1870 / 239 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Eskorte des Ersag-Bataillons 2. Garde-Regiments zu Fuß nah Glogau weiter transportirt wurden.

esterrei{-Ungarn. Wien, 31. August. Der h- rif T E mb gestern die Wahlen zum Reich8rath vor. Der steirische Landtag wählt heut.

Die »N. Militär-Ztg.« schreibt: Die neueste permanente Ordre de bataille, welwe in Folge dringenden Auftrages derart ausgearbeitet wurde, daß den oft und vielseitig ausge- \sprochenen Forderungen über die Verlegung der Regimenter in ihre Heimathsbezirke darin aus8giebig Rehnung getragen wurde liegt seit geraumer Zeit zur Ratificirung bereit. Die Durch- fübrung dieser Ordre de bataille wäre von großem Nugen, da bei einer Mobilisirung jedes Regiment sih im Heimaths- bezirk in kürzester &rift ergänzen kann.

Prag, 30. August. Die czechischen Nbgeordneten sind im Landtag vollzählig erschienen. Nach der heutigen Sißung werden die Ausgleih8verhandlungen eröffnet werden.

Czernowiß, 30. August. Der Landesausshuß der Bu- kowina wurde beauftragt, sich bis zur Erledigung des Budgets pro 1871 an den Voranschlag pro 1870 zu halten. Hierauf wurde im Allerhöchsten Auftrage der Landtag vertagt.

Belgien. Vrüssel, 31. August. Der Senat beshäf- tigte sich gestern mit Wahlprüfungen. Die Repräsentanten- kammer hat sih auf bestimmte Jeit vertagt.

Frankreich. Paris, 30. August. Das » Journal offic.« veröffentlicht den Bericht des Ministers Chevreau, in welchem dieser die Absezung des Maires von Epernay beantragt, der durch die Proklamation, in welcher er der Bevölkerung em- pfiehlt, sich dem Marsch der Feinde nicht zu widerseßen, gegen seine Pflichten verstoßen und bereits von Miu aus seine .Ent- lassung eingereicht habe. Ein Kaiserliches Dekret vom 29. d. M. verfügt demgemäß die Entlassung.

Der »Constitutionnel« dringt in folgender Weise auf die jeßt erfolgte Ausweisung der Paris bewohnenden Deutschen : »Die öffentliche Meinung fordert mit äußerster Heftigkeit die allgemeine Aus‘weijung der Paris bewohnenden Deutschen. Man ist erstaunt, man ist sogar entrüstet darüber, daß diese Maßregel noch nicht ergriffen worden i}. Wir sind gewiß, daß die Regierung Alles, was sie kann, thun wird, um die Quverlässigkeit der Vertheidigung zu fichern ; aber wir glauben auch, daß in ihrem eigenen Interesse die noch unter uns an- sässigen Deutschen gut daran thäten, sih zu entfernen, denn es würde vielleiht ein Augenblick kommen, wo es der Behörde schwer scin würde, sie zu hüten. « :

31. August. (W. T. B.) (Auf indirektem Wege.) Im Gescÿügebenden Körper las Keller cinen Brief aus Straßurg vor, welcher sagt, daß die Preußen auf die Stadt

Und nicht allein auf die Wälle schießen. Ein Biertheil der Stadt sei abgebrannt. Die Einwohner zögen den Tod der Er-

ebung vor. Der Feind verwende die Kriegs8gefangenen zum

raben der Trancheen gegen die Stadt. Die Kammer erklärte, Straßburg habe sch um das Wohl des Vaterlandes verdient gemacht und werde nicht aufhören, französisch zu sein. Keller beantragte, eine Kommission zu er- nennen, welche sih in das Departement Haut Rhin begeben soll, um die Be»ölkerung, welche: sich wie ein Mann erheben würde, zu bewaffnen. Balikao chloß sih den der Bevölke- rung Straßburgs gespendeten Lobeserhebungen an, er- klärte aber, auch die Haltung der Besaßung und ihres E sei lobenswerth. General von Werder habe dem

ishofe von Straßburg gegenüber erklärt, es sei Sache der Bevölkerung, die Garnison zur Uebergabe zu ver- anlassen. Der Kommandant habe hierauf geantwortet, er würde den Play bis auf den leßten Stein vertheidigen, und wenn er genöthigt sein sollte, sich in die Citadelle zurückzuziehen, so würde er die Stadt in die Luft sprengen, wenn sie ihn an der Vertheidigung der Citadelle hindern würde. Palikao, indem er gegen übelwollende Jnsinuationen protestirt, erklärte fih gegen den Antrag Keller s auf Entsendung einer Kom- mission, und forderte das Vertrauen der Kammer, indem er fih auf die Thaten des neuen Ministeriums berief.

Portugal. Aus Lissabon, 30. August , wird telegra- phirt, daß der Marschall Saldanha zum Gesandten in London ernannt sei. Der Marquis Sa da Bandeira , der Marquis d’Avila, der Bischof von Vizeu und Herr Carlos Bento wür- den ein neues Ministerium bilden.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 31. August. Der österreichishe Gesandte Graf Choteck ist wieder auf seinem Posten eingetroffen.

Der »Reg.-Anz.« berichtet über den Gang der Cho- [eira in Rostow (Gouv. Katharinoslaw), Kertsh, Kursk, Ko- rotsha (Gouv. Kursk), Odessa, Bolkhow (Gouv. Orel), Karat- schew (Gouv. Orel) und Taganrow.

Warschau, 20. August. Das Regiment8fest des zyy 3. Gardedivision gehörigen St. Petersburger Grenadier - Re je ments des Königs Friedrich Wilhelm IIl. wurde vorgestern L Warschau gefeiert. Wie wir dem »Russ. Jnv.« entnehmen wurde am Morgen dieses Tages von dem Regiments-.Commqgn! deur folgendes Telegramm an Se. Majestät den Könj von Preußen gesandt: d

»Das St. Petersburger Grenadier-Regiment des Königs Triedri Wilhelm 11] , zu seinem Regimentsfeiertage in der Regimentskirge versammelt, betet zu Gott um die Erhaltung der Tage seines hoben M O begrüßt mit Entzüken die Tapferkeit der Truppen Eurer

ajestät.«

Am Abend des folgenden Tages traf von Sr. Majestät dem Könige von Preußen aus dem Bivouak bei Rezonpille folgendes Antwort-Telegramm vom 7. (19.) August ein:

»ITch danke dem Regiment für seine Aufmerksamkeit und sein An, denken, gratulire ihm zum Feiertage und wünsche ihm das best Glü. Gestern haben wir einen blutigen Sieg erfochten. Der Feind ist nah Mes zurückgedrängt. Wilhelm.«

Aus dem Wolff’ shen Telegraphen-Büreau,

Brüssel, Donnerstag, 1. September, Vormittags. Die »Indépendance« meldet, der Kaiser. habe von Mac Mahon tin Corps von 30,000 Mann zur Deckung des Kaiserlichen Prinzen, welcher nah den leßten Nachrichten fih zu Avenes aufhält, verlangt; Mac Mahon soU. dieses Verlangen abgeschlagen haben. Aus Paris wird gemeldet, in Folge des von der Kaiserin kundgegebenen Entschlusses, die Hauptstadt nicht zu verlassen, habe auch das diplomatische Corps beschlossen, Ñ Paris zu bleiben.

London, Donnerstag 1. September. Nach eingetroffenen Nachrichten ist der Personenverkehr zwischen Paris-Calais und ar s Sr O erschwert, die Einstellung soll vorläufig noh nicht erfolgen.

Paris, Donnekstag, 1. September, Morgens. (Auf indi- rektem Wege.) Das »Journal officiele meldet: Der Kriegs. Minister hat befohlen, daß 100,000 Mobilgarden aus den De- partements nah Paris marschiren sollen, um an der Verthei digung der Stadt theilzunehmen.

Kopenhagen, Mittwoch 31. August. Die Königin Olga

von Griechenland ist heute von einer Prinzésfin glücklich ent-

bunden worden.

Vereinsthätigkeit für die Armee.

Berlin, 1. September. Seitens des Königlichen stellvertreten- den Kommissars und Militair-Jnspecteurs; der freiwilligen Kranken pflege, Herzogs von Ujest, sind auf den hiesigen Bahnhöfen Verband- und Exfrischungsstationen eingerichtet worden, auf denen unter Leitung und Aufsicht von Delegirten die Verwundeten durch Aerzte und Heil Va ia welche sih hierzu freiwillig gemeldet haben, verbunden und

ur andere Personen erquickt werden.

London, 29. August. Die Sammlungen des hiesigen deutschen Centralausschusses (Präsident Baron v. Schroeder) betragen bis A 32,000 Pfd. St. Hiervon sind bereits über 25, Pfd. St. für Betten, Bettzeug, Lazarethzelte u. #. w. verausgabt worden. Ausßet den 20 Zelten mit 200 Betten, welche nah Cöln geschickt worden, sind bereits weitere 200 Betten abgegangen, und überdies hat der Verein einem der hervorragendsten Wundärzte Londons, welcher ein Feld- [lazareth bei Bingen einzurichten gedenkt, ein drittes vollständiges Hospital von 20 Zelten mit 200 Betten nebst dem nöthigen Zubehör versprochen. Mitglieder des Ausschusses sind nach den verschiedenen deutshen Armeen ausgeschickt worden, und binnen weniger Tage wird Dr. Weber eine Rundreise nah dem Kriegs\chauplaße antreten, um Bericht zu erstatten, wo Hülfe am dringendsten Noth thut.

Statistische Nachricbten.

Der Handel in Posen hat, nah dem Jahresbericht der dor tigen Handelskammer, im Jahre 1869 einen Aufschwung genommen der noch lebhafter gewesen wäre, wenn der Preisstand der Lebensmitkte sich nicht ziemlih hoch erhalten hätte. Bei dem Transport von Ge treide, Hülsenfrüchten, Samen, Saat und Kartoffeln auf dem Bahn - Komplex Stargard - Posen - Breslau - Oswiencin war di Station Posen im Jahre 1869 (und 1868) betheiligt in de Richtung Stargard -Oswiencin mit: 222,819 Ctr. (170,033 Ctr.) ver sendet, 14,252 Ctr. (14/215 Ctr.) empfangen; in der Richtung Ob wiencin-Stargard : 247,319 Ctr. (530,958 Ctr.) versendet, 35,566 Cir, (122/611 Ctr.) empfangen. Per Kahn wurden ca. 15,000 Wispel (12,000 W.) verladen. Die Warthe passirten ca. 23,000 W. (20/000 W.). Aus Polen wurden in die Provinz Polen eingeführt: 1 576 Schffl. Weizen (133,945 S E Schffl. Roggen (588,376 Schffl.) 20,724 ch, Gerste (15, Schffl.), 149,955 Schffl. Hafer und Bud) weizen (89,610 Schffl.), 44,364 Schffl. Hülsenfrüchte (26,633 Schffl.) 30,181 Ctr. Oelsaat (46/632 Ctr.), 3048 Ctr. Kleesaat (2252 Ctr.) Mit Tabak waren in der Provinz Posen 752 Morgen (717 M.) be ZRAOE die ca. 2000 Ctr. Ertrag lieferten, während die Provinz vo!

0 Jahren ca. 30,000 Ctr. Tabak produzirte. E rbre A A der niedrigen Preise des Produkts zum Theil eingegangen. Das Holt eschäft war im Herbst so lebhaft, daß fast alle Bestände geräumt wourden.

uch der Handel mit Masivieh war sehr bedeutend, Die Station Posen versendete per Bahn 803 Mastochsen, 805 magere Ochsen, 250 fette Schweine und Kälber, 4986 magere Schweine, 73,026 Ferkel

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fe Ziegen und Lämmer und 126,413 Gänse und Puten. Aus E wurden in die Provinz eingeführt: 310 A 39513 Kühe, 1192 E 979 Stück Jungvieh und Kälber, 115,370 Schweine und Ferfel, E hafe, 18,016 St. Federvieh. Der Handel mit Knochen und Häuten lebhaft. Der Absaß von Steinkohlen hat zugenommen; per Ei trafen 826,095 Ctr. ein, gegen 789,243 Ctr. in 1868. Der Um- del Ziegeleien und Thonwaarenfabriken hat an Ausdehnung ge- inen, auch die Produktion der Eisengießercien und Maschinenbau- falten in Posen, die nach Polen und Galizien exportirten, hat zu- ommen. Die Oelfabrikate wurden meist nach Sachsen und der inprovinz abgeseßt. Die städtishe Gasanstalt in Posen produzirte Betriebsjahr 1868.69 38,542,210 Kbkf. Gas, gegen 33,850,000 Kbff. 1867/68. Die Dungfabriken hatten umfangreiche Aufträge.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 4. September. Jm Opernhause. (133. Vorstell.) delio. Oper in 2 Abtheilungen nah dem Französischen von Treitshke. Musik von L. van Beethoven. Don Fernando: » Schelper. Don Pizarro: Hr. Salomon. Florestan: Hr. derer, Leonore : Fr. v. Voggenhuber. Rocco: Hr. Krause. arzelline: Frl. Lehmann. Jacquino: Hr. H. Krüger. Anf.

r, M.-Pr. P Schauspielhause. Keine Vorstellung. Sonnavend, 3. September. Im Schauspielhause. (15ö\te b Vorst.) Auf Begehren: Minna von Barnhelm, oder: Das cldatenglück. Lustspiel in 5 Abth. von G. E. Lessing. Anfang

,_M.-Pr. h Opernhause. Keine Vorstellung.

Telegraphisehe Witterungsberiehte v. 1. Septbr.

A remen:

Wind.

Ort. S r Ae

P Lv Kw Himmelsensicht ) |Miemuel .../893,3/—3,9| 11,0/+0,5/NW., stark. |wolkig. / Königsbrg. 334,5 —2,6| 10,1 —1,1/W., stark. i 78 Reg. Danzig . -(339,5 —2,0| 8,3, 21 W SW., mässig. ziem] «heiter, H

E o 48 s Le SOLLBW A schw. trübe. S l s 209 E A stark. bewölkt.

20465 : „0 4 W., mässig. heiter. )

i 339,0 +0,1 7,1 —2,3W., mÄs8Ig. heiter.

Ratibor …. 329,4 8,0 —1,6 SW., mässig. [halb heiter. Breslau L 332,9 7,5 —2,9/W., mässig. heiter. 3) 'orgau .…ff 335,0 7,8 —2,2 N., mässig. |völlig heiter: H) Münster S 337,0 6,5 —4,0 SW,, schw. z. heiter, Nebel. A ns . 337,2 6,7 —4,8 W., schwach. heiter. Wiesbaden 335: fla 18 leblaf 0%; vid Kieler Haf. 333,8 11,5 WSW, lebb. [irübe. Wilhelmsh. 336,8 9,8 W., mässig. zieml, heiter. Keitum .…. 339,1 12,5 -- |SW.,, stark. bewöIkt. Bremen .. 336,6 | |W., schwach. |bedeckt. Weserleuchth. 336,0 |WSW., lebh, [trübe. Brüssel 337,9 WSW.,, schw. [wenig bewölkt. Riga 331,9 S, mässìg. bewölkt. Bos, e SSW., schw. |bewölkt. [Constantin. 337,8

E S s

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WSW., mässig. [N., stark.

: ++++ F ELÉL 1 2e88 C

0E J Qr Dos

17,6 sehr Bwvalkt

!) Gestern u, Nachts Regen.

2) Gest. Nachm. Regen. Nachm. Regen, #4) Gest, Regen.

3) Gest®

Deffentlicher Nuzeiger.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen. |

Ediktal-Citation. Auf die Anklage der Königlichen Staats- waltschaft hierselbst vom 21. Oftober 1869 is mittelst Beschlusses" § unterzeichneten Gerichts vom 4. November 1869 gegen den Tuch- ahergesellen Gustav Reinhold Fendler aus Sommerfeld wegen uhestórung, Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Beamtenbelei- qung und Vermögensbeschädigung aus §F§F. 340, Nr. 9, 89, 102, 281 d 56 des Strafgeseßbuchs die Untersuchung eröffnet und zum münd- hen Verfahren ein Termin auf den 18. November d. J./ Vor- ittags 10 Uhr, im Sipßungszimmer des unterzeichneten Gerichts eseßt worden. Der seinem Aufenthalt nach nicht zu ermitteln ge- W Angeklagte wird zu obigem Termin hierdurch edictaliter mit

Aufforderung vorgeladen, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen d die zu seiner Mons dienenden Beweismittel mit zur tele zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gericht so zeitig j dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft eden fönnen. Im Falle des Ausbleibens des Angeklagten wird it der Untersuhung und Entscheidung in contumaciam verfahren erden, Als Belastungöozeugen sind der Gensdarm Heinrih Gustav ulz und der Bürgermeister Saebish aus Sommerfeld, als Ent- sungszeugen die Tuchmachergesellen Mainz und Brache und der {her Rosner u Termine mit vorgeladen worden.

Sorau, den 26. Juli 1870. :

Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, 4 Vorladungen u. dergl. ) ] E Zu dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns W. Nandel (r sind nachträglich folgende Forderungen, als: von der Salarienkasse hier 13 Thlr. 8 Sgr. Kosten, vom Grubenpächter E. Habermalz hier 2500 Thlr. nebst 5 pCt. Zinsen seit dem 1. Oktober 1869, ) vom Fabrikanten P. Rouvel hier 90 Thlr. Wechselforderung, ) vom Kaufmann Louis Gundermann hier 212 Thlr. 12 r. 6 Pf. ) von der verehelichten Friederike Randel hier 4250 Thlr. nebst 9 pCt. Zinsen seit dem 1. Oktober 1869 | j gemeldet. Der Termin zur Prüfung dieser Forderungen if auf den 28. September d. J., Vormittags 115 Uhr, 0r dem unterzeichneten Kommissar im Kreisgericht8gebäude, Zimmer l, 11, anberaumt, wovon die Gläubiger, welche ihre Forderungen gemeldet haben, in Kenntniß geseßt werden. Halle a. d. Saale, den 20. August 1870. Königlich Preußisches Kreisgericht. 1. Abtheilung. Der Kommissar des Konkurses. Hinrichs.

49! N elan.

In dem Konkurse über das Vermögen des Mühlenbesißer C. H. \addaß hierselbst is zur Anmeldung der Forderungen der Konkurs- [ubiger noch eine zweite Frist bis zum 22. September d. J. nschließlich festgeseßt worden. :

Die Gläubiger, welche ihre Ansprüche noch nit angemeldet haben, erden arer ert, dieselben, sie mögen bereits rehtshängig sein oder t, mit dem dafür verlangten orreht bis zu dem gedachten ige bei uns scriftlich oder zu Protokoll anzumelden.

Der Termin zur Prüfung aller in der Zeit vom 2. Dezember

v. J. bis zum Ablauf der zweiten Frist angemeldeten Forderungen

ist auf

den 13. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn A Strehlke im Terminszimmer Nr. 3 anberaumt , und werden zum Erscheinen in diesem Termine die sämmtlichen Gläubiger aufgefordert , welche ihre Forderungen innerhalb einer der Fristen angemeldet haben. - i

Wer seine Anmeldung shriftlich einreicht, hat eine Abschrift der- s)selben und ihrer Anlagen beizufügen. -

Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amtsbezirk seinen Wohn- siß hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Be- vollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rehtsanwälte Fißyau und Puchta, sowie Stüler in Rummelburg zu Sachwaltern vorgeschlagen.

Bütow, den 27. August 1870.

L, Abtheilung.

Königliches Kreisgericht. A / ie verehelihte Kaschmieder , Auguste geborene Kretschmer zu Allerheiligen, Kreis Oels, hat wider ihren Ehemann, den früheren Kreisgerichts - Exekutor Gottlieb Kaschmieder, hier, die Ehescheidungs- flage auf Grund des Anhangs §. 295 der A. Ger. Ord. unter der Be- hauptung angestellt, daß derselbe in amtlicher Eigenschaft empfangene Gelder unterschlagen und die Flucht ergriffen habe. Zur Beant- wortung der Klage is ein Termin auf den 14. November 1870, Vormittags 11ck Uhr, vor dem Kreisrichter Sommer an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt worden und wird der gegenwärtig dem Aufenthalt nach unbekannte Verklagte zu diesem Termin unter der Warnung vorgeladen, daß bei seinem Ausbleiben er des angeschuldigten Verbrechens in Beziehung auf die Ehescheidungsklage werde für geständig erachtet werden. Neumarkt, den 22. Juli 1870. i Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

A Ediktalladung. ie Königliche Klosterkammer zu Hannover hat laut Kaufvertrags vom 19. d. M. von dem Klosterhaushaltspächter Gustav Weinhagen zu Hilwartshausen die durch den Leßteren von den Erben des weiland Georg Friedrih Heede in Gimte unter dem 8. Oktober 1869 gekaufte, in der Gimter Feldmark unter dem Mühlenberge zwischen den klöster- lichen Wiesen belegene, ca. 1 Morgen 25 Ruthen haltende Wiese käuflih erstanden und zur Sicherung wegen etwaiger unbekannter Ansprüche dritter Personen den Erlaß einer Ediktalladung beantragt.

Demnach werden alle diejenigen, welche an der verkauften Wiese Eigenthums-, Näher-, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand - und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realbere- tigungen zu haben vermeinen, hiermittelst aufgefordert; diese ihre Rechte und Ansprüche so gewiß in dem zu diesem Zwee in das hie- sige Gerichtshaus anberaumten Termine vom

Dienstag, den 11. Oftober d. J./ Morgens.10 Uhr,

anzumelden, als widrigenfalls erkannt werden soll; daß die nicht an- gemeldeten Rechte und Ansprüche, dem neuen Erwerber gegenüber verloren gegangen seien.

Münden, den 23. August 1870.

Königliches Amtsgericht. L