1870 / 153 p. 11 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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und Wappen beweisen, daß sie am Hofe der polnisch-sächsischen Auguste im Gebrauche waren. Auch die Hofhalte der Grafen von Schwarzburg und des Kurfürsten von Mainz, Johann Philipp von Schönborn, sind vertreten. Einen eigenthümlichen Gegensay zu diesen s{önen und zgier- lichen Gefäßen bildet das plump Fe e ‘reihlich ein Quart haltende Trinkglas Peters des Großen, mit dem vollen Titel des Monarchen in lateinischer Sprache und der IJahres§- zahl 1701 versehen, das durch seine trübe Mischung, welche an die antifk-römischen Glasfabrikation8versuche erinnert, durch seine rohe Zeichnung und die russishen Buchstabenformen der latei- nischen Umschrift beweist, daß es wehl das Erstling8werk einer von dem Kaiser in seinem Reiche neu angelegten Glasfabrik gewesen sein mag. N Der 10. Schrank enthält Metallsachen verschiedenartigstier Bestimmung und verschiedenartigster Heimath. Nürnberger Zinn und Kupfergeräthe , besonders von den Meistern Voß Ammon und Caspar Enderlein aus dem 16. Jahrhundert,

Diesen angereiht sind Kleidungsstücke und

| indi E A wl. fest« die Bedeutung eines vaterländischen Festes im besten 1866 war mithin das Bataillon zum zweiten Male gänz Î gestiter Shaw japanesischer Fabrik in ihren bekannten

aag hae N Fs ein GRLGO 8 FRCBDE zu über | lich ge Selb F Bao Me und dessen Grenzen hinaus kaum wieder vorkommen dürfte. ach dem Feldzuge ergab sich die erweiterte Nufgabe, das # Eigenthümlichkeiten. / j A - Was nun die dienstlihen Verhältnisse des Bataillons | Bataillon auf neuen, L alen Grundlagen durch Steitin 5 G In Nr. 2 befinden sich Teppiche, Decken und ein Priester- anbetraf, so wurden die verschiedenen Zweige der Ausbildung

in bestimmte Zeitabschnitte getheilt, und hierin mit größter Genauigkeit und Strenge der Gang der Uebungen gehandhabt, so daß das Bataillon bei den Herbstübungen in Berlin sich die volle Zufriedenheit des Königs erwarb, Hier war es, wo der König am 17. Oktober für alle zum Lehr-Jnfanterie- Bataillon kommandirten Unteroffiziere, Spielleute und Gemeine ein bleibendes Abzeichen stiftete, welches so lange zu tragen ift, als die Mannschaften noch bei ihren resp. Regimentern einran- girt find. Das Abzeichen besteht aus einer Schnur in der Farbe der Nummer des Regiments quer über dem untern Ende der Schulterfklappen. Weil sich die Verleihung der Erinnerungs®- schnur immer unmittelbar an die Besichtigung des Bataillons

auch der Regimenter der neuen Provinzen zu formiren. Unter E eas von italienischer und deutscher Arbeit aus der Zeit vom

3 bis 18. Jahrhundert. Besonders bemerkenswerth ijt eine E S vaioene Decke mit zierlicher Stickerei in rother Seide. Ferner sind hervorzuheben die Goldflitterkappen \{lesi- her Bäuerinnen aus dem vorigen Jahrhundert, Zeugniß ab- legend von der Wohlhabenheit und dem Sinn für Luxus, die schon damals in diesem Landestheile geherrscht haben müssen.

Schrank 3 weist künstliche Webereien und Seidenstickereien auf, von ersterer Art vier Stücke, die im 14. und 15. Jahr- hundert in Jtalien, noch unter sarazenischem Einfluß, gefertigt worden sind und si durch die ganz vortrefflihe Behandlung

Oberst-Lieutenant von Kleist ges{ah die Neubildung des Ba- F taillons in der Stärke von 22 Offizieren, 56 Unteroffizieren, * 24 Spielleuten und 576 Gemeinen. Als 1868 Oberst - Lieute- F nant von Boehn die Führung des Bataillons übernahm, * wurde diesem zugleich nach Allerhöchster Bestimmung die Aus- * zeihnung zu Theil, zum ersten Mal auch Mannschaften des * Königlich sächsischen Armee-Corps, der Großherzoglich hessischen * und mecklenburgishen Division, wie auch Mannschasten des * O eas e E A N ; vereinigen. Es kann somit da ataillon nach ciner aber- * ! 4 : maligen Vermehrung um 60 Mann in der Stärke von 780) der in das Arabeëkenartige übergehenden Thierformen aus-

Mann Vertreter der ganzen Norddeutschen Bundes-Armee auf- | “zeichnen, ferner eine anerkennenbwerthe Leistung der K

durch Se. Majestät anschließt, so hat der Humor unserer wehrhaften Jugend für diese Besichtigung den Namen der »Schnurparade« erfunden. Jeder Soldat, der dem Lehr-Jn- fanterie-Bataillon angehört hat, nimmt in seine heimathliche Provinz die Erinnerung an »Schrippenfest« und »Schnur- parade« mit, und so begründen diese populären Ausdrücke die Bekanntschaft mit den Institutionen des Bataillons weit über dessen räumlichen und diensiliden Wirkungskreis hinaus.

Nachdem das Bataillon in dem ersten Jahr seiner Qu- sammenberufung fast sechs Monate lang die regste Thätigkeit entfaltet und von Anfang an Gelegenheit geboten hatte, mili- tärische Kontroversen, insbesondere in Bezug auf das Exercir- Reglement, ihrer Lösung entgegenzuführen , erfolgte am 20sten Oktober die Reduktion des Bataillors auf die etatsmäßige Stamm-Kompagnie.

Vom Jahre 1821 an trat das Bataillon regelmäßig in der vorstehend angegebenen Weise wiederum zusammen.

Die Kabinets-Ordre vom 5. Juli 1824 dehnte den Zweck des Lehr-Infanterie-Bataillons dahin aus, daß mit demselben durch Aufnahme von Jöglingen des potsdamer Militär-Waisen- hauses und des annaburger Soldcatenknaben - Jnstituts behufs deren militäriswer und wissenschaftlicher Ausbildung zu Unter- offizieren eine Schulabtheilung verbunden werden sollte. Jn einem. besonderen Hause einquartiert, bildeten diese Zöglinge die 9. Kompagnie des Lehr-Bataillons, und je nachdem ihre Aus- bildung als vollendet angesehen werden konnte, traten sie nach abgelegter Prüfung zur Armee über. Dies Institut wurde unter Beibehaltung des Namens, durch Vermehrung der Zög- linge im Jahre 1847 zu einem selbständigen Bataillon erhoben und vom Jahre 1860 ab »Unteroffizierschule zu Potsdam« benannt.

Unter dem Kommando des Majors von Werder nahm das ganze Lehr - Jnfanterie- Bataillon Theil an den Uebungen bei Kalisch. Mit dem kombinirten Garde-Detachement rückte es am 1. September in das Lager zu Boczkow, und nah gründ- lichen Vorübungen hierselbst am 12. September über die Grenze, um sih mit den russishen Truppen zur großen Revue bei Ka- lish zu vereinigen.

Bei dem Leichenbegängniß des Königs Friedrich Wil- helm TII. fehlte nah des Monarchen eigener Bestimmung auch eine Deputation des Lehr- Tnfanterie- Bataillons nicht in dem Trauerzuge; sie folgte, mit dem kombinirten Garde- Reserve-Regiment zu einem Bataillon vereinigt, in der Es- korte und erwies die leßte Ehrenbezeigung dem Könige, der dem Bataillon eine beständige Sorgfalt zugewandt hatte.

In kurzen Jeitabschnitten folgten im Kommando die Majore von Gayl, Graf Waldersec und Graf Blumenthal, bis das Jahr 1848 den Zusammentritt des Bataillons inhibirte und that- sächlich Ende August auch die Stamm-Kompagnie aufgelöst ward. Jm Jahre 1852 durch Major Graf Blumenthal aufs Neue formirt, bildete gerade in jener Jeit das Bataillon die Truppe, an der in Gegenwart höherer Offiziere die durch die veränderte Bewaffnung nothwendig erscheinenden Umwand- lungen des Exercir-Reglements versucht und erprobt wurden. Nachdem Graf von der Golg, Oberst-Lieutenant von Bentheim, Major von Medem, Major von Schachtmeyer einander im Kommando gefolgt, nahmen 1860 auch Mannschaften der während der Mobilmachung 1859 neuformirten Re- gimenter an den Uebungen des Bataillons Theil, Dann folgte im Kommando Major von Kessel, nach ihm Major von Röder bis 1866. Am 5. Mai dieses denkroürdigen Jahres erschien die Mobilmachungsordre für die ganze Armee. Der König entiieß persönlich, nach einex Kirchenparade im Lustgarten, die einzelnen Kommandos zu ihren Regimentern und befahl zugleich, daß in seine unmittelbare Nähe zur Stab8wache von jedem Regiment 1 Mann kommandirt werden sollte. Das jubelnde »Hoch« auf diese Königliche Auszeihnung bürgte dem Kriegsherrn für die unerschütterlihe Anhänglichkeit und Sieges-

vinzen, theils der verbündeten Staaten.

bilden, auszugleichen , so bietet ,

besonderen Anregung bedürfte, die

blofe

Brüderlichkeit und gegenseitige Achtung zu fördern.

riegSherrn , der in der

Gute kommt.

Die von Minutolishe Sammlung.

saftur hier öffentlich ausgestellt. is vorläufig von 11 bis 1 Uhr geöffnet, der Eingang zu derselben befindet sich auf dem Hofe des betreffenden Gebäudes. Jn den F beiden Sälen daselbst, zwei Treppen hoch, sind auch noch die E alten Sammlungen der Porzellan - Manufaktur, Proben der F Thätigkeit derselben scit mehr als hundert Jahren und ander- | weite Vorbilder von Werth aufgereiht, doch lassen sich die bei- F den Sammlungen leicht unterscheiden, da nur die Schränke der E

Minutolischen Sammlung mit Nummern versehen sind, die | mit dem Kataloge derselben korrespondiren. i ren Studium einzelner Ausstellung8gegenstände ist außerdem Gelegenheit geboten; über die Bedingungen, unter welchen

die Erlaubniß dazu ertheilt wird, giebt der anwesende Aufseher | UAu®kunsft.

Qum eingehende-

Die von Minutolishe Sammlung zerfällt in zwei Haupt- F

abtheilungen, die- erste enthält Gewebe, Stoffe und Stickereien F in fünf Schränken und einigen Glasrahmen im ersten Saale, die zweite besteht überwiegend aus Gefäßen und Geräthen aus F Irdenwaare , Steingut, Glas, Porzellan, aber auch aus F Metall in eilf Schränken, nebst einigen frei stehenden Gegen- ständen in beiden Sälen. :

Um den Reichthum des dem Publikum zur Belehrung und

zur Benußung dargebotenen Materials einigermaßen zu kenn- | zeihnen, möge hier eine kurze Uebersicht des Hauptinhalts der | einzelnen Schränke folgen.

Nr. 1 enthält Erzeugnisse neuerer arabischer und persischer

Indufirie, Stoffe und Stickereien von ge\hmackvollen Far- benzusammenstellungen und anmuthigen Mustern.

Hervor-

zuversicht seiner gesammten Armce.

zuheben ifi besonders ein persischer seidener, bunt und gold

Einen Theil der großen Sammlungen, welche der Regie- rungs-Rath von Minutoli zusammengebracht, hat im vorigen F Jahre die Königliche Regierung angekauft und nah stattge- fundener Ordnung und Auswahl, zur Förderung des Kunst- gewerbes, in dem Gebäude der Königlichen Porzellan - Manu- * Die Ausstellung i} täglih E

weisen. Gleichheit der Pflicht und kameradschaftlicher Verkehr * verbindet hier enger wie anderwärts die Mannschaften der * altpreußischen Regimenter mit denen theils der neuen Pro- Und hiermit hat die Schöpfung König Friedri Wil- * helms1II, einen neuen Werth aus sich heraus entwickelt, der zu den F dienstlichen Erfolgen moralische von aligemeiner Bedeutung hinzu- F fügt. Wie es der Dienstzweck des Bataillons ist, Gegensäße, F BVerschiedenheiten, Kontroversen, die sich aus dem pragma- F tishen Codex der Armee, wie aus jedem anderen heraus- F ohne daß es dazu einer F N Existenz einer Schöpfung, wie das Lehr - Jufanterie - Bataillon is, hinrei- Y chende Gelegenheit, um zwischen den Söhnen der verschieden- E sten Stämme des Vaterlandes den Sinn guter Freundschaft, F ; Indem F dies am Siße der Sommer - Residenz der preußischen Könige * geschieht, inmitten einer an Schönheiten reihen Natur und a ritger Kunstshöpfungen, vor Allem unter dem Auge eines | i i : strengen Erfüllung seiner Königlichen Pflichten jedem Soldaten als Beispiel vorangeht , wird Jeder | von diesen aus der Zeit seiner Theilnahme an den Uebungen | des Lehr-Infanterie-Bataillons neben seinen dienstlichen Erfah- 4 rungen eine Fülle der werthvollsten Erinnerungen in sein F Heimwesen mitnehmen, deren Nachwirkung nicht ihm allein zu

berzunft, eine Borie mit gothisher Minuskelschrift. Unte N ee, die zumeist die Prachtzimmer Herzoglich \ächsi- scher Hofhaltungen geshmückt zu haben scheinen, ist das Haupt- stück ein seidenes Kinderkleidhen mit s{hwerer, überaus präch- tiger Goldborte. L

Die beiden Schränke Nr. 4 und 5 enthalten Spiyen, Filet- arbeiten und Leinenstickereien vorwiegend deutscher und nieder- ländischer Arbeit, unter denen mehrere Stücke nichl allein wegen des Aufwandes an Geduld und Fleiß, sondern auch wegen der hübîchen und nachahmen8werthen Dessins Beachtung ver- agi M den Wänden hängen noch drei Rahmen mit einem Gobelin deutscher Fabrik aus dem 15. Jahrhundert , Scenen aus dem Leben Christi darstellend , mit Seidenstickercien von Blumenstücken und Wappen, und in zwel Rahmen chinesische Künsteleien, Genrebilder, die theils zusammengenäht, theils auf die Seide gemalt sind. i

Die drei übrigen Schränke dieses ersten Saales enthalten italienishe Majoliken , englisches Steingut , Jrdenwaare und deutsche und niederländische Fayence. In Nr. 6 sind vorzugs- weise beachtens8werth die in ihrer Art unübertroffen gebliebenen Steingutgeschirre Wedgwoods aus dem Anfange dieses Jahr- hunderts. Die bekannten saubern Erzeugnisse dieses Kunst- töpfers mit ihren zarten Figuren und Ornamenten, weiß, meist auf blauem Grunde , finden sih wohl noch vielfach in ältern Haushaltungen, jedenfalls sind hier aber die geshmackvollsten Produktionen vereinigt. Auch die chinesischen Thonwaaren und Prachturnen dieses Schrankes , reich_ bemalt , lackirt und ver- goldet , sind hervorzuheben. Nr. 7 enthält nur italienische Majolika. Jn Nr. g erregen das Hauptinteresse die bunt gla- sirten Krüge des nürnberger Töpfers Hirschvogel aus dem 16. Jahrhundert, troy der großen Naivetät in der Behandlung des Figürlichen, nebenher auch die vortrefflichen Proben delfter

Fayences aus dem 17. us T Jahrhundert , meistentheils in

uptfarben weiß und blau. : Tus dem e Saale mögen , des innern Zusammen- hanges wegen , die hinteren Schränke zuerst genannt werden. Nr. 16 zeigt chinesisches und japanecsishes Porzellan aus älterer und neuerer Zeit. Bemerkenswerth sind die bei- den Schüssen aus altchinesishem, grünem, sogenann- tem Kaiserporzellan, auch wohl die chinesischen Nach- bildungen E P ris, , besonders originell eine Dar-

(rtheils des Paris. L :

n S man in äußerst übersichtlicher und in- strukîiver Weise den Entwickelungsgang der meißner Porzellan- Industrie verfolgen, wie_in Nr. 14 den der berliner. Die ley- ere Fabrik stand von 1750 bis 1761 unter der Direktion von Wegelin, dann bis 1763 unter der von Goßkowski, worauf sie Staatseigenthum wurde. Untermischt milk denen dieser beiden Hauptfabrikation®orte Deutschlands sind Produftionen der nymphenburger , frankenthaler und höchster Porzelian-Fabri- fen und Arbeiten von Fürstenberg ausgestellt, die gleichfalls

dienen. S DoaQuung ven antik - römisches Glas auf und rö-

13. Schrank weist E n Ad aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

l ülle edler Formen und brillanter Mischungen macht sich a As Mon leßteren mag genannt werden das Petinet, neßförmig mit weißen Fäden durhzogenes Glas, das Aventu- rie, Glas mit eingesprengtem Golde, endlich opalisirendes Glas.

Die beiden Schränke Nr. 11 und 12 haben Proben vor- zugsweise deutscher Glasfabrifation aus dem 16. bis zum 18. Jahrhundert, nebenher einige von böhmischer und englischer Arbeit. Werthvoll sind die Gläser aus der Fabrik des Nürn- bergers Johann Schaper, der seine Erzeugnisse mit schwarzen Figuren bemalte, aber in so leichter, duftiger Manier, daß die Zeichnung nur wie ein zarter Rauch auf der Glasmasse zu haften scheint. Die Prachtstücke . dieser Kollektion sind die Champagnergläser und Pokale, deren Embleme, Namenszüge

andere Zinn- und Messingshüsseln , deren Embleme sie als theils in Sachsen, theils in der Schweiz geschaffen, bezeichnen ; französische und chinesische Emailscbmelze und italienische Kunst- broncen bilden den werthvollsten Theil dieser Abtheilung. Ihr reihen sich die fleinen Metallarbeiten im 9. Schranke an, haupt- sächlih aus zierlicen Messern, Gabeln und Löffeln , Fili- gran - Schmuckgegenständen und Möbelbeschlägen, zum Theil noch in bestem Style der Renaissance, bestehend. An der gegenüberstehenden Wand erregt die Aufmerksamkeit und ver- diente Anerkennung die s{hmiedeeiserne Füllung eines Thür- bogens aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, deren vershlungene Ornamente noch Spuren einstiger Vergoldung zeigen. : :

Interessant ist ein Hausaltar von geschliffenem Spiegel glas, nahahmenswerth in dem Reichthum ihrer Muster eine tleine Kollektion von in Leder gepreßten Tapeten aus dem 17. und 18. Jahrhundert , mit welchen beiden Nummern der vor der Hand zur öffentlihen Ausstellung gelangte Theil der von Minutoli’shen Sammlung schließt.

Dr. Rudolf Köpke,

ofessor der Geschichte an derx hiesigen Friedrich - Wilhelms8- U | Universität.

Rudolf Köpke wurde am 23. August 1813zu Königsberg i. Pr geboren, wo sein Vater am Friedericianum als Oberlehrer thätig war , besuchte sodann , als sein Vater 1817 an das hiesige Joachimsthalshe Gymnasium als Professor berufen wurde, seit 1825 das so eben genannte Gymnasium und bezog 1832 die hiesige Universität. Hier besuchte er anfänglich philosophische, philologische und theologishe Vorlesungen, widmete sich aber dann unter Ranke’'s Leitung gänzlih dem Studium der Ge- hihte. Im Jahre 1838 bestand Köpke das Oberlehrer- Examen , absolvirte darauf am Joachimsthalschen Gym- nasium das Probejahr und wurde 1840 als Alumnats- Inspektor bei demselben angestellt , gab jedoch später in Folge seiner Berufung zu einer außerordentlichen Professur an der hiesigen Universität sein Amt am Gymnasium auf und hielt während der leßten 10 Jahre, bis zu seinem am 10. Juni d. J. erfolgten Tode, an der Universität und zugleih auch an der ‘Kriegs8akademie Vorträge über Geschichte und Literatur. Neben seiner praktischen Wirksamkeit war Köpke gleichzeitig auch auf dem literarischen Gebiete außerordentli thätig, Die meisten seiner Schriften beziehen sih auf die deutsche Geschichte im Mittelalter. Dahin gehören: »Die Anfänge des König- thums bei den Gothen. Berlin 1859«; »die Geschichte König Otto?s8 I. 936 951«, welhe als 2. Theil der » Jahrbücher des Deutschen Reiches unter den sächsischen Kaisern« zu Berlin 1838 erschien; seine Doctor - Disser- tation: »De Liedprandi episcopi Cremonensis vita et scriptis capita duo. Berol. 1841«, welhe er im J. 1842 in erweiterter Gestalt heraus8gab; ferner die Abhandlung »Wi- dukind von Corvey. Ein Beitrag zur Kritik der Geschichtschrei- ber des 10. Jahrhunderts. Berlin 1867« ; endlih »Hrotsuit von Gandersheim. Zur Literaturgeschichte des 10. Jahrhunderts. Berlin 1869«, hervorgerufen durch Aschbachs Hy othese über die Fälshung der Schriften jener gelehrten Nonne durch Konrad Celtis. Außer diesen selbständig ver- öffentlichten Schriften lieferte Köpke seit 1842 für die Mo- numenta Germaniae historica cine Reihe von Arbeiten, so die ältere Vita der Königin Mathilde (7 968) welche