1890 / 197 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Aug 1890 18:00:01 GMT) scan diff

üfungskommission für Hauptleute und Pr. Lieutenants der Fuß- Ee entbunden. Frhr. v. Stetten, Hauptm. vom Garde-Fuß-Art. Regt., unter Belaffung in dem Kommando als Adjutant bei der General-Inspektion der Fuß-Art. und unter Verseßung in das Bad. Fuß-Art. Bat. Nr. 14, zum überzäbligen Major befördert. Frhr. v. Reitenftein, Hauptm. à la suite des Garde-Fuß-Art. Regts., unter Entbindung ‘von der Stellung als Lehrer an der vereinigten Art.- und Ingen. S@{ule, als Comp. Chef in das Fuß-Art. Regt. General-Feldzeugmeister (Brandenburg.) Nr. 3 versezt. Veit, Sec. Lt. vom Garde-Fuß-Art. Regt., auf ein Jahr zur Botschaft in Paris kommandirt. Wernedcke, Hauptm. und Comp. Chef vom Fufß- rt. Regt. General-Feldzeugmeister (Brandenburg.) Nr. 3, unter Be- förderung zum Major, als etatsmäßiger Stabsoffizier in das Nieder- \chlesishe Fuß-Art. Regt. Nr. 5- versezt. Witte, Hauptm. und Comp. Chef vom Fuß-Art. Regt. General-Feldzeugmeister (Branden- burg.) Nr. 3, unter Stellung à 1a suite des Regts., zum Lehrer an der vereinigten Art. und Ingen. Schule ernannt. Hirs ch, Pr. Lt. von demselben Regt., zum Hauptm. und Comp. Chef, vorläufig ohne Patent, befördert. v. Wissell, Sec. Lt. vom Fuß-Art. Regt. von Dietkau (Schlesishen) Nr. 6, zum überzähligen Pr. Lt. befördert. Ih ssen, Hauptm. und Comp. Chef vom Westfälischen Fuß-Art. Regt. Nr. 7, unter Stellung à la suite des Regts., zum Vorstande des Art. Depots in Kassel ernannt. Böhlau, Pr. Lt. a. D., zulegt vom Fuß-Art. Regt. Enke (Magdeburg.) Nr. 4, in der Armee, und zwar als Hauptmann und Comp. Chef, vorläufig obne Patent, bei dem Westfäl. Fuß-Art Regt. -Nr. 7, wieder angestellt. von Bose, Hauptmann à la suite des Rhein. Fuß-Art. Regts. Nr. 8, unter Entbindung von der Stellung als Vorftand des Art. Depots in Kassel, Beförderung zum Major und Ernennung zum Mitgliede der Prüfungskommission für Hauptleute und Premier - Lieutenants der Fuß - Artillerie, als etatsmäßiger Stabsoffizier in das Garde-Fuß-Artillerie-Regiment verseßt. Orxé, Pr. Lt. vom Rbein. Fuß-Art. Regt. Nr. 8, in das Fuß-Art. Regt. General-Feldzeugmeister (Brandenburg.) Nr. 3 verseßt. Leb - mann, Sec. Lt. vom Rhein. Fuß-Art. Regt. Nr. 8, zum Pr. Lt. befördert. Wolff, Pr. Lt. vom Fuß-Art. Regt. Nr. 11, ein Patent seiner Charge verliehen. Brohm, Pr. Lt. von der 2. Ingen. Insp., in das Magdeburg. Pion. Bat. Nr. 4, Senckler, Hauptm. à la suite von der 4. &?ngen. Insp. und Lehrer an der Kriegs'chule in Anklam, als Compagnie-Chef in das Magdeburgishe Pionier- Bataillon Nr. 4, Frhr. v.Scrötter, Pr. Lt. vom Pomm. Pion. Bat. Nr. 2, in das nnov. Pion. Bat. Nr. 10, Geisberg, Hauptm. und Comp. Chef vom Magdeburg. Pion. Bat. Nr. 4, unter Stellung à la suite der 2. Ingen. Insp.,, als Lehrer zur Kriecss{chule in Anklam, Schaefer, Hauptm. à la suite des Rhein. Pion. Bats. Nr. 8 und Lebrer an der Kriegsschule in Engers, als Comp. Chef in das S&leswig-Holstein. Pion. Bat. Nr. 9, Stübgen, Haupm. und Comp. Chef vom Séle8wig - Holstein. Pion. Bat. Nr. 9, unter Stellung à la suite der 3, Ingen. Insp., als Lebrer zur Kriegsschule in Engers, Zielke, Hauptm., bisher Comp. Chef vom Hannov. Dn Bat. Nr. 10, in das Heff. Pion. Bat. Nr. 11, Welßzien, r. Lt. vom Hannov. Pion. Bat. Nr. 10, in das Magde- burg. Pion. Bat. Nr. 4, Weigel, Sec. Lt. vom Pion. Bat. Nr. 16, in das Pion. Bat. v. Rau (Brandenburg.) Nr. 3, verseßt. Graf v. Rittberg, Sec. Lt. von der Res. des Jäger-Bats, v. Neumann (1. S Nr. 5, Witte, Sec. Lt. von der Res. des Garde- Schüten-Bats., v. Krosigk, Sec. Lt. von der Res. des Magde- burgishen Jäger-Bataillons Nr. 4, Plehn, Vogel v. Falcken- stein, Sec. Lts. von der Res. des Iäzer-Bats. Graf York von Wartenburg (Osftpreúuß.) Nr. 1, als Sec. Lts. und Feld- jäger in das Reitende Feldjäger-Corps verseßt. Frh. v. Werthern, Major à la suite des 1. Westf. Hus. Regts. Nr. 8, unter Belassung in diesem Verhältniß und unter Entbindung von seinem Kommando beim Militärkabinet, zum Inspecteur des Militär-Veterinärwesens ernannt. v. Rohrscheidt, Major vom Inf. Regt. Herzog Friedrich Wilbelm von Braunschweig (Oftfries.) Nr. 78, unter Entbindung von dem Verhältniß als Adjutant bei dem Generalkommando des IV. Armee-Corps, Stellung à la suite des gedachten Regiments und Ueberweisung auf den Etat des Kriegs- Ministeriums, in dem Kommando zur Dienstleistung beim Militär- kTabinet dauernd belassen. v. Scheele, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 138, als Adjutant zum General-Kommando des IV. Armee-Corps kommandirt. Brauns, Hauptm. az1greg. dem Inf. Regt. Nr. 138, als Comp. Chef in dieses Regt. einrangirt. Wenzel, Oberst-Lt. z. D. und Commandeur des Landw. Bezirks Kosel, in gleicher Eigenschaft nah Muskau, v. Elpons, Major z. D. und Commandeur des Landw. Bezirks Muskau, in gleiher Eigenschaft nach Kosel, verseßt. Maercker, Sec. Lt. a. D., zulegt à la suite des Inf. Regts. Nr. 137, in der Armee, und ¿war als Sec. Lt. bei dem Inf. Regt. Nr. 137, wieder angestellt. Kiting, Sec. Lt. a. D., biéber von der Res. des Königl. Württemb. Inf. Regts. König Wilbelm (6. Württemberg.) Nr. 124, früber in diesem Regt, in der Preuß. Armee, und zwar mit einem Patent vom 30. Juli 18388 als Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Graf Dönhoff (7. Oftpreuß.) Nr. 44 angestellt und gleichzeitig vom 1. September d. J. ab auf ein Iahr zur Dienstleiftung bei diesem Regt. kommandirt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 12. Auguft. v. Hassel, Gen. Lt. und Commandeur der 6. Div., in Genehmigung seines Abschiedsgesuhes, mit Pension, Michaelis, Gen. Major und Commandeur der 71. Inf. Brig., in Genehmigung seines Abschiedsgesuhes, mit Pension, Wittcke, Gen. Major und Kommandant von Diedenhofen, in es seines Abschieds- gesuches, mit Penfion, zur Disp. gestellt. aen\ch, Gen. Major und Inspecteur der 3. Fuß-Art. Jnsp.,, mit Pension, Frhr. v. Senden, Oberst und Commandeur des 1. Großberzogl. Hessishen Dragoner-Regiments (Garde-Dragoner-Regiments Nr. 23, mit Pension und der Regiments-Uniform, der Abschied bewilligt. Engelmann, Oberst-Lt. und Commandeur des Kurmärk. Drag. Regts. Nr. 14, mit Pension und der Regts. Uniform der Abschied bewilligt. v. Massow, Pr. Lt. vom Ostpreuß. Drag. Regt. Nr. 10, als balbinvalide mit Pension und der Aussicht auf Anstellung in der Gend. ausgeschieden und zu den Offizieren der Landw. Kav. 2. Auf- ebots übergetreten. v. Dewiß, Hauptm. und Comp. Chef vom üs. Regiment Graf Roon (Oftpreuß.) Nr. 33, mit Pension und der Uniform des Grenadier - Regiments König Friedrich Wilhelm 1V. (1, Pommerschen) Nr. 2 der Abschied be- willigt, Engler, Hauptmann aggregirt dem Gren. Regt. König Friedrich II. (3. pes Nr. 4, mit Pension ausgeschieden. v. Leibit, Major und Abtheil. Commandeur vom Westpreuß. Feld- Art. Regt. Nr. 16, mit Pension und der Uniform des Feld-Art. Regts. Prinz August von Preußen (Osftpreuß.) Nr. 1 der Akschied bewilligt. v. Wedell, Sec. Lt. à la suite des Gren. Regts. König Os Wilbelm IV. (1. Pomm.) Nr. 2 ausgeschieden und zu den ffizieren der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Frhr. v. u. zu Egloff- stein, Sec. Lt. vom 6. Brandenburg. Inf. Regt. Nr. 52, aus- geschieden und zu den Res. Offizieren des Regts., übergetreten. Wassershleben, Hauptm. z. D., zuleßt Comp. Chef im 2. Heff. Inf. Regt. Nr. 82, der Charakter als Major verliehen. Frhr. von Failly-Goltftein, Sec. Lt. vom 2, Westfäl. Hus. Regt. Nr. 11, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Regts. übergetreten. rhr. v. Friesen, Pr. Lt. à la suite des Kür. Regts. von Driesen Westfäl.) Nr. 4, als halbinvalide mit Pension und Aussicht auf stellung in der Gend. ausgeschieden und zu den Offizieren der Landw. Kav. 2. Aufgebots übergetreten. Nieberg, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Herwarth von Bittenfeld (1. Westfäl.) Nr. 13, mit Pension, v. Hayn, Major vem Infanterie-Regiment von Goeben, S hein.) Nr. 28, mit Pension und der Uniform des 5. Rhein. f. Regts. Nr. 65, der Abschied bewilligt. v. Blücher, Sec. Lt. à la suite des Großherzogl. Mecklenburg. Gren. Regts. Nr. 89, ausgeschieden und zu den Offizieren der Landw. Inf. 1. Aufgebots übergetreten. v. Dewiß, Hauptm. und Comp. Chef vom 2. Hanseat. Inf. Regt. Nr. 76, mit Pension und der Regts. Uniform, The- walt, Major und Abtheilungs-Commandeur vom Holfteinischen a E Regiment Nr. 24, mit Pension nebst Aus\siht auf An- im Civildienst und der Regts. Uniform, der Abschied bewilligt.

- Landw. Bezirks Lingen ent

v. Studniß, Major z. D., von der Stellung als Commandeur des

s g bunden. Runge, Hauptm. und Battr. Cbef vom 2. Hannov. Feld-Art. Regt. Nr. 26, mit Pension und der. Regts. Uniform der Abschied bewilligt. Bauer, Pr. Lt. à la suite des 3. Großherzogl. Heff. Inf. Regts. (Leib-Regts.) Nr. 117, als balbinvalide mit Pension ausgeschieden und zu den Offizieren der Landw. Inf. 2. Aufgebots übergetreten. Kanz, Oberst-Lt. z. D., von der Stellung als Vorftand des Bekleidungs-Amts XTV. Armee- Corps, unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des eld - Artillerie - Regiments von Holtendorff (1. Rbein.) Nr. 8, entbunden. du Bois de Dunilac, Sec. Lt. vom 3. Bad. Drag. Regt. Prinz Carl Nr. 22, ausgeschieden und zu den Offizieren der Landw. Kav. 1. Aufgebots, Stegemann, Sec. Lt. vom 2. Bad. Feld-Art. Regt. Nr. 30, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Reats. übergetreten. Wendt, Sec. Lt. vom 4. Bad. Inf. Regt. Prinz Wilbelm Nr. 112, v. Crompton, Pr. Lt. vom Inf. Reat. Nr. 97, v. Mitschke-Collande, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 99, mit Pension und der Armee-Uniform, Flach, Major vom Infanterie - Regiment Nr. 141, mit Pension und der Uniform des Hannover. Jäger - Bataillons Nr. 10, Krause, Hauptmann und Comp. Chef vom Inf. Regt. von der Marwiß (8. Pomm.) Nr. 61, als Major mit Penfion und der Regts. Uniform, der Abschied bewilligt. Euen, Pr. Lt. à la suite des Rhein. Jäg. Bats. Nr. 8, als halbinvalide mit Pension ausgeschieden und zu den Offizieren der Landw. Jäger 2. Aufgebots übergetreten. von Ernst, Hauptm. und Comp. Chef vom Pomm. Jäg. Bat. Nr. 2, mit Pension nebft Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der Uniform des Magdeburgischen S äger- Bataillons Nr. 4, Graf Lanckoroúski, Hauptm. und Comp. Chef vom Brandenburg. Jäger-Bataillon Nr. 3, mit Pension und der Uniform des 3. Garde-Gren. Regts. Königin Elisabeth, der Abschied bewilligt. Altritt, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30, Behufs Uebertritts zur Marine-Inf. aus- geshieden. Kaiser, Oberst-Lt. und Bats. Commandeur vom Niedershles. Fuß-Art. Regt. Nr. 5, mit Pension nebst Aussiht auf Arstellung im Civildienst und der Uniform des Rbein. Fuß-Art. Regts. Nr. 8, der Abschied bewilligt. FaŒckler, Sec. Lt. vom Pion. Bat. Nr. 16, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Bats, Voigt, Pr. Lt. und Feldjäger vom Reitenden Feldjäger-Corps, ausge- scieden und zu den Offizieren der Landw. Jäger 2. Aufgebots, übergetreten, Gottschalck, Obéèrst a. D., zuleßt Commandeur des Bad. Train- Bats. Nr. 14, unter Ertbeilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des genannten Train-Bats., mit seiner Pension zur Disp. gestellt. v. Wulffen, Oberst-Lt. z. D., zulegt Major in der 5. Gend. Brig., mit seiner Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Ulan. Regts. Hennigs von Treffenfeld (Altmärk.) Nr. 16, der Abschied bewilligt.

Königlich Bayerische KÄrcmer.

Ernennungen, Beförderungen, Verseßungen. Im aktiven Heere. 18. April. v. Zwehbl, Endres, Hauptleute des Generalstabes, das Komriando zum Königl. Preuß. Großen Generalstabe, für ersteren bis Ende September 1892, für leßteren bis Ende September 1891, verlängert. Fasbender, Pr. Lt. des 9. Inf. Regts. Wrede, kommandirt zum Generalstabe, vom 1. Sep- tember 1. I. ab auf die Dauer eines Jabres zur Eisenbahnabtheilung des Königl. Preuß. Großen Generalstabes kommandirt.

29, Juli, Abelein, Hauptm. von der Fortifikation Ingol- ftadt, unter Enthebung vom Kommando zur Art. und Ingen. Schule, auf die erste Hauptmannséftelle im Eisenbahn-Bat. verseßt. Kuchler, Hauptm. und Adjut. bei der Insp. des Ingen. Corvs und der Festungen, unter Enthebung von dieser Funktion , als Lebrer zur Art. und Ingen. Schule kommandirt. Rotbamel, Pr. Lt. der Insp. des Ingen. Corps und der Festungen, zum Adjut. bei dieser Insp. ernannt.

1. August. v. Prielmayer Frhr. v. Priel, Major z. D., bisher Bezirks-Offizier, zum ersten Hülfs-Offizier, Ker y, Hauptm. z. D., bisher Kontrol-Offizier, zum Bezirks-Offizier, beide beim Bezirk3kommando 1. München ernannt.

8. August. Frhr. v. Shacky, Sec. Lt. des 6. Chev. Regts. Großfürst Konstantin Nikolajewitich, kommandirt zur Equitations- anstalt, unter Beurlaubung auf die Dauer eines Jahres à la suite des genannten Regts. gestellt.

10. August. Byschl, Pr. Lt. à la suite des 2. Fuß-Art. Bea umer Belaffung in diesem Verhältniß auf ein weiteres Jahr

eurlaudt.

Durch Verfügung der Inspektion des Ingenieur-Corps und der Festungen. Kuchler, Hauptm., zur Art. und Ingen. Schule kom- mandirt, bei der Fortifikation Ingolstadt, Bet el, Pr. Lt. der For- tifikation Ingolstadt, bei vorgenannter Inspektion, eingetheilt.

Vom Kommando zur Art. und Ingen. Schule zu ihren Truppen- theilen zurückbeordert: Aechter, Engelhardt, Sec. Lts. des 1. Pion. Bats, Köberle, Berthold, Reitmeyer, Sec. Lts. des 2. Pion. Bats.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 1. Auguft. Fuchs, Hauptm. und Battr. Chef im 4. Feld-Art. Regt. König, mit Persion und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, unter Verleihung des Charakters als Major, der Abschied bewilligt. Siry, Major z. D., von der Stelle des ersten Hülfs- Offiziers beim Bezirkskommando 1. München enthoben.

4. August. Musi, Major uxd Bats. Commandeur im 11, Inf. Regt. von der Tann, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, unter Verleihung des Charakters als Oberft-Lt., der Abschied bewilligt.

. August. v. Coulon, Hauptm. und Comp. Chef im 4. Inf. Regt. König Karl von Württemberg, mit Pension und mit der Er- laubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.

8. August. Clauß, Rittm. a. D., in die Kategorie der zur Disp. stehenden Offiziere eingereiht.

Im Beurlaubtenstande. 8. August. Sandhbolz (I. München), Pr. Lt. bei der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Volkert (Paffau), Diepold (Regensburg), Sec. Lts. bei der Landw Inf. 2. Aufgebots, S{oh1 (Zweibrücken), Sec. Lt. bei den Landw. Jägern 2. Aufgebots, Mer ck (Il. München), Sec. Lt. bei der Landw. Kav. 2. Aufgebots, Schwarz (Zweibrüdcken), Pr. Lt. bei der Landw. Feld- Art. 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Im Sanitätscorpys. 31. Juli. Dr. Riegel, Stabs- und Bats. Arzt des 18. Inf. Regts. Prinz Ludwig Ferdinand, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied be- willigt. Dr. Bedall, Assist. Arzt 2. Kl. im 2. Inf. Regt. Kron- prinz, Lorenz, Assift. Arzt 2. Kl. im 3. Feld-Art. Regt. Königin- Mutter, Dr. Teufel (Kizingen), Assist. Arzt 2. Kl. in der Ref, Dr. Attensamer (Würzburg), Assist. Arzt 2. Kl. in der Landw. 1, Aufgebots, zu Assist. Aerzten 1. Kl. befördert.

8. August. Dr. Wegele (Särtuieg) Assist. Arzt 1, Kl. von der Landw. 1. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Kaiserliche Marine.

Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen 2. Berlin, 12. Auguft. Frhr. v. Wangenheim, Pr. Lt. vom 1. See- Bat. und Adjutant bei dem Kommando der Marinestation der Ost- see, Ludendorff, Pr. L, vom 2, See-Bat., Behufs Uebertritts zur Armee, von der Marine-Inf. ausgeschbieden. Altritt, Pr. L, bisher vom Inf. Regt. Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30, mit seinem Patent bei der Marine-Inf., und zwar bei dem 1. See-Bat., angestellt. S sfeldt, Pr. Lt. vom 1. See-Bat., in das 2. See-Bat. verseßt.

Zwanugsversteigerungen land- und forftwirthschaftlicher Grundstücke. Auf Anregung das Landes-Dekonomie-Kollegiums werden

ntersuhungen über die land- und forst-

seit dem e gerungen in Preußen angestellt.

wirthschaftlihen Zwangsver]

öffentlicht . In ä ahr-Heft der rift des Königlich preußischen Statistishen Bureaus“ ang 1889 liegen jeßt die Ermittelungen auch über Feu hen Jahre vor. Diese Ermittelungen Zwangs Interesse, als sie sich auch auf die e

um ss rsachhen der

wangsversteigerungen erstrecken. Hierbei t es sih aber

lbstverständlih niht um Thatsachen, son nur um per- sönliche Urtheile der Landräthe und ihrer Vertrauensmänner. JZmmerhin wird sih au hieraus ein wenigstens annäherndes Bild von den Verhältnissen konftruiren lassen, welche während der leßten drei Jahre ländlihe Grundbesißer von ihrem Eigen- thum verdrängt haben.

Dies vorausgeschickt, entnehmen wir den Ermittelungen zunächst folgende Angaben. i

_ Im Fahre 1886/87 wurden in dem gesammten Staat 2979 lsand- und forstwirthschaftlihe Grundstücke mit einer Ge- sammtflähe von 110063 ba und einem Grundsteuerertrage von 983 458 F. subhastirt. Von diesen Grundstücken waren 670 unter 2 ha; 1182 von 2 bis 10 ha, 766 von 10 bis 50 ha und 361 von 50 und mehr ha groß; die erstgenannten umfaßten eine Fläche von insgesammt 873 ha, die zweiten eine Flähe von 5617 ha, die dritten“ eine Flähe von 17595 ha und die leßtgenanntén eine Flähe von 85978 ha.

In dem folgenden Jahre 1887/88 betrug die Zahl der subhastirten Grundstüde 2355 mit einem Flächen- inhalt von 81 681 ha und einem Grundsfteuer-Reinertrage von 690835 4/4 Von diesen Grundstücken waren 664 unter 2 ha. mit einem Qa von insgesammt 658 ha; 830 Grund- stüde von 2 ha bis 10 ha mit einem Flächeninhalt von ins- gesammt 4100 ha; 585 Grundstüde von 10 ha bis 50 ha mit einem Flächeninhalt von insgesammt 12662 ha, und 27 Grundstücke von 50 ba und darüber mit einem Flächen- inhalt von insgesammt 64 261 ha,

Jn dem dritten Jahre 1888/89 —, dem leßten der Ermittelung, wurden subhastirt 2446 Grundstücke mit 81 280 ha und 697 523 Á6 Grundsteuer-Reinertrag. Hiervon gehörten 622 der Größenklafse unter 2 ba mit einem Flächen- inhalt von insgesammt 623 ha an; 975 Grundstücke von 2 ba bis 10 ba mit 4770 ba Gesammtflähe; 563 Grund- stücke von 10 bis 50 ha mit 12780 ha Gejammtflähe und 286 Grundstücke von 50 ha und darüber mit 63107 ha Gesammtfläche.

Es geht hieraus hervor, daß in allen drei Jahren der größere, über den Umfang eines gewöhnlichen bäuerlihen Be- triebes hinausgehende Grundbesiß bei den Zwangsversteige- rungen nah seiner Flähe unverhältnißmäßig hoch betheiligt ist, und zwar entfallen auf die Betriebe von 10—50 ha in den drei Jahren 15,99 bezw. 15,50 und 15,72 Proz. der zwangsweise versteigerten Flähe und auf die Betriebe von 50 ha und darüber 78,12 bezw. 78,67 und 7764 Proz.

Was nun die Ursachen i D so sind diese in der Statistik in aht Gruppen getheilt : 1) s{lechte Lage der Land- wirthschaft; 2) Wucher und Uebervortheilung im Handel; 3) unzweckmäßige Erbregulirung; 4) Wirthschaftsunfälle und Naturereignisse; 5) Familienverhältnisse und Krankheit; 6) ge- schäftlihe Verhältnisse; 7) freiwillige ungünstige Uebernahme; 8) eigenes Verschulden. Es ist weiter gegliedert worden in alleinige und Mitursahen. Jndem wir diese Gliederung hier unberüdsihtigt lassen, theilen wir die Prozentsäße der Ursachen während der drei Jahre mit:

Auf die schlechte Lage der Landwirthschaft werden in dem ersten der gedahten drei Jahre von sämmtlichen Zwangsversteigerungen 6,04, im zweiten 5,85 und im dritten 6,01 Proz. zurückgeführt. : |

Auf Wucher und Uebervortheilung im Handel dementsprehend 3,05 bezw. 2,01 und 1,84 Proz.

Auf unzweckmäßige Erbregulirung 5,50 bez. 2,75 und 2,68 Proz. E

Auf Wirthschafts unfälle und Naturereignisse 6,19 bezw. 5,15 und 5,76 Proz.

Auf Familienverhältnisse und Krankheit 9,99 bezw. 11,66 und 12,52 Proz. L / 86 RA geshäftlihe Verhältnisse 6,65 bezw. 641 und 5,86 Proz. ,

Auf freiwillige ungünstige Uebernahme 19,97 bezw. 23,31 und 23,46 Proz.

Auf eigenes Verschulden 41,71 bezw. 4087 und 40,11 Proz. - : E

Es wird auf den ersten Blick auffallen, daß die s{hlechte Lage der Landwirthschaft einen so geringen, das eigene Ver- schulden einen so starken Prozentsaß der Ursachen der Zwangs- versteigerungen bildet. Die leßtere Ursahe ebenso wie die freiwillige ungünstige Uebernahme bilden, wenigftens nach dem Urtheil der Berichterstatter, den Hauptantheil an den Ursachen, die zu Zwangsversteigerungen führen. È

Wenn das „eigene Verschulden“ als Ursache der eas versteigerung überwiegt, so macht die „Zeitschrift des Statistischen Bureaus“ wohl mit Recht darauf aufmerksam, daß, wenn man daraus Son „auf die Tüchtigkeit des Grund- befißerstandes ziehen will, die absoluten Zahlen dieser Ursache nit mit der Gesammiziffer der Zwangsversteigerungen, son- dern mit der Gesammtzahl der landwirthschastlihen Grund- besizer verglichen werden müssen. Leßtere beträgt nah der Bel i von 1882: 1 232 168 Hauptbetriebe. Gegenüber dieser

ahl ist die Zahl der aus eigenem Vershulden zu Grunde gerihteten Besißer jährlich etwa 250 bis 280, soweit das eigene Verschulden alleinige Ursache ist, und etwa 1550, soweit dies als Mitursache vorkommt eine vershwindend kleine und legt für unseren ländlichen Grundbesißerfstand ficher kein \chlehtes, sondern eher ein rühmlihes Zeugniß ab. Das „eigene Verschulden“ (\{lechte Haus ng, Prozeßsuht, Trunksuht 2c.) findet sich in vier östlichen Provinzen sowie auch in Hessen - Nassau ziemli häufig, in den übrigen Gebieten nur selten, besonders wenig in Sthleswig-Holstein. Dagegen verdient hervorgehoben zu werden, daß das „eigene ulden“ bei dem fleineren Grundbefig stärker hervortritt, als bei dem großen. Diese

Ursache umfaßt bei den Besizern über 50 ba etwa nur 28 bis 30 Proz., bei den kleinsten aber 43 bis 48 Proz. aller ursä lichen Verhältnisse.

Mit der Uriane „schlechte Lage der Landwirths saft“ ist es umgekehrt: im Vergleih zur l der ursäh- lihen Verhältnisse üb tritt die te Lage der Landwirthschaft“ am bei der Be e von 50 ha und darüber auf und n E gleis mit Umfang des a etdenl6H surt “hel s se mad Be cic außero i y 5 Lage der dwirthshaft“ hierbei besonders stark mit-

S“ gewirkt haben; au die verhältnißmäßig Betheiligung des Parze , dessen Eigener so häufig auf den Neben- verdienst in Arbeit bei größeren Gütern angewiesen find, an wirthsbast zurügufühe 1 Fei Die Utsacde tonemt be: wi ren sein. e e-

i mene Se in allen drei Jahren ae L i lben E en öftli rovinzen vor; in den fünf westli ro- vinzen und in Hohenzollern ersheint im leßten Jahre diese Ursache kein einziges Mal als alleinige und nur 29 Mal als Mitursahe, in Ostpreußen dagegen 9 bezw. 49 Mal. dieser Provinz steigt der Antheil der „shlehten Lage der irthschaft“, welhe in den Berichten gewöhnlih auf s{lechte Preije der landwirthschaftli Hauptprodukte, oft au auf zu hohe Arbeitslöhne zurückgeführt wird, auf 7,27, in Brandenburg auf 9,39, in Westpreußen auf 9,53, in ommern auf 15,66 Proz. der Ursahen überhaupt. enn troßdem die „schlechte Lage der Landwirthschaft“ nur einen geringen Prozentsaß der Ursachen der Zwangs- versteigerungen (im Jahre 1888/89: 6,01 Proz.) darstellt, so ist zu berüdcksihtigen, daß ein Vermögensverfall sich in der Landwirthschaft im weiten Umfange auch vollziehen kann, ohne daß derselbe durch Zwangsversteigerung gewissermaßen besiegelt zu werden brauht. Es heißt in der „Zeitschrift“ hierüber : „Serade die wirthschaftlih und persönlih Tüchtigeren unter den verarmten und verarmenden Grundbesißern wissen fich häufig noch rechtzeitig durch Verkauf vor dem äußeren Zusammen- bru zu schüßen oder werden von den Gläubigern, namentlih bei ungünstigen Allgemeinverhältnissen, gutwillig im Besitz belassen, weil jene die Kosten einer eefolglosen Zwangs- versteigerung fürhten und von dem zeitigen Besißer hoffen, daß er bei einigermaßen günstigeren Umständen seinen Zins- verpflihtungen wieder nahkommen werde, während bei den „bösen“ Schuldnern diese Hoffnung und die darauf zu bauende Rücksicht fortfäll. So werden bei den Subhastationen die untüchtigeren Landwirthe immer ftark betheiligt sein, während bei unvershuldetem Vermögensverfall die Zwangsversteigung viel öfter vermieden oder doch weit länger hinausgeshoben werden kann.“ Aus diesen Erwägungen erklärt sih ebenso der starke Prozentsaß des eigenen Versculdens, wie der geringe „der s{chlechten Lage der Landwirthschaft“, obwohl leßtere troß der geringen Ziffer um so stärker ins Gewicht fällt, als unter ihr, wie wir g haben, gerade die größeren Besiter mit ihrer großen esißfläche gelitten haben. i j

Die Ursachen-Gruppe der „freiwilligen ungünstigen Uebernahme“ zerfällt in zwei Unterabtheilungen, nämlich: ungünstiger Kauf und Mangel an Mitteln zur Uebernahme. Lettere Ursache tritt bedeutend häufiger hervor. Der Versuch, mit geringen Mitteln zu Vielen, wird den Landwirthen häufiger verderblih, als eine Täuschung über den Werth des Grundstücks. Von den anderen Ursachen fallen bei den Zwangs- versteigerungen nur noch Familienverhältnisse und Krankheit ins Gewicht. Am seltensten, und immer mehr abnehmend, tritt der Wudther als Ursache zu Zwangsversteigerungen auf. Weitaus am häufigsten ersheint er nach der gedahten Statistik in Hessen-Nafsau, vorzugsweise der kleinen und mittleren bäuer- lihen Bevölkerung gegenüber; demnächst tritt er in nennens- werthem Umfange meist nur noch in der Rheinprovinz und in den östlihen Grenzprovinzen auf.

Aus den statistishen Ermittelungen über die Zwangsver- steigerung und den Angaben über die Ursachen zieht die G eitshrift des Stat. Bur.“ s\{ließlich folgende Schluß- olgerung:

: „Die Landwirthschaft und damit der Grundbesiz hat namentlich in den östlihen Landestheilen vielfach mit un- günstigen Allgemeinverhältnissen zu kämpfen; doch haben fi die bisherigen Besißer vorläufig noch ihrer Hauptmasse nah in ihrem Eigenthuk | behauptet, da auch persönlihes Miß- geshick oder Vershulden im Vergleiche zur Gesammtzahl der Grundbefißer nur selten zu Zwangsversteigerungen geführt aben. So werden denn, wenn nit die „]chlechte Lage“ zu ehr andauert oder sich verschärft, glücklicher Weise überwiegend noch dieselben Familien und Personen, welhe unter un- günstigen Verhältnissen für die Landwirthschaft gelitten haben, auch wiederum diejenigen sein, welhe von einer etwaigen Besserung derselben Vortheil ziehen und so die früheren Ver- luste wieder wett machen können.“

Geographisher Monatsbericht. Auf Grund von Dr. A. Petermann's Mittheilungen. (Geshlofsen am 26. Juli 1890.)

Europa.

Deutschland. Lawinen im Riesengebirge. Seiner öbe entsprehend, zeigt das Riesengebirge die Ersbeinung der Lawinen- älle in viel größerm Maße als die andern deutshen Mittelgebirge ; das Riesengebirge trägt au darin subalvinen Charakter. Hinreichend ausgedehnte Gebiete liegen jenseit des Waldgebieis in s{chneerei@&en, kablen oder bôchstens mit Knieholz (Legföhren) bedeckten Regionen, in welche gleibzeitig große Untershiede der Bodengestalt fallen. Fels- wände von fteilen Formen erbeben \ich bis nahe an 200 m über die unterhalb des Hauptkammes liegenden eme. in deren Tiefe kleine Seen ruhen. Auf ihren obern Rändern sammeln \ich allwinterlih große Schneemafsen, deren Ränder in „Schneeschilden“ und „S(chnee- britten* die Schneewächten der Alpen nachahmen. Von ihnen be- sonders fallen Lawinen im Winter und Frübling, sind aber auh in andern Theilen des Gebirges keine Seltenheit. Dr. Regell bat eine ganze Reibe von Lawinenfällen beschrieben. Natürlich sind hauptsäblih diejenigen, welhe von verderblihen Wirkungen auf Wald, Woknstätten oder Menschenleben begleitet waren, in der Er- innerung oder Aufzeichnung erbalten. Ganz wie in den Alpen ift hier au der Lawinenfall keine willkürlih da oder dort auftretende Erschei- nung; fondern gesezmäßig wie andere Erscheinungen der ¿Hiyrograpbie des festen Wassers“ bewegen sih auch die Lawinen des Riesengebirges (Lawinenbahnen). Eigenthümlihe Wirkungen erzeugen die Lawinen, wenn fie in die eisbedeckten Seen stürzen, deren bis meterdicke Eis- dee sie krachend zerberften, sodaß CEisftücke über eine halbe Stunde weit weggeshleudert werden. Auch Lageveränderungen \{hwerer Stein- massen, gewaltiger Granitblôcke vermögen sie zu Stande zu bringen. Sicerlich wird er Gegenstand noch öfter die Aufmerksamkeit der Erforsher des Riesengebirges its en.

en. Vorder-Asien. Eine größere Forschungstour durch Klein-Asien hat der berühmte englishe Arhäolog W. M. Rams, in Begleitung von D. G. arth angetreten. Für die Kenntniß der Topograpbie der Halbinsel verspricht dieselbe bedeutende Erfolge. Beabsichtigt wird die weitere Grforschung Pisidiens, des östlichen Theils von Cappadocien und des iets von Klein-Armenien, in erfter Linie, um die britishen Denkmäler zu untersuchen und das alte rômische Straßennetz festzustellen. Zu dein Zinente wird Professor Ramfay von Smyrna aus Pisidien und Jsaurien durchwandern und dann den Anti-Taurus in verschiedenen Richtungen kreuzen, um ih

. widelungen wurde die Reise mebrfaŸ unterbrochen.

darauf nah einem Hafen am Schwarzen Meere zu wenden oder auf einer nördlihern Route nah Smyrna zurückzukebren.

Kaukasus. Im fsüdlihen Transkaukasien hat G. Radde in Begleitung des Geologen Valentin eine Tour aus3geführt. welhe nah Erfteigung des 12 000 Fuß (= 3500 m) hoben Kapudsbich am 10./22. Juli in Karabagh enden sollte. Ende Au d. I. tritt Dr. G. Radde als Begleiter des Großiürsten Alexander Michailowitsch auf der Kaiserlihen Yacht „Thamara* eine mehr- monatliche Reise na Oft-Indien und dem Indischen Archipel an.

Nah vorläufigen Mittheilungen ift die Expedition zur Feststellung des Sicksals der im Jahre 1888 im centralen Kaukasus verunglückten Alpiniften Donkin und Fox recht erfolgreiG gewesen, wie Dr. W. Fresbfield jeßt berihtet: Donkin und Fox waren bei dem Versuch, den Dytau von 8. ber zu besteigen, mit ihren beiden Führern ab- gestürzt und umgekommen; dieses Schicksal ift wenigstens der einzige zulässige Schluß, welcher aus der Beschaffenheit ihres leßten, von

reshfield aufgefundenen Lagerplazes und ihrer dort zurückgelafenen usrüftung gezogen werden kann.

Nach den Ergebnissen der Aufnahmen von Kapt. Jukof und Bogdanoff sind die böchften Gipfel des centralen Kaukasus: Koshtantau 17053 F. (5198 m), Sékara 17036 F. (5192 m), Dyéótau 16 880 F. (5145 m), Janga 16 660 F. (5078 m), Misirgitau 16 408 F. (5090 m). Katuintau 16297 F. (4967 m), Gestola 15 947 F. (4860 m), Ulluanz Baschi 15 351 F. (4678 m), ‘Tiktingen 15 134 F. (4612 m). (Proc. R. Geogr. Soc. London 1890, S. 257).

Iran. Die geologische orschungs8reise durch Af- ghaniftan, vollführt im Juli v. J. von Dr. L. C. Griesbach, batte in erfter Linie die Untersuhung der mineralishen Schätze des Landes binsihtlih ihres Abbauwertbes zum Zwecke. Dur politisde Ver- h Griesba be- reiste das Loyar-Thal, Kburd Kabul-Thal, Ober-Wardak, Chorkh, Kharwár, Zanakbhán, Ghazni und untersuchte die Kupferlager, Gisen- und Bleiminen und die Silbermine bei Ghasni. Das ganze obere Surkhab-Thal in der Nähe von Doáb-i-Mékhzari bis nahe Dahana Iskar ftellte sich als ein ununterbrochenes mättiges Koblenbecken heraus, mit zablreihen starken Adern guter triassisher und rhaetischer Kohle. Für die Erschließung Afghaniftans find diese Entdeckungen von unabsehbarer Tragweite (Rec. Geol. Surv. India 1890, S. 8.)

Central-Asien. Ueber Touren in Gebieten, welhe bisber Europäern noch vers{chlofsen sind, bat Oberst-Lieutenant G. Strabam mehrere Berichte von indishen Feldmefsern und Reisenden veröffent- liht. Es sind Berichte des Lama Serap Gyatsho, des bekannten Feldmefsers Kinthup, dem wir die Kenntniß des Tsangpo-Laufes von Gyala Sindong bis Onlet und damit den mittelbaren Nahweis von der Identität des Tsangvo und Dikong verdanken; des Lama U. G. über Fors{hungen am Mittellauf des Tsangpo und seine Aufnahme des großen Palti-Sees oder Yamdok-tso u. A. Alle früheren For- shungen sind berüdsichtigt, sodaß der gegenwärtige Standpunkt unserer Kenntniß gezeigt und zugleih ein Fingerzeig gegeben wird, wo die Forichung weiter anzugreifen hat. i

Kapt. Grombtshewski bat seine Erforshung des Pamirgebietes abgebroten und sh nach Often gewendet, um im westlichen Tibet Aufnahmen ¿u mahen. Am 10./22, März traf er in Chotan ein, reiste Oberst Pjewzow bis zur Oase Nija na, ging bis Kiria zurück und

begann von dem Dorfe Polu aus seinen Vormarsh na Tibet. Doch

shon bier begegnete er einem entshlofsenen Widerstande der chinesi- shen Behörden und Truppen. G. brach s{ließlich die Verhandlungen ab und rüdckte am 5./17. Mai, unbekümmert um das Verbot der Chinesen, nur mit wenigen Leuten, ohne Proviantvorräthe, in das verbotene Land ein, entschlossen, sein Leben für die Ausführung seines Planes einzuseßen. (Journ. St. Pétersbourg, 10./22, Juli.)

Prinz Henri von Orléans und sein Begleiter H. Bonvalot find am 17. Norember 1889 von Ts\charkalik im Westen des Lob-nor nah

Süden aufgebrochen und haben auf einem von Przewalskij’s und

Carey’s Route abweihenden Wege den Altyn-tag und die südliche Vorkette Tshamen-tay überstiegen. Nach der leßten Nachricht standen sie im Begriff, von Amban-As{chkan-Dawan am Südabhange des Tschamen-tag in direkt südliher Richtung nach Tibet vorzudringen. Laut telegraphisher Meldung find die beiden Reisenden glücklicch in Tatsienlu angekommen. Freilich ist aus der Depesche nit zu er- sehen, ob sie in der That als die ersten Europäer ganz Tibet durch- kreuzen tonnten.

Indischer ArHipel. Das Ziel der Reise, welhe Prof. M. Weber in Amsterdam, theilweise gemeinshaftlich mit Prof. A. Wich- mann in Utrecht, in Niederländis{-Indien unternommen, war Flores und Celebes. Zuvor reiste Prof. Weber jedoch nach Sumatra und sammelte hier reihes Material für den zoologishen Antheil der Expedition. Wichtig sind seine Sen in Bezug auf die Fauna der Kraterseen auf umatra, weil man noh immer über den Ursprung derselben im Dunkeln war. Einige dieser Seen enthalten manhe marine Thiere. Die niederen Seen. sollen nach Weber ehemals mit dem Meere verbunden gewesen sein. Auf Flores und Celebes besuchte der Reisende Gegenden, die vor ihm noch nie ein Naturforscher betreten, und stellte da Untersuhungen an über die Grenzlinie zwischen der indishen und auftralischen Fauna.

British-Nord-Borneo im Jahre 1889. Eine günstige Prognose ward Anfang 1889 diesem jüngsten Staatengebilde Borneos

estellt. Sie bewahrheitete sich. Auf allen Gebieten if ein großer ortsritt zu verzeihnen. In politisher Beziehung ift hervorzuheben die Annahme des englishen Protektorates Seitens aller Staaten Nord-Borneos und die Uebernahme der Leitung der Insel Labuan dur den Gourerneur von Britis{-Nord-Borneo. Das Staatsgebiet wurde erweitert durch Einverleibung des Staates Padas Darnit,- früher Zufluchtsort aller Mifsethäter. Außerdem stehen roch Gebietsvergrößerungen durch Ankauf einiger kleiner S daete in Auésiht, wodurh die Grenzen von Britisch- ord-Borneo abgerundet werden. Die Tabackplantagen nehmen einen großen Aufschwung. Sehr erbeblih ift auch die Ausfuhr von Nutholz gestiegen. Das Goldshürfen wird eifrig fortgeseßt. Gute Kohle wurde am Sunyei Bongajah gefunden. Auch betreffs der Swiffabrtsverbindung if “ein Fortschritt zu verzeichnen: außer der regelmäßigen Linie zwishen Singapore, Nord - Borneo und Sulu, durch 7 Dampfer unterhalten, und den zahl- reihen Lokal-Dampfera zur Vermittelung des Verkehrs zwischen den einzelnen Stationen und auf den größeren Flüfsen wurde au eine zweiwöhentlihe Dampferverbindung mit Hongkong errichtet. Die Muwvandating von cinesishen Arbeitern betrug einige Tausend, die von Malaien bloß wenige Hundert. Den ungeheuren Aufs{chwung in Britisch-Nord-Borneo deuten folgende Zablen an: 1883: Einnahmen 76147. Ausgaben 278 863, Import 428889, Erxport 159 127 Doll. 1889: Einnahmen 380 000, Ausgaben 178 000, Import 1500 Aci ? Export 800 000 Doll. rika.

Congogebiet. Crampel, der durch die Erforshung des Hinter- [landes von Gabun bekannt gewordene französishe Forscher, bat so- eben eine neue Reise angetreten, deren glüdckl Ausführung außer- ordentli wihtige Aufschlüfse verspriht. Vom nördlichen Bogen des Ubangi oder Uelle will Crampel über Land nah dem Shari vordringen und den Fluß bis zur Einmündung in den Tsad-See verfolgen. Den Rückweg will er quer durch die Sahara nach Algier einschlagen. In geographisher Beziehung wird er durch diese Reise das Problem der Grenze zwishen Tsad-Becken und Congogebiet lösen und den leßten größeren unbekannten Raum auf der Karte ausfüllen. Wichtigere Grgeb- nifse au dürften in politisher Beziehung zu erwarten sein. Crampel scheint dazu ausersehen zu sein, den Traum eines kolonialen Frank- reihs vom Mittelmeer bis zum Congo zu verwirklichen.

Die lange erwünshte Verbindung zwishen dem mittleren Congo und dem Uelle, wodur zuglei eine Verbindung der vom Nil und von der Westküste her nah N Tbaierii vorgerückten Aufnahmen erzielt wor- den ift, wurde kurz naheinander von den Offizieren des Congoftaates, Kapt. Roget und Kapt. Becker, hergestellt. Ersterer von Itimbi aus und erreihte den Uelle wenig oberhalb von Dr. er's fernstem

bei Ali Kobbos Seriba. Roget gründete hier eine Station r den -Congoftaat und ließ einen Lieutenant mit einer kleinen Be-

fazung zurück. Kapt. Beer überschritt den Lulu, nördlichen Zufluß des untern Aruwimi, dann den Loika oder Itimbiri von Grenfell, identisch mit Rubi oder Lub. Zwischen dem Aruwimi und Rubi marschirte B. dur dihten Urwald, weiter nach Norden bis jenseits D war der Bestand lihter. Der Uelle hatte eine Breite von

m.

Eine neue Forshungsreise in das Quellgebiet des Congo ift dem durch seine Fahrten auf südlihen Congotributären bekannten Alex. Delcommune aufgetragen worden mit der Aufgabe, die noch nit verfolgten Strecken der beiden Quellflüfse Lualaba und Luapula fefst- zustellen und aufzunehmen, dabei nebenber au die Existenz des Lanji- Sees, in welchem beide Quellflüfse nebst dem Lukuga, dem Abfluß des Tanganika, \ich vereinigen sollen nachzuweisen. Delcommune wird auf dem von ihm selbft zuerst verfolgten Lomami bis zur neuen Station des Congoftaates aufwärts fahren und dann den Mars zu Lande fortsetzen.

Ost-Afrika. Der Sultan von Aufsa erkennt durch den am 9. Dezember 1888 in Adele Pubo abges{lofenen, am 13. November 1889 in Monza ratifizirten Vertrag das italienishe Protektorat über Auffa an. Als unmittelbare italienische Besißung ist die Danakil- Küste von Hamfilah im Norden bis Ras Dumeira im Süden feftacscat: Einen Ausflug in das Somalilánd bgt im April 1890 der italienische Kapitän Baudi di Verme von Berbera aus unternommen, auf welhem er, der Route der Gebrüder James folgend, bis Burao im Gebiete der Musra Arri gelangte.

Dr. Peters is am 18. Juli woblbehalten in Sansibar ange- kommen und bat bereits am näâchften Tage die Rückreise nah Europa angetreten. Die deutsche Emin-Pasha-Erpedition ift damit zu einem glüdckliheren Ausgang geführt worden, als nah den Swwierigkeiten, mit welchen sie von Anfang an zu kämpfen hatte, er- wartet wurde. Ueber die geograpbisben Ergebnisse dieses Zuges, welcher mit großer Entschlofsenbeit, zeitweis sogar mit Tollkü! nheit dur{geführt worden ift, geben Dr. Peter's Briefe („Kolonialzeitung“ 1890, S. 14) noch nicht ausreihenden Aufs{luß.

Süd-Afrika. Einen Streifzug nach dem Ngami-See hat Hauptmann K. von François von Hoabanas im Damaraland aus unternommen. Er ift also der erfte “Rae der diesen jegt dem englishen Schußgebiet überwiesenen See besucht hat.

Amerika.

Der Panama- Kanal. Es ftellt sich immer mehr heraus, daß es unmögli sei, den Kanal innerhalb der vorgeschriebenen Frist zu vollenden. Diese Frist läuft im Januar 1893 ab. Die Regierung kann dieselbe auf weitere se{s Jahre verlängern, wenn „force majeure die Arbeit unterbroßen hat und über ein Drittel des Kanals nah zwölf Jahren vollendet ist. Gegenwärtig bewegen zwei Fragen alle Betheiligten : Was wird die Vollendung des Panama-Kanals kosten ? Wie boch werden die Einnabmen von demselben sein können ? Die Antwort bleibt ganz der Zukunft anheimgestellt.

Alaska. Eine Forsungsreise in dem Grenzgebiete von Alaska und Canada unternimmt gegenwärtig mit Unterstützung der Londoner Geogr. Gesellshaft der durch die versuhte Besteigung des Elias- Berges bekannt gewordene Reisende Seton Karr. Namentlih beab- sichtigt er festzustellen, ob in diesem noch niht betretenen Gebiete Berge von bedeutender Höbe vorhanden sind.

Handel und Gewerbe.

Berlin, 15. Auguft. (Amtliche Preisfeftftellung für Butter, xäse und Schmalz.) Butter: Hof- und Genofsen- schaftsbutter Ia. 97—100 #, Ta. 94—9% A, Ila. —,— , do. abfallende 80 —90 #, Land-, Preußishe 72—75 #4, Neßzbrücher 70—73 #, Pommerjhe 70—73 4, Polnishe 72—75 #4, Bayerische Sennbutter —,— #, do. Landbutter —,— #, Shles. 72—75 H, Galizishe 67—70 Margarine 40—70 # Käse: S{hweizer, Emmenthaler 93—98 4, Bayerisher 75—80 4, do. Oft- und West- preußischer, Ia. 75—80 Æ, do. Ia. 6—70 # Holländer 80—90 Æ, Limburger 42—48 „#, Quadratmagerkäse 15—27 #4 Schmalz: Prima Western 17 9% Ta. 40,50 #, reines, in Deutsh- land raffinirt 44,90—47,56 4, Berliner Bratensbhmalz 48,50—50,50 4A Fett, in Amerika raffinirt 39,00 #, in Deutsch{land raffinirt 42,50—44,50 „K Tendenz: Butter: Bei angenehmerem Geschäft konuten Preise erböbt werden. S{chmalz: unverändert, Anfang der Woche höber, Schluß matter.

In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsratbs der National - bank für Deutschland wurde Seitens der Direktion der Ab- \{luß pro I. Semester 1890 vorgelegt. Gleichzeitig wurde der bis- berige Syndikus der Bank, Hr. Regierungs-Rath a. D. Dr. jur. Ernft Magnus zum Mitgliede der Direktion gewählt.

Das „Gewerdbeblatt für das Großherzogthum

essen“, Zeitschrift des Landesgewerbvereins, bat in der Nr. 33 von 890 folgenden Inhalt : Bekanntmatbung, betreffend Ausftellung von Zeihnungen und S@ülerarbeiten aus Handwerkerschulen des Groß- berzogthums Hessen zu Heppenheim a. d. B. vom 17.—31. August d. I. Zu unjerer Abbildung. Die Anlauffarben der Metalle. Entscheidungen des Reichsversiherungsamts. Verschiedene Mit- theilungen. Patente von im Großherzogthum Hessen wohnenden Er- findern. Flie}en-Wanddekoration. Literatur. Stickerei-Monogramm. Stickereibubstaben. Der Formenshaß. Karmarsh? und Heeren's technishes Wörterbuch. „Säulen und Träger“, Tabellen über die Tragfähigkeit eiserner Säulen und Träger. Leitfaden zum -Selbst- unterriht in der Kunstbügelei, Stärkebereitung, Brillantglanzbügelei und Vorhang- Appretur.

Aachen, 15. August. (W.T. B) Der Verwaltungsrath des Eshweiler Bergwerks-Vereins \{chlägt die Vertheilung einer Dividende von 10 %%% vor.

Leipzig, 15. Auguft. (W. T. B) Kammzug-Termin- bandel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 4,90 #, pr. September 4,90 #, pr. Oktober 4,90 „4, pr. vember 4,877 4, pr. Dezember 4,85 Æ, pr. Januar 4,77} , pr. gg epruar 4,75 M, pr. März 4,70 #, pr. April 4,70 #, pr. Mai 4,70 4. Umsag 155 000 kg. Rubig. f :

London, 15. August. (W. T. B.) An der Küfte 1 Weizen- ladung angeboten.

Manchester, 15. August. (W. T. B.) 12r Water Taylor 7, 30r Water Taylor 94, 20r Water Leigh 8#, 30r Water Clayton 32r Mock Brooke 9}, 40r Mayoll 97, 40r Medio Wilkinson 11, 32r Warpcops Lees 83, 36r Warpcops Rowland 94, 40r Double Weston 10%, 60r Double courante Qualität 134, 32“ 116 yds 16 x 16 grey Fre aus 32r/46r 180. Feft. :

lasgow, 15. Auguft. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 676 260 Tons gegen 1 021 990 Tons im vorigen re. E O

Die Zahl der im Betriebe befindlihen Hochöfen beträgt 78 gegen 81 im vorigen Jahre. :

St. Petersburg, 15. Angust. (W. T. B.) Naeh einer heute veröffentlihten Verordnung des Finanz-Ministers sind bei verspäteter Abführung der von den Eisenbahn-Gesellshaften an die Krone zu leistenden Zablungen den säumigen Gesellschaften drei Prozent Zinsen in Rechnung zu bringen.

New-BVork, 15. August. (W. T. B) (Meldung des Reuter'’shen Bureaus). Es verlautet, in Baltimore habe fih ein Kaffeesyndikat mit einem Kapital von 5 Mill. Dollars gebildet. Dasfelbe beabsichtige den Kaffee direkt von den Pflanzern anzukaufen, den Preis feftzuftellen, die Waare den nordamerikanishen Geschäfts- häusern abzuliefern und die Ginführungsagenten zu beseitigen.

Baumwollen-Wochenbericht. Zufuhren in Unions8- Lin 4000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 8000

usfuhr nach dem Kontinent Ballen. Vorrath 52 000 Ballen.