1870 / 209 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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{oß. Das kleine französishe Corps blieb daher an diefem festen Plaß, wo es von deutschen Truppen cernirt werden wird. Schon seit dem Auêrücken von Sulz hatte man eine stärkere militärishe Bedeckung des Hauptquartiers für noth- wendig befunden. Eine Escadron Ulanen begleitete den Bor- trab, der von dem Kronprinzen, den Fürsten und den Suiten ebildet wird; zum Schuß der Wagenburg dagegen war Jn- Viitlerle , und zwar ein Bataillon der 82 er, herangezogen worden. Jn Ober-Moddern trat an die Stelle der lehteren auf Befehl Sr. Kgl. Hobeit ein Bataillon von dem58. Regiment, das bei Weißenburg und Wörth in erster Linie gefochten hat, dafür aber auch an Offizieren, von denen nur 3 unverwundet geblieben sind, und an Mannschaften stark decimirt ist. Das Bataillon, das jeßt von dem Hauptmann Wernicke geführt wird, stand bei Weißenburg unter Führung des Majors von Grönenfeld, der hier den Heldentod fand, Die Fahne wurde von 3 Kugeln durlöchert, Sergeant Deptschinski, der sie trug, wurde tödtlich getroffen. Pr. - Lieutenant Baron ergriff darauf das Banner und mit seiner Sektion vorstürmend war er der Erste, der die eroberte Stadt Weißenburg betrat. Von diesen Truppen es- kortirt, wird heute (10, August) das Hauptquartier seinen Vor- marsch durch die Vogesen beginnen.

Offizielle militärische Nachrichten.

Bericht Über das Gefecht bei Weißenburg. Der Kronprinz hatte die Absicht, am 5. August mit der Armce bis an die Lauter vorzurücken und dieselbe mit den Vortrup- pen zu überschreiten. Es mußte zu diesem Qweck der Bien- wald auf 4 Straßen durchschritten werden. Der Feind follte, wo er angetroffen würde, zurückgeworfen werden. Die Marsch - Ordnung für die einzelnen Kolonnen bestimmte : 1) Die Division Bothmer, die Avantgarde dirigirt sih auf Weißenburg und sucht si in Besi der Stadt zu seßen. Sie hat ihre rechte Flanke durch Entsendung eines Detachements Über Bellenborn nach dem Bobenthal zu sichern und bricht um 6 Uhr früh aus ihren Bivouaks auf. 2) Der Rest des Corps Harfmann mit der Division Walther bricht um 4 Ubr früh aus den BVivouaks auf und marschirt mit Umgehung von Landau über Jmpflingen und Bergzabern nah Ober- Otterbach. 3) Die Kavallerie - Division konzentrirt sih südlich Merêheim um 6 Uhr früh und marschirt über Insheim, Rohr- bac, Billigheim, 4000/ wesilih Ober - Otterbach. 4) Das V. Corps bricht um 4 Uhr früh aus dem Bivouak bei Billigheim auf und mar- schirt Über Barbelroth und Nieder-Otterbach auf Groß - Stein- feld und Kaps8weyer. Es formirt seine besondere Avant- arde, die bei St. Remy und Waghäusel die Lauter Üüber- fhreitet und auf den jenseitigen Höhen Vorposten ausseßt. 9) Das XI. Corps bricht um 4 Uhr früh von Rohrbach auf und dirigirt sih über Steinweiler, Winden, Scheidt durch den Bienwald auf die Bienwaldshütte. Es formirt seine besondere Avantgarde, die über die Lauter vordringt und auf den jensei- tigen Höhen Vorposten auf der großen Straße nah Lauterburg , sucht sich in Besiß dieses Orts zu seyen und seßt auf dem jenseitigen Ufer Vor- posten aus. 7) Das Corps von der aus den Bivouaks auf und Straße über Rülzheim nah Langenkandel, wo es west- lih dieses Orts Bivouaks bezieht. 8) Das Hauptquartier wird voraussichtlich nah Nieder-Otterbach verlegt werden. Am Morgen des 4. August traten, diesen Dispositionen gemäß, sämmtliche Kolonnen den Vormarsch an. Der Kron- prinz traf bei trübem, regnerishen Wetter auf den Höhen öst- lih von Schweigen ein; gleichzeitig fielen die ersten Schüsse vor Weißenburg, gegen welchen Ort die Avantgarde der Divi- sion Vothmer zum Angriff vorging. Weißenburg besißt eine

völlig geschlossene Enceinte aus Wall und Graben, Die Thore waren geschlossen und stark verbarrikadirt. Der Or wax- mit 2 Bataillonen , je eines vom 1. Regie

ment Turcos und vom 74. Linien-Infanteric-Regiment beseßt. |

Auf den Höhen südlich Weißenburg entwielten sich 2 andere Bataillone in Linie und eine Batterie. Die Avantgarde der

Geuergefecht gegen Weißenburg.

zwei Stillen Feuer a!:8, doch schien ein Sturm unter Berücksichti-

gung der lokalen Verhältnisse vorläufig nicht rathsam,

zog es mit Recht vor, die Erfolge der übrigen Kolonnen abzu-

warten und beschränkte si deShalb auf dieser Stelle auf ein

hinhaltendes Feuergefecht,

__ Das V. Corps hatte die 9. Division an der Tôte.

Avantgarde, 17.

bei der St. B

Um 9°/, Ubr

Nemy-Müble und

| H bei Waghäusel dirigirt worden, debouchirten

die Têten dicser Kolonnen jenseits

Barbelroth, KapeUen bis an den Otterbach,

ausSseßt. 6) Das Corps Werder marschirt

Tann bricht um 4 Uhr marschirt auf der großen

Man

DIE l, Infanterie-Brigade, war auf die Uebergänge |

N E atai _fheilweise mit s{hweren Verlusten, die Aufgabe des Tages glän- Division Bothmer, von der Besaßung Weißenburgs mit Feuer | [9 E E N empfangen, eniwickelte lhre drei Bataillone, das Chevaurleger-Re- gimentund 1 Batterie südlich Schweigen und eröffnete ein lebhaftes In diesem Ort brach sehr bald an

der Lauter, und formirten sich zum Angriff auf Guttenhof und die nebenliegenden Höhen, von denen aus der Feind un? 10 Uhr ein lebhaftes Geschüßfeuer eröffnete. Als dem Gene- ral-Kommando des V. Armee-Corps gemeldet wurde , daß die bayerishe Division Bothmer vor Weißenburg stark engagirt sei, erhielt die 18. Infanterie - Brigade, unter General - Major von Voigts - Rhe, den Befehl, gegen Al- tenstadt und über diesen Ort hinaus gegen den ecisberg vorzugehen.

Um 11 Uhr rückte die Tête der Brigade gegen Altenstadt heran. Um 11%, Uhr war der Ort genommen, und debou- chirte die Brigade am südlichen Ufer der Lauter , woselbst sie sih sogleih zum Angriff gegen den Geisberg formirte. Der Feind hatte auf dieser Höhe cine starke Position genommen. Gleichzeitig wurden 2 Bataillone vom 47. Regiment (18. Bri- gade) und 1 Bataillon vom 58. Regiment (17. Brigade), welches lehtere ebenfalls gegen Altenstadt vorgerückt war, am südlichen Lauterufer gegen Weißenburg entsandt, um die vayerische Division Bothmer bei Wegnahme diescs Ortcs zu unterstüßen. Um dieselbe Zeit, 115 Uhr, lief beim Kronprinzen die Meldung ein, daß auch die Têten des XI, Corps links neben denen des Y. eingetroffen wären. General von Bose hatte den Bienwaid und die Lauter, ohne auf Widerstand zu stoßen, durschritten und demnächst zufolge des ihm ertheilten Befehls den Vormarsch Über Schblei- thal in der Richtung auf Jngolsheim fortgeseßt. Um 11 Uhr waren die Têten des Corps auf Schleithal debouchirt und \0- gleich in der Richtung auf das Kanonenfeucr gegen den Geis- berg vorgeshickt worden.

Nach einem lebhaften Artilleriekampf von Seiten des V. Corps, an welchem sich auch ein Theil der Corps-Artillerie betheiligt hatte, avancirte um 12; Uhr die 18. Jnfanteric-Bri- gade gegen den Geisberg, während vom XI. Corps die 41. Bri- gade, welcer die Corps - Artillerie vorangeeilt war, gleichzeitig von Scbleithal her gegen diese Stellung vorrückte.

Das bloße Erscheinen dieser Truppen hatte den Feind hon gezwungen , gegen dieselben Front zu machen und den rechten &lügel zurück zu nehmen. Die preußischen Batgillone avancir- ten die steile Höhe hinan mit unübertrefflicher Ruhe und Bra- vour ; troß des mörderishen Feuers der Gegner, troß der großen Schwierigkeiten, welche der steile Abhang dem Avanciren entgegenstellte, s{hwankte die Bewegung keinen Augenbli. Unter großen Verlusten , welche namentlich das an der Tête marschirende Königs-Grenadier-Regiment Nr. 7 erlitt, wurde um 125 Uhr das vorderste Gehöft und um 1 Uhr das dahinter gelegene Schloß im ersten Anlauf genommen.

Die 1, D 9. Jäger - Bataillons eroberte um 125 Uhr ein französisches Geschüß, welches zur Flankirung des Abhanges mit der Front gegen Weißenburg ein wenig vorge- {hoben war. Mit Verlust des Geis8berges hatte die fran- zösische Stellung ihren Hauptstüßpunkt A Um 15 Uhr versuchten die Franzosen nach cinem kurzen , aber vergeblichen Offensivstoß, augenscheinli- nur zur Deckung ihres Rückzuges, der in drei Kolonnen durch -den großen Bannwald angetreten wurde. Nachdem um 14 Uhr die Artillerie beider Corps mit gutem Erfolg die abziehenden feindlichen Kolonnen beschossen hatte, übernahmen um 2 Uhr die beiden Kavallerie Regimenter der 9, und 10. Division die Verfolgung.

Der Commandeur der 4. Kavallerie-Division erhielt um 4 Uhr den Befehl, seine Regimenter bis an die Linie Weißen- burg-Altenstadt heranzuziehen.

Was die Erstürmung von Weißenburg betrifft, so griffen um 12 Uhr die Truppen der Division Bothmer gleichzeitig mit den vorerwähnten drei preußischen Bataillonen die Festung an, deren sorgfältig verbarrikadirte Thore durch die Artillerie eingeschossen werden mußten.

Bayerische und preußische Bataillone nahmen die ihnen gegenüberliegenden Eingänge im ersten Anlauf. Die Besaßung wurde gefangen genommen. Nach der Erstürmung von Weißenburg wurde das bayerische Corps Hartmann bis über den Knotenpunkt der Chausseen von Straßburg und Bitsch hin- So war von allen Truppen, wenn auch

zend gelöst.

Der erste Sieg auf französishem Boden , der Anblick der verhältnißmäßig zahlreichen französischen Gefangenen wird un- zweifelhaft die Siegeszuversicht der deutschen Truppen nur noch stärker erheben.

Uuf französischer Seite hat die Division Douay entgegen-

grmaGt vom 60, 74 und vom 1, Regiment Turcos und

"gestanden.

__ Es wurden Gefangene 78. Linien-Tnfanterie Regiment, vom 3. Husaren-Regiment.

__ Bei der Division befanden sih außerdem das 11. Regiment Chasseurs à Cchieval, sowie 3 Batterien und 1 Mitrailleusen- Batterie, von denen leßtere jedo nur 3 Schüsse auf große Entfer-

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ingen gegen Artillerie abgab, dann aber durch eine einshlagende cußische Granate, welhe die Explosion einer Mitrailleusse wirkte und große Verheerungen unter der Bedienungs8mann- aft anrichtete, zum Abfahren gezwungen wurde.

Sämmtlliche im Gefecht gewesenen diesseitigen Truppen iyouakirten u den Höhen südlich der Lauter und seßten

osten aus. “E kombinirte Corps Werder hatte Lauterberg ohne Ge- ht beseßt , eine Brigade gegen Selz vorgeschoben und Vor- osten in Anschluß an diejenigen des XI. Corps ausgeseßt,

General Douay is gefallen , sein Generalstabs - Offizier erwundet in Gefangenschaft gerathen. Die Verluste des Fein- (s an Todten und Verwundeten lassen sich nicht genau über- (hen, weil derselbe die Verwundeten auf seinem Rückzuge mit- führt hat. Circa 1000 unverwundete Gefangene, darunter ngefähr 30 Offiziere, sowie cin erobertes Geschüg fielen den Fiegern in die Hände; die diesseitigen Verluste sind bedeutend, amentlich an Offizieren. Vom V. Corps haben verloren: s 68. Regiment 5 Offiziere todt, 11 Offiziere verwundet ; das Fónigs-Grenadier-Regiment 10 Offiziere todt, 12 Offiziere ver- pundet ; das 47. Regiment 1 Offizier todt, 2 verwundet; das , Dragoner-Regiment 1 Offizicr todt ; das 5, Jäger-Bataillon Offiziere verwundet. Vom KI. preußischen Corps sind 15 Of- jiere verwundet; vom 11. bayerishen Corps 3 Offiziere todt, 4 Offiziere verwundet. Der Gesammtverlust an Mannschaften trägt Über 700 Mann an Todten und Verwundeten.

Weiter liegen vom Kriegsschauplaß folgende Nachrichten vor :

Aus dem Hauptquartier zu Brumath, 11. August, Karlsr. Ztg.): Heute Nachmittag erfolgt wieder Vormarsch uf Straßburg und hofft man, in Folge der getroffenen Vorkch- ungen Und der allen Nachrichten zufolge fortdauernd in der inwohnerschaft herrschenden Stimmung, der Festung jeßt rasch herr zu werden. Jn dieser Voraussicht sind auch die zu Fort ouis in Angriff genommenen Erdarbeiten wieder eingeste]lt vorden. Jn Fort Louis liegt eine Abtheilung Preußen unter Najor Graf Herzberg zur Bewachung der fliegenden Brücke,

Aus8demHauptquartierzuMundolsheim,12. August. ‘traßburg ist jeÿt so gut wie vollständig cernirt ; Badener und reußen , sowie einige Bayern halten die Festung in weitem Bogen von hier aus bis auf die Südseite einges{lossen. Die deschiehung hat noch nicht begonnen , doch sind alle Vorberei- ungen zu derselben getroffen. Se. Königl. Hoheit der Groß- erzog befindet sich jeßt wieder bei den Truppen ; sein Haupt- uartier ist Lampertheim. j

Die Festung Ingolstadt ist, der »Hoffm. Korr.« vom d, August zufolge, in Kriegszustand erklärt.

Karl8ruhe, 15. August. Gestern Abend fand bei Straß- urg ein kleiner Zusammenstoß zwischen badishen Vorposten nd Besaßungstruppen Straßburgs statt. |

Der amerikanische General Forsyth wird, nachdem t in Europa angelangt ist, dem weiteren Verlauf des Krieges ils Beauftragter seiner. Regierung im französischen Haupt- juartier beiwohnen, um über französische Strategie und Taktik jl berichten. Daß der amerikanische General Sheridan einge- offen ist, um dem Feldzuge im preußischen Hauptquartier izuwohnen, is bereits gemeldet.

Die weiteren französishen Nachrihten vom irieg8schauplaze lauten: A

B aris, 16. August. (Auf indirektem Wege.)

Nach dem » Journal officiel« sind Bitsch und Pfalzburg och immer von den Franzosen beseßt. |

Das » Journal officiel« vom 13. August theilt unterm 12, mit, daß das 12, Corps (General Trochu) binnen 3 Tagen einer Stärke von mehr als 35,000 Mann in Châlons sur arne gebildet sein werde. Das 13. Corps, welches bei Paris nter General Vinoy formirt wird, werde in 8 Tagen in eicher Stärke komplet sein. General Chardon de Chaumont, er Subdirektor im Infanteriebureau, hat das Kommando er eine Brigade erhalten. e WOTE Corps T Rheinarmee , welche dem Marschall Sazaine unterstellt sind, waren (\. Nr. 204 d. Bl.) durch den raphen ungenau gemeldel. Es. sind die Corps 2, 3 Un ;

Der Kaiser hat am 12. Morgens die um Mey aufge- lellten Truppen besucht. Die Haltung derselben war, wie das tanzösische Hauptquartier meldet, ausgezeichnet. _ Paris, 15- August, Abends. Offiziel wird folgende De- de des Kaisers publizirt: E

Longeville, 14. August, Abends 10 Uhr. pas

; Unsere Armee beginnt auf das linke Moselufer zurückzu-

chen. Anwesenheit feines feindlichen Corps gemeldet. Als aber die lfte der Armee über die Mosel gegangen war, griffen dice

Morgens hatten unsere Nekognosdzirungspatrouillen die

Preußen uns mit beträchtlichen Streitkräften an. »Sie wurden A vierstündigem Kampfe mit großem Verlust zurückge- wiesen. «

Paris, 16. August. Vom Kriegsshauplaß wird offiziell gemeldet : Feindliche Ulanen sind gestern bei Commercy (Stadt im Maas - Departement links der Maas, östlih von Bar - le- Duc) gesehen worden. Sie wandten sich westwärts nah Bar- le - Duc.

Kiel, 15. August. (Kiel. K) Vor Bülk zeigten si gestern Nachmittag wieder 9 Schiffe des feindlichen Geschwaders. Dem Vernehmen nach war die Flotte heute nicht mehr in Sicht.

Hamburg, 16. August. Es bestätigt si, daß der Ham- burger Dampfer »Pfeil« von den Franzosen aufgebracht ist.

Die ganze französische Flotte soll eine Besazung von 5000 bis 6000 Mann Marinetruppen an Bord haben.

London, 13. August. Aus Grimsby i} ein Telegramm folgenden Inhalts hier eingetroffen: Der Dampfer »Wakefielde, welcher am 12. hier anlangte, passirte acht französische Panzer- schiffe und drei Avisodampfer etwa 30 Meilen von der Elbe- mündung. Dieselben dampften nach ost-süd-östliher Richtung.

Heute Vormittag 95 Uhr fanden unter zahlreicher Be- theiligung in der hiesigen St. Micbaelskirche die feierlichen Exequien für den am 5. d. Mts. hierselbst verstorbenen General der Infanterie z. D., vor sciner im Jahre 1866 erfolgten Zur- dispositionsstellung General - Jnspecteur des Ingenieur - Corps und der Festungen, Fürsten Wilhelm Radziwill ftatt.

Nach der »Statistique de la France« betrug die Zahl der im Jahre 1866 wohnenden Angehörigen deutscher Staaten (mit Einschluß von Oesterreich) überhaupt 106,606, die sich der Hauptsache nah auf 13 Departements vertheilen. Es wurden nämlih gezählt in den Departements: Seine 34,271, Mosfelle. 16,023, Bas - Rhin 13,871, Haut - Rhin 13/539, Rhône 2684, Meurthe 2167, Seine - Inférieure 2080, Marne 1792, Doubs 1666, Seine-et- Oise 1593, Gironde 1351, Oise 1114, Meuse 10317 die Zahl der in den übrigen Departe- ments vorhandenen Deutschen beträgt je unter 1000. Jn Paris lebten 1866 überhaupt 30,556 Deutsche, während auf die übrigen größeren Städte: Straßburg 6862, Mülhausen 6399, Lyon 2482, Mey 1741, Havre 1371, Colmar 1175, Sarreguemines 1109, Bordeaux 939, Nancy -807, Rheims 528, Besancon 486, Mar- seille 484, Lille 291, Dyon 258, Troyes 209 treffen.

Hannover, 15. August. Der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin und der Herzog von Sachsen- Altenburg verließen am 13ten, Abends 7 Uhr 30 Minuten, unsere Stadt, nachdem am Vormittage die Garde-Landwehr- Regimenter vor denselben eine Parade gehabt, um sich nah

acburg zu begeben. 5 Baden. ge 15. August. ahlreihe aus

Frankreich ausgewiesene Deutsche find an der Schweizergrenze angelangt.

Aus dem Wolff’ shen Telegraphen-Bureau.

London, 15. August. Jn Calais liegt fortwährend ein Dampfschiff bereit, um die Kaiserin der Franzosen nöthigen- falls herüberzubringen. Calais 1st in Belagerungszustand erklärt, angeblih wegen der vielen französischen Flüchtlinge in Dover.

Fortseuung des Nichtamtli eun in dez Beilage.

Statistische Nachrichten. E

Der so eben erschienene Kalender für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1871 (Dresden, C. Heinri) enthält außer dem astronomischen Kalender eine Uebersicht Über unser Planetensystem, cinen Aufsaß über das Klima im Königreich Sachsen ; die Eintheilung und Bevölkerung des Königreichs Sachsen (leßtere nad) den Ergebnissen der Zäblung vom 3. Dezember 1867) mit den Verwaltungs- und Regierung®bezirken, den Jurisdiktionsbezirfen, den Steuerverwaltungs- bezirken, den Medizinalbezirken, den Ephoraibeziiken und den Landiwebr- und Aushebungsbezirken; ferner ein Verzeichniß sämmtlicher Städte im Königreich Sachsen mit Angabe der Lage na geographise Länge und Breite, Länge von Leipzig, Höhe über der Ostsee, Einwohnerzahl 1867 ; die Hauptergebni)]e sämmtlicher Bolfkszählungen im Königreich Sachsen von 1834—1867 / Geburten, Trauungen Und „Sterl falle im Königreich Sachsen 1834—1867; Viebstand 1834-—186 4 ; as E 1846—1868; Sparkassen 1845—1867; Eisenbahnen 1837— 1867 ; endli nach dem Verzeichniß der Messen und Märkte im Jahre [871 Tafeln zur gegenseitigen Verwandlung der sächsiswen Maße und Gewichte in

metrische.i