1890 / 201 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 Aug 1890 18:00:01 GMT) scan diff

ei

2 ivoli rühren si heute viele Hunderte Hände, um die R acaonts für die große Märk \he Handelspflanzen- Ausstellung zu vollenden, welhe die seit 48 Jahren hier segens- rei wirkende Gartenbau-Gejellshaft morgen eröffnen wird. Die Aus- tellung bietet den ersten größeren Versu dar, ein Gesammtbild des märkischen Gartenbaues zu geben. Kann die Sau als eine provinzielle Veranstaltung sich auh nicht mit der großen internationalen Aus- stellung dieses Frühjahrs messen, so ist sie do immerhin auch für das Laienpublikum ungemein sehenswerth und bildet in ihrer reizvollen Anordnung eine Schaustellung, die gewiß viele Besucher anlocken wird. Die Ausstellung nimmt den großen Saal und das ganze Plateau von

Tivoli ein.

Neu und von Bedeutung ist, wie die „Voss. Ztg.“ schreibt, die von der Postverwaltung getroffene Einrichtung, dur welche es jedem an der Fernsprechleitung Angeschlofsenen ermöalicht ift, e Nachtzeit die Polizei und Feuerwehr anzurufen. ie Neuerung besteht darin, daß die Postverwaltung auf Antrag und Kosten des Inhabers eines Fernsprechers an dem Apparat einen [9e genannten Umschalter anbringen läßt, vermittels, dessen der gewünschte Anschluß erreiht werden kaun. Die ganze Einrichtung erfordert einen Kostenaufwand von kaum 10 M

eber die S{wierigkeiten in der Bauausführung der Wasser - Aa am Mad le damm bemerkt die „Bauzeitung* : Wegen der örtliden Verhältnisse und der Nothwendigkeit, den Verkehr in vollem Umfange aufrecht zu erhalten, müsse die Bauauéführung in allen Theilen eine \tückweise sein. Vom Mütlendamm müsse zunä die nördliche Hälfte hergestellt werden. Zu diesen Zweck ist oberhalb des zukünftigen großen Gerinnes eine hölzerne Nothbrücke angelegt, von welcher nach dem Molfenmarkt zu die Straße wieder in die aite Lage ein- \ck@wenkt. Es konnten nun die alten Gerinne hier im Schuße von Fangedämmen abgebrochen und die nördliche Hälfte der Brücke hergestellt werden. Ausgeführt is der Abbruch der Gerinne. Die westliche Gerinnemauer is ebenfalls hergestellt. Schwierigkeiten machten bei der Ausführung der Arbeiten die zahllosen im Boden steckenten Pfäble, Findlinge, Steinshüttungen u. s: w. An Stelle des Müblenweges ist eine Nothbrücke über das große Gerinne hergestellt. Gleichzeitig tührt der Staat den mittleren Séleusentheil zwischen Mühlendamm und Mühlenweg aus. Die Spundwände sind gerammt, es ist gebaggert und die Grundpfähle werden einge\chlagen. Nach Abbruch der Eckhäuser am Mühlendamm kann der über der zukünftigen Sleuse liegende Straßentheil soweit stromauf verschoben werden, als die nördliche Hälfte der Schleusenmauern vom Staat ausgeführt werden kann. Die Straße wird nun auf diese Hälfte zurüd- verlegt und das Oberhaupt der Swlecuse kann ausgeführt werden. Inzwischen sind auch die nördlichen Hälften der großen und kleinen Gerinnebrüdcken fertig gestellt, so daß der gesammte Verkehr über diese Hälfte binweg geleitet und die südliche Hälfte in Angriff genommen werden kann Die Fisherbrücke wird während des Abbruchs des oberen Theiles der Mittelgerinne für den Wagenverkchr auf kurze Zeit gesperrt, während die eine Hälfte der neuen Brücke neben der alten ohne Verkehrsstörungen erbaut werden und der Verkehr sodann über diese geleitet werden kann. Die Mühlenwegbrücke wird na Fertigstellung des Mühler dammes, der dann beide Pferdebahngeleise

und den gesammten Durchgangéêverkehr auf fich nimmt, gesperrt und

neu bergestellt.

Das Kuratorium der kaufmännischen Fortbildungs- \ Suben zu Berlin hält am Freitag, 22. August cr., Abends 8 Ühr, - eine Sigzung im Hotel „Norddeutscher Hof“, Mohrenstr. 20.

Charlottenbrunn, 17. August. Heute fand die Enthüllung des Kaiser Friedrih-Denkmals im Karlshain statt. Der efiplay war mit Flaggenmasten und Laubgewinden rei ges{chmüdt. awdem die Festtheilnehmer Aufstellung genommen, wurde die Feier durch den gemeinschaftlihen Gesang eines von Pastor Biehler ge- dihteten Festliedes eröffnet. Darauf betrat der Pastor die Redner- tribüne und bielt die Wéiberede, der die Inschrift des Denkmals „Kaiser Friedri dem Vielgeliebten* zu Grunde lag. Unter dem Donner einer Geschüßsalve und dem Präsentiren der Vereine fiel die Hülle von dem Denkmal, von dem des verewigten Kaisers Bildniß, goldig von der Sonne beleuchtet, herniederglänzte. Mit Begeisterung wurde ein auf Se. Majestät den Kaiser Wilhelm Il. auêgebrahtes HoH aufgenommen, woran sich der Gesang der Nationalhymne ansch{loß. Zu gleicher Zeit waren sowohl an Se. Majestät den Kaiser, wie aud an Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich nah Narwa bez. Athen Telegramme aufgegeben worden.

Xap elern (Kreis Rinteln), 19. August. Auch hier ist die eb Bisher \ind, der „Magdeb. Ztg.“ Ba R/S Be E T Todes r itaesteu worden,

Im weiteren Verlaufe der gestrigen

Halle, 20. August. Vereins

Sißung der XXX1. Hauptversammlung des

Deutscher Jaugenieure berihtet Hr. Th. Peters über die von

uptversammlung beschlossene Herausgabe eines Literaturverzeihnisses, sowie über die in Sachen der technischen Mittelschule . vorgenommenen Schritte. Hr. Profe#sor Ba- Stuttgart referirte über den Antrag, betr. die Rauchbelästigung in großenStädten, und empfahl den Antrag des Gesammtvorstandes, zwei Preisausschreiben zu erlassen, das eine bezügli der Dampfkessel- feuerungen, das andere be;üglich der Feuerungen in der Haushaltung und im Kleingewerbe. Der Antrag wurde angenommen und für jede der Preisaufgaben 3000 G und für Zeichnungen bis zu je 1000 bewilligt. Ferner bewilligte die Versammlung jährli 3000 # auf die Dauer von 6 Jahren als Zuschuß zu den Kosten der Umwand- lung der Kölner Maschinenbauschule (Abtheilung A der - städtischen achscule zu Köln) in eine tebnische Mittelshule. Für die nächste E wurden Düsseldorf und Duisburg als Ver- sammlungsorte gewählt.! i; A j

Die beutige um 8 Uhr beginnende Vereinsfißung war zunähst der Erledigung des Restes der Vereinsangelegenheiten vom vorigen Tage gewidmet. Die Recchnungsvorlage für das Jahr 1891 wurde nach dem Ba des Gesammtvorstandes genehmigt. Hierbei wurden auch 600 # für die Einrichtung einer Geschäftsstube des Vereins Deutscher Ingenieure bei der elektrotehnishen Aus- stellung in Frankfurt a. M. bewilligt. ;

Alsdann folgte der Vortrag des Hrn. P. Nöfselt über die Maschinen im Bergwerks- und Hüttenbetrieb der Mansfeld\hen Gewerkschaft. Wie „W. T. B.* meldet, ist heute von dem Verein auf der verlafsenen Schachthalde bei Hettstedt ein Denkmal zur Erinnerung an die daselbst auf- estellte erste deutshe Dampfmaschine eingeweiht, Vom Borstande des Vereins wurde dabei an Se. Majestät den Kaiser folgendes Telegramm abgesandt: / .

„Hundert Jahre mußten vergehen, bis die Dampfmaschine, eine deutshe Erfindung Papin's, dur Ew. Majestät großen Vorfahren der deutscen Industrie . dienstbar gemaht wurde. An derselben Stelle, wo am 23. August 1785 auf dem König Friedrih-Schacht bei Hettstedt im Manéfelder Revier auf Befehl Sr. Majestät des Königs Friedrid 11. eine Dampfmaschine in Gang gescht wurde, welche aus deutshem Material, von deutschen Arbeitern gefertigt, zum ersten Male in Deutsch- land ihre bohe Vedeutung für die Technik erwies, if der Verein Deutscher Ingenieure versammelt, um nach aber hundert Jabren ein Denkmal zur Erinnerung an dieses Ereigniß, an die weit- blickende Fürsorge des großen Königs einzuweihen, und huldigt Ss E als dem Schirmherrn deutsher Wissenschaft und Techn.k.°

der vorjährigen

Wien, 20. August. An den Bürgermeister der Stadt Wien gelangte, wie der „N. Pr. Ztg.“ mitgetheilt wird, heute folgendes Telegramm aus Narwa: „Se. Majestät der Kaiser lassen für den Huldigungsgruß des vierten allgemeinen deutschen Sängerbundesfestes bestens tanken. von Lucanus, Geheimer

Kabinets-Rath.“

Wien, 20. August. „W. T. B." meldet: Nach hier ein- gegangenen Nachrichten aus Friedland in Mähren sind daselbst die Kirwe und 22 Häuser durh eine Feuersbrunst zerstört worden. Ein Verlust an Menschenleben ist niht zu beklagen.

Paris, 20. August. Als erste Unterstützung der dur den Cyclon Heimgesuhten in Dreux hat der Minister des eo dem dortigen Unter-Präfekten den Betrag von 100900 Fr. übersendet.

St. Petersburg, 20. August. Aus Nishnij Nowgorod wird der „Voss. Ztg.“ gemeldet: Unweit der Stadt gerieth der Pafsagier- dampfér „Gregor“ mit 102 Personen, größtentheils Kaufleuten, an Bord, Nacts- in Brand und wurde total vernichtet. Slastrunkene Reisende sprangen ershreckt ins Wasser, wobei ein großer Theil ertrank. Der Schaden an Waaren ist sehr be- deutend. Die ganze Post ist verbrannt.

„einem furchtbaren

N

nre Le oon D Colle Vi BAtdo lbe Liter Meacar

güfien und heftigem Schneefall bestiegen. Für die nächste Zeit

nad den „N, M von der hoben Frau, nene Gletsier: und Hod, enommen. i

Gebirasfeft mit Beleuctung der 2 ie des Thals zu Ehren

der Königin vor.

‘Ber n, 20. August. Gestern Abend gegen 9 Uhr wurde laut Melis des „W. p das Jouxthal im Kanton Waadt von Sturmwind heimgefuhßt. In Brafsus Häusern die Bedahungen und die oberen Stockwerke zerstört, in Le Sentier sind über 100 Häuser beschädigt, einige sogar gänzlih zer- trümmert; die Waldungen sind auf eine Strecke von 20 km hin und in einer Breite von 200m wie hinwegrasirt; hunderte Ln E eren sind getödtet; die telegraphishe Verbindung ift unterbr

Brunnen. Ein reuer Unglücksfall beim Bergsteigen wird aus dem Maderanerthal gemeldet. Der Engländer Cornish verunglückte am leßten Sonnabend bei einer führerlosen Besteigung: des Tüssistockes mit einem Freunde beim Abstieg und blieb auf der Stelle todt. Am Sonntag ging eine Expedition mit einem Arzt zur Abholung der Leiche ab. *

New- Yor?ê, 20. Augufk. Nach weiteren Meldungen aus: Quincy sind bei dem bereits gestern von „W. T. B.“ gemeldeten Eisenbahnunfall 20 Personen getödtet und 30 verleßt worden, Die Zahl der dur den Taifun in Wilkesbarre (Pennsylvanien) Getödteten beträgt 11, der Schwerverleßten 33. 400 Gebäude wurden zer ft ört.

sind an etwa 50

Nach Schluß der Nedaktion eingegangene Depeschen. *

Sigmaringen, 21. August. (W. T. B.) Der König. von Rumänien und der Prinz Ferdinand sind hier ein- getroffen.

St. Petersburg, 21. August. (W. T. B.) Der deutshe Botschafter General von Schweiniß giebt heute- zu Ehren des Reichskanzlers Generals von Caprivi ein größeres Festmahl; der Reichskanzler wird zu dem Ende mit mehreren anderen Persönlichkeiten des Kaiserlichen Ge- folges von Narwa mittelst Extrazuges hier eintreffen.

Narwa, 21. August. (W. T. B.) Die Manöver gehen morgen bei Gomantowo zu Ende. Das Ost - Corps fonzentrirt seine sämmtlihen Kräfte bei Gomantowo und Tscherkowice und wird voraussihtlih das West.Corps in einer Hauptschlacht zurückwerfen. j

Mons, 21. August. (W. T. B.) Jm Borinage ist heute ein sehr ausgedehnter Arbeiterausstand zum Aus- bru gekommen. Die Zahl der Strikenden wird auf 5000 beziffert. Die Sozialisten begünstigen die Ausstandsbewegung. Die öffentlihe Ruhe wurde bis jeßt nicht gestört.

New-York, 21. August. (W. T. B.) Die Konferenzen des Arbeiterführers Powderly und der Chefs ‘der „Knights os Labour“ mit der Verwaltung der New-YorkerWCentralbahn haben zu keinem Er- gebni geführt. Ein für heute angekündigtes- Manifest wird erklären, daß die Knights of Labour den Kampf gegen die Eisenbahnverwaltung bis zum Aeußersten führen. wollen. Sonnabend findet in Terrehaute eine Zusammen- kunft des obersten Rathes des Vereins der Eijenbahn- bediensteten statt, um über die Frage der Unterstüßung der Knights of Labour und eine weitere Ausdehnung des Strikes- zu beschließen. Die Eisenbahngesellshafst erklärt, allen Forderungen Widerstand leisten zu: wollen. Der Verein der Eisenbahnbediensteten umfaßt sämmtliche Angestellte, ausge= nommen die Maschinisten.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

m

Wetterbericht vom 21. August, Morgens 8 Uhr.

Som

im Uebrigen heiter.

In Deutschland, sowie in

Deutsche Seewarte. treten.)

flus

Stationen. Wind. | Wetter.

Bar. auf0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim

Temperatur in 9 Gel

Mullaghmore SW 3 bedeckt Aberdeen . O 1 bedeckt Chriftiansund WSW 2 wolkig Kopenhagen . WSW 3 bedeckt Stodholm . 2 bedeckt

anda . 2 wolkig _St. Petersb. 2\wolkig

Moskau . “1\wolkerlos

Sork,Queens- to

Scauspiel in Anfang 7 Uhr

3 [wolkig von M. Her

wn ... . Gherbourg . | 764 5Regen Nor ber "Borstel ung, bei g : N 767 3\halb bed. Großes Earten-Concert. Anfang des Concerts 6t, der Vorftellung 7} Uhr. Sonnabend u. folg. Tage: Mamsell Nitonche.

Victoria-Theater. Bis inkl. Montag, den

25. August, ge\{lofsen. f A E Male: Die Million oder

3\wolkig 4|beded11) 4\wolkig 2\wolkenl.2) WNW 2 wolkig

[t 757 Bauburd . . | 760 winemünde | 760 Neufahrwafser| 757 Memel ... | 756 aris .... | 766 till’ halb’ bed. ster... | 763 4 halb bed. Karlsruhe . . | 767 3 wolkenlos 766 1'heiter 768 3 halb bed. 765 3/halb bed. 762 5[wolkig 765 3\wolkig 00 6|wolkenlos E e 2'heiter . | 763 |SW 2'heiter 762 ftillwolkenlos

Dienstag:

von Gredelue.

1) Gestern Nahm. Gewitter. ?) Abends Weiter- | Herr Kap leuten. Vebersicht der Witterung.

Ein barometrisches Maximum von etwa 770 mm

liegt über cem Biskayshen Busen, einem Ausläufer | neuer Austattung : Die Puppenfee. Pantomimisches na. dem südlichen Deutschland 'entsenden. Bei meist | Divertissement von Haßreiter und Gaul. Musik von schwacher südwestliher und westliher Luftbewegung | Bayer. Vorher: Das Peusionat. Opereite von

Großes Doppel-Concert.

vnd nahezu- normalen Wärmeverbältnissen ift ¿n | Suppé. Gentral-Curopa das Wetter im Nortwesten trübe, Im Park;

Sonnabend: Die Ehre. Sonntag: Ein Volksfeind. Montag: Zum 100. Male: Die Ehre.

Wallner-Theater. Freitag: Zum 77. Male: | 4. Mamssell Nitoun Vaudeville in 3 Akten und 4 Bildern von H.

Vivat Imperator. ftück in 13 Bildern von Alex. Mos;kowski und | Verlobt: Rich. Nathanson. Musik von C. A. Raida. Ballet

Friedrih=-Wilhelmstädtisches Theater und Concert-Park. Direktion : Freitag: Zum 217. Male: Der arme Jor nathan. Operette in 3 Akien von Hugo Witt- mann und Julius Bauer. Musik von Carl In Scene gese meister Federmann. Anfang 7 Uhr. Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Doppel-Concert. Jnstrumental-Künstlern. Sonnabend: Zum erften Male: Mit durchaus | Geboren:

Prophet

von Henrik Ibsen. | leuchtung des Sommergartens:

Belle-Alliance-Theater. Male: Der Dorsteufel.

Im prachtvollen

ünftiger Witterung : | Concert.

JFllumination des gän

Modernes Ausftattungs-

Reichert

Franz mit Hrn. Ingenieur

Julius Fritsche. (Hagenow). Frl.

illôdcker. (Selent—S(cbleswig).

von Julius Fritsche.

mann Vogt mit Frl.

Großes (Reicbenba

eten von Gesangs- und

Ein Sohn:

Böh d den nördli öiterreihishen Alp Kroli's Theater. Freitag: Die Hugenotten. ôhmen und den nördlichen öôiterreimi]@en en- S 4 “T E ländern fanden G d Senitbe statt. (Valentine: Miß Macintyre als vorleßtes Auf- | trisher Beleuchtung

Sonnabend : Gastspiel des Sgr. d’Andrade. Ein | Jacobson und Leop. Ely. R | Maskenball.

- Theater-Anzeigen.

Tessing - Theater. Freitag: Ein Volksfeind. | »¿7 Vorstellung, 5 Aufzügen

Sonntag: Gastspiel des Hrn. Emil Göge, Der

Täglich: Bei günstigem Wetter vor und na oa i; bends bei brillanter elektr. Be- | Am Landes-Ausftellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Großes Concert. | Geöffnet von 12—11 Uhr.

Anfang d#, der Vorstellung 7 Uhr.

Freitag: Zum _ Dorfkomödie in 3 Abtheilungen und einem Vorspiel von Ferd. Nes-

eilhac und A. Millaud. Mußk | müller. In Scene geseßt vom Direktor Sternheim. ommergarten ;

Auftreten sämmtlicher Pa. Brillante arten -

Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 74 Uhr. Sonnabend : Dieselbe Vorstellung.

Frl. Luise Graef mit Hrn. Hermann (New- York—Berlin). Frl. Anna Harry Roeckner | Gestorben: Hr. Major a. D. (Berlin) Frl. Anna Müntel mit Hrn. Oito Mollenhauer (Fishhausen—Königsberg). Frl. Anna Gramm mit Hrn. Kaufmann Karl Pitschner Johanna Bergmann mit Hrn. Richard Selbah (Rostock—London). Frl. Bertha Krumpeter mit Hru.

Dirigent : | Vereheliht: Hr. Rudolf Eckardt mit Frl. Anna Marter (Berlin—Königsberg). Hr. Her- Elisabeth Hoffmann i. S(les.). Hr. Heinr. Rohde mit Frl. Karoline Barck (Rehna).

Hrn. Prem.-Lieut. C. f Kaphengst (Swinemünde). Hrn. Königl. Reg.- | Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Baumeister Kamecke (Halberstadt). Hrn. Rein- hold Richter (Breslau). Hrn. Direktor Schroth (Elumbwiy) Eine Tochter: Hrn. Landrath | von Oergzen (Hanau). Hrn. Sec,-Lieut. Eber-

Adolph Ernst-Theater. Freitag: Bei elek-

um 133. Male: Der

Goldfuhs. Gesangspoÿe in 4 Akten von Eduard

Couplels theilweise

ute Eöôrß. Musik von Franz Roth. Anfang r.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Täglich Vorstellung im L RGRER Theater. Näheres die Anschlag- i 4

[26328]

National-Pauorama. Herwarthstr. 4, Königsplatz.

Das alte Rom

mit d. Triumphzuge Kaiser Confstantins i. J. 312 n. Chr. v. d. Kgl. Prof. J. Bühlmann u. Alex Wagner in München. Täglich geöffnet v. Mor- ens 9 Uhr bis zur Dunkelheit. Entrée 1, oldaten und Kinder 30 S.

Großes Elite-

Neu eröffnet.

D

Etabliffements.

Q

Familien-Nachrichten.

hard II. (Neiße). Hrn. Dr. Werner (Ießnißz, Anhalt). E 24 Hauptmann Fietsh (Trier). Grnst von Helms- dorff (Sondershausen). Hr. Apotheker Wilhelm Wartig (Königsberg). Frau verw. Brand- Direktor Adelheid von Bernhardi, geb. von franteeera (Königsberg). Hr. Ober-Inspektor arl Schmidt (Berlin). Hr. Ingenieur Eugen Diey (Berlin), Hr. Hermann Hornboitel (Berlin). Hr. Rechtsanwalt Cdmund Schmidt (Celle). Hr. Edmund Berein (Berlin).

Heinrih Dehn

Redacteur: Dr. H. Klee. Berlin: ; Verlag der Expedition (Scholz).

Anftalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Die Betriebsergebnisse der Rübenzuckerfabriken, Zuckerraffinerien und Melasse-Entzuckerungsanstalten des deutshen Zollgebiets

im Monat Zuli 1890 bezw. in der Zeit vom 1. August 1889 bis 31. Juli 1890.

Erste Veila ge nzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, ‘den 21. ‘August

Deutsches Reich.

Í

L Verwendete Zuckerstoffe.

Il. Produzirte Zutder.

ZeitabswMGnitt, A

auf welchen Ver- arbeitéte Rüben.

die Betriebsergebrisse sich beziehen.

B. Verarbeitéte- Mélafse. 1)

E

eingeworfener oder , zum /

Been fiendeler) l D | Rohzüer. uer.

Hiervon (Sp. 3) wurden entzuckert- mittelst

der Osmose. Füllung. verfahren.

der Substitution. Ausscheidung. der Strontian-

100 kg

A

pr Q

Nâäh- Erstes | produkte und vom

Frémde, r d. h. von | ‘Raf E anderen | finirter E Fabriken und dei ritt er | bezogene | Konsum- | ieites | dritten Nach- Füll- zucker. | Produkt. | Produkt produkte. mafse ab

100 kg | 100 kg | 100 kg | 100 kg | 100kg_

C Ss der Elution und

[S S her x pud

o (8 pr N pak

100 kg 4, 6

O S anderer Verfahren.

10. 11. 12, 13. 14,

Im Monat Juli 1890 Dazu in den betreffenden Vormonaten . .

98 260 394| 1-384 430

Betriebsergebnifse der :

1) Rübenzuckerfabriken.?)

7558 7 558

327 398| 639502 52653| 342255

48 382 1199 034

271221 11809 229 138111 197 256

43 627| 80669

23 313 405-470} 1 725 028

Zusammen in der Zeit vom 1. August 1889 bis E La a E In demselben Zeitraum des Vorjahres,4) . .

Im Monat Juli 1890 S Dazu in den betreffenden Vormonaten .

98 250 394

1391 988 78 961 830

22 515

334956 639502 52 653| 342 255 354 341| 671 266 82451| 316 016 2) Zuderraffinerien.)

10 023 3 399 6/624 51096) 30988 513) 17235

22 515

1 474 765 50 691

2 360

23 313 16 260]

1247416

256 260/11 209 065 1,068 520

449 097} 1 805 697 204 9791 5 657 952

392 053] 1497 797

16 3391 432-467

435 218 31 M 182 175| 4 134 067

4 928 377 14 178

Zusammen in der Zeit vom 1. August 1889 ‘bis L E E In demselben Zeitraum des Vorjahres . .

Im Monat Sul O Dazu in den betreffenden Vormonaten . .

61 119 34 387 513) 23859 2 360 71316) 836580 34 736

3) Melasse-Entzuckerungs3anstalten.

97 883 390 92 541 1018022 50157 _— 959 755

1392| 13705 4 489 8110| 154 078

15 007

5 363 595 31 11 897

4 261 345 S

198 a4 4 566 534 173 1661 3 731 839

17 073 178 830

37 014

338731 382 743

Zusammen in der Zeit vom 1. August 1889 bis D S N In demselben Zeitraum des Vorjahres .

m Monat Juli 1890 ..

azu in den betreffenden Vormonaten L: ; S 98 250 394

1115 905 54 107 1 052296 1113713 78 155 1 017 809

4) Zudckerfabriken überhaupt (1 bis 3).

115 464 14 907 6624| 92541

2453 548 408 543| 639502 53166| 359490| 984630

9 5021 167 78 17 749

1392| 497305 31 8 217] 6 281 489

195 903 184 702

419 757

33 26A 371 841

135 843 23 461

77039| 550 150 766 4751 6/241 838

32440| 11 809

23 313| 277 189(11 197 256

Zusammen in der Zeit vom 1. August 1889 ‘bis 31. Juli 1890 . . . . . . . . . . . In demselben Zeitraum des Vorjahres 4) .

1) Unter Melafse sind die Abläufe aller Art einschließli 9 Das sind sämmtliche Fabriken, in welchen L

Berlin, im August 1890.

93 166

98 250 394, 78-961 830] 2 659 794

ch gan vom ersten und zweiten Produkt verstanden. f Ro

639 502 671 266

423 450

469 go 82451} 8316 016| 1103 236

| 2 569 012 366 u 1077 171

| 9 609] 6 778 798 23344| 309 62911 209 065 17 749

843 zu) 6 791 988

5 465 708| 16 260| 240337] 8 657 952| 749 921] 5 601 477

1D 1 ) zucker oder Konsumzucker verarbeitet werden, sei es ohne oder mit Melasse-Entzuckerung, ohne oder mit Einwurf von Zucker. ?) Auss{ließlich der die Herstellung raffinirter Zucker betreibenden Rübenzuckerfabriken und selbständigen Melasse-Entzuckerungsanstalten. 4) Die Abweichungen von der vorjährigen Uebersicht beruhen auf nahträglih eingegangenen Berichtigungen.

Kaiserlihes Statistishes Amt. Beer.

Der Ausbau des württembergischen Staats:Eisenbahnnetzes in der Zeit von 1835 bis 1889;*)

Als in den dreißiger Jahren die Eisenbahnen in Europa ein- geführt wurden, mate der günstige Einfluß, den sie auf alle Zweige des Verkehrs und auf die volkswirthschaftlilen Zustände ausübten, sowie die Thatsache, daß sie theilweise auh ras zu finanziellen Ein- nahmequellen wurden, auch in Württemberg den Wuns nah deren Einführung rege. Der damals regierende König ‘Wilhelm, welcher stets ein reges Intereffe an der Verbesserung des Verkehrswesens nahm, hatte auch bereits im Jahre 1830 eine aus Technikern und Verwaltungsbeamten bestehende Kommission eingeseßt, um die Frage des Eisenbahnbaues einer eingehenden Prüfung unterziehen zu lassen, und wurde später, als s|\ch im Jahre 1835 einzelne Gesell- \caften bildeten, um an den Bau von Bahnen aus Privatmitteln hberanzutreten, diesen Seitens der Regierung das größte Wohlwollen entgegengebracht. Die Privatspekulation wandte sih aber bald wieder von diesen Unternehmuugen ab, da si, troßdem daß die ungewöhn- lih günstige geographishe Lage Württembergs und defsen reiche land- wirthschaftlihe und gewerbliche Produktion hohe Erträge in Aus- siht stellte, bei näherer Betrachtung erheblihe Schwierigkeiten und Koften bei der Erbauung und dem Betriebe der Bahnen, insbesondere in Folge der Wellen- und Gebirgsformen des Landes, herausftellten. Es hatte dies zur Folge, daß die Me SUng es bald als ihre Auf- gabe erkannte, selbst den Bau von Eisenbahnen in die Hand zu nehmen, und so wurde gemäß einer Weisung des Königs an den Minifter des Innern von Sch@laxer im Jahre 1835 der Frage der Ausführung von Eisenbahnen ernstlih näher getreten und nach ein- gehender Unterfuhung die Aufnahme der Projektiruagsarbeiten befohlen.

Na@chdem in den Jahren 1835 und 1836 die Stände einen Vor- B von 100000 Fl. bewilligt hatten, ergingen Aufträge zur Projektirung der Linien von Kannstatt über die Alb nah Ulm, von Sontheim nach Ulm, von Ulm nach Friedrichshafen, von Kannstatt nach Sontheim, von Kannsftatt nah Heilbronn und von Eglosheim an die badische Landeëgrenze in der Richtung nach Pforzheim und in der Richtung nah Bruwsal. Da aber über mancherlei technische Fragen, wie das anzuwendende Maß von Steigungen und Krümmungen, die Wabl von Lokomotiven oder anderen Maschinen, große Meinungsverschieden- heiten obwalteten, so gelangten erst im Jahre 1839 die Vorarbeiten soweit zum Abschluß, daß sie den Stähden vorgelegt werden konnten, wobei noc eine Dursicht und Ueberarbeitung der aufgestellten Pro- jette durch einen auswärtigen Techniker in Aus\siht gestellt wurde.

diese Projekte waren die NordtahnStuttgart— Heilbronn mit einer Länge von 15,5 Stunden und einem Baukoftenaufwand von zusammen 4912 403 Fl.; die Westbahn I Eglosheim— Landesgrenze in der Richtung auf Bruchsal mit einer Länge von 17,9 Stunden und einem Baukostenaufwande von 4287543 Fl.; die West-

*) Die Königlich württembergishen Staats-Eisenbahnen. Rük- hau auf deren Erbauung während der Jahre 1835—1889 unter Berücksihtigung ihrer gesbichtlihen, technischen und finanziellen Momente und Ergebnisse. Dargestellt von G. von Morlok, Ober- Baurath und Baudirektor a. D. Mit 55 Jllustrationen und einer Uebersichtskarte über die Königlich württembergishen Staats- Eisenbahnen. Stuttgart, Deutshe Verlags-Anstalt.

A.

&:,

M Ä ia uta S-ÈA X *

bahn II Eglosheim—Landesgrenze in der Richtung auf Pforzheim mit ‘einer Länge von 14,5 Stunden und einem Baukosten- aufwand von 3 696 424 Fl.; die Oftbabn Stuttgart—Ulm mit einer Länge von 30 Stunden und einein Baukostenaufwand von 9 150 899 Fl. und die Südbahn Ulm—Friedrih8hafen mit einer Länge von 27 Stunden und einem Baukostenaufwand von 6 353 493 Fl.

Entsprehend der von dem Minister gemachten Ankündigung, wurde der österreihishe Ingenieur Negrelli aus Wien berufen und neben der Revision der vorgelegten Pläne mit der Beantwortung einer Anzahl von Fragen betraut, welche sich auf die Auswahl einzelner unter sh konkurrirender Bahnen, auf die Konstruktion des Oberbaues, auf die Krümmungshalbmesser und Steigungen und auf die Mittel zur Ueberwindung größerer lokaler Schwierigkeiten bezogen. Das von Negrelli abgegebene Gutachten bestätigte im Ganzen, daß von der Regierung der richtige Weg eingeschlagen worden sei; doch wurden darin mancherlei Modifikationen vorgescblagen, namentli betreffs der Steigungen und Kurvenlinien, weil seit An- fertigung der Pläne auf Erfahrungen begründete Verbesserungen im Eisenbahnbau eingetreten und hierdurch viele Bedenklichkeiten aus dem Wege geräumt seien. Mit den vorges{hlagenen Linien erklärte sh das Gutachten im Ganzen einverftanden, die Konkurrenzfrage bei der Linie Stuttgart—Ulm wurde zu Gunften der Filsbahn gegen die Remsbahn entschieden. Am 7. März 1842 konnte nun den damals tagenden Ständen der Minifter von S@layer auf Grund der nah dem Negrelli’\chen Gutachten umgearbeiteten Pläne Vortrag halten und zugleiG einen Geseßentwurf über die Beschaffung der für die nähste Zeit nöthigen Geldmittel einbringen. Das Grgebniß der s\tändishen Verhandlungen war die vollständige Einigung der Kammern unter sich und mit der Regierung, nah- dem letztere einzelnen Wünschen entgegengekommen war. Die gefaßten Beschlüsse wurden am 22. März 1843 an den Königlichen Geheimen Rath abgegeben und vom König unter dem 3. April 1843 sanktionirt. Nach einer nochmalkligen Bearbeitung der Pläne durch den aus Eng- land berufenen Ingenieur Vignolles sowie einer Begutachtung der- selben durch die Ober-Ingenieure Eßel, Klein und Knoll betreffs der Richtung der Ostbahn, wurde nah Einseßung einer besonderen Kom- mission mit der Ausführung des Baues begonnen und durch* König- lihe Entschließung vom 29. September 1844 die Leitung des ge- sammten Eisenbahnwesens vom Ministerium des Jnnern abgetrennt und dem Finanz-Ministerium übcrwiesen.

Unter fteter Beahtäng der von den Ständen, von fremden Technikern und anderen Seiten dargebrahten Wünsche und Anträge gelangten nun in der Zeit von 1844 bis 1854 unter den Mirifstern von Gärtner, von Goggelt, von Herdegen und von Knapp eine Reihe von Eisenbahnen zur Vollendung. Die Centralbahn Luüdwig8burg— Stuttgart—Eßlingen wurde in Theilen erbaut und vollendet, und zwar die Strecken Kannstatt— Untertürkheim am 22. Oktober 1845, Untertürkheim—Obertürkheim am 2. November 1845, Obertürkheim— Eßlingen am 20. November 1845, Kannfslatt—Stuttaart—Ludwigs- burg am 15. Oktober 1846, Die Vollendung und Eröffnung der Ostbahn Eßlinoen Ulm fand in folgenden Theilstreckden statt : die Strcecke Eßlingen—Plochingen würde am 14. Dezember 1846, Plochingen—Süsfsen am 11. Oktober 1847, Süssen—Geislingen am 14. Juni 1849 und Geitlingen—Ulm äm 1. Juni 1850 er- öffnet. Dem Bau der Oftbahn nachfolgend, wurden bis zum Jahre 1867 noch erbaut: 1) eine von Ulm gegen München hinleitende, im

bayerischen Betrieb befindlihe Bahn mit einer über die Donau von württembergisher Seite ganz von Stein hergestellten Brücke, deren Gesammtlänge 472 Fuß beträgt, wovon 186 Fuß auf württem- bergishes Gebiet kommen, die Lärge der Bahn beträgt bis zur Landesarenze 1419 Fuß; 2) die vom Bahnhof Stutteart bis in die Nähe des Rosensteintunnels führende Verbindungsbahn, welche im Jahre 1863 erbaut worden ist. Die Südbahn Ulm—Friedrihs- hafen wurde in ihrer Gesammtheit am 1. Juni 1850 dem Verkehr übergeben, doch wurde die Theilstrecke C ea bereits am 8. November 1847 und die Strecke Ravensburg-Biberac) am 26. Mai 1849 eröffnet. Bei der Westbahn batten die Aufträge der Regierung weder Angaben über bestimmte Zielpunkte für den Anschluß der Westbahn an die badifche Eisenbahn noch über die all- gemeine Richtung derselben enthalten und mußten somit vor Beginn des Baues noch Erhebungen über die tehnischen, geographishen und allgemeinen Verkehrsverhältnifse angestellt werden, auï Grund deren der Beschluß gefaßt wurde , ietiagheim zum Trennungspunkt der Nord- und Westbahn zu machen. Die Bahn Ludwigs- burg—Heilbronn (Nordbahn) konnte bereits am 25. Juli 1848 eröffnet werden. Bei der Weftbahn waren mit Ablauf des Jahres die der Feststellung der Linie Bietigheim—Badishe Landesgrenze ent- gegenstehenden Hindernisse gehoben, die Einsprache der Stände gegen die Erbauung der Bahn ohne Abschluß eines Staatsvertrages war beseitigt, nahdem ein solcher unter dem 4. Dezember 1851 abge- {lossen und vom König bestätigt worden war, und bereits am 31. März 1851 hatte der König zu den auf 5 900 000 Fl. berehneten Baukoften seine Zustimmung gegeben. Die Bauarbeiten gelangten dann au ohne erhebliche Umftände zur Vollendung, sodaß die Bahn Bietigheim—Bruchfal am 27. September 1853 in Betrieb gefeßt werden konnte.

Damit waren sämmtlihe Stamwmbahnen zur Vollendung ge- bracht. Die Bahnen waren fo billig als möglich angelegt, das Bau- werk war einfach ausgeführt, die Hochbauten solide angelegt. Die Stationsbauten entsprachen den augenblicklihen Anforderungen, konnten jedoch, als wider Erwarten ein lebhafterer Verkehr eintrat, ohne große Kosten erweitert werden. Der Minifter von Knapp war indeffen nicht der Mann, die eingetretene Ruhepause ungenußt vorübergehen zu lassen. Vor Allem lag ihm daran, die Einrichtungen für den Betriebsdienft auszudehnen und zu verbessern, und fo traf er zunächst im Interesse der Hüttenwerke wie der Eisenbahnverwaltung die nöthigen Sritte zur Erbauung des Walzwerks für Schienen und Bandagen in Wafseralfingen, welches in den Jahren 1854—56 vollendet wurde; aber auch das Bedürfniß nach weiteren Eisenbahnen ma@te sih geltend, um so mehr als die Befürchtungen, es könne dur den Bahnbau für die Staatskasse ein finanzieller Ausfall entstehen, unächst dur L ras widerlegt wurden. Wie in anderen

dern, so hob sih auch în Württemberg die Reineinnahme von 1854 bis 1857 von 4,8 9/0 auf 9,8 9%/o und in den Jahren 1858 und 1859 auf 6,1 °%/. Dies grie finanzielle Ergebniß und die wirthschaft- lihen Wohlthaten der Eisenbahnen bestimmten dic Regierung, mit den Vorarbeiten für die Linien Lonfen—Heidenhtim— Aalen, Plochingen— Reutlingen—Rottenburg und Gmünd— Eislingen vorzugehen. Die Stände zeigten sich indessen mit diesen Plänen nicht einverstanden und fafiten nach längeren Erörterungen einen Beschluß dahin, daß die beiden Bahnen Heidenheim—Wasseralfingen und Plochingen— Reutlingen—Rottenburg unbeanstandet blieben, die Bahn