Anordnung des Finanzministers zur vorübergehenden Verstärkung des Betriebsfonds der Generalstaats- fasse Schaßanweisungen bis auf Höhe von 100 000000 F, welche vor dem 1. Januar 1912 verfallen müssen, wiederholt ausgegeben werden. Auf dieselben finden die Bestimmungen des 8 4 Abs. 1 und 2 und des 8 6 des Geseßes vom 28. September 1866 (Geseßsamml.
S. 607) Anwendung.
8 4. Die bis zur geseßlihen Feststellung des Staatshaushaltsetats (8 1) und der Anlage dazu (S 2) innerhalb der Grenzen derselben geleisteten Ausgaben werden hierant nadtraglis genehmigt.
Der Finanzminister ist us der Ausführung dieses Gesetzes beauftragt.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnsiegel.
Gegeben Neues Palais, den 2. Juni 1910.
Jm Allerhöchsten Auftrage Seiner Majestät des Königs:
(L. 8.) Wilhelm, Kronprinz.
von Bethmann E Freiherr von Rheinbaben. Delbrü. D er. von Breitenbach. von Arnim.
von Moltke. Sydow. von Trott zu Solz.
Gesegz, betreffend die Ergänzung der Einnahmen in dem Staatshaushaltsetat für das Etatsjahr 1910.
Vom 2. Juni 1910.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c., verordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtags der Monarchie, was folgt :
S 1,
Zur Bereitstellung des Geldbetrags, der zur Ergänzung der Einnahmen in dem Staatshaushaltsetat für das Etatsjahr 1910 erforderlich und unter Kapitel 24 Titel 19 der Einnahme in dem Etat der allgemeinen Finanzverwaltung in Höhe von 92 800 000 4 in Ansa gebracht ist, is eine Anleihe durch Veräußerung eines entsprehenden Betrags von Schuldverschreibungen aufzunehmen.
An Stelle der Schuldverschreibungen können vorübergehend Schatzanweisungen ausgegeben werden. er Fälligkeitstermin ist in den Mahameisuugen anzugeben. Der Finanzminister wird er- mächtigt, die Mittel zur Einlösung dieser Schaßanweisungen durch Ausgabe von neuen Schaßanweisungen und von Schuldverschreibungen in dem erforderlihen Nennbetrage zu beschaffen. Die Schatzanweisungen fönnen wiederholt ausgegeben werden.
*) Die Anlagen sind hier nit abgedruckt.
Sagan en oder Schuldverschreibungen, die zur Einlösung von fällig werdenden Schaßanweisungen bestimmt sind, hat die Hauptverwaltung der Staatsschulden a Anordnung des Finanz- ministers vierzehn Tage vor dem Fälligkeitstermin zur Verfügung zu halten. Die Verzinsung der neuen Schuldpapiere darf niht vor dem Zeitpunkt beginnen, mit dem die Verzinsung der einzulösenden Schahz- anweisungen aufhört. S9
Wann, dur welche Stelle und in welchen Beträgen, zu welchem
gingfuße, zu welchen Bedingungen der Kündigung und zu welchen ursen die SP ungen und die SPusdberideeibungen verausgabt
werden sollen, bestimmt der Finanzminister. s
Im übrigen kommen wegen Verwaltung und Tilgung der An- leihe die Vorschriften des Ps vom 19. Dezember 1869, betreffend die Konsolidation ag taatsanleihen (Geseysamml. S. 1197), des Gesetzes vom 8. März 1897, betreffend die Tilgung von Staats- \{hulden, (Geseßsamml. S. 43) und des Geseßes vom 3. Mai 1903, betreffend die Bildung eines E ton für die Eisenbahn- verwaltung, (Geseßsamml. S. 19 zur Anwendung.
Der Finanzminister ist mit der Ausführung dieses Gesetzes be- auftragt. 5
Urkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnsiegel.
Gegeben Neues Palais, den 2. Juni 1910.
Jm Allerhöchsten Auftrage Seiner Majestät des Königs :
(L. S.) Wilhelm, Kronprinz.
von Bethmann Hollweg. Freiherr von Rheinbaben.
Delbrü ck. Bt von Breitenbach. von Arnim. von Moltke. Sydow. von Trott zu Sols.
T2
badi 4E b d mt
Auf Jhren Bericht vom 20. Mai d. J. will Jh dem Kreise Frankenstein im Regierungsbezirk Breslau, welcher den Bau der Chausseen l) an der Breslau-Glazer Provinzial- chaussee bei Baumgarten beginnend, nah Briesniß E „2) an jener Chaussee nórdli U E beginnend, über Riegersdorf und Briesniß zur Kreischaussee Frankenstein— Silberber( A A ei Schönwalde führend“, beschlossen hat, zur Ausführung diejes Unternehmens das Enteignungs- recht nah Maßgabe des Geseßes über die Enteignung von Grundeigentum vom 11. Juni 1874 hierdurch verleihen. Die cinaatidta Karte erfolgt zurü.
Neues Palais, den 30. Mai 1910.
Jm Allerhöchsten Auftrage: Wilhelm, Kronprinz. von Breitenbach.
An den Minister der öffentlichen Arbeiten.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Den Oberlehrern- Steffler, prevss und Dr. L kampf an der Landwirtschafts\{hule in Weilburg und dem Oberlehrer Averdiek an der Landwirtschaftsschule in Lüding- hausen ist der Charakter als Professor verliehen worden.
Dem zum Departementstierarzt ernannten Kreistierarzt, Veterinärrat Eckardt ist die Departementstierarztstelle bei der Königlichen Regieryia, in Erfurt verliehen worden.
f Í Fides, ql
Die Oberförsterstelle Gersfeld im Regierungsbezirk Cassel ist zum 1. September 1910 zu beseßen. Bewerbungen müssen bis zum 1. Juli eingehen.
Evangelischer Oberkirchenrat.
um Pfarrer der deutschen evangelischen Kirchengemeinde Rio Pardinho im Staate Rio Grande do Sul (Brasilien) ist der Pastor Heinrichs berufen worden.
Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des Gesezes vom 10. April 1872 (Geseysamml. S. 357) sind bekannt gemacht :
1) der am 21. März 1910 Allerhöchst vollzogene Nachtrag zum Statute für die Stuhower Bachentwässerungsgenossenshaft zu Greifenberg im Kreise Greifenberg i. Pom. vom 4. Januar 1909 dur das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Stettin Nr. 17 S. 193, autgcgrn am 29. April 1910;
2) der erhöchste Erlaß vom 9. April 1910, betreffend die Genehmigung der Aenderung des §8 des Statuts der Landschaftlichen Bank der Provinz Pommern, durch die Amtsblätter
der Königlichen Regierung zu Stettin Nr. 19 S. 220, aus- En am 13. Vat 1910,
der Königlichen Regierung zu Köslin Nr. 18 S. 115, aus- gegeben am 6. Mai 1910, und
der Königlichen Regierung zu Stralsund Nr. 18 Seite 100, ausgegeben am 6. Mat 1910;
3) das am 9. April 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungsgenoy enw Niekosken in Niekosken im Kreise Czarnikau durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Bromberg Nr. 17 S. 137, Ausgegeren am 28. April 1910;
4) das am 9. April 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Drainagegenossenshaft Stapelburg in Stapelburg im Kreise Graf- schaft Wernigerode durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 18 S. 209, ausgegeben am 7. Mai 1910;
0 das am 19. April 1910 A a vollzogene Statut für die Ent- und Bewässerungsgenossenschaft Morscheid-Riedenburg in Morscheid-Niedenburg im Kreise Bernkastel durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 20 S. 227, ausgegeben am 21. Mai 1910;
6) das am 22. April 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die EntwÄässerungsgenossenschaft Gutten-Quicka in Gutten V im Kreise Fobannisburg durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Allenstein Nr. 21 S. 171, ausgegeben am 25. Mai 1910.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 17 der Preußischen Geseßsammlung enthält unter
Nr. 11045 das Gesetz, betreffend die Feststellung des Staatshaushaltsetats für das Etatsjahr 1910, vom 2. Juni 1910, und unter /
Nr. 11 046 das Geseh, betreffend die Ergänzung der Ein- nahmen in dem Staatshaushaltsetat für das Etatsjahr 1910, vom 2. Juni 1910.
Berlin W., den 6. Juni 1910. i
Königliches Geseßsammlung3art. Krüer.
Personalveränderungen.
Königlich Preuftische Armee.
Neues Palais, 2. Juni. Frhr. y. Strachwiß, ae und Bats. Kommandeur im_ Inf. Negt. Herwarth von Bittenfeld (l. Westf.) Nr. 13, zum Oberstlt. mit Patent vom 27. Januar 1910
efördert. Königlich Sächsische Armee.
"“Dfftztere, Pn, Uw L Un Bauer, Wm 7. Inf. Regt. König Georg Nr. 106, mit Pension ausgeschieden.
Die Unteroffiziere: Koppermann im 11. Inf. Regt. Nr. 139, Albert im 14. Inf. Regt. Nr. 179, Bo v. Een, Frhr. v. Althaus im 1. Hus. Negt. König Albert Nr. 18, Neißi g im 1. Ulan. Regt. Nr. 17 Kaiser Ses oseph ‘von Oesterreih, König von Ungarn, Meißner im 2. Feldart. Regt. Nr. 28, Kaestner im 5. Feldart. Negt. Nr. 64, — zu Fähnrichen ernannk.
° Beamte der Militärverwaltung.
Dur Allerhöchsten Beschluß. 1. Juni. Meyer, Militärintend. Nat bei der Intend. XI1X. (2. K. S.) Armeekorps, gun Obermilitärintend. Rat, Seehe r, Intend. Assessor und Vor-
* ftand der Intend. der 2. Div. Nr. 24, zum Militärintend. Nat, —
mit Wirkung vom 1. Juni d. I. ernannt.
Durch A0 S des Kriegsministeriums. 24. Mai. Reuter, Oberlehrer an der Soldatenknabenerziehungsanstalt Klein- truppen, Richter, A an der Unteroff. Vorschule, — unterm 1. August d. I. gegenseitig verseßt. °
Nichkamkliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 7. Juni.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll- e Steuerwesen und für Rechnungswesen hielten heute eine ißung. j
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Tiger“ am 4. Juni in Hangkau angekommen.
S. M. S. „Eber“ ist am 4. Juni in Sierra Leone E und geht übermorgen nah Monrovia (Liberia) in See.
S. M. S. „Emden“ ist am 4. Juni in Punta Arenas A, E N By und hat gestern die Reise nah Valparaiso ortgeseßt. S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ ist gestern von Hongkong in See gegangen.
Deutsche Kolonien.
Nach einem telegraphischen Bericht des Gouverneurs von Kamerun ist, wie „W. T. B.“ meldet, der Kaufmann Bretschneider mit 17 Trägern bei Sef an der Straße Jaunde—Dume von den Makkas, einem von der Kultur noch fast gänzlih unberührt gebliebenen Kannibalenstamme, er- mordet worden. Der stellvertretende Stationshef von Dume, Hat Marschner, ist dorthin abgerückt und hat bereits ieben Makkahäuptlinge, darunter die von Gelemenduka und Okang, in seiner Gewalt. Der Gouverneur hat den fürzlih
in das Schugtzgebiet zurückgekehrten Major Dominik mit der
Durchführung der weiteren Maßnahmen beauftragt.
Oefterreich-Ungarn.
Der Ner Franz Joseph erwiderte gestern, „W. D.B.7 ufolge, den o des türkishen Thronfolgers. Vorgestern fattete der Minister des Aeußern Graf von Aehrenthal dem türkischen Thronfolger einen halbstündigen Besuch ab.
Frankreich.
Der Ministerrat hat, „W. T. B.“ zufolge, einem Ge- seßententwurf die Zustimmung erteilt, in dem Bestimmungen getroffen werden über die Auswahl der gerichtlichen
erwalter, der Konkursverwalter, der gerichtlichen Liqui- datoren und der Sachverständigen, und in dem ferner festgeseßt wird, in welcher Weise die Kontrolle über diese Beamte aus- geübt werden soll.
Türkei.
vorgestern in Konstantinopel ein-
Der Khedive ist getroffen.
— Die Generalkonsuln der Shußzmächte in Kanea haben dem Exekutivkomitee nah einer Meldung des „W. T. B.“ zwei Noten überreichen lassen, von denen die eine fordert, daß die muselmanischen Beamten in Kreta in die Lage verseßt werden, ihr Amt auszuüben, ohne dem König von Griechenland den Treueid geleistet zu haben. Jn der anderen Note wird die Qulassung der muselmanishen Deputierten zur kretischen ammer gleichfalls ohne Vereidigung gefordert.
Bulgarien.
Jn Rustschuk hat vorgestern abermals eine Protestver- sammlung wegen der Zusammenstöße zwischen Militär und Volksmenge aNgN unden, die sich im Anschluß an die Ent- führung einer Türkin im März d. J. dort ereignet hatten. Die Redner verurteilten, „W. T. B.“ zufolge, heftig die Politik der Regierung und forderten, daß der König der öffentlichen Meinung durch Entlassung der Regierung Genugtuung gebe. Eine in diesem Sinne abgefaßte Resolution wird dem König durch eine Abordnung überreicht werden.
Amerika.
Nach Meldungen des „W. T. B.“ aus Vera Cruz (Mexiko) haben Insurgenten unter Führung der Maya-Jndianer ver- schiedene Städte angegriffen. Jn Valladolid wurden der Chef der Polizei, die Beamten und viele Einwohner getötet, das Arsenal geplündert, die Eisenbahn- und Telegraphenver- bindungen zerstört.
Afrika.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ist Mulay Kebir in Taza vom Stamme Jnnauen zum Sultan ausgerufen worden. Die Jnnauen haben ihm den Krönungsmantel und die Waffen des Roghi Bu Hamara übersandt. Haoree Mahallasoldaten aus den Abteilungen der Djebalas sind desertiert und zu Mulay Kebir übergegangen.
f
Parlamentarische Nachrichten.
Schlußbericht über die gestrige Sizung des Hauses der Da bieten befindet sih in der Ersten Beilage.
— Auf der Tagesordnung für die heutige (80.) Sißung
| des Hauses der Abgeordneten, welcher der Finanzminister
reiherr von Rheinbaben beiwohnte, stand zunächst die g Beratung des Ges epentwurfs, betreffend die Er- öhung der Krondotation, in Verbindung mit der ersten Weraking des Gesezentwurfs, betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum Staatshaushaltsetat für 1910. Abg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (kons.): Meine reunde werden, und zwar ausnahmslos, die Vorlage bewilligen. Wir ersehen aus der Begründung, daß das, was seitens der Regierung zur Erhöhung der Krondotation und zur Erhöhung der Zulage für die Theater ae ist, vollauf begründet ist, und wir halten. auch eine Srmmissions eratung nicht für erforderlih. Wir sind durch die Aus- führungen der Staatsregierung voll überzeugt und werden dafür timmen. id Abg. Dr. Friedberg (nl.): Meine Freunde haben die Auf- fassung, daß ein monar isher Staat ohne finanzielle Mittel seinen repräsentativen Pflichten in vollem Maße nicht genügen kann. Von diesem Gesichtspunkte haben wir lediglich zu prüfen, ob das Bedürfnis für die Erhöhung der Krondotation nachgewiesen ist oder nicht. Wir glauben diese Frage bejahen zu müssen. Daß in allen Kreisen der Bevölkexung die Lebenshaltung fostspieliger geworden ist, das hat das Haus f P: anerkannt, indem es die Forderungen der Negierung für die Auf eserueg der Beamtengehälter bewilligte. Die Verwaltung des Königlichen r hat diesem Bei- spiele folgen müssen und e zu diesem Zweck eine Million Mark mehr verwenden. Die Erhöhung der Krondotation Mo wir aud) als Folge der Hofhaltungen der Prinzen als berechtigt an- erkennen. Für die einzelnen Apanagierungen der Mitglieder des Königlichen Hauses sind bedeutend größere Aufwendungen erforderlich. Wir müssen auch mit der Begründung der Vorlage an- erkennen, daß die Unterhaltung der Theater in Hannover, Cassel und Wiesbaden mehr einer früher aus politischen Gründen übernommenen Pflicht als dem eigenen Interesse der Krone dient. Die Subventionierung der Königlichen Theater in Berlin wird durch ihre Bedeutung für das künstlerische Leben der Nation gerechtfertigt. Es ist daran zu erinnern, daß z. B. in Frankrei eine ganze Anzahl von Theatern vom Staate unterhalten wird. Die Vorlagen sheinen uns also ausreichend begründet zu sein; um indes jeden Zweifel daran auszuschließen, ob die Bewilligung der geforderten umme notwendig ist, sind wir für die Beratung in einer Kommission, und ih beantrage die Ia an die Budgetkommission. Jch glaube aber hon jeßt in Aussicht stellen zu können, daß wir den Vor- lagen zustimmen werden.
(Schluß des Blattes.)
Statistik und Volkswirtschaft.
Gesamtergebnisse der Produktionserhebungen in der Baumwollspinnerei und -zwirnerei im Deutschen Neiche für das Jahr 1907.
Die amtlichen Produktionserhebungen in der Textilindustrie, die, wie bereits in Nr. 96 des „Neichs- und Staatsanzeigers“ vom %. April d. I. mitgeteilt wurde, fin Deutschen Neiche für das Jahr 1907 veranstaltet worden sind und sih auf die einer deutschen Berufs- genossenschaft gemäß dem S fverbeun san peezunBgezes vom 5. Juli 1900 angehörenden Betriebe erstreckten, haben für die deutshe Baum- wollspinnerei und -zwirnerei die folgenden Gesamtergebnisse geliefert.
_ Nach den von den Berufsgenossenschaften der Neichsregierung eingereichten Listen haben im Jahre 1907 im Deutschen Reiche 401 Baumwollspinneretien' bestanden, von denen indes nah dem Gutachten Sachverständiger 4 so ggeringfügia sind, daß sie von vornherein ohne Beeinträchtigung der Nichtigkeit der Gesamtergebnisse auer Betracht gelassen werden konnten. Von den übrig gebliebenen 397 Betrieben haben 383 die Fragebogen ausgefüllt. Um ein einiger- maßen zutreffendes Bild von der deutschen Baumwollspinnerei zu erhalten, wurden die Betriebe, welche die Beantwortung der Frage- bogen abgelehnt haben, Mng ee und die so ermittelten Zahlen bei den Gesamter ebnissen mitberücksihtigt; nur bei einem Betriebe, nämlich der Baumwoll-Spinnerei und -Weberei in Gersberg bei Eppendorf, mußte von einer G abgesehen werden, weil es niht gelang, ausreichende Unterlagen für eine Schätzung zu erhalten ; dieser Betrieb mußte daher, ebenso wie die oben erwähnten 4, un- berücksihtigt bleiben, so daß si die nachstehenden Zahlen auf 396 Betriebe beziehen.
_Diese 396 Baumwollspinnereien besaßen im Jahre 1907 9 522 659 Spindeln, von denen 5 337231 als Selfaktor- und 4 098 657 als U So bezeichnet wurden. Im Durschnitt ent- fielen demnach auf die Spinnerei 24047 Spindeln. Versponnen wurden rund 407,5 Millionen Kilogramm Baumwolle und Abfälle; davon waren rund 261,5 Millionen Kilogramm amerikanische, rund 69,7 Millionen Kilogramm ostindishe, rund 33,6 Millionen Kilogramm ägyptische und rund 0,1 Million Kilogramm deut\ch e Kolonial-Baumwolle. Die De euge an eindrähtigem Baumwollengarn hat \sich auf rund 358,9 Milltonen Kilo- gramm belaufen, von denen rund 357,8 Millionen Kilo- gramm = 99,7% mit einem Gesamtwert von rund 6445 Millionen Mark für eigene Nechnung der Spinnereien und rund 1,1 Million At ograme = 0,309/9 mit etnem Arbeits- wert von rund 0,4 Million Mark für Rechnung anderer Betriebe als Spinnereien tn Lohn gesponnen wurden. An Garn, das für eigene Rechnun der Spinnereien hergestellt war, wurden insgesamt rund 358,7 Millionen Kilogramm im Werte von rund 647,8 Millionen Mark abgeseßt; da der Absaß etwas größer war als die Erzeugung, müssen die Lager am Jahres\{luß kleiner gewesen sein als am An-
fang. Von dem Gesamtabsaßz fanden rund 105,5 Millionen Kilo-
ramm im Werte von rund 178,9 Millionen Mark in der eigenen
eberei, Wirkerei, Strikerei usw. des Spinnereiinhabers Verwendung.
Eine genaue Uebersiht über die Ergebnisse gewährt die ads folgende Zusammenstellung:
Jah! der Betriébe «»%
4 401 P e 383 i C S a, s Stü 9522 659 darunter bezeichnet als Selfaktorspindeln . s b 337 231 x ü „ Drofsselspindeln . L 4 098 657 Versponnen wurde an Baumwolle und Ab- E E Gs kg 407 459 081 davon: amerikanische Baumwolle... y 261 489 061 ostindische “ a R L CGO AD S ägyptische L a3 ¿00001 073 aus den deutshen Kolonien ... 1365 579 Jahreserzeugung an eindrähtigem Baum- wollengarn . C kg 358 935 030 davon wurden gesponnen: für eigene Nechnung der A E I Ke BOC D S0 für Rechnung anderer Betriebe als Spinnereien in E e R 1100066 Gesamtwert der Jahreserzeugung für eigene Nechnung der Mee ees 6 644464 404 Absatz für eigene Rechnung: Menge Wert Mh
kg M E . 358 726 349 647 753 902 davon: an die eigene Weberei, Wir- kerei, Stierei usw. . . . . . 105518593 178883 674
ahl der ausgefüllten Fragebogen. ahl der Spindeln
Arbeitswert der für Reinuna anderer Be- n
triebe alsSpinnereien in Lo
gesponnenen A S R
367 643.
betrieben.
Von den 401 Baumwollspinnereien haben 108 ges Zwirneret Außerdem waren nach den Listen der
erufsgenossen-
haften im Deutschen Reiche noch 86 selbständige Zwirnercien vor-
handen. Von
diesen insgesamt 194 Baumwollzwirnereien
konnte 1 nah der Angabe Sachverständiger ohne Beeinträchtigung der Richtigkeit der Gesamtergebnisse außer Betracht bleiber. Von den somit berücksihtigten 193 Betrieben haben 188 die agg en
ausgefüllt, 5 F
, 5 Firmen hingegen die Beantwortung abgelehnt. Die Zahlen für diese 5 fehlenden Betriebe sind dur S
chäßung ermittelt
worden und in den nahstehenden Ziffern mitenthalten. _ Die 193 Zwirnereien zählten im Jahre 1907 361 346 Zwirn- spindeln, sodaß im Durchschnitt auf die Zwirnerei 4463 Zwirnspindeln
kamen. An
wirn aus Baumwollengarn, auc gezwirnt mit Garn
Z aus anderen Spinnstoffen außer Seide, wurden rund 42,2 Millionen
Kilogramm erzeugt, von denen rund 36,6 Millionen Kilogramm einmal
gezwirnt waren.
Von der Gesamtmenge des hergestellten Zwirnes
waren rund 40,6 Millionen Kilogramm mit einem Werte von rund 105,5 Millionen Mark für eigene Rechnung des Bcetriebs-
inhabers und
werte von rund 0,5
Lohn verzwirnt worden.
rund 1,6 Million Kilogramm mit einem Arbeits-
Million Mark für fremde Rechnung in
Zu der Jahreserzeugung von rund
42,2 Millionen Kilogramm Zwirn sind neben einer geringen Menge rund 42,8 Millionen Kilogramm Baum-
anderer
Garnarten wollengarn verwendet worden.
Bon diesen \stammten aus eigenen
Spinnereien der Betriebsinhaber rund 28,9 Millionen Kilogramm, aus anderen inländishen Spinnereien rund 12,3 Millionen Kilo- gramm und aus dem Auslande rund 2,0 Millionen Kilogramm. Die Werterhöhung, die diese Garnmengen durch das Zwirnen erfuhren,
betrug
e rund 12,7 Millionen Mark. Von den Zwirnereien wurden. für eigene Nechnung rund 40,6 Millionen Kilogramm im Werte von |
rund 104,9 Millionen Mark abgeseßt; der Absay entsprah also der
Erzeugung.
Unter den abgeseßten Mengen befanden sih rund
30 Millionen Kilogramm im Werte von rund 7,3 Millionen Mark, t j eberei, Wirkerei, Strickerei usw. des Betriebs- inhabers übergeführt worden sind.
die an die eigene Die genauen Ergebnisse zei
ahl der ausge
ahl der Zwirnspindeln
8 der Betriebe.
ahreserzeugung an Zwirn aus
auch gezwirnt mit Garn aus
außer Seide davon: einmal Von dem herge
|
ezwirnt . C, tellten Zwirn aus
‘
füllten Fragebogen
E Stüd Baumwollengarn, anderen Spinnstoffen
209 o Baum -
gt nachstehende Pugmenstelngs C d
188 861 346
kg 42 184 064 36 647 827
wollengarn, auch gezwirnt mit Garn aus anderen
Spinnstoffen au ir eigene Nechnung .
ür fremde Rechnung i Von dem Baumwollengarn,
er Seide, wurden gez
wurde, war hergestellt :
in der eigenen in anderen inländishen S im Auslande . Werterhöhung, die d
pinnerei
\{ließlich der Lohnzwirnerei) .
Gesamtwert der Jahres8erzeug (aus Baumwollengarn, auch g anderen Spinnstoffen außer Rechnung
Absatz für ei
insgesamt . Gn. DIE
davon :
eigene Weberei,
Wirkerei, Strickerei usw. .
m Lohn
vpinnereien as gesamte verzwirnte Garn durch das Zwirnen erfahren hat (ein-
Mh
wirnt:
das verzwirnt
ung an Zwirn
kg 40597 807 1586 257
kg 28 509 897 » 12344175 2 044 999
12 656 105
wirnt mit Garn aus
e
Seide) für gene Nechnung: 1AEOR Menge
Lohn hergestellten Zw irnes „
Die Le er den
Ueberblick ü wollabfällen.
Baumwollabfällen, welhe in der
eigene
40 624 442
; 3 033 798 Arbeitswert des für fremde Rechnung in
A 105 549 891 Wert T4 104 854 654 7 271 349 Mh 486 056,
kg
usammenstellungen geben keinen vollständigen
Saa nerbraus .von Baumwolle und Baum- Es fehlen noch Dielen Mengen an Baumwolle und pinnerei von Streich
arn aus
Schaf- und Kunstwolle, für die die Erhebungen noch nit abge- {lossen sind, Verwendung gefunden haben; auch ist die Herstellung von Baumwollgarn insoweit nicht berüdsichti stattfindet, die ausweislih der berufsgenossen\ garn aus Schaf- und Kunstwolle spinnen. Schließlich sei noch bemerkt, day nach
Sahre 190
40 096 700 kg Baumwo
t, als fie in Betrieben aftlichen Listen Streich-
der Handelsstatistik im
engarn und -zwirn im Werte
von 140 101 000 4 in das deutsche Fougere eingeführt worden sind. Dabei ist indes darauf hinzuweisen, daß die Handelsstatistik sih auf das Kalenderjahr bezieht, während bei den Produktions- erhebungen in der Textilindustrie den Betrieben, denen die Be- antwortung der Fragebogen für das Kalenderjahr nicht möglich war, die Zugrundelegung des im Jahre 1907 endigenden Geschäftsjahres
zugelassen war.
Neugründungen, Kapitalerhöhungen und -herabseßungen von deutschen Aktiengesellschasten im 1. Vierteljahr 1910.
Nach den Ermittlungen des Kaiserlichen Statistischen Amts auf Grund der Bekanntmachungen der Gerichte im „Reichsanzeiger“ wurden
im 1. Vierteljahr 1910 39 gesellshaften auf Aktien, mit illionen Mark neu gegründet.
46,13
wurden 9 mit 14,32 Millionen
ftiengesellshaften, darunter 2 Kommandit- einem nominellen Aktienkapital von Von den 39 Gesellschaften ark Aktienkapital unter Einbringung be-
stehender Unternehmungen gegründet; für die Sacheinlagen bei diesen
Ummwandlungen wurden 12,26 Millionen Mark in Aktien Bemerkt sei, daß nur diejenigen SENOLNE fi unter Beobachtung der Shußvorschr geseßbuchs es
Kapitaler
ebraht werden.
ewährt. feststellen lassen, die
ft des § 186 Abs. 2 des Handels- ten im 1. Vierteljahr 1910 bei 79 Ge-
öhungen es b sellschaften um 123,36 Millionen Mark, während 17 Gesellschaften Kapitalherabsezungen um 13,48 Millionen Mark vornahmen.
Die beim Forst- und Jagdshuye in den preußischen Staatsforsten 1899 bis 1908 vorgekommenen Tötungen und. Verwundungen.
Nach den „Amtlichen Mítteilungen aus der Peiaal für Forsten
des Königlich preußi
und Forsten“
Forst- und Jagdschußes in den preu und 17 Verwundungen von Forstbeamten un Wilddieben und Forstfrevlern, im
{hen Ministeriums für Landwirtscha ind im Jahrzehnte 1899—1908 bei Ausübung des ishen Staatsforsten 13 Tötungen
Domänen
11 bezw. 39 von
anzen also 80 Zusammen-
stöße vorgekommen, bei denen von der Waffe Gebrau gemacht wurde. Unter den Verwundungen der Een Partei waren 9, unter denen
der leßteren 20 {wer; von diesen le des Jahres 1900 tödlihen Ausgang. sih folgende Zahlen:
Forstbeamte durch Wild- dur
diebe und Forstfrevler verwundet
getötet
ciretino 1 iei voi
{wer
leiht
teren hatten sämtlihe 3 Fälle ür die einzelnen Jahre ergaben
WilddiebeundFor stfrevler
Forstbeamte bei
gerechtfertigtem Waffengebrauche
getötet
| wormrmcarmto l m |
verwundet {wer leicht
2 3
| omtototocs | os
Außerdem wurde im Jahre 1899 unter Umständen, die den Waffen-
ge ve
brau a —
nicht rechtfertigten, 1 Frevler durch einen Forstbeamten leiht Tötungen oder Verwundungen von Wilddieben und
Forstfrevlern durch Personen, die mit der Ausübung des Forstschußes
in den Königlichen
aldungen betraut waren, aber nicht dem zum
Waffengebrauche berechtigten Aufsichtspersonale angehörten, sind im
Fahrzehnte 1899—1908 nicht vorgekommen.
A LNE über die von der unparteitischen
unter Vorsiß des Geheimen Regierungsrats Wiedfeldt vom Reichs-
Zur Arbeiterbewegung. Die gestern fällige Abstimmung der Gewerkschaften und des
ommisston
amt des Innern gewachten Vorschläge zur C A im Bau-
ewerbe erga
T. B.“ zufolge, die Anna
me der Vor-
D LUO L G läge. Der Beschluß der Gewerkschaften erfolgte gegen eine ver- \chwindend kleine Minderheit. Nunmehr beginnen die örtlihen Ver- handlungen, die bis zum nächsten -Sonntagabend beendet sein müssen. Ist somit die Einigung im Baugewerbe in aussihtsvolle Nähe ge- rüdckt, so erscheinen die Aussichten auf eine baldige Beilegung des Streites noch besser auf Grund einer Nachricht, die die e Do}, Ztg.“
aus Leipzig erhält.
Danach hat auch der deuts\che
rbeit-
geberbund für das Baugewerbe auf seiner A außer-
ordêntlihen Hauptversammlung {ih einstimmig für
nnahme
der Vorschläge der unparteiishen Kommission erklärt. Den bezirklichen und örtlihen Verhandlungen steht nun nihts mehr im
Wege.
Abschluß gefunden haben.
Der Verband
französishen Nordbahnlinien in
Die Aus\perrung wird so lange aufrecht erhalten, bis alle örtlihen Verträge im ganzen Reich einen eite
eile befriedigenden
der Lokomotivführer und Heizer der aris beschloß, wegen Ver-
weigerung einer Lohnerhöhung in den Ausstand zu treten. Cs wurde,
wie „W. T. B.“ aus Tag und Stunde des
aris meldet, dem Streikaus\{uß überlassen, eginns des Ausstandes festzusetzen.
Es wurde
ferner beschlossen, das nationale Syndikat der Eisenbahnangestellten solle ersuht werden, {ih gegebenenfalls dem Ausstand anzus elen: Nach
Beendigung der Versammlung zogen etwa 1500 Bahnange den Pariser Nordbahnhof und sangen dort die
Die Manifestanten wurden durh Schußleute auseinandergetrieben.
tellte vor Internationale.
Während der Nacht haben die Angestellten der nördlihen Tram -
bahnlinien von fammlung abgehalten; angebli
zu
sammen, welhe unter den
Paris in der Arbeitsbörse eine geheime Ver- hängt dies mit der Streikbewegung ngestellten der Trambahnen ausge-
brochen ist. — Der Generalrat des Departements Var hat mit dem Direktor der Südbahn und den Vertretern der Angestellten eine Be- sprechung abgehalten und sih mit ihnen dahin geeinigt, Millerand um seine Vermittlung zwischen der Bahngesellschaft und, den Stretkenden
zu
Gesellschaft für Vorgesch
sp D
K
germanischen wies der der Religion wissen un
ersuchen.
Kunft und Wissenschaft. A. F. Die dritte Sitzung im zweiten Vereinsjahr der „DeutsHen
rechung der Eingänge und . Seemann für das
(teilweise ganz ortragende ban unserer
Was wir aus der späteren Zeit, Bekehrung der Nordgermanen und Skandinavier zum Christentum,
m
hü
ih
Religionsvorstellungen
th
s aber es ist dabei viel dichteri ende Zutat.
ihte“ brahte nah dem Bericht des Schaßmeisters i ahr 1909 einen dur zahlreihe Uchtbilder begleiteten Vortrag des S, Mee Ee Dr. Gustaf ossinna über Darstellungen gallischer
neuen) hin, wie : germanishen Vorfahren zur wie wünschenswert es ist, darüber mehr zu ergründen. kurz vor der allgemeinen
furzer Be-
ottheiten in Einleitend
_Funden. l äußerst wenig wir von
RNömerzeit
etwa aus der Wikingerzeit, wissen, ist zwar etwas reichlicher be-
l did ische, die genaue Wahrheit ver- Die Schwierigkeit, aus den vergangenen Iahr- hunderten zu Ergebnissen über die Religion der
Germanen, auch über
re Beziehungen zu ear etwas besser bekannten \fandinavishen
oden, von denen die ältere au
: ! rz vor der Zeit ihres Untergangs zu gelangen, ist allerdings sehr groß. Es P um sie zu bewältigen, zwei Me- f der Befragung des Auslandes, also
im wesentlihen der rômishen Schriftsteller beruht, die jüngere
um Aufschluß die
m V
beträchtliche äler befragt. Beide Methoden orsiht angewandt werden.
Zahl der vorhandenen Denk- wollen Die erstere,
indessen mit großer mit der naturgemäß,
da a3 die E en Denkmale für ihre Untersuhungen allein be-
rüsichtigt, au
prachforschung und Spra ist, läßt zumeist im unklaren, was in d
T
1g verbunden erihten über Religion
und Göôötterverehrung entlehnt und den Ta der Schrift-
steller angepaßt, oder was zuverlässig ursprünglich if
ny
nung des Himme Djaus, Deus römischen Sr
auch s\prachliche
ir das eine, da
ebereinstimmung in der 8gottes oder des Himmels s{lechtweg in den Namen: Zeus, Jovis, Tius, Tiu bestand; dagegen haben die iftsteller vor allem die üble Angewohnheit, die Namen
Sicher scheint
Bezeich-
der Gottheiten der fremden Religionen überhaupt fast niemals zu nennen, sondern sie für ihre Leser verständlih mit dem Namen der ähnlihen römishen Gottheit zu charakterisieren, sie also etwa
Mars, Merkur, Apollo zu nennen. undlesung, begegnet anders Soweit Denkmal- und Fundstücke ersi
m
als- und
Die zweite Methode, die Denk- earteten Schwierigkeiten. ih der Verehrung des
Sonnengottes galten, auf ihn durch_ das Beil, namentlich das Doppelbeil, durch Sonnenwagen und Sonnennachen hinweisen, wird an ihrer r prag eh an ihrer durch fremde Einflüsse nicht
C Beweisfä
Zeitbestimmung, immer große weifel. des alten Gallien iiilet
Boden, da von ihnen die in zöfishem Boden eine beträchtliche Anza enauer überGallien als über em seit 21 v. Chr. vollständig
di
Germanien berichten, weil fie von
igkeit niht gezweifelt werden; aber die große
tenge der Denkmäler läßt in diesem Punkte, au abgesehen von der
e rômischen Schriftsteller ungleih
Li
größer gewesen ist i etraht kommenden Museen auf fran- bl enthalten, und da f
Da ihre Zahl auf dem Boden
als auf germanishem
erner
unterworfenen Lande und seinen Bewohnern viel besser unterrichtet sein konnten als von dem feindlihen Germanien; so ergibt fich — zwar als ein Umweg, aber do als ein Aufklärung versprehender — als
der geeignet
te Weg, um über germanische Religion und Gottverehrung
etwas zu i mrd) zunächst darüber ins klare zu kommen, was uns von der Religion der Gallier und ihrer Götterverehrung aus den genannten, etwas reichlicher fließenden Quellen zuverlässig bekannt geworden ist.
E
rkennen wir dann in garmanien Denkmälern und
unden genau
darakterisierte gallishe Gottheiten wieder, dann verstärkt fich die Hoffnung, dem in der Einleitung genannten Ziele allmählich etwas näher zu kommen.
Der Vortragende gab hierauf eine hochinteressante
an dieser
Stelle leider nur andeutungsweise zu behandelnde Darstellung dessen,
was uns von gallisher Götterverehrung bekannt ist. Gott verehrten die Gallier nah römishen Quellen den zugeshriebenen besonderen Ei neten, und Wandel len i ibn mit Merkur in der Vergleich
weil die
de
und gewisse : und röômishen Auffassung in
dem Gott r omi den er Handel
Embleme
Als höchsten Merkur,
ieß, griechischen zu stellen erlauben.
anged
Allerdings bestanden auch große Ver|ciedenheiten. Der gange i
Merkur wird als ein bärti Göttin verheiratet ser junger unverheirateter Gott ersien. Aehn die von den römischen Schriftstellern mit Apoll,
lo
gallishen Gottheiten, | ars, Jupiter und Minerva vergli [n UEEE nkten.
m
it
f lei den obigen recht bedeutend {ließli
auf diese römischen Berichte an den gallischen stellungen wenig. Zum G
Namen der
Zeitrechnung lebende Dichter Lucanus,
die Kämpfe zwishen Cäsar und Pompe
de
E mitzuteilen.
n guten Gedanken ch: die eten e he amen sind durch Denkmäler beglaubigt.
er Mann dargestellt, er ist m während Merkur der Rômer gung, als ein bart-
ötter und den lüd bat der im ersten Jahrhundert unserer dem ein Epos „Ph us bes reibend, e S amen der 3 ga n ßen Teutales, Esus und Taranis. R
einer ih steht es mit den
Vergleiche, die Wären wir aus-
iei wir wüßten von
an sie knüpfenden Vor-
arsalia*,
on der Art, wie sie von.
D E S R E