1890 / 174 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Jul 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Einer Meldung des „,Wolff'¡6en Bureaus“ aus München zu- folge ift die Verwaltung der bayerishen Staatsgrube St. ngbert angewiesen worden, die entlassenen 115 Bergleute wieder anfahren zu lassen. Aus Rot ock meldet „W. T. B.“, daß die dortigen Zimmerer- und Maurergesellen beschlofsen baben, den seit Anfang Mai dieses Jahres geführten Strike als erfolglos einzustellen.

Der „Magdb. Ztg.“ wird aus Berlin telegraphirt, die sozial-

demokratische Parteileitung werde beim Erlöshen des Sozialisten- geseßes die jeßt verbotenen Schriften von Lassalle und Engels in Masse drucken und verbreiten lassen. Das „Berl. Volksbl.“ theilt mit, daß die Arbeiter der Bautislerei von Simon u. Co. beabsichtigen, nah Fertigstellung der übernommenen Arbeiten die Arbeit niederzulegen, da troß des niedrigen Preises ein weiterer Abzug gemadt worden ift. ;

Wie ,W. T. B.* nah dem „Temps“ aus Paris beritet, hat das Spndikat der Parguet - Fabrikanten den Strikenden eine theilweise Lohnerhöhung bewilligt, der Strike dauert jedo noch fort.

Aus Charleroi erhält die „Köln. Ztg.“ die Mittheilung, daß die auêständishen Koblenbergleute von Courcelles-Nord nah längeren Verbandlungen mit der Grukenverwaltung sämmtli die Arbeit wieder aufgenommen haben; es wurde ibnen cine Lobnaufbesse- rung zugesagt.

Die Arbeitseinstellungen in Manresa dauern, wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, an. Man befürhtet, daß si dieselben auch auf andere Städte Cataloniens ausdehnen werden.

Zur wirtbschaftlichen Lage

des Jahres 1889 \{reibt die Handelskammer von Duisburg in ihrem Jatresberit :

„Die langsam in der Entwickelung begriffene Besserung der wirthschaftliven Verbältnisse is im abgelaufenen Jahre zu einem plößlihen Durchbru gelangt. Unter einem großen Drucke der Naéfrage wurde die Produktion auf das böchfte Maß ihrer Leisturgs- fähigkeit gespannt und denno war es der Industrie nicht mögli, den auftretenden Bedürfnissen zu genügen. In dieses lebhafte Getriebe wurde dur den Etrike der _Kohlenarbeiter eine gewaltige Störung hbineingetragen und zugleich eine weitere An- svannung aller produktiren Kräfte hervorgerufen, welhe das an und für ih nit mehr rormale Verbältniß nur no© steigerte. Außerdem blieben dem wirths{aftlihen Aufshwunge die Begleiter nit ferne, welche ihm s\iets nahe zu sein pflegen und seine Beständigkeit, seine gesunden Grundlagen untergraben: die börsenmäßige Ausnuzzung der industriellen Blüthe und die ungeheure Vermehrung aller Produktions- mittel.

In folcken Zeiten äußert sich besonders der Werth eines ge- sicherten Absaßmarktes im Auslande, welher den Ueberfluß der heimisen Erzeugnisse aufzunehmen und damit den Druck der Ueber- produktion zu vertheilen im Stande ist. Es würde si bei einem Niedergangçe der Aufnahmefähigkeit des Inlandes {wer rächen, wenn die Handelsbeziehungen zu dem Auslande in der Zwischenzeit sh verloren haben würden.

Freilih sind dem auswärtigen Handel am ungünstigsten die Zoll-

als segenêreich erkennen, müssen wir indeß Anderen als berechtigt zu- esteben.

u Der Handel und die Industrie unseres Bezirks waren an dem wirtbshaftlihen Aufshwunge zwar lebhaft betbeiligt, jedoch ist der Wunsch allgemein çewesen, das geschäftlihe Leben bald wieder in solide gesunde Bahnen einlenken zu sehen. :

Der Ausftand der Bergarbeiter hat die Industrie unseres Be- zirks naturgemäß sehr benahtheiligen müssen, und zwar nicht allein in der Zeit des Ausffandes selbst. Je nach dem Grade der Ab- bängigkeit der Betriebsthätigkeit von der Kohle und von besonderen Kohlensorten und je nach dem Grade der Abhängigkeit von der Produktion folher Werke äußerten sich die Wirkungen des Strikes. Die Hocböfen und die Shweiß- und Walzwerke waren zunächst be- theiligt und einige derselben wurden gezwungen, zu Betriebs- einshränkungen zu s{reiten, ebenso die Werke, welche Roheisen und Eisenbleche verarbeiten. Die übrigen Werke, welche auf die Koble lediglich zur Kefselheizung angewiesen sind, waren zwar auf längere Zeit im Stande, den regelmäßigen Betrieb aufrecht zu erbalten, aber die Vorsicht drängte aub hier vielfah zu einer langsameren Gangart. Die \{cklimmeren Folgen zeigten sich später in der un- sicheren und mit vielen Widerwärtigkeiten verbundenen Anlieferung der Kohle, Einer Wiederkehr folcher Vorgänge vorzubeugen, hat die Industrie ein lebhaftes Interesse. *

In dem Jahresberibt der Handels- von Chemnitz über das Jahr 1889 heißt es :

„Für den von der Handels- und Gewerbekammer zu Chemnitz vertretenen Industriebezirk war das Jahr 1889 unter den lett- verflossenen Jahren wohl das an wirtbschaftlihem Auf- \chwunge hervorragend fste. Die ruhige politisbe Lage verfehlte nit, das Erwerbsleben in günstiger Weise zu beeinflussen, in Folge dessen sich allenthalben eine rege Thätigkeit entfalten konnte, die um so bemerkenswerther sih zeigte, je mehr durch die vorherige Flaue auf einzelnen Gebieten die Lager geräumt waren und neben dem laufenden Bedarf eine Ergänzung der Vorrathsbestände für angezeigt erahtet wurde.

Besonders erfreulich war die Steigerung der inländishen Ver- brauchéfähigkeit und Kaufkraft, die sih sowohl auf die mannigfachen Erzeugnisse und Gegenstände für unmittelbaren Verbrauch, als au auf Einrichtungen für Neuberstellungen erstreckte. Aber auch der Absay na dem Auslande hat si gegen das Vorjahr in manhen Zweigen gehoben, sodaß der Gesammtumsaz eine nit unwesent- lihe Steigerung erfahren hat. Die Vermebrung der Arbeitseinrih- tungen und -Gelegenheiten weist darauf bin, ein Hauptaugenmerk auf die Möglichkeit verstärkter Ausfuhr zu richten. Denn wenn au bei flottem Geschäfisgange naturgemäß der Verbau im eigenen Lande gleihmäßig ein bedeutender bleiben würte, so i dow nicht zu verkennen, taß in den Beständen und in der Aufnabmsfähigkeit des deutihen Marktis bei fortgeseßter voller Thätigkeit der nun vorhandenen Erzeugungsstellen ein Sättigungépunkt eintritt, über wel{en hinaus allein die Versorgung fremder Märkte mit unseren Waaren als das Mittel erscheint, eine Uebererzcugung mit ihren Unzuträglichkeiten nach Thunlikeit zu verhüten. An Bemühungen bierzu fehlt es nit; Regierung und Unternehmer sind gleibermaßen bestrebt, dem deutscben Volke eine fteigende Quote am legitimen Handel mit fremden Län- dern zu erobern und zu sihern. Neben dem Austausch mit anderen Kulturstaaten steht in erster Reihe der Handel mit denjenigen Völ-

und Gewerbekammer

zeugnisse zur DeckEung des Bedarfs mit herangezogen werden müssen. Mit der Ausbreitung europäischer Kultur und der zunehmenden Gewöh- nung fremder Völker an europäiscke Erzeugnisse entsteht nun die Möglich- keit, mebr und mehr den Ueberschuß eigener Erzeugung zu verwerthen und die Erzeugung selbst zu steigern. Es bestehen zur Zeit noch Ländergebiete, die, bewohnt von Völkermassen mit unbegrenzter Auf- nahmsfähigkeit ihres Marktes, der Mühe werth erscheinen, jeEn unter Opferkombinationen fort und fort mit Versuchen, ins Geschäft zu kommen und solches zu erweitern, bedaht zu werden. Wir seben davon ab, die vielfahen Mittel namhaft zu machen, durch welche dieses Ziel zu erreichen ver/ucht wird ; aber zu betonen ist, daß von den anderen Kulturstaaten enorme Anstrengungen gemaht werden, ihrerseits jedem Mitwerber zuvorzukommen, und gerade Deuts{- land genießt die Chre, von anderen Staaten allerscits aufs Peinlichste beobahtet zu werden und thunlihst mit der schärfsten Konkurrenz kämpfen zu müssen. Die Bemühungen der Kultur- staaten zur Hebung ihrer eigenen Industrie, haben einen Grad er- reiht, der da und dort einem förmlichen Abs{lußsystem glei{zu- kommen scheint, und als das draftishe Beispiel dient wieder cin das Repräfentantenhaus der Vereinigten Staaten passirter Gesetz- entwurf, die McKinley-Bill. Würde dieser Entwurf téatfäblih Gesetzeskraft erlangen, so müßte die Auétfuhr unserer Erzeugnisse na dort, insbesondere der hier intensiv berührten Wirkwaaren- brande des Bezirkes, nahezu lahm gelegt werden.

Die Arbeitseinstellungen in den Bergwerken und später allgemein in den vekschiedensten Zweigen der Industrie haben vielfahe Er- \{chwernisse und Unzuträglichkeiten hervorgerufen.

Inwieweit gerechte und ausgleichende Zustände zu erboffen seien, das haben die von unserem Kaiser veranlaßten Berathungen in Berlin festzustellen bezweckt, deren Erfolge auf sich nit warten lassen werden.

Die Lebenshaltung der Bevölkerung, hier inébesondere der Ar- beiterbevölkerung, scheint uns immer noch vielfa niht den Geboten der Vernunft zu folgen, ein gegenseitiges Ueberbieten in prunkvoller Kleidung und im leiblihen Genusse mat sich unangenehm bemerk- bar, womit die Klagen über zu geringen Antheil am Erträgnisse der Arbeit seltsam kontrastiren. Die bäufig zu hörenden Aus- lassungen über Vertheaerung des Brodes und der Lebens- mittel durch Zölle u. \. w. rihten \sich niht auf jene Genußmittel, die für viele eine weit bedeutendere Ausaabe verursaben als Brot und anderes Nöthige. Wenn man die über- füllten Tanzsäle siebt, wenn man beobachtet wie im Winter und Sommer Festlichkeit auf Festlichkeit und Vergnügen auf Vergnügen si drângt, und die Leute dabei in manchen Wirthschaften z. B. für Bier geradezu borrende Preise bezahlen und daselbe in Quantitäten genießen, die eine Ausgabe verursachen, mit welcher die Familie bâtte können nit einen Tag, sondern mehrere leben, so erscheint die ganze Lage allerdings troftlos. Hierin Tiegt das wahre Elend.

Die Erfahrurgen ter leßten Tage lassen der Hoffnung Raum, daß unter den erregten Massen allmählich do die Neigung zum Nach- denken sih bemerkbar mat und die Leute zur Ueberzeugung gelangen, daß die von gewisser Seite gepredigten Ideen einfach unausführbar L die Weiterverfolgung derselben aber auf die bisherige Weise den

egehrlihen felbst zum Schaden werden wird.“

\{ranfen, mit denen sih nahezu alle europäischen Staaten zum Was wir für uns

Schutze ihrer eigenen Industrie umgeben kaben.

1. SteLbriefe und UntersuGungs-Saten. 2, Zwangêvollstreckungen, Le 3, Verkäufe, Verpahtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Papieren.

orladungen n. dergl.

kern, die entweder einer eigenen Industrie ganz entbehren, oder deren Einrichtungen und Verhältnisse so beshaffen sind, daß fremde Er-

Deffentlicher Auzeiger.

5. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Geselfcch. 6. Berufs-Genofsenschaften.

7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften.

8. Wochen-Ausrweise der deutschen Zettelbanken.

9, Verschiedene Bekannimachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

[19799] Oeffentliche Ladung.

Die nachbstehenden Personen :

1) der Theodor Iohann Karl Ahreus, geboren am 12. Januar 1868 zu Steinhagen, zuleßt wohn- haft daselbst, evangelisch,

2) der August Friedrich Emil Bork, geboren am 20. März 1868 zu Langenhanshagen, zuleßt wohn- haft daselbst, evangeli,

3) der Knecht Hermann Wilkelm Christian Vur- meifter, geboren am 7. Oktober 1865 zu Freien- lande, zuleßt wohnhaft zu Wolfsbagen, evangelisch,

4) der Sattler Elias Johann Heinri Damm, geboren am 19. Juni 1865 zu Franzburg, zuleßt wobnbaft zu Greifswald, evangelisch,

5) der Matrose Heinrich Ernst Gustav Ewert, geboren am 1. September 1868 zu Born, zuleßt wobnhaft daselbft, evangelis,

6) der Matrose Heinri Ferdinand Godschefsky, geboren am 23. Oktober 1866 zu Zingst, zuletzt wohnhaft daselbst, evangelisch,

7) der Fisher Carl Emil Graubmann, geboren am 19. September 1866 zu Bodstedt, zuleßt wohn- haft daselbst, evangelisch,

8) der Paul Carl Friedrih Harnack, geboren am 12. März 1867 zu S{hlemmin, zuleßt wohnhaft da- selbst, evangelisch,

9) der Iobann Carl Theodor Janzen, geboren am 10. Mai 1868 zu Franzburg, zuleßt wohnhaft daselbst, evangelis,

10) der Johann Theodor Wilhelm Kasten, ge- boren am 4. Juni 1868 zu Wolfsbagen, zuleßt wohnhaft daselbst, evangelisch,

11) der Matrofe Otto Carl Albert Kraeft, ge- boren am 23, Oktoker 1864 zu Rihhtenberg, zuleßt wobnhaft zu Prerow, evangeli,

12) der Matrose Peter Karl Ludwig Kraeft, ge- boren am 17, November 1866 zu Prerow, zuletzt wohnhaft daselbft, evangelisch,

13) der Joahim Friedri Heinrih Krohn, ge- boren am 12. Dezember 1868 zu Velgast-Dorf, zu- leßt wohnhaft daselbst, evangelisch,

14) der Schmied Karl Friedri Johann Krull, geboren am 26, Mai 1864 zu Steinhagen:Dorf, zu- pa wohnhaft zu Alt-Zarrendorf, evangelisch,

1

16) der Johann Carl Tbeodor Lange, geboren am 4 April 1867 zu Schlemmin, zulct wohnhaft daselbst, evangelis,

17) 2c.,

18) ter Jobann Christian Wilhelm Paecpke, ge- boren am 7. Oktober 1868 zu Langenbanshagen, zu- leßt wohnbaft zu Forkenbeck, evangeli,

19) der Oékonom Ulrich Christian Ludwig Pogge, geboren am 1, September 1863 zu Semlow, zuletzt wobnbaft daselbst, evangelisch,

20) der Barbier Wilhelm Iohann Christian Nochl, geboren am 30. Januar 1868 zu Franzburg, zuleßt wohnhaft daselbst, evangelisch,

21) der Karl Friedrich Wilbelm Node, geboren am 27. April 1868 zu Damgarten, zuleßt wobhn- haft daselbst, evangelish,

22) der Max Georg Julius Schmidt, geboren

am 26. Juni 1868 zu Prohn, zulegt wohnhaft da- selbst, evangelisch,

23) der August Arnold Albert Johann Schmidt, genannt Egdorf, geboren am 20. März 1868 zu Grün-Cordshagen, zuleßt wohnhaft zu Storms- dorf, evangeli, ú

24) der Iohann Joathim Christian Schröder, geboren am 19. Dezember 1868 zu Steinhagen- Dorf, zuleßt wohnbaft daselbst, evangelis{,

25) der Wilbelm Carl Julius Schulz, geboren am 6 April 1866 zu Richtenberg, zuletzt wohnhaft zu Millienhagen-Dorf, evangelisch,

26) der Heinrich Marx Paul Schultz, geboren am 28. Februar 1868 zu Karnin, zuleßt wohnhaft zu Stoltenbagen, evangelisch, j

27) der Matrose Johann Carl Emil Spierling, geboren am 4. Oftober 1866 zu Zingst, zuleßt wohn- haft daselbst, evangeli, s

28) der Wilhelm Johann Joatwim Toruow- Rath, geboren am 26. Auguft 1866 zu Langen- dorf, zuleßt wohnzaft zu Wendis(-Baggendorf, evangelisch,

29) der Paul August Vauselow, geboren am 18. September 1868 zu Zingst, zuletzt wohnhaft zu Stralsund, evangelisch, :

30) der Theodor August Adolf Vörder, geboren am 1. Juli 1867 zu Tribohm, zuleßt wohnhaft daselbst, evangelisch{,

31) der Friedri Karl Ludwig Warnkrof, geboren am 1. November 1868 zu Karnin, zuletzt wohnhaft zu Hefssenburg, evangelisch,

32) der Matrose Heinri Christoph Wendt, geboren am 8. Oftober 1866 zu Zingst, zuleßt wohn- haft daselbst, evanaelisch,

33) der Knet Theodor Ludwig August Wiegel, geboren am 26. September 1867 zu Bertkke, zuletzt wobnbaft daselbst, evangeli,

34) der Friedrich Wilhelm Ludwig Wieuing, geboren am 12. Novemker 1868 zu Neuenrost, zuletzt wohnhaft daselbst, evangelis{,

39) der Matrose Karl Albert Adolph Zelms, geboren am 1. April 1866 zu Barth, zuleßt wohn- haft daselbst, evangelisch,

werden bes{uldigt, als Wehrpflitige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, obne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder na crreichtem militär- pflichtigen Alter si außerhalb des Bundesgebiets auf- gehalten zu haben, Vergehen gegen 8. 140 Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 22. September 1890, Nachmittags 12} Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte Stralsund zur Haupt- verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus- bleiben werden dieselben auf Grund der nab S. 472 der Strafprozeßordnung von dem Civil- Vorsitzenden der Ersatz-Kommission des Auéhebungs- bezirks Franzburg über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung ver- urtheilt werden. Das Vermögen der Angeklagten ist durch Beschluß des Königlichen Landgerichts, Strafkammer 111. hier, vom 8. März 1890 zur Deckung der dieselben trcfffenden Geldstrafen, sowie der Kosten des Verfahrens in Höbe von je 300 4 mit Beschlag belegt.

Greifêwald, den 5. Juni 1890.

Königliche Staatsanwaltschaft.

2) Zwangsvollftreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[24008]

Zuc Zwangsversteigerung des der Scmiedfrau Doris Gâdke, geborenen Busaer, bieselbst, gehörigen Wohnhauses Nr 99 hieselbst mit Zubehör finden Termine

1) zur Anmeldung dingliher Rechte und zum

Verkaufe nach zuvoriger endliher Regulirung der Verkaufsbedingungen am 26. Septem- ber d. J., Vormittags 10 Uhr,

2) zum Ueberbot am 17. Oktober d. F.,

Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt.

Auzêlage der Verkaufsbedingungen vom 8, Sep- tember d. J. an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Senator Tor- bahn hieselbft, welder Kaufliebhabern nach vor: gängiger Anmeldung die Besichtigung des Grund- stücks mit Zubebör gestatten wird.

Dömitz, den 7. Juli 1890. :

Großherzoglihes Amtsgericht.

[24012] Aufgebot. ;

Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommener Urkunden beantragt worden: i

1) der 49/0 Prioritätsobligationen der Nieder- \{lesisch-Märkischen Eisenbahn Ser. 11. Nr. 7813, 23 036 und 23 529 über je 150 Æ (50 Tblr.) nebst den Zinsscheinen der Reihe IX. Nr. 2—8 über je 3 Æ von den Erben der verstorbenen Ehefrau des Grundbesitzers Friedri Meyer, Dorothee Elisabeth, geb. Schult, zu Rohrberg, und ¡war den binter- bliebenen Wittwer und den beiden Kindern Elisabeth Meyer zu Salzwedel und Friedrich Meyer, leßterer minorenn und bevormundet durch den Grundbesigzer Friedri) «Graucke zu Rohrberg sämmtlich ver- treten durch den Rechtsanwalt Breese zu Salz-

wedel —,

2) der Preuß. Staats\ckuldsheine von 1842 Litt. F. Nr. 31102, 60 860, 63 480, 95 476, 152 190 über je 100 Tblr. von dem Arbeiter Jobann Müller zu Spandau, Seegefelderstr. 32,

3) der Police Nr. 6159 der gegenseitigen Lebens- Invaliditäts und Unfall-Versicherungs-Gesellschaft Prometheus“ zu Berlin vom 4. Juni 1877 über 4000 e auf das Leben des Gerichtéaktuars Waldemar Albert Max Proetzel zu Danzig, geboren am 7, Januar 1849, zahlbar nah dem Tode oder spätestens nah Vollendung des 85. Lebensjahres des Versicherten, von dem 2c. Prottel, jeßt Kriminal- Kommissar zu Berlin, BVelle-Alliancestraße Nr. 64,

4) der Prioritätsobligation der Nieders{lesisch- Maärkishen Eisenbahn Serie II. Nr. 6215 über 90 Thlr., von der Schneiderin Auna Ste!ner zu Breslau, Neudorfftr. 71V,

5) des Depotscheines des Comptoirs der Reichs- Hauptbank für Wer:bpapiere Nr. 143 030 vom 17. Juli 1880 über die derselben von dem Gemeinde- kirchenrath :u Virotschen zur Aufbewahrung über- gebenen 4950 M 4 °/9 Posener Rentenbriefe mit Coupors Nr. 12/16 (1./10. 80) und Talons von dem Gemeindekirhenrath von Mrotschen, Kreis Wirsit, Provinz Posen,

6) des Sparkassenbuhes der Stadt Berlin Nr. 991 967 über 600,18 4, lautend auf den Namen der Frau Dr. Schaeffer, Auguste, geb. Kraëke, hier, Tresfowstr. 42, von der p. Schaeffer, vertreten durch den Apotheker Carl Wolf hier, Urbanstraße 178,

7) der Police Nr. 9000 der Lebensversiherungs- anstalt für die Armee und die Maune zu Berlin, vom 1. Januar 1881 über 500 4 auf das Leben des Königl. Scconde-Lieutenants im Pommerschen Pionier-Vataillon Nr. 2 Albert Friedri Wilbelm Matthies zu Stettin, geboren am 29. Oktober 1859, zahlbar nach dem Tode tes Versicherten an dessen Bruder Ernst, von dem Gerichtsassessor Ernst Matthies z. Zt. in Bütow, vertreten durch den Rechtsanwalt Hanow zu Naugard,

8) des Depotscheines des Comptoirs der Reis- Hauptbank für Wertbpapiere zu Berlin Nr. 394 739 über von dem Conditor Welt hier, Jerusalemer str. e niedergelegte 10000 4°%/9 preuß. Eonfolidirte Staatsanleihe von dem p. Welt, vertreten durch den Rechtsanwait Dr. Sauer, Prinzenstr. 73 I.

9) der Nieders{lesisch - Märkishen Eisenbahn- Prioritäts-Dbligation Serie III. Nr. 20 770 über 1(0 Thaler von dem Geh. Justizrath und Direktor der Preuß. Rentenversicherungéanstalt Staemmler hier, Kaiserbofstr. 2,

10) dcs von dem Kaufmann J. Taubert hier am 10. Juni 1886 ausgestellten, von Johannes Brandt hier, Kochstr. 4, acceptirten, am 13. November 1886 zahlbaren Wechsels über 122,10 Æ von dem 2c. Taubert hier, Gneisenaustr. 17, vertreten durch den Rehtsanwalt Dr. jur. Max Kohn hier, Fricdrih- straße 1C4, -

11) der Schuldverschreibung der Preußishen Staats- anleihe von 1853 über 100 Thlr. = 300 M Litt. D, 2069 von dem Bürgermeisteramt zu Sacsenhagen,

12) des Depotscbeines des Comptoirs der Reis- Hauptbank für Werthpapiere Nr. 458313 vom 11. April 1888 über die demselben von Frau Ottilie Siegfriedt, geb. Fiedler, hier zur Aufbewahrung übergebenen 1000 M 4 9% Hypothekenbrief - Anleibe der Hypothenbank in Hamburg von 1887, mit Zins- scheinen fällig 1. 7. 1888 folgenden und Talons von der 2c. Siegfriedt, vertreten durch den Justizrath Adel, Kronenstr. 5,

13) des von dem Kaufmann L, Spiegel hier am 1, Oktober 1880 ausgestellten, von S. Jam acceptirten Wechsels über 284,30 Æ, zahlbar am 1. Januar 1881, von dem 2c. Spiegel hier, Rosen- thalerstr. 26, vertreten dur den Rechtsanwalt Samuel hier, Rosenthalerstr. 48.

14) der 44% Pfandbriefe der Preußischen Hypo- theken-Aktienbark zu Berlin Ser. V1. Litt. T. Nr. 10 370 und Nr. 15 252 über je 3C0 #4 von Gustav Ziel & Co. zu Rosteck, vertreten dur die Rechtsanwälte Justizrath Ackermann und Re(ts- anwalt Kempf hier, Neue Promenade Nr. 3.

15) des von Paul Tobias in Dessau ausgestellten, von dem Kaufmann H. Maschke zu Berlin accep- tirten, von Tobias auf die Firma Ts\chieret und Müller in Thann i./E. von dieser an die Firma Ww. Dr. Spira in Thann und von dieser an die Firma P. Marin-Astruc & Co. zu Bübl gerirten Wechsels vom 18. Oktober 1888 über 127 M, zahl- bar am 5. Februar 1890, von der Firma P. Ma-

rin-Astruc & Cie. zu Bühl, vertreten durch den gemalt Albert Wertheim, Markgrafenstr. 62,

16) des SparfkassenbuE8 Nr. 38 169 der hiesigen flädt. Sparkasse über 995,16 46 auf den Namen des Arbeiters Friedrih Thiele, Mühlenftr. 42 lau- tend, von der verwittw. Portier Dorothee Thiele, eb. Bursche, Schönebergerstr. 16, für sh und als Borniünderin ihrer Tobter Anna Auguste Thiele,

17) der Depotscheine des Comptoirs der Reichs- Hauptbank für Wertbpapiere: -

a. Nr. 308 409 vom 8. April 1885 über die der- selten von dem Hrn. August Reihwald in New- castle on Tyne in Verwahrung gegebene Bescheini- gung des Königl. Staats\huldbuh-Bureaus de dato Berlin, 27. März 1885 über dort eingelieferte 6 Stück Shhultvershreibungen der Preußischen 49/0 consol. Staatsanleihe über zusammen 1090 M nebft Zinsscheinen über die vom 1. Zanuar 1885 ab laufenden Zinsen und 6 Talons, i

b. Nr. 312207 vom 7. Mai 1885 über die der- selben von dem sub a genannten zur Aufbewahrung übergebene Bescheinigung des Königl. Staats\{uld- bub-Bureaus über dort eingelieferte 4 Stück Schuld- vershreibungen der preuß. 4©/0 consol. Staats- Anleibe über zusammen 20 C00 #4 nebst Zinsscheinen

über die vom 1. Januar 1885 ab laufenden Zinsen

und Talons, u :

c Nr. 317 498 rom 28. Juni 1885 über die von demselben zur Aufbewahrung übergebene Empfangs- besceinigung Nr. 1144 des Königl. Staatsschuldbuch- Bureaus in Berlin über 10000 # 49/0 preuß. consol. Staatsanleihe mit Zinss{einen vom 1./7. 1885 und Talons von dem 2. Reihwald zu Ncw- casile on Tyne, vertreten durch den Rebtsanwalt Born, Alexanderstraße Nr. 27.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Februar 1891, Vormittags 11Î Uhr, vor dem unterzeihneten Ge- rihte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. h

Verlin, den 1. Juli 1890. /

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 49.

(11170) Bekanntmachung. Das Kgl. Amitis8geriht Ansbach hat folgendes Auf- gebot erlaîsen: Den Erben der am 26. September 1882 ver- storbenen Hafneréwittwe Katharina Endres von Leutershausen ift ein zum NaŒlaß der 2c. Endres ehöriger Schuldschcin der K. Filialbark bier Nr. 33391/47691, zu 39/0 verzinslich, über 100 vom 21. Juni 1878 zu Verlust gegangen. | Auf Antrag der Bevollmäctigten sämmtliGer Erben, der Privatiersehefrau Katharina Großbecck von bier, wird der Inhaber dieses Schuldscheins hiermit aufgefordert, seine Rechte auf denselben bei dem K. Am!sgeridt Anébach, spätestens im Auf- gebotstermine, anzumelden, widrigenfalls dieser Schuldsein für kraftlos erklärt wird. Aufgebotstermin wurde auf Montag, den 1. Dezember 1890, 10 Uhr, im Sitßungsfaale bestimmt. Ansbach, den 17, Mai 1890. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Ansbach. Sekr. Schwarz.

Vorm.

{24013] Anfgebot. S Es ijt das Aufgebot folgender Sparkafsenbücher der hiesigen städtishen Sparkasse: l 1) Nr. 130 536 für den Pferdebahnschaffner Carl Kern mit 204,90 4 Guthaben, 2) Nr. 108 304 für den Metalldrücker Franz Funke mit 160,77 Æ Guthaben, 3) Nr. 91 385 für den Sch{ülec Max Gommert mit 61,83 A Guthaben, / | 4) Nr. 591 145 für die Wittwe Emilie Jüngling, geb. Fischer, mit 124,46 4 Gutkaben, 5) Nr. 204 367 für den Hausdiener Friedri Gillert mit 45,956 #( Guthaben, von den vorbenannten Eigenthümern derselben bezw. deren Vertretern beantragt. D l den werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. Februar 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Neue Friedristraße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Auf- gebotstermine ibre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Ürkunden erfolgen wird. Berlin, den 1. Juli 1890. s Königliches Amtsgeriht T. Abtheilung 48.

N Aufgebot.

Auf den Antrag des Häuslers Jurgis Gaubics aus JIodicken wird der Inkaber des angebli ver- loren gegangenen Wewsels d. d. Kiaunoden 24, Junt 1887, fällig am 24. Juni 1888, ausgestellt von dem Eigenthümer Martin Podszus3 an die Ordre des Hâuélers Jurgis Gaubies zu Iodicken über 450 M, bierdurch aufgefordert, bis spätestens im Aufgebots3- termine den S. Oftober 1890, Vormittags 10È Uhr, seine Rechte auf diesen Wesel bei dem unterzeihneten Geri{t (Zimmer Nr. 5) anzumelden und den Wesel vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- Toserflärung desselben erfolgen wird.

Memel, den 8. März 1890.

Köni ¡lihes Amtsgeri®t,

[22887] Aufgebot. ;

Nachdem die nachgenannten Personen die Einleitung des Aufgebotsverfahrens beartragt haben und zwar: 1) Louise Henriette Karoline Neupert, geb. Bötel, in S{mölln wegen der auf der ihr gehörigen Hofraithe, Fol. 13 des Katasters, Nr. 4 des Gr.- u. H.-Bchs. von Eberédorf in Rubr. UI. unter 1/I. am 18, Juni 1847 unter e. eingetragenen |

zwanzig Thaler = fe{ch8zig Mark, unverzinë- lie Erbegelder für Friedri Böel,

2) der Landwirth Iohann Heinrih Martin Borger in Seibis wegen der auf dem ihm gebörigen gebundenen Gute, Fol. 16 des Katasters, Nr. 16 des Gr. und H.-Bchs. von Seibis in Rubr. IlI. unter 1/1. am 20. Mai 1808 eingetragenen E

a, 5 Meiß. Gülden = 4 Thaler, uzverzinslihe Erbegelder tür Heinrich Zschach, 2 gers. für Sig) A, ergl. für Friedri ah, so werden alle Diejenigen, welche ein Recht auf die vorbezeihneten Hypolh:kenforderungen zu haben ver- meinen, hiermit aufgefordert, in dem auf Sonn-

Die Inhaber der Urkun-

abend, den 27. September 1890, Vormittags 11 Uhr, von uns allbier anberaumten Aufgebots- termine entweder in Person oder dur legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, ihre Rechte anzu- melden, bezw. desfalisige Urkunden vorzulegen, widrigenfalls sie auf Antrag ihrer Rechte für ver- lustig erklärt werden und die Löschung der be- treffenden Hvpotheken erfolgen wird.

Lobenstein, den 11. Juli 1890.

Fürstlihes Amtsgericht. Meyer.

[24009] Aufgebot.

I. Folgende Posten: j

A. 350 Tblr. Darlehn aus der Obligation vom 29. Mai 1863 für den Tufabrikanten Theodor Werner, Josef, gt. Johann Bußmann hier, eingetra- gen im Grundbu oon Datteln Bd. 7 Bl. 38 unter Abtb. III. Nr. 8,

B. 97 Tblr. 20 Sgr. 9 Pfg. aus der Schuldver-

c Lys 9. Februar - b E IOI N: schreibung vom 10. Mirz 6 für Bertram Hubert

Emanuel, Johann Emanuel, und Maria Sibylla Theodora “Aloysia Randebrock, eingetragen im Grundbu von Recklinghaufen Stadt Bd. 2 Bl. 83 unter Abth. TII. Nr. 1,

C. 425 Zbhlr. Darlehn aus der Obligation vom 19, Mai 1856 für den Pfarrer Tillmann zu Suder- wi, eingetragen im Grundbuch von Henricenburg Bd. 5 Bl. 19 unter Abth. III. Nr. 1 und Bd. 3 VI. 99 unter Abth. IIT. Nr. 21,

sind angebli getilgt und sollen im Grundbu zur Löschung gebraht werden. Die Post unter C. ist angeblich) von dem eingetragenen Gläubiger an den Suderwicher kirchlihen Armenfonds abgetreten und bat dieser l3\chungsfähige Quittung ertheilt, ohne daß jedoch die Legitimation desselben nat- gewiesen werden kann.

II. Folgende Urkunden:

A, Hypothekenbuh8auszug vom 8 September 1857 über die aus der Schuldurkunde vom 30. Mai 1855 für den Förster Wilbelm Westbrock zu Leithe auf Bd. 19 Bl. 81 des Grundbuchs von Redcklinghaufen Stadt urter Abth. 111. Nr. 2 eingetragene Darlehns- \chuld von 250 Tblr.,

B. Hypotbhekenbuzavszug vom 21, Januar 1860 über die aus der Obligation vom 18, Oktober 1859 für die Minderjährigen Mina, Heinri und Johann Althaus zu Lippe auf Bd. 5 Bl. 31 des Grundbuchs von Waltrop unter Abth. II1. Nr. 20 eingetragene Darlebns\ck{@uld von 400 Thlr.,

C. Hypothekenswein vom 28, Februar 1850 über das aus den Urkunden vom 21. November 1849, 16./23. Januar 1850 für Medtilde Gertrud und Anton Godde einer'eits, für Wilhelm, Lisette, Anna Maria und Theodor Godde anderseits auf Bd, 5 Bl. 29 des Grundbuchs ron Recklinghausen Kir{fspl. unter Abth. TIT 4. eingetragene Erbtheil von 288 Thlr, 13 Sgr. 11 Pfg.,

sind angebli verloren gegangen bezw. verni@tet.

Auf Antrag der Eigenthümer der belasteten Grund- stücke, nämli :

zu I. unter A. des Landwirtks Josef Hetter jr. zu

Pelkum,

zu I. unter B, des Landwirths Heinrich Lehtappe

zu Hillen,

zu I. unter C. des Ackcrmanns Josef Postkemper

zu Becklem,

zu II. unter A. des Maurers Josef Engeln zu

Howlar, zu II. unter B. des Freiherrn Udo v. Frydagg zu Buddenberg, zu I[. unter C. der Wittwe des Höofners Anton Godde jr. Bernardine, geb. Hülsmann, zu Lenkerbeck, werden

zu I. unter A. und B. die eingetragenen Gläubiger

bezw. deren Rechtêna(hfolger,

unter C. die unbekannten Berecktigten,

zu IL. die unbekannten Inhaber der Urkunden auf- gefordert, svätestens im Aufgebotstermine deu 29. Oktober 1890, Vormittags 11 Uhr, ibre Ansprüche und Rechte anzumelden bezw. die Urkunden vorzulegen, und zwar unter der Verwar- nung, daß

bezüglich T. unter A. und B., falls eine Anmeldung

unterbleiben sollte, die eingetragenen Gläubiger bezw. deren Rebtsnachfolger,

bezügli I. unter C. die Ausbleibenden mit ihren

Ansprüchen auf die aufgebotenen Posten werden auêges{lossen und die Posten im Grundbu werden gelöscht werden. :

Bezüglich I]. im Falle nicht erfolgender Anmel- dung von ReSten bezw. Vorlegung der Urkunden die leßteren werden für kraftlos erklärt werden.

Neckelinghausen, den 6. Juni 1890,

Königliches Amtsgericht.

[11171] Aufgebot. Vie naGgenannten Personen, nämli L 1) Henriette, verw. Neumeister, geb. Orlamünder, in Saalburg., 2) der Schneider Louis Pilseker in S{&leiz, 3) der Bâermeister Traugott Gier in Gera, 4) der Handarbeiter Iohann Heinrich Feistel in Zwögen, 5) der Gutsbesißer Traugott Franz Emil Müller in Kaltenborn haben das Aufgebot folgenter Urkunden bez. ver- alteten Hypotheken beantragt und zwar ¿u 1: des auf Grund des Gesetzes vom 26. Fe- bruar 1872 ausgegebenen Staatss{ulds{heins _des Fürstenthums Reuß j. L. Serie VI. Nr. 82 über 37 #4 90 S nebst Talon und Zinsscheinen, zu 2: von drei dergl. Serie ŸY. Nr. 83, 84, 85 über je 60 „4, zu 3: von zwei dergl. Serie II1. Nr. 347 u. 348 über je 150 4, E ad 2 u. 3: obne Talons und Zinéscheine, zu 4: der auf Fol. 23 des Grund- und Hypo- thekenbuchs von Zwößten laut Eintrags vom 22. No- vember 1852 unter 3/IIT. haftenden Hypothek von 75 Tkaler unbezahlte Kauf: und Zehrgelder ohne Zinsen für Georg Schaller lt. Kaufs- und Ueber- \chreibungsurkunde d. d. 22, November 1852, zu 5: der auf Fol. 38 tes Grund- und Hypo- thekenbuchs von Kaltenkorn lt. Eintrags vom 21. No- vember 1799 unter 1/1. baftenden Hypothek von 12 Meißn. Gülden, Laubthaler 1 Thlr. 16 Sgr. oder 9 Thlr. 18 Sgr. 5 Pf. mütterliche Erbegelder für Georg Micael Hebenstreit lt. Kaufsurkunde d. d. 21. November 1799 bez. Urkunde d d. 21. No- vember 1826. e Die Inhaber der Urkunden zu 1—3 und Diejenigen,

welche Rechte auf die Forderungen zu 4 und 5 zu

baben glauben. werden aufgefordert, spätestens in dem iat Dienstag, den 23. Dezember 1890, Vormitt. 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine

ibre Rete anzumelden, bez. die fragliben Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die leßteren für kraftlos, auH die Hypothekenforderungen für erloshen erklärt werden. Gera, am 16. Mai 1890, s ; Fürstlihes Amtsgericht, Abth. für Civilprozeßsachen. Mün.

LLAGS) Aufgebot.

Die Chefrau des Ackermanns Heinri Lehne, Henriette, geb. Heinecke, zu Watenstedt, die ein- getragene Eigenthümerin des unter Versicherung8- Nummer 45 von Watenstedt belegenen Anbauer- wesens, bat nahgewiesen, daß ein auf das genannte Grundstück zu Gunsten des Scullehrers Heinri Johns, früber zu Essinghausen, jeßt in Schandelah eingetragenes Hypothekkapital von 500 Thaler = 1500 Æ aus der Schuldurkunde vom 6. August 1849 und Cefsionsdokuments vom 12. April 1855 {on vor dem 1. Oktober 1878 nebst Zinsen zurück- gezahlt beziehungëweise gezablt sei und glaubhaft gemacht, daß der Inhaber der SWhuldurkunde un- bekannt sei und die Einleitung des Aufgebotsver- fabrens beantragt. È :

Es werden daber alle, welche auf die fraglihe Hypothek Anspru machen und die unbekannten In- haber der Schuldurkunde unter Hinweis auf 88. 7 Nr. 7b. und 11 Ziffer 1 des Brauns6w. Ausfüb- rungêgefezes vom 1. April 1879 Nr. 12 Hierdurch aufgefordert, ihre Rechte unter Vorlegung der Urkunde spätestens in dem auf den 3. Februar 1891, Morgens 10 Uhr, vor unterzeihnetem Gerichte anstehenden Termine anzumelden, widrigenfalls die Hypotbekurkunde der Eigenthümerin des verpfändeten Grundstücks gegenüber für fraftlos erflärt, die Hvvotbek aber gels\cht werden wird.

Salder, den 16. Mai 1890. /

Herzoglihes Amtsgericht. Reinking.

23917]

z In das Hvypothekenbuch über das allhier sub Nr. 74 belegene, dem Schmiedemeister Carl Gundlach gehörige Wohnhaus c. p. sind Fol. 2 für den Kauf- mann Makbnfeldt in Mirow, als Kurator des gemüthsêranken Friedrich Gundla(, 210 Tblr. Gold und 43 Télir. 183 S. Courant nebft vierprozentigen Zinsen unterm 8. Februar 1842 eingetragen.

Der Eigenibümer dieses Grundstückes Hat bei UVeberreiung des über die vorgedahte Forderung ausgestellten Hvpothekenscheines behauptet, daß diese Forderung nicht mchr bestehe und deshalb die Kraftloserklärung des Hyvothekenscheins und Til- gung der Forderung im Hypothenbuche beantragt. Es werden daher alle Diejenigen, wele Ansprüche aus der bezeihneten Urkunde zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, diese ibre Rechte spätestens in dem auf Donuerstag, den 18. September 1890, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine arzumelden, widrigen- falls die Kraftloserklärung des Hvpotbekenscheins und

die Tilgung des eingetragenen Rects erfolgen wird.

Mirow, den 16. Juli 1890. Großherzogli®es Amtsgericht. Dr, Müller.

° - E Aufgebot.

I, Das Eigenthum des Grundftücks Blatt Nr. 153 Kauthen, dessen Besittitel gegenwärtig für den Häusler George Mura beri@tigt ist, soll für den Häuéler Franz Kerlin zu Kauthen eingetragen werden. Auf den Antrag des letztern werden deshalb alle ihrer Existenz nach unbekannten Eigenthums- prätendenten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rette auf das Grundstück spätestens im Aufgebotstermine deu 29. Oktober 1890, Vormittags 11 Uhr, anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Realansprüchen an das Grundstück werden aus- ges{lofsen werden und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.

IT. Im Grundbuche des Grundstücs Blatt Nr. 218 Deutsch-Krawarn stand in Abtheilung III. Nr. 3 auf Grund der Shuldvers&reibung vom 30. Januar 1871 eine Waarenshuld von 69 Gulden 95 Kreuzer Oest. W. nebft 6/0 Zinsen seit dem 1. Oktober 1870 für den Kaufmann Berthold Werner zu Troppau eingetragen, Bei der Zwangsversteigerung des ver- pfändeten Grundstücks gegen dessen damaligen Mit- eigenthümer, Häuëler Foseph Jarosh, ift die Forderung aus dem baar zu zahlenden Kaufgelde mit 113,86 Æ zur Hebung gekommen, dieser Betrag jedo hinterlegt worden, weil die eingetragene Mit- eigenthümerin Anna Weczerek gegen die Auszahlung protestirt hat, da die Post bereits früher an Berthold Werner bezahlt fei ohne indessen den Beweis hierfür zu erbringen. Die Post ift dem Kaufmann Carl Papesch und dem früheren Kaufmann Franz Rinka zu D. Krawarn dur die Pfändungs- und Ueberweifungébes{chlüfse vom 15, November 1887 in Höhe von 65,60 e nebst 69% Zinsen von 60 seit dem 20. November 1883 und Kosten und bezw. in Höbe von 53,10 6 nebst 6% Zinsen seit dem 19. Oftober 1878 von 49 M und Kosten an Zah- lungsftatt zum Nennwerthe überwiesen worden.

Der hinterlegte Betrag kann Mangels des über gedachte Poft lautenden Hypothekeninstruments welches verloren gegangen ift, niht ausgezahlt werden.

Auf Antrag des Kaufmanns Carl Papesh und des früheren Kaufmanns Franz Rinka zu D. Krawarn werden deshalb diejenigen, welche von dem ein- getragenen Gläubiger Berthold Werner Rechte her- leiten, aufgefordert, ißre Ansprüche und Rechte auf den zur Hebung gekommenen und hinterlegten Betrag von 113,86 M spätestens im Aufgebotstermine den 29. Oktober 1890, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerihte bei Vermeidung der Aus- \{ließung anzumelden und die Hypothekenurkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der- selben erfolgen wird.

Hultschin, den 12. Juli 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.

N Aufgebot.

Die Ehefrau des Ackermanns Heinrih Lehne, Henriette, geb. Heinecke, in Watenstedt, die einge- tragene Eigenthümerin des unter Versicherungs- Nummer 6 von Watenstedt belegenen Ackerhofes, hat glaubhaft gemacht, daß ein auf das genannte Grund:

stück zu Gunsten des Kothsassen Heinrich Krentel in

Gebhardshagen eingetragenes Hypothekkapital von 1065 Thalern 3 Gr. 5 Pf. aus der Schuldurkunde vom 23. September 1845 und Cessionsdokuments vom 9. September 1846 {on vor dem 1. Oktober 1878 nebft Zinsen zurückgezahlt, beziehun#weise ge- zablt und daß der Inhaber der Schuldurkunde un- bekannt sei, und die Einleiturg des Aufgebots- verfahrens beantragt. *+- Es werden daher Alle, welhe auf die fragliche Hypothek Anspruch mathen und die unbekannten Jn- haber der Schuldurkunde unter Hinweis auf SS. 7 Nr. 7b und 11 Ziffer 1 des Brauns{w. Aus- führungsgeseßes vom 1. April 1879 Nr. 12 kfier- dur aufgefordert, ihre Redbte unter Vorlegung der Urkunde spätestens in dem auf den 3. Februar 1891, Morgens 10 Uhr, vor unterzeibnetem Gerichte anftehenden Termine anzumelden, widrigen- falls die Hypothekurkunde der Eigenthümerin des verpfändeten Grundftücks gegenüber für kraftlos er- klärt, die Hypothek aber gelösht werden wird, Salder, den 16. Mai 1890, Herzoglihes Amtsgericht.

Reinking. [24010] __ Aufgebot.

Zum Zweck seiner Eintragung als Eigenthümer im Grundbuch &¿at der Kötter Hermann Wiggen- horn im Kirchspiel Neuenkirhen das Aufgebot der in der Gemeinde Neuenkirhen belegenen Grundstücke Flur 14 Nr. 128, 166, 1109/164, 1110/165, Band 4 Blatt 220 des Grundbuchs beantragt.

Diesemnach werden alle Eigenthums-Prätendenten aufgefordert, ihre Ansprüche an den vorbezeihneten Grundsftücken in dem am Antsgeriht, Zimmer Nr. 15, auf den 17. September d. Js., Vormittags 10 Uhr, anstehenden Termine anzumelden, widrigen- falls sie damit au8ges{lofsen werden und der Antrag- steller als Eigenthümer eingetragen wird.

Burgfteinfurt, 15. Juli 1890,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

[24030]

In Sawen betreffend die Anlegung des Grund- bus für die Gemeinde Paffrath, werden auf Grund der Anordnung des unterzeihneten Gerichts die naG Namen, Stand und Aufenthalt unbekannten Erben des zu Uppersberg in Schlebush verlebten Heinrich Paffrath zu dem auf den 30. Auguft 1890, Vormittags 10 Uhr, im Geschäftshause des unterzeihneten Gerichts, Zimmer Nr. 3, anbetaum- ten Termin mit der Maßgabe geladen, etwaige Eigenthumsansprühe an dem im Kataster unter Artikel 348 der Grundsteuermutterrolle der Steuer- gemeinde Paffrath als Gigenthum des 2c. Paffrath eingetragenen S spätestens im Termine an- zumelden, da anderenfalls der zur Eintragung ge- mäß §8. 57 des Geseßes über das Grundbuhwesen und die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen im Geltungsbereihe des rheinishen Rechtes vom 12. April 1888 (Gesez-Sammlung Seite 52) legitimirte Tagelöhner Theodor Werner zu Torringen gemäß §. 58? leg. cit. als Eigen- thümer zum Grundbuche übernommen wird.

Benöberg, den 12. Juli 1890,

Gerichtsschreiberei Königl. Amtsgerichts, Abth. 4.

Ausfertigung.

[72713] Aufgebot.

Die nachfolgenden, nah Ausweis der Pflegschafts- akten und der Bebauptung ihrer Pfleger seit länger als 10 Jahren nahrichtslos abwesenden Personen, für welche bierorts Vermögen verwaltet wird und Abwesendbeitspflegshaft besteht, sollen auf Antrag ihrer vom Vormunds{haftsgerihte hiezu aufgeforderten Kuratoren wegen Vorliegens der geseßlihen Vor- auéseßzungen für todt erklärt werden, nämli :

1) Bernhard Altbaier, geboren am 22, Oktober 1840, Sohn der verlebten Handels8mann8- Eheleute Hirsch und Karolina Altbaier von Swnaittach und dort zuleßt wohnhaft gewesen,

2) Konrad Meier, Oekonom von Beerbach, ge- boren am 10. Juli 1824, bereits seit dem Jahre 1847 von seinem Heimathsorte nad- richt8slos abwesend,

3) Georg Friedrich Haußner, geboren am 2. Juli 1851 von Rüdersdorf, im Jahre 1871 nah Amerika auégewandert,

4) Anna Margaretha Haußner, geboren am 29. März 1835 von ebenda im Jahre 1865 nach ebendort verzogen,

Kinder der verlebten Schuhmaters - Eheleute

Konrad und Elisabetha bezw. Anna Margaretha

Haußner von Rütersdorf.

Auf Antrag der bestelltca Abwesendheitspfleger :

1) Kaufmann Sigmund Vetsburg in Schnaittach,

2) Oekonom Martin Meier in Beerbach,

3) Schuhmadter und Postbote Matthäus Willert in Rüdersdorf,

erläßt das unterfertigte Königlihe Amtsgeriht gemäß der SS. 824 bis 826 der Civilprozeßordnung und der Art. 108 u. flgde des bayerischben Ausführungs- geseßes zur Civilprozeß- und Konkursordnung hier- mit die -Aufforderung : :

1) an die vorbenannten Verschollenen, \rätestens im Aufgebotstermine, welher auf Dienstag, den 17. Februar 1891, Vormittags 8 Uhr, im diesgerichtlihen Sißungsfaal festgeseßt wird, persönli oder \{chriftlich si anzumelden, widrigenfalls sie für todt werden erklärt werden,

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren und spätestens im Auf- gebotstermine wahrzunehmen,

3) an alle jene, welche über das Leben der obigen Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Geriht zu machen.

Lauf, den 12. März 1390. :

Königl. bayer. Amtsgericht.

(L. S.)

chwarz, Kgl. Amtsrichter. Für die Richtigkeit der Ausfertigung. Lauf, am 18. März 1890. | Gerichtsschreiberei des K. bayer. Amtsgerichts. (L. S) Bidckel, K. Sekretär.

[24128] Aufgsobot.

Auf den Antrag der Chefrau des Matrosen Frans Wilhelm August Gutglück, Auguste, geb. Salz- wedel, zu Schütendorf, wird deren gedachter Ehe- mann, geboren am 7. Dezember 1851, Sohn des Steuermanns Daniel Karl Ludwig Gutglück und seiner Ebefrau Emilie Friederike Karoline Dorothea, geb. Wilke, welcher sich am 11. Juli 1880 auf dem

amerifkanischen L „Alfred später Lisbon“ ge- nannt, auf der Fahrt von New-York nah Trinidad