1870 / 156 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Hälfte des durch peresdigte Sachverständige zu ermittelnden aterialienwerths ihrer Gebäude Darlehne zu geben.

Bealiglich der Verwendung der für Sparkassen-Jnteressenten statutenmäßig bestimmten 2 Viertheile der Jinsüberschüsse der Provinzial-Hülfskasse, welche bi8her und bis zum Zusammen- tritte des nächsten Landtages den Veteranen der Provinz über- wiesen worden, wurde beschlossen, Se. Majestät Ler ect gn zu bitten, für die Zukunft dem Provinzial - Landtage die Be- fugniß einzuräumen, über diese Quote ebenso, wie über das als Landtags - Dispositionsfonds bestimmte eine Viertheil der Zins8überschüsse frei disponiren zu dürfen.

SchließliÞh wurde nah dem Antrage der Direktion an- erkannt, daß in Folge der Ausdehnung der Geschäfte, ins- besondere durch Émission von einer Million Thalern Pro- vinzial-Hülfskassen -Obligationen , die Kassen- und Bureauver- waltung nicht länger durch die Beamten der Ostpreußischen Landschaft als Nebenbeschäftigung bewirkt werden könne, son- dern eine auch räumlih selbständige Verwaltung durch beson- dere Beamte eintreten muß, wofür zugleich ein besonderer Aus- gabe - Etat von jährlich 5500 Thlr. , nebst einem einmaligen Dis8position8quantum von 500 Thlr. genehmigt wurde.

5. Juli. Der am 19, Juni er. zusammengetretene Ostpreußische Provinzial-Landtag hat heute seine Arbeiten beendigt, und ist um 3 Uhr ZaGmitiags von dem Landtags- Tommissarius Ober - Präsidenten, Wirklihen Geheimen Rath von Horn, geschlossen worden.

Breslau, 5. Juli. Der Chef-Präsident des Appellations- gerihts zu Breslau, Nötel, ift gestern Nachmittag nach mehr- wöchentlicher Krankheit gestorben. :

Sachsen. Dresden, 5. Juli. Vom Geseß- und Ver- ordnungsblatt für das Königreih Sachsen ist das 12, Stück vom Jahre 1870 in der Ausgabe begriffen. Dasselbe enthält U. A, Geseÿ vom 20. Juni d. J., die Einführung der Civil- standsregister für Personen, welche keiner im Königreiche Sachsen anerkannten Religionsgesellschaft angehören, sowie einige damit zusammenhängende Bestimmungen betreffend, und Verordnung biteérezid Juni d. J., die Ausführung vorgenannten Gesetzes etreffend.

Altenburg, 5. Juli. Heute früh kurz nah 8 Uhr hat die feierliche Beiseßung der Leiche des Prinzen Friedrich, Her- zogs zu Sachsen, in der von dem Programm vorgeschriebenen Ordnung stattgefunden. :

_ Meiningen, 4. Juli. Nachdem die Urwahlen zur. Vor- synode vollzogen, sind die Krei8wahlen auf den 6. d. M. aus- geschrieben. Die Regierung hat jedo ihren im vorigen Jahre veröffentlichten Verfassung8entwourf einer Revision unterzogen und in Folge dessen einen neuen Entwurf aufgestellt, den das »Regierungsblatt« veröffentlicht. Derselbe enthält in drei Ab- schnitten die Organisation der Kirchengemeinden, der Landes- synode und Uebergangsbestimmungen. Angereiht is ein Ge- seßentwourf Über Aufbringung der Kirchgemeindelasten.

Reuß. Gera, 30. Juni. Jun vorgestriger Sißung be- \schäftigte sich der Landtag mit der Berathung des Berggeseßes. In der gestrigen Sißung gelangte zunächst eine Regierungs- vorlage , betreffend die Verwendung der Zinsen von den vor- handenen Fonds zur Unterbringung blinder Staatsangehöriger, ur Verhandlung, und trat der Landtag nach längerer Debatte folgendein Kommissiondantrage bei: die vorhandenen Fonds, m Betrage von 14,857 Thlr. , inkl. der neueren Zinsen, U drei gleichen Theilen an die drei Bezirke des Landes zum igenthum zu Überweisen. Die zweite Vorlage betraf die hin- chtlich der Civilanstellung von Militärpersonen zu befolgen- en Grundsäße, welche dahin gehen , daß die im Kriegs- dienste eines anderen Bundesstaates verbrachte Dienstzeit in gleicher Weise bei Berechtigung der Civilpension in Än- rechnung gebracht werden soll, wie eine im eigenen Kon- tingente geleistete. Der Landtag erklärte, in der Erwartung, daß auch alle übrigen Staat8regierungen des Norddeutschen Bundes ein gleiches unbedingtes Vorgehen bethätigen woürden, sich mit dieser Aufstellung einverstanden. Ein weiterer A stand der Tagesordnung betraf einen Nachtrag zum Hypotheken- geseß. Die nächste Verhandlung galt dem Fischereigeseßentwourf, welcher mit nur wenigen unwesentlichen Modifikationen zur Annahme gelangte. Schließlich wurde der Antrag angenommen: Fürstliches Ministerium um eine Revision der Verordnung vom 11. Januar 1865 in der Weise zu ersuchen, daß die Beschränkung der Tanzbelustigungen möglichst vereinfacht werde, sowie zu er- wägen, ob nicht bei Aufhebung der sogen. geschlossenen Zeiten (Advents- und Fastenzeit) dieselben Bestimmungen bezüglich der Trauungen zu treffen seien, wie sie in Preußen und Sachsen bereits eingeführt worden sind. z

Bayern. München, 5. Juli. Bei der Berathung des provisorischen Steuergeseßes in der Abgeordnetenkammer regte Bölk die Frage von der Verzögerung des Budgets an und erinnerte an die Vorlage des Geseßentwurfss wegen Re-

vision der Geschäftsordnung. Ruland und Greil rechtfertigten|

wurde Artikel 36

die Verzögerung. Von der Advokatenordnun dvokaten

nach dem Aus\{ußvorshlag, daß \ich die

fortgeseßt.

Desterreich-Ungarn. trifft morgen \rüh hier cin. dieses Monat8-yvon Jschl nach Bayern abreisen.

Wien, 4. Juli.

Bei den am 4. d. M. in 50 böhmischen Landbezirken N stattgehabten Nachwahlen wurden die Deklaranten wiedergewählt, F

In Salzburg sind am 4. von dem Großgrundbesiß 4 Ver: fassungstreue und 1 Klerikaler gewählt worden.

Das ungarisheUnterhaus beschäftigt sich zur Zeit noch mit dem Munizipalgeseß.

In Prag starb am 4. d. M. der Weihbischof Dr. Peter Krejci.

Schweiz. Bern. Sißung vom 4. Juli.

die Eidgenossenschaft kund gab, ausgewechselt.

_— Vom Großherzoglich badischen Ministerium ist dem schwei: zerischen Gesandten durch Note vom 23sten v. Mts. die Erklä. rung abgegeben worden, daß die Großherzogliche Regierung der an sie ergangenen Einladung entsprechend die Bestimmun: gen des Schlußprotokolls der internationalen Gotthard - Konfe renz vom 13. Oktober 1869 in verbindlicher Weise anerkenne

und durch die Uebernahme eines Antheils von 3 Millionen| Franken an der vereinbarten Subvention8summe dem {wei |

zerisch- italienischen Vertrage vom 15. Oktober förmlich beitrete. Der Großherzogliche Ministerresident bei der Eidgenossenschaft soll demnächst zur Unterhandlung und zum Abschluß einer be- züglichen Uebereinkunft in Bern eintreffen. ;

_Velgien. Brüssel, 5. Juli. Die Minister haben gestern ihre Departements übernommen.

Großbritaunien und Jrland. Ihre Majestät die Königin kam in Begleitung der Prin- zessin Louise und des Prinzen Christian am Sonnabend Nach- mittag v,.ach London, um das Prinz-Albert-Denkmal im Hyde- deli und das South Kensington Museum in Augenschein zu nehmen.

___— Jn Bezug auf die Rekrutirung der britischen Armee ist, der »Army and Navy Gazette« zufolge, ein Er laß des Kriegs-Ministeriums ergangen. Derselbe lautet: Die Minimalgröße für die Jnfanterie-Rekruten wird von 5 Fuß

8 Zoll auf 5 Fuß 6 Zoll herabgeseßt. In Zukunft finden alle |

Engagements ohne Zahlung . eines Werbegeldes-statt , dagegen ist jeder in die Armee eingestellte Mann in Jukunft nah An- leitung des Königlichen Befehls vom 2. Juni 1870 zum Empfange einer Dienstzulage (good conduect pay) von täglih 1 Penny nach Beendigung einer zweijährigen Dienstzeit , von 2 Pence

nach 6jähriger und von 3 Pence nach 12jähriger Dienstzeit be-|

rechtigt, wenn seine Führung ihn nach den bestehenden Bestim- mungen _ von dieser Wohlthat nicht ausschließt.

__— 9. Juli, Im Unterhause wurde in dritter Lesung die Universitäts-Eide8bill mit 247 gegen 113 Stimmen ange nommen. i

Frankreich. Paris, 5. Juli, Der Prinz Napo’: leon hat sih gestern in Cherbourg eingeschifft. _— Das » Journal officiel« veröffentliht den Bericht des Ministers des Jnnern an den Kaiser, betreffend die Vizinal- wege.

Griechenland. Athen, 5. Juni. Nach einem der »Jn- dependenza italiana« aus Athen zugegangenen Telegramm isf

in Folge einer Meinungsverschiedenheit zwishen Jaïmis und f

Valaoritis darüber, ob der in Angelegenheit der Oropos- Katastrophe eingeseßten Enquête-Kommission in Bezug auf ihre Thätigkeit eine Grenze vorzuschreiben sei oder nicht, ein Ministerkrisis ausgebrochen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 30. Der König und die Königin sind gestern Abend von dem Ausfluge nah Grip8holm und anderen Orten am Mälaren mit dem Dampfschiffe »Sköldmön«e zurückgekehrt.

Dánemark, Kopenhagen, 2. Juli. Die Erbprinzessin Caroline (Wittwe des Erbprinzen Ferdinand) und die Her- zogin Wilhelmine von Glücksburg kamen mit dem Mittagb-

zuge gestern in Fredensburg an, um einige Tage bei der Kö- |

niglichen Familie zuzubringen. Nachdem die beiden Thinge ihre Sißungen gestern ge“

rößere! Gebühren ausbedingen dürfen, im Einverständniß ui dem! Justiz-Minister angenommen. Die Berathung wird morgen

Der Kaiser F Die Kaiserin wird um die Mitte F

] ' Der \{weize: | rische Generalkonsul in Madrid hat am 28. Juli die Ratifika- | tion des Handelsvertrages mit dem Minister des Aeußern, der F dabei die wärmsten Sympathien der spanischen Regierung für l

neu ernannten |

London, 4. Juli. F

Juni. |

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{lossen hatten, versammelten si die Mitglieder des Lands- things und Folkethings im Folkethingssaale. Um 4 Uhr er- schienen die Minister in Amtstracht und stellten sich vor dem Thronsessel auf. Der Conseilspräsident verlas das Königliche Reskript vom 25. Juni, wonach derselbe ermächtigt wird, das Nöthige vorzunehmen, um den Reichstag am 1. Juli {ließen zu können. Darauf erklärte er die Versammlung für geschlossen. Der Präsident des Folkethings brachte ein Hoh auf denu Köig aus, welches mit einem 9maligen Hurrah erwidert wnrde. ah den Mittheilungen des Präsidenten über die Thätigkeit des Reichstages haben die Sizungen desselben im Ganzen 217 Tage gedauert.

Durch eine Königliche Proklamation, datirt Amalien- burg, den 7. Mai d. J., ist den Einwohnern auf St. Thomas und St. John mitgetheilt worden, daß die Konvention mik den Vereinigten Staaten, betreffend die Abtretung der genannten Inseln, aufgehoben worden ist. Jn der Einleitung werden die Gründe angegeben, welche seiner Zeit die dänische Regierung dazu bewogen, den eindringlihen Vorstellungen des nord- amerikanischen Kabinets, wegen Abtretung der Jnseln, nachzu- geben. Theils um die finanziellen Lasten des Königreichs zu er- leihtern und theils um den Bewohnern der westindischen Jn- seln die möglich größten materiellen Vortheile durch Annexion an Amerika zu verschaffen, sci die dänische Regierung in Ueber- einstimmung mit dem Reichstage und den Wünschen der Be- wohner auf den Vorschlag Nordamerikas eingegangen. Es stellten sich jedoch unerwartete Hindernisse in den Weg. Der Senat in Washington unterließ es, den Traktat zu bestätigen,

| obgleich Nordamerika in dieser Sache selbst die Jnitiative er-

griffen hatte. Der König giebt am Schlusse der Proklama- tion seine Zufriedenheit darüber zu erkennen, daß das beab- sihtigte Opfer, die Abtretung der Inseln, jeßt nicht stattfinden wird, und knüpft daran die feste Hoffnung, daß es der Regie- rung, in Vereinigung mit den Bewohnern der Inseln, gelingen werde, nah und nach jede Spur der Mißhelligkeiten, von denen A Land in dén lehten Jahren heimgesucht worden ist, zu ent- ernen.

Amerika. Washington, 5. Juli. Dex Senat ver- warf gestern mit 27 gegen 12 Stimrnen das zur Sumnerschen Naturalisationsbill gestellte Amendement, welches die Qulassung der Ub en zur Erwerbung des Bürgerrehts forderte. Dié Bill selbst wurde mit 31 gegen 17 Stimmen angenommen, ebenso wurde ein Amendement, welches die Naturalisation zwar auf die Neger ausdehnt, die Jndianer und’ Chinesen aber von dersellen ausschließt, mit 36 gegen 9: Stimmen ange- nommen. :

Dié woestindishe Post bringt Mittheilung, daß die ame- rikanische Expedition zur Untersuhung und Vermessung der Landenge von Panama ihre Arbeiten nahezu beendet hatte. Eine praktisch ausführbare Kanallinie wär nicht ausfindig ge- macht worden. Jn Panama wüthete bei Abgang der Poft eine große Feuersbrunst. Die Bank von Panama brannte nieder und die Kathedrale stand in Flammen. i

Die Regierung von Hayti hat ihre Krieg8dampfer verkauft. Jn Valparaiso war die österreichische Gesandt- haft, von Peru kommend, eingetroffen. Die Araucaner haben unter ihrem Kaiser Aurelius 1. die Offensive ergriffen und 3000 Mann stark die Forts von Malecco angegrifsen, \o

wie die benachbarten Ansiedlungen geplündert und verheert.

Die für kommenden Dezember angekündigte Eröffnung der Ausstellung in Lima ist auf komménden Mai verschoben.

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Aus dem Wolff’ shen Telegraphen-Büreau.

London, Mittwoch 6. Juli, Vormittags. »Morning Post« veröffentliht ein Telegramm aus Tientsin, na welchem am 21. Juni in Peking ein Volksaufruhr gegen die

ranzosen stattgefunden habe. Es sind sämmtliche französischen

riester, die barmherzigen Schwestern, Rochehouart, franzôd-

her chargé d’affffaires und der französische Konsul, sowie ay de ermordet worden. Die Ratbedrale wurde nieder- gebrannt.

: o Sten, Mittwoch, 6. Juli, Vormittags. Der Finanzauss{huß des Senats hat sich in seinem Bericht gegen die Bill, betreffend die O ausgesprochen, in S oen eine gemcinsame Sißung beider Häuser an-

eordne

ist.

Die Komites für die auswärtigen Angelegenheiten beider Häuser haben sich dahin ausgesprochen, das Schritte geschehen möchten, um Venezuela anzuhalten, die Ansprüche, welche die Unionsstaaten an dasselbe-hättenz: zu regeln.

mann in Nürnberg ausgestellt.

Die Jndustrie-Ausstellung zu Cassel. (S. Nr. 141 d. Bl.) T.

Bei der 11. Klasse sind alle Gattungen der Leder-Jndustrie von der Gerberei bis zur Schuhmacherei und Sattlerei vertreten. Die Halbfabrikate zeigen, namentlich in den lackirten Ledern, den &ortschritt , welchen die deutsche Jndustrie, besonders in Westdeutsh- land, in der Sab ettung der Häute maht. Als Uebergang von der Gerberei zur Shuhmatherei is auch die Lederzurichterei dur bessische, hamburgische, \sächsishe und andere Fabriken vertreten. Jn S chuh- waaren zeichnet \sih besonders Mainz (S. Wolff) dur elegant: Fa- brikate und durch ein Sortiment nach Tndien, Südamerika, der Le- vante u. st. w. bestimmter Ausfuhrwaare aus. Mit den deutschen Fabrikaten konkurriren die von J. Kanig in Pesth ausgestellten Schuhe und Stiefeln erfolgreih, ebenso die Herren- und Damenstiefel von A. Schaffner aus Proßniß in Mähren und von Nawratil u. Sohn in Brünn. Für Sattlerwaaren is hauplsächlih nur Cassel repräsentirt ; an fertigen Wagen bietet die Ausstellung nur geringe Auswahl.

Die 1V. Klasse umfaßt mit Glas und Porzellan auch andere Erzeugnisse der Töpferei sowie Steinhauerarbeiten. Unter den Trink- E IUA zeichnen sih die in Böhmen gefertigten feinen, \{chön ge- ormtéen gravirten Gläfer der H. Ulrichschen Glaswaarenfabrik in Wien aus. Auch die westfälishe Glasfabrikation ist turch Sortimente von Hohlgläsern (die v. Buttlarshe Glashütte, Becker, Pfaff & Co.) wür- dig vertreten, Berkin (C. Heckert) durch Spiegel, Krystall-Kronleuchter U. dgl., Cassel (C. Hochhuth), Offenburg (Geck & Vittaly, A. & W. Schell), Marburg (K. Schulz) durch Glasmalereien und Glas\{leife- reien, Böhmen (A. Scheinost) dur versilberte Glaswaaren. Majoliken, altdeutsche Krüge u. dgk. haben A. Sälßer in Eisenah und W. Fleisch- i ; Unter den feineren Thonwaaren treten namentlich die Oefen hervor, cin grüner Kaminofen von Chr. Seidel in Dresden, ein goldverzierter Ofen von O. Duvigneau in Magdeburg, Oefen mit \{chönen Malereien von Schrader in Potsdam und Kanoldt in Gotha, ferner die Oefen von Teichert in Meißen , Friedenthal in S@lesien, Böhme: in Jena, Albrecht in Hildesheim, sowie die polirten Porphyröfen von Acker- „mann in Bayern. Porzellanservice in ges{mackvollen Formen, {chöner Malerei und Vergoldung haben die fürstenherger und die buckauer Fabrik, A. Henneberg in Gotha, C. Axt in Altona; Haas u. Czjzek bei Karlsbad ausgestellt. Fischbach (früber in Wien, jeßt in Einbeck), durch seine Stickmuster ausgezeichnet, hat auch) für Randverzierungen von Desserttelkern künstlerisch vollkommene Muster entworfen. C. Haag aus Lichte (Schwarzburg-Rudolstadt) hat Porzellangemälde nah

erken berühmter Meister ausgestellt. Steingutwaarss sind in ver- schiedenen Gattungen vertreten : Wändbekleidungen (Witteburg in Farge bei Bremen), Küchengeräthe (Kleinecke u. Bauer in Sachsen), Services (Wächter8bacher Dee bu selb Nägel und Nieten zu Möbeln und Koffern (E. Pfeiffer in Cassel). Die Marmoörwaaren- fabrikation hat Nippes (Wilhelm u. Kauffeld in Nordhausen); wie große Kamine (F. Roßbach- in Mainz W. Porzelt in Bochen- heim) geliefert. Aus Serpentin hat die Zörblißer Gesellschaft ein Sortiment Nippfachen ausgestellt. Unter den Steinimitationen sind die aus der Fabrik von A. Philippsohn & Comp. in Cassel hérvor- gegangerien, aus sogenantútem Hellenenstein gefertigten, Säulen von geädertem Marmor, Tischplätten mît Mosaikeinlägen u. dgl. er- wähnenswerth. - Zu den physikalischen Jnstrumenten, welche mit den chirurgischen und den Waffen die V, Klasse bilden, hat die Optik wenig A Zahlreicher sind Barometer, Therinömeter, Pressen und Waagen. Unter den leßten befiidet si{ch eine von Gebr. Hahn sinnreih konstruirte Gold- und Briefwaage, welche uglet als Universalaräometer das spezifishé Gewicht beliebiger flüssiger Körper angiebt. Eine der interessantesten Abtheilungen der Ausstellung ent- hält diefe Klasse in den Haustelegraphen, deren sowohl elektrische (Sickert und Lossier in Berlin, Th. Wagener in Wiesbaden, Zänder und Hoff in Frankfürt a. M. , L. Frank in Eisena; Féin in Stutt- gart), wie atmosphärishe (Töpfer und Schädel in Berlin) und téle- E (u. A. Dr. M. Fürntratt in Graz) ausgestellt sid. Unter den chirurgischen Jnstrumenten sind besonders Guttapercha- und Guinmi- fabrifate in großéèr Auswahl vorhanden (W. Shwalm und Fr.-Clouth in Côlsn, C. Pahbl in Dortmund), demnächst chirurgishe Béestecke (Chr. Schmidt in Cassel, H. Hauptner in Berlin) und Messerwvaaren (F. Wellmann in Altena), zu welhen G. Schirmer u. Comp. in Cassel einen ODrellftreichriemen geliefert haben. Ein von W. Erfürth in Weißenfels gefertigtes künstlicktes Bein mit beweglichem Kniegelenk is das bemerkenswertheste Kunstwerk dieser Abtheilung. Die Waffen zeigen theils Gewehre und Revolv:r verschiedenartiger, auch neuer Konstruktion (Leue u. Timpe in Berlin, M. Rödder in Eölri, L. Bruns in Braunschweig, Ehrhart in Marburg Steiermark), theils Gewehre, bei denen besonders auf die Arbeit und die Ausstattung große Kunst- fertigkeit verwandt worden ist. Hierbei sind die Fabrikate von Pistor und Koh in Schmalkalden , sowie von C. Stiegele in München

zu nennen.

- Statistische Nacheichten.

Nr. 102 des Notizblattes des Vereins für Erdkunde und verwandte Wissenschaften zu Darmstadt und des mittelrheini- \chen geologischen Vereins (Juni 1870}; hat folgenden as Sterbe- fälle und Todesursachen in den Monaten Januar, Februar; März und April in den 12 volkreihsten Gemeinden des Großherzogthums Hessen. Monatliche Durchschnittspreise der Fruchtmärkte im März und April 1870. Veérgleichende Mete oxolegnge eobachtungen irn April 1870. Angekegénheiten der Großh. Centkralstelle für die Lan-

desstatistik und des mittelrhein. geolog. Vereins.

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