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Um 102 Uhr dirigirte \sich eine französishe Brigade von Morsbronn her gegen Gunstett.
Aber auch Seitens der 21. Division war auf dem rechten Flügel 1 Bataillon des Regiments Nr. 87 in den Niederwald vorgeschoben worden, und während die um eine zweite Batterie, sowie cine Mitrailleusen-Batterie verstärkte französische Artillerie feuerte, waren aus dem Gros 2 Bataillone auf Gunstett und Z in der Schlucht nördlich des Dorfes vorgerückt. Qwroischen beiden Theilen stand fortgesetzt die diesseitige Artillerie in Position.
Bald darauf erschienen noch 2 französishe Batterien auf der
vorspringenden Höhe östlich von Elsashausen , den preußischen Angriff flankirend. Dieselben wurde aber wesentlich dur eine nördlich Spachbach aufgestellee Batterie des V. Armee-Corps abgelenkt. Der feindliche Jnfanterie-Angriff auf Gunstett wurde zurückgewiesen und die französischen Schüßen nisteten sich jen- seits des Sauerbaches ein. Nunmehr erschien die französische Infanterie in größeren Massen auf den Höhen, scheinbar ent- schlossen, zum Angriff vorzugehen.
Um 11 Uhr traf General von Bose in Gunstett ein, die Ankunft der 22. Division, sowie der Corps-Artillerie verheißend.
Eine halbe Stunde später unternahm der Feind mit grÖö- ßeren Kräften einen zweiten Angriff auf Gunstett, welcher bis an die Enceinte des Dorfes durchgeführt wurde. Mit Hülfe des inzwischen eingetroffenen Jäger - Bataillons Nr. 11 wurde derselbe aber ebenfalls unter großem Verlust des Feindes zu- rüdkgéwiesen.
Gegen 12 Uhr erschien nun auch die 22. Division südlich Gunstett, in der Richtung auf Eberbach und Albrecht8häuser- Hof vorgehend. Französische Jufanterie in bedeutender Stärke trat ihr von Morsbronn her entgegen, wurde aber zurük- gedrängt und die Divisions- Artillerie vereinigte sich mit der- en der 21, Division. Beide Divisionen des KAI. Corps
gingen nun in engster Vereinigung vorwärts. Zwischen Elsas- hausen und Wörth standen französische Batterien.
Um 12", Uhr ging beim General von Werder der schrift- lihe Befehl Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen ein, es solle das Corps Werder nach JQurüclassung eines Regiments südlich Souly zum Schuye des Hauptquartiers, mit seinen ge- jammten H rigen Tœuppen zur Unterstüßung des XI. Corps
Über GraS8wald dur den Riederwald nach Gunstett abrücen. Die noch zurügelassene würtemben ing Brarlie Hügel, so wie die Corps-Artillerie, traten nun sofort an, durch den Niederwald bis westlich Gunstett marschirend; auch die Vorposten und die Division Beyer folgten der Division Obernig. General von Werder begab sich nach Gunstett, das soeben von der Brigade Starkloff erreiht war. — Um dieselbe Zeit wurde auch Wörth nach hartnäkigem Kampfe von der Avantgarde des V. Corps genommen und gegen zwei feindlihe Angriffe behauptet. Demnächst wurde die 20. Infanterie-Brigade durch die Regimenter Nr. 6 und 46 unterstüßt und die 18. Infanterie-Brigade beseßte den zwischen Wörth und Spachbach gelegenen Wald mit einem Bataillon.
Während diese Bewegungen ausgeführt wourden, traf um 15 Uhr ein Adjutant des Ober-Kommandos ein mit der Benachrichtigung, daß Se. Königliche Hoheit der Kronprinz dem 11. bayerischen und dem RXRI1. Armee-Corps den Befehl zur Fortsehung des Kampfes ertheilt habe und daß das I. bayerische
orps im Anmarsch auf Preuschdorf begriffen sei.
Nunmehr befahl General v. Kirchbach das Avanciren des
ganzen V. Armee-Corps in der Richtung auf Fröschwiller und eneral v. Bose sagte auf eine bezügliche Mittheilung ein Vor- gehen seinerseits gegen die feindliche rechte Flanke zu.
Beim X1I. Armee - Corps war um 12% Uhr die Corps8- Artillerie eingetroffen. Demnächst erhielt die Infanterie des Gros der 21. Division, General v. Thile, Befehl, südlich Spach- bach die Sauer zu überschreiten und mit aller Energie gegen Elsashausen vorzugehen.
__ Ein Theil der Artillerie blieb bei Gunstett in Position, der Rest passirte das Dorf und folgte der Jnfanterie.
Um 1 Uhr, in dem Augenblicke, als das Corps die Sauer Überschritt, traf beim General- v. Bose der Befehl Sr. König- lichen Hoheit ein, daß das Corps fih gegen Gn s dirigiren solle. Um dieselbe Zeit erschien auf dem linken Flügel die württembergische Kavallerie und gegen 2 Uhr dirigirte sich das Corps gegen Elsashausen. Die 21. Jnfanterie-Division nahm den Weg theils durch den in der Nähe belegenen Niederwald, theils längs der nah Wörth führenden Chaussee, erreichte nach blutigem Kampf unter großem Verlust die Nordlisiere dieses Waldes und betheiligte sich mit einigen Bataillonen an dem dur Truppentheile des V, Yrmee-Corps unternommenen An- griff auf das brennende Elsu8hausen. Um 2 Uhr war dasselbe in unseren Händen, Bei dieser Gelegenheit wurde Rittmeister v. Bose, Adjutant beim General-Kommando XI. Armee-Corps, verwundet und kurz darauf General v. Bose in die Hüfte ge- schossen. Derselbe blieb troßdem zu Pferde an der Spiße des
Corps. Eine Viertelstunde später begann der Feind voy Fröschwiller aus gegen Elsas8hausen ofsensiv mit Junfanterie einem Kürassier-Regiment und einem Ulanen-Regiment vorzu, gehen. Das Feuer der diesseitigen Jnfanterie und Artillerie wies den Angriff entschieden zurück. Nun dirigirte \sich Alles gegen das Dorf Fröschwiller. General v. Bose wurde durch den FUß geschossen, dem Chef des Generalstabes das Pferd ep. schossen und der dritte Generalstabs-Offizier, Premier-Lieutenant v. Heineccius vom Regiment Nr. 88, getödtet, auch zwei Stabs, Ordonnanzen verwundet.
Nun drang General-Lieutenant v. Gersdorff mit den Truppen der 22. Division von Westen, Truppen der 21. Division in Ge meinschaft mit der württembergischen Brigade v. Starkloff von Süden, und Truppen des V. Corps von Osten in Fröschwiller ein, welches um 35 Uhr genommen wurde, unter Wegnahme von Tausenden von Gefangenen. Der Rest des Feindes zog sich in wilder Flucht gegen Reichs8hoffen und in das Jägerthal. zurü, Die Brigade Starkloff , welcher die Direktion auf Eberbah gegen den äußersten reten Flügel der französischen Aufstellung gegeben war , hatte, durch Terrainhindernisse veranlaßt , die Direktion Über Fröschwiller hierher eingeschlagen.
Das RI. Armee - Corps sammelte sich dann, vom Kamyhf ermüdet, südlich Fröschwiller, während das 2. Hessische Husaren Regiment Nr. 14, welches über Gunstett und Eberbach mar {irt war , die Verfolgung gegen Reich®hoffen fortseßte und südlich dieses Ortes 1 Geschüß , 42 Fahrzeuge ; 200 Gefangene E Pferde wegnahm. Um 5 Uhr war das Gefecht hier zu Ende.
Beim General v. Werder war schon um 25 Uhr von Sr, Königlichen Hoheit dem Ober-Kommandirenden der Befehl ein- getroffen, die württembergische Division über Gunstett, Eber- bah auf Reih8hoffen zu dirigiren, um die Franzosen von der RücCzugslinie abzudrängen, die badische Division aber hei Souly zu belassen. Leßtere war indessen hon bis Sourbour marschirt. | | ¿
Nach der Schlacht bivouakirte das V. Corps nordöstlid Fröschwiller. :
Die württembergische Kavallerie-Brigade erbeutete noch bei Reich8hoffen Geschüge und Trains, sowie Bagage, und mat zahlreiche Gefangene. Auch das Kurmärkische Dragoner-Regi ment Nr. 14 nahm an der Verfolgung Theil.
“Dic 21. Division bivouakirte zwischen Elsas8hausen und Wörtb, das Husaren - Regiment Nr. 14 unweit Reichéhoffen, die 22. Division mit dem rechten Flügel an dem Wege von Fröschwiller nah Gundershofen, der linke Flügel längs des Eberbaches nahe der Chaussee von Fröschwiller nah Reicbshoffen,
Die badische Division hatte vom General v. Werder um 3'/z Uhr Befehl erhalten, nah Gunstett zu rücken, die württen bergische Corps - Artillerie, Brigade Hügel und Reißenstein bivouakirten bei Eberbach, Brigade Starkloff bei Elsashausen, die Kavallerie-Brigade bei Reichöhoffen. Die Kavallerie-Brigade L A war gegen den Hagenauer Wald zurückgelassen
orden.
_ _— Weiter liegen vom Kriegsschaupla ÿe folgende Natlh- richten vor: Folgendes Telegramn. is der »Ostpreußischen ZJeitunge zugestellt: ‘ Telegramm von Courcelles, den 20. August, General von Borcke, Königsberg i. Pr. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht , unterm
15, August nachstehende Allerhöchste Kabinetsordre an das General Kommando zu erlassen.
Um Meinen braven Offizieren des ersten Armee-Corps einen vor läufigen Beweis Meiner Anerkennung zu Theil werden zu lassen, be stimme ich hierdurch, daß die bei einzelnen Truppentheilen des ersten Armee-Corps zu Meiner Disposition offenen Stellen sämmtlich zu
gehen sollen. (gez.) Wilhelm. Der kommandirende General. (gez.) Manteuffel.
Lieutenant v. Colomier erkrankt und in seine Stelle der General Major v. Decker zum Stabe des General - Lieutenants von Werder kommandirt worden. e — Aus Torgau wird gemeldet , daß der als Militär shriftsteller bekannte Oberst von Helldorf (früher Commandeur des Kadettenhauses zu Kulm), an der Spiße des 4. Thüringi- R A Uns Nr. 72 in den Kämpfen bei Mei efallen ift.
Dresden, 23. August. (W. T. B.)
Das »Dre®dner Journal« veröffentlicht einen Allerhöchsten Tagesbefehl an das sächsishe Armee-Corps, worin der König von Sachsen seinen Truppen für die altbewährte Hingebunß und Tapferkeit seine Anerkennung und Dank ausspricht. M Stolz sehe Sachsen auf seine Truppen und betraure mit den
Könige die von ihnen geforderten {weren Opfer.
Ï Alzey)
außer - der Schußwoeite
— Wie das »Militär-Wochenblatt« vernimmt, is General- F
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e8den, 23, August, Nachmittags. , i Das „Dresdner Journal« veröffentlicht die beim Kriegs8- inisterium eingegangene erste Verlustliste vom 18. August. Qieselbe weist nah, .daß 17 Offiziere todt und 74 verwundet nd; lust an Mannschaften wird mit circa 2000 an-
der Verlu egeben, darunter 150 bis 200 Todte. g’ leber den Vormarsch des Königlich sächfischen (XIL) Armee - Corps durch die Pfalz nach Frankreich theilt da „Dresdener Journal« Folgendes mit:
Das Königlich sächsishe Armee-Corps hatte am 3. August enge
antonnements auf dem linken Rheinufer mit dem Hauptquartier
Mörstadt bezogen und trat den folgenden Tag den Marsch über Alzey nah der französischen Grenze any welcher {hon vom 5. August insofern cin anstrengender wurde, als das Armee-Corps genöthigt war, nur in wei Kolonnen zu marschiren; die eine auf der sogenannten Kaiser- raße, die andere auf einer südlich der leßteren gelegenen Wegver- bindung. Die Hauptquartiere des sächsishen Corps waren am 4. am 5. Enfkfenbach, am 6. Kaiserslautern, am 7. und 8. Hom- burg, am 9. und 10, Habkirchen. Vom 7. August mußten die Truppen hivouakiren ; die Bivouaks waren in den Nähten zum 8., 9. und 10. August durch unaufhörliche Gewitterregen sehr beschwerlich; troß- dem hatten die sächsischen Truppen die Freude, die Anerkennung des Königs Wilhelm von Preußen zu erwerben, als derselbe am 8. August die Kavallerie-Division auf dem Marsche von Hauvtstuhl nach Hom- hurg und am 9. August die 2. Infanterie - Division beim Passiren yon Homburg an sich vorbeimarsciren ließ.
Ám 11. August hat das sächsische Armee-Corps die französische der Kavalleric-Divisson an der Tête am 11. in und bei Saargemünd, am 12. in und bei Barst einge- troffen, Die Verpflegung der Armee is troß der großen Schwierig- iten bei der Nachschaffung der Magazinvorräthe auf den durch Truppenzüge {on überaus in Anspruch genommenen Eisenbahnen immer geschafft worden, wenn auch vielleicht bei einzelnen Truppen- theilen, da der drei Tage lang andauernde Regen einen großen Theil der auf den Spannwagen verladenen Vorräthe; namentlich an Brot yetdorben hatte, die Verpflegung an einzelnen Tagen etwas knapp ge- wesen sein mag. Der Gesundheitszustand der Armee is troß ‘der lehten Bivouaks ein sehr befriedigender, freilich leiden die Pferde in diesen Fällen am meisten. Das Corps-Kommando is} deshalb be- müht, die Truppen, soweit es nur angängig, unter Dach und Fach unterzubringen. Die Bevölkerung der belebten lothringischen Ort- haften ist zwar schr französisch gesinnt, nimmt aber bis jeyt die Truppen doch gut auf, obrwoohl ftarke Durchzüge, Einquartierungen ind Requisitionen sie fast aller ihrer Vorräthe beraubt haben. Ein Grund zu diesem nicht feindseligen Auftreten der Einwohner mag wohl darin zu suchen sein, daß die Truppen des Königlich sächsischen Armee-Corps, wie alle deutshen Truppen, au in Feindesland fich musterhaft den Einwohnern gegenüber benehmen.
Kork (Baden), 20. August. Ofen Das Bombarde- ment auf Strasburg wurde heute fortgeseßt. Jn Kehl sind gestern 14 Häuser abgebrannt.
Karlsruhe, 23. August. (W. T. B.) E
Ein Artikel der : Karlsruher Zeitung« konstatirt die Wieder- holung der völkerrecht8widrigen Art und Weise der Kriegfüh- rung seitens der Franzosen , der fie si zuerst bei Saarbrücken {huldig machten, in dem Ka-npfe vor Straßburg. Während die deutschen Batterien so angelegt sind, daß Kehl gänzlich liegt, wurde die unbefestiglte und ofene Stadt Kehl von den Franzosen absichtlich mit Verlepung des Völkerrehtes in Brand geschossen. General Verder hat in dieser Beziehung einen Brief an den Komman- danten von Straßburg gerichtet, in welhem es heißt: »Eine solhe Kriegsführung, die unter civilisirten Nationen unerhört iss, muß mi veranlassen, Sie für die Folgen dieses Aktes per- snlich verantwortlih zu machen. Außerdem lasse ih die ver- ursahten Schäden abschäßen und durch Kontributionen im Elsaß Ersay suchen. «
Dasselbe Blatt meldet aus Obers äffol8heim, daß General - Lieutenant von Beyer das Kommando der badischen Division Krankheitshalber an General - Lieutenant Frhrn. von La Roche Übergeben hat. General-Major Degenfeld übernahm das Kommando der ersten Jnfanterie-Brigade.
Stuttgart, 23, August. (W. L. B.)
Die am 21. dem Kriegs-Ministerio zugegangene tele- graphische Meldung eines württembergischen Postdirektors über die Kapitulation Pfalzburgs8 ist bis jeßt dux anderweite amtliche Mittheilung noch nicht bestätigt. :
Heute geht der dritte Extrazug des Sanitätsvereins nach Saarbrücken ab; derselbe besteht aus 17 Waggons und enthält bedeutende Vorräthe an Betten, Verbandzeug, Erfrishungen ; M Suk Aerzte, Krankenpfleger und Diakonissinnen begleiten en Zug. |
Sachsen. Weimar, 20. August. Das heutigeRegierung®- blatt publizirt folgendes landesfürstlihe Patent:
»Wir Carl Alexander 2c. Nachdem wir die Entschließung gefaßt haben, Uns zur deutschen Armee, die gegenwärtig im Felde gegen den Feind steht, zu begeben und bei derselben längere Zeit zu verweilen, auch Unser vielgeliebter Sohn, der Erbgroßherzog Königliche Hoheit, bereits in dieselbe eingetreten is, haben Wir beschlossen, während
Grenze überschritten und ist mit
Unsrer und Unsres Sohnes Abwesenheit, im Gebrauche des Vor behalts im §. 63 des Geseßes über die Neugestaltung der Staats- behôrden vom 5. März 1850, Unsrer vielgeliebten Frau Gemahlin, der Großherzogin, die Regierung des Landes zu Übertragen. Jndem Wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen, vertrauen Wir, daß alle Unsre Behörden und alle Unsre Unterthanen auch Unsrer Frau Gemahlin schuldigen Gehorsam leisten und unwandelbare Treue bewahren werden und empfehlen das Land dem Schuße des Allmäch- tigen. Gegeben Wilhelmsthal, am 2. August 1870. L Carl Alegander.«
Bayern. München, 20. August. Bs Otto geht Veamorgen zur Süd-Armee und tritt bei seinem Regiment ein.
— Nach den »Neuesten Nachrichten« sind die Konzils- beshlüsse, troß des Verbots der Regierung, im Pastoralblatt für das Erzbisthum München-Freysing publizirt worden.
— Die Konferenz der drei Bodensee-Uferstaaten Oesterreich, Schweiz und Bayern, welche einen Vertrag zur Herstellung einer Bodenseegürtelbahn zu Stande bringen soll, tritt am 22. August zusammen.
Frankreich. Paris, 22. August. Die Kommission zur Berathung des Keratry’schen Antrages hat denselben nicht an- genommen , dagegen einen neuen Antrag formulirt, welcher morgen unter Eng des Kriegs - Ministers weiter in Erwägung gezogen werden joll.
Vereinsthätigkeit für die Armee.
Bekanntmacchung.
Besten der Armee sind beim Kriegs-Ministerium an patriotishenGaben undOfferten ferner eingegangen:
. Bei der Kassen-Abtheilung: 1) Vom Ober-Appellations- gerihtê-Rath a. D. Sassen (aus Celle), gegenwärtig in Homburg v. d. H., offerirt während der Dauer des Krieges seine Jahrespenfion von 1188 Thlx. Die eingezogenen Raten werden später gerad. 2) Geh. Regierungs-Rath a. D. Tschirner in Dreéden 100 Thlr. B. Bei der Armee-Abtheilung A. 3) Vom Direktor der Allgemeinen Versicherungsgesellschaft für See-, Fluß- und Landtransport, Pfaehler, zu Dresden, 600 Thlr. (100 .Thlr. für eine Fahne, 100 Thlr. für eine Kanone, 100 Thlr. für eine Standarte, 300 Thlr. der Kavallerie- Abtheilung, die ein Quarree \prengt). 4) Von F. R. durch den Vorstand des - Berliner Hülfsvereins für die deutschen Armeen im Felde 100 Thlr. für das erste französische Feldzeichen. 5) Von Louis Seligmann durch denselben Vereinsvorstand und zu
| demselben Zweck eingezahlt 50 Thlr. für die erste Kanone. 6) Von
Julius Sas, in Firma Sachs & Edinger, Berlin, Poststraße 13, offerirt 200 Thlr. dem Eroberer der 1. Kanone, event. den Hinter- bliebenen. 7) Von Gutsbesißer Biberstedt, zur Zeit in Niederlösniß bei Dresden, 100 Thlr. für die erste Kanone. 8) Von Theodor Dir- bach; Kreisgerichts-Bureau-Assistenten zu Breslau, 20 Thlr. für die erste Kugelsprißze. 9) Von Bewohnern von Ems durch Baumann, Revisions-Rath und Königlicher Jnspektor der Bade- und Brunnen- Anstalten zu Ems, 60 Thlr. dem Soldaten des 87. und 88. Jnf. Regts, derzuerst eine Trophäe erringt, event. den Verwundeten beider Regimenter. 10) Vom Amtshauptmann Neupert zu Burgwedel 200 Thlr. offerirt für die erste Kanone. 11) Von Hermann Crüger, vormals Feldwebel im 3. Insanterie-Regimenh Bureau-Diätar im Central-Bureau der Niederschlesish-Märkischen Eisenbahn, eine goldene Uhr mit dergleichen Kette und Berlocque: einem Solda:en, vorzugsweise vom Fülilier- Bataillon des 2. Ostpreußischen Junfanterie-Reginmaents Nr. 3, für eine besonders erhebliche Mol enthas, 12) Von der Gemeinde Somborn, Kreis Bochum, durch Gruben-Direftor Fr. Weber auf Zeche Neu- Iserlohn bei Langendreer in Westfalen 50 Thlr. für die erste Kanone. 13) Vom Rittergutsbesißer Eugen v. Sperber auf Gersfullen , Kreis Ragnit, durch die Regierung zu Gumbinnen 500 Thlr. in 2 Ostpreuß. Pfandbriefen, bei der Regierungs - Hauptkasse in Gumbinnen hinter- legt: einem Soldaten des ersten Armee - Corps , welcher zuerst eine Fahne exobert. 14) Vom Rentier Göhnich zu Arnsberg , dur die dortige Regierung 100 Tblr. offerirt für Gefangennahme des ersten französischen Generals. 15) Vom Gutsbesißer Caspar Brodmann zu Schernegg, durch Oberamtmann v. Manstein in Sigmaringen 50 Fl. oder 28 Thlr. 17 Sgr. 2 Pf. offerirt für denjenigen Hohen- zollernschen Soldaten, der sich zuerst auszeichnet. 16) Von der Weinhandlung von Berthold Lagemann Iohann Buch- holß sen. Nachfolger zu Johannisberg im Rheingau , 1000 Flaschen besten Rhein- oder Moselwein demjenigen Truppentheil, welcher den Turkos oder Zuaven eine Fahnenstange entreißt. 17) Von Einwohnern des Kirchspiels Holte, Amts Osnabrück durch Königlichen Amtöshaupt- mann, Geheimen Regierungs-Rath Vezin, zu Osnabrück 105 Thlr. 20 Sgr., zu einer außerordentlichen Erquickung nach einem mühevollen Tage, womöglih für das 74. Jnfanterie- Regiment. 18) Von Jakob Landsberger, Berlin, Spandauerstr. 72, 25 Thlr. für einen tapferen Soldaten der iv: Gefecht bei Weißenburg engagirt gewesenen Regi- menter. 19) Von: Osteroder landwirthschaftlichen Verein, offerirt 150 Thaler für 3 Soldaten aus dem Osteroder Kreise, die sich durch be- sondere Waffenthaten auszeichnen. 20) Von einem hannoverischen Amtsrichter in P. 500 Thlr. in preuß. Staats-Obligationen de 1868 für Eroberung einer Kanone oder Fahne (Adler). 21) Von v. Riß- Lichtenow , in Lichtenow , bei Friedeberg in der Neumark 400 Thlc.; (200 Thlr. für den Husaren des Westfälischen Husaren - Regiments Nr. 11 von der Escadron des Rittmeisters v. Knobelsdorff - Brenken- ho} und 200 Thlr. für den Dragoner derjenigen Escadron des 3. Dragoner -Regiments , bei welcher der Lieutenant v. Kno- belsdorf - Brenkenhoff steht, die sich durch Tapferkeit auszeichnen.)
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