1870 / 166 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Im Jahre 1864 haben Offiziere des 3. Garde-Grenadiex- Regiments »Königin Elisabeth« an einzelnen der Kämpchoi in Jütland archäologische Untersuchungen anstellen lassen, über wel&e in den Schlesischen Provinzial - Blättern »Rübezahl« ein Bericht veröffentlicht ist, dem wir die nachfolgenden Mit-

l ' ichmen. i MEOAEs U wo die Hügel p den Mee E "ei it Tausenden von Hünengräbern ,„ zu i oder wo N oder einzeln, bedeckt sind, ward ein Kämpehoi aufgegraben, in welchem man in einer Tiefe Von eiwa 3 Ellen auf cin festes, aus spiven unbehauenen Steinen ohne Mörtel konstruirtes Doppelgewölbe stieß. Das Gewölbe war von einer 3 Fuß starken Erdschicht bedeckt, unter welcher sich cine dur 2 Fuß hohe Steine getragene große Granitplalte befand. Diese scloß cinen aus Steinen und Mörtel fesi und ierii zusammengeseßten Sarkophag (Stengravkammre, Stkeen- ister) von etwa 2 Fuß Ticfe und 6 Länge, in welchem sich die Fragmente einer Urne und eine 3 Zoll lange bronzene,

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grünspanbedeckte Messerklinge in sichelartiger Form vorfanden.

Ferner wurde bei Gimminge am Raudersfjord cin Gräber- paar aufgegraben. Ju dem größeren Hügel lag etwa 2 Fuß

tief eine glatte, schwarz gebrannte Urne, anscheinend mit Aschen-

inhalt. 8 Fuß tiefer folgte ein 3 Fuß hohes, aus großen Feld- eine Aschenheerd lag zu Häupten , der andere mit den Hunde-

steinen obne Mörtel erbautes Gewölbe, unter welwem sich,

durch cine Erdschicht bedeckt, eine Steinkammer, wie bei Hobro

in dex Richtung von SO. na NW., binzog. Diese Kammer

war auf der Osiscite dur cine Mauer von runden Steinen,

auf den andern Seiten nur dur aufreckt stehende Steine ge- scblossen. Jn dem Grabe fanden fic neben Spuren von Feuer- heerden zwei etwa 8 resp. 5 Zoll lange, sebr uerlih gearbeitete Lanzen- oder Messerspißen aus scwarzem Feuerstein , eine klei- iere, mebr blattförmige Speerspißze aus demselben Stoff, die Brucbsiücke einer sebr kleinen Une, der Ueberrest eines prisma- tiscben Feuersteinmessers und ein kleiner Feuerstein in Form einer Axt. Das kleinere Grab enthielt unter einem ganz funst- los aus runden Feldfteinen zusammengeseßten Gewölbe in den Ecken vier Urnen aus rotdgebranntem Thon und vier Tbränen- näpfe aus Graphbit-Tbon.

Bei Oefirup stieß man in einem Hügel, 12 Fuß tief, unter cinem Steingewölbe auf mächtige Platten und cine Stein- kammer, in der si{ wceißgebrannte Menscenknochen und zer- bröccktelte Urnen vorfanden.

Bei Rofirup, auf den südlichen Ausläufern ciner Reibe von Hügelketten, die sämmtli mit Hünengräbern diet bedeckt find, wurde cin großes Kämpcehoi geöffnet. Jn der Tiefe von ctwa 2 Fuk lag eine, dur bincingewachsene Wurzeln zersprengte Urne mit As@en- und Knocwdeninbait; 10 Fuß tief fand fi da aus ciner Doppelrcibe spißer Feldsteine Tonstruirte Rundgewölbe. 2 Fuß tiefer stics man auf Grazitplatten, wel@e aOckt waren, daß în ibrer Mitte eine dreiccki blicd, die dur joragfäl Thon und feinem Zugang füdrt

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C 2 Tei Tonnen Bohrlôöcber wn zuiammen!aufend. Dicier Meißel war vermuth- as Zeichen ciner hoben Würde. Der Hügcl entbicl:

èz S nochck cine Urne. Ju dem bena angrenzenden Grabe fam ichon 1 Fuß unter dem

f und 8—9 Fuß breiter ftegcl-

der auf anderen frei8fôrmia L In dicser Höblung ßig Sfelette in dockecnder Stellung A ie Köpfe na Nord und Süd gerihtet, viett von dem näbften dur cine Eleine Quermauer

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aus runden Steinen geschieden. Zivischen den Knochenresten lagen Lanzen-, Pfeilspizen und Messer aus Feuerstein, auch ein Keil aus Schiefer. Nach N: O. zog sich ein {maler Gang, in welhem ein Thränentrug stand. Die mächtigen Blöcke, welche die Kammer bildeten, waren innen sehr sorgfältig auf- einander gelegt und durch zierliche Pfeiler aus kleinen Steinen verschalt und gestüßt. Zwischen diesen Stüßen lag seitlich noch ein Skelett, daneben cine roh gearbeitete Feuersteinwaffe. Da der Regen den feinen Sand durch die Fugen der Wölbung ge- trieben hatte, so war der ganze Inhalt des Gewölbes dergestalt in feuhten Sclamm eingehüllt, daß sich von den Knochen nichts unversehrt herausscaffen leß. Es gelang nur, cinige Schädel ziemlih unbes{hädigt zu erhalten, und im Allge- meinen festzustellen, daß die Größe der Sfelette derjenigen der lebenden Generation gleiwkam. Das dritte, weitlich von dem mittleren belegene Grad entdielt hon 1: Fuß tief einen großen Heerd von Asche mit Bruchstücken weißgebrannter Knochen. In der Tiefe von 4 Fuß folgte ein zweiter Heerd mit den Resten von Knochen, anscheinend eines Hundes, sowie cinem 5 Jol! langen sichelförmigen Messer aus Bronze, starë mit Gruüunspan bezogen. Eine darunter befindlide Steinkiste von 6 Fuß Länge zeigte nur Spuren weißgebrannter Knochen. Der knowen zu Füßen der sib von S. nach N. erstireckenden Grabkiste.

Zwei Reiterbildnisse.

In der permanenten Auëstellung des Vereins Berliner Künstler ist seit einiger Zeit das große Reiterporträt König Friedrich's Il. aus8gestellt, welwes Professor Camphausen in Düsseldorf im Auftrage Sr. Majestät des Königs neuer- dings aus8gefübrt hat. ES8 ist eine kühne malerisce Auf- gabe darin mit großer Kunst gelöst. Friedri IL. ist auf galoppirendem Schimmel dargestellt, welcher fast direft dem Beschauer entgegen , gleisam aus dem Bilde beraus fprengt. Die Maaße von Pferd und Reiter sind noch über leben®groß. Etwa® tiefer zurück fiebt man auf der rechten Seite vom König den General v. Seydliß, auf der linfen den General v. Ztieten, diesen auf einem Fuchs, jenen auf einem Braus- nen, dem Monarchen nacsprengen. Hinter ibnen werden no cinige Köpfe von Offizieren des Gefolges fictbar. Der Künstler bat den König in dem LebenLalter und in dem ganzen Gepräge feiner | faßt, weldes demselben in

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irägt cine dunkelblaue brafilianishe GeneralS-Uniform, cine dem franzósisWrn WMarschallsbut ähbnlide Kopf- bededung mit Goldbordüre und Vlümage. Den Säbel in der

d züend, lebnt er fi im Sattel zurück, wie na semem Gefolge gewendet, während sein Roß, cin s{lank und fein gc bauter Fus, mit ibm über die Ebene dabinfprenat in einem, eben in Galopp übergebenden, s{arfen Trabe. Im Hintergrund erfennt man dur Staub und Dampf angreifende Reiter- geiwader. Da® große lebendige und maleris@ wirksame Bild isi für Brafilien bestimmt.

Das Abonnement beträgt A Thlr. für das Vierteljahr. Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile D; Sgr. mne Tia i

_Staats-

Preußischen Staats - Anzeigers: Zieten- Platz Nr. 83.

Königlich Preußischer u wun

A2 166.

Berlin, Sonntag den 17. Juli Abends 1870.

Norddeutscher Bund.

für von G betreffend das Verbot der Ausfuhr und Durc{- fuhr von Waffen und Kriegsbedarf. Vom 16, Juli 1870. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. verordnen im Namen des Norddeutschen Bundes, nach erfolgter per 96 e Pr Bundesrathes, was folgt:

§. 1. ie Ausfuhr und Durchfuhr nachbenannter Gegen- stände: Waffen aller Art, Krieg8munition aller Art, insbeson. dere Geschosse, Schießpulver und Zündhütchen, Blei, Schwefel, Kali- und Natron - Salpeter, Pferde, Heu und Stroh, Stein- kohlen und Koks über die Grenzen von Memel bis Saarbrüen, beide Orte eingeschlossen, ist bis auf Weiteres verboten.

§. 2. Das Bundeskanzler-Amt ist ermächtigt, Ausnahmen von diesem Verbote, mit Rücksicht auf die Bestimmung der Waaren, zu gestatten und die zur Sicherung dieser Bestimmung nöthigen Bed Bgungen festzuseßen.

). 3. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Bundes-Insiegel.

Gegeben Berlin, den 16. Juli 1870.

(L. S.) Wilbelm. Gr. v. Bismarck-Schönhausen.

Bekanntmachung. Mit Bezugnahme auf die in Nr. 25 des Bundesgeseßz-

Nach ci ‘Mittviu x dee L V oa D

iner Alllhellung der Direktion der Gro

Gen Pon Ten anen Be eingetretenen VebR

l ge ElnjteUung des Postanweisungsv

im Großherzogthum Baden rbeit y RRSEaRNeNs Die norddeutschen Postanstalten Înd angewiesen worden,

Postanweisungen nach dem Großherzogtbum Weiteres nicht mehr anzunehmen. Sherzogthum Baden bis auf

Berlin, den 16. Juli 1870.

General-Post-Amt. Ste 0 h f n.

cifeo Gi E eyt ö Tchiffen, welche ei Beginn des Krieges in deutschen n befinden, oder welche später, bevor sie von dem Ausbrude des Krieges unierricbtet waren, in solhe Häfen einlaufen, gestattet werden soll, bis zum Ablaufe von sech8 Wochen vom Tage des Ausbruchs des Krieges an gerechnet, in dem Hafen, in welchem sie fich befinden, zu verbleiben und ihre Ladungen

blattes verkündete Allerhöchste Práäsidial - Verordnung vom 15. d. Mts., durch welche der Reichstag des Norddeutschen Bundes berufen ist, am 19. Juli d. Js. in Berlin zusammen- treten, mache ich hierdurch bekannt, daß die Benachrichtigung über den Ort und die Zeit der Eröffnungsfißung in dem Bureau des Reichstages, Leipzigerstraße Nr. 3, am 18. Juli, in den Stunden von 9 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends, und am 19. Juli, in den Morgenstunden von 8 Uhr ab, offen liegen wird. ,

In diesem Bureau werden auch die Legitimationskarten für die Eröffnungsfißung ausgegeben und alle sonst erforder- lichen Mittheilungen in Bezug auf dieselbe gemacht werden.

Berlin, den 16. Juli 1870.

Der Kanzler des Norddeutschen Bundes. v. Bismarck.

Die Eröffnung des auf den 19, Juli d. J. einberufenen Reichstages des Norddeutschen Bundes findet an diesem Tage um 11°, Uhr Vormittags im Weißen Saale des Königlichen Schlosses statt.

Zuvor wird Gottesdienst stattfinden, für die evangelischen Mitglieder um 10"/, Uhr im Dome, für die katholischen Mit- glieder in der St. Hedwigskirche.

| Die weiteren Mittheilungen über die Eröffnungssißung werden in dem Burcau des Reichstages, Leipzigerstraße Nr. 3, am 18. Juli in den Stunden von 9 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends, und am 19. Juli den Morgenstunden von 8 Uhr ab offen liegen. h In diesem Bureau werden auch die Legitimationskarten für die Crosmuna ftung ausgegeben.

Berlin, den 17. Juli 1870. *

Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht , daß an der deutschen Nordseeküste die Seezeihhen aufgenommen , die Feuerschiffe cingezogen und die stehenden Feuer gelöscht sind.

Berlin, den 16. Juli 1870.

Der Bundeskanzler. v. Bismark.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Amtliche telegraphische Depesche.

Der Handels-Minister an die Ober-Präsidenten zu Königsberg,

Stettin, Hannover, Kiel. Der Bundesrath hat beschlossen, daß im Fall des Aus- rankreih franzöfischen Kauffahrtei-

cinzunehmen, beziehungEwecise zu löschen.

Die zuständigen Behörden der Provinz find hiernach un-

verzüglich mit Anweisung zu versehen,

Berlin, den 17. Juli 1870. Graf von Jyenplit.

Justiz - Ministerium. Um diejenigen jungen Männer, welche sich zur Zeit in

dem leßten Halbjahr ihres juristishen Studiums befinden, und in Folge der eingetretenen Ereignisse zu den Fahnen einberufen werden, möglichst vor Nactheilen in ihrer juristischen Lauf- bahn zu s{üßen , will der Justiz-Minister gestatten, daß diese Studirenden , welche sich das volle Maß der zur ersten ju- ristischen Prüfung erforderlichen Kenntnisse erworben haben, sofort zu derselben auf ihr Ansuchen zugelassen werden.

Zu diesem Ende ist der im §. 3 des Geseßes vom 6. Mai

v. J8. vorgeschriebene »schriftlihe« Theil der Prüfung der Art ; einzurichten , daß den Kandidaten nachgelassen wird 1 vor der mündlichen P

lih zu beantworten.

rüfung einzelne ihnen vorzulegende &ragen schrift-

Anberaumung des Prüfungstermins is} zu bescbleunigen

und überhaupt Fürsorge zu treffen, daß jeder Verzug thunlich} vermieden werde.

Berlin, den 16, Juli 1870. Der Justiz-Minister. Dr. Leonhardt.

An die Herren Ersten Präsidenten des Königlichen Kammer-

gerichts, des Königlichen Ostpreußischen Tribunals zu Königs8- berg, der AppellationsSgerichte zu Celle, Breslau, Naumburg, Kiel, Caffel, Greifswald und Cöln.

Angekommen: Se. Excellenz der Minister der gcist-

lien, Unterrichis- und Medizinal - Angelegenheiten, Dr. von / Mühler, aus der Provinz Pommern.

Abgereist: Der Ober-Berghauptmann Krug von Nidda nach Saarbrücken.

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