1870 / 201 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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2 En 4 R. d i n als char. Port. Fäbnr. Ostfries. Inf. Regi. Nr. 78: Kad. A pg als L A oriepeesabne. 3, Hann. Jnf. Regt. Nr. 79: Kad. Niemeyer und Kad. Gr. zu Reventlow als char. Portepeefähnr. Hess. Füs. Regt. Nr. 80: P.-U. Bornemann als Portepeefähnr., Kad. v. Oeynhausen als char. Portepcefähnr. 1. Hess. Jnf. Regt. Nr. 81: P.-U, v. Wedell 11. als Portepeefähnr. 2. Hess. Infant. Regiment Nr. 82: P.-U. v. Cocenhausen als Portepeefähnr. 3 Hess Inf. Regt. Nr. 83: Kad. v. Knoblauch als charaft. Port. Jähnr. Schlesw. Inf. Regt. Nr. 84: Gefr. v. Wittken und Kad. Clauß als araft. Port. Fähnrs. Holst. Inf. Regt. Nr. 85: P. U. Springborn und P.U. Giersberg als Port. Jähnrs. Kadett v. Buttlar als charaft. Port. Fähnr. Schlesw. Holst. Fs. Regt. Nr. 86: Kad. v. Otterstedt und Kad. Dittmar als carakt. Port. Fähnrs. 1. Nass. Inf. Regt. Nr 87: Gefr. Piel als har. Fb «Fähnr. 2. Nass. Inf. Regt. Nr. 88: P. U. du Fais und P. L. Gessner als Port. Fähnrs. Melenb. Gren. Regt. Nr. 89: Kad. Oldenburg und Kad. v. Massow 11. als charakt. Port. GRhnr®, Mecklenb. Füs. Regt. Nr. 90: Kad. v. Elderhorst als car. Port. Fähnr. Oldenb. Jnf. Regt. Nr. 91: P. U. v. Schlabrendorff als Port. Fähnrich. Kad. v. Eckart8berg als charaft. Port. Fähnrich. Anhalt. Jnf. Regt. Nr. 93: P.-U. Baron Digeon v. Monteton IT. als Portepeefähnr., Kad. Frhr. v. Ledebur als charakt. E fähnr. 5 Thür. Inf. Regt. Nr. 94 (Großherzog von Sachsen): E v. Bronifkowsfki als S Kad. v. Stüdckradt a charakt. Portepeefähnr. 6. Thür Inf. Regt. Nr. 95: P.-U. Riepen- hausen als Portepcefähnr., Kad. v. Gotsch_ als charakt. Portepee- fähnr. 7. Thür. Inf. Regt. Nr. 96: P.-U. v. Döring, als Portepee- fähnr., Kad. Kißinger als charakt. Portepeefähnr. Ostpr. Jäger- Bat. Nr. 1: Kad. Lohmann als charaft. Portepeefähnr. Pomm. Jäger-Bat. Nr. 2: Kad. Bischof f als charakt. Portepeefährn. Bran- denburgishes Jäger-Bat. Nr. 3: Kad. Gr. v. Lüttichau als charaft. Portepeefähnr. Magdeb. Jäger-Bat. Nr. 4: Kad. Barby als charaft. Portepeefähnr. 1. Sckles. Jäger-Bat, Nr. 9: Kad. Junk als charakt. Portepeefähnr. 2. Schles. Jäger-Bat. Nr. 6: Kad. v. rae dorff als caraft. Portepeefähnr. Westfälisches Jäger-Bataillon Nr. 7: Kad. v. Zimmermann als carakt. Portepeefähnr. Rhein. Jäger- Bataillon Nr. 8: Kadet Runge als charakt. Portepeefähnrich. e}. Jäger - Bat. Nr. 11: Kad. Wille als charaft. Portepcefähnr. ecklenb. Jäger - Bat. Nr. 14: Kad. v. Falkenstein als carakt. Portepeefähnr. Regt. der Gardes du Corps: P.-U. Gr. v. Bis mar ck- Bohlen als Port. Fähnr. Kad. v. Rohr als charakt. Port. Fähnr. Garde-Hus. Regt. : P.-U. v. Dewiß als Port. Fähnr. 2. Garde-Ulanen- Regt. : P.-U. Frhr. v. Senden als Portepeefähnr. Kür. Regt. Königin (Pomm. Nr. 2: P.-U. v. Arnim als Port Fähnr., Kad. v. Falfken- hayn als caraft. E Ostpr. N A : U, L . Stangen a . Westf. i: M A D BUTe 1. als charatt. Portepeefähnc., Litth. Drag. Regt. Nr. 1 (Prinz Albrecht v. Pr.): Kad. Gusovius und Kad. v. Radecke als caraft. Portepeefähnr. 1. Brandenburg. Drag. Regt. Nr. 2: Kad. v. Reuß als carakt. Portepeefähnr. 1. Schles. Drag. Regt. Nr. 4: Kad. von Schmidt als chcyarakt. Port. ähnr. Westf. Drag. Negt. Nr. 7: P.-U. v. Colomb als Portepee- E 2. Schles. Drag. Regt. Nr. 8: Kad. Shmige und Kadett v. d. Berswordt als charaft. Port. Fähnrs. Ostpr. Drag. Regt. Nr. 10: P.-U. v. Wedell 1. als Port. Fähnr. Kurmärk. Drag. Regt. Nr. 14: P.-U. v. Rothkirch-Panthen, als Port. Fähnr., Kad. Schaeffer als charakt. Port. Fähnr. 2. Hannov. Drag. Regt. Nr. 16: Kad. Freiherr v. Tettau als charakt. Port. Fähnr. 1. Mecklenb. Drag. Regt. Nr. 17: Kadett v. Holstein als charakt. Port. Fähnr. 1. Leib-Hus. Regt. Nr. 1: Gefr. v. Livonius und Kad. Eben 11. als charaft. Pert. Fähnr. 1. Schles. Hus. Regt. Nr. 4: Kad. v. Kemniß als ckcharakt. Port. Fähnr. Pomm. Hus. Regt. (Blüchershe Hus.) Nr. 5: Kad. Ebert als harak. Port. Fähnr. 2tes Schles. Hus. Regt. Nr. 6: Kadett Ern} als ccharakt. Port. Fähnr. 1. Westf. Hus. Regt. Nr. 8: Kad. v. Sydow als charakt. Port. ähnr. 2. Rhein. Hus. Regt. Nr. 9: Gefr. Hey als charakt. Port. ähnr. Thür. Hus. Regt. Nr. 12: Kadett Frhr. v. Eglofffstein als charaft. Port. Fähnr. 1. Hess. Husaren-Regt. Nr. 13: Gefreiter Schotten und Kadett v. Jagemann als charaft. Port. Fähnr. Sdlesw. Holst. Hus. Regt. Nr. 16: Kad. v. Dassel als charakt. Port. Fähnr. Westpr. Ulanen-Regt. Nr. 1: Kad. Gr. v. Schwerin als charafkt. Port. Fähnr. Westfälisches Ulanen- Regt. Nr. 5: P.-U. v. Prittwiß u. Gaffron als Port. Fähnr. Thür. Ulanen-Regt, Nr. 6: Kad. Oelrichs als charaft. Port. Fähnr. Rhein. Ulanen- Negt. Nr. 7: Kad. de la Chevallerie als charakt. Port. Fähnr. Ostpr. Ulanen-Regt. Nr. 8: Kad. Weise als charakt. Port. Fähnr. Litth. Ulanen-Regt. Nr. 12: Kad. Fuchs als charakt. Port. Fähnr. 1, Hannov, Ulanen-Regt. Nr. 13: P.-U. v. Alvensleben als Port. Fähnr. 2. Hann. Ulanen-Regt. Nr. 14: P.-U.v. Einem als Port. Fähnr. Garde-Art. Brig. : Kad. v. Busse Il. als carakt. Port. Fähnr. 1 Art. Brig. : Kad. Ulri als charakt. Port. Fähnr. 5. Art. Brig.: P.-U. Ro ehl als Port. Fähnr. 7. Art. Brig.: P.-U. v Reißenstein als Port. Fähnr. 8. Art. Brig.: Kad. Zierold Il. als charakt. Port. Fähnr. 9. Art. Brig. : Kad. Uechtriß als charafkt. Port. Fähnr. 10. Art. Brig.: P.-U. Rangabé als Port. Fähnr. 11. Art. Brig. : Kad. v. Breithaupt als charakt. Port. Fähnr. Jngenieur-Corps : Kad. Gierßt als char. Port. Fäbnr. | Vemekrtunqgetnu. s 1) Sämmtliche vorstehend aufgeführte Kadetten sind zunächst den Ersaßtruppen zu überweisen und können dann bald je nach ihrer b vis zu den mobilen Regimentern nach Bedarf herangezogen werden. 2) Au8nahmsweise wird allen diesen Kadetten für die Dauer des mobilen Verhältnisses die Erlaubniß zum Tragen des Offiziersdegen®,

Berlin, 11. August.

Es hat in der gesammten Presse, wie im größeren Publi- kum Aufschen erregt, daß bisher die Nachrichten vom Kriecgs8schauplay in spärlicher Weise eingegangen sind und selbst die wenigen gegebenen Nachrichten nicht volle Klarheit über das spezielle Faktum geboten haben. L In den leitenden Kreisen der Armee ist man fich in vollem Grade bewußt, welche Pflichten man der Oeffentlichkeit gegen- über hat und wird man stets mit großer Freude dieselben zu erfüllen suchen; indeß giebt es Momente, wo die Erfüllung an und für si E Wünsche der Sache selbst zum größesten aden gereichen kann. N : E Speziell 0 dies mit den bei Saarbrück bisher sich ab- spielenden Ereignissen der Fall. Jn demselben Moment , wo unsere Kolonnen - Têten daselbst auf französischen Boden Über- gehen, fallen die Rücksichten, welche bisher bestanden. Die Frivolität, mit welcher die französische Regierung aus nichts\agenden Gründen einen blutigen Krieg heraufbeshwor und welche bis jeyt im Leben der Völker nicht ihres Gleichen gefunden hat, spottete jeder Berechnung. Dessenungeachtet war die militärische Leitung in Preußen selbst hierauf vorbereitet. Der politischen Exzentrizität Frankreichs folgten daselbst mili- tärischerseits entsprechende , sich ebenso charafterisirende Maß- regeln. Die gesammten im Frieden gehaltenen Truppen wur- den in überstürzender Hast von der Kaiserlichen Regierung an unsere Grenzen geworfen. Eine Masse von über 100,000 Mann bedrohte somit das deutsche Gebiet auf dem linken Rheinufer, während unsere Bataillone in der ganzen Monarchie, an der Oder und an der Weichsel, noch in ihren Garnisonen standen. Die französishen Maßregeln hatten unter solchen Verhältnissen einen sehr gewichtigen Vorsprung gewonnen, einen Vorsprung, den man diesseits stets im Auge gehabt hatte, da in Frankreich das Eisenbahnnet, die massenhafte Dislokation in den östlichen Distrikten, vor Allem aber die durch stehende Lager gebotene Mög- lichkeit, große Truppenmassen im Frieden zu formiren, denselben be- dingten. Preußischer Seits war man nicht so günstig situirt, doch hätte man auch hier immobile Truppen an die Grenze werfen kön- nen, aber man zog es vor, einen anderen Weg einzuschlagen. Denn Hals über Kopf aus ihren Friedensverhältnissen herausgerissene Truppentheile waren nach diesseitigen Ansichten wohl in der Lage, momentane Erfolge zu erringen, aber nicht organisirt, um die Wechselfälle eines großen und gewichtigen Krieges durch- uführen. Was dabei augenblicklih errungen wurde, mußte ch für die Zukunft bitter rächen. Man zog es daher vor, die Streitkräfte in ordnungmäßiger Weise E Kriege vorzubereiten. Dessenungeachtet gab man sich der Hoffnung hin, ohne dies als erste Norm geltende Prinzip zu tangiren, auch mit den an der westlihen Grenze in ihren Garnisonen belassenen schwachen Kräften den deutschen Boden einigermaßen zu s{üßen. Aller- dings wußte man genau, daß, wenn der Feind nur ein wenig Energie besaß, man nicht vermochte, ernstlichen Widerstand zu leisten oder zu verhindern, daß er auf Kosten eines Theils un- serer Lande lebe. Sämmtliche deutsche Truppentheile blieben daher in ihren Garnisonen bis zu dem Moment, wo sie zu Operationen befähigt waren. Diese Konsequenz hat in diesem Augenblicke bereits ihre großen Früchte getragen. Die in ihrer Organisation sich Überstürzende und verwirrende französische Armee fand an der Grenze bereits Truppen vor, obgleich dies nur die dortigen s{wachen Garnisonen waren. Sie hat, hier- dur irre geführt, nicht einmal auf unsere Kosten zu leben verstanden, mehr noch: es ist der vollendeten Organisation der deutschen Streitkräfte zu danken, daß, sobald diese ihre Rüstungen vollendet hatten und zum Austrage des angebotenen Kampfes heranrückten, die französischen Streitkräfte sich nicht an der Grenze zu behaupten vermochten , sondern dieselben preis- gaben und den Rückzug antraten. Den französiscen Phan- tasien halten wir die einfache Thatsache entgegen: die operations- bereiten preußischen Kolonnen nähern si der Saar, die fran- zösische Hauptarmee giebt sofort diese wichtige Linie auf.

Wie bekannt , hatte sich die französishe Hauptmacht an dem Tage, an welchem in Berlin der Befehl zur Mobilma- chUung erst gegeben wurde, gegen die Saar, und speziell gegen Saarbrü, in Bewegung geseßt. Jn leßterer Stadt befanden fich nur ein Bataillon des Regiments Nr. 40 und drei Esfa- drons des Ulanen-Regiments Nr. 7. Wurden diese Truppen herau8gezogen, so lagen die deutschen Lande auf dem linken Rhein- ufer weithin dem Gegner offen. Man war sich bewußt, welche Ge- fahr diese schwache Abtheilung lief; aber es galt, dem Gegner zu imponiren und sih in den Rüstungen der Armee troß der drohenden Gefahr nicht stören zu lassen. Diese Aufgabe wurde von jenem Detachement mit unermüdlicher Thätigkeit und glänzendster Ausdauer gelöst, während zum weiteren Schuß an anderen Punkten der Saar wenige Compagnien und Eska-

resp. Säbels8, ertheilt. H.-Q. Mainz, den 2. August 1870. gez. Wilhelm.

drons aus den nächsten Garnisonen vorgesandt wurden, Jn einer, in der Krieg®geschichte bisher unerhörten Weise blieb

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seit der mit seltsamer voreiliger Hast erfolgten französischen Frieg8erklärung dieses unerschrockene Sänflän 14 A e ganzen Divisionen des Feindes gegenüber slehen. In den Augen des Feindes gewannen diese Abtheilungen täglich cine größere Bedeutung und vergrößerten sich so weit, his man schließlich in den französischen Journalen fie in ciner Höhe von ca. 200,000 Mann angegeben fand. Tägliche Pa-

‘trouillengefehte wurden gat und die lächerlihsten Darstel- ungen Über großartige Bulletins.

ämpfe erschienen in den französischen

Man war preußiscerseits biSher nicht in der Lage, diesen Rodomonfaden und beunruhigenden Gerüchten entgegen zu treten. Wollte man die Wahrheit aufdecken, so mußte man sagen, daß hier nur 1 Bataillon und 3 Escadrons dem Feinde gegenüber standen. Wenige Stunden, nachdem dies in Berlin hefannt geworden wäre, hätte man es auch in Paris gewußt, [und die Vernichtung des kleinen Detachements wäre die un- mittelbare Folge davon gewesen, sobald der Feind klar darüber war, was ihm gegenüber stand. Man war daher preußischer- seits nicht in der Lage, den darüber coursirenden Gerüchten und der berechtigten Wißbegierde des Publikums die rubmvolle Wahrheit entgegen zu halten.

Als die Nachrichten ergaben, daß {ließlich zwei französische Corps dem schwachen Detachement auf nächster Nähe gegen- über standen, wollte die oberste Führung, um die tapfere Schaar nicht zu opfern, dieselbe zurückziehen, umsomehr, als zu jener Zeit die diesscitigen Rüstungen fich ihrem Ende näherten. Aber der dortige Commandeur, Oberst-Lieutenant von Pestel, telegraphirte zurü und bat, ihn auf diesem Ehrenposten zu belassen, indem er binzufügte: »Das Benehmen der Franzosen eigt, daß sie sich vor uns fürchten.« Unter diesen Verhältnissen jvurde mit Freude die Einwilligung hierzu gegeben, umsomehr, als man jeßt bereits in der Lage war, das Detachement noch durh 2 Bataillone zu unterstüben und 2 Meilen rückwärts Zruppen zur Sicherung ihres Abmarsches aufstellen zu können. Dies führte zu der berühmten ersten Schlacht von Saarbrü !! Die Streifereien der Ulanen und Vierziger beunruhigten den Vegner fortwährend, indem fie ibn auf seinem eigenen Gebiete ufsuchten und selbst eine ihm wichtige Bahnlinie störten. Die infunft des Kaisers und seines Sohnes änderte Nichts in der Situation, gab aber Veranlassung, daß französischerseits am ¿. August cin Schauspiel aufgeführt wurde, welches die mili- ärische Welt in berechtigte Heiterkeit verseßen muß, dem De- adement aber neuen Ruhm bereitete.

/ Wir bedauern, unseren Lesern die anziehende Schilderung bed großartigen Ereignisses aus Manget an Raum vorenthalten müssen, wie solche unter Anderen im »Gaulois« veröffent- iht wird, die den Eindruck der Völkerschlacht von Leipzig her- jorruft, fügen aber die einfache Darstellung der Thatsachen, bie sie sich verhalten, hinzu: _ Nachdem bereits am Abend des 1. August sich größere Dewegungen hinter den feindlihen Vorposten bemerkbar hahten, meldeten am Morgen deé 2ten die vorgegangenen Ka- hallerie- und Jnfanterie-Patrouillen das Anrükcn starker feind- wer Kolonnen auf der Chaussee von Forbach, sowie nördlich Und südlich derselben. , Das Vorposten-Bataillon nahm hierauf mit 3 Compagnien Stellung, westlih der Stadt, woselbst das Terrain einer Ver- heidigung noch am günstigsten war , eine Compagnie blieb in ir Stadt als Reserve. Das’ zur Aufnahme bestimmte Detachement von 2 Baga- hillonen formirte sich auf dem rechten Ufer der Saar. _ Sehr bald zeigte es sich, daß der Feind schr bedeutende äfte entwickele. Vier Rohr- und cine Mitrailleusen-Batterie selben fuhren auf den Höhen des linken Thalrandes auf und ossen , jedoch ohne besondern Effekt, die diesseitigen Truppen. ¡Der Kommandirende der Letteren konnte nicht einen Augen- i zweifelhaft sein, daß eine Durchführung des Gefechts un- glich sei und der Rückzug angetreten werden mußte, sobald O die feindlichen Massen in Bewegung seßten. So lange dies wt geschah, wollte er auch der jedem vorgeschobenen Posten liegenden Aufgabe, durch sein Stehenbleiben den Feind zur itwicklung seiner Kräfte zu zwingen, um darüber orientirt | werden, genügen. Abgesehen von Artilleriefeuer deuteten die feindlichen Maß- hmen zunächst mehr auf eine Revue, als auf die Absicht nes ernsten Gefechtes hin.

Erst gegen 11 Uhr stiegen mehrere feindliche Bataillone von n Höhen herab, hielten jedoch auf eine kolossale Entfernung d gaben Salven und Schnellfeuer ohne welchen Erfolg ab. i doch auch preußischerseits thätig zu sein, wurden die Vüßenzüge der 3 Compagnien vorgeschoben und unterhielten

fast einstündiges Tirailleurgefecht.

neue Massen an. Die 3 preußis&en Compa nien erbielte -

fehl, nunmchr den Rückzug S pag L M Ohne vom Feinde gedrängt zu werden und in voller

Ordnung wurde der Abmarsch ausgeführt. Um 12 Uhr wurde die Stadt geräumt. Der feindliche rechte Flügel seßte indessen A R fort und dirigirte sich gegen den Exer-

__ Man konnte deutlich die formirten Ma en drei ind- licher Divisionen erkennen; durch C inde “fonstatirt daß E E E des Generals Frossard war. i

tr Zwed des Haltkens war somit errei ine F des I E E Nußen U O as gejammte Detachement trat daber nach 1 Uhr den Abmarsch an und bezog 1 Meile nordwestlic, 1 Fei - verfolgt, das Bivouac. M

Die Kavallerie behielt Fühlung am Feinde.

__ Der Gesammtverlust an Todten, Verwundeten und Ver- mißten betrug 2 Offiziere, 73 Mann.

Es erscheint nicht erforderlich, dem Bericht noch etwas hin- zuzufügen.

__ Wir bedauern, nicht wie der »Gaulois« in der Lage zu sein, dieser Relation eine perspektivische Ansicht des Schlachtfeldes bei- fügen zu können. Die zum Kriege disponiblen Mittel reichen nicht aus, derartige JAllusirationen für alle die Schlachten zu zu liefern, welche die Phantasie der französischen Journalisten zu erschaffen vermag.

Die schwierige Situation, welche Anfangs vorlag, ift heute geschwunden, mithin kein Grund vorhanden, mit der so ruhm- vollen Wahrheit noch länger zurückzuhalten. Ulebersichten über den inneren Zusanänenhang werden in ähnlicher Weise stets gegeben werden , sobald die Verhältnisse es irgend gestatten, auch fann der Berichterstattung nunmehr ein größerer Spiel- raum eröffnet werden.

, Der Jubel über die glänzenden Siege unserer Truppen erfüllt gegenwärtig alle Städte und Gauen des weiten deutschen Vaterlandes. Täglich liegen uns zahlreiche Nachrichten vor Über die Eindrücke , welche die Siegesnachrichten hervorriefen. So beute aus Danzig, aus vielen Orten der Provinz Posen, aus Hannover, Côln, Hagen, &lensburg, Wiesbaden, Rosto, Neu- Streliß, Weima1, Leipzig, Chemniy u. a. Allerwärts prangten die Städte im Flaggenshmuck und begrüßten den Sieg der deutschen Waffen mit Kanonendonner. Im Tyne-Fluß (in England) hatten sämmtliche dort liegende norddeutsche Schiffe u Ehren des von der deutschen Armee erfochtenen Sieges ihre

laggen entfaltet. Auch die auf der Newa liegenden deutschen Scbiffe prangten beim Eintreffen der Siegesnachricht alsbald in vollstem Farbenshmudck.

Weiter liegen heute vom Kriegsschauplagz folgende Nachrichten vor:

Saarbrücken, Donnerstag, 11. August, Nachmittags 2 Uhr 40 Minuten. d

Se. Majestät der König erlassen soeben, Mittags 12 Uhr, nachstehende Proklamation an das franzöfische Volk:

Nous Guillaume, roi de Prusse, saisons savoir ce qui suit aux habitants des territoires français occupés par les armées allemandes. L’empereur Napoléon ayant attaqué par terre et par mer la nation allemande, qui désirait et désire encore vivre en paix avec le peuple frangais, j’ai pris le commandement des armées allemandes pour repousser l’agression et j’ai été amené par les évène- ments militaires à passer les frontières de la France. Je fais la guerre aux soldats et non aux citoyens français. Ceux-ci continueront par consequent, à jouir d’une sécu- rité pour leurs personnes et leurs biens. aussi longtemps. qu’ils ne me priveront pas eux-mêmes par des entreprises hostiles contre les troupes allemandes du droit de leur ac- corder maprotection. Les généraux commandants des diffe- rents corps détermineront par des dispositions spéciales qui seront portées à la connaissance du public les me- SUres à Pprendre envers les communes ou les personnes qui se mettraient en contradiction avec les usages de la guerre, ils régleront de la même manière. tout ce qui Se rTapporte aux requisitions, qui seront jugées néces- Saires pour les besoins des troupes et ils fixeront la disférence du cours entre les valeurs allemands et fran- Çais, afin de faciliter les transactions individuelles entre les troupes et les habitants. Guillaume.

Wir Wilhelm, König von Preußen, thun den Bewob-

nern der dur die deutschen Armecn beseßten französischen Ge- bietstbeile zu wissen, was folgt: Nachdem der Kaiser Napoleon

Gegen 12 Uhr rückten auf dem rechten feindlichen Flügel

die deutsche Nation, welcde wünschte und noch wünsch{t, mit

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