1870 / 252 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

3492 Deffentlicher Anzeiger.

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Alfe Poft - Änstalien des In- und Auslandes nehmen Sestellung an, für Serlin die Expedition des L Preußischen Staats - Anzeigers:

Zieten - Play Nr. 3.

Handels-Register.

In unserm Gesellschaftsregister ist bei Nr. 35, woselbst die Handels- Gescllschaft »Gebrüder Schneider« mit dem Siße zu Cottbus und einer Zweigniederlassung in Guben und als deren Jnhaber »der Mechanikus unò Optikus Karl Wilhelm Heinrich Paul Schneider zu Cottbus und der Mechanikus und Optikus Karl Wilhelm Heinrich Otto Schneider zu Guben« eingetragen sind, zufolge Verfügung vom 30. August 1870 folgende Eintragung bewirkt worden: J i

Der Gesellschafter Karl Wilhelm Heinrih Otto Schneider ist ausgeschieden und an dessen Stelle der Mechanikus und Optifkus Carl Wilhelm Heinrich Hugo Schneider zu Guben in die Gesellschaft eingetreten.

Gerner ist in unserem Prokurenregister bei Nr. 15, wofelbst die dem Mechanikus und Optikus Carl Wilhelm Heinrih Otto Schneider für die obengenannte Handelsfirma ertheilte Prokura verzeichnet stebt; zufolge Verfügung vom 30. August 1870 vermerkt worden :

Die Prokura des Mechanikus und Optikus Carl Wilhelm Heinrich Hugo Schneider zu Guben is} erloschen.

Guben, den 30. August 1870.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung 1.

Zufolge Verfügung vom 1. September 1870 is auf Anzeige vom 30. August resp. 1. September d. J. heute in das Handelsregister cin- getragen worden, : daß die Ehefrau des Fabrikanten Wilhelm Loß, Julie, geb. Wachs- muth, dahier, Jnhaberin der hiesigen Firma Julie Hosse, das von ihr unter dieser Firma betriebene Handelsgeschäft von heute an ihrem Sohne erster Ehe, dem Kaufmann Alexander Hosse dahier, mit allen Aktiven und Passiven abgetreten hat, und leßterer dasselbe unter der bisherigen Firma fortführen wird. Hanau, den 1. September 1870. ; : Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

Bei der sub Nr. 1 des hier beruhenden Genofssenschaftsregisers unter der Firma Coblenzer Volksbank, eingetragenen Genossenschaft, ist in Folge Meldung des Vorstandes heute angemerkt worden, daß das Mitglied Jgnayß Schmitt auf seinen Wunsh aus dem Ver- waltungsraihe und demnach auch als stellvertretendes Mitglied des Vorstandes ausgeschieden ist, so daß, nachdem bereits früher in ähn- licher Weise auh das Mitglied Heinrich Schlesing ausgeschieden und eine Neuwahl für diese beiden Stellvertreter nit vorgenommen worden, der Voritand nur noch aus den drei Personen: Franz Lill junior, Direktor, Hubert Herber, Kassirer, und Carl Mathias Lander, Controleur und Buchhalter, alle in Coblenz wohnhaft, besteht.

Coblenz, den 27. August 1870.

Der Sekretär des Handelsgerichts, Klöppel.

Die sub Nr. 2742 des Firmenregisters in das hiesige Handels- register eingetragene Firma Jos. Kruchen zu Coblenz ist heute ge- [lôö\ht worden in Felge Meldung ihres Jnhabers Joseph Kruchen, daß er seine Eisfabrik dem Kaufmann Jacob Leopold Mels- heimer daselbst übertragen habe.

Coblenz, den 31. August 1870. S

Der Sefretär des Handelsgerichts, Klöppel.

In das Handelsregister des hiesigen Königl. Handelsgerichts if heute eingetragen worden und zwar:

a) in das Firmenregister bei Nr. 28: daß die Firma W. A. Pferd- menges & Co. in Viersen, deren Jnhaber der Kaufmann Wil- helm Anton Pferdmenges daselbst war, erloschen ist ;

b) in das Profkucenregister bei Nr. 22: daß die von demselben für sein besagtes Handelsgeschäft seinem Sohne Johann Carl Pferd- menges in Viersen ertheilt gewesene Prokura erloschen ift.

Gladbach, am 1. Siptember 1870. Der Handelsgerichts-Sekretär, Kanzlei-Rath Kreiß.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[2798] Bekanntmachung. Der Konkurs über den Nachlaß des Tabaksfabrikanten Karl Wilhelm Haude zu Guben i} durch Vertheilung der Masse beendet. Guben, den 30, August 1870. Königl. Kreis- Gericht. T, Abtheilung.

[2249] Bekanntmachung. KonturL-Erssffuuna

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Minand Friedri Wilhel Engels, in Firma: W. Engels et Comp. hierselbst, Ring Nr, 98 heute Mittags 12 Uhr der kaufmännische Konkurs eröffnet und' de Tag der Zahlungseinstellung “t

auf den 1. Januar 1870 festgeseßt worden. :

I. Zum einstweiligen Verwalter der Masse is der Kaufma Benno Milch, Ohlauerstraße Nr. 19, bestellt. nn

I. Zuglei ist noch eine zweite Frist zur Anmeldung

bis zum 31. Oftober 15870 einschließli ch

festgeseßt, und zur Prüfung aller innerhalb derselben nah Ablauf der ersten Frist angemeldeten Forderungen ein Termin :

auf den 14. November 1870, Vormittags 114 Uhx, vor dem Kommissarius, Stadtgerichts-Rath v. Bergen, im Zimmer Nr. 47, im 11. Stock des Stadtgerichtsgebäudes anberaumt. Erscheinen in diesem Termin werden die Gläubiger aufgefordert welche ihre Forderungen innerhalb einer der Fristen amnelden werden.

Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift der: selben und ihrer Anlagen beizufügen. Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amtsbezirke seinen Wohnsiß hat, muß bei der An- meldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten Bevollinächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen cs hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte Petiscus, Lewald, Justiz-Rath von Wilmowski und Rechtsanwalt Wiener zu Sachwaltern vorgeschlagm

Breslau, den 1. Juli 1870. i

Königliches Stadtgericht. btheilung I. Konkwrs8seEröffnunqg, Königliches Kreisgericht zu Sprottau. Erste Abtheilung. Den 6. August 1870, Mittags 12 Uhr.

Ueber das Vermögen der Handlungs-Geselischaft Foerster & Wiener hier, sowie über das Privatvermögen ihrer beiden Jnhaber, der Kauf» leute Emanuel Foerster und Jsidor Wiener hier, ist der kaufmänniste Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung auf den 20 Juli d. J. festgeseßt worden.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse is der Kaufmann Gröbler hier bestellt. Die Gläubiger der Gemeinschuldner werden aufgefordert , in dem auf

den 19, WUugust 1870, Vormittags 11 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer, vor dem Kommissar, Herrn Kreisuichter Qual, anberaumten Termine ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Be- stellung eines anderen einstweiligen Verwalters abzugeben.

Ferner wird Allen, welche von den Gemeinschuldnern etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen im Besiß oder Gewahrsam haben, oder welche ihnen etwas verschulden, aufgegeben, nichts an die- selben zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besiß der Gegenstände |

bis zum 1. Oftober d. J. einschließlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte, ebendahin zur Konkurs- masse abzuliefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleih- berechtigte Gläubiger der Gemeinschuldner haben von den in ihrem Besiß befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen.

“An dem Koulkurse über das Gesellschaftsvermögen sind nur die Gläubiger der Gesellschaft Theil zu nehmen berechtigt, dieselben können jedoch wegen des ihnen bei diesem Konkurse bevorstehenden Ausfalles au in den Konkursen über das Privatvermögen der genannten Ge- sellschafter als Gläubiger auftreten, demzufolge werden sowohl die Gläubiger der Gesellschaft, als auch die Privatgläubiger der einzelnen Gesellschafter hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen A sein oder nicht, mit dem dafür verlangten

orrecht

bis zum 10. September 1870 einschließl i ch

bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnäch| zur Prüfung der sämmtlichen, innerhalb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen, sowie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungs-Personals i auf den 29. September 1870, Vormittags 9 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer, vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter Qual, zu erscheinen.

Wer scine Anmeldung schriftlich cinreicht, hat eine Abschrift der selben und ihrer Anlagen beizufügen.

Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amtsbezirke seinen Wohn- siß hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Be- vollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, wel chen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte Gott- wald und Kossäth zu Sachwaltern vorgeschlagen.

Sprottau, den 6. August 1870.

Erste Abtheilung.

[2607]

Königliches Kreisgericht.

Redaction und Rendantur: Schwieger.

Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei

(R. v. Deer ).

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Königlich Preußischer

Mehrfachen Anfragen zu begegnen , wird ergebenst bemerkt, daß auf den Staats-Anzeiger nur cin

vierteljährlich es

Ahonnement, und zwar zu dem Preise von Einem Thaler, stattfindet. Bereits erschienene Nummern können nur soweit nachgeliefert werden, als der Vorrath reicht.

Norddeutscher Bund.

Bekanntmachung.

Auf die Briefpostsendungen nach und aus den von deutschen Truppen eingenommenen französischen Gebietsthei- len soll von jeßt ab der interne deutshe Tarif in Anwendung fommen.

Das Porto beträgt Mutshland: : ,

1) für frankirte Briefe bis 1 Loth, ferner für Korrespon- denzkarten 1 Groschen, beziehungsweise 3 Kreuzer; bei größerem 6ewiht der Briefe 2 Groschen oder 7 Kreuzer ; 2) für unfran- fte Briefe bis 1 Loth 2 Groschen oder 7 Kreuzer; bei größerem Gewicht 3 Groschen, beziehung8weise 11 Kreuzer; 3) für Druck- jen und Waarenproben pro 2"/, Loth "/, Groschen, bezie- hungêweise 1 Kreuzer.

Für rekommandirte Sendungen wird außer dem betref- snden Porto eine feste Reklommandationsgebühr von 2 Groschen dder 7 Kreuzern erhoben. L E fo Lc zdh Zur Postbeförderung werden ferner angenommen: Briefe nit deklarirtem Werth. Für diese Sendungen bleiben vorläufig de bisherigen Taxen bestehen.

Berlin, den 6, September 1870.

General-Postamt. In Vertretung: Wiebe.

mithin kei der Entrichtung in

Finanz- Ministerium.

_ Vei der heute fortgeseßten Zichung der 3. Klasse 142. Kö- liber Klassen-Lotterie fiel 1 Gewinn von 5000 Thlr. auf t, 23,4057 1 Gewinn von 1000 Thlr. auf Nr. 54,387 ; 2 Ge- vinne zu 600 Thlr. fielen auf Nr. 163 und 17,693; k Gewinne zu 300 Thlr. auf Nr. 917. 16,022; 0002. 34,276. 67,706 und 88,635, und 11 Gewinne zu 0 lr. auf Nr. 32,751. 34,285. 39,568. 59,431. 65,749. N04. 70,602. 75,122. 87,330. 91,606 und 93,266. Berlin, den 7. September 1870.

Königliche General-Lotterie-Direktion.

P L.

Abgerei st : Se. Excellenz der Staats-Minister und Präsident Bundesfanzler-Amts, Delbrück, nah dem Großen Haupt-

lartier.

Der General - Telegraphen - Direktor, General-Major von \uvin, nah dem Kriegsschauplayze.

d)

Ie icht amtliches. L

Preußen, Berlin, 7. September. Jhre Majestät e Königin besuchte gestern die Verwundeten im Elisabeth- pisbitale und empfing von Sr. Majestät dem Könige Whrihten aus Reims.

Der Staats Minister und Präsident des Bundeskanzler- D Delbrück ist von Sr. Majestät dem Könige nach h Großen Hauptquartier berufen und gestern Abends dahin sereist. Mit seiner Vertretung im Bundeskanzler - Amte is 4 ggrecagende Rath, Geheimer Ober - Regierungs - Rath / ragt.

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Nachricht des »Gaulois«:

Offizielle militärishe Nachrichten.

(W O , 4. September, 9 Uhr 45 Minuten Vormittags. (In Ludwig8hafen von Nancy pr. Post eingegangen.) Die feindliche Armee, welhe bei Sedan tkapitulirt

hat, zählte 14 Infanterie-, 5'/, Kavalerie - Divisionen

nebst zugehöriger Artillerie und Train. Während der

Schlahi am lsten wurden allein an 30,000 Gefangene

gemacht, mehrere Adler und viele Geschüße genommen.

Mac Mahon s\chwer blessirt. Diesseits Oberst von Scherbening

todt , General von Gersdorff , Oberst von Bessel verwundet.

Unsere Verluste verhältnißmäßig gering. Kaiser Napoleon heut

früh nach Cassel abgereist. (

von Podbielski.

_ Aus Hannover, 6. September, geht uns folgende offi- zielle Mittheilung zu:

Die »Sbipping Gazette« giebt. unterm 27. August folgende

“Am 18, August cer. war cin preußishes Schiff, der Dreimaster, die »Schwalbe«, bei unserm Admiralschiff »Magnanime« der franzö- sischen Nordseeflotte. Jenes Schiff führte Parlaimentärflagge, einen Contre-Admiral, den Prinzen von Hessen, von mehreren Offizieren begleitet, an Bord. Admiral Fourichon verblieb in sciner Kajüte, und die Deputation wurde vom Chef seines Stabes, Kapitän Baron de Roussin empfangen. Fclgende Konversation fand tratt: »Miin Le, ih bin der Prinz von Hessen, und freue mi, Sie zu schen.

ie werden die Erfolge der preußishen Waffen zu Lande kennen, \o daß ich nur hinzuzufügen habe, daf, fals sie die Blokade forts: ßen, Jore Regierung den bedeutenden Schadenersaß für die Veruichiung unseres Handels zu tragen hat. »Frankreih, Euer Durchlauchy1/« er- wiederte der Kapitän Baron de Roujsjin, »ist noch nicht auf einem \o rcdu- zirten Standpunkt, wie Sie zu meinen scheinen, und ih glaube, daß wir bis auf weitere Ordre die sirengste Blokade fortseßen werden « Den Vorwand zu diesem Besuch bildete die U-berreichung einec De- pesche an Admiral Fourichon, welche mit Repressalien an Frankreich droht, im Falle irgend eine Stadt an der Oftsee von uns bombvardirt würde. Ja Wahrheit aber war es nur eine Spionage. j

So weit die französisch-englischen Nachrichten. Jn Erwiec- derung und Berichtigung derselben sind die wirllien That- sachen folgende: : :

Auf Befehl des General - Gouverneur der Küstenlande, General der Jnfanterie Vogel von Falkenstein, begab siv am 18. August der dem Stabe Seiner Excellenz angehörende Contre- Admiral Prinz von Hessen zur französishen Nordseeflotte, die bei Helgoland ankerte, um dem französischen Admiral Fourichon folgendes Schreiben zu übergeben:

Excellenz, Sie haben die Feindseligkeiten zur See mit der Wegs nahme deutscher Kauffabrer eröfsnct und dabei außer Acht gelassen, daß wir augenblicklih zu Lande in der Lage sind, für einen solchen Frleg gegen friedliche Deutsche grenzenlose Ripressalien nehmen zu fönnen.

Im Interesse Ihrer Landsleute stelle ih Euer Excellenz anhcim, auch zur See den Krieg nur gegen die bewaffnete deutshe Macht zu führen, wie diese zur Zeit auch in Frankreih nicht wehrlose Bürger befricgt. :

Woblan denn! Kämpfen wir gegeneinander wie ritterlihe Sol- daten, zeigen wir uns ebenbürtig, achten wir das Privateigenthum des rubigen Bürgers! L E

Sind Euer Excellenz gleichen Sinnes, dann dürften Sie Sich geneigt acigen, die genommenen Schiffe ihren Eigenthümern zurückzu- geben, Sie werden mehr damit gewinnen, als diese keinen Prijen Ihnen an Werth bieten. i j

Ueberbringer dieses, Contre-Admiral Prinz von Hessen, is von 5