1870 / 202 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Erwartung isst im vollsten Maße eingetroffen. Während in den Zeiten der Uneinigkeit Deutschlands die französischen Armeen meist mit unfehlbarer Sicherheit den Vorstoß gegen die deutschen Grenzen richten und das alte Objekt ihrer Er- oberungégelüste, die Pfalz überziechen konnten, ijt es dies- mal den Truppen der Süd - Armee, in der vornehmlich alle Stämme unseres Vaterlandes vertreten find, gelun- gen, ihre Operationen auf Feindes Land zu beginnen. Die Erstürmung der Weißenburger Linien, Über die gestern ausführlicher berichtet wurde, hat unserer tapferen Armee die QZugänge des Elsasses eröffnet.

Ueber die Theilnahme des Ober-Commandeurs an dem Gefecht vom 4. August haben wir noch nachzuholen, daß der Kronprinz mit seinem Stabe und der Suite Landau um 5% Uhr Morgens verlassen hatte. Troy des Regenwetters, das {hon am Abend vorher eingetreten war und seit 4 Uhr Mor- gens heftiger wurde, hatten sich zahlreiche Menschenmengen in den Straßen zusammengefunden, um Se. Königl. Hoheit zu begrüßen. Morgens 94 Uhr erreichte der Kronprinz das Schlachtfeld, wo soeben die ersten Schüsse gewechselt wurden. Den General- Lieutenant v. Blumenthal und die Offiziere des Hauptquartiers an Seiner Seite, nahm Se. Königliche Hoheit Stellung auf den Höhen von Schweigen, unmittelbar vor Weißenburg 1n nordöstlicher Richtung. Von hier aus wurde das Gefecht ge- leitet, die Ordonnanzen nach den verschiedenen Seiten der Front entsendet. Die Bayern kämpften auf der rechten (westlichen) Seite der Hauptstraße, die von Bergzabern her auf Weißen- burg ausläust. Sie hatten den Feind in den Mauern der Stadt und auf den beträchtlichen Anhöhen, welche diese in {üdwestliher Richtung umgeben, dem Cherholle, vor si. Die Preußen standen links auf dem Hügelterrain bei Wind- hof, das gegen die Stadt zu abfällt und durch einen 10 bis 12 Fuß breiten Bach von der Hauptstraße getrennt ist. Auch ihre Operationsbasis war eine doppelte. Sie hatten ein- mal die Stadt im Centrum zu beschießen und dann die Geisdorfer Höhen zu nehmen, die von Altstadt aus, vor Weißenburg, in östlicher Biegung aufsteigen. Hier, wo der Feind auf vielfa coupirtem Terrain in bester Deckung stand und die Truppen, auf die er das meiste Vertrauen seßte, die Turcos, aufgestellt hatte, fiel die Entscheidung des Tages. Das Königs-Grenadier-Regiment erwarb sich durch unübertreffliche Ruhe seines Vorgehens die größte Auszeichnung. Es suchte sofort die unmittelbare Nähe des Gegners. Ohne daß auch nur ein Schuß auf seiner Seite gefallen wäre, stürzte es fich mit Bajonett - Attake gegen die feindlihe Jnfanterie, die den tapfersten Widerstand leistete. Es kam zu einem furcht- baren Handgemenge, von dessen vernichtender raft der Anblick des Schlachtfeldes Zeugniß ablegt. Das Regiment verlor 10 von seinen Offizieren als Todte, 12 als Verwundete, das 58.,, das mit demselben Heldenfeuer vorgedrungen war, 5 Todte und 10 Verwundete aus seinem Offizier-Corps. Um 125 Uhr wichen die Franzosen und ergrissen nun eiligst die Fluchtlinien, gegen Süden zu. Weißenburg, das an mehreren Stellen brannte, war inzwischen von unseren Truppen eingenommen und beseht worden. Um 1!/, Uhr ritt der Kron- prinz dur Altenstadt nah dem Schlachtfeld auf den Geisberger Höhen, wurde von den Truppen überall mit stürmischem Jubel empfangen und erkundigte sih theilnehmend nah den Verwun- deten und den Todten. Das auptquartier blieb die Nacht über in Shweighofen an der Weißenburger Straße, / Stunde von der eroberten Stadt entfernt.

Der Erfolg dieses Tages darf ohne Ueberschäßung ein glänzender genannt werden. Der Feind stand 1n überlegener Position, er hatte seine besten Truppen im Feuer, die Krieg8waffen, von denen er sich nach seiner eigenen Aussage die Resultate dieses Feldzuges ver- \prah, in Thätigkeit. Er hat in leßterer Beziehung eine arge Enttäuschung erfahren müssen. Die Mitrailleusen- Batterie, roelche die Turcos mit sih sÜhrten, ist nur zu drei- maligem Abfeuern gekommen, ohne den Unsrigen haden zu thun. Bald nah begonnenem Kampfe plaßte eine preußishe Bombe in dieser Batterie, machte die Geschüße unbrauchbar und richtete unter der bedienenden Mannschaft die größte Verheerung an. Daraufhin hielt der Feind es für ge- rathen, seine »Höllenmaschine« abfahren zu lassen, damit sie nicht in die Hände der deutschen Truppen fielen. Was idie Turcos anbetrifft, so wurden sie von unseren Soldaten mit der- selben Kaltblütigkeit empfangen, wie jede andere Truppe. Die Zahl der Gefangenen aus ihren Reihen ist eine ziemlich ansehnliche. Die Marschbewegungen sind, Dank dieser Schlacht, im rich- tigsten Fortgange. Der Feind hat sich auf Hagenau zurü gezogen. Es scheint, als ob die erste Niederlage auf die Stimmungen der französishen Armee bereits einen deprimirenden Einfluß ausgeübt hat. Wo sie den Anmarsch unserer Vortruppen gewahrt , wendet fie sich eiligst rüdwärts,

so z. B. am 5. August bei Selz. Mit welcher Eile ihr Abmarsch erfolgt, ist daraus zu schließen, daß Kochgeschirr, Montirungs- stücke, selbst Portemonnais, deren eine ganze Anzahl gefunden sind, in den Lägern zurückgelassen worden. Das Hauptquar-

tier befindet sich heute hier. 6. August. Die Südarmee hat cinen glänzenden und

entscheidenden Sieg über die Franzosen erfochten. Der Haupt- punkt der überaus blutigen Schlacht, die Morgens 4 Uhr be- gann und bis

Dorf Wörth, 14 Meile von Sulz.

während der Schlacht per denen des Feindes bedeutend überwogen werden. geben; darunter sind 100 nicht verwundete Offiziere.

dem wurden zwei: französische Adler, trailleusen erbeutet. Marschall Mac Mahon ,

in aufgelöster Flucht zurückgezogen , (Prinz Albrecht - Vater Königliche die Verfolgung zu übernehmen.

Hoheit) haben Der Kronprinz,

ten Ausdehnung,

9 Uhr Abends.

gegen Empfang die Volk8hymne und den Preußenmarsch.

zum

richten vor: München, 12. August.

folgende Meldung: Das erste bayerische Armee-Corps

Bivouak bei Diemeringen (Dor ment Saverne).

Aus dem badischen Hauptquartier zu Gunsteti, 7. August. (Karlsr. Ztg.) So eben wurde das Gepäck des Mar

\halls Mac Mahon eingebracht , marsch begriffen. Betriebe.

vom frühen Morgen an in gemessenen Pausen starke tionen. Straßburg is} seit gestern nun auch gegen den lichen Verkehr abgeschlossen und die vernommenen SchÜ ten offenbar von Spren Umgebung der Festung her.

Telegramm vor: Aus Met, | gemeldet: Kein neuer Zusammenstoß mit dem Feinde. rend des ganzen Tages fortwährend Regen. Die Festung Straßburg umschließt, nah die RheinfeldzÜge, eine Stadt von mehr als 85,000 Einwohnern, deren Mittelpunkt nid mehr als 15 entfernt is, Il, welche Kanal in Verbindung, von der Jll rechts abzweigt und mit dem Rhein - Marne - Kanal sil furz vor dessen Einmündung vereinigt. Die Stadtbefestigung beste aus einer mit nassen Gräben bastionirten Enceinte, an einzelne!

Wäh

Die Nord- und Südfront sind auch die fortifikatorish \{wächsten, während die dem Rhein zugekeht! Gron! eine von der Fortseßung der Stadtbefestigung umshlossen

itadelle weit hinaus schiebt. Dieselbe besteht in einem geschlossen Werk von fünf kleinen Bastionen, welche den Enceinten - Wall üb höhen, der seinerseits nach N. und nah O. von je einem Hornwt umlagert wird. Diese Fortifikationen sind alt, in ihrer Kapital liegen die Rheinpassagen von Kehl; die von ebendaher fomment Chalissee führt senkrecht auf die Ostseite der Citadelle los, wendet s dann um die Südfront derselben herum und liegt ebenso unter d! Kanonen der Festung, wie die Eisenbahn, welche von Kehl um di Südfront der Citadelle und der Stadtenceinte herum über die Jll e und mit den beiden andern Eisenbahnen \ich hinter der Porte de S/ verne in einem Bahnhof sammelt. Derselbe liegt also hinter d! Nordwestfront der Festung, auf deren Ausbau und zwar durch V0!

legung großer Hornwerke 2c. mit bombensichern Räumen man um

gegen 5 Uhr Nachmittags währte, war das f Die Franzosen fochten | unter den Marschällen Mac Mahon und Canrobert mit star- | ken Truppencorps, von denen ein Theil erst kurz vor und F Eisenbahn herzugeführt worden war. f Viele unserer Regimenter haben schwere Verluste, die aber von F Die Zahl der F Gefangenen läßt sich mit Sicherheit schon jeßt auf —— h f ußer- F

40 Feldgeshüße und 6 Mi- F verwundet , zog F si frühzeitig aus der Schlacht zurü. Divisions - General | Raoul ist schwer verwundet. Die feindlichen Linien haben \sich F die 3. und 4. Division F ume F geben von den im Hauptquartier anwesenden Fürsllichkeiten, dem Stabe und der Suite, leitete die Schlacht von einer An- | höhe unmittelbar vor Wörth. Nach beendetem Kampfe besi: F tigte Se. Königliche Hoheit das Schlachtfeld in seiner gesamm | von den siegreichen Truppen mit Jubel be- f grüßt. Dic Rückkehr in das Hauptquartier Sulz erfolgte erst f Die Kapelle des 82. Regiments spielte |

Weiter licgen vom Kriegsschauplaße folgende Nach-|

Das Königliche Kriegs-Ministerium veröffentlicht amilis esindel F

sih nah vollendetem O E e E A T A | s I 0 f

darunter selbst das Toiletten-| geräth seiner Damen. Unsere Truppen sind bereits im Bor} Von Sulz bis Weißenburg is die Eisenbahn| für unsere Zwecke vollständig in Stand geseyt und in eifrigstem}

Karlsruhe, 8. August. (Karlsr. Z.) In der Nähe vorn} Straßburg und bis über Rastatt herunter hörte man heut} DetonaFf

ewöhnF e rührF ungen an den Verkehrswegen in def

Französischerseits liegt vom Kriegsshauplay folgende} 11, August, Abends 8 Uhr 20 Minuten wit!

» Der Rhein uni} von G. C. v. Widdern, Berlin bei Mittler u. Sohn-F

Meile vom linken Ufer des Rheins (Schiffahrtsarn} Mit diesem Strom steht Straßburg durch die \chifbal! 2 Meilen unterhalb Kehl mündet, und durch eint welcher noch innerhalb der Stadt \\|

Stellen verstärkt durch Grabenscheeren und vorgeschobene Envelopp("| die bei weitem ausgedehntesten , abt}

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mehr Bedacht genommen hat, als dieselbe niht in dem Jnundations- gebiet liegt, welches sih zuverlässigen Nachrichten zufolge ee die Ls Süd- und Osftfront erstreckt und wofür solide Schleußeneinrihtungen E der Jll wie die des Rhone-Rhein-Kanals in Verwendung Met, Plaß erster Klasse mit einer Minimal-Kriegsbeseßun von 10,000 Mann. Jnnerhalb der Festung 1) Arsenal PArtillerte und 2) Arsenal du Géniez; ersteres arbeitet und deponirt sämmtliches Artilleriematerial, als Laffetten, Wagen und Zubehör, das andere Arsenal arbeitet und bewahrt auf: das Pionierhandwerkszeug und die E (auch Pontons) für die Festungs- und Feldtruppen der esammten lrmee. 3) Pulverfabrik und 4) Schmiedewerkstatt (korge). ie Festung ist Depotplaß und Fabrik zugleich, dadurch also sehr selbständig. Meß sammelt resp. sperrt 4 Eisenbahnen, d. h. es ist der Schnittpunkt für ein Schienenkreuz, dessen eine Linie von Lüttich- Luxemburg kommend über Thionville der Mosel entlang folgt, und deren andere Paris und das Lager von Chalons über Verdun und die Mosel senkrecht hinweg am kürzesten mit dem Mittelrhein in Ver- bindung bringt. Alle diese Schienen werden südlih der Stadt inner- halb der Festung, speziell in dem Jnundationsbereih zwischen der Mosel und der Seille gesammelt. Die Festung selbst umscließt eine völlig in der Niederung gelegene Stadt von über 55,000 Einwohnern, von 1velcher der größere Theil auf der Halbinsel zwischen der rets mündenden Seille und dem ersten (schiffbaren) Moselarm s#o gelegen ist, daß die Seille abermals innerhalb derselben noch eine Jnsel bildet. Jenseits der »schiffbaren« Mosel und auf der andern Seite von dem »Hauptsrrom« der Mosel, deren Schiffahrtsfähigkeit durch ein großes Wehr gestört ist, liegen zwei flache Jnseln, von denen die südliche nur Festungswerke trägt, die andere größere aber noch von einem ansehn- lihen Stadtviertel bebaut ist. Von der zuleßt genannten Jnsel (Jsle de Chambière) führen zwei Pontonbrücken an das linke Ufer resp. in den großen, durch 4 Bastione mit Grabenscheeren, doppelten Raveli- nen und andern Außen1wwerken versehenen Brückenkopf, »Fort Moselle«, Die Stadt wird also mehrfach durch Flußrinnen zerlegt, über die hinweg eine durchaus hinreichende Anzahl von festen Brücken führt, und hat ihre eigene unregelmäßig bastionirte Enceinte, die wegen der zum Theil für die Füllung der Wallgräben benußten Flußläufe um so weniger zugänglich ist, als die Wasser der verschiedenen Moselarme, wie die der Seille bei einer Belagerung des Plaßes zur Jnundation e A E Süd- und E verwendet wer- / welcher, wie erwähnt, auch di i s

sammelt werden. A

Kiel, 10. August. (Kriegs-Jtg.) Die Armirung der Wer bei Friedrih®8ort und Laboe, welche den Eingang Tun Meer: busen vertheidigen, ist vollendet. Es wurden französische Panzerschiffe ais in Sicht von Femarn und bei Bylk am Ein- gange zum Kieler Hafen gemeldet. Einem Briefe aus Apen- rade zufolge sah man daselbst in einer Entfernung von 24 Meilen von Sonderburg fünf französische Panzerschiffe.

Wustrow, 9. August. (M. A) Heute Nachmittag passirten hier wieder 6 französische Kriegsdampfer, unter welchen das Admiralschiff, an der Flagge kenntlich, bemerkt wurde. Die Schiffe kamen aus dem Belt und steuerten nach Nordosten.

Vom heiligen Damm (bei Doberan), 9. August. M. A.) Heute Nachmittag zwischen 2 und 3 Uhr kamen hier

französische Kriegsschiffe in Sicht, 4 Dreimaster und 1 Zwei- master, welche anfänglih den Cours nach Osten, später nach Nordosten steuerten. Sie fuhren der Küste ziemlih nahe, so daß man glauben durfte, sie hegten die Absicht, der Nachbar- haft einen Besuch abzustatten. An einem Segelschiffe, dem n ziemlih nahe waren, fuhren sie_ ruhig vorüber. Gegen

bend waren sie vollständig aus Sicht entschwunden. Die Fahrt war eine ziemlich langsame.

Wangeroge, 8. August. (Kiel. K.) Unser Panzer- geshwader ist, von dem Dampf-Aviso »Cuxhaven« begleitet, nachdem dasselbe 2 Tage in der Nordsee gekreuzt, ohne auf den Feind zu stoßen, gestern in den Jahdebusen wieder eingelaufen.

London, 8. August. Aus Dover wird gemeldet, daß daselbst wieder ein französisches Widderschiff vorbeipassirt ist, diesmal einen westlichen Cours verfolgend; man glaubt, daß es das nämliche sei, welches am Sonnabend früh nah d eo g E ¿M T Falle wäre dasselbe

ür rd- oder ce bestimmt, sondern k deutshen Kauffahrern. | P (0 E

Kopenhagen, 9. August. Eine französische Schrauben- korvette, von nordwärts kommend, ankerte gestern Vormittag im inneren Hafen.

Nach Beendigung der Zeichnungen auf die Zprozentige Bunde®anleihe dürfte es von leit sein, D lcberblee Über die an den bedeutenderen Pläßen des Bunde®gebietes ge- zeichneten Summen zu gewinnen.

Die nachfolgende Zusammenstellung erstreckt sich auf die- jenigen Städte, in welchen mehr als 200,000 Thlr. gezeichnet | worden sind. Dieselben sind nah der Höhe der gezeichneten Beträge geordnet. In Bezug auf die in Berlin gezeichnete | Summe möge besonders darauf hingewiesen werden, daß unter | den Zeichnungen manche enthalten sind, welche nicht als speciell

|

von der Preußischen Bank 5 Millionen gezeichnet worden. Au e E S in O duvital ausgebreiteten B / | eihnungen für Kapitalisten i io schen S E S abei, Sf a daa Bezeichnel sind nah vorläufiger Feststellung: in Berlin A 00 Thlr, in Hamburg 5,900,000 T G in Breslau R Thlr., in Cöln 2,617,600 Thlr., in ¿Frankfurt a. M. 476,300 Thir, in Leipzig 1,875,450 Thlr., in Stettin 1,765,400 Thlr, in Magdeburg 1,589,450 Thlr., in Königsberg i. Pr. 1,430,700 Thlr. , in Bremen 760,550 Thlr. , in Eiberfeld 734,650 Thlr., in Dreêëden 727,300 Thlr., in Danzig 653,950 Thlr., in Aachen 540,950 Thlr., in Hannover 441,150 Thlr. in Cassel 422850 Thlr., in Biclefeld 415,350 Thlr, in Altona 414,26 Thlr., in Halle a. S. 412,000 Thlr., in Frankfurt a. O 396,100 Tblr. , in Posen 393,650 Thlr. , in Braunschweig 366,290 Thlr., in Görliß 326,150 Thlr., in Crefeld 312,850 Thlr, in Darmstadt 308450 Thlr. , in Stralsund 304,550 Thir n in Essen 286,390 Thlr. , in Bromberg 235,550 Thlr. , i E E Es r q ; Dan 217,950 Thlr. , in j r., in L i issel-

bort 203120 ble / eck 210,000 Thlr., in Düssel

Cöln, 11. August. Die englishe Post aus 10. S E ausgeblieben. F O

Ï achsen. otha, 10, August. Die Geseßsammlu lnanibelie Les be Sbliet e das Reis s

s en ollen und gemeinschaftli y 3 A E 2 16 Juli S0 E

Hessen. Darmstadt, 6. August. Das heute erschi Regierungsblatt -Nr. 38 enthält: I. O die Me Eichgebühren betreffend. 11. Bekanntmachung Großherzoglichen Ministeriums der Finanzen, die Aufnahme von Branntwein, für welchen Steuervergütung geleistet wird, in öffentliche Nieder- lagen betreffend. In Gemäßdeit eincs Beschlusses des Bundes- rathes des Zollvereins wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß von inländishem Branntwein, welcher, nachdem er unter Gewährung der Steuervergütung in öffentliche Niederlagen aufgenommen worden war, von da in den freien Verkebr des Großherzogthums und der mit demselben in Branntweinsteuer- gemeinschaft stehenden Staaten zurückverseßt werden soll, die Uebergangsabgabe (§. 3 der Verordnung vom 19, Mai d. I., die Besteuerung des Branntweins betressend) zu entrichten ist.

8. August. Se. Königliche Hoheit der Großherzog hat laut Ausschreibens Großherzoglicben Ober-Konsistoriuums an die evangelishen Pfarrämter angeordnet, daß während der Dauer des Krieges mit Frankreich in das sonntägliche Kirchen- gebet ein Bittgebet um den Sieg eingeschaltet werde. Das Großherzogliche Ober-Konsistorium hat ferner den evangelischen Pfarrämtern anheimgegeben, während der Krieg8zeit überall, wo sih das Bedürfniß regt, neben den sonntäglihen Gottes- diensten auch in wöchentlichen Betstunden ihre Gemeinden mit dem Troste des göttlichen Wortes -zu erquicken.

_ Württemberg. Stuttgart, 7. August. (St. A. f. W.) Die Nachrichten von dem glänzenden Erfolg der deutschen Waf- [e bei Wörth, welche gestern Abends spät sich mit Blißes- nelle verbreiteten , s{hlugen zündend in die Bevölkerung. Große Volk8massen bewegten sih durch die Straßen und zogen vor das Schloß, um dem König über diesen Erfolg der deut- hen Waffen ihre Freude auszudrücken. Der König und die Königin erschienen auf dem Balkon des Sc&losses, um zu danken. Auch vor den Wohnungen der Minister der auswär- tigen Angelegenheiten und des Krieg8wesens, des preukischen und bayerischen Gesandten fanden Demonstrationen der Freude über die Waffenerfolge des deutschen Heeres statt.

Se. Majestät der König ließ anordnen, daß heute in allen Kirchen der Stadt aus Anlaß des erfohtenen Sieg ein be- sonderes Dankgebet stattfinde.

Bayern. München, 8. August. Einige 28 Professoren der hiesigen Universität , lauter Laien , unkerzeichneten eine Er- Uns gegen die Ockumenicität des vaticanischen Konzils und gegen das Unfchlbarkeitsdogma insbesondere.

Belgien. Brüssel, 11. Augusi. (W. T. B.) Der »Etoile belge« veröffentliht ein Schreiben des Lerzog8 von Aumale an den französischen Kriegs - Minister, in welchem er sagt: Sie rufen alle Franzosen zum Kampfe für die Vertheidi- gung des Vaterlandes auf. Jch bin ein französischer und taug- licher Soldat, ih bekleide den Rang cines Divisions - Generals und verlange, in der aftiven Armee verwendet zu werden. Ebenfo begehrt der Herzog von Chartres als Franzo'e und ebe- maliger Offizier eine Anstellung in der Feldarmee. Mein glühendster Wunsch ist, für das Vaterland zu kämpfen, sei es auch nur als einfacher Freiwilliger. ;

Man versichert, daß sämmtlice Prinzen aus dem Hause Orleans gegenwärtig in Brüssel versammelt seien. E

von Berlin herrührend betrachtet werden können, So sind z. B.

Die »Jndependence belgc« schreibt: Mehrere Journale

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