1890 / 202 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Aug 1890 18:00:01 GMT) scan diff

die Zahl der erkrankten Civilisten auf 50 Proz. geshäßt. Aus inzelnen Garnisonen des I1I1. Armee-Corps wurden 10 bis 20 Proz., aus anderen 50 Proz. der Bevölkerung als, erkrankt eben. Jn den Regierungsbezirken Trier wurde die Hälfte, Minden 2/z, Aurih 1/z der gesammten Bevölke- rung und etwa 3% aller Erwa@senen ergriffen. Daß au in der bürgerlichen Bevölkerung im emeinen ein Fort- reiten der Epidemie von Nordosten nah Südwesten fi erkbar gemacht hat, läßt fih aus den von dem Kaiser- lihen Gesundheitsamt veröffentlichten Sterblichkeitszahlen ennen, aus denen si feststellen läßt, daß ungefähr u derselben Zeit, wo in der Garnison ein bedeutendes ustreten von Grippe - Erkrankungen gemeldet wurde, auh ein Steigen der Sterblichkeitsziffer der Be- völkerung stattfand. Uebrigens scheint die Grippe unter der bürgerlihen Bevölkerung einen weit s{wereren Verlauf ge- nommen zu haben als bei dem Militär. Wie die Ausdehnung eine größere war, so find au die vorgekommenen Todesfälle zahlreiher gewesen. Die hauptsählichste Todesursache s{heint auch hier die Lungenentzündung gewesen zu fein. Die Gründe für den günstigeren Verlauf der Jnfluenza-Erkrankungen bei den Truppen sind besonders in zwei Umständen zu suhen. Einmal find die Soldaten zum allergrößten Theil junge, gesunde, kräftige und unter verhältnißmäßig günstigen hygienishen Verhält- nissen lebende Leute, welhe der Erkrankung eine größere Widerstandsfähigkeit entgegenzusezen vermögen, während die bürgerliche Bevölkerung aus allen Altersklassen zusammen- gesetzt ist und auh jfolhe Personen umfaßt, die jahrelang unter ungünstigen Verhältnissen gelebt haben oder dur lang dauernde Krankheiten heruntergekommen sind; dann aber wurden die Soldaten, sobald sie sich krank fühlten, den An- ftrengungen des Dienstes entzogen und sogleich ärztlicher Pflege übergeben, wozu bei der bürgerlichen Bevölkerung wohl nur wenige in der Lage waren und wodurch der Verlauf der Krankheit zum Schlehtern gewendet wurde. :

Von ganz besonderem Jnteresse sind in dem vorliegenden Werke noch die vom rein ärztlichen Standpunkte gemachten Bemerkungen über die Art der Verbreitung der Grippe, über die Ursachen der Grippe-Erkrankungen, die Behandlung der- selben und die Vorbeugungsmaßregeln gegen die Erkrankung, sowie die Geschichte der Grippe und die hierauf bezüglichen es auf welche näher einzugehen wir uns leider versagen müßsen.

Zur Statistik der preußischen höheren Lehranftalten und der mit ihnen orgaunish verbundeneu Vorschulen.

(S. Nr. 200 des „R.- u. St.-A.*)

IIT. Ober-Realschulen. :

Im vorigen Sommer-Semester wurden die 10 Ober-Reals{ulen des preußischen Staats von 5322 Schülern besucht, darunter 80,8 9% evangelisch, 12,0 9/9 katholis, 0,5 °/9 fonft chriftlih und 6,7 %/ jüdisch. Verbältnifmäßig sind die Gvangelischen stärker, die Katholiken und die Juden shwächer unter den Ober-Realshülern als unter den Gyrmnasial- wie au unter den Realgymnasßial - Schülern vertreten. Den ibnen zustehenden Prozentsaß an der männlihen Bevölkerung überschreiten die Erangelisben recht bedeutend in Rheinland, mehr oder minder in Hefsen-Nafsau, Sthlesien und Berlin, unterschreiten dieselben um ein weniges in Sachsen und Schleswig-Holstein. Die Katholiken überschreiten ihren Prozentsaß nur in Swhleswig-Holftein, während sie hinter demselben in Berlin, Sachsen, Hessen-Nafsau, Súlesien und Rheinland bemerkbar zurückbleiben. Die Juden dagegen bleiben binter dem ibrigen nirgends zurüd, insbesondere stark sind fie in Sathsezn und Stlesien vertreten. Ostpreußen, Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Hannover, Westfalen und die Hohenzollernschen Lande find ohne Ober-Realschulen. Auf je 10 000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnifse bezw. Religionsgemeinshaften kommen im Staat2durchschnitt: bei den Evangelischen 4,8, bei den Katholiken 1,4, bei den sonstigen Christen 6,8, bei den Christen überhaupt 3,6 und bei den Iuden 19,6 Ober-Realshüler. Für die einzelnen Provinzen ergeben fi folgende Verbältnißzahlen :

1) Stadtkreis Berlin: Schülerzahl der beiden Ober-Real- \{ulen: 1209, darunter 87,3 9% evangelisch, 3,1 %/o katholis, 0,7 %% sonst christlich und 8,99% jüdisch. Auf je 10 000 männli@e Mit-

lieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionégemein- {aften fommen: bei den Evangelischen 19,5, bei den Katholiken 6,8, bei den sonstigen Christen 24,7, bei den Christen überbaupt 18,4 und bei-den Juden 32,9 Ober-Realschüler. :

2) Swlesien. Schülerzabl der beiden Ober-Realschulen: 646, darunter 57,0 °/ evangelisch, 27,9 9/0 katholis, 0,3 %% sonst chrift- lich und 14,8 °%/9 jüdisch. Auf je 10000 männliche Mitglieder der einzelnen Glauben2bekenntnisse bezw. Religionsgemeinscaiten kommen: bei den Evangelischen 4,1, bei den Katholiken 1,7, bei den sonstigen Christen 6,0, bei den Christen überhaupt 2,9 und bei den Juden 38,2 Ober-Reals{üler. i

3) Sawsen. ScMülerzahl der beiden Odber-Realschulen: 1098, darunter 92,9% evangelisch, 1,2 %/s fatholisch, 0,4 °%/% fonft chriftl ch und 5,5 9/5 jüdis%. Auf je 10000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen: bei den Evangelischen 9,1, bei den Katholiken 1,6, bei den sonstigen Christen 17,8, bei den Christen überhaupt 8,0 und bei den Juden 158,2 Ober- Realscüler.

4) Schleswig-Holstein: Schülerzahl der einen Ober-Real- \s{ule: 581, darunter 96,9 °/9 evangelisch, 2,1% fatholisch und 1,9 % jüdis%. Auf je 10 000 männli@e Mitglieder der einzelnen Glaubens- bekenntnifse bezw. Religionsgemeinschaften kommen: bei den Evange- lischen 9,9, bei den Katholiken 14,9, bei den Christen überhaupt 9,9 und bei den Juden 61,8 Obker-Realscüler.

5) Hessen-Nafsau. Schülerzahl der einen Ober-Reals{ule: 848, darunter 84,4 °%/a evangelisch, 11,7% fatbolisd, 0,9%/ sonst christlih und 3,0% jüdisch. Auf je 10000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubens8bekenntnifse bezw. Religionsgemeinschaften kommen : bei den Evangelischen 13,3, bei den Katholiken 4,7, bei den fonstigen Christen 27,3, bei den Christen überhauvt 10,8 und bei den Juden 11,9 Ober-Realschüler.

6) Rheinland, Swülerzahl der beiden Ober-Realschulen: 940, darunter 62,3 9% evangelisch, 31,8 °% katholis, 0,4 9%/% sonst christlih und 5,5 9/6 jüdisch. Auf je 10 000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen bei den Erangelishen 9,2, bei den Katholiken 1,9, bei den sonstigen Christen 7,3, bei den Christen überhaupt 4,1 und bei den Juden 23,2 Ober-Realschüler.

Auf je 10000 männliche Einwohner kommen im Staatsdurch- schnitt 3,8, dagegen in: Stadtkreis Berlin 19,1, Hefsen-Nassau 10,9, Sleêwig- Holstein 10,1, Sachsen 9,1, Rheinland 4,3 und Stlesien 3,3 Ober-Realschüler. :

An dem Besuche der Ober-Realshulen find im Staatsdurh- \{nitt verbältnißmäßig die Evangelishen über dreimal so stark als die Katholiken, und die Juden fünfeinhalbmal so ftark als die Chriften überhaupt betheiligt.

IV. Realf\chulen.

_Im vergangenen Sommer-Semester belief sich die Gesammt- \{ülerzabl der 21. Realschulen des preußishen Staats auf 7972 darunter 67,0 % evangelisch, 16,7 9/0 katholis, 0,4 9% sonst riftli und 15,9 %o jüdisch. Die evangelifschen Realshüler übers ch-eiten etwas den ihnen zukommenden Prozentsaß, die katholishen bleiben dagegen um rund die Hälfte hinter ihrem Prozentsaß zurück,

während die jüdischen den ih um das Dreifache über- fteigen. Bemerkenswerth dflreid Knd die Leßteren in Hefsen- Naffau, in welcher Provinz sie über ein Viertel sämmtlicher Real- \chüler ausmachen. Ofipreußen, Westpreußen, Stadtkreis Berlin, ommern, Pofen, Sl Hannover und die Hohenzollernschen de baben keine Realschulen. Auf je 10000 männliche Mit- lieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgeweinschaften ommen im Staatsdurchschnitt: bei den Evangelischen 6,0, bei den Katkboliken 2,8, bei den sonftigen Christen 8,4, bei den Christen über- haupt 5,0 und bei den Juden 70,1 Realshüler. Für die einzelnen Provinzen berechnen \ich die nabstehenden Verbältnißzahlen :

1) Brandenburg. Schülerzahl der einen Realshule: 285 darunter 95,4 9% evangelis, 2,1 9 katholis, 0,4 9% sons riftli und 2,1 9% jüdisch. Auf je 10 000 männlihe Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgemeinshaften kommen : bei den Evangelishen 2,4, bei den Katboliken 1,7, bei den sonftigen Ghriften 3,8, bei den Christen überhaupt 2,4 und bei den Juden 9,9 Realschüler. /

2) Sachsen. Schülerzabl der einen Realshule: 368, darunter 92,1 % evangelis®, 1,9% fatholisch und 6,09/o jüdisch. Auf je 10 000 männlihe Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen bei den Gvangelishen 3,0, bei den Katholiken 0.8, bei den Christen überhaupt 2,9 und bei den Juden 57,1 Reals{üler. j

3) Schleswig-Holstein. Schülerzabl der beiden Real- \chulen: 799, darunter 93,4 % evangelisch, 1,4% fatholisd, 0,4 %/ fonst chrisilih u. 4,8 % jüdisch. Auf je 10 000 männlite Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen; bei den Evangelischen 14,1, bei den Katholiken 14,9, bei den sonstigen Christen 28,4, bei den Christen überhaupt 14,2 und bei den Juden 230,3 Realschüler.

4) Westfalen. Schülerzahl der einen Realshule: 433, darunter 64,7 9/9 evangelis{, 28,6 9/0 katholis%, 0,7 % sonst riftli und 6,0 % jüdisch. Auf je 10 000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religion8gemeinscaften kommen bei den Evangelischen 5,3, bei den Katholiken 2,1, bei den fonstigen Christen 1A bei den Christen überhaupt 3,7 und bei den Juden 28,0 Real- \chüler.

5) Hessen-Nassau. Schülerzabl der 10 Realgymnafien : 3839, darunter 63,0% evangelisch, 8,2 9/6 katholisch, 0,4 % sonsti riftli und 28,4 9/0 jüdisch. Auf je 10000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbêkenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften fommen: bei den EvangelisHen 45,0, bei den Katholiken 14,8, bei den sonstigen Christen 58,1, bei den Christen überhaupt 36,5 und bei den Juden 517,8 Realschüler.

6) Rheinland. Schülerzabl der 6 Realschulen: 2192, dar- unter 56,2 9% evangelisch, 39,8 9%/ fkatbolisch, 0,4 % font christlich und 5,6 9% jüdisch. Auf je 10 000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubenébekenntnisse bezw. Religionsgemeirshaften kommen: bei den Evangelischen 20,7, bei den Katholiken 5,6, bei den sonstigen Christen taat bei den Christen überhaupt 9,8 und bei den Juden 35,7 Real- \{üler.

Auf je 10 000 männlihe Einwohner kommen im Staatsdurch- \{nitt 5,7, dagegen in: Heffen-Naffau 49,6, Schleswig-Holftein 14,8, Rheinland 10,1, Westfalen 3,9, Sachsen 3,1 und Brandenburg 2,9 Realscüler. j

An dem Besuche der Realschulen sind im Staatsdur{schnitt ver- bältnifimäßig die Evangelischen etwas mehr als doppelt fo stark als die Katholiken und die Juden vierzehnmal fo fstaré als die Christen überhaupt antheilig.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Neunkirchen wählten der „S. u. Bl.-Ztg.* zufolge die Bergleute der Inspektion VIlI1 in Anwesenheit von ungefähr 300 Mann den Bergmann Wolter aus Alsweiler als Abgeordneten für den Bergarbeitertag in Halle, nachdem früher bereits (val. Nr. 197 d. Bl.) von anderen Inspektionen zwei Abgeordnete ernannt waren. :

Ueber die Stellungnahme der Verwaltungsbeßörde der ftaatlichen (bayeris%cn) Koblengrube zu St. Ingbert (bayerishe Pfalz) gegenüber dem Rehtsshußverein (vgl. Nr. 192 und 198 d. BL) schreibt die Müntener „Allg. Ztg.*: Der Versuch, diesen Rechts- \cußverein als Vertretung der Knappen auftreten zu lassen, scheiterte daran, daß die Bergwerksbehörden diesen Verein niht als das gesclihe Organ anerkannten, mit welhem fie über die Be- \{werden, Wünsche und Anträge der Arbeiter in irgendwelhe Ver- handlungen treten fönnen. Der Rechts\chußverein wollte nun einen Auéftand veranlassen, worauf die Königlihe Grubenverwaltung der Knappschaft eröffnete, daß sie die Grube schließen würde, wenn nicht die Knavypschaft innerhalb drei Tagen wieder anfahren würde. Lekteres geshah in Folge dessen und die Knappschaft verhandelte hierauf wieder dur ihr geseßlihes Orzan, die Knappschafts - Aeltesten, mit der Grubenverwaltung. Diese fei den Knappen bei diesen Verhandlungen gerne, soweit als mögli, entgegengckommen. Da nun aber die Königlih bayerishe Gruben- verwaltung die Einrichtung der Knappschafts- Aeltesten in keiner Weise durch den sog. Rebtsshußverein verdrängen lassen wolle und könne, so eröffnete sie den Aus\hußmitgliedern des Rehtsshupverein8, welche gleichzeitig Arbeiter in der Königlichen Grube St. Ingbert sind, daß fie bis zum 12. August entweder aus dem Auss{uß des Rehtss{chußvereins austreten oder threr Kündigung gewärtig sein müßten. Am 13. August erklärten hierauf die Knappen der Königlihen Grube St. Ingbert, welche als Aus\{ußmitglieder des Rechts\{chußvereins thätig gewe)en waren daß sie aus dem Aus\chuß dieses Vereins ausgetreten seien. Von ciner Makregelung der Bergleute ift also nit die Rede. noch weniger von einer Shmälerung des Kealitionsrechtes. Der „Saarbr. Ztg.“ schreibt man aus St. Ingbert vom 20. d. M, daß die Erweiterung des Rectss{utvereins zu einem allgemeinen Arbeiter-Rechtisschutzverein beabsihtigt zu werden \cheine. Das ergiebt sib nämli aus Folgendem : Auf gestern hatte der Nechts- \chußverein der Bergleute der St. Ingberter Grube, und zwar unter der Ueberschrift „Recbtsshußverein St. Ingbert“ eine Versammlung ein- berufen, auf deren Tagetordnung ftand: Abänderung der Statuten. Laut Beschluß der Generalversammlung soll der Verein den oft der Kürze wezen gebrauchten Namen „,Rechts\{chußverein St. Ingbert“ annehmen, und Mitglied wird jeder Arbeiter werden können, der hier beschäftigt und (foll wohl beißen: oder?) wobnbaft ift. :

Bei den Bergarbeiterausständen des vorigen Jahres in StHlesien war Klage darüber geführt, daß die in manhen Gruben verwendeten Förderwagen nicht selten mehr Koblen faßten als be- zahlt wurden. Wie die „Oberschl. Grenzztg.“ erfährt, sind jeßt die Repräsentanten der Gruben im Bergrevier Beuthen O.-Swl[. durch den Königliben Revierbeamten aufgefordert, mitzutheilen, ob auf den Gruben Förderwagen von vershiedenem Rauminhalt und verschiedener Form verwendet werden und ob noch Füllkohlenabrech- nung erfolgt. l i

In einer öffentlihen Versammlung der „Freien Vereini- gung für die Interessen der Maurer Magdeburgs und Ümgegend“ wurde, der „Magdeb. Ztg.“ zufolge, ein Vortrag über „frivole Strikes“ gehalten, in welchem der Redner nazuweisen sute, daß es keine frivolen Strikes gebe; daß au Arbeitervertreter diese Bezeichnung ausgesprocen bäâtten, sei sehr zu tadeln. Nach längerer Besprechung genehmigte die Versammlung zwei Resolutionen, in welchen sie erklärt, daß die eintretenden Arbeitseinstellungen naturnoth- wendig seien, da dieselben aus der heutigen Produktionsweise entstchen. Ferner beschließt die Versammlung, mit allen geseßlihen Mitteln dahin zu streben, daß die Organisation der Maurer ftark werde, da die Gewerk schaftsbewegung die politishe urterstüßze; die Versamm- lung weist den Ausdruck des Abg. Bebel, daß frivole Strikes in Scene geseßt werden, ganz entshieden zurück und erblickt in jedem

Bus A G j aldemo Dee lberfeld fand am Mittwoch eine gro

ershienenen Braunschweiger Redners ein Hr. Frage \sprach: „Wie verhalten wir uns gegenüber den Angriffen des nternehmerthums gegen das Koalitionsreht der Arbeiter“ und nah einem Bericht der „Elb. Ztg.“ mit der Aufforderung s{loß, politishe Ver- eine zu gründen, welche einen größeren Einfluß auf die Geseßgebung auszuüben in der Lage seien. Der größte Strikefieg würde nicht so viel Gindruck maten, als die politis{e Demonstration am 20. Februar. Mehrere andere Redner trugen weitläufige Einzelheiten vor, um die Klagen über Maßregelungen durch die Arbeitgeber zu illuftriren. Um den „Ueber- muth des Unternehmerthums* zu dämpfen, wurde empfohlen, die Strikes zu organifiren. Es sei ein Uebelstand, daß kleinere Strikes begonnen würden, während man in größeren Städten langwierige und kost- spielige Ausstände dur@führe. Die Hamburger müßten erft wieder „oben auf* sein, bevor an irgend einem anderen Ort die Arbeit ein- geftellt werden dürfe. Zum Schluß wurde ein Antrag angenommen, weler die Einberufung einer gewerkshaftlihen Versammlung für die nähsten Wochen fordert.

In Nürnberg verurtheilte, wie die Münener „Alg. Ztg.“ mit theilt, eine allgemeine Arbeiterversammlung, welcher au der Reichstags-Abgeordnete Grillenberger als Redner beiwohnte, aufs Schärfste die von Berlin aus in die Reihen der Arbeiter hinein- getragenen Zänkereien und sprach der seitherigen Parteileitung ihr volles Vertrauen aus.

In einer von 500—600 Perfonen besuhten Versammlun der Maurergehülfen in Leipzig konstituirte sich am Mittwo der „Verein zur Wahrung der Interessen der Maurer von Leipzig und Umgegend“, defsen Gründung {hon in der lezten Maurerversammlung beschlofsen worden war. (Vergl. Nr. 189 d. Bl.) Nah dem vorgelegten und im Wesentlichen angenommenen Statutenentwurf wird, wie wir der „Leipz. Ztg.“ entnehmen, der Verein für die Ebre und die materiellen Interessen seiner Mitglieder eintreten, Rehts]chuß in gewerblihen Streitigkeiten gewähren, statiftis&e Erhebungen über Lohn- und Arbeitsverbältnisse vornehmen, ein Arbeitsna&weis-Bureau gründen, die allgemeine und Fach- bildung seiner Mitglieder zu fördern suchen, eine Wander-Unter- stüßungskafse einrichten 2c. Der Verein wird hiernach den sogenannten Fachvereinen beizuzählen sein. In der Debatte wurde namentlich der Hoffnuag Ausdruck gegeben, daß die hiesigen Maurer durch den Verein in den Stand geseßt werden würden, den Kampf gegen das Unternehmerthum mit Ecfolg aufzunehmen.

Aus Melbourne berihtet „W. T. B.* auf Grund eines Reuter’s{en Telegramms, daß in einer gestern dort abgehaltenen Versammlung von 400 Swiffspatronen einstimmig beschlossen wurde, die Rheder in dem Strike der Offiziere der Handelsmarine zu unterstüßen. Gleiche Versammlungen sollen demnächst auch in den anderen Haupt- städten stattfinden. Die Preise der Kohlen, des Zudckers und der Lebensmittel steigen in rapider Weise. Zudem hberäscht die Befürchtung, daß der Strike si au auf andere Handekls3- aweise erstrecken werde. Die Rube if bis jeßt nirgends gestört worden.

Die Londoner „Alg. Corr.“ vom 21. d. M. berichtet, daß der Ausstand in den Tilbury Dodcks seine Endschaft fand, nahdem die Verwaltung die von ihr beschäftigten drei Nichtunionisten ents lafsen und versprochen batte, künftighin keine „blacklegs“ anzustellen. Am Mittwoch stockte die Arbeit in den Dos gänzlich, da sih die S chi ff 8- arbeiter dem Ausftand der Werftarbeiter anges{lossen hatten. Die Arbeiter der Staatsschiffsbauhöfe in Devonport verlangen höhere Löhne und Sondervergütungen und haken ihre Forderungen der Admiralität vorgelegt. Vor Allem bestehen sie auf der Zurücknahme der Verordnung, welche den Lohn auf 5 s 8 d den Tag festsezt, wenn nicht eigens die Genehmigung ertheilt if. Aus Hallo (Canada) theilt die Gorrespondenz mit, daß ein Aus- tand in den Bergwerken in Spring Hill, der acht Wochen gedauert, mit einem Siege der Bergarbeiter geendet habe; aber beide Theile hâtten unter den Wirkungen des Ausstandes sehr gelitten.

Zur wirthschaftlichen Lage.

Die Lage von Handel und Industrie im Regierungsbezirk Aachen ift im verfloffenen Vierteljahr im Allgemeinen und in den meisten Gewerbszweigen zwar noch immer als eine ziemlich günstige und gegen das Vorvierteljahr wenig veränderte zu bezeihnen, indessen ist in der Eisen-Groß-Industrie und der für den Aachener Be- zirk besonders wichtigen Tuchfabrikation ein Rückgang eingetreten, wenn derselbe auch noch nit der Art ist, daß irgend welche Be- sorgnifse, namentli bezüglih der regelmäßigen Beschäftigung und des Erwerbes der Arbeiter daraus erwachsen könnten. Ernstere Be- forgnisse seinen in einzelnen ftark auf den überseeishen Transport angewiesenen JIndustriezweigen die amerikanischen Zollverbältnifse hervorzurufen.

Zur Lage der Eisenindustrie im Bezirk Aachen.

In der Eisenindustrie des Reg.-Vez. A achen hat die Geshäfts- stille, welhe im Dezember v. I. ihren Anfang nahm, auch im leßt- verflossenen Quartal angehalten. Der Mangel an Aufträgen beginnt immer fühlbarer zu werden. Unter diescn Umftänden wird das An- gebot immer dringender rnd würde einen sich Üüberstürzenden Preis- rückgang zur Folge haben, wenn nit die Wirksamkeit der Verbände vielfa mäßigend eingriffe. Besonders die Verbände in Pretigezence nissen des allgemeinen Verbrau{s, welche ihre Abnehmer hauptsächlich unter den Händlern haben, die Lager halten und Abschlüsse machen müssen, baben, soweit sie sih der dur@ das Ausland vorgeschriebenen Preislage unter Berücksihtigurg der hütenden Zölle anpaßten, nlz- lih gewirkt und die Geschäftswelt vor großen Verlusten bewahrt.

Ruf dem Robeisenmarkt haben sih unächst die englishen Robeisenwerke der Wirkung des fortgeseßten Rückganges der Warrants- preise nit ertitehen können und ihre Preise um fast 33 9/o gegen den hôcbiten Stand ermäßigen müssen, ohne dadurch die Kauflust zu steigern. Die deutschen bezw. die Werke des Bezirks Aachen sind diesem Preisrückgarg bi2her nit in demselben Maße gefolgt und der Abfay ist daher au nur ein noch weniger lebhafter geworden. Im Allgemeinen ift die Robeisenerzeugung an si in Aatben aber nur eine verhältnißwäßig geringe, und es haben die Ver- bältnisse des Roheisenmarktes nur einen wesentlihen Einfluß auf diejenigen Induftriezweige, welche sich mit der Weiterverarbeitung desselben unmittelbar oder mittelbar beschäftigen. Hierher gehört in erster Linie die Fabrikation von Stab- und Formeisen in den Puddlings: und Walzwerken. Die Preise für Stabeisen mußten, den Preisen des Roheisens folgend, im zweiten Vierteljahr wi-derholt e r- mäßigt werden, ohne daß hierdurch zu neuen Verkäufen veranlaßt wer- den fonnte. Die Werke arbeiten fast auss{ließlich auf alte Abschlüsse hin. In Formeisen, dessen Preise festgehalten werden konnten, heute jedoh auch noch niedriger als Stabeisenpreise sind, ist die Beschäftigung auf Grund alter Abschlüsse noch leb- haft. Neue Aufträge vom Inlande sind den Werken nicht zugeflofsen; dagegen laufen Aufträge aus dem Auslande, nament- lih auf Fluß- ormeisen, fortwährend, wenn auch in s{wäherem Maße als im vergangenen Jahre ein, Dank der wawWsenden An=- erkennung, welche das deutsche ana geen im Auslande findet, und Dank der Möglichkeit der zollfreien Einfubr des für diese Export- aufträge verwendeten Roheisens In Folge dessen konnten die be- deutenden hierfür arbeitenden Werke, zu denen in erster Linie das Eisen- und Stahlwerk Rothe Erde bei Aaten gebört, noch immer in vollem und auch wohl noch lohnendem Betriebe erhalten werden. Auf Eisenbahnmaterial, namentlich Schienen und Schwellen. sind für das Inland neue Bestellungen Seitens der Eisen- bahnen kaum vorgekommen. Die Werke find jedoch bis in den Sep= tember hinein noch gut mit Aufträgen versehen.

Kn Walzdraht sind die ungünstigen Verhältnisse unverändert geblieben und ist auf den Werken, troß erheblicher Arbeitseinshrän- kungen, unter denen auch mehr oder weniger die Arbeiter zu leiden

Yaben, allmäblih son ein bedeutender Vorratb an unverkauftem

Draht angewachsen. !

Zur Lage der Textilindustrie im Bezirk Aachen.

In der Tucchfabrikation hat in den Städten Aachen, Burt- o Eupen und Se der bereits zu Le Jahres eingetretene

udgang des Gescäfts nach der großen Geshäftsausdehnung des Vorjahres im zweiten Vierteljahr weitere Fortschritte gemacht

In erster Linie wurden hiervon die im Vorjahre zum Theil erft neu entstandenen Lohnwebereien betroffen, in denen eine Anzahl von Webftühlen \tillstehen. Die größeren Tuchfabrikanten suchen ihre Arbeiter zwar noch mit der bisherigen Zeitdauer zu beschäftigen, find aber bereits theilweise gezwungen, auf Lager zu arbeiten.

Besonders \{chlecht geht das Geschäft in den geringeren Kam m- garnstoffen mit Kunstwoll- und Halbwoll- Untershuß, mit welchen allerdings der Markt in den leßten Jahren in zunehmend \chlehter Qualität förmlih überschwemmt worden sein soll. Dagegen erfreuen sich die Kammgarn-Cheviots besserer Ausführung noch immer einer ziemli regen frage.

Als günstig für die Tuchfabrikation ist das feit der Londoner ersten Wollauktion im Monat Mai begonnene Fallen der Woll- preise um 10 bis 15 % zu erwähnen; doch klagen die Fabrikanten are daß dem entsprechend auch die Preise der Fabrikate ge- unken sind. :

Die im ersten Vierteljahr des Jahres vereinzelt vorgekommenen Arbeits-Einstellungen zur Erzielung böherer Löhne haben in dem zweiten Vierteljahr in der Stadt Aachen keine Wiederholung gehabt. Wahrscheinlih sind die Arbeiter dur das energishe Auftreten des Tuchfabrikanten-Vereins hiervon abgeshreckt worden oder sind auch wohl zu der Einsicht gelangt, daß bei dem bereits eingetretenen Rück- ange des Geschäfts die Erstrebung höherer Arbeitslöhne wenig usfiht auf Erfolg hat. Der Export flir Tuhe na Amerika [E dur die s{chwebenden Zolltarifsmafinahmen Nord-Amerikas

edroht.

Nur aus den Tuchfabriken der Stadt Düren wird gemeldet, daß fie in gutem Betriebe gewesen seien und daß eine derselben sich sogar bedeutend vergrößert habe. Gs ift {on wiederholt wahr- genommen worden, pay der Play Düren von einer eintretenden Geschäftäflaue weniger berührt wird.

Bei der in den Kreisen (Erkelenz und Heinsberg in einzelnen Orten in ziemlich ausgedehnter Weise, aber wechselnder Stärke be- triebenen Handweberei für Sammet- und Seidenwaaren ist eine Vefserung der Verhältnisse eingetreten. Es hatten wieder mehr Weber Beschäftigung und aub die Löhne sind etwas gestiegen, sodaß fleißige Weber wohl im Stande find, ihre Familien durch ihren Verdienst zu ernähren.

Literatur.

„Eine ausgleihende Lösung der Reform- bewegungen des hôheren Schulwesens.“ Von J. Lat t- mann, Dr, Gymnasial-Direktor in- Klausthal. Göttingen. Vander- hoek u. Ruprecht's Verlag 1890. Angesichts der in dem langen Streit um unser böheres Schulwesen si entgegenftehenden Strömungen geht vorliegende Schrift in konkreter Ausführung der Frage na, ob sich nicht eine durhgreifende innerlihe Aenderung der ganzen Anlage des Unterrichts ausfindig machen lafse, welche eine gewisse Einschränkung vertragen könne, ohne das Wesentliche des Ziels zu beeinträchtigen. Wink und Weg jener Zeit entnebmend, in welcher das Gymnasium besonders geblüht hat, zeigt fie sodann diejenige Wahl des Stoffes, diejenige Unterrihtsmethode und denjenigen Lehr- und Lektionsplan, durch welche zu ermöglichen sei, daß das Gymnasium wieder in eine engere Beziehung zu dén herrschenden Lebens- und Bildungselementen der gegenwärtigen Zeit treten und so wiederum festeren Boden in der allgemeinen Meinung gewinnen könne, erkennt dem jeßigen Real- gymnafium die Daseinsberechtigung ab und entscheidet sh \{ließlich nur für zwei Gattungen der höheren Shulen: „Gymnasien® und „Höhere Vürgerschulen“.

Sanitäts-, Veterinär- und Quarantänewesen.

; : Nachrichten über Verbreitung von Thiérkrankheiten im Auslande.

R ußland. Im Mai 1890. Rinderpest. Gouvernements; des des

getödteeen gefallenen Viehs: AiraMaln ai 315 11 Bi C O E 100 164 Stawropol (Kaukasus) 2044 26 Gebiete : i U 317 10 Kuban (Kaukasus) . . 1136 7 Oesterrei. Laut der am 21. Juni 1820 vorliegenden Meldungen. Land: ahl der infizirten 7 rte: Höfe: Maul- und Klauenseuche. Nieder-Oefterrichß . .. . , 44 95 Ober-Oesterreich . .. 2 2

Mähren

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Salzburg

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Mähren Galizien Bukowina Böh Mähren Galizien V öhmen

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30. Juni 1890 vorliegenden Meldungen. und XlanenlenHe.

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Laut der au 14. : Maul- und Klauen Nieder-Oesterreih . 6

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4

Milzbrand

15 15

Ungarn. Vom 3. bis 10. Juni 1890.

Maul- und Klauenseuche in 47 Komitaten, 474 Gemeinden, sowie

Lungenseuche Milzbrand . Maul- und Klauenseue in 46 Komitaten, 552 Gemeinden, sowie

Maul- und Klauenseuche in 47 Komitaten, 653 Gemeinden, sowie Lungenseuße . . . . „10 2 S Milzbrand .

in 9 Städten. 52 Gemeinden, fowie

in 1 Stadt. 41 Gemeinden.

. . .* o 11 - . - . - - 20 o Vom 10 bis 17. Inni 1890. in 9 Städten. 1 O _ 51 Gemeinden. 20 . 35 Gemeinden, sowie in 1 Stadt. Vom 17. bis 24. Juni 1890.

in 9 Städten.

52 Gemeinden, sowie in 1 Stadt.

e 18 L 31 Gemeinden, sowie

in 3 Städten. Vom 24. Juni bis 1. Juli 1890, ck

3 Maul- und Klauenseuche in 50 Komitaten, 753 Gemeinden, sowie Lungenseuhe

in 6 Städten.

52 Gemeinden, sowie in 1 Stadt.

25 Gemeinden, fowie in 1 Stadt.

O S 16 ¿ Vom 1. bis 8, Juli 1890.

Maul- und Klauenseuche in 52 Komitaten, 795 Gemeinden, sowie

Lungenseuße . . 20 Milzbrand .

in 7 Städten.

2 AL Z B Gemeinden.

S C E G Vom 8. bis 15. Juli 1890. :

9 Maul- und Klauenseuche in 54 Komitaten, 942 Gemeinden, sowie

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32 29 1 114 6

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Kantone : Uri .

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Lungenseuhe . Milzbrand .

Lungenseuhße . . Milzbrand .

1 St. Gallen . . ,

8 Graubünden. . ,

Bajel-Stadt. . , Basel i 12 Appenzell a. Rb. , 1 Gemeinde 1 und 2 Weiden mit

in 7 Städten.

411 L 55 Gemeinden, sowie in 1 “Stadt.

1 Z 51 Gemeinden, sowie

in 1 Stadt. Vom 15. bis 22, Juli 1890.

Maul- und Klauenfeuce in 54 Komitaten, 1024 Gemeinden, sowie

in 7 Städten. 57 Gemeinden, sowie in 1 Siadt. 22 h 32 Gemeinden, sowie in 1 Stadt.

S ch

weiz. Vom 1. bis 15. Juni 1890. Maul- und Klauenseuche.

. in 1 Gemeinde 1 Stall mit 14 Rindern.

a

Appenzell a. Rb. e, 2 Gemeinden 2 Ställe und 3 Weiden mit

75 Rindern, 12 Schweinen und 10 Ziegen. 5 Ställe und 1 Weide mit 153 Rindern. 3 A 1 Stall und 2 Weiden mit 242 Rindern. 3 z 3 Ställe mit 43 Rindern und 2 Ziegen. Vom 16. bis 30. Juni 1890. . in 1 Gemeinde 2 Ställe mit 5 Rindern. 1 Stall mit 1 Rinde.

67 Rindern, 18 iegen und 11 chweinen.

7 Appenzell i. Rb. , 3 Gemeinden 1 „, und 3 Weiden

mit 123 Rindern.

St. Gallen. . 4 s 1 „, und 3 Weiden mit

434 Rindern, 16 Schweinen, 245 Schafen u.1 Ziege.

2 Graubünden. . , 1 Gemeinde 1 „, mit 6 Rindern.

5 10 üri T 8 chwyz 1 ug

11 14 venzell a. Rb.

Appenzell i. Rb. St. Gallen . .

45 102 31 123 4 18 131 769 9 12

10 10 25 29 13 13 8 8 1 1

1 1

Thurgau i

Graubünden

Thurgau

5 mit 1 Rinde. . 2 Gemeinden 2 Ställe mit 16 Rindern. Vom 1. bis 15. Juli 1890. in 2 Gemeinden 2 Ställe mit 5 Rindern, 1 Gemeinde 4 Ställe , 1 Rinde, 1 Z Le L s 1 Z 1 Weide 49 Rindern, 17 Ziegen u. 20 S{weinen, 1 s 2 Weiden mit 34 Rindern, 7 Gemeinden 4 Ställe und 3 Weiden mit 231 Rindern, 6 S{hweinen u. 74 Ziegen, 1 Stall und 1 Weide mit 190 Rindern, 77 Ziegen

und 1 Schwein, 1 Gemeinde 9 Rinder. Belgien.

Im Juni 1890,

Lungenseuche; in 7 Provinzen, 20 Gemeinden 27 Ställe mit

65 Rindern.

1. Steckbriefe und UntersuGungs-Sacen.

2. rana, Aufgebote, Vorladungen n. dergl. 3, Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.

Kommandit-Gesellschaften auf Aktien a. Aktien-Scsell\ch.

5, Oeffentlicher Anzeiger. Lene

Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 29122 Bekanutm [ Die tin E D E aber v. I,, | haltsortes,

betreffend eine Anzahl aus dem Nachlaß des Steneraufsehers Georg Schlieper verschwun-

haltsortes, am 14. Märj

Alt-Langerwish, zj. dener Pfandbriefe, it durch Auffindung der N bee - GltlmoRe

sämmtlichen Pfandbriefe erledigt.

Soweit diese Papiere demnähst wieder in den | auch Rogowsky j d i é Marienau geboren, leßter Aufenthaltsort Potédam, Verkehr gelangen, steht dem freien An- und Verkauf 7A. unbekannten Autenthaltsortes,

werden beschuldigt : bis 5 als Wehrmann der Landwehr, zu Nr. 6 und 7 als Ersatreservisten

derselben Nichts mehr entgegen. Göttiugen, den 11. Auguft 1890. Der Erfte Staatsanwalt. Heinemann.

zu Nr. 1

ohne Erlaubniß Uebertretung [29123]

in Verbindung mit Art. I

genannt, am 2.

ausgewandert zu sein

gegen 8. 3603 des Strafgese bus 8. 38 des Reichsges. vom

1) Der Cigarrenma@er Rudolf Kauert, am 1. No- | 6. Mai 1880 (R. Ges. Bl. S. 103).

vember 1862 zu Trebbin aeboren, leßter Aufenthalts-

ort Potsdam, z. Zt. unbekannten Aufenthaltsortes, | Amtsgeribts hierselbst auf deu 4.

2) der Bureaugebilfe Gustav Teichmann, am | 1890, Vormitt. 92

30, Juni 1865 zu E geboren, leßter Auf- | Schöffengericht zu Potsdam, Lindenstr. 54, zur Haup

t. unbekannten Aufent- | verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus-

3) Ves Fleisher Carl Hermann Kerschk dee S afer ¡chDrbn a Tee tee "Rd iSiicen

er Fle r ann e, am | der raf-Prozeß- ung von dem Kön en As 1859 zu Hammer geboren, leßter Aufent- Landwehr - Bezirks - Kom ü F

enthaltsort Potsdam, z. fal P j

4 dalitort Potsdam, z. Zt. unbekannten Aufenthalts- | gestellten Erklärung verurtheilt werden.

4) der Arbeiter Gustav Sommerfeld, am 14. Januar 1859 zu Stuttgart geboren, leßter Auf-

Potsdam, den 18. Auguft 1890. Kräbschmar,

enthaltsort Potsdam, z. Zt. unbekannten Aufent-

5) der Gärtner Heinri Carl August Krüger, 1857 zu Potsdam geboren, leßter Aufenthaltsort daselbst, z. Zt. unbekannten Aufent-

6) der Knecht Rudolf Paradowski, am 11. Juli 1863 zu Ger8walde geboren, leßter Aufenthaltsort t. unbekannten Aufenthaltsortes, Franz Josef Rochowsfki, Iuni 1863 zu

Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen November , vor das Königliche

mando zu Potsdam aus-

Gerichts\{reiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung V.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

(291311 Hwwangsversieigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuße von den Umgebungen Berlins im Niederbarnim’ s{chen Kreise Band 86 Nr. 3568 auf den Namen des Zimmermeisters Chriftian Jaßko hier eingetragene, hierselb in der Exerzierftraße und Schwedenstraße belegene Grundftück am 14. Ok- tober 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Geriht an Gerichtsftelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., Erd eldo, Saal 40, versteigert werden. Das Grundftüdck ift 5a 6 qm groß und weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- buchblatts, etwaige ungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nicht von selbft auf den Erfteher übergehenden An- g A But Gie, O Dat aus dem

ezur Eintr eig vermerks nicht herv a neben De Forderungen von s r wiederkehrenden

ebungen oder Koften, \ im termin vor der Aufforderung zur Abgabe von boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger

widerspriht, dem Gerichte glaubhaft ¡u machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge- ringsten Gebots nicht berüdcksihtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be- rücksihtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundftücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des VersteigerungStermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. Oktober 1890, Mittags 12 Uhr, an oben bezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 29, Juli 1890.

Königliches Amtsgericht I. Abtbeilung 53.

[29130]

In Saten, betreffend die Zwangsversteigerung der canonfreien Häuslerei Nr. 18 zu Siggelkow (früher S({uster Schröder gehörig) wird zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan , sowie zur Vornahme der Ver- theilung Termin auf Freitag, den 19. Septbr. 1890, Vormittags 9 Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden vom 11. Septbr. 1890 an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichts\chreiberei niedergelegt.

den 19. A 1890. O Gebete Amt3gericht.

S e d I v L 4 Strome R s n Rei R E E E Ei Ea R E E Pt T R E R E E E Dn Tate: r E etri: an A geme E

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