1890 / 157 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 01 Jul 1890 18:00:01 GMT) scan diff

4 Eden versehen, die in crydirtem Silber mit reicher Vergoldung ausgeführt wurden. Auf dem goldenen Stfilde in der Mitte be- findet sich oben der garavirte deutsche Reichsadler, links urd reis von demfelben eiwas tiefer tas norwegishe Wappen und das der Stadt Ghriftiania in fartiger Gmaille und darunter in gleicher Linie mit dem Reich2adler der Kaiserliche Nawenszug W. Il. in rother und blauer Emaille. In der Mitte trägt der goldene S@ild die mit Harzer Schrift eingelafsenen Widmungäworte. Das Ganze ift als cin seltenes Kunfiwerk zu beiracten und wird ¡weifellos die Erinnerung an die Tage der Kaiserarwesenhbeit in Chriftiania auß an Allerböchfter Stelle dauernd wad erhalten.

Heute trat der Auzs{huß des Bundesraths für Handel und Verkehr zu einer Sizung zusammen.

Der Königlich italienische Botschafter am hiefigen Aller- höchsten Hofe Graf de Launay hat Berlin mit Urlaub verlaffen. Während seiner Abwesenheit fungirt der Erfte Boischafts-Sekretär Marquis de Beccaria Jncisa als Ge schäfteträger.

Der General - Jnspecieur der Fuß- Artillerie, General- Lieutenant Sallbach hat sich zur Besichtigung des Fuß- Artillerie-Regiments von Linger (Ofipreußischen) Nr. 1 nah Gruppe begeben.

Der Direktor Kriegs-Minifterium, General - Lieutenant es mehrwöchentlihen Urlaub nach Kissingen ebenso

des Militär-Oekonomie-Departements im Stockmarr hat angetreten,

burg nah Wiesbaden und Wildbad.

Der General - Jntendant der Königlichen Schauspiele

f von Hochberg hat für die Dauer der Theaterferien

Berlin verlassen und fich auf seine Besizungen in Schlesien Der biz2herige Spezialkommissar Regierurgs-Rath Besser als außeretatsmäßiges Mitglied in das Kollegium der

General-Kommisfion zu Kassel berufen worden.

S. M. Yat „Hohenzollern“, Kommandant Kapitän zur See von Arnim, is am 28. Juni in Helsingör ein- n

getroffen und beabsichtigte am 30. Juni wieder in See zu gebe S. M. Kanonenboot „Hyäne“, Kommandant }

än: Lieutenant Freiherr von Sohlern, ist am 29. Zuni apstadt eingetroffen. Der Dampfer „Kronprinz

antreten, S. M. Kadetten - Schulschiff „Niobe“, Kommandant Kapitän zur See Fritze, ist am 29. Juni in Dartmouth eingetroffen und beabsichtigt am 14. Juli nah Christiansand in See zu gehen.

die Heimreise

Frankfurt a. M.,, 30. Juni. (W. T. B.) Zu Ehren des Finanz-Ministers Dr. Miquel fand heute Abend ein großartiger Fa ckelzug statt, an dem si die vereinigten Sänger-, Turner-, Schüßen- und Sportvereine, die oberen Klasen der höheren S&ulen, die Feuerwehr 2c. zahlrei be- theiligten. Auf die Ansprache des Stadtverordneten Drill, welche mit den besten Wünschen für den Finanz-Minister und mit einem fstürmisch aufgenommenen Hoch auf denselben s{loß, iprach der Gefeierte mit warmen Worten den Ver-

Frankfurt gehe, so bleibe er doch Franffurter, und wenn er auch in den Staatsdienst trete, jo werde er doch immer ein Mann des Volkes bleiben. Mit einem Hoh auf die Bürger-

schaft schlo5 der Finanz-Minister seine begeistert aufgenommene |

Ansprate.

Köln, 30. Juni. (W. T. B.) Die heute stattgehabte Hauptversammlung der Deutschen Kolonialgejsell- schaft, welhe vorwiegend von Mitgliedern der hiesigen Lokalabtheilung besucht war, wurde in Vertretung des ertranften Fürsien von Hohenlohe-Langenburg vom Ober- Landeëgerihtz-Präfidenten Struckmann eröffnet, welcher den rein internen, gesckwäftlicden Charakter der heutigen Versammlung betonte und in warm anerkennenden Worten der Thätigkeit und Erfolge des Reichékommifsars Majors Wissmann gedahte. Ober-Bürgermeister Becer begrüßte die Versammlung Namens der Stadt Köln. Nach Verlesung des Geschäftsberihts und Erledigung anderer interner An- gelegenheiten und Anträge hielt Postrath Sa he einen Vor- trag über das Post- und Telegraphenwesen in den deutschen Schutgebieten; Dr. Friedrichs berihtete über die Rechts- verhältnifse der Eingeborenen.

Vayern.

München, 30. Juni. Ueber die gestern in Edenkoben vollzogene Enthüllung des Denkmals König Lud- wig's I. wird der M. „Allg. Ztg.“ von dort berichtet :

_Die Zeit, wo die Errihtung eines Denkmals für den erlauSten Fürsien,-der so recht die Herzen der Pfälzer gewonnen- hatte, geplant wurde, liegt nit so weit zurück. Es war bei Anwesenheit Sr. Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten vor zwei Jahren, als die Idee mächtig in Fleish und Blut überging und seitdem so emsig gefördert wurde, daß geftern bereits die Entbüllung vor- genommen werden fonrte. Da der Prinz-Regent verhindert war, diefer Feier selbfi anwohnen zu können, sandte er einen Stell- vertreter in der Person feines zweitältesten Sohnes, des Prinzen Leopold, der in Begleitung seiner erlauhten Gemablin er- schien. Der Eintritt des bohen Paares in unsre Pfalz vollzog sich mittelst Sonderzuges der Pfälzischen Eiscnbabn vorgeîtern Nachmittag 44 Uhr bei Mannkeim-Ludwigsbafen. Für die böchsten Herrschaften war die Fahrt bis hierher ein wahrer Triumpbzug: all’ die Ehr: furchtébezeugungen, welche man dem erlauhten Vater vor zwei Fahren erwiesen batte, wiederboltea sch beinahe wieder und fonnten die gestern reisenden böchsten Herrschaften ein Bild davon gewinnen, mit welcher Liebe der pfälzishe Volkéstamm an seinem Peer! erhaus hängt. Großen Iubel bereitete die Bevölkerung am iefigen Bahnhof, woselbst aub die Spitzen der Königlicher und städtishen Behörden zum Empfang versammelt waren. Regierungs- Prbiment von Braun begrüßte die böten Herrschaften sympathish

amens des Kreises und Bürgermeifter Satter Namens der Stadt. Ibr Einzug gestaltete sih zu einem wahren Jubelfest. No Abends wurde Hössidenselben in ibrem Absteigeguartier, der Königlichen Villa Ludwigéhöhbe, eine Serenade gebracht, an die si ein Fackelreigen der Turner anschloß. Gefiern Morgen erschien die Prinzeisin mit ihren Suiten und dem Hofmarséall Freiherrn von Malsen in der katholi: “en Kirche, woselbft der GeistliGze Rath Wohde die hl. Messe

der Commandeur der 3. Garde-Kavallerie-Brigade Se. Duréhlaucht der Prinz Albert zu Sachsen-Alten- |

Schiffe „Leipzig“ und „Sophie“, Kommando: | führer Kapitän-Lieutenant Bachem, wird heute von Singapore |

E

| Reise gemiethet hat,

celebrirte. Einige Stunden später ersSienen Die bödften Herrschaften am Fefiplas. Der Vorftand des Denkmal = Comités, Ober-Amts- ritter Kubr bielt die Feftrede, worauf wteder GesangSvortiäge folgten, während deren die Hülle Des Standbildes unter Kanonendonner fiel. Prinz Leopoid dankte run Allen, wele dazu beigetragen Faben, diese Standtild schaffen zu helfen. Er forderte alle Pfälzer auf: „aub für die Folge wie feit Jahrhunderten trea ¡ufammenzuhalten in Freud und Leid! Das walte Gott!* Die bécbiten Herrschaften hielten alsdann Gereile umd kehrten nach Ludwigs- Eóbe jurúd. Um 1 Ubr erfien der Prinz bei der Fefitafel im Saale des Gasthofes zum „goldenen Schaf“. Regierungs: Präsident von Braun ehrte bier den Prinz-Regenten dur ein dreifaches Ho; Reitéêrath von Zöller den Prinzen Leopold. Dieser dankte in herz- lien Worten für die ihm und feiner Gemahlin gewordenen Ehrungen und bra&te sein Ho der Pfalz. Nachmittags war in dem Walde der Ludwigshöbe Waidfest. j E

Kemvten, 27. Juni. Gestern fand, wie der „Sw. Merk.“ berihietF auf dem Séhloßkeller zux Oberftaufen eine gesellige Zusammenkunft der Offizier-Corps der Garnisonen von Kempten, Lindau und Bregenz statt. Der ka: holishe Pfarrer Magon von Oberstaufen hielt eine von echt deutshem Geiste beszelte Rede, worin er das Bündniß mit Oesterreich und der verbündeten Monarchen feierte und shließlich ein Hoh auf den Prinz-Regenten von Bayern, die Kaijer Wilhelm Il. und Franz Joseph ausbrachte. Obersi Freiherr von Egloffstein toastirte auf die österreihishen Kameraden, worauf der K. u. K. öster- reihishe Major Basil von Bregenz mit einem Hoh auf die deutshe Armee erwiderte. Der Verkehr zwischen unseren und den öôsterreihishen Offizieren war ein überaus herzlicher.

Sachsen.

Dresden, 30. Juni. (Dresd. Journ.) Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Mathilde, Herzogin zu Sachsen, int von Langenshwalbah heute Vormittag in der Prinzlihen Villa zu Hosterwiz wieder eingetroffen.

Hessen. armitadt, 30. Juni. Se. Königlihe Hoheit der Großherzog hat sid, wie die „Darmft. Ztg.“ meldet, am Sonnabend Nachmittag von hier nah Ro mrod zurücbegeben.

Ergangener Anordnung zufolge wird die Auslegung der Wählerlisten für die Wahlen zum XXVII, Landtage am 7. Juli beginnen und die Wahl Der Wahlmänner am 23. d. M. stattfinden.

Mecklenburg-Schwerin. Schwerin, 30. Juni. Das Befirrden Sr. Königlichen

D ß

| Hoheit des Groë#herzogs, welhes, wie den „Meckl. Nachr.“

aus Sandown unter dem 27. d. M. gemeldit wird, ¡während der Seereise von Bordeaux nach London, während des kurzen Aufenthalts in London und während der ersten Tage hier ein auffallend gutes gewesen war, hat fic leider wieder ver- \hlehtert, sodaß Se. Königlihe HoHeit genöthigt war, während vier Tagen das Bett zu hüten. Es geht zwar heute etwas besser, aber Das Unwohlsein ist noch niht ganz überwunden. Es steht zu hoffen, daß die Luftveränderung und die geshüßte Lage von Bembridge bald ihre gute Wirkung bekunden werden. Wie bemerkt, besserte fh das Befinden des Großherzogs während der dreitägigen Seereise von Bordeaux nach London tro8 recht ungünstigen Wetters und troß der äußerst mangelhaften Einrihtungen für die hohen Reisenden an Bord des englishen Dampfers „Albatros“ in so auffallender Weise, daß Daraus die bejten Hoff- nungen für die Resultate der beabsihtigten gr oßenSeereise geschöpft werden fönnen. Die Yacht, welche Se. Königliche Hoheit für diese und welche ihm am 14. Juli zur

| Verfügung gestellt werden wird, ift die im vorigen Jahre in

N A i tg] e | Glasgow erbaute Dampfyaht „Congueror“, 526 Tons, mit ansialtern der Ovation und den Theilnehmern an derselben | Giasg pfyat , L seinen Dank aus und erklärte dabei: Wenn er auh von |

den neuesten Erfindungen ausgesiattet, mit elektrisher Beleuch- tung versehen, und gehört Hrn. W. S. Bailey in Hull. Sie ist 188 englishe Fuß lang, 241, Fuß breit, hat eine Besaßung von 20 Mann. Sie gilt für eine der fŒGönsten und tüchtigsten Yachts, die jeßt in englishem Besiß sind.

Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin Marie und Jhre Hoheit die Herzogin Elisabeth Haben sih heute Vor- mittag von Rabensteinfeld nach Neustreliß zum Besuche am dortigen Großherzoglihen Hofe begeben und werden am Mitiwoch oder Donnerstag dieser Woche wroieder in Rabe1stein- feld eint-effen.

Sachsen-Weimar-Eisemach-

Weimar, 30. Juni. (Th. T.) Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin werden nah der Rückehr von Dornburg noch einige Zeit auf Schloß Belvedére verweilen.

Deutsche Kolonien.

Nach einer im geographishen Jnftitute zu Weimar auf Kettler's Spezialkarte von Deutsh-Ojt-Afrika vorgenommenen Messung beträgt das Areal des nunmehrigen deutschen Ge- biets in Ofst-Afrika, ohne den eventuellen Antheil am Tanganjika-See, rund 969 500 gkm, während das Deutsche Reich selbsi 540 600 qkm umfaßt.

Oesterreih -Ungarm.

Wien, 1. Juli. Se. Majeslst der Kaijer und König hat gestern Abend Wien verlassen und ift heute früh in Gastein eingetroffen.

Das Handels - Ministerium hat, wie „W. T. B.“ meldet, die Observations-Reserve den } panischen Provenienzen gegenüber angeordnet.

Bei den gestrigen LandtagswaHLlen in den mähri- shen Städtebezirfen und Handelskammern haben die Deutschen drei Sigze gewonnen, bei den schlesishen Landgemeindewahlen verloren die Deutschliberalen zwei Sigze; bei den LandtagswaHlen in den fteier- märkishen Städten und Handelskammern ift das bisherige Verhältniß dasselbe geblieben.

Großbritannien und Frland.

London, 30. Juni. Mit der Kaiserin Friedri ch ist auh Prinz Adolf zu Schaum burg - Lippe, ter zukünftige Gemahl der Prinzessin Victoria von Preußen, in Windsor angekommen. '

Im Oberhause erklärte heute der Premier Marquis

von Salisbury, dem „W. T. B.“ zufolge, auf eine bezügliche Anfrage: Es sei ihm Nichts Davon bekannt, daß der Schaßkanzler Geldmittel besie, um die Bewohner von

Helgoland in anderen Theilen des Reichs anzusiedeln; er besitze auch keine Jnformation darüber, daß eine sole Ansiedelung

den Wünschen der Helgoländdx entsprehen würde. Ebensowenig sei ihm eine Nachricht darüber zugFangen, daßdie Helgoländer mit der Abtretung der Jnsel unzufrieddn seien. Er sei überzeugt, daß die Deutschen Alles aufbiete würden, um die Helgoländer mit dem Abkommen zu versöhnen, welhes überdies gewisse Bestimmungen zum Schuße ihrer Yiechte enthalten werde. Der deutsh-englishe Vertrag wmerde in wenigen Tagen unterzeihnet und nach der UnterzeiGgnunrg mit einer Bill dem Parlament vorgelegt werden. Bis \ dahin sei jede weitere Erörterung über die Angelegenheit niht «rwünsht.

Der Kryfstallpalast 1n Sydenham war, wie hon in Nr. 156 des „R.- u. St.-A.“ kurz erwähnt, am Sonnabend, dem Jahrestage der Krönung der Königin, der Schau-

plaß einer großartigen konservativen und unionistishen

Kundgebung, an welher sich fast sämmtlihe Mitglieder der konservativen Vereine, Klubs und Primetnligen Lon- dons betheiligten. Etwa 60000 Menschen bewegten fich in den weiten Räumen des Palastes. Die Re- gierung war bei der Kundgebung durh den Lord- fanzler, den Schaßkanzler Goschen, den Kriegs-Minister Stanhope, den Ober-Sekretär für Jrland, Balfour, den Minister für die Kolonien Lord Knutsford und den Kanzler des Herzogthums Läncafster, Herzog von Rutland, vectreten. Außerdem hatten sih mehrere Tory-Pairs sowie fas sämmt- liche konservative Vertreter der Londoner Wahlbezirke aus dem Unterhause eingefunden. Den Mittelpunkt der Kund- gebung - bildete nah einem Umzuge der konservativen Vereine u. #. w. ein Mafssenmeeting auf dem Händel- orchesier, bei welchem der Lordkanzler, Lord Halsbury, den Vorsitz führte. Sir A. Borthwick, Mitglied des Unter- hauses, beantragte die erste Resolution, welhe nah einem Hinweis auf die Errungenschaften der inneren und auswärtigen Politik der Regierung unershütter- lihes Vertrauen in dieselbe zum Ausdruck bringt. Jn Erwiderung darauf hielten Balfour, Goschen und Stan- hope Namens der Regierung Ansprachen. Der Ober-Sekretär für Jrland, Balfour, welcher zuerst das Wort ergriff, {loß eine lange Vertheidigung der Regierung und ihres Wirkens mit folgenden Bemerkungen : „Die bzide Sektionen der unionistishen Partei vertretende unionistishe Regierung wurde ins Amt gerufen erfilich und hauptsählich zur Aufrechthaltung der Union, zweitens zur Wiederherstellung der Ord-

nung in JFrland und drittens zu dem Zweck, die Angelegenheiten dieses großen Reicks in einer Weise zu verwalten, welche das dieses Reih bewohnende

Gemeinwesen von ihren Dienern zu fordern bere&tigt ift. Haben wir unser Mandat erfüllt? (Stürmische Rufe „Ja“ und donnernder Beifall.) Jch blicke zurück und sage mit Zuversicht, daß, vergleiche man diese Verwaltung mit welcher man wolle, wir unser Mandat erfüllt haben. Wir haben die Union aufrecht erhalten; wir haben die Ordnung in Frland wiederhergestellt. Wir haben noch Reformen auszuführen, und mit Gottes Hülfe werden wir dieselben auzführen. Wir haben noch Heilmaßregeïn auf Jrland anzuwenden, denen aus einleuhtenden politishen Gründen jene, welche vorgeben, die Vertreter Jrlands zu scin, Widerstand zu leisten ver- suchen, aber welhen, wie ich glaube, das britishe Haus der Gemeinen ungeachtet dieses Widerstandes Geseßzes- kraft geben wird. Was die Verwaltung der aus- wärtigen und folonialen Angelegenheiten des Landes betrifft, so if jüngst ein Vertrag mit Deutsch- land geschlossen wocden, dessen volle Bedeutung und Wichtigkeit hoffentlich Jedermann, der mih hört, versteht. Kraft dieses Vertrags haben wir unserem Lande das Rohmaterial vieler Reiche gesihert. Wir haben unserem Lande einen Ausfluß für seine Energie, für seinen Handel, für seinen civilifirenden Einfluß und für seine philanthropishen Triebe gesichert. Durch dieszn Vertrag haben wir jede Ur- sahe von Differenzen beseitigt, welche möglicherweise zwischen uns und dem großen Reiche auf dem Festland, mit welhem wir durch solch enge Bande der Bundes- genossenschaft verknüpft find, entftehzn fönnten.“ E

Dem Parlament is der amtliche, zwischen der briti- shen und französischen Regierung von Mitte 1884 bis jegt über die neufundländishe Fischereisrage ge pflogene Schriftwe chsel vorgelegt worden. Am 31. De- zember 1889 richtete dana Lord Salisbury eine Note an den französishen Botschafter Waddington, in welcher er, bezugnehmend auf das Vorgehen des Befehlshabers des französishen Kriegs!chiffes „Brisson“, welcher britischen Unterthanen gehörige Hummerfallen an der Keppel-Jnsel hatte wegnehmen laßen, erklärte: „daß bie bestehenden Berträg* französischen Kriege schiffen keine Jurisdiktion in britis Gewäßern verliehen, und England niht zugeben könne, daß die Franzosen in den Gewässern von Neufundland Souverä- netäterechte ausübten. Am 29. Mai wiederholte Lord Salis- bury diese energishe Sprache und drüctte die Hoffnung aus, daß die französishen Marine Offiziere in Zukunft von einer Kontrole der Fischerei britisher Unterthanen abstehen und erforderlichen Falls die Einmischung britischer Kreuzer in An- spruch nehmen würden. S

Nach den jüngsten Nachrichten if die Stimmung auf Neufundland erbittert, weil der britishe Befehlshaber die Hummer-Konservenfabriken hat ihließen lassen. Der „A. C.“ wird darüber geschrieben : C ae “i

Die Kolorist:-n bewaffnen si, bab:n die besten omerikanisden Flinten kommen laffen und find bereit, zur Noth mit Gewalt ihr Recht durbzusezen. Es herrscht nur eine Stimme auf Neufundland,

daß die Franzosen fort müssen. In den legten Jahren ift der westlihe Theil Neufundlands erforscht worden, und es

bat si gezeigt, daß Gold, Silber, Blei, Kupfer und Koblen reihlich genug dort vorhanden sind. Es werden mebrere Kuvfer- und Kokblenbergwerke eröffnet, große Massen Mineralien gefördert ; fie lie, en aber jeßt da und warten auf ihre Bejörderung, Die Franz;oscn wollen niht eine Landungêwerfte an_ ihrem Ufer dulden, weil das, wie sie sagen, die Fie vertceibt. Sie erlauben fine Sägemüblen, weil der Staub, ihrer Bebauptung na, auf dem äluß in die Bai dringt und das Wasser ruinirt. Vor

15 Jahren wollte die Provinzialregierung eine Eisenbahn von St. Iohns quer durh die Insel bauen, deren wests

licher Gndtpunft am französisden Ufer - sein sollte. Alles schritt rúftig vorwärts, als das Kolonialamt in London meldete, daß die französische Negierun gegen die Bahn fei und sie deshalb aufgegeben werden wüfse. Das Resultat solher Zustände bat sich seitdem gezeigt. Die jungen Neufundländer wenden fi zu Tausenten nah den Vereinigten Staaten und în allen Fischerdörfern nagen die Leute am Hungertue. Früker verdiente cin Fischer, wenn das Jahr gut war, 600— 800 Doll. Seitdem das französisde Prämiensystem auffam, ift der Verdienst auf 250 Doll. und darunter gesunken. An dem franzöfischen (westlihen) Ufer wohnen ungefähr 12000 Neus fundländer. E

n Die Staatseinkünfte Englands weisen für das

lezte Vierteljahr eine Zunahme von mehr als 1 Million

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Sterli : gegen das aleif Quartal d 1889 auf. ing geg s Jahres

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Paris, 30. Juni. (W. T. B.) Die Deputirten- kammer seßte beute die athung, Betreffs der Steuern für die Fabrikation von Wein aus Rosinen, fort, beshloß mit 390 gegen 127 Stimmen, zur Berathung der einzelnen Artikel überzugzßen, und genehmigte mehrere Artikel. Die Berathung wird morgen fortgeseßt. Laur zeigte feine Ab- siht an, über die Angelegenheit des Crédit Foncier, über die Erneuerung des Privileas für die Bank von Frankreich und darüber, weshalb die Regierung den B e- \chluß über die Anleihe bis nach den Ferien ver- tagt habe, morgen eine {Fnterpellation an die Regierung zu richten.

Dem „Temps“ zufolge werden den beim erften und zweiten Armee-Corps stattfindenden Manövern die aus - ländishen Militär-Attachés beiwohnen.

Ftalien,

Rom, 25. Juni. Gestern hat in Modena in Anwesen- heit des Königs und des Kronprinzen die Enthüllung eines Denkmals für König Victor Emanuel statt- gefunden. Das Fest verlief, der M. „A. Z.“ zufolge, unter enthusiastishen dynastish:n Kundgebungen einer ungeheuren Volkêmenge; von auswärts waren über 30000 Personen zu der Feier Herbeigeströmit.

Niederlande.

Haag, 30. Juni. (W. T. B.) Die Regierung hat bei den Kammern ein Geseg über die Militär- Dienstpflicht eingebracht. Danach muß der Dienfst- pfliht persönlich genügt werden; nur wenn Brüder vor- handen find, fann ein Bruder durch den anderen ver- treten werden. Die Dientizeit foll in der Marine 6 Jahre, diejenige im Heere 8 Jahre, und die fich daran an- ihließende Landwehr - Dienftpvflicht 5 Jahre dauern. Auf dem Kri-gsfuß wird die Armee 116000 Mann, die Marine 3100 Mann zählen; das FJahreskontingent für die Marine beträgt 600, für das Heer 15 700 Mann. Ausnahmen von der Ableisfiung der persönlichen Dienfipflicht sind für die Theo- logie Studirenden und die Geifilihen vorgesehen. Die durch das Geseg herbeigeführte Sr hung des jährlihen H eeres- Budgets ist auf 1 322 000 Fi. veranschlagt.

Schweden unD Norwegen. __ (x) Stodckholm, 28. Juni. Der Kronprinz empfing estern die Deputation des 3. Neumärkishen ragoner-Negiments, desen Chef Se. Königliche Hoheit ist, in besonderer Audienz. Am Abend fand ein Festmahl zu Ehren der Deputation statt.

Aus Anlaß mehrfaher Anträge wegen Ergreifung von Maßnahmen zur Hebung der schwedischen Küsten- fisherei in der Ofisee und Den angrenzenden Gewäßern hat

‘die Regierung verfügt, daß ein Kanonenboot mit der erfor-

derlichen Besatzung auëgerüftet und unter den Befehl eines mit den Fischereiverhältnifsen vertrauten Offiziers gestellt werden soll. Das Schiff soll vom 15. Juli bis Ende Oktober die wichtigeren Fischereipläße an der Oft- und Südküfte, Gothland, Oeland, Gotska Sandöôn sowie Bornholm und Anholt besuhen, überall den Fishern mit Rath und That behülflih sein und au Unterjsuhungen der FishgewäNer vorrehmen.

Amerika. Vereinigte Staaten. Washington, 28. Juni.

(A. C.) Der Senat empfing Heute vom Reprä sentanten- hause die Botschaft, worin feine Zustimmung zur Nieder- jezung eines KonferenzauSsshusses beider Häuser über die Silbervorlage nacgesuht wird. Diesem Gesuch wurde unverzüglich Folge geleistet, und der Senat ernannte die Mitglieder, die ihn in dem Aus s{usse vertreten sollen. Der Senat genehmigte ferner die Vorloge, welhe dem 1827 mit Schwe- den und Norwegen geshloffenen Vertrage Folge giebt. Die Maßregel verfügt die Rücckzahlung der seit 18814 ron aus Shweden und Norwegen Tkommenden s{wediscen, nor- wegishen und amerifanishen Schiffen erhobenen Tonnen- gebühren, wenn dieselben 53 Cents oder im Ganzen 15 Cents per Tonne überstiegen. Künftighin sollen die Zölle nicht rößer sein, als in dem erwähnten Vertrage vorgesehen ist, fals niht von amerikanischen Schiffen höhere Zölle erhoben werden.

San Salvador. Ueber die in San Salvador aus- ebrohene Revolution meldet ein Telegramm des „R. B.“ V laendea Nähere:

Der Präsident General Menendez gab einen Ball in feiner Wohnung zum Gedächtniß des 5. Jahrestages feines Einzugs in San Salvador und der Niederwerfung der Zalvidar" schen Partei, als General Melesio Marcial um 11 Ubr Abends in den Ballsaal eintrat und im Namen des von Santa Anna mit 600 Mann ange- fommenen Generals Ezeta ankündigte, daß eine Empörung gegen die bestebende Regierung ausgebrochen fei. Zuglei verlangte er die Ab- seßurg des Präsidenten Menendez. Hierauf erschien der die Truppen der Hauptstadt befehlicende General Martinez. Der Präsident, welder sich wegen Unmnohlseins in ein Zimmer im oberen Stockwerk ¡urüdckgezogen hatte, verlangte eine Unterreturg mit General Marcial. Zwischen dem legzteren und Seneral Martinez kam es zu einem Streit, der damit endigte, daß General Martinez den General Marcial nieder \ch{ofß. Hierauf achten die Soldaten des Generals Ezeta den General Martinez zum Gefangenen und eroberten die Kasernen na& einem Kamrfe, in welhem 23 Mann getödtet wurden. Der Präsident erlag mittlerweile in Folge der Aufregurg einem Herzshlage. Darauf wurde eine Regierung unter General Ezeta gebildet, aber wieder aufgelöst. Señor Guirola leitet gegenwärtig die vershiedenen Zweige der Verwaltung.

Parlamentarische Nachrichten.

n der heutigen (31.) Sitzung des Reichstages, welcher am Tische des Bundesraths die Staats-Minister Dr. von Boettiher und von Verdy du Vernois, der Staatssekretär

eiherr von Maltahn, der Direktor im Auswärtigen Amt

wig nebst Kommissarien beiwohnten ftand auf der Tages- ordnung an ersier Stelle: die ersie Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Konsulargerihts- barkeit in Samoa und die Uebernahme einer Bürgschaft Seitens des Reihs für die durch Ein- richtung einer anderweiten Rechtspflege dort- selbst erwachsenden antheilmäßigen Kosten, nebst Begründung. : Ö ___ Abg. Dr. Fau aher erklärte sich mit dem Geseßentwurf einverstanden, fragte aber an, ob der Art. T. dahin zu ver-

stehen sei, daß die dem deutschen Konjul in Samoa zustehende Gerichtsbarkeit beseitigt werden und ebenfalls dem Oberrichter zufallen kann. L

Direktor im Auswärtigen Amt Hellwig erklärte, daß dies nicht die Absicht der Regierung sei.

In der fich hieran anshließenden zweiten Lesung bean- tragte Abg. Dr. Hammacher, nach dieser Erklärung des Regierungs-Kommißsars in dem Art. I, welcher lautet:

Die dem Konful tes Deutshen Reis in Samoa für die Jnfel von Samoa zustehende Gerichtébarkeit fann mit Zustimmung deë Bundesraths turch Kaiserliche Verordnung eingeschränkt oder außer Uebung gefeßt werden.

die Worte: „oder außer Uebung geseßt“ zu streichen.

Das Haus beshlo5 diesem Antrag gemäß.

Art. 11, welcher lautet:

Die Uebernahme einer Bürgs2ft z1: Lasten des Reichs für die Kesten der an Stelle der Kossulargerihtsbarkeit einzurichtenden Revbtépflege in Samoa im Hötstbetrage ron 2000 amerikanischen Dollars jährli wird genehmigt

wurde ohne Debatte angenommen.

Es folgte die dritte Beratqung des Ertwurfs eines Ge- seßes, betreffend die Feit stellung eines zweiten Nach- trags zum Reichshaushalts-Etat für das Etats- jahr 1890/91, auf Grund der Zusammenstellung der Be- \chlüfe zweiter Berathung. :

Abg. Dr. Lingens brachte Klagen über niht genügende Sonntagsruhe der Beamten vor und erklärte, daß Mehr- ausgaben, die dadur nothwendig würden, von dem Reichstage gern bewilligt werden würden,

Vbg. Sperlich sprach den Wunsch nah Aufstellung eines generellen Besoldungsplanes aus; diefer Wunsch ?!chließe feineëwegs eine generelle Gehaltzerhöhßung cin. Damit {loß die Generaldisfussion.

Ohne weitere Spezialdebatte gelangte die Vorlage zur definitiven Annahme. i

Hieran {loß sich die zweite eines Geseßes, betreffend die Feststellung eines dritten Nachtrags zum Reichshoushalts-Etat für das Etatsjahr 1890 91, auf Grund des mündlichen Berichts der Kommission für den Reichshauëhalts:Etat Berichterstatter war Abgeordneter Frißzen (Düfseldorf.)

Dée für die Aufbesserung der Osffizierëgehälter geforderten Summen wurden, entsprechend den Beschlüssen bei dem Nach- trags8-Etat für die Beamtenbefoldungen, gestrichen.

Berathung des Entwurfs

Abg. Richter wies darauf hin, daß nach den Ermitte- |

lungen in der Kommission die Ersparrisse in Folge der Ver- mehrung der Dispofitionsurlauber um 6000 Mann sfich nur

auf 108000 M pro Jahr belaufen. (Sthluß des Blattes.)

(Der Sülußberiht über die geftrige Sigung des Reichs- tages befindet fi in der Erften B:ilage.)

Die Budgetkommission des Reichstages berieth, wie wir der „Nat.-Ztg.“ entnehmen, Sonnabend Abend und r

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e gestern Vormittag -den ihr überwiesenen dritten Nah- |

trags-Etat. Das Ordinarium wurde, meist als Konsequenz der Bewilligung der Militärvorlage, genehmigt, bis auf die für Unteroffizierdienftprämien au3geworfenen 1 940 600 F, welche für ein halbes Jahr angesest find. Die Einführung dieser Position soll dem ordentlichen Etat für 1891 92 vor- behalten bleiben. Im Extraordinarium wurden u. A. be- willigt 9915 000 zur Ausbildung der Mannschaften des Beurlaubtenstandes der Jnfanterie und Jäger mit dem Gewehr M. 88. Eine Reihe von ersten Raten zu Neubauten wurde abzelehnt, dagegen dringendsten Magazinanlagen für den erhöhten Brod: und Fouragebedarf in Düsseldorf, Dt. Eylau, sowie zur Errichtun von Garnisonbäckereien in Lissa und Dt. Eylau ein Pauschale bewilligt, dessen Festsezung der Vereinbarung des Referenten mit den Regierungsvertretern übertafsen wird. Zur Be- tfleidung und Ausrüfiung der neu aufzustelenden bezw. zu verstärtenden Krieas- und Friedensformationen mnurden die geforderten 3 562 242 M. genehmigt, ebenso 480 000 F zur Errichtung von Mannschafts- und Stallbaracken, 631 000 M zur Gerätheausstattung neuer Baracken, 830 000 f. zum N:ubau von Reitbahnen und 1035 300 M zur Beschaffung von Feldgeräth für neue For- mationezn und 4454250 zum Ankauf von 4185 Dienst- pferden; ferner wurden bewilligt 498 000 # zu Umzugs-, Neise-, Transport- und Vorspannkosten, 1 053 500 # zur Be- schaffung vonx Handwaffen und Munition, 12914341 # zur Beschaffung von Artilleriematerial und 1 742 500 M zur Unter- bringung des Materials. Eine Reihe neuer Garnisonbauten in Elsaß-Lothringen wurde abgelehnt, dagegen wieder eine zu vereinbarende Pauschalsumme für die dringendsten Magazin- anlagen genehmigt, ebenso 570 000 # zur Erweiterung der Ererzierpläße in Mörchingen. Nachdem sodann Seitens der Regierung eine Reihe sekret zu behandelnder Aufklärungen ertheilt worden, mrwurden die zur strategishen Vervoll- ständieung des Eisenbahnneßzcs geforderten 10 305 000 M be- willigt, ebenso 1250 000 f zur Anlage einer unterirdishen Telephonlinie von der bayeris{-fähsishen Grenze bei Hof über Chemnig bis Dresden und schließlich 877510 # zu eisernen Vorshüssen für die Verwaltung des Reichsheeres. Die noch festzusezende Gesammtsumme der einmaligen Aus: gaben soll nah dem Beshluß dec Kommission durch Anleihe gedeckt werden, außer den zur Ausbildung der Mannschaften des Beurlaubtenstandes der Jnfanterie und der Jäger erforder- lichen 9915 000 #Æ, wehe dur Matrikularbeiträge gedeckt werden sollen.

Die X. Kommission des Reichstages zur Vor- berathung des Antrags der verbündeten Regierungen, betreffend die Errihtung eines Nationaldenftmals für Kaiser Wilhelm I., hat fi konstituirt und zum Vorsißenden den Abg. Dr. Freiherrn von Heereman, zu dessen Stellvertreter den Abg. Freiterrn von Unruhe-Bomst und zum Schrift- führer den Abg. Dr. Horwiß gewählt.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

In Bezug auf §. 379111 A L.-R., wona bei bestebender Güte r- gemeinschaft der Ehemann Kapitalien, die auf den Namen beider Ezeleute gei rieben sind, nit ohne Bewilligung der Ehe- frau auffündigen oder einziehen fann, hat das Reichsgerict, IV. Civilsenat, durb Urtheil vom 27. März 1890, folgende Säge ausgesprochen: Der Einziehung fteht gleih die Abtretung des Kavi- tals um einen in baarem Gelde bestehenden Preis. Der

, 379 verlangt die Bewilligung der Frau zu dem onfkreten Einziehungsgeschäft, das der Ehemann beabsi®tigt oder vorgenommen bat, Das Einverständniß der Ehefrau

| Königsberg i. Pr. mit 5,79%, Kiel mit 46% und Münster

| mit 2,9%

zur Herstellung der

Montirungskammern, |

zu einer Einziehung des Kapitals iüberhaurt genügt niht ohne W:i- teres. Der Mangel der Einwilligung der Ehefrau hat die Un- verbindlihkeit des zwishen dem Ghermanne und dem Dritten ge- schlofienen Vertrages für beide Gbeleute zur Folge.

Ma3%t Iemand vorsäßlib eine Brüdcke zeitweise dur Weg- nabme einer, wein au nur lose aufgelegten, Bohle ungangbar, so ift er, nah einem Urtheil des Reibsgerichts, 1. Strafscnats, vom 31. März 1890, wegen Beschädigung eines zum öffcntlichen Nutzen dienenden Gegenstandes aus S. 304 des Strafgesetbuchs zu bestrafen.

Kunft und Wiffenschaft.

ätsstatistik.

eträgt die Z3k6l der immatriku- ischen Uriversitäten und

esen gehören 2787 oder 20

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Zur Uni Im laufenden Sommerb lirten Studirenden auf den 9 Akademie zu Münster 13698. Vo der evangelisch-theologishen, 570 2555 oder 18,79% der juristisGen, 3

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und 4040 oder 29,5% der philosovkî E : i h

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1ch:n und 34,8 % der philcfopbiide Z :

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ck 39,8 9% der philofovbischen Fakultät angehören. Breslau. 2hl der immatrifulirten Studirenden: 1398, von welchen 14,0 9% der erangelisch-the Id C if theologischen, 17,7 %/o der ju

1 ; / 26,7 9/0 der philcesoptiscen Fakultät angehören

Gsttingen. Zahl der immatrikulirten Studirenden : 928, von welchen 26,4 2% der theologishen, 21,2% der jurifitishen, 23,1 %%o der medizinishen und 29,3 %/s der philosophishen Fafultät angzhören.

Greifswald. Zahl der immatrikulirten Studirenden: 878, von wel%en 31,1 % der thzologish:n, 9,7 % der juriftishen, 47,995 der medizinischen und 11,2 9% der philofopbiichen Fakultät angehören.

Halle-Wittenberg. Zakbl der immatrikulirten Studirenden :

theologischea, 8,2% d:r juristischen, 28,5 ! de hi! j

1626, von welchen 44,8 °/6 der 18,5% der medizinishen und

on welhen 24,0 9/6 der t

34,7 9/6 der mediziaisMhen und angebören.

Marburg. Zahl der n Studirende n welchen: 21,3 °% der :beologishen, 14,9 9% der juriftiï{en, 29,0 der medizinis@en und 34,8 °/o der philosopbishen Fafuität -angebören

Münster. Zahl der immatcikuiirten Studir-nden 396, von welchen 56,8 % der fTatholisch-theologishen und 43,2% der philo»

y

sopbiichhen Fakultät angehören

An der Gefammtfrequenz find in absteigender Reihenfolge be- theiligt: Berlin mit 34,9%, oder mit über einem Dritteb, Halles Wittenberg mit 11,9 %, Bonn mit 12,4%, Breslau mit 9,5 2%o Marburg mit 6,9 9/0, Göttingen mit 6,8%, Greifêwald mit 6,4

, Js

2,9 %%o. Unter den Universitäten werden von den jungen evangelischen Theologen Halle und Berlin bemerkenëwerth bevorzugt; denn es ent- fallen auf diese beiden Universitätsstädte von jenen bezw. 26,2 und

| 25,0 % oder über die Hälfte, während sich Greifëwald mit 98 °%, Göttingen mit. 8,8 °/o, Maxrburg mit 7,2 %, Königsberg mit 6,7 ®/o, Breslau mit 6,6 9%/o, Bonn mit 5,9 °/ und Kiel mi ?/o ans{ließen.

Von den jungen Juriften besucht fast die Hälfte, 48,3 %/o, die Berliner alma mater. Für die übrigen Universitäten berechnen G folgende Verktältnißzahlen: für Bonn 11,9, für Breslau 9,1, für Göttingen 7,7, für Königéberg 6,1, für Marburg 5,5, für Halle 5,2, für Greifêwaid 3,3 und für Kiel 2,9

Die jungen Mediziner vertheilen fich mit 31,6 °% oder fast einem Drittel auf Berlin, mit 11,3 ?%% auf Greifswald, mit 10,7 2% auf Bonn, mit 9,4% auf Kiel, mit 8,8% auf Bresiau, mit 8,0 %/ auf Halle, mit 7,3% auf Marturg, mit 7,2 °/% auf Königsberg und mit 5,7 %o0 auf Gêttingen

Von den bei der philoscxhishen Fakultät Immatrikulirten kommen 41,2 % oder über zwei Fünftel auf Berlin, 11,5 ?/9 auf Halle, 19,5 2% auf Bonn, 8,7 % auf Breélau, 8,1 % auf Marburg, 6,7 °/% auf Göttingen, 429% auf Münster, 4,1 °/9 auf Königsberg, 2,6 90 auf Kiel und 24% auf Greifswald

Auf den einzeluen Universitäten zählen folgende Fakultäten die verbältnißmäßig meiften bezw. wenigsten Studirenden: in Berlin die philosophische bezw. die theologische, in Bonn die philosophische bezw. die katholis-theologishe, in Breslau die philosopbiihe bezw. die evangelish-theologishe, in Göttingen die vhilosopbish: bezw die juristisch?, in Greis8wald die medizinische bezw. die juristishe, in Halle die theologisck&e bezw. die juristishe, in Kiel die medizinishe bezw. die juristiihe, in Königsberg die medizinis@e bezw. die juristishe und in Marburg die vhilofovbische bezw. die juristische.

Hir sichtlich der anderen deutihen Universitäten liegen gegenwärtig nur für folgende die Verzeihnifse vor:

Erlangen. Zabl der immatrikulirten Studirenden: 1008, von welchen 28,8 % der theologishen, 21,2% der juriftishen, 35,7 9% der medizinischen und 14,3 % der phbilosophischen Fakultät angehören.

Heidelberg. Zatl der immatrikuiirten Studirenden : 1089, von welchen 8,3 9% der theologischen, 30,1 °/s der juriftishen, 32,1 % der medizinishen und 29,5 %/ der philosophischen Fakultät angehöcen.

Roîtockd. Zabl der immatrikulirten Studirenden: 360, von welchen 15,0% der theologishen, 13,0% der juristiihen, 40,6 9% der medizinishen und 31,4% der philosophishen Fafultät angehören.

9 (,

In Müncben fand beute Vormittag um 9 Uhr, laut Mel- dung des ,„W. T. B.“, im Beisein des Prinz - Regenten und der zur Zeit anwesenden Mitglieder des Königlichen Hauses die Eröffnung der zweiten Münchener Jahres - Kunstausstellung statt. Der Vorftand der Künstlergenofsenshaft und die gesammte Jury A die Hohen Herrschaften durch die Ausftellungsfäle im Glas- paiaîntl.

Der „Times“ zufolge hat die „Congo Commercial Company“ beschlossen, eine neue aus 7 Europäern bestebende SLNEHton ¡ur Grforschung der Congoquellen zu ent- senden.

Das Storthing hat am 30. Juni, wie „W. T. B.“ aus Ghriftiania meldet, mit 73 gegen 39 St. 200000 Kronen für die Nordpol-Erpedition d es Dr. Nansen bewilligt.

Sanitäts-, Veterinär- und Quarauntänewesen.

i E Desterreich-Ungarn. __ Die Köni lich ungarise Seebehörde bat für Provenienzen aus spanischen Häfen eine r ärztlihe Untersuung angeordnet. talien. Züfolge Verordnung des Königlih italienishen Minifteriumtg des Innern vom 18, Juni 1890 sind alle aus den \spanishen

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