1870 / 284 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Fähnrs, Behrens, Haupuün. U. Comp. Chef vo:n 7. Westfälischen Inf. Regt. Nr. 53, zum Major, von Haza - Radlig L, Premicer-Lieutn. v-n demselben Regt , zum Hauptm. u. Comp. Chef, Frhr. v. Plettenberg, Jordan 1. v. d. Boc/ p. Dettenz Scc. Lts. von dems. Regt., zu Pr. Ls, befördert. Piepersberg,/ überzähl. Hauptm von dems. Regt 7 unter vorläufiger Belassung in feinem Kommando als Adj. der 2. Jnf. Div. zum Comp. Chef er- nannt. v. Vethacke, Sec. Lt. vom 3. Hannov. Jnf. Regt. Nr. 79, zum Pr. Lt, Frhr. v. Shüß-Holßhausen, Hort Fähnr. von dems. Regt, zum Sce. Lieut., v. Möller, v. Reden, Unteroff. von dems. Regt., zu Port. Fähurs., Fchr. v, Butilar-Ziegenberg/; Fchr. v. Manteuffel, Port. Fähnrs. vom 2. Hannov. Drag. Regt. Nr. 16, zu Sec. Lis, Schrader, Gefr. vou dems. Regt , zum Port Fähnr., -—- befördert. Poten, NRitim., und ELc. Chef im 2 Hannov.

»Orag. Regt. Nr. 16, cin Patent seiner Charge verlichen. v. Holleufer, |

Sec, Lt. von dems. Regt, zum Pr. Lt. befördert. Mei erzinski, Sec. Lt. aggr. dems. Regt , in das Regt. einrang. v. Sperling, Gen. Major und Chef des Stabes der 1. Armee, das Komugando der 29. Jnf. Brig, während der Abwesenheit des erkrankten Com- mandeurs derselben, übertragen. v. Schierstädt, Unteroff. vom Rhein. Ulan. Regt. Nr. 7, zum Port. Fähnr., v. Buttler, von Z\chüschen, Pr. Lis. vom Ostpr. Fü). Regt. Nr. 32: zu Haupil. und Cowp. Chefs, v. Massenbach, v. Besser, Lehfeidt, Frhr. v. Ledebur, Scc. Lts, von dems. Regt., zu Pr. Lts., v. Gottberg Port. Fähnr. vom Oftpr. Kür. Regt. Nr. 3, Gr. Wrangel, zum Scc. Lt, Frhr. v. Esebeck, char. Pert. Fähnr. von demsclben Regt y Bar. v. d. Ropp, Kür. von dems. Regmt, zu Port. Fähnrs. v. Kleist, Bütow, Lehmann, v. Beguelin, Port. Fähnrs. vom 1. Pomm. Ulanen-Rgt. Nr. 4, zu Sec. Lts, Krahmec, Unteroff. von dems. Regt., zum Port. Fähnr, Sembach, v. Buddenbrock, Port. Fähnrs. vom Opstreuß. Ulanen-Regmt. Nr. 8 zu See. Lis.) Perfkuhn, Gefreiter von dems. Regt, zum Port. Fähnr, Wirth, Vort. Fähnr. vom Litth. Ulanen-Regt. Nr. 12, zum Sec. Lt., Kir ch- ner, Unteroff. Von dems. Rgt., zuin Port. Fähnr., befördert. Roos, Hauptm. und Comp. Chef vom 2. Rhein. Jnf. Rgt. Nr. 28, z. Maj.j Goecke, Pr. Lt. von dems. Regt, zum Hauptm. und Comp. Chef, Liederwc ld, Höstermann, Bölling, Sec. Lieuts. von dems. Regt., zu Pr. Lts, v. Reppert, Lorenb, Dullo, Baumgart, Port. Fähnrs. ron dems. Regt, zu Sec. Lts. v. Stückradt, Pr. Lt, à la suite dess. Regts, unter Bel-fsung in seinem Verhältniß als Generalstabs-Offizier bei dem Gen. Kommando 4. Armee-Corp®, zum Hauptm, Herber, Pr. Lt. vom Ostpr. Füs. Regt. Nr 33, zum Hauptm. u. Comp. Chef, Januskowski, Sec. Lt. v. dems. Regt. zum Pr. Lt, Donant, Port. Fähnr. von dems. NRegt., zum Sec. Lieut, Pütter, v. Khaynacch, Pr. Lts. vom 7. Brandenb. Jnf.- Regt. Nr. 60, zu Hauptl. und Comp.-Chefs, Gussow, Modrach/ Sec. Lis, von dems. Regt., zu Pr. Lts, Friedberg, Port. Fähnr. von dems. Regt, zum Sec. Lt, v. Froreich, char. Port. Fähnr. von dems. Regt., zum Port. Fähnr. befördert. R o ch, Pr. Lt. von dems. Regt, dem Regimente aggregirt. v. Laer, Pr. Lt von dems. Regt. zum Haupt. und Comp-- Chef, Haacke, Sec. Lt. von dems. Reat., zum Pr. Lt. befördert. v. Keßlern,j Pr. Lt. vom 4. Pomm. Inf.-Regt. Nr. 21, unter Belassung in dem Verhältniß als General- fabsoffizier bei dem Gen. Komm. des 2. Armee-Corps , als ältester Pr. Lt. in das 7. Brandenb. Jnf. Regt. Nr. 60 verseßt. v. Schrader, v. Koßenberg, Pr. Lts. vom 4. Magdeburg. Jnf. Regt. Nr. 67, zu Haup l. und Comp. Chefs, Vorberg, Sachse, Sec. Lis. von dems. ® Regt., zu Pr. Lieuts, Dommerich, Lampe, Port. Fähnrs. von ‘dems. Regt., zu Scc. Lts. Gr. v. Rothfirh und Trach, Sec. Lk. vom König®-Hus Regt. (1. Rhein ) Nr. 7, zum Pr. Lt. , Frhr. von Gustedt, Unteroff von dems. Regt, zum Po.t. Fähnr. befördert. Lengerich, v. Westhoven I1., Pr. Lis. vom 3. Rhein. Jnf. Regt. Nr. 29, ersterer unter vorläufiger Belassung in derm Kommando als Adjut. bei dem Gen. Komn. des 8. Armee-Corps, zu Haupt!. und Comp. Chefs, Mense, Kuhn de Claer, Sec. Lts. von dems. Rest. zu Pr. Lts, Boymann, v. Daniels, Kuhnemann, v. Wedel- ntädt, Port. Fähnrs. von demselben Regt., zu Sec. Lts., Krause, Worm, Knoll, Hamann, v. Runkel, Unteroff von dems. Regt. zu Port. Fähnrs, v. Schwedler, Pr. Lt. vom 7. Rhein. Jnf. Regt. Nr. 69, unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant der

Pr S NEa T M A

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29, Inf. Brig , zum Hauptm. und Comp. Chef, Hartmann, von |

der Lippe 1, Sec. Lts. von dems. Regt., zu Pr Lts, Küpper,

Biß, Port. Fähnrs. von demselben Regts. , zu Sec. Lts. befördert. |

v, Porembsfy, Premier-Lieutenant vom 8. Rheinischen Jifanterie- Regiment Nr. 70, als Adjutant zur 29. Jnfant. Brig. fommandiri, (Schluß folgt.)

Berlíiz, 24. September.

Offizielle militärische Nachrichten. An den General von Hahncnfeldt. | Ecrouves, den 23. September, 5 Uhr 35 Min. Nachm.

Toul genommen. E von Kren ski.

Weiter liegen vom Kriegsschauplaß folgende Natdh- rihten vor: N É /

Die »A, A. Z.« veröffentlicht in Betreff der Vorgänge in Bazeilles am 31. v. M. und 1. d. M. folgendes Schreiben:

In der »Times« vom 15. September findet si eine aus Paris, 12, September, datirte Zuschrift des Duc de Fiß-James, die sich mit dem traurigen Schickfsal beschäftigt, welches Bazeilles am 31. August und 1. September erlitten hat, Der Herzog erhebt im Namen der

| | | |

| den | Ortes dienten den Franzosen abermale als Schußwchr.

| die französische Marine-Jnfantcrie, weiche das Dorf | Heldenmuth vertheidigte, zurückgetrieben.

Menschlichkeit einen Schrei der Entrüstung über die Gräut:sthagtes welche dort geschehen sein sollen, und klagt die Bayern und Preuße: an, die Geseße der Ehre und Humonität verleßt und ihren Name, auf eroige Zeiten beschimpft zu haben. Erlauben Sie wir, dex id vom 1. September 1 Uhr Morgens bis zum 2. September 5 Ubr Abend® in Bazeilles verweilte, in Jhrer Zeitung, dem deute, Weltblatte, die Jrrthümer zu berichtigen, denen der Herzog 1 on Fig James in einem englischen Weitblatt Verbreitung gegeben hat, J;

| glaube um so mehr auf den Abdruck meiner Zuschrift rech{nen

dürfen , als es besonders Jhre näheren Landsleute, die Bayern, ind welche in der »Times8« der rohesten Barbarei beschuldigt n erden

Der Herzog v. Fiß-Jamécs behauptet: die Bayern und Preußen!

hätten Bazeilles aus keine: anderen Grund in Brand gesteckt, weil scine Einwohner in der Uniform dec Nationaigar an der Vertheidigung ihres Dorfes theilgenommen hätien Das ijt einfach eine Fälshung der Wahrheit, gegen Welch: nicht entschieden genug protestirt werden kann, Bazeilies ist niedergebrannt, das ist wahr; Männer und Frauen sind datej getödtet worden, das ist nicht minder wahr. Aber die Einächerung des Dorses, wie die Tödtung einzelner seiner Einwohner war fein Akt niedriger Rache, sondern eine Handlung der Nothweÿr, iy einzelnen wenigen Fällen eine gerechte Strafe. Wenn b? den

alsz den

" Brand auch Unschuldige ihren Tod gefunden, so ist das ein Unglüg, kein Verbrechen, welches die deutschen Krieger belasten könnte, Dz | Herzog sagt, daß er mit seinen eigenen Augen die Ruinen des

Der

unglücklichen Dorfcs gesehen, daß er das verbranute Menschen. fleisch gerochen , daß er die verkoÿltcn Leichname der Einw. hner auf ihren Thürschwellen gesehen; aber er gesteht selbs, daß er nicht Zeuge der Gräuel gewesen , welche der Einäscherung des Dorfes vorhergin- gen; er giebt selbst ais Quelle seiner Erzählung die mehr als zwei felhaften Berichte der geflüchteten Einwohner an. Jch aber war Zeuge dieser Gräuel , war Zeuge der Unthaten, welche Veranlassung ware, daß der Fcuerbrand in die Häuser geworfen wurde. J bin wie der Herr Herzog durch die rauchenden Trümmer des Dorfes gegangen, auch ih sah verkohlte Leichname auf den Ruinen de Häuser liegen. Jn den wenigsten Fällen konnte ih noch unter. scheiden, ob hier cin Deutscher oder Franzose sein Leben ausgehautt; doch mehr als einmal erkannte ich die leßten Feßen der bayerischen Uniform. Jch habe aber auh mit meinen cigenen Augen gesehen, wie ein Cinwohner des Orts mit Hülfe eines Weibes einen verwun- deten Bayern von der Straße ian ein brennendes Haus zu \{ieifn suchte; ih habe geschen, wie diese beiden Frevler von den berzueilen- den Kameraden des Verwundeten niedergehauen und ihre noch zucken- den Leichname in dieselben Flammen geworfen wurden, in welden sie dem zum Tode verwundeten Bayern ein Grab bereiten wollten,

Gewiß, der Duc hat Recht, wenn er schreibt: „La guerre a ses rTigueurs; mais elle a ses règles aussì, basées sur les lois de l’honneur et de l’humanité.« Aver er sagt das Gegentheil, wenn

er hinzufügt: „Ces lois, vous Bavarois et Prussiens, qui étiez

à Bagzeilles, vous le avez violées, Vous avez llétri votre

victoire.“ O Ich bin der Leßte, der ein Wort schreiben möchte, daß die Kluft welche sih zwischen den Deutschen und Franzosen ausfgethan, nod vergrößern könnte, doch Schweigen gegen solche Anklagen wäre cine Versündigung an der Wahrheit der Geschichte, an welche der Hirzog appelli1t, wäre ein Verbrechen an der Ehre der deutschen Nation, die mitsculdig sein würde an den Gräueln, deren einzelne ibrer Söhne angeklagt werden. | Jch wiederhole also: die Einäscherung von Bazeilles war cin At der Nothwehr, keine Handlung der Rache. Und zum Bewcise mögen folgende Thatsachen dienen. Schon am 31. August, noch ehe mau von der Theilnahme der Nationalgarde am Kampfe eine Ahnu g hatte wurden die der Maas zunächst gelegenen Häuser des Dotfes vou anderen Ufer aus durch bayerische Artillerie in Brand geschohen, und zwar deshal®, weil dicse Häusec den Franzosen, weile d Uebergänge der Maas ver!beidigten, zur Schüßwehr dienten, Ihre Zerstörung war einfach “eine strategische Notb1wendigkeil, Am anderen Tage eröffneten bayerische Jäger und Znfantett Kampf um das Dorf. Die sehr festen Häuser de Besondet? war dies mit eincm Gebäude der Fall, welches zwei Strafen t herrschte. Schon waren vor deniseiben Hunderte von Bayern 1 und verwundet niedergestürzt, als “-efohlen wurde, c in Bran? zu stecken. Pioniere führten diejen Befehl aus, indem fie das Haus unl gingen, die Hinterwand einshlugen und durch die Bresce Feuerbränd! bineinwarfen, in Folge dessen das Gebäude in Flammen aufs Ob dabei die Frauen und Kinder, die in die Keller geslüchtet wall verbrannten, darüber etwas Bestimmtes zu sagen, bin 1veder 10 u Stande, noch i} es der Herzog von Fiß-James. G Nach mehrstündigem blutigem Kampfe batten endli A p mi Le In den Straßen, den fern und den Gärten hinter den Häusern lazen no©® zahlreiche wundete, welche zu suchen und zuin Verbandplaß zu bringen = der durch das Geufer Kreuz fenntlichen Blessirtenträger wal, die in den Häusern zurükgebliebenen Bewohner resp-ktirken ie rothe Kreuz, sie {ossen aus dem Hinterhalt auf die Kra f t Jn Zeit einer halben Stunde erschienen sechs verwundete B M träger auf dem Verbandplaß. Eine militärische DucchsuQUS in Häuser wurde jeßt befohlen. Männer und Frauen mit den Watt d der Hand wurden hervorgeholt. Wer sich vertheidig!e U di erschossen. Die übrigen wurden gefangen fortgeführt. hl Razzia half wenig. Die Häuser schienen sich aus unsihtbären Q, winkeln neu zu bevölkern. Juinmer aufs Neue wurde qus L A sern geschossen, und zwar ganz besouders auf die Krankentragt ti daß dieselben sich \chließlich theilweise weigerten, fürder vorzug

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niht die Häuser von den Bewohnern geräumt würden. gewiß an fünfzig unserer Leute den aus dein Hinterhalt Kugeln zum Opfer gefallen waren, wurde endlich der erthcilt, die S@lupfivinfel der Me: chelmörder dur Sauer zu zerstören. Wer dabei in den Flammen seinen Tod gefunden, V ih nit. Die Zabl 1700, welche der Herzog von Fiß James angiebt, steint mir mindestens um das YBwanzigfache übertrieben. Ogg die Bayern ganze Familien in die ¿Flammen gestoßen und “rauen, die sich flüchten woUten, getödtet haben, ift einfach cine Un- Cahrheit im günstigsten Fall cine Ausgeburt der erregten Phantasie del Geflüchteten. Jch selbst habe gesehen, wie ein bayrischer Soldat

alte Frau, die in der brennenden Straße vor Mattigkeit zusam- menbrachy dur) cinen Funk, aus scinex Geldflasche erquicte, und ihr dann half, den Bündel mit ihren Hadseligkeiten auf den Nücken

1 heben. : 4

ju erlich) nicht die Bayern Preußen waren bei dem Brande pon Bazeilles , so weit ich geschen, gar nicht betheiligt haven sich gegen die Geseße der Hümanität vergangen. Wer die Geseße des Rölferrechts verleßte, waren jene Judividuen, welche, das rothe Kreuz im weißen Felde mißachkend, auf die Krankenträger {ossea, waren jme Kreaturen, welche Gräuel an Verwundeten übten. Wenn das eib die Waffen ergreift und aus d:wa Hinterhalt die tödtliche Kugel quf den Soldaten sendet, hat es feinen Anspruch mebr auf die s{ho- n:nde Rücksicht, die sonst seinem Geschlecht gezolit wird.

Stwreckliches ist zu Bazeilles geschehen. Die Gräuel, welche mein Auge dort geschaut;/ sind ein Hohn auf die Kultur des 19. Jahrhu!- derts, Aber es waren die Bewohner von Bazeilles, welche durch ihre, allem Völkerrecht hohnsprechende Theilnahme an dem Kampfe

enn Nachdem gesandten Befehl

die Leidenschaften entfesselten, welche selbst die Schuld tragen , wenn -

ihr Heimaihdorf heute nur noch cin Schutthaufen ist. Nicht weil sie als Nationalgardisten theilnahmen an der Vertheidigung ihres Vater- landes, nein, weil sie als Meuchelmörder aus sicherem Versteck auf diejenigen schossen, deren Aufgabe es ist, den Verwundeten Linderung ihrer Schmerzen zu biisigen, wurden ihre Häuser, welche Schlupf- winkel von Mördern geworden, den Flammen übergeben.

Frankfurt a. M., 18. September 1870. Herm. Voget.

Stuttgart, 22. September. Der württembergische »Staats- Anzeiger« bringt aus Telegrammen v. Lindens an den König folgende Mittheilung: »Schloß Ferrières bei Lagny, 20. Sep- tember. Der Kriegs-Minister und ich find von Sr. Majestät dem Könige von Preußen sehr aus8gezeichuet worden. Jch gehe über Rheims nach Châlons, um daselbst zu bleiben. Der vor- gestrige bedeutende Ausfall wurde von Preußen und Bayern siegreich zurückgeschlagen. Die Württemberger sind sehr belobt worden. Gestern Abend war wieder Kanonendonner bei Paris. «

Brüssel, 23. September.

Nach Berichten aus dem südlichen Frankreich ist auch dort cine allgemeine AuS8weisung aller Deutschen Seitens der republikanischen Behörden ins Werk geseßt worden. Der Präfekt des Departements dexr Rhonemündungen sagt in seinem Erlaß, daß das Interesse der nationalen Vertheidigung die Entfernung der Fremden nothwendig mache, und deïretirt, daß jeder nicht in Frankreich naturalisirte Angehörige cines der ‘gegenwärtig im Kriege mit Frankreich befindlichen Länder ge- halten sei, das Departement und Frankreich überhaupt binnen drei Tagen zu verlassen. Jeder Zuwiderhandelnde werde den Nilitärgerichten zur Aburtheilung Überwiesen werden, wenn er

niht vom Präfekten cine Spezialerlaubniß zum längeren Auf-

(nihalt erwirkt hat. :

Nach hierhergelangten Berichten aus Sèvres ist das | Gti M Ls Verlangen der dortigen Bevölkerung nah einer preußischen | westlichen aussichtslos ift. Garnison dadurch entstanden, daß Anhänger der rothen Ne- | publik sich der Verwaltung der Stadt bemächtigt hatten und |

man gegen die Herrschaft derselben Schuß bei den preußischen |

Truppen suchte. Schon vor dem Kriege hatte der als Autorität bekannte

!

Kopenhagen, 23. September. __ Die französische Panzerfregatte »Rcine Blanche «, von Christtansand kommend, anfkerte heute Vormittag auf der Rhede von Frederikshaven.

Die Anordnung des Königlichen Finanz-Ministeriums vom 9. August d. I, daß für Exemplare steuerpflichtiger Zei- tungen, weiche unentgeltlih an die im Felde stehenden Truppen oder an Lazarethe geliefert werden, auf desfallsigen Nachweis die Zeitungssteuer unerhboben bleibt resp. erstattet wird, findet na, elner neueren Befiimmung des Königlichen Finanz- Ministeriums ebensowohl auf ausländische wie auf inländische Blätter Anwendung. Demgemäß wird fortan auch für unent- geltlich an Lazarethe 2c. geliefeite oder unter Band eingehende, außerhalb des preußischen Staatsgebiets erscheinende Zeitungen die Zeitungssteuer nicht mehr erhoben, etwa bereits erhobene Zeltungsdsteuer aber auf Naweis erstattet werden.

___— Jn Coulommiers, Departement Seine et Marne, ist cin Feldpost-Relais in Wirksamkeit getreten.

Im Anschluß an die in Nr. 235 des Staats-Anzeigers unter Berlin enthaltene Notiz, betreffend die unentgeltliche Lieferung von Saatgetreide an die in Folge der Kriegs- ereignisse möglicherweise in Noth gerathenen westlien Grenz- distrifte Deutschlands, können wir mittheilen, daßdie Anmeldun- gen jolcher Gaben bei dem Ministerium für die landwirth\chaft- lichen Angelegenheiten in erfreulicher Weise sich gemehrt haben, jedo vielfa, entsprechend der auch in der Presse wiederholt vertretenen Auffassung, mit dem Anheimgeben, der Natural- Lieferung eine besiimmte Geldsumme zu substituiren, während einzelne Geber von vorn herein cine Geldsumme als die ge- cigneteste Form der Unterstüßung angeboten haben.

__ Diese Auffassung hat dur andere Momente eine so ge- roichtige Unterstüßung erhalten , daß das Ministerium für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten seine Bereitwilligkeit zu einer Vermittelung in Bezug auf das in Rede stehende ge- meinnüßige Unternehmen nur unter der Voraussezung auf- recht erhalten fann, daß es sich ledigli um Empfang- nahme und Verthcilung von Geldbeiträgen, nichi aber um Natural - Lieferung von Saatgetreide handeln wird. Sehr gerne wird es jene, sei es von Privaten, sei es von Kom- munen entgegennehmen und möglichst im Sinne der Geber zur landwirthschaftlichen Unterstüßung in den erwähnten Disirikten durch geeignete lokale Organe verwenden.

Die bestimmenden , gegen die Lieferung von Wintersaat in natura sprechenden Gründe ergeben .fsih zwar scon aus dem Resultat der veranlaßten, wenn auch noch nicht ganz abgeschlossenen amtlihen Ermittelungen, wona bis- her weder ein Mangel an Wintersaat sich in irgend einem be- stimmten Orte in den westlihen Grenzlanden hat nachweisen lassen, noch auch irgend ein auf Gewährung von Wintersaar gerichtetes Gesuch eines Grundbesißers von dort bier ein- gegangen ist. Außerdem aber sind die in den Trans§port- Verhältnissen der Eisenbahnen liegenden Schwierigkeiten jeder Güterbeförderung für andere als militäris{e Zwecke zur Zeit so groß, daß eine rechtzeitige Beförderung von Saat- getreide aus den östlichen und mittieren Provinzen nach den

-— Der nächste Kommunal-Landtag der Neumart wird am 14. November d. J. zu Cüstrin eröffnet werden.

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Braunschweig, 23. September. (Br. Tagebl.) Gestern

| Nachmittag traf mittelst Schnellzuges der General-Gouverneur

| Vogel von Falkenstein hier ein und nahm in Scbrader's

Dr. Chenu nachgewiesen, wie schr das gesammte Militär-Medi- | 4 t A t i P S: zinalwesen in Frankreich im Argen liege, wie unzureichend die |

Zahl der französischen Militär-Aerzte sei und wie nothwendig eine gänzliche Umgestaltung der für die Erhaltung der Heere | im Frieden und Kriege so überaus wichtigen Sanitätseinrich- |

lungen wäre.

irager als nicht ausreichend gezeigt. Ein von dem »Mil, Wocb.-

Dla mitgetheilter Brief eines verwundeten französischen Offi-

lers, den derselbe na der Schlacht bei Vionville geschrieben,

orgen, wären wir Alle todt. 4 N L Uge lang, ohne irgend eine Fürsorge, auf Mist liegen lassen do ih verzeihe ihnen.

« Der französische General Raoult is, wie der »N. Pr.

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Btg.« mitgetheilt wird, am 3. d. im Lazareth zu Reichshofen Fest gegeben, bei welchem das ganze Regiment anwesend war.

a i und der General Kerléadec in Mey seinen Wunden egen,

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| nach der Sc&lacht von Gravelotte wegen starker

Hotel Quartier, Derselbe begab sich bald nah der Ankunft zu dem Herzoge. Zweck seines Hierseins isi u. A._die Jnspizirung der hiesigen Lazarethe,

Sacvsen. Meiningen, 20. September. Der Herzog hat heut cinen Aufruf erscheinen lassen, nach welchem für das

Aude i | ia _ | Herzogthum ein Invalidenfonds gegründet werden soll, aus d Wie es scheint, hat si auch in dem gegenwärtigen Kriege | dem Ne Pflege und Fürsorge der französischen Aerzte und Kranken- |

dem »1) diejenigen Soldaten des Herzogthums Meiningen, die durch Wunden oder durch Siechthum, welcbe der Krieg veran- laßt, unfähig zur Arbeit und zum Erwerb ihres Lebensdbedarfs geworden ; 2) bedürftige Wittwen und Kinder gefallener Sol-

liefer | Cl Me | Damn - He meininger Landes Unterstüßung erhalten sollen, um lefert davon einen neuen Belag. Der Brief lautet in der Ueber- segung: Wir sind dur die Franzosen wie Hunde behandelt | worden; und ohne die Preußen, welche für uns wie Brüder und Oie Franzosen haben uns |

Noth dadurch zu lindern.« Dieser Jnvalidenfonds soll der 1861 gegründeten »Herzog Georgs-Stiftung« verbunden der Oberaufsicht des Staats unterstellt werden.

Mainz, 23. September. (W. T. B.) Dem Verluste na

ihre mit

Desen.

| Mainz zur Garnison zurückgescbickten 67. Regimente wurde

von den Mainzer Bürgern in den neuen Anlagen ein große®

| Nach der Festrede wurden Hochs auf die deutsche Armee und

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ibre Führer ausgebracht. Der Oberst dankte im Namen des

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