1890 / 207 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Aug 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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Klasse. 44. Nr. 26 475. Pfeifenabguß mit Patronen- lager; Zusaß zum Patente Nr. 25 495. 45. Nr. 41 537. Neuerung an Strahlunterlagen für Pferdehbufe. Nr. 44 738. Neuerung an Eggen. j « Nr. 45352. Neuerung an Hâckselschneide- maschinen mit Messerwalze. 7 Nr. 45 799. Drehselbank für Käse. « Nr. 45982. Erhebungen zwischen den Locungen von Sieben. Nr. 46 471. Befestigung von auswe@sel- karen Griffen an Hufeisen. l Nr. 49136. Thierfalle mit

rihtung. 46. Nr. 30 956. Neuerungen an Gasmotoren. Nr. 31 686. Neuerung an Gatëmotorcn; Zusatz zum Patente Nr. 30 956. 47. Nr. 3929. Schmierapparat. : Nr. 5886. Verbesserungen an einem Schmier- apparat ; Zusaß zum Patente Nr. 3929. ; - Nr. 15 922. Neuerung an einer Schmier- vorrihtung; 2. Zusaß zum Patente Nr. 3929. Nr. 18 391. Neuerungen con ciner Smier- vorrihtung; 3. Zusaß zum Patente Nr. 3929. Nr. 24200. Neuerurg an einer Shmier- vorrihtung ; 4. Zusaß zum Patente Nr. 3929. Nr. 42 340. Gaëdruckregler mit federnder Platte und Preßkolben. : Nr. 45 191. Stromregler mit glockFen- förmiger Stoßfläche und kegelartigem Drofsel- ventile an federndem Arme. i | Nr. 45 668. SGmierpumpe mit Klinken- \Galtwerk und Gegengewiht zur Abkürzung der Saugperiode. / i i 4 Nr. 47 489. Absperrshieber mit cylinder- oder priéme:förmigem Schieber und kegel- oder feilförmigem beweglichen Sitze. 5 : Nr. 52377. Shhiebersperrung für Ein- und Ausrückvorrihtungen. ; i Nr. 52 381. Riemenaufleger mit um einen Bolzen der Haltstange \chwingendec Schlitz- schiene. l j Nr. 52 896. Oruckminderungsventil, bei welhem der die beweglihe Platte belastende Gas- oder Flüssigkeitsdruck selbstthätig geregelt wird. 49. Nr. 37 571. Neuerung an Bohrapparaten für unter Druck stehende Rohrleitungen. Nr. 43 223. Herstellung ron Senfen durch Walzen, Stanzen und Biegen mittelst Walzen. . Nr. 45325. Maschine zur Herftellung von Ofenrohrfknieen. : j Nr. 50 892. Mas@ine zum Richten |__1-för- miger Blehrahmen. Nr. 50 901. Maschine zum Bördeln der Ränder |__1- förmig gebogener Blebrahmen, Nr. 50 935. Maschine zum Biegen und Pressen |__1- förmiger Vlehrahmen. 50. Nr. 41430. Trommel für Staubsammler. 51. Nr. 49797. Mechanismus zum Anreißen on Stahlzungen in Spieldosen. Nr. 52539. Mcchanisches Musikwerk mit Zungenstimmen. i : 52. Nr. 47 033. Nähmascine mit Vorrichtung zum Akscneiden überstehender Stoffkanten. 54. Nr. 42195. Eckverbindmaschine für Papp-

kasten. 4 Swhnalle für Zugstränge,

5s. Nr. 45 384.

Treibriemen u. dergl. ;

57. Nr. 42966. Gefärbtes Magnesiumli Ht für photographis{e Aufnahmen und Laterne für dasselbe.

58. Nr. 45168. Oelkuchen. :

60. Nr. 37 420. Regulator für Gas- und dergl. Kraftmaschinen. -

63. Nr. 11569. Zerlegbare ¿weirädrige Karre.

Nr. 23802. Neuerung an der dur Patent Nr. 11 509 ges{üßten zweirädigen Karre ; Zusatz zum Patente Nr. 11 509, L

64. Nr. 3019. Luftdruckt-Apparat mit stellbarem Sicherheitsventil. 5 N

« Nr. 39 517. Si@erung an Kapselvershlüssen für Flaschen oder Gefäße. : a

Nr. 44831. Dedelbefesiigung für Gefäße jeder Art.

Nr. 45 354. Krügen.

«„ Nr. 46105.

Nr. 46 2830. maschinen.

Nr. 52 561.

« Nr. 52572.

65. Nr. 33297. Sciffs\chraube baren Flügeln. / B

68. Nr. 42355. Neuerungen an pneumatishen Thürhemmvorrichtungen.

70. Nr. 45 920. Vorrichtung gegen Befleden n Papiers beim Ziehen von Linien mit Schreib- edern.

78. Nr. 27 969. Verfahren zur Darstellung von Sprengstoffen aus gewöhnliher oder aus ent- zuckerter Vielafse.

« Nr. 45 857. Verfahren zur Darstellung von Sprengstoffen aus gewöhnlicher oder aus ent- zuckerter Melasse; Zusaß zum Patente Nr. 27 969.

80. Nr. 36 834. Ziegelpresse.

85. Nr. 45760. Selbstthätige Absperrvorrich- tung für in Behälter mündende Zuflußrohre.

86. Nr. 47 203. Mechanischer Webituhl.

Nr. 49 011. Rietblatt für Webstühle.

88. Nr. 50 294. Reaktionsrad mit Regelung der Ges windigkeit dur Ventile in den Aus- laufröhren.

6) Theilweise Nichtigkeitserklärung.

Der Anspru des dem Königlihen Kommissions- Rath Friedrih Géessner in Magdeburg gehörigen Patentes Nr. 21 830, betreffend Neuerung an Büâlgen für Accordeons und ähnliche Musikinfirumente, ist dur rehtsfräftige Entscheidung des Patentamts vom 29, Mai 1890 dahin abgeändert, daß die Worte: „bezw. durch Ankleben dieser Ränder an zwishengelegte Holzrahmen g Fig. 3“ in Wegfall

Tommen. 7) Berichtigung.

Zur Patentschrift über das dem Kaufmann Theodor Perls in Würzburg unter Klasse 20 ertheilte Patent Nr. 50258 kommt ein Berichtigungsblatt zur Ausgabe.

Berlin, den 28. August 1890.

Kaiserliches Patentamt. Bojanowski.

Sperrvor-

Maschine zum Formen von

Neuerung an Biergläsern und

Flaschenvershluß. Neuerung an Flaschenkork-

Entkorkungs-Vorrichtung.

Trirkglas. mit verstell-

[30081]

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Die Metall- und Mashinen-Industrie im Jahre 1889

Ueber den Geschäftsgang in Walzeisen bemerkt der Jabresberiht der Handels- und Gewerbe- kammer zu Zittau, daß das Geschäft in diesem Artikel während des ganzen vergangenen Jahres ein lebhaftes giwesen sei; da sämmtlihe Industriezweige gut beschäftigt waren, machte \sich fortdauernd ber sonders in den Maschinenkaustätten aller Art und zu Bauzwecken großer Begehr nah Walzeisen bemerkbar, so daß die Walzwerke bei unausgeseßter voller Thätigkeit, und, obglei sie ihre Produktionskraft zumeist noch erweitert hatten, niht im Stande waren, dem Bedarf in kurzen Lieferfristen zu entsprechen. Im Bezirk der Handelt- und Gewerbekammer zu Zittau befanden sich im Jahre 1889 wie in den beiden Vorjahren 10 Gießereien, mit welchen im Berichtsjahre 8 Maschinenfabriken gegen 7 in den beiden Vorjahren verbunden waren. Verschmolzen wurden an Eisenmaterial überhaupt in 1889 4978,9 t gegen 4102,7 t in 1888 und 3250,3 t in 1887; an Gußwaaren zweiter Shmelzung wurden erzeugt überhaupt 4407,3 t gegen 36414 t in 1888 und 30248 t in 1887, wovon auf Maschinentheile 4382,33 t resp. 38164 und 2986,8 t entfallen, Der Werth der Gießerei- Produkte stellte sich auf 682515 #4 gegen 654 446 und 533955 M in den beiden Vorjahren. Die mittlere Belegschaft für den Gießereibetrieb belief si auf 272 Perfonen gêgen 221 und 220 Personen in den beiden Vorjahren. Bei der Zittauer Maschinenfabrik und Eisengießerci betcug der Gesammtumsay 200000 #4 mehr als der Durch- \chnitt der drei vorhergehenden Jahre, wie denn überhaupt die Verwaltung nur Günstiges über das Geschäftëéjahr 1888/89 berihten kann; die Fabrik war unausgeseßzt reihlich mit lohnenden Aufträgen versehen und behielt für das neue Iahr außergewöhnlich viele Aufträge in Vormerkung, zu welGen regelmäßig weitere belang- reihe Ordres einliefen. Die Arbeiterverhältnisje blieben rach wie vor ganz vorzüglihe; das Aftien- kapital des Unternehmens wurde um 120 000 4 er- höht. Der Bruttogewinn stellte sich auf 130 030 M, dem ein Reingewinn von 107 458 6 (gegen 73 157 M im Voijabre) entipriht. Neben hohen Reservestel- lungen konnten 165%/ Gewinn vertheilt werden. Der Geschäftsgang in landwirthschaftlihen Ma- schinen war während des Berichtsjahres zufrieden- flellend; die Nachfrage und der Absatz in folchen, \so- wie in kleineren Werkzeug- und Ziegeleimaschinen war recht lebhaft, au wurden zumeist zufrieden- stellende Preise erzielt. Das Steigen des Nobeisens um 49/9 und des Koks um ca. 80% mußte und kornte auf die Fabrifaie über:ragen werden ; auch die Lohnerhöhung der Arbeiter trug zu einem Steizen der alten Verkaufspreise viel bei. In der Webschüten- und Spindelfakrikation hat sich nichts Wesentliches geändert; Arbeit war immer voll genügend vor- handen. In Bezug auf Scchmiede- und Schlosserarbeiten war während des Berichts- jahres im Allgemeinen volle Besäftigung jedoch bei gedrüdckten Preisen vorhanden; in Folge höherer Eisen- und Koblenpreise war der Verdienst geringer. Spezialitäten wie Gartenmöbel, Blumentische, Topf- stäânder 2c. batten einen weniger befriedigenden Ge- \chäftsgang. Für emaillirtes Geschirr war die Geschäftélage in den ersten acht Monaten des Vorjahres nit befonders günstig, namentli wegen der fast monatlich von den Feinblechwalzwerken erhöhten Preise für Bleche und der Preissteigerung au anderer Rohmaterialien sowie der Löhne. Im September vereinigten si in Berlin die bedeutendsten Emailirweike Deutschlands, um eine Preisaufbesserung ihrer Artikel anzustreben; es wurde eine gleichmäßige Erböhung beschlossen, welhe die Mebrkosten der Rohmaterialien décken sollte. Im Ganzen ist der Geschäft2gang lebhaft gewesen; zu jeder Zeit haben genügend Aufträge vorgelegen.

Nach der Darstellung, welhe im Jahresbericht der Handelskammer für den Stadtkreis Duisburg für 1889 über die Entwidlung der Eisenindustrie gemacht wird, seßte sich der Auf- \{wung, welher {on im Herbst 1888 begonnen hatte, im Frühjahr 1889 in sehr erfreuliGer Weije und ohne Ueberstürzung fort. Nah dem Ausstand der Bergarbeiter im Mai trat bald eine sich über- stürzende Steigerung der Kohlen- und Koks- preise ein, welche naturgemäß eine ähnliche Auf- wärtsbewegung der Eiserpreise zur Folge hatte. Die Niederrheinishe Hütte arbeitete mit 3 Hochöfen und einer Anzahl Kupolöfen und produzirte 75 524 t Rokeisen gegen 66 853 t in 1888 und 9054 t Gußwaaren gegen 7154 t in 1888. Die Werkêanlagen wurden weiter verbessert und vervoll- ständigt; auch für 1890 waren bedeutende Neubauten zur Verbesserung und Verstärkung des Betriebes in Ausführung. Das finanzielle Resultut ist ein gün- stiges, da diz am 31, Dezember abschließende Bilanz außer ca. 179000 #4 Ybschreibungen die volle Tilgung des Verlustpostens von 410 000 ergiebt, welcher durch außerordentliche Ab- \{chreibungen auf in Wegfall gekommene Anlagen entstanden war. Im Frübjahr 1889 fehlte es häufig an Arbeitskräften und die Löhne wurden um 10 %% erhöht. Bei der Aktiengeselschaft Vulkan war der Geschäftegang ein flotter; das Eisen fand \{lanken Absay wie im Vorjahre, nur brachte der Strike im Kohlenrevier eine empfindlihe Einbuße an der Produktion von Roheisen; im vecgangenen Jahre hat ein aufergewdöhnlih starker Ab- und Zu: gang der Arbeiter stattgefunden. Die verschiedenen Lohnkategorien wurden erbeblich ausgebessert, was aber nicht verhinderte, daß zeitweilig Arbeitermangel eintrat. Auf der Johanneshütte waren dur®&s\chnittliß 5C0 Arbeiter beschäftigt, von denen 62 mit einem Familienbestande von 285 Per- sonen in. der Hütte gehörigen Wohnungen wohnten ; der Familienbestand sämmtliher Arbeiter betrug 14060 Perfonen. Das Blechwalzwerk F. BiHeroux Söhne berichtet über cinen im Allgemeinen

uten, aber dur@% die Kohlenstrikes und ihre

olgen beeinträhtigten Geschäftsgang. Die Firma Felix Bischoff berichtet, daß die allgemeine Lage des Geschäfts erheblich besser war als im Vorjahre; die Besserung wurde bereits im Frühjahr 1889 be- merkbar; nah dem Strike machte sich eine stärkere Nachfrage nach dem Fabrikat geltend. Die B der Arbeiter sind um etwa 5 °/o gegen das Vorjahr gestiegen; zu Anfang des Jahres waren 36, zu Ende desselben 63 Arbeiter beschäftigt; die durchschnittliche Arbeitszeit betrug 11 Stunden pro Tag mit den üblichen Pausen. Die Brüccktenbau-, Wagenbau: und Walzwerksaktiengesellshaft Harkort erzielte in 1889 einen Bruttogewinn von 845 555 46, dem ein Rein-

gewinn von 327455 # entspriht, es wurden den Vorrechtsaktien 10 %/o, den Stammaktien 9 %/% Gewinn gezahlt. Sowohl in der Brücken- und Wagenbau-, wie in der Walzwerkabtheilung konnte der Betrieb das ganze Jahr bindurch in voller Höhe erhalten werden; dabei steigerte sich, wie alljährlih, im Brückenbau gegen den Schluß der Shiffahrt hin die Arbeitsmenge; dementsprehend ftieg die Zakbl der Arbeiter von 892 Mann im Januar auf 1229 im Oktober und sank im Dezember auf 1062 Mann, Schon von Ende Mai ab konnten größere Auf- träge für 1889 nicht mchr übernommen werden ; auch für 1890 waren die Werkstätten {on zur Zeit der Be- rihterstattung bis zum 4. Quartal so beseßt, daß alle einlaufenden Anfragen, wenn nicht längere Liefer- zeiten bewilligt werden Ttonnten, abgelehnt werden mußten. Die Duisburger Maschinenbau- Aktien- gesellschaft vorm. Bechem und Keetman beschäftigte in 1889 dur{chschnittlich 455 Arbeiter, für die an Löhnen rund 442 000 #4 verausgabt wurden, was einem Verdienst von 2,70 4 pro Mann und Tag bezw. von 971,43 Æ pro Mann und Jahr ein- \chließlich der Lehrlinge entspriht. Der Reingewinn des Unternehmens von 171 804 4. gestattete die Ver- theilung eincs Gewinnes von 10 %/o.

Auf der Schiffswerft vonEwald Berning- haus in Duisburg wurtdes i. J. 1889 fertig gestellt 1 Doppeishrauben-Dampyfboot von 260 indiz. Pferde- kräften, 1 Schrauben-Schleppboot von 120 indiz. Pferdekräften, 1 Dampfbagger, 2 Kiesnachen, 1 Landungebrücke mit Pontons, 8 eiserne Schlepp- kähne von 24500—16090 Ctr. Tragfraft; außerden wurden Reparaturen an 40 ver- schiedenen Fahrzeugen ausgeführt. Am 31. De- zember 1889 befanden \sich im Bau 1 Petroleum-Tankschiff, der Salondampfer „Frauen- lob* für die Dampfschiffahrts-Gesellshaft für den Nieder: und Mittelrhein in Düsseldorf von 650 indiz. Pferdekräften, 1 Räder-Fährdampfboot von 140 indiz. Pferdekräfteun, 1 Tauchershiff mit Taucherglocke und Glockengerüst, 7 eiserne Schlepp- fähne von 22 000—16 000 Ctr. Tragfkraft. ;

Die Firma C. Heckmann berichtet, daß fih die von ihr betriebenen Geschäftszweige (Kupferwalzwerk, Draht- und Röhrenfabrikation aus Kupfer und seinen Legirungen) während des Jahres 1889 auf dem Duisburger Werk eines recht guten Absatzes zu erfreuen hatten; bei andauernd steigender Nachfrage erreichten die verkauften Bewichtêmengen der einzelnen Fabrikate durhgängig höhere Ziffern, als im Vorjahre. Auf ten durchweg günstigen Geschäftsgang übte aber der, durch Zusammenbruch des französischen Nohkupfer- Syndikats im Frübjahr 1859 veranlaßte, shnelle und sehr bedeutende Rückgarg der Rohbkupferpreise einen ziemlih ungünftigem Einfluß aus, da die Fabrikats- preise theilweise in überstürzter Weise herabgesetzt wurden. Die Arbeiterverbßältnisse auf dem Werk sind keine günstizen; ein fteter Wechsel in der Arbeiter- zahl war zu konstatiren und erst Ende des Jahres 1889 trat cine Besserung in diefer Beziehung ein ; es wurden in 1889 642 Arbeiter eingestellt und 334 Arbeiter entlassen, so daß am Jabres\{luß cin Bestand von 308 Arbeitern verblieb; jugendlißhe und weibliche Arbeiter werden nicht beschäftigt; die Arbeitszeit auf dem Duisburger Kupferwerk beträgt 10 Stunden pro Tag. Um für die Fabrik, welche verhältnißmäßig jung auf diesem Plate ist, einen Arbeiterstamm heranzubilden, hat die Firma in der Nähe des Werkes drei Arbeiterhäuser erbaut, welche 6 Meister- und 24 Arbeiterwohnungen enthalten, die an die Leute zu billigen Preisen ver- miethet werden.

Die Fabrik feuerfester Produfte von H. F, Vygen u. Co. versandte im vorigen Jahre 40 917 t feuerfescer Waaren; ins Ausland gingen 20 9/0 weniger als im Vorjahre. An durhschnittlich 266 Arbeiter in Duisburg (Meister ausgeschlossen) wurden 291916 M4 Löhne oder 1097,42 # pro Kopf (+ 43,51 4) gezahlt; der höchste Lohn betrug 2150, der geringste 850 4; die Arbeitszeit beträgt 10 Stunden. Die Firma hat Wohnungen für 39 Familien, welche 100—144 6 Miethe kost en.

Ueber die Lage der Maschinenfabriken

und Eisengießereien bemerkt der Vericht der Handelskammer zu M.-Gladbach, daß der bercits im Jahre 1888 hervorgetretcne befriedigende und lebhafte Geschästs- gang auch im Jahre 1889 fortbestanden habe, indem die Maschinenfabriken durchgängig während des ganzen Jahres gut beschäftigt gewejen wären. Die erste Hälfte des Jahres kônne im Allgemeinen als eine lohnende bezeichnet werden, während in der zweiten die Steigerung des Preises der Nohmate- rialien eine derart plöbliche gewesen sei, daß die Preise der fertigen Maschinen damit unmöglich bâtten Schritt halten können. Die Fabriken zur Herstellung von Webstühlen hätten vollauf Beschäf- tigung gefunden durch die im zweiten Halb- jahr erfolgten zahlreihen Bestellungen für die Sammet- und Seiden - Industrie. Für Werk- zeugmascinen hâtten nit nur die Nacy- fragen stufenweise zugenommen, sondern es wären auch die Preise in entjprehendem Verhältniß ge- stiegen, sodaß am Schluß des Jahres sowohl von der Zahl der ertheilten Aufträge, sondern auch von der Höhe der bewilligtcn Preise nur günftig berichtet werden fönne. Dasselbe Verhältniß habe si auch im laufenden Jahre fortgeseßt und lasse auf ferneren Bestand - hoffen. Auch für die für Zuckerindustrie eingerihtete Maschinenfabrik könne die Geschäftslage im Jahre 1889 im Allgemeinen als eine etwas günstigere als im Vorjahr bezeichnet werden. Hin- sichtlich der erzielten Verkaufspreise habe das Jahr 1889 troy der zahlreichen eingegangenen Aufträge manch{es zu wünschen übrig gelassen, da es unmöglich gewesen sei, dieselben auf eine solde Stufe zu bringen, wie sie der fortlaufenden Steigerung der Arbeitsl8hne und der S Ver- theuerung der Rohmaterialien angemessen gewesen fein würde.

Die Textilindustrie im Jahre 1889,

Im Bezirk der Handels- und Gewerbe- kammer zu Chemnißg hai sih im Jahre 1839 in der Baumwollspinnerei die bereits im Vor- jahr begonnene Reorganisation der Betriebe durch Besckaffung neuer Spinnmaschinen und Erweiterung der Arlagen weiter fortgeseßt. Als erfreuliche Folge unseres Wirthscha\tssystems zeigt sih, wie der Jahres- beriht der Handelskammer auéführt, eine tleine Zu- nahme der Baumwoll-Zwirxerei, sowie Versuche, das Spinnen feinerer Garnnummern, die bisher lediglih der Schweiz und England vorbehalten

waren, aufzunehmen, Die in der Ver- einigung sächsisher Spinnereibesiger vertretene Spindelzahl beträgt jeßt \chon (ohne Krim- miischau und Werdau) ca, 700000 Spindeln. Die Prosperität der Baumwoll-Spinnerei in Sachsen war eine sehr verschiedene, für Spinner von geweiften Webgarnen, Water und Medio zeigte sih die zweite Jahreshälfte wenig günstig; die Lage der Cops- spinnerei war günstiger, da der Absaß ein regel- näßigerer war und die Preise nicht so _gedrückt wurden wie für Bündelgarne. Für die Strumpf- garnspinnerei war die unbefriedigende Qualität der amerikanischen Baumwolle besonders drückend. Jn baumwollenen Zwirnen zeigte sich besonders für die Gardinenfabrikation die englishe Kon- kurrenz noch als herrschend und verhinderte eine kräfs tige inländishe Entwicklung, wenn auch wie erwähnt, eine Vermehrung der Zwirnspindeln eingetreten ift. Die Nähfadenbranche hat in 1889 eine kleine Befsse- rung erfahren. Die enalische Konkurrenz ging unter Aufgabe ihrer früheren Taktik in anerkennenswerther Weise mit bedeutenden Preiserhöhungen voran und veranlaßte gleihzeitig die teutshen Interessenten, ihrem Beispiele zu folgen. Eine im Februar 1889 in Augéburg stattgehabte Zusammenkunft von Ver- tretern der deutshen Nähfadenfabriken führte zwar zu einer gemeinscaftlihen, aber nur einzelne Artikel betreffenden und sehr mäßigen Erhöhung der Notirung; in Folge hiervon fechten die englishen Konkurrenten die eben erst erhöhten Preise wesentlich Herab und warfen, zu einem „Ring®" vereinigt, ihre Fabrikate in großen Mengen auf den deutschen Markt zu Preisen, welche theil- weise die Selbstkosten unmöglich deckten. Daß troy- dem zum Theil günstigere Erfolge erzielt wurden als im Vorjabr, ist nur dem tröôstlihen Umstande zu danken, daß die besseren deutshen Marken sich eines stetig wachsenden Absaßes erfreuen, troß der gegentheiligen Bemühungen der ausländischen Kon- kurrenz. In gezwirnten baumwollenen Garnen war das Geschäft ein recht lebhaftes und die zwar etwas gedrüdckten Preise waren do keine {lehten In gebleihten Strickgarnen ist das Geschäft etwas zurückgegangen, der Ausfall wurde jedoch durch ungebléei{te und farbige weitaus überholt. In cordon- nictem Häkelgarn war die Nachfrage eine außer- ordentlich starke und gab Veranlassung zu einer wesentlichen Erweiterung der Fabrikanlagen und der Produktion. Für gut gesponnene Streichgarne fehlte es nicht an Absatß, dow standen die Preise, wenn sie auch in den Sommermonaten etwas an- zogen, nit im rechten Berhôltniß zu den steigenden Materialpreisen ; die Arbeitslöhne in diesem Zweige der Industrie waren bei den auf dem Lande liegenden Betrieben immer steigend und durch die besser loh- nende Beschäftigung in den Tuchfabriken trat für die Streichgarnspinnerei Mangel an Arbeitskräften ein. In Bezug auf dieKammgarnspinnerei übernimmt die Handelskammer einen Bericht der „Leipziger Monatsschrift für Textilindustrie“, welcher ihr als rihtig und sorgsam empfohlen war. In diesem Bericht hcißt es, daß das Jahr 1889, wie für die meiffen Industriezweige, auch für die gesammte Kammgarnindustrie ein Jahr des Aufs{hwungs und großen Erfolges war; der zu Anfang des Jahres bestehende niedrige Preisftand sür Wolle und Garn und das allgemein herrschende Vertrauen in die ge- sammte wirthschaftliche Lage wirkten vortheilhaft auf den Verbrau und verursachten rege NackWfrage nah fertiger Waare. Dieser günstige Ge- \chäftsgang fühite naturgemäß eine Erhöhung der Werthsiufe des MRohmaterials und der Garne herbei. Die Beschäftigung der Spinner war cine überaus reichlihe, so daß zeitweise Mangel an Garnen fühlbar wurde. Die Produktion ward demzufolge aufs Aeußerste angestrengt und in ver- schiedenen Fabriken wieder Nachtarbeit aufgenommen. Der gute Geschäftêgang veranlaßte naturgemäß eine Erhöhung dec Arbeitslöhne und eine Vermehrung der Produktionékosten. Die Erträgnisse in der Flachss\pinnerei waren iroß der gegentheiligen Befürchtungen im Ganzen gleih gute wie in 1888; der Garnabsaß unterlag mehrfahen S{wankungen, war aber im Allgemeinen befriedigend. Eine zweite im Jahresbericht über die Flabsgarnspinnerei ange- führte Auslafsung stellt die Resultate ungünstiger dar.

Ueber die Weberei von Kleider- und Möhel- stoffen, Tischdecken, Tüchern, Barchent u. \. w. in Chemnitz wird mitgetheilt, daß die seit Jahren hauptsächlich fabrizirten bunten Phantasiestoffe an Beliebtheit allmählih eingebüßt haben und daß dafür seit Jahren ein größerer Bedarf in Uni-Artikeln eingetreten ist; außerdem hat auc die Gardinen- branche immer größere Ausdehnung gewonnen ; do wird die Fabrikation von überaus ordinären Quali- tâten, welche besonders in der Umgebung von Chemnitz angefertigt werden, beklagt. Das Geschäft ging während des ganzen Jahres gut ; die Arbeits- lôöhne sird im Allgemeinen gleih hoh geblieben, in einzelnen Fällen mäßig gestiegen. In Glauchau konnte der Geschäftsgang in den dort gefertigten Artikeln, was den Absag betrifft, niht als uagünftig bezeichnet werden, doch waren die Preise gedrüdt. Die Glauchauer Fabrikation erstreckt {fich in der Hauptsahe auf Modeartikel in der Damen- kleiderstoffbranche; das Absatzgebiet der fabri- zirten Waaren erstreckte si in der Hauptsache auf das Inland, di: Vereinigten Staaten von Nord- Amerika und England; der Absagß nah Oesterreih und Rußland wird dur die Zollverbältnisse außer- ordentli) erschwert. : | weder den Arbeitern in den mechanischen Webereien, noch den Handwebern während der im Gange befindlihen Saison gefehlt; doch treten

stets nach Beendigung derselben Arbeitspausen ein,

wodur der regelmäßige Erwerb der Weber gestört wird. Der Verdienst, welcher sehr von der Leistungs- fähigkeit des Arbeiters abhängt, ift der gleiche ge- blieben wie in den Vorjahren. In der Meeraner

Fabrikation von wollenen, halbwollenen mit Seide

estreiften Kleidern und Rockstoffen ist weder in Roh- fofoaDkna noch in den Absaggebieten eine bemerkentwerthe „Veränderung ¿u verzeihnen. Die gedrückten Arbeitslöhne in der Handweberei veranlassen die Handwcber mehr und mehr, andere Grwerbs- zweige zu ergreifen; die mecanischen Webereien, in welchen auch ungefärbte Waaren angefertigt wer- den, waren durh hinreichende Avfträge beschäftigt. Aus Frankenberg wird berichtet, daß die Ent- wickelung des Geshäftsganges in Chenilleportiéren und -Decen, halbwollenen, baumwollenen Portièren und Portièrenstcffffen während der ersten Monate des vorigen Jahres, als eine Folge ungünstigen Weih- nahtsge\{chäfts, nach mancher Richtung hin zu wünschen

übrig ließ. Eine Befserung und Belebung des Geschäfts

An Beschäftigung hat es

trat im Monat Mai ein und hielt bis zum Schluß des Jahres an, so daß die Fabrikation in den leßten \sechs Monaten des Jahres als gut beschäftigt bezeichnet werden kann. Ueber die Lage der Frankenberger rie ce -Industrie wird im Allgemeinen

ünstiges berihtet. Die in Hartha mit Hand- weberei betriebene Fabrikation ist auch im ver- gangenen Jahre wieder zurückgeganaen; besonders weil die Harthaer Fabrikanten mit Thüringen nicht mehr konkurriren können,

Ueber die Baumwollspinnerei äußert der Sahresbericht der Handelskammer zu M.- Gladbach für das Jahr 1889, daß der Absatz in den ersten 6 Monaten des Berichtsjahres ein befriedigender war, da die meisten Spinnereien gegen den S@luß des Vorjahres ihre Erzeugnisse bis weit in das neue Jahc hinein verkauft hatten uxrd au bei den derzeitigen Baumwollpreisen weitere lohnende Lieferungsverträge für Garne abges{lossen werden konnten. Im ¿weiten Halbjahr fielen die Er- gebnisse allgemein und zum Theil erheblich ungünstiger aus, sowohl in Folge ungenügender Entwidckelung des Absatzes, als au der Vertheuerung des Rohmaterials und der Spinnkoften, und war es nit möglich, im Garnverkauf cinen die Ver- theuerung der Baumwolle au nur einigermaßen deckenden Aufschlag zu erzielen. Eine Einschränkung in der Zahl der arbeitenden Spindeln oder in der Betriebszeit fand im abgelaufenen Jahre nit ftait, cs traten vielmehr viele im Jahre 1888 be- gonnene Anlagen in vollen Betrieb und fanden Überdies mebrfache Vergrößerungen in {on beftehen- den Etablissements statt. Auch bei der Water- F{vinnerei war bei Beginn des Jahres das Preisverhältniß zwishen Rohstoff und Ge- {pinnfstt ein für die Produzenten günstiges, und waren im Allgemeinen die Waterspinnereien des Bezirks gut mit Aufträgen versehen, konnten auch in den ersten Monaten weitere Verkäufe auf Lieferung leiht abschließen. Mit Anfang des Sommers mahh:e sich indessen eine Abshwächung bemerkbar, welche haupt\ächlich auf einen weniger starken Verbrauch der Webereien des Bezirks, dann aber auch auf das dur die Errichtung neuer Spinnereien vermehrte Angebct zurückgeführt werden muß. Eine weitere Verschleterung der Rentabilität wurde durch die Stei- gerung in den Preisen der Koblen und fast aller anderen Betriebsmaterialien herbeigeführt. Die Mulespin- nerei hatte etwas günstigere Ergebnisse aufzuweisen, doch mußien die Verkaufspreise für grobe Mules und Cops, zum Theil in Folge des \{wächeren Ver- brauchs der Webereien, dann aber au in Folge des durch die verhältnißmäßig große Zahl der auf- gestellten neuen Spindeln vermehrten Angebots, allmählich immer mehr nachgeben. Feine Mules und Cops litten in der zweiten Hälfte des Jahres unter den glei ungünstigen Verhältnissen wie Water- gespinnste. Die Baumwollzwirnereien des Bezirks, soweit sie #sich mit der Herftellung von Sewings beschäftigen, fanden in der erfien Hälfte des Berichtsjahres noch befriedigende Besctäftigung, mit Beginn des Sommers trat aber ein starker Rückgang im Verbrau ein, der zu einer wesentlihen Einschränkung der Produktion führte, und wenn auch gegen Ende des Jahres die Na- frage wieder eine größere wurde, so war es doch nicht mögli, die inzwischen stark gesunkenen Preise wieder auf eine das Bestehen der Zwirnereten sihernde Höhe zu bringen. In denjenigen Zwirne- reien, welche sich mit der Herstellung von Kamm- zwirnen, Hernischkordeln, Schnstergarnea u. st. w. besäftigen, fand ein ziemlih regelmäßiger Betrieb statt, doch sind auch die Preise dieser Artikel all- mählich so gesunken, daß ein befriedigendes Ergebniß nidt erzielt werden konnte. Für die Woll- 4ptnnerei begann das Jahr 1889 in ungünstiger Weise und ers vom März an gestaltete sich das Geschäft in Folge der mit den Wollmärkten einge- tretenen wesentlichen Preiserhöhung wieder lebhafter, ohne daß jedoch für Garne ein dem Rohmaterial entsprehender Preis zu erzielen war und hielt das Mißverhältnißk bis zum Scchlüß des Iahres an. Jn Kunstwoll- (Munao-) Garnen waren die Spinnereien das ganze Jahr hindur gut beschäftigt, da aber in der zweiten Hälfte des Jahres das Rohmaterial immer theurer wurde, ohne daß für Garne böbere Preise zu erzielen gewesen wären, so Tonnten nur die Spinner mit einem bescheidenen Nutzen arbeiten, welcke sih zeitig mit Rohmaterial vorgesehen hatten. In der Weißweberei war der Geschäftsgang des Berichtsjahres noch un- befriedigender als im Vorjahr. Das Angebot der Waare war fo reichlich, daß ein Druck auf die Preiêlage unausbleiblih war; doch baben Betriebs- cinschränkungen in größerem Maße nicht stattgefunden und dürfte die Produktion8menge daher gegen 1888 wenig verändert gewesen sein. Verhältnißmäßig günstig lag die Fabrikation von Hemdenflanell, welcher Artikel an Austehnung in der Verwendung gewonnen bat. Für die Nesselwebereien war die erste Jahreshälfte noch von unbefriedigerdem Ver- lauf; im zweiten Halbjahr gestaltete sich dann dur gesteigerten Verbrauch der Druckereien und in Le vermehrter anderweitiger Verwendung der Nesselgewebe die Lage erheblih günstiger und waren die Fabrikanten bei den etwas gesunkenen Garn- notirungen wieder in der Lage, mit einem mäßigen Nutzen zu arbeiten. Der Gang der Buntweberei war in den verschiedenen Etablissements kein einheit- liber. Während einige Webereibesißer einen regel- mäßigen, das ganze Jahr hindur regen Absatz hatten, konnten andere ihre Stühle nicht regelmäßig in Betrieb erhalten. Die Klage über ungenügende Preise war jedoch eine allgemeine und die pekuniären Resultate durchweg unbefriedigend. Das Geschäft in Gladbacher Buckskins war kein besonderes, da sih der Absay in Folge der die Nachfrage über- fteigenden Produktion sih nur unter sehr \{chwierigen Verhältniffen vollzog. Für Plüsche für Bejat, Reisedecken u. st. w. aus Thierhaaren und Baumwolle war die Nabfrage zu Anfang des Jahres ziemlich lebhaft, dieselbe blieb auch während der Sommermonate gut, fiel aber von Anfang Ofk- tober an plößlich ab. Die Lage der Möbel- Plüsch-Weberei war eine gute und wurden in Folge der Vertheuerung des Haupt-Rohmaterials große Aufträge placirt. Die Lage der Leinen- weberei war keine befriedigende. Die Haus- Leincnindustrie ist in \stetem Rücckgange begriffen und hat die Zahl der Handstühle für glatte Leinen weiter abgenommen, dagegen dürfte die Proto von Damoastgeweben twas gestiegen sein. Den mncchanischen Leinen- bezw. Halbleinen - Webe-

reien gelang es ebenfalls nicht eine dem ge- stiegenen Preise der Materialien entsprechende Aufbesserung der Verkaufspreise zu erzielen und mußten sie daher ihre Produktion im Allgemeinen zu unbefriedigenden Preisen abgeben. Das Geschäft in Lampendochten beweate sich im Berichtsjahre in recht bescheidenen Grenzen; namentlich wurde über die \pärlich eingegangenen Exportordres geklagt, wodur die Vorräthe ziemli Ea geblieben sind. Das Geschäft in Baum- woll-Treibriemen nahm im verflossenen Jahre einen ziemlich regelmäßigen Verlauf und steht zu hoffen, daß es si in bewährten guten Marken in befriedigender Weise weiter entwickeln wird.

In halbseidenen Waaren blieb das Ge- {äft das ganze Jahr hindur lebhaft, doch konnten die Preise niht im Verbältniß zum Aufschlag der Seide erhöht werden, in ganzseidenen war es dagegen in Folge der Herabseßung des Zolls sehr ungünstig. In ganz- und halbseidenen Regeaschirm- stoffen war die Na(frage in strangefärbter Waare eine normale zu befriedigenden Preisen, in }ück- gefärbter Waare während des ganzen Jahres sogar eine sehr lebhaste, doch ließen die Preise bei diesen rur einen besheidenen Nußen. Für die meckanis{e Sammet-Weberei hat das Berichtsjahr im Allgemeinen noch ungünstigere Resultate ergeben, als das Vorjahr. In Stücksammet blieb das Geschäft shlepyend, auch die Sammet-Handweberei bat keinen Aufs{wung erfahren, Sammete für Konfektion und Plüsche für Mäntel blieben in mäßiger Nachfrage und erzielten befriedigendere Preise als die mechanischen Gewebe.

Zur Lage des Holzgeschäfts bemerkt der Bericht der Handelskammer zu M.-Gladbacch für 1889, daß, wenn auch alle Baugescbôfie rei&blih mit Arbeit bedaht und dem- entsprehend die Sägewerke und Hobeleien vollauf beschäftigt gewesen wären, es für die leßteren in Folge des Sieigens der Preise des Rundholzes do {wer gewesen sei, gegen die Konkurrenz des Aus- lantes anzukämpfen, dagegen bätten bei dem höheren Preise der oberländisben Tannenbretter die in der dortigen Gegend wachsenden Weidenhbölzer leiht Ab- satz gefunden. Na dem Berichte der Handels- kammer zu Braunsberg hatte si dort Bau- bolz in jeder Form und Art im Preise befestigt, und waren auf den Holzauktioren wieder bessere Preise angelegt worden. Das Brennholzgeschäft dagegen

babe sih in sehr kleinem Umfange bei gedrüdckten Preisen bewegt, da der Verbrau von Kohlen, troß Lek hohen Preise, sih bereits zu sehr eingebürgert abe.

Zur Lage der Zuckerindustrie während des Jahres 1889,

Ueber den Verlauf des Zuckerge\chäfts im ver- gangenen Jahre vermag der „Jahresbericht der Handelskammer zu Wesel mit den Wahl- bezirken Wesel, Emmerich und Bocholt für das Jahr 1889" nicht viel Gutes mitzu- theilen. Im Februar 1889 begann ein Magdeburger Konsortium eine Preistreiberei, wodur der Preis für 92/0 Kornzuder allmählich von 1834 bis auf 32 #4 für 50 kg binaufgetrieben wurde, um dann im Juli ins Wanken zu gerathen und im August mit völligem Krach zu endigen. Mane Unter- nehmer verloren ihr ganzes Vermögen und zogen noch große Kreise in Mitleidenshaft durch starke Verluste. Das reelle Geshäft wurde dadur vollständig lahm gelegt und war der größte Theil der Naffinerien gezwungen, ill zu liegen, weil die Preise für raffinirte Waare bei weitem nicht so stiegen, wie Rohwaare und der Konsum sich auf das allernoth- wendigste cinschränkte. Grft gegen Anfang Oktober, mit Beginn der neuen Kampagne begann wieder bei normalen Preisen ein reguläres Geschäft; dieses ließ jedoeh bezügli des Verdienstes sehr viel zu wünschen übrig. Als einen Krebsfchaden im Zuckergeshäft, gleich wie im Spiritus- und Kaffeegeshäft, bezeihnet der Jahresbericht der Weseler Handelskammer den Terminhandel, in dem Tausende und Abertausende von Säcken umgeschlagen werden, ohne daß ein Sack geliefert wird, indem nur die Preisdifferenz zur Sprahe kommt. Des Ferneren wird die dem inländischen Geschäft durh die UVeberfluthung des rheinishen Absatzgebiets mit holländishea Kandissen zugefügte Bena(tkeiligung unter Betonung der bedeutenden Exportbonifikationen, welche die holländishen Erporteure genießen, be- dauernd erwähnt.

Zur Lage des Handels mit Lumpen und Knochen im Jahre 1889,

Das vorjährige Geschäst in Hadern zur Papier- fabrikation bezeihnet der „Jahresberiht der Handelskammer für die Stadt und den Kreis Görlig auf das Jahr 1889" als dur- aus s{chlecht. Die Preise sind so niedrig, daß die Landleute zum Theil {on aufgehört haben, Hadern anzusammeln. Die billigen Preise des fertigen Papiers aus Holzstoff und Cellulose zwingen die Fabrikanten, Hadern nur spärlich zu verarbeiten, weil diese dur die Sortirung und den Verlust beim Mahlen si theurer stellen, als genannte Halbstoffe. Der Export, namentlich nach Amerika, - ist dur die Konkurrenz russisher und chinesisher Hadern sehr ershwert.

Lohnender war das Gesckäft in Lumpen zur Kunst- wollfabrikation. Hier behaupteten sich die im Dezember 1888 um 89 bis 100 9% gestiegenen Preise für Alpaccas und theilwesse auh für die anderen Sorten bei regem Verkehr.

Das Knoengeshäft war das ganze Jahr über recht lebhaft. Schädlih wirkte, daß die gegen das Vorjahr \{chon etwas erhöhten Preise durch den geringen Fleishverbrauch im letzten Vierteljahr eine Steigerung erfuhren, da die größeren Händler bis zum Dezember abgeshlossen hatten.

Wochenschrift für Spinnerei und We- berei. (Verlag von C. Grumbach [JIohs. Curiß] in Leipzig.) Nr. 35. Inhalt: Ueber die Ver- bâltnifse fremder Absaßgebiete. Neuester Moden- beriht. Die Baumwolle auf der Nordwest- deutshen Gewerbe- und Industrie-Ansftellung in Bremen. Die Wirkwaarenindustrie der Schweiz. Neue Erfindungen und Erfahrungen. Aus den

Berufsgenofsenshaften. Rundschau, Lohn- und

Strikebewegung. Corresvyondenzen. Ausland. Patente. Konkurse. Neu Cas Firmen. Marktlage. Der Vermittler. Das Neueste. Literatur.

Handels - Register.

Die Handelsregistereinträge über Aktiengesellschaften und Kommanditgesellshaften auf Aktien werden nah Eingang derselben von den betr. Gerichten unter der Rubrik des Sitzes diefer Gerichte, die übrigen Handels- registereinträge aus dem Königreih Sachsen, dem Königreih Württemberg und dem Großherzog- thum Hessen unter der Rubrik Leipzig, resp. Stuttgart und Darmstadt veröffentlicht, die beiden ersteren wöcentlih, Dienstags bezw. Sonn- abends, die leßteren monatli.

Berlin. Sandelsregifter { 300832] des Königlicheu Amtsgerichts A. zu Berlin.

Zufolge Verfügung vom 26. August 1890 sind am selben Tage folgende Eintragungen erfolgt :

In unser Firmenregister sind je mit dem Sige zu Berlin .

unter Nr. 20 940 die Firma:

___ C. W. Varcexnthin (Geshäftslokal: Ritterstraße Nr. 75) und als deren Inhaber der Apotfefer Ernst Gustav Surau zu Berlin,

unter Nr. 20 941 die Firma:

_ Martin Goldstein (Geschäftslokal: Gitschineristraße Nr. 17) und als deren Inhaber der Kaufmann Max Martin Goldstein zu Berlin

eingetragen worden,

In unser Gesellschaftsregister ist unter Nr. 8580, woselbst die Handelsgesellshaft in Firma: | i Knauth & C°_ mit dem Sigze zu Berlin und Zweigniederlassungen zu Leipzig und Köln vermerkt steht, eingetragen. _ Der Kaufmann Carl Friedrich August Kühne ift dur) feinen am 19. April 1890 erfolgten Tod aus der Gesellschaft ausgeschieden.

Seine Wittwe, Joscvhine Kühne, geborene Miller zu New-York ift als Theilhaberin in die Gesellschaft eingetreten.

Dieselbe ist von der Vertretung der Gescll- haft und Zeichnung der Firma ausgef{lossen.

Gelöscht ift: Firmenregister Nr. 14 495 die Firma : Georg Habel. Verlin, den 26. August 1890. Königliczes Amtsgericht I. Abtheilung 58.

[30960] Gesell shafts-

Wehn zu Uebereinkunft

Biedenkopf. In das biesige register Nr. 11 Col. 4 ift eingetragen :

Die Handelsgesellschaft Pfeil «& Biedenkopf ift dur gegenseitige aufgelöst.

Eingetragen zufolge Verfügung vom 21. Juli

1890 am 12. August 1890,

Biedenkopf, 31. Juli 1890.

Königliches Amtsgericht.

Biedenkopf. Befanntmachung. [30061]

In das hiejige Gesellshaftsregister ift heute ein- getragen :

Firma: C. «& L. Pfeil. Sitz: Biedenkopf. Die Gesfell\ hafter sind : 1) Spenglermeister Carl Pfeil von Biedenkopf, 2) Mascwinentehniker Louis Pfeil von Frank- furt a. M.

Die Gesellschaft hat am 21. Juli 1890 begonnen.

Ieder der Gesellschafter ist berechtigt, die Gesell- schaft allein zu vertreten.

Biedenkopf, 12. August 1890.

Königliches Amtsgericht.

Birnbaum. Befauntmachung. [30008]

In unserem Firmenregister ist heure unter Nr. 261 die Firma R. Broedemann Inhaber: Schlosser- meister Reinhold Broedemann in Birnbaum ge- löscht worden.

BVirubaum, den 25. August 1890.

Königliches Amts8gericht.

Boehun. Handelsregifter [30009] des Königlichen Amtsgerichts zu Vochum. In unser Gesellschaftsregister ist bei Nr. 21

betreffend die Aktiengesellschaft für Stahl-

iuduftrie zu Vohum am 25. August 1890

Folgendes eingetragen :

Der Herr Otto Helmholz zu Bochum ist aus dem

Vorstande ausgeschieden.

An seine Stelle ift für die Dauer eines Jahres der Herr Robert Korte zu Boum bisher Mit- glied des Aufsichtsraths in den Vorstand delegirt.

Bottrop. Handelsregister [30016] des Königlichen Amtsgerichts zu Bottrop. In unser Firmenregister ist unter Nr. 34 die

Firma L. Rothschild und als deren Inhaber der

Kaufmann Leopold Rothschild zu Bottrop am

25, August 1890 eingetragen.

Vottrop, den 25. August 1890.

Königliches Amtsgericht.

[30007] Braunschweig. Ins biesige Handelsregister Band V. Seite 108 ift heute die Firma: eTimme «& Breithaupt“

(Geschäft mit tehnischen Artikeln, Schüten-

straße Nr. 2), als deren Inhaber die Kaufleute Friedrich Timme und Richard Breithaupt, beide hiejelb, als Ort der Niederlassung „Braunschweig“ und unter der Rubrik : „Rechtsverhältnisse bei Handelsgesellschaften“ Folgendes eingetragen: „Offene Handelsgesellschaft, begonnen am 21. Auguft 1890.“ Braunschweig, den 22. August 1890.

Herzogliches Amtsgericht. . Engelbrecht.

[30010]

Bremen. Jn das Handelsregister ist eingetragen

den 20. Auguft 1890:

Joh. Friedr. Frauke & Co., Bremen : Am 10. August 1890 ist die offene Handels8gefell-

schaft durch den Austritt des Theilhabers Jo-

hann Friedrih Franke aufgelöst worden, Johanwr

Joseph Hartmann Günthert führt das Geschäft

seitdem unter Uebernahme der Aktiva und

Passiva unter unveränderter Firma fort. An

Sibylla (Bylla) Gertraude Günthert, geb. Rau,

ift am 10. August 1890 Prokura ertheilt.

S. Tellmanu, Bremen: Am 20. August 1890 ist die Firma und die Prokura des Christoph Adolph Dewißt erloschen.

Mas is Bremen : Inhaëker Christoph Adolph-

zwiß.

Heiurich Neuberger, Bremen: An Benno terger ist am 19. August 1890 Prokura ertheilt.

M. Martfeld, Bremen: Am 9. Mai 1890 ift die Firma und die an Joseph Conrad Martfeld ertbeilte Prokura erloschen.

D. Müler, Bremen: Am 16. August 1890 ift an Richard Voigt Prokura ertheilt.

Bremen - Hamburger Sterbecasse a. G., Bremen: Am 12. August 1890 ift Franz Jacob Conrady gemäß §8.15 des Statuts zum Prokuranten ernañft worden.

den 23. August 1890:

Export-GeselIschaft von D. Knoop, Bremen: Der Gesfellshaft sind ferner 25 Kommanditisten beigetreten.

Bremen, aus der Canzlei der Kammer für

Handelssachen, den 23. August 1890.

C. H. Thulesius, Dr.

Breslan. Bekauntmachung. [30015] In unser Firmenregister ist bei Nr. 606 das Erlös@en der Firma B. F. Frauke zier heute eingetragen worden. Breélau, den 22. August 1890. oniglihes Amtsgericht.

PresIaru. Vekanntmachung. [30012] In unser Firmenregister ift Nr. 8068 die Firma V, v. Czajkowski hier und als deren Inhaber der Kaufmann Boleslaus von Czajkowski hier heute eingetragen worden. Bresiau, den 23, August 1890. Königliches Amtsgericht.

EresIatu. Vekauntmachung. [30011]

In unser Firmenregifter ist bei Nr. 7710 das Er- löschen der Firma Ludwig Oftertag hier heute eingetragen worden.

Breslau, ‘den 23. August 1899.

Königli®es Amtsgericht. BresI12u. Vekanntmachung. [30014]

In unser Firmenregister ist Heute eingetragen worden :

a, bei Nr. 7574, betreffend die Firma A. L. Mohr mit dem Orte der Hauptniederla\sung zu Otteuseu und einer Zweigniederlassung zu Vreslau:

Der Ort der Hauptniederlassung ist nach Bahrenfeld verlegt ;

b, unter Nr. 8067 die Firma A. L. Mohr mit dem Orte der Hauptniederlassung zu Bahrenfeld und einer Zweigniederlassung zu Breslau und als deren Inhaber der Kaufmann Iobann Hinrih Mohr zu Altona-Dttensen.

Breslau, den 23. August 1890,

Königliches Amtsgericht.

Breslau. Sefanntmachung. [30013] In unser Prokurenregister is unter Nr. 1782 der Kaufmann Hermann Bernklau zu Breslau als Kollektiv-Prokurist der hier bestehenden, in unserem Gesellschaftsregister unter Nr. 2047 eingetragenen Aktiengeselishaft Trachenberger Zuckersiederei mit der Maßgabe, daß er in Gemein)\chaft mit dem Prokuristen Arthur Mandowtky zu Breslau (vergl. Nr. 1712 des Prokurenregisters) die Firma zu zeihnen hat, beute eingetragen worden. Breslau, den 23, August 1890. Königliches Amtsgericht.

Charlottenburg. BVBefauntmachurg. [30017]

In unser Gesellschaftsregister ist heute unter Nr. 156 die Handelsgesellschaft in Firma „H+ Conitzer’s Verlag“ mit dem Sive zu Char- lottenburg und als deren Gesellshafter

1) der Schriftsteller Paul von S{önthan zu

Berlin,

2) der Kaufmann Hermann Conitzer zu Berlin eingetragen.

Die Gesellschaft hat am 21. August 1890 begonnen..

Charlottenburg, den 22, August 1890.

Königliches Amtsgericht. Danzig. Vekanntmachung. [309018] In unser Gesellschaftsregister ist Heute sub Nr. 525 bei der Aktiengesellshaft in Firma „Zuer- Raffinerie Danzig“ eingetragen : Der Fabrikdirektor Friedrih Wie, bisher zu Tschauchelwiyß in Swhlesien wohnhaft, ist zum Mit- gliede des Vorstandes gewählt. Danzig, den 22. August 1890. Königliches Amtsgericht. R.

EFinbeck. Sefkfauntmachung. [300921] In das hiesige Handelsregister ist heute Blatt 341 eingetragen die Firma: Friedrich Briugmann Friedrich Vecker Nachfolger mit dem Niederlassungsorte Einbeck und als deren Inhaber der Kaufmann Friedrih Bringmann in Einbeck. Einbeck, den 26. August 1890. Königlihes Amtsgericht. I]. Wahrenberg.

Elberseld. SBeckanntmachung. [30022] Jn unser Firmenregister ist heute unter Nr. 3910 die Firma Otto Bergmaun mit den Sitze zu Elberfeld und als deren Inhaberin die ittwe Otto Bergmann, Emma, geb. vom Dorp, daselbft eingetragen worden.

Elberfeld, den 23. August 1890.

Königliches Amtsgeriht. Abtheilung I. [30020]

Erkelenz. Die unter Nr. 132 des hiesigen Firmenregisters eingetragene Firma Conr. Heppener ist heute gelö\{cht worden. ¿ Erkelenz, den 25. August 1890.

Königliches Amtsgericht.