1890 / 167 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Jul 1890 18:00:01 GMT) scan diff

[22568]

Nom. 6000000 #. 3",procentige Communal- Obligationen

reußischen Central-Bodencredit-Actiengesellschaft

auf Grund des Allerhöchsten P

i ise Central - Bodencredit - Actiengesellschaft ift b j eute R E Provinzen, Kreise, Städte, Landes - Melioration iy, arg erigen uus Corporationen aller Art auch ans me ara rig Sicherheit Darlebne zu gin oe X ne n E k c villigun fti e Seite und bis ide t Ma der S amme, welche die Gesellschaft aus diesen Geschäften zu fordern hat, , igati sgégeben werden. i: G l e E ‘als Dedung dienenden Communal-Anleihen mit Genehmigung der geseßlich zuständigen Aufsichts-Behörde contrahirt mäßige Deckung vorbanden ift, versehen. Die zur Subscription bestimmten Nom. 3F procentigen l h Ren Ee erreiden, welche bis zum Ende des Jahr Ene Mea O ie igationen lauten a SnHade er alb: 100 Mark Nominal und werden mit 3# °/ für's Jahr in ba arr ewi inf i f der jeßt aus¡ugebenden Stüdcke bat am 1. Apri eg L is E E L L Oeliaciien “folét zum Nennwerth im Wege der Verloosung. Zu diesem Behufe hat die En of Obligationen 1 gs Bygamgy April, 1891 ab gerenet, vollendet sein muß. Im Monat März jeden tilgenden Beträge, worauf nah

R

ach Wabl der in V gesellschaft, bei der Direction der

R E L jun. & Co. und bei den sonst bekannt zu machenden Stellen eingelöst.

Der Betrag

zur öffentlichen Subscription unter nachstehenden Bedingungen aufgelegt :

Berlin, im Juli 1890.

Preußische Central-Bodencredit-Actiengesellschaft.

[22323] Activa.

Bau-Conto

15 9% Abschreibung L

Zugang .

Inventar-Conto . 25 9% Abichreibung . »

Zugang .

Kuvfergeshirr-Conto . 20 9% Abschreibung . -

Glas- u. Po 100% Ab

Zugang .

MWäshe-Conto .

100% Ab

Zugang . Tisch- u. S 15 9% Ab Cautions-E

Zinseik darauf. . ._ Cafsenbestand .

Bestände la Effffecten-Co

Zinsen darauf . . . n Debitores .

Debet.

\chreibung .

Subscription auf (

vom Jahre 18867

emittirt von der

rivilegiums Sr. Majeftät des Königs von Preußen vom 21. März 1870.

erehtigt, außer dem Betriebe ihrer

erwirfie Bewilligung bere

Dieselben werden mit einer Bescheinigung des

sind, sowie einer das des Revisors, daß die statuten- . Artikel 84 des Statuts. j E

R L 000 000 Mark bilden einen Theil der Emission der Diese Emission soll den Betrag derjenigen

mmunal-Obliaaticnen vom Jahre 1887. für die O

es 1891 abgeschlofsen und als Deckung

¿ber 5000, 3000, 1000, 500, 390, 5, fre Sabr in balbjährliwen Terminen am 1. April und |

i igsten8 rocent des Nominal-Betrages neb den aus den eîn- A A verwenden, dergestalt, daß die Tilgung längstens in

k: d zwar zuerst 1891 geschieht die Ausloosung der zu

E ee éeranntmaiónna zu A ogin g U O die si igati am folgenden 1. Oktober regelmäßig bewirkt wird.

S aegen ais gea ca agg f ti kt rio Terminea am 1. April und 1. Oktober Oen Jahres

A in Berlin aufer bei der Kasse der Preußischen Central-BVodenucre E win

Disconto: Gesellschaft und bei dem Bankhause S. Vleichr ;

von Rothschild & Söhne; in Köln bei dem Bank-

22335]

Nit begebene Obligationen à 6% ch4 Vorräthe an fertigen und balbfertigen Grund und Gebäulichkeiten in Rotter- Maschinen u. Einrichtungen in Rotter-

atente, Buwerth .. .. n, a: 85

Kapital-Conto . o Grundschuldbriefe auf Fabrik Geln-

Dividenden-Conto, Grundsculdbriefe Amortisations-Conto:

„Mrgs L der FElectriciteits-Maatschappij Systeem: „de Khotinsky“. Notterdam, den 31. März 1890. Activa. M |g i 16 666/67 Actien Ee

16788 2 Us

360 a 297 E 355 648/66

418 088/61 111 480/85

Fabrikaten und Material . dam und Gelnhausen .

dam und Selnbausen .

1661 870/98

600 000|— 166 666 67

300 000|— 437 070 44 30 000/—

j

Passiva.

bligationen 6% : a0 onto-Cerrent, Creditoren .

M 33 934,89

ibung 1889 M o 01 |

94 000

Gewinn- und Verlust-Conto : |

Referve-Conto Uebertrag auf Ref “a 8133,87 | Uebertrag auf Amor-

tisations-Conto . 26 000,— 34 133/87

1661 870/98

bei dem Bankhause M. A.

S . 6000 000 Mark wird : : in R i A der Preußischen Ceutral-Vodencredit-Actieugesellschaft,

bei der Direction der Discouto-Gesellschaft,

ei S. Bleichröder, i in is D bei den Set M. A. von Rothschild & Söhne,

in Cölu bei den Herren Sal. Oppeuheim jr. & Co.

1) Die Subscription findet gleizeitig bei den vorgenannten Stellen am Mittwoch, den 16. Juli und Donnerstag,

den 17. Juli 1890

Ï der bei jeder Stelle übliden Geschäftéstonden, an leßterem Tage bis 3 Uhr E uf Sena des zu diesem Prospect gehörigen Au mel bean orm ulars, welches auch von ten vorgenannten Stellen bezogen werden kann, statt. Cart jeden Anmeldungsfstelle ist die Befugniß vorbehalten, die Subscription auO {on vor Ablauf jenes N Bt und nach ihrem Ermefsen die Höhe jedes einzelnen Betrages der Zuthbeilung zu dvestimmen. L Mets S iptionspreis i’: festgeseßt auf 95,75 Procent, zablbar in Reis- 9 Sttcue, Bu der Abnabme sind die Stüetzinsen vom 1. April 1890 bis zum Tage zuzuzahlen. E , h 3) D e S muß eine Caution von fünf Procent des Nominaleteages binterlegt werden. Dieselbe is entweder in Baar oder in folWen nach dem á ges. course zu verans&lagenden Effecten zu hinterlegen, welche die Subscriptionsftelle a zulässig eraßten wird. L t A ; i i wird so bald wie mögli na S@({luß der Subscription erfolgen. 2 as Ble dir Burbeilung Heniatr als die Anmeldung beträgt, wird die übershießende Î nverzügli zurückgegeben. : 5) De Me Toattkeilten Stückte kann vom 23. Juli d. I. ab gegen Zablung des Preises (2.) geshehen. Der Sukbscribent is jedoch verpflichtet : “A Éin Fünftel der Stücke spätestens bis eins{ließlich 28. Juli I Zwei Fünftel , Z ¿ Wi 15. Su L o 8 Zwei Fünftel Z Z ä E 15. Septem er 1 D tis abzunehmen. Nath vollständiger Abnabme wird die auf die zugetheilten Stü d er- |[ legte Caution verrechnet, resp. zurückgegeben. Für zugetheilte Beträge L: u 12 000 Reic8mark Nom. ift feine successive Abnabme gestattet und sind so he svätestens bis einschlieilich 28. Juli 1890 ungetrennt zu reguliren.

Dr. Rüdorff. Klingemann. Scch{miededck.

Inn, Actiengesellshaft zu Berlin.

Vilanz am 31. Mai 1890.

Passiva.

k . 1177000’ 14391 38 1739752

M A Actien-Capital Reserve-Fond . G. Gewinn- u. Verlust-Conto: E Reingewinn 1889/90 M. 71827.94 Vortrag von 1888/89 . , 600.— Gewinn . M 71827.94 | Arlawe Bond 9 o iz H 3591.40 | Statuten- und vertragê- "1 G 17956.98 | Î

M 106895.03 16034 25 M 90860,78 19333 32 6601.82 1650.45 451,37 1275 20 1334.59 266 92 1131.57 1131.57

110194 10

7242794

mäßige Tantièmen . 26 9/0 Dividende . . . 46020.— Gratififationen . . . 3859.56 Geschäftsjahr... L100

rzellan-Cto. ‘7 A Vortrag auf nächstes Me 1242 94 |

9631.65 1418 61

{reibung . 1418.61 |

E 3871.95 tüble-Conto 2065.44 {reibung . é 309,82 ffecten M 359281.— De 565 26

ut Inventur iy : mad! S. ( S

art 748.30 anes 381216 54 281216 84 281216

Gewinn- und Verluft-Conto.

Lohn-Conto

Betriebs-Unkoften-Conto . . . . Abschreibungen, Bau-, Inventarien- 2c. . Effecten-Conto-Abschreibung . A

Gewinn

Dr.

Büwern E Gesellschaft übereinstimmend gefunden.

“M A 600

.| 5088/14 . 123166264

Vortraa vom vorigen Geschäftsjahr . i insen-Conto . e R etriebéerträge .

[23735078

Der Auffichtsrath. Die Direction. Ï Bibko Mertelmeyer. Friß Ränts{.

/ ch 4 zorftehende Bilanz, sowie das Gewinn- und Verlust-Conto habe ih geprüft und mit den erlin, den 27.

Juni 1890. h C. F. W. Adolpbi, Gerichtlich vereidigter Bücherrevisor.

S

6) Berufs - Genoffenschaften.

22524] . Ziegelei - Berufsgenossenschaft Section TX.

Haunover, Brauuschweig, Oldenburg,

:Detmold, Lippe-Schanmburg, Bremen. P Einlad

ung. In Gemäßheit der §8. 22 und 23 des Statuts

en die Herren Mitglieder der Sektion IX. zu n O den 4. August 1890, Vor: mittags 11+ Uhr, in Haunover im Café Rabe abzuhaltenden diesjährigen Sectionsversammlung ergebenst eingeladen.

ALN 5 j

1) Geshäftsberiht des Vorsitzenden über die

Verwaltung der Section im Jahre 1889, sowie Mittheilungen über die auf der dies- jährigen Genofsenshaftsversammlung gefaßten Beschlüffe. L

2) ais und Abnahme der Rechnung pro 1889

3) Festftellung des Etats pro 1891.

4) obl breite Reénungsrevisoren pro 1891.

5) Wahl des Ortes für die im Jahre 1891 ab- zuhaltende Sectionsversammlung.

6) Berathung der eventl. aus der Versammlung

bervorgebhenden Anträge. . Oldenburg, den 10. Juli 1890.

Der Vorftand der Sectiou 1K. der Ziegelei-

B genossenschaft. Cart DA lage, Vorsigender.

22330] Bekanntmachung.

Dem §8. 21 des Unfallversiberungsge]eßes vom 6. Juli 1884 und dem §. 23 des diesseitigen Ge- nossenshafts-Statuts entsprehend, bringen wir hier- durch zur öôffentlihen Kenntniß, daß der bi8herige ertrauens8mann ; furt a./M., Betriebs-Direktor Behringer in Bocken- beim, von diesem Amte zurückgetreten, und daß der Direktor Altenfeld in Mainz mit der Wabrnehmung desselben vom Tage dieser Bekanntmacung ab bis zum 30. September 1891 betraut worden ift.

für den Bezirk

burg, den 8. Juli 1890. Charlottenbu rp Ls

der Straßenbahn - Berufsgenossenschaft.

Drewke.

s

9) Verschiedene VBekanutmachungen.

Betrifft Bewerbungen um das Amit eines Direktors der Landes-

bank der Provinz Westfalen.

ei der neu zu errihtenden, an die Stelle der p UZS Provinzial-Hülfskasse tretenden Quer Ie

bank der Provinz Weftfalen“ ist die Direktors alsbald zu beseßen.

Die Wabl und die Festitellung der Dauer der

Frauk-

Bewerber müssen im Bankwesen erfahren, mit den wirthschaftlichen Verhältnissen der Provinz Westfalen und dem ländlichen Kreditwesen vertraut und zu einem Betrage von mindestens 20 000 4 kautions- ein. ¿ i Wahl ift, E s Searimis ung des Provinzial-Aus\{chuffes, e h 12 Zahren, beginnend mit dem Tage des Dienst- itts, in Ausfibt genommen. s

_— Vebrigen wird bemerkt, daß der Direktor na den wegen der Pensions-Ansprüche der Pro- vinzial-Beamten geltenden Bestimmungen r 6 jähriger Dienstzeit 4, na 12jäbriger Dienstzeit 4, nach 24 jähriger Dienstzeit § seines Dienft- einkommens als Persion zu beziehen hat. sowie, k für die Wittwen und Waisea der Provinzial- Beamten reglementsmäßig Pensionen vorgesehen find. Bewerber um die Stelle ersuche ih, ihre Mel- dungen nebst Lebenslauf und Zeugnifsen bis späte- stens zum 1. August d. J. mir einzurei{en. Münster, den 27. i 1

Der Landeshauptmann von Westfalen : Geheimer Ober - Regierungs -Rath O verweg.

[21096] „Union“

Gegenseitige Vieh-Verficherungs-Gesellschaft

(E in Lig. zu Verlin. e Wegen des bevorstehenden S(hlufses der Liquidation werden die unbekannten Gläubiger der Gesellschaft aufgefordert, ihre Forderungen zu Händen des Unter- zeichneten, §SW. Wilhelmstr. 119/120, bis zum 16. Augnst d. J. : anzumclden. Spätere Eingänge können nicht mehr berüdidhtigt werden. Berliu, 1. Juli 1890.

Der Liquidator. Ziebartb.

22395 l Große Berliner Denv mn. e :

., 1184 968,65 M 5 716 723,65 ,

6 901 692,30 4 6468 254,17 , 38 130,90 ,„ 35 736,21 „,

E Ea bis Ende Mai . zusammen . T O0: 1 1889;

dagegen 1889 Tagesdurhschnitt

[22520] g er vom 30. Juni 1890 emä 2 : E 33 Abs. -2 des Herzogli Coburg-Sothaif Gesezes vom 4. April 1885. L Erundschuld- und Renten-Forderungen ( der den Pfandbrief - Inhabern verpfändeten wie der zu freier ügung der stehenden) . . . à Conto dieser Forderungen find noh zu verzahlen. . . - bleibt effectiver Gesammt- V. Den Pfandbrief - Jnhabern außerdem verpfändete bypotbe- farishe und Grundshuld- Forderungen, eingetragen auf der Bank gebörigen Grund-

ftüden .

3) Unter den Forderungen sub 1 find enthalten:

a. Grunds{uld - Forderungen an der Bank nicht ge- hörigen Grundstüden . . M

. Hypotheken- und Grund- s{uld-Forderungen, we!che zu freier Verfügung der a O 4) Bis einsch{ließli® 1889 aus- geloofte, N u g Zie lösung präsentirte fand- 4 briefe nom. vi a é 311,200. fandbriefs:Umlauf am ; a B 1890 . . . ; 476,471,100. Der Umlauf ley sis zusammen aus: 32%igen Prämien- Pfandbriefen

Y Abtbeilung Pfandb L . M 12,993,600.

329/igen Prämien-Pfandbriefen

1 Attbeilung P E L e 24,722,400.

34%igen unkündbaren Pfandz- E

gr ael Abth. TIl. u. IIl.a , 13,154,700.

32%oigen unkündbaren Pfand-

briefen, Abth. Ill.b..

34%iaen unfündbaren Pfand-

briefen, A

3¿%igen unkündbaren Pfand- briden. O V ed

Gotha, den 30. Juni 1890.

Deutsche Grundcredit-Bank.

Wakblperiode stebt dem Provinzial-Ausschufse zu, das

Gehalt ist auf 5000 feftgeseßt.

Guttmann. Keßner.

[22322]

Aktien - Gesellschaft für Boden- und Kommunal - Kredit

in Elsaß-Lothringen.

Status pro

Activa. : E Altien-Sono (nit erhobene 50 °/o) bilien-Gonlno . . .. . FiacConto (eins{ließilich Giro- Gutbaben bei der Reichsbank) . O e e O ao e S lncabriten - Conto (Debitoren, garantirt dur Depots) . Hypothekar-Darlehen in Baar . Darlehen an Gemeinden. . . .. Verschiedene Rechnungen u. Ordnungë- E a ea v oe oe

f

ol Passiva. 4 §00 000

759 653 82

150 02368 4 086 675 92 4 776 092 56 . 1 323457319 . 140 122 193/53 11 155 450 97

274023610

[71 824 899 77 :

1890.

30. Juni

S 22 S

o [7e] Go

Kapital-Conlo ¿o e 6

Geseßliher Reserve-Fonds-Conto . Spezial-Reserve-Fonds-Conto . . Dividenden - Conto (nicht erhobene D a Verschobene Darlehen an Gemeinden Correspondenten-Conto (Creditoren) fandbriefe in Umlauf . . . erlooste Pfandbriefe (noch in Umlauf) Kommunal-Obligationen in Umlauf . Verlooste Kommunal - Obligationen (noch in Umlauf)... Abtheilung für die Verwaltung von öffentlihen Geldern. . . Derlin Rechnungen u. Ordnungs-

- .

S As. 25S BSSSS S I SIR Sl

10 446 357

1 957 041 71 824 899

Aktien-Gesellschaft für Voden- und Kommunal-Kredit in Elsasßi-Lothringeun.

ortb.

pp. Ghr.

(neu) alin. 2 des Statuts resp.

esammtbesiß der Bank an Hvypotheken-, 1 sowohl

Ba . H 81,037,639. 32 63,500.

. #4 80,974,139, 32

L i 2,702,327. 51 Summa 83,676,466. 83

100,000.

5,197.026. 28

9,578,200. 8,178 000.

7,844,200. Summa M 76,471,100,

|

14

01 T7

zum Deutschen Reichs-

M 167.

halt dieser Beilage,

Vierte Beilage Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 12. Juli

in welcher die Bekanntmachungen aus den Handels-, Genossenschafts,

Der In GisenbahnenFenthalten find, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central-Handels-Register

- Handels - Register für das Deutshe Reih kann durch alle Post-Anstalten, für

Berlin auch durch die Königliche Ervedition des Anzeigers 8W., Wilhelmstraße -32, bezogen werden. | ————————_—_——

Deutshen Reihs- und Königlih Preußishen Staats-

«

1890.

Zeichen- und Muster-Regiftern, über Patente, Konkurse, Tarif- und Fahrplan-Aenderungen der deutschen

für das Deutsche Reich. x: 164)

Das Central - Handels - Regifter für das Deutshe Reich erscheint in der Regel tägli. Das

Abonnement beträgt | 4 50 4 für

das Vierteljahr.

Einzelne Nummern kosten 20 4.

Insertionspreis für den Raum einer Druczeile 30 4.

Vom „Central-Handels-Register für das Deutsche Reich“ werden heut die Nrn. 1674. und 167 B. ausgegeben.

u

Zur Lage der Leder- und Lederwaaren" Industrie während des Jahres 1889.

Den vorjährigen Absaß- in Vacheleder be- zeihnet der „Jabresberiht der Großhberzog- lihen Handelskammer zu Offenbach a. M. für das Iahr 1889* als den gleih s{chleppenden wie im Jahre 1888. Die Preise gingen zurü; Häute hielten sih bis gegen Jahress&luß entsprechend niedrig, wurden dann fteigend und stehen jet außer allem Verhältniß zum fertigen Fabrikat. Der Absaß in Lederfabrikaten mar der gleibe und fand auch zu gleihen Preisen ftatt. Jn den Tebien Monaten waren robe Kalbfellz 5 bis 10 %% theurer. Ungünistig wirkte ein: auf die Fabrikation von Kalbkid die bereits erwähnte Vertheuerung der Kalbfelle in den leßten Monaten; auf Glanz- Ghevreaux die ftetig theurer werdenden betreffenden Rohstoffe, deren Preissteigerung im Jahre 1888 schon dadurch anfing, daß der Haupikäufer der fertigen Waare Nord-Amerika tur Selbstfabrikation nach wie vor ausgeblieben ist, sowie andererseits auf dem Robmarkt gewaltige Konkurrenz macht und die Preise treibt. Amerika kann dies um so eber, als es seither an Schutzzoll und S Mtnhen 40 % zahlen mußte und diese preiëgeben kann, ohne s{lechter zu fahren als seither. Der Abjag in Ausrüftungsftücken für Militär und Feuerwehr: und in Treibriemen war derselbe wie im zweiten Halbjahr des Jahres 1888. Die Preise der Robmaterialien waren ebenfalls unverändert und es blieb in Folge defsen die Produktion auf demselben Standpurkt, ebenso blicben die Arbeits- kräfte dieselben. Die Löbne sind vielfach gestiegen. Der Absaz in den Fabrikaten der Shuhwaaren- branche war leiter, die Sl mußten jedo etwas ermäßigt werden. Die Rohmaterialien fellten si billiger. Die Produktion wurde erweitert und die Arbeitszeit öfters ausgedehnt. Die Löhne sind dieselben geblieben. Der allgemein größer gewordene Konsum wirkte günstig auf die Geschäftslage. Der Absaß in Leder für die Lederwaaren- Induftrie war im Vergleih mit 1888 ein wesent- li günftigerer zu nennen. Insbesondere hat sh das OHerbstgeshäft zu einem recht befriedigenden gestaltet. Mit Beginn des neuen Jahres ift aller- dings ein rapider Umschwung eingetreten, worunter die Branhe in Verbindung mit der Portefeuille- Induftrie noch immer leidet. Die Rohwaare ging im vorigen Jahre L im Preise höher. Selbst der augenblidlich stille Geshäftêgang kann der Preis- steigerung der Rohwaaren keinen Einhalt gebieten. Die Gründe dieses Preisaufschmungs liegen bei den einzelnen Artikeln auf vershiedenen Gebieten. So wurden Scaffelle vom amerikanischen Markt in be- deutenden Poften aufgenommen. Nebenbei erlitt auch deren Produktion durch eine ausgebroene Seuche einen großen Ausfall, was beides zur Preis- fteigerung beitrug. Bei russischen Zutten rer- ursachte die Couréfteigerung eine Vertheuerung. Ginen ganz bedeutenden Aufsckchwung erlitten Kalb- felle. Im Allgemeinen hat fi die Na&frage na soliden guten Ledersorten sehr gehoben, während geringere Sorten weniger

Evantafie- und bsaß fanden. Die Su&t nach Neußbeiter, unfer welcher auG die Portefeuilie-Brant§e leiden mußte, hat in Folge dessen merklió nagelafsen. Gepreßte Leder werden sehr wenig oder e nicht mehr gefragt. Der Export blieb auf der öhe des Jahres 1888 Eine Ausnahme matt Süd-Amerika, speziell Argentinien. Die öfteren und bedeutenden Cours\{chwankungen dieses Landes baben dem Verkehr mit der dortigen Kundschaft grofen Schaden zugefügt. In Bezug auf die Lederwaaren- Industrie kann das Jahr 1889 im Allgemeinen als ein günstiges bezeihnet werden. Die Nachfrage war stärker, namentlid im Herbstgesckhäft, der Absatz leihter und die Produktion eine vermehrte. Aller- dings sorgten auch diesmal S(leuderkonkurrenten wieder dafür, daß die Fabrikatpreise troß anziehender Rohwaarenpreise im Allgemeinen nit in die Höhe zu bringen waren, fo N vielfach troß der ver- mehrten Thätigkeit ein höherer Gewinu richt erzielt wurde. Einzelne Firmen haben in Folge eines glüdliden Eriffs in der S@&affung von Neu- heiten ein besonders gutes Gesbäft gemacht; andere hatten troß der Gunst der Verkältnisse kein günstiges Ergebniß zu verzeihnen, weil die von ihnen auf den Maikt gebrachten Muster weniger ecinschlugen. In keiner anderen Branche |pielt wobl die Erfin- dung von Neubeiten eine so grcße Rolle und stellt das Musftermacen so große Arforterungen an die Leistungéfäbigkcit des Unternehmers, Was tas Gesckäst in hofeinen Lederwaaren ankelangt, so werten in dieser Hinsicht neuerdings kefonders große Ansprüche gestellt; Auésstattungen in Silber und Gold werden rom Gesckmadck bevorzugt, und in dieser Hinsicht hat das deutsche Fabrikat im Inland wie im Ausland nickt nur die Wiener, sondern au nord- amerikaniscke Konkurrenz zu bestehen. Neben der besseren und mittleren Waare matt sich auf allen Märkten auch S(@leuderwaare breit, welche nit nur die Preise im Allgemeinen verdirbt, fon- dern auch den Geshmack des Publikums herabdrüdckt, bezw. auf niedrigem Niveau erhält und dadurch au dem Geschäft in besseren Artikeln Eintrag thut. Das Geschäft in Albums litt fortgeseßt unter der Akneigung des Gesmacks vor diesem Artikel, es herrs{cht cine ftarke Bevorzugung ter Metallrahmen, welche au die vor einiger Zeit von der Mode be- günstigten Paravants etwas in den Hintergrund ge- drângt hat. Das Gescäft in Luxrs- und Gebrauchs- gegenständen mit Viusik war im Allgemeinen un- verändert. Von Seiten ter Lieferanten in Roh-

waaren und Halbfabrikaten wird die Begründung neuer Geschäfte vermittelst Kredit- und au Kapital- gewährung erleihtert. Wenn au auf diesem Wege der Fabrikation manche tüchtige Kraft als selbständiger Unternehmer zugeführt werden mag so kommen do au dadur von vornherein äuf {wachen Füßer stehende Geschäfte auf, deren meistens nur kurze Existenz der Bran(e nicht zum Vortheil gereict. Die Rob- waarenpreise haben, wie bereits erwöhnt, im Allge- meinen angezogen; insbesondere sind Kalb- und Spaltleder nit unerbebli@ theurer geworden. In Krofkodil- und Eidechsenhäuten änderte si dagegen faum etwas. Messing, welches für einen Theil der Fabrikate in Betracht kommt, ging gleifalls höher. Was die Lage auf den einzelnen Märkten an- belanat, so sind sid Deuts{land urd England wobl im Allgemeinen glei geblieben; besser geftaltete sich das russisde Geschäft für den Verkauf na dort in Folge der Besserung des Rubelcourses, entsprehend ungürstiger natürli für den Bezug in Juctenleder von dort aus demselben Grunde. Das Geschäft mit Frankreih hat sich ¡zum Mindesten nicht gebessert, für einige Firmen sogar entshieden vershlechtert ; troß, wenn richt wegen der Ausftellung wurde weniger gekauft. Die Verbindungen mit Ftalien aben si erweitert und befestigt und gewährten bei genügender Vorsiht lohnende Ergebnisse. Im Be- darf der übrigen Länder wurde eine Aenderung im Allgemeinen nit wahrgenommen. Günstig wirkte auf die Geschäftslage ein die von allen Bedrohnifsen befreite friedlihe Lage der allgemeinen Politik. Un- günstig wirkten auf das Geschäft mit Rußland und Amerika ein: die bestehenden Zollverbältnisse und die Unsicherheit in Bezug auf die weiteren Gestaltungen in dieser Hinsicht, beziebungsweise die beständig drobende Gefahr weiterer Erhöhungen. Das direkte Geschäft mit englishen Kolonien, besonders in Australien, hat weiter zugezommen. Für das Ge- \châft mit England selbst machte sich immer noh das Waarenbezeihnungsge\chäft in unangenehmgr Weise be- merkbar ; et englische Metallgarnituren wurden bei der Rüdfkehr nach England in deutscken Lederwaaren be- anstandet, so daß man gezwungen ist, die Garnirung in England vornehmen zu lafsen. Die Löhne zeigten eine steigende Tendenz. Hinsichtlih des Absatzes in ReisetasGen und Toilettenecessaires, sowobl was das deutsce als das Exportgeschäft an- belangt, ist im Vergleich gegen das Jahr 1888 keine bemerkerSwerthe Aenderung eingetreten, d. b. der- felbe war als gut zu bezeichnen. Die seitherigen Preise wurden bezablt; denn von einer Reduktion fonnte keine Rede sein, weil besonders seit einigen Monaten in fast sämmtlichen Rohmaterialien eine Hausse eingetreten ist und noch weitere Grhböhungen nit ausbleiben dürften.

Zur Lage der §emishen Induftrie im Jahre 1889. er Absaß in Anilinfarden if nach dem resberiht der Tes

idelsfammer iu Offerbas a * Sr N i

e.

abwärts weiter verfolgten. Des deutste Geschäft ist bei der Ar2dehaung in gleiem Meße betheiligt wie der Export. Die Peeïse ter Ned find im ESroßen umd Eanzen mzerintert zetlichen; der baouptiählihste Nobftef, tas Barpal, {ließt eiwas böber als im rechter Stre. Die bereits im Jahre 1888 cingrtzzime Friede

Tendenz aller Metalle und der daraus tungen

Produkte matte weitere Fortséritte: euro fri rze

andere technishe Materialien sehr bedeutzad tan Vrefie !

gestiegen. Die Produktion hat fck&, dem férfecren Verkauf entsprechend, namentli in einigen Zwischen- produkten erweitert. Hinsichtlich des vorjäbrigen Absatzes in der Lackbranche is zu bemerken, daß derselbe leichter wie im Jahre 1888 war. Dagegen waren die Preise mehr gedrückt, einerseits durch die wacsende Konkurrenz, andererseits in Folge des Sthleuderns in den Preisen. Die Rohmaterialien gingen größtentheils in die Höhe, man&e sogar ganz wesentlih. Die Ursache des vermehrten Absatzes lag in der Hauptsache in der besseren Beschäftigung der Großinduftrie; das Geschäft in Buh- und Stein- drudfarben wird dur das fortgeseßte Schleudern in den Preisen dagegen immer unlohnender. Das aus- ländishe Geschäft wird dadur immer \{wieriger, daß beinahe säâmmtlicze Staaten die Zölle erböbt haben und die zu bekämpfende Industrie in denselben ih immer weiter ausdehnt. Die in den lezten Jahren in die Erscheinung getretenen ungünstigen Verhältnisse betreffs der Fabrikation von Haushaltungsseifen haben auch im Jahre 1889 feine Besserung erfahren, da es trog aller Versuhe unmêöglih war, die Preise der Fabrikate in Einklang mit_denen der Rohstoffe zu bringen. Die Fett- und Oelpreise behaupteten ihren hohen Standpunkt, doch kamen öfters unerwartete Rück- fchläge von kurzer Dauer vor, die alle Bemühungen der Fabrikanten, bei der Kundschaft eine Er- hôtung der Seifenpreise dur&zuseßen, scheitern machten. Die Produktion blieb troydem auf der gleicen Höhe, was aber nur dur außerordentliche Anstrengungen des Verkaufs möglich war. Der Absaß in Toiletteseifen und Parfumerien gestaltete sid im verflossenen Jahre eher noh \chwieriger als im Jahre 1888, und zwar im Jn- land fowohl als auch im Auétland. Rohmaterialien haben im Laufe des Jahres fast turchgängig im Werthe angezogen, und da andrerseits eine Steigerung der Preise der fertigen Waare nit zu erzielen war, konnte der tadur@ im Nutzen entstandene Ausfall

nur dadur wettgemaht werden, daß dur ver- mebrte Thätigkeit der Absaß und fomit die Produktion an Umfang gewonnen hat. Die Kon- kurrenz im Inland und namentlich im Ausland erstarft immer mehr und es bedurfte ganz besonderer Mühe, um nit allein den bisherigen Standpunkt zu behaupten, sondern, wie bereits erwähnt, den Ab- faß zu vergrößerz; die Konkurrenz mat fi beson- ders dadur füblbar, daß ein Theil derselben durch wahre S(leuderpreise sib Babn zu {hafen suGt. Der Absay in Leim und Gelatine war im Jahre 1889 ungleih s{wieriger als früher, und zwar fand er zu s{lechten Preisen statt. Die Robhmate- rialien stellten \sih theils bôbec, theils billiger. Das deutshe Geschäft der Absatz im Jalande litt stark durch die Einflüsse der Ueberproduktion, sowie dadur, daß kleine und weniger gut bemittelte Kabrifanten ihre Waare zu jedem Preis an Händler loëzuschlagen su@ten. Dabei wird der Artikel in der Textil-Industrie, die früher große Quanti- tâten absorbirte, vielfah durch Surrogate er- seßt. Für den Export liegt das Leimgeshäft schwer darnieder. Nach England “ist Absaß vorhanden. În- dessen wagt man nit, dahin zu arbeiten, weil folvente Adrefsen die Preise gar zu sehr drüdcken, während Diejenigen, welche hauptsäbhlih den Artikel in Händen haben, nur {wer zur Erfüllung ibrer Verpflichtungen angehalten werden fönnen. Das übrige Exportgeschäft geht aussließlich durch Händ- ler in Hamburg. Besonders leidet die deutiche Leim- fabrikation darunter, daß der Artikel Seitens Oester- reis mit einem unverhältnißmäßig bohen Zoll be- legt wurde. Während der Absay nah Oesterreich früber gutes Rendiment gegeben hat, ist derselbe durch den seit ca. 3 Jahren in Kraft getretenen oll von 12 Fl. Gold pro 100 kg faff ganz dabin.

bwohl die dortigen Industriebezirke troß des hoben Zolles zum Theil das deutsche Fabrikat jeßt noch kaufen müssen, weil fich ibre Produktion von Gelatine und Leim noch im Anfangsstadium befindet, #o werden sie auf das deutshe Fabrikat verzichten, sobald sie ihren Bedarf im eigenen Lande werden deckden können. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß au deutsche Konsumenten mit Vorliebe französische Gelatine und Leime verarbeiten. Die Ansicht, daß das franzôsishe Fabrikat das deutshe übertreffe, ijt unbegründet. Leider hat die deutsche Leimfabrikation feinen genügenden Schuß gegen die ausländische Konkurrenz. Der Artikel ift nur mit 3 4 pro 100 kg Zoll belegt. Die Geschäftslage in Celluloid- waaren, Schirmgriffen, Mefserhaltecrn, Kinder- spielbällen, Kämmen 2. war gegen das Jahr 1888 unverändert.

der Handelskammer zu entnedmen wir über die Lage des Handelékammer - Bezirks

Seiden- und Halbseiden-Induftrie

L m vorigen Jahre ziemli ge- ie Preïfe den gewretnten Ganz | tz:

aterizliem j [mri 21S Fabrikat zu einem nicht annähernd ent- tagegeas | / Breuié fut den

erten Hälfte des Iahres den niedrigsten * d für Waare gehabt und wurde zur Zeit

_italienisSen Grnte im größten Pessimismus S ane um ca. 20 bis 25 ‘/o fleinere, \hlechtere

eurere Ernte überrasht. Die Robftoffpreise anu art Folge dessen bis Ende des Jahreë \chritt- tir 7. wäßrend der Kampf um Arbeit andauerte

renden Aufschlag begeben werden mußte. Der at fu Grund für die mißlihe Lage dei Sefchâftszweiges in der immer noch zu großen Ezrzèr vom Auslande, dem zu großen Wettbewerb im Inlande und dem zu geringen Export.

Für halbseidene, am Stück gefärbte [ i lge d Aue älns f Rohseide d agen in Folge des ags auf Rohseide die Verbältniffe ähnlih, Durch die Erfüllung von Engagements zu früheren billigeren Preisen war der Absaß genügend für den vorhandenen mechanischen Betrieb, während der Fabrikations-Nutzen bei den \chon fehr gedrückten Preisen noch geringer wurde. Die Arbeiter fanden indeß das ganze Jahr hindur E Beschäftigung zu unveränderten

nen.

Was die Fabrikation von seidenen und balbseidenen Tüchern

aller Art betrifft, so hat sich die Lage dieses Artikels seit dem vorjährigen Bericht niht gebessert. Das fast gänzlihe Vershwinden der VolkstraŸhten in den meiften Ländern ist, dem Berit zufolge, dem Ver- brauch an Kopf- und Brusttühern sehr hinderlih gewesen. Auch der Bedarf in Herrentüchern blieb gering, und es macht sich bierin wie allgemein die Tendenz nach minderwerthigen Qualitäten mehr als bisher geltend, während die hochfeinen, gemusterten Qualitäten bei den gesteigerten Ansprüchen und erhöhten Herstellungékosten keinen Nugten ließen.

_ Ueber das Geschäft in Möbelstoffen ift keine wesentliche Aenderung gegen den vorigen Bericht zu melden. Es werde zum Nachtheil der deutschen Industrie viel französishe Waare ein- geführt, während das französishe Zollsystem den Export deutscher Waare dorthin unmöglich mae. Die Fabrikation von Wollplüschen ziehe sich immer mehr nah solhen Gegenden, wo erheblich niedrigere Weblöhne gezahlt werden können.

Nach seidenen, halbseidenen und wollenen

Konfektionsstoffen

für Damenmäntel (Matelafsé’s) war für die Winter- faison ziemlich starke Nachfrage, jedoch aus\{ließlich für das deutsche Geschäft, von Enaland und den Vereinigten Staa!en gingen nur ganz geringfügige Aufträge ein. Die Preise waren im Allgemeinen

E

etwas böôber- als--die- vorjährigen, der Nugen aber wurde durch das Steigen der Robstofpreife und die böberen Weblöhne geîchmälert. Nach Piqué-, wollenen und halbseidenen Westenstoffen war die Nawchfrage ziertilich rege und die Beschäf- tigung gleihmäßig und genügend. Größere Waaren- mengen wurden jedoch namentli in ganz billiger Waare verlangt, worin es für die Elberfelder Fabrikanten (wie auch in anderen Artikeln) nicht mehr möglih ift, der \ähsishen Konkurrenz zu folgen, die zu niedrigeren Löhnen und unter billigeren Verbältnifsen arbeitet. Unverhältnißmäßig . bobe Koften verursahen auch die sih vort Jahr zu Jahr steigernden Musteransprühe Seitens der Abnehmer. Den Kammgarr- und Streihgarn-Tüchern ift die Mode andauernd ungünstig und daher eine ver- mebrte Nachfrage nit eingetreten.

Was wollene und halbwollene Kleider- stoffe

betrifft, so blieben die Preise der fertigen Waare, wie Fewbpalis, binter den Garnfeeises erheblich zurüd, und wenn auc ganzwollene Kleiderstoffe dur größeren Bedarf und Spekulationäeinkäufe in Neu- beiten starken Absaß fanden, so feblte es do an einem lobnenden Stapelartikel. Dieser leßtere Um- ftand, heißt es in dem Spezialbericht über diesen Zweig, erschwert die Fabrikation außerordentlich, da bei dem ohnehin großen Mangel an guten Webe- rinnen am Plate für folhe Artikel, welhe nur mit einigen Umständlikeiten beim Weben verknüpft sind, nur unzureihende Arbeitskräfte zu finden sind und diese sih gern anderen Erwerbs;weigen zuwenden, wenn für lobnende glatte Artikel keine Beschäftigung vorhanden it.

Die Fabriken für Zanella und halb- wollene Konfektions stoffe waren während des ganzen Jahres gut bes{äftigt, jedo konnte wie {on im Vorjahre die Vertheuerung der Waare durch die gestiegenen Preise der Rob- materialien nit genügenden Ausdruck in ihren eigenen Verkaufspreisen finden. Die erzielten Ge- winne ftanden daher in keinem Verhältniß zu dem flotten Geschäftsgang. Das Geschäft in Litzen

wurde von der Mode nicht begünstigt. Vershnürungs- Artikel waren gut gefragt. _Die im Herbst ein- getretene Steigerung des Robstoffs brate au für die sehr gedrückten Stapelartikel vorübergehend ver- mehrte Nachfrage.

04 In Damenbändern blieb in der ersten Hälfte des Jahres das Geschäft [ebhafr. Dann aber matte fih eine Konkurrenz aus Stoff geschnittener, farbiger Bänder, welche Krefelder Fabriken auf dex Markt brachten, immer mehr fühlbar. Auf Webstühlen hergestellt, am Stück gefärbt und zu Band zerschnitten, wird diese leichte Waare 25 ?/o billiger ‘angefertigt, als es auf dem Bandstubl mögli if. Sie fand über Erwarten schnellen Eingang und droht dem Bandftubl erheb- lichen Abbruch zu thun. Die Mode für Band nahm übrigens nl ab, und Ende des Jahres gestalteten fich die Aussichten recht ungünstig.

Das Geschäft in Herren -Hutbändern war im Ganzen ftill,

Der Fabrikation von Damenknöpfen war die Mode auch im verflossenen Jahre nit förderlich und das Seschäft gestaltete sich sehr ftill. Metallknöpfe waren wenig gefragt, da bei der vor- herrschenden Mode für Kleider-Einsäte und Paffe- menterie - Besay meist Haken und Augen an Damenkleidern zur Verwendung gelangten. Für Damenstoffknöpfe trat etwas mehr Be- gehr als in den leßten Jahren hervor, da für mittlere und billige Mantelfabrikation namentli in Berlin Na@frage sich geltend machte. Eine durgreifende allgemeine Befserung des Zweiges event Ran indeffen erst durch einen Umschwung er Mode.

Ueber den Gang des Geschäfts in Knöpfen : für Herrenkleider

ist ebenfalls nur wenig Erfreulihes zu melden. Auch bier beeinträhtigte die Ungunst der Mode für Stoffknöpfe den Konsum in hohem Maße. Die Fabrikation von Steinnußknöpfen hat gegenüber der billiger arbeitenden sächsishen und böhmishen Kon- kurrenz einen \{chwierigen Stand, während der Konsum in feinerer Waare kein bedeutender ist.

Der Spezialbericht über die Fabrikation ge- webter Gummizüge wiederholt die {on früher ausgesprochenen Wünsche nach einer Erhöhung des Zolles auf das fertige Fabrikat.

er den Verlauf des vorjährigen Ge- \chäfts der Kattundruckereien, Stück- färbereien, Farbwaaren- und Pharma- zeutishen Fabriken, sowie die Stearin- Fabrikation in Elberfeld

entnehmen wir dem Bericht der dortigen Handels- kammer für 1889 folgende Angaben:

Die Kattundrudckerei arbeitete bei höheren Arbeitslöhnen, Koblen- und Farbstoffvreisen unter erbeblich ungünstigeren Verhältnissen.

Ungefähr dasselbe wird von der Stüdckfärberei berichtet. Die durch den Ausstand der Färber im Frühjahre 1889 bewirkten nit unwesentlihen Mehr- ausgaben an Arbeitslöhnen mußten von den Färberei- Besigern allein getragen werden, weil neu hinzu- getretene Konkurrenz durch Unterbietung der ohnehin

schon \{chlechten Färblöhne eine Erhöhung der Preise