1890 / 195 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Aug 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Literatur.

Encyklopâdie der Neueren Geschichte. In Ver- bindung mit namhaften deutschen und außerdeutshen Historikern, berau8gegeben von Wilhelm Herbst, Dr. theol. et phil, Prof. u. \. w. Fünf Bände. Gotka, Friedr. Andr. Perthes. 1880—1890. Preis 46 #6. Das bedeutungsvolle Werk, welches allenthalben eine bereitwillige Aufnahme gefunden hat, ist nunmehr zum Abschluß gelangt. Es verdankt seinen Ursprung dem Wunsche, weiten Bildungskreisen unseres Volkes ein zuverlässiges Hülfsmittel zu rascher und siherer Orientierung über alle Theile der neueren Ge- \cichte in die Hand zu geben. Ist es doch gerade die neuere Ge- \chihte, die in unserer Bildungswelt noch wirklih lebt und darum, zumal nah dem Wiedergewinne einer wirklichen Nationalgeschickte, das Geistetinteresse weitester Kreise in Anspruch nimmt. Kein Ge- bildeter kann sih von der Pflicht diëpensiren, sich mit diefen Wissens- stoffen und den Resultaten der besten Fors&ungen im Zusammenkang zu erhalten. Das Werk ift in Lieferungen ershienen. Bis zu dem Buwstaben G konnte dasselbe noch ganz nah den Absibten und Ver- anstaltungen des zu Ende 1882 verstorbenen ursprünglichen Heraus- gebers, des unermüdlich fleißigen, kenntnißreihen und organifatorisch tüchtigen Dr. Herbst zusammengestellt werden. Während dieser ein- zelne Artikel zu dem Buche nit verfaßt hat, bleibt cs sein hervor- ragendes Verdienst um das Ganze, eine ausführlihe Einleitung geliefert zu haben, durch welche die neue Geschichte als ein einheitlihes und zusammenbängendes Ganzes ih arakterisirt. In einem allgemeinen Theile sind die geshihtlihen Geseße der Neuzeit auf- gezeigt und in einem speziellen ist nachgewiesen, wie diese Gesetze als die bestimmenden und beberrshenden Lebensmächte die einzelnen Staaten durchziehen. Hierdurch wird das mecanische Element auf- gewogen, welches bei der unvermeidlichen alphabetishen Anordnung des Lexikons wider die wissenshaftlihe Form und Behandlung zu streiten \heint. Die Leitung des Unternehmens ging seit dem gedaten Zeitpunkte auf Prof. Dr. Aifred Sulz in Gotha über. Das Bestreben der neuen Redaktion war darauf gerichtet, der Encyklopädie eine noch größere Reichhaltigkeit zu geben und ihre praktische Brauchbarkeit zu erhöhen, ohne desbalb den Umfang über Gebühr auszudehnen. Allzu ausführlihe Abhandlungen wurden fortan nicht mehr aufgenommen, dafür aber die möglihste Vollständigkeit durch Vermehrung der zu bearbeitendeu Artikel angestrebt. Für die hervorragendsten und wih- tigsten Reaentenhäuser sind ausführliche genealogishe Tabellen bei- gefügt. Der Standpunkt der Encyklopädie ift der sahlich-wissen- \chaftlihe. Subjektive Zuthaten, Reflectionen, kritis&e Exkurse sind, als dem Zweck des Werkes fernliegend, vermieden. Bei mögli{ster Knappheit reihen die dargebotenen Artikel zu gründlicher Orientirung um so mehr aus, als im Interesse weitergehender Studien bei irgend größeren Gegenständen die Hauptquellen und wichtigsten Hülfêmittel genannt worden sind. L

Die „Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschibte* bringt im 1. H-ft 9. Bandes eine von Dr. Th. Schrader verfaßte ausfübhrliwe Beschreibung des am 9. April vorigen Jahres gefeierten 50 jährigen Stiftungsfestes des Vereins nebst den Glüd- wunschadrefsen zu dieser Feier, den Verzeihnifssen der Vorsteher und Mitglieder seit dem Bestehen des Vereins, der Liste der durch Scriftenaustaush mit ihm verbundenen Gesellshaften und dem Ver- zeihniß sämmtliher Publikationen des Vereins. Auch die Festrede, welde Dr. Adolf Woblwill gehalten, ift mitgetheilt. Aus Anlaß des Jubiläums hat der Verein einen Preis von 1000 Æ aus8gesezt für den besten Beitrag zur Kenntniß des Antheils Hamburgs an der Entwickelung der deutschen Literatur während der ersten Hälfte des 18, Jabrhunderts. Das Heft enthält noch eine Reihe anderer lokalgeshichtlich werthvoller Beiträge, so über Georg Greflinger's Hamburgis{cs Reisebandbucch und Beschreibung von Hamburg im Jakbre 1674, von Dr. phil. C. Walther, Zur Ge- {ite der Berlin-Hamburger Reihefahrt von Dr. Ernst Baasch, Topographishe Studien über die Gewässer in und bei Hamburg von C. F. Gaedecens 2c. i „Chinesische Studien“ von Friedrich Hirth. Erster Band. München und Leipzig. G. Hirth's Verlag. 1890 Ges wissermaßen als Vorarbeit zu einem allgemeinen Werke über China bietet der Verfasser, welher seit 20 Jahren China zweimal bereist und dur{forsht hat, in dem vorliegenden ersten Bande seiner »Chinesishen Studien* eine Reibe von Monographien ¿ur Handels- gesichte, Kulturgeshihte und Landeskunde Chinas. Die meisten dieser Arbeiten, wie z. B. „Zur Geschichte des antiken Orienthandels8*, „Zur Geschichte des Orienthandels im Mittelalter*, „Die chinesishe Porzellan - Industrie im Mittelalter“, „Zur Ge- \chihte des Glases in China“, „Die chinesis{en Annalen als Quelle zur Geschidte asiatisher Völker“, „Die Handels- produkte von Kuang-tung*“, „Chinas Handelsverhältnisse“, „Ueber chinesische Quellen zur Geograpbie von Kuang-tung mit besonderer Berücksichtigung der Halbinsel Lei-chou“, „Das Beamtenwesen in China“, „Die Verwaltung der chinesisden Seezölle“, „Die cinesische Presse“, „Ueber den Mäander und das Triquetrum in der chinesisben und japanishen Ornamentik* u. a. find im Laufe des letten Iahr-

zehnts na und nah _einem éngeren Kreise rörgelegt worden und dürften den Lesern der „Oesterreibishen Monatsschrift für den Orient“, der „Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde“ und der „Antbro- pologischen Gesell schaft zu Berlin“, sowie der „Geograpbischen Gesell- saft zu Leipzig® nit unbekannt sein. Do wird die gegenwärtige Vereinigung des bisher zersplitterten Materials allseits willkommen sein. Was hier dargeboten wird, mag freilih den einzelnen Leser \ckchwerlich in gleihem Maße interessiren. Alles aber ist die Ver: arbeitung eigener Forschungen und Beobachtungen des tief im Mittel- punkte chinesishen Studiums f\tebenden, sharf auffassenden und form- gewandten Verfassers. Darum läßt das gebotene Vielerlei auf keiner Stelle zuverlässige Gründlickeit, woblthuende Klarheit und einfah- \{chöône Darstellung vermissen. Die äußere Ausstattung Papier, Druck, bildlihe Darstellung if {on und würdig. Solch ein Werk empfiehlt sich selbst. :

Das Exerzier-Reglement der französisben In- fanterie. Hannover, Helwing'\{che Verlagsbuhhandlung. Die genaue Kenntniß eines Exerzier-Reglements ift im Allgemeinen insofern von Bedeutung, als man uns{chwer aus den darin gegebenen Bestimmungen erkennen kann, wie die Masse der Armee beschaffen ist, für welhe es aufgestellt worden ist; das der französishen Armee ist aber in noch höherem Maße als alle übrigen von Interesse für Deutschland, als es einmal einen gewissen Abs{luß bezeihnet, zu dem man seit dem Kriege von 1870/71 bei der Neugestaltung der Armee in Frankreich gelangt ist, und man andererseits leiht verfolgen kann, welchen Ein- fluß dabei das deutsche Exerzier-Reglement ausgeübt bat. Die vorliegende deutsbe Ausgabe desselben entbält, mit Ausnahme der Vorschriften über das Auseinandernehmen, Zusawmmenseßen und Instandbalten der Gewehre nah den Modellen von 1873 und 1886 und der Instruktion für die Tambour-Majors, Alles, was bis jeßt davon erschienen ift. Die Kommandos sind möglichst wortgetreu überseßt und Abweichungen nur dort angebracht worden, wo das bessere Verständniß es erheis(te, überall find dabei die französishen Kommandos hinzugefügt. Geläufige franzöôsische Ausdrüe sind überhaupt nicht verdeutsbt worden, ebenso find die Bezeichnungen Sektion und Peloton beibehalten worden, um fo mehr, da der Begriff „Zug“ im Deutschen dem der section im Fran- zösishen nit ganz entspricht.

„Reserve hat Rub!?*“ Von Victor Laverrenz. Verlag von I. L. V. Laverrenz, Berlin. Eine köftlide Humor- spende aus dem Reservistenleben vom Verfasser der „Militärischen Humoresken“, flott geschrieben und mit einem Titelblatt in reichem Sabendruck geschmüdckt. An Bildern wie „Unser Einzug“, Vize-Wacht- meister Hahnemann's theoretisher Unterricht im Prafktishen“, „Zwei- \chneidige Patrouillenführer“, „Bähr“, „Hosen“, „Reserve zieht nah eut wird mancher Kamerad des Verfassers seine hberzlihe Freude aben.

„Der Reitkunst Hohe Schule.* Von Paul Täschner, pg i g 9 in Leipzig. Mit 22 Abbiltungen. Leipzig, Verlag von Albert Berger (Serig’s{e Bubhandlung) 1890. Ueber Reiten und Fahren ift seit alter Zeit von Meistern in diesem Gebiet recht viel geshrieben worden. Was aber nah Feststelung des Verfassers vorliegenden Werkchens in der eins{chlägigen Literatur bislang eine einfahe und gemeinverständlihe Darstellung noch nicht gefunden, nämli: „Die Drefsur des Pferdes in der hohen Schule“, wird bier auéfübrlich und anshaulich bebandelt. In Anlehnung an das vortrefflihe alte Werk „Von Löhneisens Hof-, Krieg- u. Reitihul* (1729) sowie an das ährlide Werk des Herzogs von Newcastle beide bereits vergriffen —, theils auch in Verwerthung der Belehrungen tühtiger Stallmeister und „genialer Kunstreiter“, läßt Verf. es nit dabei bewenden, nur darüber zu belehren, „wie es sein soll und sein muß“, in welcher Stellung der Reiter und das Pferd si bei dieser oder jener Schule befinden muß u. \. w., sondern zeigt als Haupt- ahe, wie man das Pferd selbst auf die natürlihste und einfacste

eile dazu bringt, diese S&ulen zu erlernen in Wort und Bild. Sein Lohn soll die Erfüllung der Hoffnung sein, daß künftig viele derjenigen Sportsmcn, die jeßt nur das Rennen als Reitkunst ver- ehren, gern das „schöne, bra liegende Feld der bohen S{ule“ be- bauen werden. n y

Unter dem Titel: „Die Lage der öffentlichen elek- trischen Beleuchtung im Jahre 1890* ersien im Verlage der Albert Ratbke’shen Buchhandlung in Magdeburg eine kleine, von dem Stadtrath Dr. W. Schrader in Halle a. S. verfaßte Srift, welche ebenso wie die vor Jabreéfrist erschienene Broschure desfelben Autors: „Die elektriswe Beleuhtung im Verkbältniß zur Stadt- verwaltung“ bezweckt, den Mitgliedern \tädtis&er Behörden, die über die Errichtung einer öffentlichen elektriswen Centrale zu entscheiden baben, diese Entscheidung zu erleichtern. Es sind darin alle einschlagendea Thatsachen, die in Erfabrung zu bringen waren, ohne Voreingenommen- heit dargelegt, um auf diefe Weise Mißgriffe zum Schaden des Gemein- wesens zu verhüten. Die Schrift \{ickt eine eingehende Anleitung voran zum praktischen Verständniß Alles dessen, was an Vorrih- tungen 2c. nötbig ift zur Erzeugung und Vertheilung des elektrischen Lihts; und bespri&t die verschiedenen Batterien, Masfwinen, Accumulatoren, Glühlibt und Bogenlit, die Motoren-Anlage, die Staltungéweisen, die rershiedenen Systeme der Stromverthbeilung 2c.

Au die Eefahren, welche der elektrishe Strom als heimtückischec Brandleger der mens{chlichen Behausung und bei nicht ge- nügender Sicherung dem menscklihen Leben bereiten kann, werden niht außer Acht gelassen, daneben aber auch die roßen Annehmlithkeiten des elektrisGen Lichts gebührend hervorgehoben und seine Kosten berehnet. In dem Hauptkapitel er- örtert der Verfasser dann ausführlih dië=elektrisde Centralanlage und die Verpflichtung der Städte in Bezug auf ‘vie Einführung solcher Anlagen. Um das Wohl ihrer Kommunen besorgte Stadtväter finden darin alles Für und Wider reiflih erwogen, wie es sih bei der Frage : eigener ftädtisher oder Ian an Unternehmer überlassener- Betrieb ? geltend macht. Nachdem dann noch eine Reihe von Ent-- würfen und Ausführungen elektrisGer Centralanlagen ge- \{hildert worden (in Königsberg i. Pr, Rom, Marientad, Shwa- bing, Gummersbach), giebt das S({hlußkapitel noch cine Ueber- fit aller Entscheidungsfragen und sucht diese bündig zu beantworten. Des Verfassers Ansicht lautet, in wenige Worte zusammengefaßt, dahin: „Das elektrishe Lit sei siher das Licht der Zukunft, aber gut werde es jedenfalls sein, wenn man (die Stadtverwaltungen) A [eine Verwerthung niht mit überschwänglihen Erwartungen erantrete“. ;

Die Frauen des 19. Jahrhunderts. Biographische und Eulturbistorishe Zeit- und Charaktergemälde. Von Lina Morgenstern. Mit Illustrationen. 3. Folge. Berlin, 1890. Verlag der „Deutschen Hausfravenzeitung*“. (Heft 25—28). Diese Galerie edler, vornehmer, berühmter Frauengestalten wird in den vor- liegenden Heften durch cine dritte Folge erweitert. An die Spitze der neuen Reibe ift die Großmutter unseres Kaisers, die Königin Victoria von Großbritannien und Irland, Kaiserin von Indien, gestellt. Ihr ist ein sehr ausführlihes Zeitgemälde gewidmet, welches die Königin im Rahmen der englishen Geschichte zeigt, die für die Entwickelung der europäishen Verhältnisse so bedeutungsvoll ist. Dann folgen: die als Leiterin des Allgemeinen Deutschen eas bekannte Vorfämpferin der deutschen Frauenbewegung, Louise Otto- Peters, und die in derselben Richtung thätig gewesene Luise Büchner, weiterhin die berühmte französishe Bühnenkünstlerin Elisa Rachel Felix und die „\{wedische Nachtigall* Jenny Lind, deren Künstler- fahrten und Schicksale sehr anziehend geschildert sind. Von den anderen Charafkterbildern seien noch hbervorgehoben die der Malerin Elisabeth Jerihau-Baumann und der Miß Florence Nightingale, bekannt durch ihr unermüdlihes fegenêrei@es Wirken zur Organisation der weiblichen Krankenpflege im Kriege. Das der Beachtung in weib- lihen Kreisen sehr werthe Werk nähert sich seinem Abschluß, denn es soll in 36 Lieferungen (Preis je 50 ch§) vollständig sein. i

„Engelhorn's allgemeine Romanbibliothek“ bringt in den neuesten vier Bänden aussc(ließlich Dichtungen romanishen Ursprungs und zwar für jeden Ges&mack, theils einfa, miniaturhaft, idyllisch, theils sensationell, leidenshaftlich und packend. Zu der ersteren Gattung find „Achtung, Schildwache! und andere Geschichten“, reizvolle neapolitanische Lebenébilder von der beliebten italienishen Schrift- stellerin Mathilde Serao und die „Salonidylle* des Franzosen H. Ra- bufson, eine elegant erzählte Liebesgeshichte aus der feinen Gesfell- schaft, zu rechnen, zu der leßteren Georges Ohnet's von der Akademie preisgekrönter Roman „Sergius Panin“, der in Frankrei in kurzer Zeit 100 Auflagen erlebt hat und neben dem „Hüttenbesitzer“ für sein bestes Werk gilt. Auch diese Bänden (Pr. 50 4, elegant in Lein- wand gebunden 75 S) sind besonders als Lektüre für Reise und Badeaufenthalt zu empfehlen.

Handel und Gewerbe.

Der Aufsihisrath der Aktien-Gesellschaft für Pappen- fabrikation bat beschlossen, der bevorstehenden ordentlichen General- versammlung rine Dividende von 79/0 für das Jahr 1889/90 in Vorschlag zu bringen. e j

Die Dividende des Westsälischen Drabt-Industrie- Vereins ift für das verflossene Geshäftsjabr, vorbehaltlich der Ge- nehmigung der Generalversammlung, auf 7F %/% (gegen 42 % für 1888/89) festgeseßt worden. j:

Leipzig, 13. August. (W. T. B) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pz. August 4,90 Æ, pr. September 4,90 4, pr. Oktober 4,924 4, pr. November 4,877 e, pr. Dezember 4,824 „#6, pr. Januar 4,725 „#6, pr. Februar 4,70 M, pr. März 4,70 Æ, pr. April 4,70 4, pr. Mai 4,70 &, Umsay 275 000 kg. Behauptet. :

Wien, 13. August. (W. T. B.) Ausweis der Karl-Ludwigs- babn (gesammtes Ney) vom 1. bis 10. August : 230 239 Fl., Minder- einnahme 1933 Fl., die Einnahmen des alten Neyes betrugen in derselben Zeit 179 928 Fl., Mehreinnahme 2813 F. :

London, 13. August. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen- ladungen angeboten. : : :

Wars@chau, 13. August. (W. T. B.) Die Einnahmen der Warschau-Wiener Eisenbahn-Gesellschaft betrugen im Juli cr. 62900 Rbl. mehr als in demselben Monat des Vor- jahres.

1, Steck- riefe und Unterjuungs-Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3, Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. :

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentliGen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5, Fe yumandit-SescTsGaten auf Aktien u. Aktien-Gesells®. 6. Berufs-Genofsenschaften.

7. Erwerbs: und Wirthschafts-Genofserschaften.

8. Wothen-Aus8weise der deutshen Zettelbanken.

9. Verschiedene Bekanntmachungen.

[17838] Aufgebot.

1) Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

[27791] Steckbrief.

Gegen den Bergmann Ioseph Mach, angebli gebürtig aus Hertgen bei Königgräg in Oesterreich, früher zu Oberhausen, jeßt unbekannten Aufenthalts, geb, 15. November 1859 zu Hertgen, ist die Unter- suchungshaft wegen Bedrohung mit der Begehung des Verbrehens des Todtsblags, Beleidigung und Hausfriedensbruchs verhängt. :

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichts-Gefängniß abzuliefern, auch zu den hiesigen Akten D. 26/89 Nackricht zu geben.

Kamen, den 2. August 1890.

Königliches Amtsgericht.

[27444] Steckbrief.

Gegen den Arbeiter Heinrich Weisbecker, Antons Sobn von Orb, welcher des Widerftandes und des thâtlihen Angriffs gegen einen Beamten 2c. dringend verdächtig ift.

Bei Verhaftung des 2c. Weisbecker wird um als- baldige SUNDERE, vor der Zuführung ersucht.

Hauau, den 6. August 18909.

Der Untersuchungsrichter bei Königlichem Landgericht.

[28008]

Der Arbeiter Franz Grübner zu Bruft bei Dir- \schau, defsen zeitiger Aufenthaltsort unbekannt ift, wird hiermit in seiner Privatklagesahe wider den Zimmerlehrlivng Heinri Kroecker zu Siebenhuben auf Anordnung des Königlichen Amtsgericbts hbier- selbft zur Hauptverhandlung auf den 8. Oktober

890, Mittags 12 Uhr, vor das Königliche Swöffengericht öffentlich geladen. Wenn er weder felbst, noch durch einen mit \{riftlicer Vollmacht

versehenen Rechtsanwalt erscheint, so gilt die Privat- flage als zurückgenommen. Tiegenhof, den 17. Juli 1890. Moeller, als Geritêshreiber des Königlilen Amtsgerichts.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[28006] In Sachen des Tischlermeisters Ludwig Raabe zu Quedlinburg, Klägers, wider 1) den Handelsmann Carl Unger, _2) den Handelsmann Friedrih Unger, beide zu Timmenrode, Beklagte, wegen Darlehns8- forderung,

wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Be-

\{lagnahme der den Beklagten gehörigen Grund- \tüde, als:

1) das dem Carl Unger zugehörige Anbauerhaus No. ass. 86 zu Timmenrode,

2) die dem Friedrich Unger zugebörigen auf Blankenburger Feldmark beleaenen 18,8 a = 90 Ruthen) des Plans Nr. 1025, die \fünfs{wadigen Theilungen,

zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Besluß vom 29. Juli c. verfügt, aub die Eintragung dieses Beschlusses im GrundbuHße am 30. Juli c. erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung in der Böhme'shen Gastwirthshaft zu Timmenrode auf den 19. November 1890, Nachmittags 24 Uhr, vor unterzeihnetem Herzoglihen Amts- gerihte angeseßt, in welhem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreihen haben.

Blaukeuburg, den 9. August 1890,

Herzogliches Amtsgericht. . Sommer.

LIGGSO Aufgebot.

Auf Antrag der Wittwe Amalie Krohn, gebornen Dettmann, in Wismar, welche angezeigt hat, daß der ihr gehörige Couponbogen, enthaltend die Zins- coupons pro 1. Juli 1890 inkl. bis 2. Januar 1905, nebît Talon zum Pfandbrief der Mecklenburgischen Hvpotbeken- und Wechselbank hieselbst Lätt. B. Nr. 6170 über 1000 A abhanden gekommen, werden Alle, welhe Ansprüce auf diese Urkunden zu haben vermeinen, aufgefordert, dieselben spätestens in dem am 4. März 1895, Mittags 12 Uhr, Zimmer Nr. 7, bei dem unterzcihneten Gerichte anstehenden Aufgebotstermin bei Vorlegung der ge- dachten Urkunden anzumelden, unter dem Nachtheil, daß der bezeichnete Couponbogen nebst Talon für kraftlos wird erklärt werdén.

Schwerin, den 9. Juni 1890.

Großberzoglihes Amts8gericht. Zur Beglaubigung : (L. 8.) Fr. Heitmann, Gerichtsschreiber.

3586 Aufgebot. l than O Carl Uttermüller, vertreten

dur die Rechtsanwälte Dres. Embden und Schröder, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung des Interimssheins über die Actie Nr. 368 der Actien-Gesellschaft „Eiswerke Hamburg“.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, \pätestens in dem auf Sonnabeud, den 20. Dezember 1890, Nachmittags 2 Uhr, vor dem unter- zeihneten Gerichte, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 56, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hamburg, den 2. April 1890.

Das Amtsgeriht Hamburg. Civil-Abtheilung VIIL. Zur Beglaubigung : Romberg Dr., Gerihts-Sekretär.

Emilie, geb. Kößschke, des Büchsenmachers H. C. Wolter Wittwe in Wittenberg, vertreten durch Rewtsanmalt Levin, daselbst, hat das Aufgebot be- antragt zur Kraftloserklärung der von der Lebens- und Pensions - Versicherungs - Gesellshaft „Janus“, hieselbît, auf das Leben des H. C. Wolter im Mai 1867 ausgestellten Police Nr. 26 252, groß M 1590,—, zahlbar nah dem Tode des Versiherungsnehmers an dessen Wittwe, die Antragstellerin.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Sounabend, den 14. März 1891, Nachmittags 2 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gerihte, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 56, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hamburg, den 5. Juni 1890. Z Das Amtsgeriht Hamburg. Cioil-Abtheilung VIII.

Zur Beglaubigung: L Romberg Dr., Gerihts-Sekretär.

[E Aufgebot.

Die zum Nawlafse der am 26. Januar h, Js. zu Salzweg verstorbenen ledigen Taolöhnerin Maria. Bredl (nit Predl) von Straßkirchen gehörigen beiden Sparkafsesheine der städtishen Sparkasseverwaltung Passau, auf Maria Bredl von Straßkirhen als Gläubigerin lautend: Ï

Nr. 5157 Ziel Stefani vom 13. Juni 1888 über ursprünglih 925 Æ und nun noch 900 #, zu 349% mit dem näbsten Zinsverfalltermine vom 1. Auzust h. Is. und

Nr. 5158 Ziel Stefani vom 13. Juni 1888 über ursprünglih 925 # und nun noch über 850 , zu 34 9% mit dem nähften Zinsverfall- termin vom 1. August 1890,

sind zu Verluft gegangen.

O der Testaments8erben der Verlebten, nämlich:

a. der Fragners8ehefrau Anna Kopf zu Paffau und

b. der minderjährigen Gütlerstochter Maria Philipp u E vertreten durch ihren Vater Josef ilirp von da, werden die Inhaber dieser Urkunden aufgefordert, späteftens in dem auf Donnerstag, deu 15. Ja- unar 1891, Vormittags 9 Uhr, s saal Nr. 18/1., anberaumten Aufgebotstermine ibre Rechte bei dem Königlichen Amtsgeriht Paffau anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- lo8erklärung dieser Urkunden erfolgen würde. Paffau, den 16. April 1890. Königliches Amtsgericht. Thürauf, Königlider Ober-:Amtsrichter. Vorstehendes Aufgebot wird gemäß S. 842 der R. C. P. D. hiemit öffentli® bekannt gemat. Paffau, den 16. April 1890. Der Königlicve Gerichts\ch{reiber : Scherer, Königlicher Sekretär.

LAOes) Aufgebot.

Das auf den Namen tes Unteroffiziers beim König- lihen Bezirks-Kommando zu Halle a./S. Wilhelm Grundmann lautende Eirlagebuh Nr. 25 237E. der Sparkasse des Saalkreises über jeßt noch 75 Æ ift angebli verloren gegangen. Auf Antrag des Unter- offiziers Wilhelm Grundmann wird der Inhaber des Sparkafsenbu{8s aufgefordert, dasselbe spätestens in dem auf den 24. Januar 1891, Vormittags 10 Uhr, an Geri(tsftelle, Zimmer 31, anberaumten Termine vorzulegen und seine Rehte daran anzu- melden, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Halle a./S., den 2. Juli 1890. Königliches Et Abtbeilung VII. arte.

[22597] Aufgebot. f Der Gemeinde-Kirhenrath zu Falkenhain und die Wittwe Emilie Bubßner zu Kalau haben das Auf- gebot der , Sparkassenbüher der Niederlausitzer Provinzial- Sparkasse, ausgefertigt von der Neben- sparkaffe zu Luckau a. Litt. B. Nr. 21710 für die Küster- und Lebrer- stelle zu Falkenhain mit einem am 31. De- zember 1889 194 # 32 H betragenden Bestande, . Litt. B. Nr. 23498 für Emilie Bußner zu Wüstermarke mit einem am 31. Dezember 1889 48 M 17 & betragenden Bestande zum Zwedcke neuer Ausfertigung beantragt. Die In- haber der Bücher werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. März 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 11, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Luckau, den 4. Juli 1890. Das Königlihe Amtsgeri@t.

[22601] Aufgebot.

Der Halbspänner Heinri Blume zu Bornum hat das Aufgebot der gerichtli@en Obligation vom 23. April 1847, inhalts derer der Brauer und Oekonom August Willecke von hier dein Schneider und Kothsassen Heirnrih Schrader und dessen Ehe- frau, Christine, geb. Blume, in Bornum gegen Ver- pfändung des daselbst sub No. ass. 7 belegenen Kothbofes cin Kapital von 800 Tblr. Courant = 2400 M bei 4/0 Verzinsung urd halbjähriger Kündigungsfrist vorgeliehen bat, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 283. Jauuar 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte i, raumten Avfgebotéte:mine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserklärung der Urkunde dem Eigenthümer des ver- pfändeten Grund\tücks und dem Schuldner oder dessen Re{htsnawfolgern gegenüber erfolgen wird.

Königslutter, den 9. Juli 1890.

Herzoglihes Amtsgericht. S@warzenberg. ,

H Aufgebot.

Das Kgl. Amtsgericht Straubing bat am 6. August l, Js. folgendes Aufgebot erlassen:

Gegen Jakob Krieger, geboren zu Perkam am 30. April 1814, ehelider Sohn der nabmaligen Müllersebeleute Matbias und Anna Krieger in Pilling, ist von einem Antragsberechtigten die Todes- erflärung beantragt.

Demnach ergeht die Aufforderung :

I. an Jakob Krieger, sih svätestens an dem auf Montag, den 13. Juli 1891, Vormit- tags 8¿ Uhr, anberaumten Aufgebotstertzine, Sizungszimmer Nr. 6, persönlich oder schrift- li anzumelden, widrigenfalls er für todt er- klärt werde ;

II. an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf- gebotsverfabren wahrzunehmen ;

I. an alle, welche über das Leben des Ver- {ollenen Kunde geben können, hierüber bei dem Kgl. Amtsgeriht Straubing Mittheilung zu machen.

Straubing, am 11. August 1890.

Der Gerichtsschreiber :

(L. 8.) Staimmer, K. Seéetretär.

[28002] Aufgebot.

Am 21. November 1888 ift zu Guben Karl Robert Just ein am 21. September 1886 zu Guben außerehelich geborener Sohn der am 30. Sep- tember 1888 zu Guben verftorbenen separirten Sucidexmeisier Bertha Pfeiffer, gebor. Just, ver-

orben.

Auf Antrag des Nathlafpflegers, Rentier Albert Borse in Guben, werden die unbekannten Erben oder Nechtsnafolger des Karl Robert Just auf-

efordert, ihre Ansprüche und Rechte auf deu Nachlaß pätestens in dem auf den 16. Juni 1891, Vor- mittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 28, anberaumten Termine bei dem unterzeihneten Gericht anzumelden, wOgeSs sie mit ihren Ansprüben und Rechten ausgeschlossen und der Nachlaß den sich legitimirenden Erben, in aus folcher aber dem Fiskus aus- eantwortet werden wird, und Alle nah der Aus- dbließung sich meldenden Erben die Verfügungen des fi legitimirenden Erben resp. des Fiskus anerkennen müssen und weder Rehnungslegung noch Ersay der erhobenen Nußungen, sondern nur Herausgabe des noch Vorhandenen fordern dürfen.

Guben, den 6. August

1890, Königliches Amtsgericht, 1.

(28003) Bekanntmachung.

Durch das am 6. d. M. verkündete Urtheil des Königlicen Amtsgerichts bier ift für Recht erkannt: __Der Wechsel d d. Berlin, den 29. März 1889 über 127 Æ zahlbar am 29. Juli 1889, ausgeftellt von Emil Rosendorff an eigene Order, angenommen von C. Kerber in Schwedt a. O. und versehen mit den Blanko-Indofsamenien Emil Rosendorff und C. Paech, wird für kraftlos erflärt.

Schwedt, den 9. August 1890.

Spaß, Gerichts\ch{reiber des Königlihen Amtsgerichts.

Oeffentliche Zustellung.

Die Frau Caroline Wilhelmine Ambos, geb. Krause, hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Goldschmidt bier, klagt gegen ihren Ebemann, den Butterbändler Gustav Carl August Ambos, zuleßt in Berlin, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen Ehbe- bruhs und unheilbarer, Ekel und Abscheu erregender Krankheit, mit dem Antrage auf Ehescheidung : 1) die Ebe der Parteien zu trennen, 2) den Beklagten für den allein \{uldizen Theil zu er- klären, 3) die Kosten des Rechtéftreits dem Be- klagten aufzuerlegen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts I zu Berlin auf den 16. Januar 1891, Vormittags 10 Uhr, mit der Meno einen bei dem Fum Zu Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

{28015]

um Zwette der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Berlin, den 9. August 1890. Buchwald, Gerichts[chreiber des Königlichen Landgerichts I. Civilkammer 13.

[28018] Oeffentliche Zuftellung.

Die verebelihte Maler Nothmann, Pauline, geb. Wolter, zu Bernau, im Armenrechte, vertreten durch den Rechtsanwalt Cunow zu Potédam, klagt gegen ihren in unbekannter Abwesenbeit lebenden Ehemann, den Maler Guftav Albert Notbmann, zuleßt in Brandenburg a./H. wohnhaft gewesen, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehescheidung : das zwischen ibnen bestehende Band der Cbe zu trennen und den Beklagten für den allein s{uldigen Theil zu erklären, und ladet den Leßteren zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilklammer des Königlihen Land- gerihts zu Potsdam auf den 17. November 1890, Vormittags 9 Uhr, mit der Auf- forderung, einen bei dem gedahten Gerichte zu- gelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung, welche der Klägerin vom M bewilligt ist, wird dieser Auszug der lage bekannt gemacht.

Potsdam, den 28. Juli 1890.

Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts, Civilkammer II. In Vertretung: Klietßin g, Aktuar.

(28016) Oeffentliche Zustellung.

Herr Recbtsanwalt Swreyer dahier hat als Ver- treter der Therese Baumann, Buchbindersfrau, nun Köchin in Regenéburg, als Klägerin, gegen Iohann Baumann, vormaligen Buchbinder in S{wandorf, nun unbekannten Aufenthalts, Beklagten, wegen Ehescheidung Klage zum Kal. Landgerichte Amberg, Civilkfammer, erhoben mit dem Antrage:

Kal. Landgeriht wolle ausspre{en:

1) die zwischen der Klägerin und dem Beklagten im Jahre 1877 in Schwandorf eingegangene Ehe werde dem Bande nah getrennt, event. werde dieselbe zu Tisch und Bett auf unbe- stimmte Zeit geschieden;

2) der Betlagte werde als \{uldiger Theil

erklärt ;

3) derselbe habe die Koften des Prozesses zu

tragen.

Klägerin ladet den Beklagten Johann Baumann zu dem vom Vorsißenden bestimmten Tertnine behufs mündlicer Verhandlung des Rechtsftreites vor und fordert denselben auf, einen beim Prozefgerichte zu- gelaffenen Anwalt zu bestellen. Termin zur münd- lihen Verbandlung ist bestimmt auf Montag, deu 15. Dezember l. J., Vorm. 9 Uhr, im Sizungsfaale des Kgl. Landgerichts dahier. Die ôffentlihe Zustellung dec Klage nebst Termins- bestimmung wurde durch Beschluß der Ferien-Civil- kammec des Kgl. Landgerichts dahier vom 6. August 1890 bewilligt.

Amberg, den 11. Auguft 18930.

Gerichtsschreiberei des Kgl. Landgerichts. S Der Ober-Sekretär beurlaubt. 0)

Baudoin, Sekcetär.

(28017) Oeffentlihe Zustellung.

In Sachen der Webersehefrau Barbara Hof- meister von Tiefenbaw, nun Milk äntlerin, z. Z. in Schwabing bei Münden, Klägerin, gegen den Webermeister Mathias Hofmeister von Tiefenba, A.-G. Waldmünchen, nun unbekannten Aufenthalts, Betlagten, wegen Ehescheidung, hat der Rechts- anwalt Schreyer dahier als Vertreter der Klägerin Klage zum Kgl. Landgerihte Amberg, Civilkammer, erhoben, mit dem Antrage:

Kgl. Landgericht wolle ausspre{en :

1) die zwischen der Klägerin und dem Beklagten im Jahre 1871 in Tiefenbach eingegangene Ehe werde dem Bande nach getrennt, eventuell werde dieselbe zu Tisch und Bett auf unbe- stimmte Zeit gescieden ;

2) der Beklagte werde als s{huldiger Theil er-

klärt; 3) derselbe hat die Kosten des Prozesses zu

tragen. Klägerin ladet den Beklagten mit der Auffo1de- rung, einen beim Prozeßgerihte zugelassenen Rechts- anwalt zu bestellen, zur mündlichen Verhandlung des Rechtsftreites in dem vom Vorsitzenden bestimmten Ter- min vor. Termin zur Verhandlung wurde bestimmt auf Montag, deu 15. Dezember l. J., Vormittags 9 Uhr, im Sigungssaale des Kgl. Landgerichts dahier. Bemerkt wird, daß die öffentliche Zustellun der Klage nebst Terminsbestimmung durch Beschlu der Ferien-Civilkammer dahier vom 6. August 1890 bewilliot wurde. Amberg, den 11. August 1890.

Gerichtsschreiberei des Kgl. Landgerichts.

Der Obersekretär beurlaubt. (L. 8.) Baudoin, Sekr.

28020 Oeffentliche Zustellung. G Die verebelichte Abts Dritte Dorothea,

eborene Draeger, zu Massow, vertreten durch den ehtsanwalt de Witt zu Stargard i./Pomm., klagt gegen ibren Ebemann, den Arbeiter Hartwig, früber zu Massow, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage, die Ebe der Parteien zu trennen und den Beklagten für den allein {huldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur münd- lichen Dn Dn des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Star- gard i.¡Pomm. aufden 6. Dezember 1890, Vor- mittags 11 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu be- stellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Stargard i./Pomm., den 9. August 1890.

Belg, Gerichis\chreiber des Königlichen Landgerichts.

[28019] Oeffeutliche Zuftellung.

Die verehelichte Arbeiter Shünemann, Auguste, geborene Krüger, zu Stargard i. Pomm., vertreten durch den Rechtétanwalt Soenderop II. zu Stargard i. Pomm., klagt gegen ihren Ehemann, den Arbeiter S@ünemann, früher in Stargard i. Pomm., jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen Ebescheidung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Che zu trennen und den Beklagten für den allein huldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verbandlung des Rehts- streits vor die zweite Civilklammer des Königlichen Landgerihts zu Stargard i. Pomm. auf den 6. Dezember 1890, Vormittags 11 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelaffenen Anwalt zu beftellen. Zum Zwecke der

offentlicen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Stargard i. Pomm., den 9. Auguft 1890.

Belt, Gerichts\{chreiber des Königlichen Landgerichts.

[28009]

Kal. bayer. Amtsgeriht Münden I., Abth. B.,

für Civilsachen.

In der Curatel über das von der led. minderj, Maurerstochter Anna Ibel von Pfaffenberg am 3. Februar l. J. außerehelih geborne Kind „Magda- lena“, vertreten durch Xaver Ibel, Maurer in Hfasfenberg, als Kindsvormund und als Ge

ertreter seiner Tochter Anna Ibel gegen Gustav Kohn, Meklreisender von Okblftadt, z. Zt. un- bekannten Aufenthalts wegen Vaterschaft und Ali- menten wird Beklagter zur mündliben Verhandlung über den klägerishen Antrag, den Beklagten kosten- fällig zu verurtheilen, die Vaterschaft zu dem be- zeichneten Kinde anzuerkennen, für daëselbe bis zum zurückgelegten 13 Lebentjahre einen monatlichen Alimentenbeitrag von 14 Æ#, die Hälfte des seiner- zeitigen Schulgeldes und der Kleidungskoften, sowie etwaiger Kur- und Leichenkosten zu entrihten und an die Kind8mutter 20 # Tauf- und Kindbett- kostenents{ädigung zu bezahlen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, in die öffentliche Situng vom Dienstag, den 28. Oktober 1890, Vormittags 9 Uhr, Sizungszimmer 19/I], Mariahilfplaß 17, in der Vorstadt Au, nat erfolgter Bewilligung der öffentlihen Zustellung geladen.

München, am 10. August 1890.

Der Kgl. Gerichts\chreiber : (L. S.) Maggauer, Sekr.

[28010] Oeffentliche Zuftellung.

Die Kinder und Erben des zu Spittel wohnhaft gewesenen und daselbst verlebten Bäckers Michel Müller, als:

1) Jean Müller, Zuckerbäcker in Paris,

2) die Kinder und Repräsèntanten der verlebten Todter Catharina Müler, im Leben Ehefrau des Wirtbtes Anton Kaltenbach in Spittel, als: a. Catharina, b, Marie, c. Nicolaus Kaltenba, alle minderjährig und dur ihren Vater und Bons Anton Kaltenbach, vorgenannt, ver- reten,

3) Müller, Lorenz, Bäcker, in Spittel wohnhaft,

4) Müller, Elisabeth, Ebefrau des Steigers August Ernft in Spittel, und letzterer selbst der eze- lichen Gütergemeinschaft wegen,

5) Müller, Nicolaus, Megger in Beningen,

5 Müller, Marie, ledig in Paris,

7) Müller, Mathilde, Ebefrau Heinri Azambre, Bergmann in Spittel, und leßterer selbs der ehelihen Gütergemeinschaft wegen,

8) Müller, Therese, Ebefrau Jacob Baumstümmler, Steinhauer in Ueberberrn, und legterer selbst der Gütergemeinschaft wegen,

vertreten durch Lorenz Müller, Bäcker in Spittel, und in dessen Verhinderung durch Gerichtévollzieherkanditat Lackhausen in St. Avold,

klagen gegen

die Eheleute Michel Durbecker, Tagner, und Catharina Müller, früher in Spittel wohnhaft, jeßt ohne befannten Wohn- und Aufenthaltsort abwesend, :

für von dem verlebten Michel Müller den Beklagten gelieferten Bäcker- und Krämer- waaren laut am 8. April 1876 mündli ge- __ Ppflogener Abrechuung, mit dem Antrage:

Es gefalle dem K. Amtsgerichte, die Beklagten

zu verurtheilen, an Kläger den Betrag von Aht-

unddreißig Mark 32 „4 nebst 5 9/5 Zinsen vom Zu- stellungstage dieser Klage an zu bezahlen, den Be- klagten die Kosten des Rechtsstreits zur Last zu legen und das ergebende Urtheil für vorläufig voll- streckbar zu erklären, und laden die Beklagten zur müändlichen Verbandlung des Rechtsftreits vor das

Kaiserlißhe Amtsgeriht ¡u St. Avold auf

Dienstag, den 28. Oktober 1890, Vormit-

tags 9 Uhr. Zum Zwette der öffentlichen Zuftellung

wird dieser Auszug der lage bekannt gematht.

St. Avold, 8. August 1890.

G. Müller, Gerichtsschreiber des Kaiserlihen Amtsgerichts.

[28012] Oeffentliche Zustellung.

Nr. 20 671. Der Rechtsanwalt Feederle in Frei- burg klagt gegen die Faktor Johann Martin Berg Wittwe zu Freiburg, nun an unbekannten Auftragsrertrag für Führung eines im Jahre 1889/90

egen die Heiliggeiftspital-Verwaltung dahier an- gig gewesenen Prozesses, mit dem Antrage auf

Orten, aus | [

Fablung von 101 M 70 nebst 5 9/ Zins vom lagezuft-llungstage an, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verbandlung des Rechtsftreits vor das Großberzoglihe Amtsgeriht zu Freiburg auf den 18. Oktober 1890, Vormittags 11 Uhr. Fum Zwecke der öffentlihen Zuftellung wird dieser Aus- zug der Klage bekannt gema@{t.

Freiburg i. B., den 9. August 1830.

Í Dirrler, Gerichtsschreiber des Großherzoglihen Amtsgerits.

[28014] Oeffentliche Sufenana, .

Die Wittwe Josepha Rybak zu Rogalin klagt gegen die Arbeiter Thomas Kiel’s{hen Eheleute, unbekannten Aufenthalts, wegen 210 4 und Zinsen Restkaufgeld, mit dem Antrage:

1) die Beklagten kostenpflihtig zu verurtheilen, an Klägerin 210 4 nebst 5 9/0 Zinsen seit 1. Mai 1885 zu zahleñ, 2) das Urtheil für vorläufig vollstrebar zu erklären und ladet die Beklazken zur mündlichen Verhandlung des Rechtsftreits vor das Königliche Amtsgericht zu Posen, Wilbelméstr. 32, Zimmer 35, auf den 18. November 1890, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Posen, den 7. August 1890. Gerth, Gerihts\{@reiber des Königlihen Amtsgerichts.

[28011] Oeffentliche Zuftellung.

Der Chemiker Robert Stöcklein in Stralau, ver- treten dur den Rechtsanwalt Kagermann daselbft, klagt gegen den Oekonom A. Hehr, früber in Berlin wohnhaft, aus Lieferungen von Feuerwerk8körpern, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zablung von 77 4 37 H nebst 5% Zinsen seit dem Tage der Klagezustellung, und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Rechts- streits vor das Königliche Amtsgericht I. ¿u Berlin, Iüdenstraße 59, 3 Treppen, Zimmer 92a, auf den 9, Oktober 1890, Vormittags 107 Uhr. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auézug der Klage bekannt gemaht. Í

Marowski, Aktuar, als Gerichtsschreiber

des Königlichen Amtsgerichts I. Abtheilung 12.

[28013] Oeffentliche Zuftellung.

Der Tischlermeister G. Reuter hier, Sackheimer Pileriane Nr. 64, vertreten durch den Rehtsanwalt

amm bier, ladet den Maurermeister C. Jacobi, z. Z. unbekannten Aufenthalts, mit dem Antrage, denselben zu verurtheilen, an den Kläger 297,55 #4 nebst 5% Zinsen von 173,75 Æ seit dem 1. April 1887 und von 123,80 # seit dem Tage der Klage- zustelung zu zahlen, zur mündlichen Verbandlung des Rechtsstreits vor das Königlibe Amtsgericht IR. zu Königsberg auf deu 21. Oktober 1890, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffent- lien Zustellung wird diefer Auszug der Klage be- kannt gemacht.

Kiesler,

Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts, IY, i. V.

[28094] Oeffentliche Zustellung.

Der Nathan Levy, Handelsmann in Rougemont- le-hâteau, Frankrei, und in Masmünster, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Reinat&, klagt gegen 1) De- siderius Ackermann, früber in Aue bei Masinünster, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort ab- wesend, 2) Frau Rosalie Hagenbach, Swchenkwirthin in Aue bei Masmünster, Wittwe von Eduard Weiß, wegen Aufhebung eines Vertrages, mit dem Antrage: den am 13. Dezember 1888 zwischen dem Beklagten Ackermann und der Beklagten Wittwe Weiß ab- ges{lofsenen Vertrag, durch welchen Ackermann an Wittwe Weiß die nahverzeihneten Immobilien ver- kauft hat, dem Kläger gegenüber für unwirksam zu erklären, auszusprehen, daß diese Immobilien von der Beklagten Wittwe Weiß zurückzugewähren und in das Vermögen des Ackermann zurückzugeben seien, um dem Zugriffe des Klägers bis zur Befriedigung seiner Forderung an Hauptsumme, Zinsen und Kosten zu unterliegen und ladet die Beklagten zur münd- lihen Verbandlung des Rettsstreits vor die Civil- kammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Mülhausen auf den 9. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. R Zwette der öôffentliwen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

_Veschreibung der Jmmobilien. 1) Ein in der Gemeinde Aue, Kanton Weyer- matten, gelegenes Wohnhaus mit Scheune und Stalluzg, Hofraum, Garten, Rechten und Zubehs- rungen, von einer Oberflähe von ungefähr 3 Aren, grenzend vorn an die Straße und hinten an Clemenz Finck, einerseits an Andreas Walger, anderseits an Clemenz Fin. 2) Sektion B. Nr. 594 19,80 Ar Adcker, ge- legen im Banne von Aue, Gewann Eichacker, einer- seits Martin Naegelin, anderseits Anton Rau, unten Michael Walgewiß und oben ein Weg.

Koeßler, Gerichtsschreiber des Kaiserlihen Landgerichts.

[28021] Die Ehefrau des Ackerer Peter Sturm zu Brau- weiler, Maria, geb. Rehm, Prozeßbevollmächtigter Rechtsanwalt Euler, klagt gegen ihren Ehemann auf Gütertrennung. Termin zur Verhandlung ift bestimmt auf den 6. November 1890, Vor- mittags 9 Uhr, vor dem Landgericht zu Köln, III. Civilkammer. Köln, den 11. August 1890. Der Gerichtsschreiber: Schul z. [28023] Die Chefrau des Tagelöhners Johann Josef Jonen, Anna Maria, geb. Axer, zu Oberdrees, ver- treten durch Rechtsanwalt Krupp I1., klagt gegen ihren Ebemann wegen Gütertrennung. Zur münd- lihen Verhandlung des Rechtsstreits vor der II. Civilkammer des Königlichen Landgerihts zu VBoun ift Termin auf deu 22. Oktober 1890, Vormittage 10 Uhr, bestimmt. Gerichts)chreiberei des Königlichen Landgerichts. Donner, Landgerichts-Sekretär.

28022] Dur rechtskräftiges Urtheil der II. Civilkammer

des Landgerichts zu Köln vom 12. Juli 1890 ist die Gütergemeinshaft zwishen den Eheleuten