geltes, wobei dabincestellt bleiben kann, ob ein Gleihes auh dann
anzunebmen sein Kwürde, wenn der Bau selbft von dem Landwirth
ohne Uebertragung auf andere Unternehmer ausgeführt worden wäre
(zu vergleichen auch Absay 2 des Bescheides 607 und der Bescheid 716,
E E des R-V.-A,* 1888 Seite 328 und 1889 e ;
(865.) Ein Landwirth ließ sein Haus, welhes ibm und seinem Gesinde zur Wobnung, und defsen Bodenraum als Lager für das Getreide diente, Oden, um an Stelle desfelben ein neues Wobn- und Wirtbschaftsgebäude aufzuführen. Abbruch und Wieder- aufbau waren einem Zimmermeister im Sroßakkord für 12 090 übertragen, auf welchen Betrag der Werth der aus dem Abbru F wonnenen Baumaterialien mit 1000 4 in Abrechnung kommen sollte. Der Landwirth batte sich nur die Cie des Datbstrobes und des zurüdbleibenden Schuttes vorbehalten, um Beides in seiner Land- wirtbschaft zu Dungzwecken zu verwenden. Als ein in dem land- wirtbshaftlißen Betriebe des betreffenden Landwirtbs ftändig be- \chäftigter Arbeiter das Dahstroh an dem Abbruch auf den Wagen des Landwirths aufladen wollte, um dasselbe demnächst nach der Düngergrube zu fabren, wurde er dur eine nach Außen umftürzende Giebelwand vershüttet und tödtlich verleßt. Durh Rekur2entscheidung vom 26. Juni 1890 hat dae Rei8-Versiherung2amt in Uebereinstimmung mit dem Scieds8gerit die zuständige landwirtbschaftlide Berufs- enofsenshaft zur Gewährung der geseßlichen Entshädigung an die Pineréliebenen des getödteten Arbeiters verurtbeilt, weil dieser zur Zeit des Unfalls für die Zwecke des landwirthichaftliden Betriebes seines Arbeitgebers tbätig, mitbin ein in diesem Betriebe beshäftigter Arbeiter gewesen sei, und der Unfall sih bei diesem Betriebe ereignet babe. Der ursätlide Zusammenhang mit dem Betriebe sei aus- reichend dadur gegeben, daß die landwirthschaftlide Berufstbätigkeit des Getöôdteten ihn in die unmittelbare Näbe der einftürzenden Giebelwand geführt habe. Daß gerade eine dem landwirth- \{aftliden Betriebe eigentbümlide Gefabr den Unfall ver- ursahen müsse, um diesen unter §. 1 Absatz 1 des landwirtb» aftlichen Leg ten fallend zu erachten — wie die Beklagte meinte — fordere das Gese nit. Wolle man aber auch mit der Beklagten annehmen, daf der Getödtete zur Zeit des Unfalls Bauarbeiter gewesen sei, so sei er jedenfalls nit in dem gewerbs- mäßigen Baubetriebe des Zimmermeisters, sondern in einem Eigen- baubetriebe des Landwirtbs beschäftict gewesen, defsen Gegenstand allein die Fortshafung des Dacstrobes und des zurüdckgebliebenen Stutt!s gebildet babe. Dieser aber unterliege auf Grund der Vorschrift des §. 1 Absatz 4 des Dar ansa Se N etrnes ebenfalls der lande» wirthschaftlichen Versiherurg. So geringfügige Eigenbauarbeiten, wel e dem Wirtbschaftébetriebe niht nur mittelbar — insofern sie der Wieder- aufführung des Wobn- und Wirtbschaftsgebäudes vorhergeben mußten — sondern auch unmittelbar dienten, da der bezügli ihrer Seitens des Gebändebesißers gemackte Vorbebalt der eigenen Ausführung un- zweifelhaft nur in der Absit gema&t worden ift, um das gewonnene Strob- und S{uttmaterial zu Dungiwecken zu verwenden, faklen unter die „um Wirtbschaftsbetriebe gehörenden sonstigen Ban- arbeiten“ im Sinne der angezogenen Vorschrift des Vauunfallversiche-
rungêgeleßes,
Statistik und Volkswirthschaft. Zur Arbeiterbewegung.
_In Magdeburg bielt die Buchbinder-Innung am Dienstag eine Versammlung ab, um über die von den Gesellen aufgestellten Lob nforderungen u. s. w, zu berathen. An dieser Versammlung nabm auc die von den Gesellen eingeseßte Lohn - kommission Theil. Mit der Forderung eines Mindest- lohnes von wêdentlih 15 # bei zehnstündiger Arbeitszeit und Fortfall der Akfordarbeit erklärte si®, wie die „Magd. Ztg.“ be- rihtet, die Versammlung einverstanden, zumal bei vielen Innungé- meistern schon seit längerer Zeit dieser Lobnsaß gezablt wird. Es wurde bervorgebobeu, daß gerade von den größeren Werkstätten, die der Innung nicht angehören, die Löhne heruntergedrückt würden und in dieser au die Akfordarbeit vorberrs{end wäre. Auf die Forderung wegen eines Aufs{lags für die Ueberstunden glaubte die Ver- sammlung nit eingehen zu können. Es wurde jedo eine größt: möglihe Einschränkung der Ueberstundenatbeit zugesagt; außerdem aber behielten sich die Meister vor, den eben ausgelernten Gesellen den Lohn um éine Kleinigkeit zu kürzen.
__ Wie man der „Frkf. Ztg.* aus Freiberg & Sab. schreibt, wird sid die Versammlung von Delegirten sämmtlicher \ächsisben Erz- und Koblengruben, die am 24. d. M ak- gebalten werden joll, außer mit Organisationsfragen auch mit der besseren Regelung des Arbeitstages und der Löhne in den sächsishen Gruben, wie mit dem Pensions- und Unterstütungéekafsen- wesen befassen.
In Leipzig wurde am 5. d. M. eine Versammlung der Maurergebülfen abgehalten, welche, der „Wz Ztg.“ zufolge, von 800—1000 Personen besucht war. Auénabmêweise wurde auch einmal mit einer sozialdemokratis%en Vereinigung sehr iharf ins Gericht ge- gangen. Es war dies der untec der Leitung eines bekannten Führers der biesigen Sozialdemokratie stehende Plagwitßer Konsum- verein, welder si den Unwillen eines großen Theils der Partei- genoYen zugezogen hat, weil er im wobhlverstandenen eigenen Interesse für seine Mitglieder eire besondere Bäckerei zu er- ridten beslossen batte, anftatt mit der damals neugegrürdeten und für weitere Arbeiterfreise bestimmten Leipziger Genosienscaftébäterei ein Abkommen zu treffen. Gestern nun hatten die Maurer sebr viel daran auszuseßen, daß der Konsumverein die Leitung des Baues dieser Bâckerei nit einem Arbeiter, sondern einem Baumeister, und zwar demjenigen übertragen habe, der für den Bau 30C0 weniger als andere Submittenten gefordert habe, und daß an den dort beschäftigten Bauarbeitern diese Summe wieder verdient werden sollte, da man ihnen 5 4 am Stundenlohn gekürzt habe. — Es wurde beschlofsen, einen „Verein der Maurer von Leipzig und dessen Um- gebung“ zu „gründen und sofort zur Erledigung der erforderlichen Vorarbeiten ein provisorisher Vorstand gewählt. Wenn ter neue Verein abermals polizeilih verboten werden sollte, will man darüber beim Reichétage vorstellig werden und gleiczeitig eine Petition wegen der Einführung eines cinbeitlihen Reihs-Vereinsgesetes abgeben lasen. Der Hamburger Strike neigt si, wie mitgeth.ilt wurde, seinem Ende zu, es wurde daber in das Belieben jedes Einzelnen gestellt, ob er die zur Unterstüßung der Hamburger ausgeschriebene Extrafteuer von 1 # bez. 50 «4 wöchentlich für ledige bez. verheirathete Maurer weiter erlegen will oder nit.
Aus Rom meldet „W. T. B,“ vom gestrigen Tage: Die leishergesellen der biesigen Schlachthäuser haben die rbeit eingestellt, weil fie das Vieh nicht nah der
Methode Bruneau tôdten wollen, Die Behörden baben die itrikenden Gesellen dur@ fachkuntige Soldaten erseßt. Nathmittags versubten die Strikenden in ein Schlachthaus ¿u dringen, wurden jedoch zurückgetrieben, wobei 27 Gesellen arretirt wurden. Falis die Fleischermeister sih weigern sollten, tas von ten Soldaten geslachtete Vieh zu verkaufen, wird die Gemeinde eigene Fleishläden errihten. Mit den Strikenden sind gestern Abend Ver- bandlungen angebahnt worden, welche bis heute jedoch erfclglos blieben. Die Gemeinde eröffnete 10 Verkaufsstellen für Flei, dessen Sélachtung Soldaten besorgen.
Zur Lobnftatiftik.
Nat dem „Jahresberi@t der Handels- und Gewerbe- kammer ¡u Plauen auf das Jahr 1889* betrug während des vorigen Jahres in einer größeren Zwirnerei im Plauener Handels- kammerbezirk einschließlich Abzüge für Krankengeld bei durhscnittlich 11 ftündiger Arbeitszeit der durschnittlihe wirkliche Tagelohn eines
ledigen Spulers 1,29, einer ledigen Zwirnerin 1,27, einer verbeirathe- ten Zwirnerin 1,33, einer ledigen Spulerin 1,14, einer verbeiratheten Spulerin 1,32, einer ledizen Bobinenspulerin in Stücklohn 1,33, einer verbeiratheten Bobinenspulerin in Stücklobn 1,45, einer ledigen Weiserin 1,23, einer verbeiratheten Weiserin 1,27 4 Die Löhne der verbeiratbeten Frauen waren biernach durchs{nittlich etwas böber als diejenigen der ledigen. Dur(&schnittlib waren die ledigen Spuler 170, die ledigen Frauen überbaupt 172, die verbeiratheten Frauen 191 Tage beschäftigt. Die Löbne der Vollarbeiter, d. b. der 300 und mehr Tage beschäftigten Personen, ftellten sid durchgängig etwas böber als diejenigen der Arbeiter überLaupt. Der wirklihe durh- [Q Jahreêsverdienst betrug bei den ledigen Spulern ei dur{s@nittilih 310 Arbeitstagen 453 M, bei den ledigen Zwirnerinnen mit dur&scnittlich 309 Arbeitstagen 405 #4, bei den verbeiratbeten Zwirnerinnen mit 308 Arbeit8tagen 413 #, bei den ledigen Spulerinren mit durchschnittli 306 Arbeitstagen 373 K, bei den ledigen Vobinenspulerinnen in Stücklobn bei durchschnittlich 305 Arbeitstagen 417 #, bei den verbeiratheten Bobinenspulerinnen in Stücklobn mit 302 Tagen 447 #4, bei den ledigen Weiserinnen mit dur{schnittli% 307 Arbeitêétagen 372 # Der dur{schnittlihe wirk- liche Jahresverdienft betrug bei den ledigen Arbeiterinnen bei durh- sGnittlih 397 Arbeitétagen 396 #, bei den verbeiratheten Arbeite- rinnen mit durchsch{nittlich 306 Arbeitstagen 441
Kunft und Wifsenschaft.
Anweisung, betreffend die Behandlung der aus den deutschen Schugzgebieten eingehenden wissenshaftlichen Sendungen.
. Naódem der Bundesrath in der Sißung vom 21. Februar v. J. bescklofsen bat: 1) daß die etbnograpbishen und naturwifsenshaft- lien Sammlungen, welde von den auf Reihtkosten nab den deutschen Schuggebieten ausgerüsteten Expeditionen eingeben, na Autsonderung der Doubletten den hiesigen Könialicen Museen für Völkerkunde und für Naturkunde, bezw. den botanischen Anstalten der biesigen Universität gegen Erftattung der Anschaffungs-, Verpackungs- und Transportkosten eigenthümlih überlaffen werden; 2) daß den Bundesregierungen auf deren Wunsch die Verzeichnifse der eingebenden Gegenftände, einschließli der Doubletten, in Abschrift mitgetheilt und daß die leßteren den wifsenshaftliben Sammlungen der einzelnen Bundesftaaten gegen Erstattung der Anschaffung8-, Ver- packungs- und Tranéportkoften zur Verfügung gestellt werden; 3) daß die auf Reichtkosten ausgesandten Fors&ungsreisenden an- gewiesen werden, ibre Einsendungen von ethnographischen oder natur- wissensaftlißen Gegenständen tbunlihst in der von den Bundes- regierungen gewünschten Zahl von Exemplaren zu bewirken, ift zur Ausfübrung der Nr. 2 dieses Beschlusses Seitens des Ministers der geistliden 2. Angelegenbeiten Folgendes bestimmt worden:
1) Die Verzeihnifse werden von einer Kommission aufgestellt, welbe aus den drei Direktoren des Museums für Völkerkunde, der zoologis@en Sammlung tes Museums für Naturkunde, sowie des botanischen Gartens und Museums besteht. Die Aufstellung der Ver- zeiwnifsse hat alsbaid nah dem Eingange der Sendungen zu erfolgen, Für die Doubletten, sofern sie nit überbaupt unentgeltlih abgegeben werden können, sind die Preise mit Rücksicht auf die antbeiligen An- schaffungs-, Verpackungs- und Transportkosten, jedech in möglichst niedrigen Beträgen anzuseßen. 2) Die Drucklegung wird, und zwar bis auf Weiteres in 300 Exemplaren, durch den Direktor dez Museums für Völkerkunde besorgt. 3) Die Versendung erfolat glei na vollendeter Drucklegung durch den Direkior des Museums für Völkerkunde portefrei auf dem Postwege an alle wissenschaftlichen Anstalten, welhe das Auêtwärtige Amt oder, soweit es si dabei um preußische Anftalten bandelt, der unterzeihnete Minister bezeihnen wird. 4) Tie Anträge wegen Ueberweisung von Doubletten sind für jede der drei beibeiligten Sammlungen (zu 1) an die Adresse des Direk- tors (Museum für Völkerkunde, 8W. Königgrägerstraße 120, Zoolo- gisde Sammlung des Museums für Naturkunde, N. Inrvaliden- straße 43, Botani\&er Garten, W. Potsdamerstraße 75) zu riten. 9) In Betreff der Doukletten baben die wissenscaftliben An- stalten der außerpreußishen Bundetstaaten und Elsaß - Lotbrin- gens den Vorzug in der Art, daß an preußische Anstalten Doubletten erst dann abgegeben werden dürfen, wenn ih binnen 6 Monaten nach dem Hauptdatum des Verzeichnisses keine außerpreußische Anstalt meldet. 6) Unter mebreren Meldungen inner- balb jeder der beiden Gruppen (zu 5) beftimmt \sich der Vorzug nah dem früheren Datum des Einganges. Bei gleichem Datum steht dem angegangenen Direktor die Entscheidung zu. 7) Die Verpackung und Versendung der Doubletien geschieht für Rechnung und Gefahr der
Empfänger.
In einem Beitrage des „Jabrbus der Königlich preußischen Kunstiammlungen“ 11. Band, 3. Heft (G. Grote'she Verlags- bandlurg, Berlin 8W., Bernburgerstraße 35) schildert Ludwig Kämmerer ein mit einem Monogramm bezeinetes, bisher wenig beahtetes Altar-Werk des berühmten „Meisters vom Tode der Vèaria“, das si in der Reinbolès-Kapelle der Oberpfarrkirche zu Danzig befindet. Es ist neben dem Kölner Hauptbilde das einzige eine Vezeibnung tragende Werk des immer no nit ermittelten Künstlers. Die vergleihende Untersuchung, welbe der Verf. daran knüpft, bietet viel Interessantes, aber der Wabrh-it bringt er uns nur um einen kleinen Schritt näber. Es wird nunmehr wabrscheinli®, daß die Ab- kürzung seines Namens J. van B. zu lesen ist, Aus malerischen Eigenbeiten 2c. {ließt Kämmerer ferner, daß der Künstler dem Kreise des Bernard van Orley werde zugewiesen werden müssen; er bält ihn für einen Vlamländer, der früh {on mit den Kunsteindrücken der benach- barten bolländishen Provinzen bekannt wurde. Max Lehrs handelt über den Kürstler der „Ars moriendi“ gerannten Kupferstih-Folge und die wahre erste Ausgabe derselben. In dem leßten Aufsatz endlich stellt Berthold Haecrdke alles zusammen, was sih über Leben und Wirken des trefflichen altdeuts@&en Malers Hans Fries ermitteln ließ.
Die Jury für die Erribtung eines Kaiser Wilhelm-Denk- mals in Karlsruhe hat den ersten Preis dem dortigen Bildbauer Hermann Volz verliehen, dessen Entwurf au zur Ausführung empfoblen wurde
_— Die Historishe Gesellschaft für die Provinz Posen bezeidnet in dem als Beilage ju ibrer Zeitschrift erscie- nenen Gescäftéberiht auf das Jahr vom 1. April 1889 bis dahin 1599 diesen Zeittaum als einen für sie sehr förderlihen. Die Mit- aliederzabl hat fi ganz außerordentli gehoben, sodaß — die Mit- glieder der mit ibr verbundenen „Historisben Gesellschaft für den Negtediftrikt ¡u Bromberg“ hinzugerechnet — die Zabl von 1000 Mit- gliedern bereits überschritten if. Mit / berechtigtem Stolze kann die Gesellschaft somir sagen, daß sie in den 5 Jahren ihres Bestehens zu einer der stärkfiten Gesellschaften Deutschlands berangewachsen ist. Au über die Sammlungen der Gesellschaft ift nur Erfreuliches zu berichten. Ueber den gegenwärtigen Bestand der ansebnlichen Bibliothek giebt der an dieser Stelle bereits früber besprochene Katalog Aufschluß. Tie Alterthümersammlung bat namentli durch die Kazmierzer Funde bedeutsame Mehrung erbalten; dieselben hat der Amtsrath Feblan in longen Aobren zusammengebraht. Seinem Interesse und der Huld Sr. Hobeit des Herzogs von Sat&sen-Coburg, als Besitzer des Domi- niums Kazmierz, verdarkt es die Gesellsaft, daß diese in der Pro- vinz einzig dastebende, besonders an Thongefäßen und Bronzen reiche Sammlung ibr zur Aufbewahrurg überwiesen wurde. Von der König- lichen Regierung erhielt das Museum ein bunt bemaltes Sandstein-Relief aus dem Herrenhause der Domäne Grofßdorf, den Standeéherrn Christoph von Unruh darstellend, ferner vom Magistrat zu Schönlanke die noch vorhandenen Geräthschaften der leßt aufgelösten dortigen Tuhmacher-Innung u. a Angekauft wurde eine große Arzahl von Holzschnitzereien aus Kirchen der Provinz Posen, das in Vel gemalte Mittelstück einer Kirchenfahne (auf der einen Seite die segnende Maria, ibr zu Füßen links geiftlihe Würden- träger, rechts den Kaiser, König Johann Sobieëki und andere Bor- nehme. auf der anderen Seite Mariä Himmelfabrt, darunter die emporblickenden Apostel, deren Köpfe theilweise ganz vorzüglih aus- geführt sind) sowie eine ganze Reihe anderer Sachen. Die Samm-
Tung wächst zusebends und ihre Besichti ift den Besuchern Posens (sie ‘befindet sich im en Schloffe) sehr zu empfeblen. Au die mit der Posener verbundene Historishe Gesell» ashart Tkr den Negediftrikt zu Bromberg bekundete auf allen ieten ibrer Vereinstbätigkeit eine erfreulihe Regsamkeit und bezeichnet das abgelaufene Jahr als eines der fruchtbarften und er- tragreihsten. Neben den Sißungen und Vortragsabenden veranstaltete der Vercin u. a. Auégrabungen bei der Ruine Bydgoúé bei Wudzinek (wo Steintistengräber aufgedeckt wurden) und in der Schwedenschanze Fordon. leßteren waren zur Schlichtung der alten Streit- frage über die Lage der in den Kriegen zwishen den Polen und dem Deutshen Orden vielgenannten Burg Wyszegrod unternommen und fanden auf Kosten der Königlihen Regierung ftatt, welche auf Bitten der Gesellschaft die nöthigen Geldmittel dazu ge- währte. Das Ergebniß der NawWgrabungen mat nunmehr allen irrigen Vermuthungen ein Ende. Die sogenannte Schwedenschanze ist offenbar ein vorgeschibtliSer Burgberg aus der beidnishen Slaven- zeit (vor 1000 n. Chr.). Dafür, daß dort die spätere Burg Wysze- grod gestanden bat, spricht keines der Fundstücke, da diese sämmtli dem bekannten Burgwalltypus angehören. Ob Wyszegrod in der Nähe von Brabhnau zu suchen ist, wo mäthtige Steinfundamente aus mittelalterliwer Zeit {on lange zu Tage liegen, muß eine eingehende Untersubung lehren. Ueber das Ergebniß dieser Es wird ein eingehender Beriht nebft Zeihnung in der eitshrist versprochen. Der Regierung verdankt die Gesellshaft auch die Ueberlafsung der im Stadtwäld@en bei Czarnikau gefundenen Urnen, Schalen 2. für die Vereinssammlung. Zur geordneten Aufstellung dieser .ftetig wahsenden Sammlung wurde dem Verein von den städtishen Bebörden der Ckor der altehrwürdigen Clariffinnen- Nonnenkirce zu Bromberg überlafsen und von dem Minifter der geiftlißen Angilegenbeiten zu den Kosten des Ausbaues die Summe von 2000 # in Aussicht gestellt.
, Die Zeitschrift, welche den beiden Gefellshaften als Publi- kationsorgan dient und von Dr. Rodgero Prümers herausgegeben wird, bringt im 2. Heft 5. Bandes den Schluß der Einführung in die polnische Münzkunde „von Marx Kirmis, dann einen größeren Beitrag von A. Warschauer über die Uebersbwemmungen der Stadt Posen in den früheren Jabrbhunderten; ferner kleinere Mittbeilungen und Fund- beriGte, wie über den Urnenfriedhof von Kazmierz, die Ringwälle von Wifsek und Wolsko im Kreise Wirsiß, den Münzfund von Olobok ., literaris@e VBespre{ungen, Mitgliederpersonalien
en, Sißungsberichte, und Nekrologe, Verzeichnisse der Taus{s\{riften, Erwerbungen, Swenkungen 2.
Land- und Forstwirthschaft.
_ Die Getreide-Ernte auf den städtishen Riesel" feldern im Teltowshen Kreise, den Gütern Osdorf- Zriederikenbof, Großbeeren, Kleinbeeren, Neubeeren und Schenkendorf ist unter Dab, wenigstens das Wintergetreide, Roggen und Weizen; der Ertrag wird als eine mäßize Mittelernte bezeichnet. Das Sommergetreide is theilweise bereits gemäht und ver- sprit einen einen reckt befriedigenden Ertrag zu geben. Frübe Kar- toffeln werden _täglich von den Arbeitshäuslern aus der Erde genommen und sofort den Abnehmern in Körben fubrenweise zugeführt. Die Liebbaberei der umwobnenden Landwirthe für Pattung zur Be- rieselung eingeri@teter Ackerfläben ist, einer Mittheilung der „Voff. tg.“ zufolge, im Zunehmen begriffen, sodaß \ckon jeßt Aussicht vor- anden ist, für das näbste Jahr größere Flächen in Pakt geben zu können. Die Obfternte in den Alleen und Wegen, die ebenfalls gut zu werden verspra, bat vielfah durch beftigen Regen und Sturm in der letzten Zeit gelitten.
Die Nonne hat si, den „Lüneb. Anz.“ zufolge, in der Umgeaend von Lüneburg in besorgnißerregender Weise gezeigt. In Shlesien dringt der Kalter immer weiter vor. Wie der „Ses. Zta.* unter dem _ 9. d. M. aus Gubrau geschrieben wird. sind im Domanial- Forft zu Korangelwiß etwa 15 Morgen kiefernes Stangenbolz von der plötlih aufgetretenzn Raupe der Nonne kabl gefrefsen wor den. Au Nonnens&metterlinge sind in ungemein aroßer Zakbll aufgetreten. In den benabbarten Forsten sind binnen 3 Tagen 20 692 Nonnen- falter und 4497 Forstschädlinge abgelesen worden. Das Ablesen der Falter wird dort und in den benawbarten Forsten von Rügen-Often und Klein-Lauersit fortgeseßt. Auch n Nieder-Oesterreich ist die Nonne in den Bezirken Waidbofen an dec Thaya und Zwettl aufgetreten. Seitens des Statthalters Grafen Kielmannsegg sind sofort die nôtbigen Maßnahmen zur Verhinderung des Vors&reitens des Schmetterlings getroffen worden.
Getreide- und Weinernte-Aussichten in Baden.
Die „Karlsr. Zto.“ berichtet: Aus verschiedenen Landestheilen laufen sehr günstige Nachrichten über Ernte-Erträgnisse und Ernte- Aussichten ein, welche um so erfreulider find, als die Hoffnungen durch die wechselvolle und zum Theil naßkalte Witterung nicht unwesentlih berabgestiwmt waren. Dem „Mannb. Generalanz.*“ wird „vom Gebirge“ aeschrieben: „Unsere Weinberge stehen in seltener Ueppisfkeit und Pracht da, die wenigen beißen Tage baben bereits wahre Wunder bewirkt. Die Trauben, deren Entwickelung die feuchte Witterung der vorleßten Woche durchaus ni®t s{ädlich war, ver- spreen sebr vielen und, wenn wir günstige Witterung in den beiden nâsten Monaten baben, auch guten Wein. Was Scchädlinge und Krankbeiten der Reben betrifft, so ist stellenweise nit die geringste Spur davon zu bemerken, während dort, wo man größeren Schaden befürten zu müfsen glaubte, diese Befürchtungen si als übertrieben berausftcllen. Mit einem Wort, wir können bis jeßt wit dem Stand der Weinberge vollständig zufrieden sein, weil er zu den beften Hoff- nungen berehtigt.*
Submissionen im Auslande.
Rumänien. 1) 24. Séptember. Bukarest. Kultus-Minifterium : Um- und Zubau an dem vom Fürsten Demeter Sturza ge- kauften Hause für das Seminar in Jassy: Kostenrorans{lag: 280 000 Lei. 2) 17. August. Präfektur zu Jassy. Bauunternehmung einer Anatomie- und Operationsabtheilung für die Universität zu Iafsv. Kostenvorans(lag: 160 372 Lei. __3) Bukarest. Ministerium für öffentlihe Arbeiten. Rumänische Eisenbabnen : Unternehmung der Bedahung mit galvanisirtem Blech der Bakbnaufseherwobnungen auf der Strecke Pascani—Jafsy. Provisorishe Kaution: 350 Lei. Auékunft in der 53, Abtheilung der Eisenbabn-Generaldirektion zu Bukarest.
Handel und Gewerbe.
Danzig, 7. August. (W. T. B.) Die Einnahmen der Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn betrugen im Monat Juli 1890 nah provisorischer Feststellung 137 100 M gegen 140 000 „4 nach proviforisher Feststelung im Juli 1889, mithin weniger 2900 A Die definitive Einnahme im Juli 1889 betrug 153 941 4
Leipzig, 6. August. (W. T. B.) Kammzug-Termtn- bandel. La Plata. Grundmuster B. pr August 4824 , pr. September 4,825 #, pr. Oktober 4,825 #, pr. November 4,75 H, pr. Dezember 4,724 H, pr. Januar 4,624 #, pr. Februar 4,60 4, pr. März 4,60 #4, pr. April 4,60 4, pr. Mai 455 #4, pr. Juni — 4 Umsatz 105 000 kg. Fest.
London, 6. August. (W. T. B.) An der Küste 9 Weizen- (Lng es E (W. T. B) Der S
aris, 6. Augu L. B: er Staatsrath hat das Gesetz, betreffend die Termingeschäfte, abgeändert, iem das-
elbe di
Tier abern wied der Syndikatskacimer i en die Mitglieder der Gesellshaft disziplinarisch zu verfahren. Bei der gestern
Fe 182. Königli preußisher Kla
1 Gewinn von 40 000 Æ auf Nr. 123 219. 1 Gewinn von 30 000 Æ auf Nr. 104 954. 1 Gewinn von 10 000 Æ auf Nr. 153 702. 3000 Æ auf Nr.
8482. 23728. 32848. 34969. 39068. 39477. T7095. TT 788. 80 256. 90077. 93 247. 146 302. 170 783,
35 Gewinne von 1500 Æ auf Nr. 1153. 1215. 2752. 18734. 25526. 26 291. 29 468. 30064. 33930. 35 700. 37449. 44303. 59644. 74809. 83787. 96 355. 99895. 99 988.
Ubergebene Werthpapier eines Maklers kann deff wenden, welhe solidarifch
mu des
eNormannia“ der
e Scandia* der
Der Union- Dampfer ,„ reise von den Canarischen Inseln abgegangen.
[26901]
d die Wechselmakler verpflichtet, er N a Un verabfolgen. Im
Verkehrs - Anstalten.
Hamburg, 7. August. (W. T. B.) Der S chGnelldampfer amburg- Amerikanischen fabrt-Aktiengesellschaft hat, von New-York kommend, beute 6 Uhr Morgens Lizard passirt.
Hamburg, 7. August. (W. T. B.)
ift beute auf der Ausreise
London, 7. August.
1. Stec{:riefe und Untersuhungs-SagHen.
2. ang8vollftreZFungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3, Verkäufe, Verpahtungen, Verdingungen 2c.
4. Verloosung, Zinszablung 2c. von öffentlichen Papieren.
ô akler betrifft. der Gesellschaft der B ma
Empfangsscheine über n Fb M die GesellsGaft
en Auftragge 1ch an die die Interessen des Auftraggebers wahren ß. — Wie der „Temps“ bemerkt, beftreben diese Abänderungen Gesetzes, die Interessen des Publikums zu {üßen und den Börsen- tran8aktionen möglichste Regularität zu verleihen.
Der Poft dampfer Hamburg - Amerikanischen Packetfabtrt- Aktiengesellschaft ift, von New-York kommend, heute Morgen auf der Elbe eingetroffen. London, 6. August. (W. T. B.) Der Caftle-Dampfer „Durobian Castle“ gegangen. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Moor“ ist gestern von Capetown auf dez Heimreise abgegangen. „Pretoria“ ist geftern auf der Auë-
t zuerkannt,
30 Gewinne von
69 432. T2 493. 99 471. 129902. 138 205. 160 179. 164870. 170 067. Padcket- | 180475. 188718. 3238. 4438. 16 011.
63 149, 63 594. 103 352. 104272. 110272, 135 818. 147700. 151 061.
ron bier ab-
83 892, 88 150. 88 695, 105 592. 110820. 111 256. 148 327. 153 850. 157 104. 165 296. 167664, 171 042,
176 879.
35 Gewinne von 500 4 auf Nr. 6566. 16 059, 19791. 26 084. 26 529, 34208, 37154. 57795. 63010. 65 338. 95 708. 96 175. 96184. 98951.
Deffentlicher Anzeiger.
enlotterie fielen in
1735. 4124. 59 625. 121 019. 151 649. | 180 885. 179 588.
151 435. 178 191,
85 218. 27 478.
122 713. 123 233. | 5129. 9954,
178 485.
110 387.
103 471. 128 102. 160 646. 182 265.
147 723. 165 082, 180 013.
124 858. 163 421. 179 410.
120 072. 158 720. 173 473.
mittagszie : 5 1 Gewinn von 15 000 #4 auf Ne. 73 691. 2 Gewinne von 10 000 M auf Nr. 28 881. ) 4 Gewinne von 5000 #Æ auf Nr. 30264. 546083. 126 205. 184 604. 23 Gewinne von 3000 M auf Nr. 334. 14052. 17846, 18 489. 21 745. 74563. 83 209. 121 844. 142 461.
27 Gewinne von 1500 M 22 270. 34 397. 96 462. 120108. 123 662. 153 903, 154 597.
48 Gewinne von 500 auf Nr. 90. 1894. 2735. 3397.
5. Doe S auf Aktien u. Aktien-Gesellsch 6. Beruf5-Genofsenf\ en.
7, Erwerbs: und Wirtbshafts-Genofsenschaften.
8. Woten-Aus8weise der deutshen Zettelbanken.
9, Verschiedene Bekanntmachungen.
4, Klasse
Prenßische Klasseulotteri Bei der ten Zi der De S E 182. Köni lih E E A otel Folen in der Vor- fortgeseßten ebens der 4. Klasse
32 431.
53 585. 595 884, 120 154, 173 369,
16 989, 80 680, 115 108, 152 868, 183 908,
43 439. 45 567. 102948. 112 726. 162919, 172356.
auf Nr. 3619. 51 126. 53 854. 57975. 114147. 115 069, 139 103. 141 642. 164715. 181 327.
39 157. 97 092.
37 707. 102 T15. 134 738. 157 726. 13312. 28061. 28667.
11099. 12635.
31 040. 32 450. 36292. 40917. 43060. 47234. 49339, 52 981. 53 T87. 108 150. 131 379. 166 142. 183 786.
102 815, 123 341, 157 341, 181 832.
84 146. 115 058. 135 293, 172 904. 189 830,
68 242. 72 580. 78 317. 111 049. - 111430. 132 588. 134 775. 167 917. 172 251. 184 497, 185 229.
1) Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. Steckbriefs-Erneucrung.
Der gegen die verebelihte Restaurateur Görmer, Auguste, geb. Hartung, von Nordhausen unterm 8. Oktober 1887 — in Nr. 240 — erlafsene Steck- brief wird biermit erneuert.
Nordhausen, den 2. Auguft 1890.
Der Erfte Staat3anwalt.
[26902] Steckbriefs-Erledigung.
Der gezen den Mügzenschirm-Fabrikanten Otto Bernbard Louis Haucke, geboren am 6. November 1844 zu Berlin, wegen betrüglihen Vankerutts und wiederbolter Urkundenfälshung in den Akten H. 468 74 Komm. II. vcm früßeren Königliwen Stadt- geridt Berlin unterm 26. Auguft 1874 erlaffene Steckbrief wird biermit zurückgenommen.
Berlin, den 29. Juli 1890. : Staat2anmwaltichaft beim Königlichen Landgericht I.
[26511] : — Der unterm 2. Juni 1890 von der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Altona gegen den Schlacter Paul Fleischer erlaffene SteckWbrief is erledigt. L. 267/90. / Magdeburg, den 28, Juli 1890. Der Erste Staatsanwalt.
F E
2) Zwangsvollftreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
26955
[ E beute erlaffenem, seinem ganzen Inhalte nah durch Ans{lag an die Gerichtstafel bekannt ge- machtem Proklam finden ¿zum öffentli meistbietenden Verkauf, des zur Konkurêmafse des Müllers und Erbpä&ters Carl Melcert zu Shwanheide gebörigen Erbpa®ßtgehöfts Nr. 6 daselbst mit Zubehör Termine | /
1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher
Regulirung der Verkaufsbedingungen am
Sonnabend, den 18. Oktober 1890,
Vormittags 10 Uhr,
2) zum Ueberbot am Sonnabend, den 15. No- vember 1890, Vormittags 10 Uhr,
3) zur Anmeldung dinglicer Rechte an das Grundftück und an die zur Immobiliar- masse desselben gehörenden Gegenstände am Sonnabend, den 18. Oktober 1890, Vormittags 168 Uhr.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 3. Oktober 1890 an auf der Gerihts\chreiberei. Der Konkurs- verwalter, Rechtsanwalt Steinmann zu Hagenow wird Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung Be Besichtigung des Grundftücks mit Zubehör ge- tatten.
Boizenburg a./E., den 3. August 1890.
Großherzoglih Mecklexburg-Scbwerinshes
Amtsgericht.
[26954] 7 Nat beute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nah dur Ans(lag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des zur Konkursmasse des Kaufmanns Emil Lundwall bie- selbst gebörigen, au! dem Spiegelberg an der Nord- seite unter Nr. 1519 belegenen Hausgrundstücks und des damit vereinigten, Wasserstraße Südseite unter Nr, 1885 belegenen Garten mit Zubehör Termine 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regulirung der Verkaufsbedingungen, sowie zur Anmeldung dinglider Rechte an das Grundftück und an die zur Immobiliar- mafse desselben gehörenden Gegenstände am Donnerstag, den 23. Oktober 1890, i Vormittags 11 Uhr, 2) zum Ueberbot am Dounerstag, den 13. November 1890, Vormittags 11 Uhr, ; im Zimmer Nr. 8 des biesigen Amtsgerichtgebäudes t
statt. -
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 8. Okto- ber 1890 an auf der Geritsschreiberei. Kauflieb- habern ift nach vorgängiger On bei dem Konkursverwalter, Rechtsanwalt Dr. Stichert zu Wismar, die Besichtigung des Grundftücks mit Zu- behör gestattet.
WiêEmar, den 2. Auguft 1890.
[26915] In Saten, betreffend die Zwangsversteigerung der Büdnerei Nr. 20 zu Wustrow, wird Termin zur Erklärung über den Vertheilungsplan und zur Vor- nabme der Vertheilung angeseßt auf Freitag, den 15. August 1890, Mittags 12 Uhr. Die bei der Zwangsverfteigerung Betbeiligten werden dazu hiemittelst geladen. Der Tbeilungsplan liegt vom 7. d. M. an zur Einsi@t der Betbeiligten auf der Gerichts\{hreiberei aus. Ribnitz, den 4, Auaust 1830.
Sroßberz-gl. Mecklenb. Amtsgericht.
[26404] Kgl. Amtsgericht Cannstatt. Cbristian Friedri Fus, Werkieugfabrikant bier, bat das Aufgebot der von der Unterpfandsbebörde bier am 10. Februar 1866 und am 16. Juli 1867 für die Jakob Traub, Slasers-Ebeleute bier, gegen den Stadtschultbeißen Lemppenau bier wegen zu 5 °/o verzinéliher Darlehen von 6500 Fl. und 1000 Fl. ausgestellten Pfandsceine, eingetragen im Unter- pfandsbuh von Cannstatt Thb. 41 Ll. 159/160, welche angebli verloren gegangen find, beantragt und ift mit diesem Antrag zugelaffen. Der un- bekannte Inbaber dieser Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dounerstag, den 19. März 1891, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- kunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos- erklärung erfolgen würde, Den 14. Juli 1890.
Gerichtss{reiber Neff.
[15031] Aufgebot. E Der Oekonom Karl Cbristian Kellner in Stavel
widrigenfalls die Kraftlos8erflärung deéselben erfolgen wird. Löten, den 28. Mai 1890. :
Königliches Amtsgericht.
[15006] Aufgebot.
Ein angeblih von dem Direktor Otto Emans zu Haspe auf Fritz Wilmsmann zu Berghofen über 4500 A unter dem 15. Februar 1890 gezogener, nach Sit falliger, von dem Bezogenen angenommener Wewsel soll verloren gegangen sein.
Auf Antrag des Ausstellers wird der unbekannte Inhaber des Wetsels aufgefordert, seine Rete bei dem unterzeihneten Amtsgeribt in dem biermit auf den 19. Dezember 1890, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 17, anberaumten Ter- mine anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung des leßtern erfolgen wird.
Hörde, den 29, Mai 1890.
Königalihes Amtsgericht.
[26057] Beschluß.
Auf Gesu des Rechtsanwalts van Werden zu
Elberfeld vom 10. pr. 13. Juli ds. Is. und in de- Erwägung:
a. dak die Firma „Gebhard u. Comp." zu Vokbwinkel, in deren Namen und Auftrag das obenbezeihnete Gesu gestellt wurde, durch die vorgelegten Briefe der Firma Mar Coën, Trauer- und Pbantasiehut-Fabrik in Berlin vom 20. Juni, 23. Juni und 2. Juli 1890 glaubbalt gema@ckt bat, daß sie die leßte Inhaberin des von S. Bachmann auf S. Rosentusch{ in Augsburg gezogenen, an die Ordre des Mar Cobn am 1 August
bei Melbourne in Auftralien und die Ebefrau des Oberlebrers Dr. Möfta, Sophie, geb. Kellner, in Es&wege baben beantragt, folgende zwei Urkunden: a. Lebensversiherungs-Police Nr. 12020 der Allge- meinen Versiberungë-Actien-Gesellschaft Victoria zu Berlin (früber Allgemeine Eisenbabn-Ver- cerungs8gesellshaft) über 3000 Tblr., auf den Namen des Kaufmanns Karl Wilhelm Dtto Paulisch in Reichenbach lautend, 24. Oktober 1871, S . Depositenschein derselben Gesellshaft vom 15. September 1881 über Berpfändung der zur Police Nr. 12 020 gehörigen Prämien-Rück- gewährscheine Nr. 23423, 26715, 30235, 34 054, 38661, 44 407, 51 699 geritlid aufzubieten. l Die Inhaber der vorbezeichneten beiden Urkunden werden aufgefordert , ihre Rechte spätestens im Auf- gebotêtermine am 18. Dezember 1890, Vor- mitiags 11 Uhr, an Gerichtéstelle, Neue Friedrih- straße 13, Hof, Flügel B, part., Saal 32, an- zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der leßteren erfolgen wird. Berlin, 21. Mai 1890, i : Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 48.
[15025] Aufgebot.
Es haben beantragt :
1) Emma Elisabeth Fegter aus Jever tas Auf- gebot des auf ihren Namen ausgestellten Sparbuchs der Ostfriesisben Sparkasse, Receptur Wittmund Litt. A. Nr. 7787 über 442,60 4, :
2) der Landwirth H. E. Kurstrei® aus Nöttens das Aufgebot des auf seinen Namen _ ausgestellten Sparbuhs der Osftfriesishen Sparkasse, Receptur Wittmund Läitt, B. Nr. 654 über 5400 A,
welhe Sparbücher angebli verloren gegangen sind. Die Inhaber der Sparbücher werden aufge- fordert, spätestens in dem Aufgebotstermine am 16. Dezember 1890, Vormittags 10 Uhr, ihre Re(hte anzumelden und die Sparbücher vorzu- legen, widrigenfalls dieselben für fraftlos erflärt werden. I
Wittmund, den 20. Mai 1890.
Königliches Amtsgericht. T.
ausgestellt
[15030] Aufgebot.
Auf den Antrag des Wirthssobnes Adam Kallinowtki in Spiergsten wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenes Wechsels, ausgestellt zu Spiergsten an nit bekanntem Tage des Jahres 1883 über 100 S, zablbar an nicht bekanntem Tage des Monats Dezember 1883, ohne Namen des Aus- ftellers, acceptirt von dem Eigenkäthner Theodor Zacharias in Spiergsten, bierdur dusgriomen, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens Aufgebots- termine den 17. Dezember 1890, Vorm.
Großherzoglihes Amtsgeri{t.
11 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte Zimmer Nr. 2 anzumelden und den Wechsel vorzulegen,
1890 zablbaren, mit einem Blanco-Indofa- mente des Leßteren versehenen Prima-We(sels vom 1 Mai 1890 über 564 # gewesen ift, und daß dieser Wechsel zu Verluft ge- gangen ift,
. daß das unterfertigte Geri&t mit Rücksicht darauf, daß „Augsburg* im Wesel als Wobnort des Bezogenen bezeihnet und dem- gemäß als Erfüllunaëort zu betraten ift, zur Einleitung des Amoertisationsverfabrens zuständig erscheint, E:
. daß die Firma Gebhard u. Comp. si jur eidlihen Versicherung der Wabrbeit der im Gesucße enthaltenen Angaben erboten bat,
wird gemäß §. 23 des G. V. Gef. Art. 63 des Auëf. Ges zur R. C. Pr.O. und K O. u. §8. 827 u. ff. der R. C. P. O. die Erlafsung folgenden Aufgebots bes&lofsen: Z
„An den Inbaber des zu Verlust gegangenen, von S. Babmann auf S. Rosenbusch in Augs- burg gezogenen, an die Ordre des Max Cobn am 1. August 1890 zablbaren, mit einem Blanco- Indofsamente des Letzteren versehenen Prima- Wechsels, d. d. München, den 1. Mai 1890, über 564 A ergebt auf Antrag des Recbtsanwalts van MWerden in Elberfeld, bevollmättigten Vertreters der Firma Gebbard u. Comp. in Vohwinkel, als leßte Inhaberin des Wechsels, die Aufforderung:
Seine Ansprü: und Rechte auf diefen Wesel spätestens im Aufgebotstermine vom Freitag, den 16. Januar 1891, Vormittags 10 Uhr, im Sizungssfaale I1. links des unterfertigten Gerichts anzumelden und den obenbezeihneten Wecbsel vor- zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Letz- teren erfolgen würde.“
Angsburg, den 26. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht. Haider, K. O.-A.-R.
[27032] | In dem in Nr. 181 des „Deutschen Reihs- und
Königlih Preußischen Staats: Anzeigers" bekannt ge-
machten Aufgebotsverfahren muß es unter: _
Ic. beißen: dem verstorbenen Gerick&ts-Afsefsor Ludwig Behmer von Raumer aus Defsau, zuleßt in Berlin 2c und unter
II. anstatt: „Ebefrau Louise Charlotte, geb. Stubenrau*: „Ehefran Johanne geb. de Marrées“.
Deffau, den 4. August 1890.
Dep. ESerichts\{hreiber des Pee Anbaltischen Amtsgerichts. S{ch{umann, Sekretär.
(26952]
Auf dem Anbauerwesen No. ass. 85 zu Greene finden fih im Grundbuche der gedachten Ortschaft ver- schiedene Abfindungen für die Geschwister des ver- torbenen Anbauers Johann Cbristian Langheim zum
Gesammtwerthbetrage von 180 M eingetragen,
wel@e wabrsbeinliher Weise längst abbezahlt, bei nit zu beshaffender [öshungéfäbiger Quittung aber biélang noch ni@t baben gelös{t werden können. Auf den Antrag des bisberigen Eigenthümers, Maurers Ernft Langbeim hierselbft, wird zur An- meldung etwaiger Ansprüe an die vorgedahten Ab- findungen Termin auf den 2. Oktober d. J., Morgens 10 Uhr, vor biesigem Herzoglichen Amtsgerite angesetzt, in welchem Alle, die dieselben in Anspruch nehmen, damit ediktaliter und unter dem Retsnatbeile, daß im Nichtersheinungsfalle die fragli®en Hypotheken werden gelöscht werden, zu ersheinen vorgeladen werden. Greene, den 31. Juli 1890. Herzogliches Amtsgericht. gez. Müller. Veröffenilict : L: Bauer, Sekretär, als Gerichtë\{reiber.
[97095
(27022) Ladungs-Auszug.
Auf Antrag des Bürgermeisteramts Ludwigshafen a. Rb. soll die Heimath des obne bekannten Aufs entbaltsort abwesenden Cigarrenarbeiters Joseph Diet von Deidesbeim, zuleßt in Ludwigshafen a. Rb, in Aufenthalt, festgestellt werden.
Zu diesem Bebufe wird der vorgenannte Joseph Dieß biermit aufgefordert,
binnen vier Wochen — gerechnet von demjenigen Tage an, an welchem seit der leßten Einrückung dieses Auszuges in die 6ffentlichen Blätter ein Monat verstrihen ift — bieramts zu erscheinen, um darüber vernommen zu werdea, welche Gemeinde er als Heimathgemeinde für s in Arfpru§ nimmt.
Die betbeiligten Gemeinden sind die Gemeinden Ludwigshafen a. Rb., Dagerébeim und Deidesbeim, deren Antrag dabin geht, diese Gemeinden nit als Heimath des Joseph Dietz anzuerkennen.
Ludwigshafen a. NRh., am 2. Auguft 1890.
Kgl. Bezirksamt. Conrad.
[26956] Oeffentliche Ladung.
In Saten, betreffend die Anlegung des Grund- buches für die Gemeindebezirke Grietbausen und Frafselt, werden die nachstebenden, im Flurbuche der genannten Gemeinden verzeichneten, deim Wohnorte und Aufenthalt8orte nah aber unbekannten Eigen- thümer, beziehungsweise die dem Namen und Auf- enthalte nach aber unbekannten Erben derselben, nämli:
1) Vreden, Iobann, Schenkwirih zu Grietbausen, 2) Ebefrau des Tagelöhners Iobann Ebben, Hendrina, geb. Ebben, zu Schottheide,
3) Klaefsen, Jobann, zu Frafselt,
4) Geschwister Diedrich, Elisabeth und Maria Jacobs zu Schottbeide,
5) Wittwe des Tagelöhners Peter Gerritzen, Elisabetb, geb. Lormanns, zu Schottbeide,
auf Anordnung des biesigen Königlichen Amtsgerichts ¡u dem im biesigen Gerichtsgebäude, — Kapitel- straße Nr. 10 — auf Sonnabend, den 4. Oktober 1890, Morgens 10 Uhr, bestimmten Termine zur Wahrung ihrer Rechte damit geladen, widrigen- falls die Eintragung derjenigen Personen im Grund- buche als Eigentbümer erfolgen wird, welche si zu den resp. Grundsteuermutterrollen-Artikeln in Ge- mäßbeit der §S§ .57 und 58 des Geseßes vom i April 1888 als Eigenthumsbesizer ausgewiesen aben.
Kleve, den 2. August 1890.
v. Seelen, Aktuar, i
Gerihts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts. I.
[26914] Aufgebot. L
Auf Antrag des Abnahmemanns Frenz Peters aus Hummelfeld wird der von demselben bevor- mundete, mit unbekanntem Aufenthalt abwesende Bens Peters, geboren am 6. März 1820 in Hummel- eld, zuleßt wohnhaft ebendaselbst, bierdur auf- gefordert, sh binnen einer vom Tage der leßten Bekanntmachung dieses Aufgebots ab laufenden Frift von ¡wêlf Woten, spätestens aber in dem auf Freitag, den 28. November 1890, Vor: mittags 10 Uhr, an der Gerichtsftelle bierselbft anberaumten Aufgebotstermine schriftli oder per- sönlich bezw. durch einen Bevollmättigten zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt und sein Ver- mögen seinen Grben GYEMLE werden wird.
Zuglei werden die Erben desselben aufgefordert, bei Vermeidung des Aus\{lufses ihre Erbansprüche binnen der obengenannten Frift bei dem unterzeih- neten Gerichte anzumelden.
Eckernförde, den 29. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht. Abtbeilung T1.