1870 / 234 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

33

Der Präsident widmete hierauf dem am 24. verstorbe- nen Abgeordneten Hunsinger cinen Nachruf. Die Abgeordneten bezeugten ihre Trauer über dessen Ableben durch Erhebung von

| Siten. P Sale, Karlsruhe, 26. August. Ueber die Maßregel

der Ausweisung der Deutschen aus Frankreich enthält die » Karlsr. Ztg.« aus zuverlässiger Quelle folgende weitere Nacb- richten : Al8bald nachdem Frankreich dem Norddeutschen Bunde den Kricg erklärt hatte, wurde die Lage der in Frankreich woh- nenden Deutschen eine sehr s{hwierige. Ein im » Journal officiel« verkündetes Dekret vertot allen Angehörigen der feindliden Staaten , ohne spezielle Ermächtigung _des Ministeriums des Innern innerhalb Frankreichs zu reisen. Qugleich wurde durch Jnstruktionen, welche, ohne veröffent- liht zu werden, an die Grenzbehörden ergingen, der Aus- trit aller waffenfähigen Deutschen im Alter von 20 bis 40 Jahren aus Frankreich untersagt. Deutsche, welche, ohne Kennt- niß dieses Verbots die Heimkehr versuchten, wurden an der Grenze ins Innere Frankreichs zurükgesandt. Die deutschen Arbeiter, welche in ihrer großen Mehrzahl unter obige Kategorie fielen, kamen in eine trostlo)e Lage. Die französischen Arbeiter widerseßten sich ihrer ferneren Aufnahme in den Werkstätten. Aus den Fabriken, Kaufläden, Arbeitspläßen, Schreibstüben vertrieben, nirgends wieder aufgenommen, aller Mittel entblößt, an der Heim- kehr verhindert, waren sie außer Stand, für ihren und ihrer Ÿa- milien ferneren Unterhalt zu sorgen. Die deutschen Siege ftei- gerten die Wuth, und am 12. August verfügte die Kaiserliche Regierung die Ausweisung aller Deutschen. Auf Anstehen der mit deren offiziöser Vertretung betrauten Gesandten wur- den Ausnahmen bewilligt, über welehe wir schon berichtet-haben, jedoh auf Beschleunigung des Vollzugs der Au8weisung ge- drungen und au Denjenigen, welchen. das Verbleiben ge tattet werden konnte, in ihrem eigenen Jnteresse zur Abreise gerathen, weil man für ihre Sicherheit nicht einstehen könne. | Wie das frühere Verbot des Austritts aus Frankreich, so wurde auch die nunmehr beliebte Au8weisung nicht verkündet. Doch erfuhr man in der deutschen Kolonie die bezüglichen vom Minister des Innern, Herrn Chevreau, in der Sißung des Geseßgebenden Körpers vom 12. d. M. abgegebenen Erklärun- en Vom 13. d. M. ab wurden die betreffenden Gesandt- chaften förmlih belagert , und auch diejenigen Deutschen, welche auf Grund der Aus8nahmebestimmungen hätten bleiben können , verlangten ihre Pässe, - weil sie, Überall abgewiesen, feine Arbeit fanden, und ihr Heil nur in der Heimkehr sahen. In Paris drängte die Bevölkerung auf Auêweisung der Deutschen und shürte die Presse die Leidenschaften, so daß die Sorge für die Ermöglihung rascher Heimkehr ohnedies aus- sihtslosen diplomatishen Bemühungen für Gestattung von Ausnahmen vorzuziehen war. / i Inzwischen is die Lage der Deutschen in Frankreich noch dadurch verschlimmert worden, daß die Petitionskommission des gesezgebenden Körpers die Ausweisung aller Deutschen unter Bezugnahme auf den am Abende des 14. d. M. stattgehabten mit Verwundungen und Tödtungen von Sapeurs und Polizei- agenten verbunden gewesenen Angriff auf die Kaserne der Sapeurs-Pompiers in la Vilette-Paris verlangte, und daß die Kammer diesem Antrag, welcher ohne Beweis und wahr- heitswidrig eine vom Pariser Pöbel verübte Unthat den Deutschen zur Last legt, der Gegenbemerkungen des Abg. Pelletan unge- achtet, mit großer Mehrheit beitrat. Diesem Beschlusse der Kammer gegenüber wird die Regierung kaum noch Ausnahmen zulassen können, und es steht außerdem zu befürchten, daß die Lage der etwa Jurückbleibenden mit der bevorstehenden Be- lagerung von Paris noch unerträglicher werden wird. Württemberg. Stuttgart, 25. August. Der »St. A. f. W.e« schreibt: Seit unserer Mittheilung in Nr. 199 sind nach Anzeigen des Regierungskommissärs in Friedrichshafen bis zum Abend des 283. in Friedrichshafen 88 aus Frankreich ausgetriebene Deutsche angekommen, dort verpflegt und soweit nöthig, mit Eisenbahn-Freikarten versehen, sowie mit Geld unterstüßt in ihre Heimath befördert worden. Im Ganzen find bis jeßt 101 Ausgetriebene durch Friedrich8hafen gekom- men, von welchen etwa die Hälfte zu unterstüßen gewesen ist und ungefähr ein Drittheil Württemberg nicht angehört.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 27. August. Der Kaiser ist heut von Neuberg hier wieder eingetroffen.

Der niederösterreichiscche und der steirischeLand- tag nahmen heute die Reichsrath8wahlen vor. Der ober- österreichische Landtag ist bereits heut geschlossen worden.

Belgien. Brüssel, 27. August. Die Repräsentanten- kammer bewilligte gestern s 9 Kredite für die Justiz- verwaltung und offentliche Arbeiten.

Großbritannien und Jrland. London, 27. August. Alexander Woodford, ouverneur des IJnvaliden-

66

hauses von Chelsea, einer von den vier englischen Feld, marschällen und dem Dienstalter nah der dritte Offizier der britishen Armce, is gestorben.

Frankrei. Paris, 26. August. Das » Journal offi, ciel« macht die Absezung des Präfekten des Meurthe-Departe. ments, Podevin, bekannt.

Dasselbe Blatt veröffentlicht die vom 24. d. M. datirte Bekanntmachung des Generals Trochu, die Ausweisung der cxistenzlosen Jndividuen u. #. w. aus Paris betreffend.

627 fricg8gerichtlich verurtheilte Soldaten sind begnadigt anderen 318 ist die Strafe verwandelt oder gemildert worden.

des Bezirks Unruhen erregt. Sie zogen mit Trommeln und Fahnen durch die Stadt und sangen die Marseillaise. Na mittags zog ein Theil derselben vor das große Seminar mit dem Rufe : »Die Seminaristen nach Preußen und warfen die Fenster des Gebäudes ein. Ein Geistlicher, dem sie begegneten, ward gleichfalls mit dem Rufe: »Nach Preußen!« verfolgt, Polizeibeamte, die dazwischen treten wollten, wurden geschlagen und mißhandelt, der Ober-Kommissar selbst ward insultirt. Die Polizei zog sih zurück und ließ dem Unfug seinen Lauf. Abends zog ein Trupp Volontärs mit einer rothen Fahne und dem

ufe: »Vive la République!« dur die Straßen. Da si A E fanden, verliefen sich die Ruhestörer endlich von selbst.

Spanien. Madrid, 24. August. Die »Epocase zeigt an, daß Don Carlos die Schweiz verlassen und daß fich heute Morgen in Huesca eine bewaffnete Bande gezeigt hat.

Auch aus Jrun, 25. August, wird gemeldet, daß eine Bande nichtbewaf}sneter Carlisten, die von Frankreich kamen, in Spanien eingedrungen ist.

Italien. Rom, 22. August. Das »Giornale di Romae bringt an der Spiye des Blattes einen Bericht Über die nah träglich dem heiligen Vater zugekommenen Beitrittserklärungen vieler Väter zu der in der vierten öffentlichen Sesfion ange nommenen und promulgirten Definition des Concils Über die

päpstliche Unfehlbarkeit.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. August, (H. N.) Nach der Hebung des kleinen Kredits von 15 Mill, Rihlr, hat der Chef des Seevertheidigungs-Departements den Stations: Befehlshaber in Carlskrona aufgefordert , Angaben Über die unumgänglich nothwendigen außerordentlichen Bedürfnisse der Flotte bei dem jeßt zwischen Preußen und Frankreich geführten Kriege nebst dem Kostenüberschlag einzusenden und zwar s0- wohl für den Fall, daß der Krieg noch in diesem Jahre be endigt würde, als für den,- daß derselbe noch nicht aufgehört haben sollte, wenn im nächsten Frühling unsere Gewässer eisfrei sind. Dabei soll berücksichtigt werden: daß die Monitoren na Stockholm beordert werden sollen, daß die Fregatten und Korvetten »Vanadis8«, »Gefle«e, »Balder« und »Thor«, sowi die Kanonenschaluppen mit ihren Bedürfnissen versehen werden müssen, dagegen die Korvetten »Norrköping«, »Josephina« und »Chapman« nur etwa als Transportschiffe, die Linienschiffe und Überhaupt die älteren Fahrzeuge aber gar nicht verwende! werden und daß bei den Befestigungen fürs Erste gar keine Maßregeln getroffen , die Sperrungdöflotten aber vor jedem Einlauf nach Carlskrona in Stand geseßt und ausgelegt wer den sollen. Der Monitor »Thordön« sollte einer Generalordre vom 11, zufolge zu einer 3 monatlichen Expedition ausgerüsie und dazu die Besaßung des Monitors »John Ericsson« ver: wendet werden. Die Dampffregatte »Vanadi8« und di Dampfkorvette »Thor« sollen mit 35 und 30 Fuß langen Dampsfsschaluppen versehen werden. : i

Sþpäterhin, am 16., ist der Monitor »John Ericsfon« in Carlskrona eingetroffen und in die dortigen Docks verlegt wor den, seine Bemannung aber ist auf dem andern Monitort »Thorkön« an Bord gegangen und dieser is hier (in Sto holm) am 20. angekommen, aber schon gestern Mittag nebsi einem aus 2 Panzerbooten und 11 Kanonenbooten be- stehenden Skärengeschwoader abgegangen, um etwa eine Woche lang in den Stockholmer Skären Uebungen im Exerzierel) Evolutionen und Schießen anzustellen. Darauf soll ein Theil des Geschwaders hier in den Skären liegen bleiben, ein zweiter sich nach den norrlandschen Gewässern und ein dritter südwärts begeben. Das Geschwader is proviantirt bis zum 24. Sep tember und soll darauf am 29. abgemustert werden. J" Carlsfrona wird die Dampfkorvette »Gefle« zu einer Expedition flar gemacht; zum Chef ist der Commandeur-Kapitän Amèe? ernannt, die Besayung besteht aus 8 Offizieren und 166 Mann Die oben erwähnte Sperrungsflotte in den Einläufen nas Carlsfrona wird jeßt ausgelegt und wird daran rastlos.

Ju Blois haben am 21. die einberufenen Mobilgarden

3367

Aus dem Wolff’ shen Telegraphen-Büreau.

Paris, 29, August. (Indirekt.) Der Minister des In- nern theilt unter Reserve mit, “aus sämmtlichen eingelaufenen Depeschen gehe hervor, daß die Truppen ihren Marsch auf Rethel und Bouziers fortseßen ; in der Nähe beider Städte seien feindliche Plänkler bemerkt. 20,000 Mann hätten heut Cha- lons passirt und den Marsh gegen Epernay fortgeseßt. Straßburg und Pfalzburg seßen den Widerstand ener- gisch fort. Ein Erlaß Trochu's vom 28. dieses ordnet an, daß diejenigen Jndividuen, welhe den mit Frankreih im Krieg besindlihen Staaten angehören, das Saine-Departement räumen und binnen 3 Tagen Frankreich entweder verlassen, oder sih in die Loire-Departements zurück- zichen. Die Zuwiderhandelnden werden vor die Krieg8gerichte gestellt werden. Die Munizipalbehörde fordert die Einwohner auf si für die Belagerung mit Nahrungsmitteln zu versehen. Die Personen, welche außer Stande sind dem Feinde Wider- stand zu leisten, sollen Paris verlassen.

—-

Kunst und Wissenschaft.

Aus Priem (am Chiemsee) Min E

daß daselbst am 15. August der storben sei.

A. Z.« mitgetheilt Landschaftsmaler Gustav Cloß ge-

Landwirthschaft.

Rostock, 25. August. Die »R. D « schreibt: Der Roggen ist in hiesiger Gegend in guter Beschaffenheit eingebraht. Der Weizen ist noch meistens draußen und zum Theil erst eben gemähet. Das Sommergetreide is gleih nach dem Roggen reif geworden, so daß fein Aufenthalt im Mähen stattfand. Leider hat es aber seit dem 16, d. Mts. täglih Regenshauer und mitunter auch Gewitter gege- ben, so daß nur erst ein Theil des Sommergetreides hat geborgen werden können. Die Kartoffeln zeigen nur hin und wieder einzelne Spuren der Krankheit an den Knollen; sollte aber die nasse Witterung en 1 fie is s L D mas p: sich greifen, Man klagt

er, daß sie sich {wer kochen. n ist mit Auênahme Kirschen nicht sehr viel vorhanden. E ee

: Königliche Schauspiele.

Dienstag, 30. August. Jm Opernhause. (131. Vorstellung.) Neu einstudirt: Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in ¿Abtheilungen. Musik von Rossini. Gast: an Arnoldson, vom Königl. Theater in Stockholm: Almaviva. Frl. Lehmann, vom Stadttheater zu Leipzig: Rosine, als Debüt. Doctor Bartolo: Hr, Salomon. Basilio: Hr. Fricke. Figaro: Hr. Schelper. diorillo: Hr. Krüger. Anf. 7 Uhr. M.-Pr.

Im Schauspielhause. Keine Vorstellung.

Mittwoch, 31. August. Im Sctauspielhause. (154. Ab.- Vorst.) Der Hollandgänger. Genrebild in 3 Akten von Paul

Repertoire der Königlihen Schauspiele vom 30sten August bis 4, September. Berlin. Opernhaus. Dienstag, den 30 arbier. Donnerstag, 1. September: Nadhtlager. Freitag, den 2.: M ere aOe n 4.: Hugenotten. ielhaus. ittwoh, den 31. ; Ï Et 24 e 3, S Vor 100 Jahren. O nnover. Dienstag, den 20. August: Politshe Grundsäge. Tanz. Der Kurmärker und die Picarde. Mittwoch din 31: T fried. Donnerstag, den 1. September: Lucia von Lammermoor. A n A e j BOReni, den 3.: Jhr Taufschein. Tanz. | el. Herm Fali » e den g Dee Greisdüß. permann und Dorothee (Kalisch). Sonn assel. ienstag, den 30. August: Wilhelm Tell. i den 31,: Margarethe. Donnerstag, den 1. orre Prt Die Erbsatt! Splitter und Balfen. Der Kurmärker und die Picarde. Freitag, den 2.,: Das bemooste Haupt. Sonnabend, den 3.: Die Entführung aus dem Serail. Sonntag, den 4.: Die Hermanns\{chlaccht. Wiesbaden, Dienstag, den 30. August; Der reishüß. Don- nerstag, den 1. September: Tm Wartesalon [. Rae Eine Tasse

Thee. Das Fest der Handwerker. S : ; Sonntag, den 4. : Ed onnabend, den 3.: Fra Diavolo.

Îs

Telegraphische Witterungsberichte ry. 28. August.

m mm

Tewmp. Abw!| Ye Allgemeine R. \v.M, Wind. Bari 13,4| |NW., s. stark. |bewölkt.1)

29. August. 10,6|+0,1 |[SW., mässig. 8,4|—2,8/SW., schw. 7,1 —3,3 SSO, schw.

9,0 /—1,5 SO., mässìg.

9,0 /—2,2/S0., stark.

10,1 —0,3/SW., schw.

8,7/—1,3 8,5/—1,1/S0., mässig.

8,3 7214/80, mäs8Ig.

9,9/—0,3 SW., schw. 9,8 —0,7'8., Sturm.

10,0 —0,4 W., lebhaft. trübe,Nchts.Rg.

10,5 +0,23 W., stark, zieml, heiter. l /SO., schwach. Regen.

11,0 SW., mässig. bewölkt, 4)

11,2 880’, lebhaf, ‘bezogen. *)

9,3 /SSO,, Sturm. bedeckt, Regen.

10,2 - [3,5 schwaoh. Regen.

10,6

8,8

sb. Lar. |ADw/ Mg Ort. P. L |v.M.

7 [Constantin./323,4| |

6 [Meme! .1332,4/—3,9| 7 |Rönigsbrg. [332,8 —3,4| 6 |Danzig .../333,0 » |Stettin.…..|331,0 Puttbus. 327,6 Berlin .…...|329,9 331,1 324.9 327,8 327,8/—6 327,0 329,2 325,6 Flensburg. 328,7 » |Wiesbaden |327 1 - |Kieler Haf.327,0| | Wilhelmsk./327,9| | Bremen ../327,7| | Brüssel ... 232,3 [Ai A e + oe. 3328 |

heiter.

heiter,

heit., gest. Reg. trübe, ten bezog., Regen. bedeckt,

S., mässig. trübe.

halb heiter. [zieml, heiter. |Regen.?) bedeckt.)

Raub. | » |Breslau .…. Torgau …….

Münster

WSW,.,, lebh. sehr bewölIkt, NO., mässig. |bewölkt.

1) Gestern Abend N,., s. stark. Regen. 2?) Nachts u, gest. Reg.

orohberg. Anfang 7 Uhr. M.-Pr. Im Opernhause. Keine Vorstellung.

3) Trübe. Gestern ziemlich starker Regen. #) Gestern von 12 bis Abend Regen. *) Nachts viel Wind und Regen.

Deffentlicher Anzeiger.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

__ Konkurs-Eröffnung. Königliches Kreisgericht zu Jnowraclaw. : Erste Abtheilung/,

den 22. August 1870, Nachmittags 6 Uhr.

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Moriß Abraham zu Strzelno is der kaufmännische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungs- einstellung auf den 20. August 1870 festgeseßt worden.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Liedelt ju Strzelno bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf / den 6. September 1870, Vormittags 12 Uhr, in unserem Gerichtslokal, vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter pen, anberaumten Termine ihre O und Vorschläge Über inst

[2725]

die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen fnsiweiligen Verroalters geren.

Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren der anderen Sachen in Besiß oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschulden , wird aufgegeben , nichts an denselben zu verab- folgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besiße der Gegenstände

bis zum 19. September 1870 cinshchließlich dem Gerichte oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen, und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte, ebendahin zur Konkurs- nasse abzuliefern. Pfandinhaber und andere, mit denselben gleich- berechtigte Gl ubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besiße befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen.

Sugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als onkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre An- sprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder niht, mit dem dafür verlangten Vorrechte

bis zum 27. September 1870 einschließlickch bei uns \criftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnächst

zur Prüfung. der sämmtlichen, innerhalb der gedachten Frist angemel- deten Forderungen, sowie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungs-Personals

; auf den 11. Oftober 1870, Vormittags 10 Uhr,

in unserem Gerichtslokal vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter Meng, zu erscheinen. Nach Abhaltung dieses Termins wird geeigneten Falls mit der Verhandlung über den Afkord verfahren werden.

Wer seine Anmeldung schriftlich einreiht, hat eine Abschrift der- selben und ihrer Anlagen beizufügen.

Ieder Gläubiger, welcher nicht in unserem Aniisbezirk seinen Wobnsiß hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am diefigen Orte wohnhaften und zur Praxis bei uns berechtigten auswärti- gen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Den- jenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechts- Anwalte, Justizräthe Keßler, Hantelmann, Rehts-Anwälte Hoeniger, Fellmann, Triepcke, Fromm zu Sachwaltern vorgeschlagen.

[2726] NoOonftursS Cr nunng,. Königliches Stadt- und Krei8gericht zu Magdeburg. Erste Abtheilung; den 26. August 1870, Mittags 12 Uhr.

Ueber den Nachlaß des Kaufmanns Joseph Meyer bier ist der emeine Konkurs im abgekürzten Verfahren eröffnet und der Tag der Bahlungdeinstellung auf den 17. Juni 1870 festgesezt worden.

Qum einstweiligen Verwalter Ferdinand Thilo Faber hier bestellt. {uldners werden aufgefordert, in dem

auf den 12. September 1870, Vormittags 10 Ubr vor dem Kommissar, Stadt- und Kreisgerichts-Rath Goerina, an Gerichtsstelle Domplaß Nr. 9, anberaumten Termine idre Erklärung und Vorschläge über die Bestellung des definitiven Verwalters ad-

der Masse ist der Kaufmann Die Gläubiger des Gemein-

zugeben.

Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Vapieren oder anderen Sachen in Besiß oder Gewadrsam dabden, oder welche

d Hs