A s bes L E E
hatte heute die hohe Ehre des Besuhes Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin. Jhre Majeslät fuhr h:.ute Morgen im offenen Wagen in den Ausstellungépark ein; in Ihrer Begleitung be- fanden sich die Gräfin Keller und der Kammerherr von dem Knesebel. Zum Empfange der Kaiserin hatten fich die Aus- stellungsdirigenten Dr. Lafsar und Kommerzien - Rath Dörffel ein- gefunden. Ihre Majestät wurde zunächst in die Maschinenhalle geleitet, wo unter Führung des General-Stabsarztes Dr. von Coler die Ab- theilung des Kriegs-Ministeriums eingehend besichtigt wurde. Dann wandte sich die Kaiserin der großen Ausstellung des Kaiserlichen Gesund- beitsamts zu, wo der Direktor des Amts Dr. Köhler und der Geheime Rath Sell die erwünshten Informationen gaben. Inzwischen war Geheimer Medizinal-Rath Professor Vir{ow von der Kaiserin in herzliher Weise begrüßt worden und durfte nunmehr Ihre Majestät in die große Abtheilung der Stadt Berlin geleiten. Nach» dem hierauf die optische Auéstellung des Kommerzien-Raths Dörffel betrahtet war, wandte si die Kaiserin der von Professor Virchow arrangirten Ausstellung des Pathologischen Instituts zu, dessen Prä- parate Ihr lebhaftes Interesse erregte. Nicht minder eîn- gehend besichtigte die hohe Frau die Ohrenpräparate des Professors Hartmann, die vom Geheimen Rath Virchow erläutert wurden. Sodann wurde die Maschinenhalle verlassen und die vor der Halle aufgestellte transportable Baracte betreten, die nach dem prämiirten System des Dr. Gutsh erbaut ist. Dr. Gutsh wurde der Kaiserin vorgestellt und konnte selbst die ungemein praktischen und kompendiösen Einrihtungen der Baracke erläutern. Na dem Gutsh"schen System ist es möglih, in 5 Eisenbahnwagen 7 BVaracken mit Betten und 18 Mann Personal zu tranéportiren. Durch die chemisch- pharmazeutishe Ausstellung, wo Stanley's Reiseapotheke das Interesse der Kaiserin erregte, ging es jeßt nach der großen Ausstellung des Kriegs-Ministeriums beim Lehrter Bahnhof. General-Stabsarzt Dr. von Geler übernahm hier wieder die Führung und geleitete die Kaiserin, Allerhöchstwelhe wärmstes Interesse gerade für diese Abtheilung bekundete, durch die Leinwand- baraten mit Winter- und Sommerausrüstung dur das Kranken- zelt und in die Wohn- und Wirthschaftsbaracke, in der die innere Einrihtung nach dem System des Stabsarites Dr. Nicolai wegen der kompendiöfen Einrichtung und der praktishen Verwendung der die Ausftattungsgegenstände umhüllenden Kisten Beachtung fand. Dann folgte die Kaiserin ihrem Führer in die 2. Wohn- und Wirth- \ckchaftébaracke, die na Vöder’shem System eingerihtet und mit Filz bekleidet ist. Die Kaiserin nahm bier Veranlassung, sih den Italiener Baccelli vorstellen zu lassen. Fast eine Viertelstunde verweilte die Kaiserin sodann in dem vom Kriegs - Ministerium ausgestellten Lazarethzuge, wo sich Gelegenheit fand, die bisherigen mit den neuesten Einrichtungen zu wvergleihen. Die interessanten Koteinrihtungen im Wasserbade wurden vom Erfinder Hrn, Becker erklärt. Beim Heraustritt aus dem Sarnitätszug wurde der Hohen Frau das inzwischen herbeigeshaffte, nur 18 Pfund \ckchwere Bett vorgeführt, welches der anwesende Corstructeur, Hr. Haselau, aus Mannesmann’shen Röhren zusammengeseßt hat. Die Kaiserin äußerte Ihr Erstaunen ob der Leichtigkeit des Bettes. Man begab sich sodann in jenen Stadtbahnbogen, in dem die Lazarethwagen untergebracht sind. Der hohen Frau wurden hier die Unterschiede z¿wishen der alten zweilagrigen und der neuen vierlagrigen Konstruktion erläutert. Interesse er- regte hier auch der tranêportable Dampf-Desinfektor der Herren Ritsckl und Heineberg. Lie Kaiserin begab sich nunmehr in das Haupt-Ausstellungëgebäude. Im Skulpturensaal begrüßte die hohe Frau mit der Ihr eigenen Huld das Damencomité und nahm aus der Hand der Frau Eeheimen Rath Leyden ein Bouquet aus Marschall-Nielrosen entgegen. In der Kapelle nahm Allerbö@&stdieselbe Einsiht in die literarischen Werke, die hier ausgestellt sind, besichtigte hierauf die Kinder Schreib- tische von Max Hermann, ließ sih u. A. noch durch Dr Broese die Apparate für elektro-medizinishe Zwecke erläutern, welche einfach in Anschluß an bestehende Beleuchtung8anlagen gebraht werden können, hôrte eine Erläuterung, die Marine-Stabsarzt Dr. Schmidt über die Ausstellung der deutschen Marine gab, und begrüßte hierbei den fran- zösishen Delegirten Weber, ließ sh ferner von Hrn. Näther seine Kindermöbel erläutern und verließ dann unter Auédrüccken vollster Befriedigung unter dem Hurrah der Menge die Ausstellung.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus St. Ingbert wird der „Saarbr. Ztg.“ geshrieben: Am 7. August wurde den 10 Vorstands-Mitgliedern des Rechts- \chutvereins der Bergleute der St Ingberter Gruke beim Früh- verlesen vor versammelter Mannschaft eröffnet, daß sie innerhalb einer Frist von 8 Tagen ihren Austritt aus diesem Verein zu be- thätigen bâtten, widrigenfalls ihnen nah Ablauf der gestellten Frist die Arbeit gekündigt würde.
Wie man der „Rh. u. R.-Ztg.“ aus Dortmund \{reibt, will der neue Verband der Bergarbeiter „Glück auf“ eine Denkschrift ausarbeiten, zu welcher die einzelnen Vereine das Material besorgen sollen, Die Schrift soll fi erstrecken über die Art des Gedinges, der Lohnzahlung, das Arbeitsverhältniß, das Nullen, Strafen, Schichtdauer u. \#. w.
In Erfurt fand am 6, d. M. eine Versammlung von Ver- tretern evangelischer Arbeitervereine Deutschlands statt. Gegenstand der Berathungen war, wie der , Magdb. Ztg“ geschrieben wird, die Bildung eines Verbandes oller evangelishzn Arbeitervereine. Wie verlautet, sind die Verhandlungen zu einem günstigen Abschluß gediehen.
In Leipzig wurden am Donnerstag in einer Versammlung der Bauschlosser zwei Vertreter in die Gewerkschaftsfkartell- Fommission gewählt.
Hier, in Berlin wurden am Donnerstag in den drei Volks-
versammlungen welche sib mit den ausständishen Hamburger Arbeitern beschäftigen sollten (Vgl. Nr. 187 d. Bl.), dem Sinne nah gleichartige Resolutionen angenommen, durch welche sich die hiesigen Arbeiter aufs Neue verpflihteten, für die Hamburger „aus- gesperrten“ Arbeiter einzustehen und fie materiell zu N P In zwei dieser Versammlungen wurde, wie wir aus dem „Berl. Volke bl.“ ersehen, auch noch in Resolutionen ein Protest gegen den Verleger des „Berl. Lokal-Anzeigers* ausgesprochen, weil dieser seine Setzer zwingen wolle, kciner Organisation anzugehören und den Austritt aus dem Unterstüßzungsverein Deutscher Buchdruer verlange. Aus London meldet „W. T. B.* : Eine Anzahl Bedienstete eines zwishen London—Chatham verkehrenden Eisenbahn- zuges weigerten sich, zur Arbeit anzutreten, indem se vorgaber, daß ihr Dienst ein übermäßig anstrengender sei, und verbarrika irten f in den Magazinräumen des Bahnhofs; \{chließlich ergaben sie ih jedoch. Zwanzig von ihnen sind zu einem Monat Gefängniß ver- urtheilt worden.
Einem Telegramm des Wolff’shen Bureaus aus New-York infolge hat gestern der Ausstand des Dienstpersonals der „New-York Central“ und „Hudson-River®“ Eisenbahn begonnen. Der Verkehr zwishen Buffalo und New-York stockt. Alle Weichensteller haben ihre Posten verlassen. Seit Abends 7 Uhr sind keine Züge vom Hauptbahnhofe mehrt:abgelassen worden.
Literatur.
* Die Erziehung der Einjährig-Freiwilligen aller Waffen zum Reserve-Offizier-Aspiranten. Infanterie- Ausgabe mit 3 lithographirten Tafeln von Hilken, Hauptmann a. D. Berlin und Leipzig. Heuser's Verlag (Louis Heuser), Der Verfasser will den jungen Soldater, an welche er sih wendet, keine Zusammen- stellung des Jnhalts der Reglements und Dienstvorschriften geben, deren Kenntniß er vielmehr voransseßt, sondern den Einjährigen und
den Reserve-Offizier-Aspiranten bei dem Streben ju Hülfe kommen,
ihre militärishe Erziehung neben und im Anschluß an die Aus- bildung dur die Truppe und den Inftruktionsoffizier durch eigenes Nachdenken und eigene Arbeit zu fördern, vor Allem aber soll das Werk die Einjährig-Freiwilligen in ihttreue gegen Kaiser und Reich stärken und in ihnen die richtige fsoldatishe Gesinnung befestigen. Die einzelnen Kapitel {ließen sih eng an die Bestimmungen an, welche sih auf den Gang der Ausbildung beziehen und überhaupt für die Einjährigen während des Verlaufs ihres aktiven Diensttahres maß- eris ind, fowie an diejenigen, welhe nach Entlassung zur Reserve ezw. als Reserve-Dffizier-Aspiranten von ihnen zu beachten sind, und welhe den Gang der Ausbildung zum Reserve-ODffizier regeln. Es wird demnach sowohl die praktishe wie theoretische Bildung vollständig behandelt. Jn den lithographirten Bei- lagen wird sodann die Art der Darstellung größerer Geländeabschnitte in der bei dem Generalstabe üblihen Weise zur Anschauung gebraht und ein Muster der in der Armee gebräuchlichen Croquis gegeben, Von ganz besonderem Werthe ist es, daß das Buch für jede Waffengattung besonders bearbeitet ist und in be- sonderer Ausgabe für Infanterie, Kavallerie, Feld-Artillerie, Fuß- Artillerie, Pioniere und Train ersheint. Eng an dieses Werk schließt sih ein zweites desselben Verfassers an, „Praktische Winke für Einjährig- Freiwillige und deren Eltern, Vor- münder u. st. w.*, welbes im nämlihen Verlage erschienen ift und die Wabl der Waffengattung und des Truppentbeils nebst den bezüglihen geseßlihen Vorschriften der Wehr- und Heerordnung be- handelt, C8 werden dacin alle Gesichtspunkte berüdsichtigt, welche bei dem wichtigen Schritte des Eintritts in die Armee sowohl für die Eltern und Vormünder, als für den betreffenden jungen Mann von Bedeutung sind, so namentli der bürgerlihe Beruf, die körper- lihe Beschaffenbeit und Leistungsfähigkeit, die geistige Begabung, die Vermögensverhältnisse und endlich auch die Neigung. Von besonderem Werthe dürfte die Tabelle sein, in welcher die dienstlihen und unum- gänglichen Kosten für Einjährig-Freiwillige bei den einzelnen Truppen- gattungen übersihtlich dargestellt find. Für den Werth dieses Buches spriht, daß bereits das vierte Tausend davon seit Mitte April d. J. erschienen ift.
— Germania’s Sagenborn, Mären und Sagen, für das deutsche Haus, bearbeitet von Emil Engelmann. Mit vielen Bildern nach Zeihnungen von Baur, Bendemann, Camphausen, Cloß, Hâäberlin, Hoffmann, Hübner, Lauffer, Max, Makart, Ricbter, Schmidt, Schnorr von Carolsfeld u. A. Neue Folge. Voll- ständig in ca. 12 Lieferungen zum Preise von je 50 §. Stuttgart, Verlag von Paul Nef. Lieferungen 4—7. — Wir haben dieser Sammlung, wel{e unseren herrlichen altdeutshen Sagenschaß durch volkfêthümlihe Nacherzählung in Prosa dem Familienkreise zu er- {ließen sucht, wiederholt mit Anerkennung gedaht. Die vorliegenden Hefte bringen die anziehenden kleineren Mären von König Rothari und König Sawson; dann aber beginnt die umfangreiche Dietrichs- sage, die dem Leser eine Reihe der gewaltigsten Helden vorführt und nächst den Nibelungen zu den großartigften vaterländischen Sagen- dihtungen zu renen ist. Die neuen Lieferungen sind fast noch reicher und künstlerischer illustrirt als die früheren.
— Unter dem Titel: „Jm Priesterhause“ ist im Verlag von S. Gerstmann in Berlin (1890) von der Verfasserin von „Des Volkes Tochter“, „Die Häßliche“, „Ihr Beruf“ 2c. 2c.,, Clara S teinit, eine Original-Erzählung erschienen, welhe in trefflicher Darstellung zweier, einem reichen Patrizierhause entstammenden, grund- verschiedenen Frauencharaktere die beiden Hauptströmungen des Menschenlebens der Gegenwart, nämlich den bere{nenden, friedlos treibenden Realismus und demgegenüber den selbstlos beglückenden, friediaenden Idealismus, gleihsam als fefselndes Gemälde darzeigt, aus welhem in Uebereinstimmung mit dem Goethe’schen: „Edel fei der Mensch, hülfreich und gut“ die Wahrheit hervorleuhtet; „die höchste Güte ist die höchste Weisheit“.
— Ferdinand CEnke’'s Verlag in Stuttgart (1890) hat soeben auL8gegeben die zweite, dritte und vierte Lieferung des Werkes; „Handwörterbuh der enigen und privaten Ge- sundheitspflege“, unter Mitwirkung von Dr. W. Angerstein in Berlin, Dr. van Bebber in Hamburg, Prof. Dr. Euler in Berlin, Dr. Kirner in Hannover, Dr. Kurella in Allenberg, Dr. Lammers in Bremen, Dr. Petri-Berlin, Dr. Sander-Bunzlau, Dr. Schubert- Nürnberg, Dr. Weber-Kiel, Dr. Wernih-Köslin, Dr. Zwick-Berlin u. v. a. herausgegeben von Dr. O. Dammer. Für Medizinal- beamte, Aerzte, Apotheker, Verwaltungsbeamte, Beamte der Kranken- und Unfallversicherung, Fabrikbesißer, Fabrikinspektoren, National- Oekonomen, Landwirthe, Ingenieure und Architekten. — Preis der Lieferung 2 A — Aus dem mehr als zwanzigfährigem Gebiete der gegenwärtig im Vordergrunde des öffentlihen Interesses stehenden Gesundheitspflege bringen vorliegende neuershienene Lieferungen Auskunft über Folgendes: (IT. Lieferun g) Baryt, Bauabnahme, -Anzeige und -Erlaubniß, Bauarbeiter, -Beschränkungen, Flut, -Grund, -Materialien, «Ordnung, -Playt, e, «Recht, -Statut, Bebauungsplan, Bedürfnißanstalten, BegräbnißÞpläße, Be- leuchtung, Bergbau, Becufskrankheiten, Bett, Bierbrauerei, Blei, Bleicherei, Blizgefahr, Blutsverwandtshaft, Boden, Borax, Brannt- wein, Bräunekrankheiten, Brille, Britanniametallgeräthe, Brom, Bronze, Brot, Brannen, Buchdruckerei, Buchweizen, Bunt- papier, Butter, Buttermilch; Chinin, Chlor, Cholera, Chrom,Ci(orie, Cisternen; Dach, Dampfkessel, Deckenz; — (III. Lief e - rung) Desinfektion, Diätetik, Droguenhandel, Düngerfabrikation, Ghe, Eier, Eisen, Eisenbahnhygiene, Entbindungsanstalten, Ent- wässerung, Epileptiker, Essig, Cxkremente, Explosive Substanzen Fabrikgeseßgebung, Hygiene, -Inspettion, Farben, -BVlindheit, Färberet, Herienkolonien, Fette, Feuerungen, Feuerwerkerei, Filialapotheken, Sindelwesen, Firniß, Fleis. — (IV. Lieferung) Flußver- unreinigung, Frauenarbeit, Frauenvereine vom Rothen Kreuz, Frucht- barkeit, Fußboden ; Galvanotehnifk, Garn, Gasthäuser, Gefängniß- wesen, Gíflügel, Gelbfieber, Gemüse, Genidstarre, Genußmittel, Gerberei, G.schirr, Geshlehtsleben, Gesundheitspflege, Gewebe, Ge- werbbygiene, Gewerbekrankheiten, Gewerbesanitätspolizet, Gewitter, Gewürze, Giftpflanzen, Biftverkehr. — Alles ist zwar meist kurz und knapp, U jedoch ausführlicher als in irgend einem hygienischen Lehrbuch, und durch treffliche in den Text gedruckte Abbildungen ver- anshauliht, überall aber zuverlässig und durch des Autors Name ver- bürgt. Gleiht der kommende Theil dem Grschienenen in der scharfen Fafsung der Begriffe, der strengen Aussheidung des Nichthingehöri- gen, der einsihtsvollen, lebenskundigen, sorgfältigen Verwerthung der besten neuesten Forshungsergebnisse und genauen Berücksichtigung der einschlägigen Geseßze und Verordnungen, sowie der genauen Be- achtung voa Vereinbarungen Sachverständiger, so wird zur Befriedi- gung eines fühlbaren prattishen Bedürfnisses bald ein Gesammtwerk vorhanden sein, welhes dem Fahmann, dem Arzt, dem Verwaltungs- beamten, dem Richter, dem Gewerbetreibenden und \chließlih jedem Gebildeten zweds bester Orientirung im Gebiet der öffentlichen und privaten Gesundheitspflege als ein ausreihendes, unentbehrliches Nach- |chlagebuch dienen wird. .
— Die deutsche autorisirte Ausgabe von Stanley's Werk: „Im dunkelsten Afrika“ ist soeben in zweiter unveränderter Auflage erschienen. Die Verlagshandlung F. A. Brockhaus in Leipzig theilt uns mit, daß der Abjsay ihrer Ausgabe alle davon gehegten Erwartungen überstiegen habe und sie während des einen Monats, der seit der Veröffentlichung erst verflossen ist, kaum im Stande ge- wesen fei, die darauf eingehenden Bestellungen auszuführen; der Abjatz des Werks sei schon bis jeyt doppelt jo groß als der der frühern Werke Stanley's, auh des berühmtesten: „Dur den dunkeln Welttheil.* Wenn von dem Werke jeßt erst die zweite Auflage erschienen ist, während von Stanley's Briefen rash hintereinander zehn Auflagen ausgegeben wurden, so erklärt sich das daraus, daß die erste Auflage infolge der Vorausbestellungen noch während des Drucks in größerer Anzahl ge- druckt werden mußte als jene 10 Auflagen zusammen genommen, Das deutsche Publikum \{heint, ohne si von Stanley's Stellung Emin
ascha und den deutsch-afrikanishen Verhältnissen gegenüber dabei tôren zu lassen, denselben Standpunkt einzunebmen, wie der bekannte Geograph Professor A. Kirchhoff in Halle, der einen Artikel über
das Werk mit den Worten beginnt: „Ein ehter deutsher Mann m keinen Stanley leiden, doch — seine Bücher liest er E 18
— Die Reptilien und Amphibien Deutschlands in Wort und Bild. Eine systematishe und biologische Bearbeitung der bisher in Deutschland aufgejundenen Kriehthiere und Lurhe von Hermann Lahmann. Mit 6 Tafeln und 57 Abbildungen im Text. Verlag von Paul Hüttig, Berlin 8SW. 11, Anhaltstraße 6. (Pr. eleg. bro. 4,50 4) — Der Verfasser obigen Werks hat \sich
ereits durch verschiedene andere Publikationen, wie „Die Giftshlangen Europas“, „Das Terrarium“, „Deutshlands Schlangen“, als Spezial-Forsher über das Leben der Kriehthiere bekannt gemaht. Hier giebt er nunmehr eine zusammenhängende Schilderung aller Reptilien und Amphibien Deutschlands und Oester- reis. Im Anschluß an die systematische Beschreibung der einzelnen Thiere theilt er darin eine Menge von Beobachtungen mit, die er über die Eigenart und Lebensweise der Thiere, ihre Haltung und Wartung in der Gefangenschaft während jahrelangen eigenen Studiums gesammelt hat. Das Buch dürfte Naturfreunden, besonders Sammlern en Terrarienbesißern mancherlei dankenswerthe praktische Winke dar- ieten.
— Von den „Mittheilungen aus der historischen Literatur“ (herausgegeben von der Historischen Gefell in Berlin und in deren Auftrage redigirt von Dr. Ferdinand Hirsch; Berlin, R. Gaertner's Verlagsbuhbandlung, Hermann Hey- felder) liegt uns ein neues Heft, das 3. des 18. Jahrgangs vor. Diese Zeitschrift bietet kurz gefaßte Referate über die neuesten historishen Werke mit stetiger Bezugnahme auf den bisherigen Stand der be- treffenden Spezialforshungen. Lehrer der Gescichtskunde, Forscher und Freunde dieser Wissenschaft, welhe sich über Nova in ihrem Fah unterrihten wollen, werden dur objektive Inhaltsangaben in den Stand geseht, zu beurtheilen, ob eine eingehendere Beschäftigung mit diesem oder jenem neuen Werke für sie angezeigt sei oder nicht. Das vor- liegende Heft enthält u. a. Besprehungen folgender hervorragenden neueren Werke: M. Jähns „Geschihte der Kriegswissenshaften, vor- nehmlich in Deutschland“ ; Hartmann „Untersucbungen zur Geschichte der byzantinishen Verwaltung in Italien“; „Liber Diurnus Romanorum pontificum“ ed, Sickel; Ludwig „Deutsche Kaiser und Könige in Straßburg“; Manitius „Deutsche Geschichte unter den sächsishen und salischen Kaisern“; von *Pflugk-Harttung „Untersuhungen zur Geschihte Kaiser Konrad8 11“; Riezler „Geshihte Bayerns“; Bidermann „Geschichte der österreihischen Gesammmtstaats-Idee" ; Irmer „Die Verhandlungen Schwedens und seiner Verbündeten mit Wallenstein und dem Kaiser“; Meinardus „Protokolle und Relationen des Branden- burgishen Geheimen Raths aus der Zeit des Kurfürsten Friedrich Wilhelm“ ; Shüß „Brandenburg-Preußens Kolonialpolitik unter dem Großen Kurfürsten und seinen Nachfolgern“; Nippold „Erinnerungen aus dem Leben des General-Feldmarschalls Hermann ron Boyen 2c.“ — Die „Mittheilungen“ werden vierteljährlih in je 6 Bogen starken Heften ausgegeben (Preis des Jahrgangs 6 #4). Als besondere Beis gabe sind ihnen die Sißzungsberichte der „Historishen Gesellschaft in Berlin“ beigelegt.
— Annalen der Hydrographie und maritimen Me- teorologie. Organ des Hydrographishen Amtes und der Deutschen Seewarte. Herausgegeben von dem Hydro- graphishen Amt_ des Reih-Marineamts. Heft VII. hat folgenden Inhalt: Studien über den Einfluß des Mondes auf die Witterung. Von Dr. G. Meyer in Aachen. (D. S.) — Bemer- kungen über vershiedene Häfen und Buchten innerhalb der Samoa- Inseln. Nah dem Berichte S. M. S. „Sophie“, Kommandant Korv.-Kapt. Herbing. — Bericht des Kapitän E. Bruhn vom Schiffe „J, Steffen“ über seine Reise von Guayaquil nach dem Golf von Tehuantepec und einige Bemerkungen über die an diesem Golf be- legenen Pläße Rosario und Guelagiehi. (D. S.) — Beschreibung der Kermadec-Inseln. — Lothungen im Nördlihen Stillen Ocean, an der Westküste von Amerika. — Meteorologishe Beobachtungen auf der Rhede und im Hafen von Kamerun, 1888 und 1889, — Der westindishe Orkan im September 1888. — Tabellen: 1) Mittel, Summen und Extreme für den Monat Juni 1890 nah den meteo- rologishen Aufzeihnungen der Normal-Beobachtungs-Stationen der Deutschen Seewarte. 2) Meteorologishe und magnetishe Beobs- achtungen, angestellt auf dem Kaiserlihen Observatorium zu Wil- belmshaven in dem Monat Jun i 1890. — Kartenbeilage; Karte des Treibeises bei Neufundland.
— Deutsche Nundschau. Herausgegeben von Julius Rodenberg. — Heft 11 (August) hat folgenden Inhalt: T. Don OQuixottino. Novelle von Salvatore Farina. XIV./XXII. — II. Der christliGe Ritter, ein Ideal des sechzehnten Jahrhunderts. Von Erich Schmidt. — 111. Franz Dingelstedt. Blätter aus feinem Nachlaß. Mit Randbemerkungen von Julius Rodenberg. — er Theater-Intendant und Freiherr. Il. Weimar (1857—1867). — IV. Grundsäge der Naturforshung. Von Profeffor J. Rosenthal. — V. Heinrich von Sybel’'s Geschichte der Begründung des neuen Deutschen Reichs. Von August Kluckhohn. — Y1. Die Réfugiés und die Gebrüder Gaultier. Auf Grund handtschriftlihen Materials von Gneomar Ernst von Naßmer. — VII. Professor Fee und Gruner’s Aufenthalt in Oesterreih. — VIII. Politishe Rundschau. — IX. Der Katalog eines Handschristensammlers.
_— Die am 2. August erschienene Nr. 2457 der Illufstrirten Zeitung (I. I. Weber in Leipzig) enthält u. A. folgende Abbil- dungen: Das Gabelsberger-Denkmal f. München. Modellirt von Prof. Syrius Eberle. — Der Afrikareisende Kapitän Gaë:ano Casati. — Sloß Urville bei Met, nebst der dazu gehörigen Herrschaft von Kaiser Wilhelm angekauft. — Von der Wissmann-Expedition in Ost- Afrika. 2 Abbildungen. Nach Skizzen unseres Spezialzeichners und Berichterstatters C. Weidmann. Major von Wissmann's Quattier in Kiloa Kivindje, früher Zollhaus ter Deutsch-ostafrikanishen Ge- sellschaft. — Die Beseßung von Kiloa Kivindje durch Wiss-- mann’she Truppen am 4. Mai. — Aus den Tiroler Alpen: Eine Besteigung der Grohmannspiße. 4 Abbildungen. Nach ter Natur gezeihnet von E. T. Compton. Auf der Leiter. Die Be- steigung der Grohmanrspize (zweiseitig). An der Eiswand. “Die Grohmannspiße, von Süden gesehen. — Aus der nordwestdeutschen Gewerbe- un» Industrie-Ausftellung zu Bremen. 7 Abbildungen. — Marie von Amerling. — Ansicht der Stadt Hammerfest in Nor- wegen, der nördlichsten Stadt der Erde, vor dem Brand. Nach der der Me gezeihnet von H. Drewes. — Polytehnishe Mittheilungen. — Moden.
— Die „Deutsche Kolonialzeitung“, Organ der Deutschen Kolonialgesellshaft, redigirt vvn Gustav Meinecke, hat in Nr. 17 des 3, Jahrgangs (Neue Folge) folgenden Inhalt: Die Denk- chrift über die Beweggründe zu dem deutsh-englischen Abkommen. — Dr. Peters. — Das deutsch-englische Uebereinkommen vom 1. Juli 1890, vom Standpunkte des Staatsrechts und Völkerrehts aus be- trahtet. — Der Nordwesten Deutsch-Ost-Afrikas. — Die Nordwests deut|che Gewerbe- und Industrie-Ausstellung zu Bremen. — Mitthei lungen MN der Gesellshaft. — Kleine Mittheilungen. — Literatur. — Quittungen.
— Die Nr. 45 der vaterländishen Wochenschrift „Der Bär* hat folgenden Inhalt : Die \{öône Else, von O. Schwebel. (Fortseßung.) — Séloß und Bart Tegel, von Richard George (mit 3 Abbildungen). E) — Reckahn, von Hermann B ASERN) — Fürstliche Minnesänger, von Oskar Schwebel (mit Abbildung). (Fortseßung) — Kleine Mittheilungen: Der lenstein vor dem Schlosse in Charlottenburg. — Freiherr von Plotho und die Reihsachts-Erklärung gegen Friedrich den Großen im Jahre 1757. — Märkishe Städte nah dem „Stätte-Buh“ des Abrahamus Saurius. — Anekdote von Friedrih dem Großen. — BVühertish. — Anzeigen.
1. e und Untersuhungs- 2, i tidden 7 rekungen, Ati ebote, Vorladungen u. dergl. 3,
dingungen 2c. 4. Bio a, ee X. Tou bffentlichen Papieren.
Gesells auf Aktien u. Aktien-Gesellsh.
Oeffentlicher Anzeiger. || eee
9. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
7 Steckbrief. E 4d den Zimmermann flbert Bruno Karl Spranger, geboren am 29. Oktober 1866 zu Plauen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen \{weren Diebstahls in actis I. J. 501/90 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt- Moabit 11/12, abzuliesetn.
lin, den 4. August ; A Der Unter}uhungsrichter
bei dem Königlichen Landgerichte Il. Friedberg.
[27272] Steckbrief. :
Gegen den unten beschriebenen Polierergesellen Ernst Christian Bernhard Baumann aus Mehlis, welcher flüchtig ist, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Herzoglichen Landgerichts zu Gotha vom 15. Juli 1890 erfannte Gefängnißstrafe von vier Monaten sieben Tagen vollstreckt werden. Es wird ersuht, denselben zu verhaften und in das Land- gerihtsgefängniß zu Gotha abzuliefern.
Gotha, den 6. August 1890.
Der Erjite Staatsanwalt. Aller 23 Sahre, Größe 1,60—65
Beschreibung: Alter 23 Jahre, Größe 1,60—69 m, Statue mittel und {mätig, Haare schwarz, Stirn ho, Bart s{chwarzer Schnurrbart , Augenbrauen \chwarz, Augen grau, Nase spiß, Mund gewöhnli, Zähne gesund, Kinn \piß, Gesicht länglih, Gesihts- farbe gebräunt. Kleidung: heller Anzug, dunkler Filzhut. Besondere Kennzeichen: finsteren Blick und
linkbändig.
27275
O) Reservist Bernhard Franz Gurski, un- bekannten Aufenthalts, zulegt in Thorn wohnhaft, geboren am 6. August 1863 in Neukrug, Kreis Karthaus, wird beschuldigt, seit dem Juni 1886 als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu baben —, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf deu 4. November 1890, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Thorn zur Hauptverhandlung ge- laden. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird der- selbe auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeß- ordnung von dem Königlichen Bezirks-Kommando zu Ratibor ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. — 1II. E. 400/90. —
Thorn, den A e Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Bekanntmachung. :
[Os im Deutschen Reich befindlihe Vermögen des
Wilhelm Günther aus Oberlahnstein wird in Höhe bis zu 3000 M in ea E Niederlahnfstein, 4. Augu 90. : 9 Königliches Amtsgericht.
27273 ; Königl. Staatsanwaltschaft Heilbronn. Bekanutmachung. :
In der Strafsache gegen Friedrich Sinn von Möcmühl is die unterm 12. Mai 1888 gemäß 8. 326 Abs. 1 St.-P.-O. erfolgte Vermögens- beschlagnahme durch Beschluß der Strafkammer des Königl. Landgerichts hier vom 15. Juli d. Is. wieder aufgehoben worden.
5. August 1890. ut Feber: Staatsanwalt.
27281 Bekanntmachung. /
i S Urtheil der hiesigen landgerihtlichen Straf- kammer vom 14. Juli 1890 wurde die unterm 18. Januar 1890 gegen Isidor Friedrih Bohn, geboren am 5. März 1868 zu Mülhausen, wegen Verletzung der Wehrpflicht angeordnete Vermögens- beschlagnahme aufgehoben. :
Mülhausen i. E., den 31. Juli 1890, Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt. In Vertretung: Schaeffer, Staatsanwalt.
Ce 2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
7 . [27300] 8wangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche von den Invalidenbausparzellen Bd, 11 Blatt Nr. 400 auf den Namen des Maurermeisters Julius Loewe hier eingetragene, in der Straße I. Abtheilung Ix. des Bebauungsplanes belegene Grundstück in einem neuen Termine am 15. Sep- tember 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Geriht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C, Erdgeschoß, Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstü ist 7 a 60 qm groß und weder zur Grundsteuer, noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ausipuagen und andere das Grund- stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts\chreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 42, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur geit der Eintragung des Hees ÉURgOVIEGELE niht e insbesondere derartige D von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden
ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi- ger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksihtigt werden und bei ° theilung des Kaufgeldes gegen die berücksihtigten
wpride im Range zurücktreten. Di enigen, welhe das Eigenthum des Grundstü
fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 15. September 1890, Nachmittags 1 Uhr, an obenbezeihneter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 29. Juli 1890. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 53.
[27301] Sjvangsversieigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung fokl das im Grundbuche von der Königstadt Band 88 Blatt Nr. 4518 auf den Namen des Töpfermeisters Emil Nelte zu Friedrihshagen eingetragene, in der Hoch- meisterstraße Nr. 21 belegene Grundftück am 2. Ok- tober 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Geriht — an Gerichtsstelle — Neue riedrihstraße Nr. 13, Hof, Flügel C, Erdgeschoß, immer Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück mit einer Fläche von 7 a 35 qm is für das Rech- nungsjahr 1892/93 mit 11 200 4 Nugungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuhblatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grund- süd betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über- chenden Ansprühe, deren Vorhandensein oder etrag aus dem Grundbuhe zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht her- vorging , insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berüdcsihtigt werden und bei Ber- theilung des Kaufgeldes gegen die berüdcksih- tigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die- jenigen, welche das Eigenthum des Grundftücks be- anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver- \steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücts tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. Oktober 1890, Mittags 12 Uhr, an obenbezeichneter Ge- rihtéstelle verkündet werden,
Berlin, den 23, Juli 1890. :
Königliches Amtsgericht 1. Abtbeilung 53.
(919701 Aufgebot.
Auf Antrag des Herrn G. Steinbeck zu Rostock werden die Inbaber des 49/oigen Pfandbriefs Serie Ill. Litt. B. Nr. 3827 der Medcklenburgischen Hypotheken- und Wechielbank zu Schwerin über 1000 4, sowie des dazu gehörigen Talons und der dazu gehörigen, am 2. Januar und 1, Juli 1890 fällig gewordenen, bezw. an den gleihen Tagen in den folgenden Iahren bis einschließlich des Jahres 1905 fällig werdenden Zinsscheine aufgefordert, bei Vorlegung gedachten Pfandbriefes, bezw. des Talons und der Zinsscheine, ihre Rechte und Ansprüche aus diesen Urkunden \pä- testens in dem auf den 12. Februar 1895 bei dem unterzeihneten Geriht Mittags 12 Uhr an- geseßten Termin anzumelden, unter dem Nachtheil, daß der gedahte Pfandbrief, bezw. der Talon und die Zinsscheine für kraftlos erklärt werden.
Schwerin, den 4. Juli 1890.
Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: i (L. S.) Fr. Heitmann, Gerichtéshreiber.
[15503] Auf ebot. i Auf den Antrag der Wittwe Zimmermann, Henriette, geb, Dahms, hierselbst, wird der áInhaber der an- ebli der Antragstellerin verloren gegangenen, auf den amen derselben lautenden beiden Obligationen der (ehemaligen) Stargarder Gas-Beleuchtungs-Aktien- gesellshaft Nr. 147 vom 25. November 1871 und Nr. 237 vom 1. Juli 1872 über je 300 f aufge- fordert, seine Rechte auf die Urkunden spätestens im Aufgebotstermine am 6. Januar 1891, Vor- mittags 9 Uhr, bei dem unterzeihneten Gericht, Zimmer 1, anzumelden und die Obligationen vorzu- legen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. Î Stargard i./Pomm., den 3, Juni 1890. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.
1828 Ó : [ D Königliche Amtsgeriht München I, Abthei- lung A. für Civilsachen, hat unterm 1. April 1890 folgendes Aufgebot erlassen: 5
Es ist zu Verlust gegangen ein Depositen- \chein der Bayerischen Vereinsbank d. 4. München, — S Sult 1868- Juli E Nr. 4049, gezeichnet von Beschoren
, Iuli i & Payr, bezw. Fester, wona Michael Wenhard dahier Werthpapiere und zwar 34%/oige Pfandbriefe der Bayerischen Handelsbank im Gesammtbetrage von 6000 A als offenes Depot bei genannter Bank binterliegen hat. Es wird nun auf Antrag des Königlichen Advokaten und Rechtsanwalts Müller als bevollmächtigten Vertreters des Privatiers Michael Wenhard dahier der allenfallsige Inhaber dieses Depositensheins aufgefordert , seine Rechte spätestens im Aufgebotstermine am Montag, den 20. Oktober lf. J., Vormittags 9 Uhr, im diesgerihtlihen Geschäftszimmer Nr.19, .(Augustiner- \tock) anzumelden eventuell den Depo itenshein vor- zulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfol- gen wird. x i
München, am 2. April 1890.
Der gesdäftbleitende Kgl. Gerichtsschreiber :
(L. 8, Hagenauer.
15750 Anfgebot. i [ Auf Vntrag der rinbèreleliibien Catharine Menke
u Hoverhagen wird der Inhaber des auf den U R ntragstellerin ausgestellten Spa: kassen- bus Litt. C. 2112 der Sparkasse zu Hoya mit
anspruhen, werden ordert, . vor Schluß des Versteigerangstermins Lie Ginstellung des Ver-
einer Einlage von 1500 4 hierdurch aufgefordert,
spätestens im Termine vom 18. De ember 1890, Vormittags 11 Uhr, seine Rechte anzumelden, und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Sparkassenbuchs erfolgen wird. Hoya, den 30. Mai 1890.
Königliches Amtsgericht. T.
(37286) Aufgebot.
Die Sparkassenbücher des Credit-Cassen-Vereins zu Forst i. L, Eingetragene Genofsenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht : 4 a. Folio 6028 über 316 M 21 „S, ausgefertigt für Johanne Rubin in Meblen, ; b. Folio 4844 über 199 X 35 s, ausgefertigt für Wilhelmine Bablo in Sorgen, sind angeblich verloren cegangen und jollen auf den Antrag der Eigenthümer, nämlichß: 4 zu a. der unverehelihten großjährigen Johanne Rubin zu Mehblen, : j zu b. der verehelihten Ausgedinger Bahlo, Wil- helmine, geb. Trunte, zu Sergen, / zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. ê s Es werden daher die Inhaber der Bücher aufge- fordert, spätestens im Aufgebotstermine den 26. Februar 1891, Vormitt. 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 11, ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derielben erfolgen wird. Forst, den 8. Juli 1890. i Königliches Amtsgericht.
[24533] Aufgebot. : Der Vorstand der Dortmunder Exportbier- Brauerei „Phönix“ zu Dortmund, vertreten durch den Rechtsanwalt Kramberg daselbst, hat das Aufgebot eines am 3. August 1890 fälligen Wechsels d. d. Dortmund, den 3. April 1890 über 250 #, welcher ausgestellt ist von H. Remmert an eigene Ordre, acceptirt von Hh. Berger in Dortmund, und von Hch. Remmert weitergegeben ist an I. W. S@reiber und von diesem dann an die Dortmunder Exportbier-Brauerei „Phönix“ zu Dortmund übertragen und übersandt ist, beantragt. Der Wechsel ist angeblich verloren. : Der unbekannte Inhaber desselben wird daher aufaefordert, spätestens in dem auf den 19. März 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter- zeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 21, anberaumten Aufgebotstermine seine Rehte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselb:n erfolgen wird. : Dortmund, den 18. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht.
10622 Aufgebot. ; [ Die TuftiengeselsGaft Bank für Elsaß-Lothringen in Straßburg, vertreten dur ihre Directoren Montfort und Paschoud hier und diese durch Rechtê- anwalt Dr. Reinhard hier, hat. das Aufgebot eines am 23. Dezember 1889, 4. Januar 1890 von M. Pinette und Feinstein in Karatshew (Rußland) ausgestellten, auf H. M. u. A. Levy in Straßburg i /Els. gezogenen und von leßteren acceptirten Wechsels über 4278.84 Mark, zahlbar drei Monate nah dato an die Ordre der Anglo-Deutschen Bank in Ham- burg, girirt von dieser an die Züricher Cantonal- bank, und von dieser auf die Bank für Elsaß- Lothringen, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 16. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, im Civilsizungs- saal. anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an- zumelden und die Urkunde E widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Straßburg, den 13. Mai 1890. f Kaiserlihes Amtsgericht.
[15216] Aufgebot.
Der Kaufmann E. W. Glahn in Hamburg hat das Aufgebot des verloren gegangenen Wewsels d. d. Hamkurg, den 31. Januar 1890 über 1384 46 58 A zahlbar am 30. April 1890, gezogen von dem Antragsteller Glahn auf Pzul Rößler in Magde- burg, welcher den Wesel acceptirt hat, beantragt. Der Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 22. Dezember 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Domplayh 9, g 1, anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Wechsels erfolgen wird. i
Magdeburg, den 8. Juni 1890.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6.
{1820] Aufgebot.
Die Firma Eduard Ps jun. zu Halle a. S. hat tas Aufgebot des angeblich auf der Post ver- loren gegangenen Wecsels d. d. Düsseldorf, den 28. Juni 1889 über 120 4, zahlbar am 3. Oktober 1889, welchen C. Dißmann & Cie. an eigene Order auf H. Lüttih in Bielefeld gezogen, Leßterer an- enommen hat, welher vom Aussteller an Herrn Emil Eltz girirt ist, dann das Blanco-Giro des Letzteren und danach Haar der Berlin-Gubener Hutfabrik, Aktiengesellshaft vorm. A. Cobn (unter- \{rieben A. Cohn, p. p. H. Feith) und danach den durhstrihenen Vermerk: „Inhalt durch Postauftrag erhalten, Halle a /S., den 13. Oktober 1889, Eduard Hartig jr.“ trägt, beantragt. l
Der Inhaber dieses Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Oktober 1890, Vormittags 114 Uhr, an unterzeihneter Gerichts- stelle umer Nr. 8) anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und den eue! vorzu- legen, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden soll. L.
Bielefeld, den 30. März 1890.
Königliches Amtsgericht. 1V B.
gz. Monjé. (L. 8.) Ausgefertigt: Volkening, Gerichtsschreiber. [22406 Aufgebot.
Dee Justizrath Dr. Michels zu Duisburg, Namens des Mevaeee Johann Ludwigs junior daselbst, als
Grundstückseigenthümers, hat das Aufgebot des im Brun dbue von Duisburg Baud 35 Bl. 40 unter
Abtheilung 3 Nr. 2 für die verstorbenen Eheleute Gâärtner und Metzger Johann Ludwigs senior und Elisabeth, geb. Rôttgers, zu. Duisburg aus der Obli- gation vom 23. Oktober 1868 eingetragenen Kauf- gelderrückstandes vcn 900 Thalern, der angeblih etilgt ist und gelös{t werden soll, beantragt. Die Rechtsnacfolger der Hypothekengläubiger werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Novem- ber 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unter- zeihneten Gerichte, Zimmer 38, anberaumten Auf- gebotstermine ihre Ansprüche und Rechte auf die Post anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die Post ausgeschlossen werden und selbige ge- [ö\cht wird.
Duisburg, den 8. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht.
(1817) “ “ Aufgebot.
1) Na Ausweis des Grundbuhs von Heckenbeck Bd. I]. S. 19 stand bei dem Shuhm'schen Hofe No. ass. 3 zu Heckenbeck ein Hypotbekkapital zu ursprünglich 700 Thlr. = 2100 M nebst 4/0 Zinsen für den Bahnwärter Christian Friedrih Lebrecht Wente zu Hansfreden aus der Obligation vom 922, Mai 1863 eingetragen, auf welches jedo in- zwishen 75 Tblr. gelöst sind, während 300 Thlr. in Folge mehrerer Cessionen auf die Gemeinde Heckenbeck, 325 Thlr. aber aus dem gleichen Grunde auf den Kothsassen Ernst Bodenstein zu Heckenbeck ausweislih des Grundbuchs übergegangen sind. 2) Laut des alten Grundbuchs von Dankelsheim Bd. I. S. 43 stehen bei dem zu Dankelsheim unter der Versicherungsnummer 17 belegenen Halbspänner- hofe nebst Zubehör 50 Thlr. in Conv. Münze nebft 49/0 Zinsen aus einer am 12. März 1823 von dem vormaligen fürstl. Kreisgerihte Gandersheim auf- genommenen Obligation für den Soldaten Wilhelm Warmbold zu Eiers8hausen eingetragen. | Nachdem nun zu 1 der Gemeindevorsteber Wilbelm Pothe zu Heckenbeck Namens der Gemeinde Heckenbedck, und der Kothsaß-Altvater Ernst Bodenstein daselbst das Aufgebot der betr. Schuldurkunde vom 22. Mai 1863, der Cessionsurkunde vom _29. August_ 1865 E 1. September und der Ausfertigung des Cessions- und Quittungs- Protokolls vom 23. Januar 1872, bezüglih des unter 2 gedachten Falles aber der Halbspänner Beiuris Böcker zu Dankelsheim als derzeitiger
igentbümer des fraglichen Hofes das Aufgebot der Obligation vom 12. März 1823 beantragt haben, werden ad 1 und 2 die unbekannten Inhaber der frag- lihen Urkunden, ad 2 au alle Diejenigen, welche auf die Hypothek qu. Anspruch machen, damit auf- gefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf den 18. Dezember 1890 Morgens ' 103 Uhr vor unterzeihnetem Gerichte anberaumten Termine an- zumelden, auch die betr. Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die betreffenden Urkunden den Eigen- thümern der verpfändeten Grundstücke gegenüber für kraftlos erklärt werden sollen, in dem zu 2 gedachten Falle auch die Löshung der Hypothek qu. — auf Antrag — erfolgen soll. L
Gandersheim, den 31, März 1890.
Herzoglihes Amtsgericht. gez. Seebaß. (L. 8.) Zur Beglaubigung: Bremer, Gerichts\creiber.
aat Aufgebot.
Der Rittergutsbesißer Albre{t von Gadenstedt zu Gadenstedt hat in Gemäßheit des §. 23 der GrundbuWordnung das Aufgebotsverfahren rücksiht- lich der von dem Familienstammgute Volkersheim relevirenden beiden Kruggerechtigkeiten daselbst be- antragt. i:
Demgemäß werden alle Diejenigen, welche Rechte an den fraglihen Gerehtsamen zu haben ver- meinen, öffentlih damit geladen, solhe Rechte \pä- testens in dem auf den 9. Oktober d. J-, Morgeus 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle an- geseßten Termine anzumelden, unter dem Rechts- nachtheile, daß nah Ablauf dieser Frist der Besitzer, Rittergutébesizer von Gadenstedt als Eigenthümer der fraglihen Gerehtsame in das Grundbu ein- getragen werden wird, und daß, wer die ibm ob- liegende Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlihen Glauben an die Rich- tigkeit des Grundbuches die vorgedahten Krug- gerechtigkeiten erworben hat, nicht mehr geltend machen kann. j
Lutter a./Bbge, den 31. Juli 1890.
Herzogliches Amtsgericht. Kammrath.
[27291] Bekanntmachung. i L
Wegen der zum Grundbuhe noch nicht über- nommenen Grundstücke der Stg. Plettenberg Flur II. Nr. 210/2, an der Hungewahr, Holzung, 8 a 82 qm und Flur VIII. Nr. 63/5 111, am Sellhagen, Holzung, 24 a 54 qm, ist zum Zwecke der Anlegung eines neuen Grundbuchblattes auf Antrag der Wittwe und Erben des früheren Papiermachers später Fabrik- arbeiters Conrad Niggetiet zu Plettenberg das Auf- gebotsverfahren eingeleitet. E
Alle unbekannten Cigenthumsprätendenten werden aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche auf die Grundftücke spätestens im Aufgebotstermine den 29. September 1890, Vormittags 10 Uhr, anzumelden, widrigenfalls sie mit dentelben aus8ge- {lossen werden.
Plettenberg, den 4. August 1890.
Königliches Amtsgericht.
[27292 Vekauntmachung.
Auf Antrag der Ehefrau des Arbeiters Carl Masch, enannt Schmiehl, Friederike, geborenen Schult, zu ag wird deren Ehemann, der Arbeiter Carl Masch, genannt Schmiehl, welcher am 16. August 1849 zu Lafsan geboren, und seit dem Jahre 1 77 vershollen ist, aufgefordert, fih spätestens im Auf- gebotstermine am Dienstag, den 21. Oktober 1890, Vormittags 10 Uhr, zu melden, widri- genfalls derselbe für todt erklärt werden wird.
olgaft, den 2. August 1890.
Königliches Amtsgericht.