1910 / 174 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Jul 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Nah usammen er Versi

tungen beruht, betrug die 1891 bis einschließlich Juni 1

der im Reichsversiherungs8amt gefertigten tellung, welche auf den Mitteilungen der Vorstände erungsanstalten und der zugelassenen Kasseneinrich- Zahl der seit dem 1. Januar 10 von den 31 A

e-

anstalten und den 10 vorhandenen Kasseneinrihtungen tin JFnvalidenrenten (§8 9, Absayg 2 und 10 des

JInvaliditäts- und Altersversicherungsgesezes und des Jnvalidenversicherungsgeseßes) L

15 Absay 2 . 1 806 214.

Davon sind infolge Todes oder Auswanderung

des Berechtigten, fähigkeit, Bezuges von Unfallrenten oder auÏ anderen Gründen weggefallen . O O sodaß am 1. Juli 1910 liefen .

iedererlangung der Erwerbs-

899 519, 906 695

gegen 898 872

am 1. April 1910.

Die willigten

Wh der während desselben Zeitraums be-

tersrenten (§8 9 Absay 4 des Jn-

validitäts- und Altersversi ieten d di und 15

As

3 des Jnvalidenversicherungsgeseßes) betrug avon sind infolge Todes oder Auswanderung

des Berechtigten oder aus anderen Gründen weg-

gefallen

sodaß am 1. Juli 1910 liefen .

gegen

am 1. April 1910.

S n gemäß 8 16 des Jnvaliden- versicherung8geseßes (Kran

1. Januar

enrenten) wurden seit dem

1900 bewilligt 109 144.

Davon sind infolge Todes, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit oder aus anderen Gründen

weggefallen

sodaß am 1. Juli 1910 liefen .

._. 91320, 17 824

gegen 18 487

am 1, April 1910. i Be gberfctiungen find bis zum 30. Juni 1910 be-

willigt:

a. an weiblihe Versicherte, die in die O L SANOO

Ehe getreten 35 430

gegen . 1 994 738,

b. an versicherte Personen, die durch einen Unfall dauernd erwerbs- unfähig im Sinne des Jnvaliden-

versicherungs8geseßes geworden sind

. an die Hinterbliebenen von sicherten A

6/288 gegen 6157, er-

. 456/250 gegen 446 545,

zusammen . gegen

—S T7 968 9/447 440

bis zum 31. März 1910.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist der R.-P.-D. „Prinz-

Regent“ mit dem Transport der von S. M. S

. „Sperber“

und „Seeadler“ abgelösten Besaßungen auf der Heimreise am 95. Juli in Vlissingen eingetroffen und hat an demselben Tage

die Reise n

ah Bremerhaven fortgeseßt.

Großbritannien und JFrland.

der gestrigen Sißung des Unterhauses brachte der Sandeieiin Buxton einen Geseßentwurf zur Abänderung des enver Urheberrechts ein.

Der

inister führte in seiner Begründung, „W. T. B." zufolge,

aus, die im Entwurf enthaltenen Vorschläge seien das Ergebnis der Konferenz in Berlin, auf der man zu einem Uebereinkommen gelangt ei, die reen Qelehe der vertretenen Länder miteinander in

img zu der engl

Aenderungen jedes andere gestaltet wie

{hen Gesetze notwendig, und zwar seien in

ringen. ieses Uebereinkommen ny 4 Aenderungen

ngland größere E als în irgend einem anderen Lande, denn Land habe die Urheberrechtsgeseßgebung zeitgemäßer aus- England.

Jm weiteren Verlaufe der Sigzung erklärte, derselben Quelle zufolge, der Unterstaatssekretär für Jndien Montagu bei der Begründung des u dalhen Budgets:

a

Die Regierung von Indien h

e in der Lage der Dinge in Tibet

nichts gefunden, was ein Abweichen von der Politik der E

einmishung Die Regieru

in die inneren Angelegenheiten Tibets notwendig ma ng habe es der dinesisGen Regierung klargemaht, daß

e ein genaues Festhalten an den Bestimmungen der english- lbetam en und english-chinesishen Abkommen

Die von der ließen feinen Zweifel an

fordern werde.

erhaltenen Zusicherungen

Regierung erungen

chinesischen Chinas bona fides zu.

ach dann ausführlih über die innere Lage Indiens. Er er- Tas es bäften füenli politishe Unruhen stattgefunden, mit denen

niemand sympathisieren könne. und Aufreizungen zu Gewalttaten gekommen. 2 i diese verderblihen Bewegungen ausbreiteten, so würde ein

Zustand \hähien werden, welcher jedem Fort feindseliger wäre

daß si

als die kenne die drüen,

Umschwung werde „gegen Zeit

ärfsten Zwangsmaßregeln.

welche Während der leßten \echs

er berechtigten Bestrebungen verme

Morden, zu Mordanschlägen

Es sei zu Wenn man gestatte,

Die rheit der Indier er- efahr und bemühe \sih, die radikalen Elemente zu unter- die berehtigten Bestrebungen nur gesährdeten. Viouate habe sich ein wesentlicher zugunsten der Regierung vollzogen. Die Regterung jede Aufwiegelei unnachgiebig Krieg führen, zu gleicher La Förderung zuteil werden

afsen. Montagu betonte, daß die im vorigen Jahre erlassene Akte,

betreffend die eines Wahls

Emir von

äte und die Cinführung eführt hätten. Der

Pole R legislativen e ommission ernannt,

stems, zu riedigenden Erfolgen fghanistan habe Vertreter zu einer

wélche in Simla ammen etreten sei, um verschiedene Grenzfragen

in Erwägung zu z verspreche eine schnelle Erledigung der

ie Haltung der afghanishen Vertreter

ragen.

ehen.

Spanien.

Der „Temps“ meldet aus Madrid: Die Karlisten

feierten den Geburtstag Don YJaimes.

n Barcelona

wurden die E N gegen von der Polizei zerstreut. Jn i

Portugalete

bei ao erfolgte ein amen nos

zwischen Karlisten und Republikanern, wobei sieben Personen

verwundet

Unter

beschäftigten Soldaten ist, , O Men: D Warhtommando gti en ‘getötet, aht \{chwer verwundet. i j d festgenommen unddie Wache’ verstärkt. Die ‘Soldaten

ausge

wiirden

ene zu

wurden. Türkei.

bei Strumißa strafweise beim Straßenbau Soidei WL. Bd pem Ah eine Meuterei

griff ein, vier Meuterer At Rädelsführer

wegen Meuterei ‘aus Konstantinopel entfernten en,

Der Ministerrat hat, „W. T. B.“ zufolge, beschlossen, das Geseß, betreffend die Reinigung des Lehrkörpers der Universität, durhzuführen und etwa 15 Professoren ver- schiedener Fakultäten zu entlassen.

Norwegen.

Die „Hohenzollern“ mit dem O hen Kaiser an Bord, die gestern Vormittags unter dem Salut der Kriegsschiffe von Molde abgegangen war, traf gegen 12 Uhr Mittags in Aale- sund ein und f Nachmittags A agen weiter.

Das Storthing hat sich, wie „W. T. B.“ aus Christiania meldét, gestern vertagt.

Amerika. Jn einem amtlichen Telegramm aus Havanna wird

| mitgeteilt, daß die Regierung über die Jnsurrektion des

Generals M iniet nur die Tatsache een hat, daß dieser mit einem Dußend Jn Leute aus unbekannter Ursache ge- meutert und fd in das Junere geflüchtet hat. Die Meuterer werden von Landpolizei und Miliz Me Die Gerüchte von Unruhen in der Provinz Pinar del Rio haben bisher keine Bestätigung gefunden.

Der Rücktritt des peruanishen Ministeriums te, wie „W. T. B.“ aus Lima meldet, wegen Meinungs- iedenheiten über Fragen der internationalen Politik.

Asien.

Nach einer Meldung der „St. Me teifis Telegraphen- agentur“ aus Teheran ist die Ministerkrisis, die länger als zwei Wochen gedauert hat, beendet. An der Spiße des neugebildeten Kabinetts steht Mustaufi el Memalik; das Ministerium des Jnnern “übernimmt E D Ferma, das Ministerium des Aeußern Hussein i Navab, das Ministerium des Krieges Kavam es Saltaneh, das Ministerium der Justiz Debir el Mulk, das Ministerium der Finanzen Chakim el Mulk. Mit Ausnahme des Ministerpräsidenten sind alle Mitglieder des Ministeriums extreme Nationalisten.

Afrika.

Wie „W. T. B.“ aus Tanger meldet, ist El Mokri an Stelle von Sid Aissa ben Omar zum Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten ernannt worden; sein Sohn Si Tajeb soll zum Finanzminister ersehen sein.

erfol vers

Statistik und Volkswirtschaft.

Die häufigsten Preise für Fleish im Kleinhandel betrugen im Wochendurhschnitt der I. Hälfte des Monats Juli 1910

für 1 Kilogramm

Rindflei \ch Kalbfleisch

Hammel-

Schweinefle if ch

inländische L (einschl. von Rückenfett) nländischen

geräucherten

fleisch

in den preußischen Orten

lume, Kugel,

Nuß, Oberschale) vom Bug

(Schulter, Blatt)

von der Keule chwanzstüdck, (Schlägel)

S

von der Keule

vom Bauch

im Gesamt- im Gesamt- durchschnitt von der Keule

durchschnitt

(Schlägel)

Schweine-

r üd,

i t Vorderschinken)

(fris) Roßfleisch

im Gesamt-

Speck

vom Bug (Schulter, Blatt vom Bug U Schulte

Kopf und Beine

Rückenfett durchschnitt

durchschnitt von der Keule (Hinterschinken)

im Gesamt-

= = —- A

Königsberg i. Pr. Memel . Tilsit Allenstein . Da 4 Graudenz . . Berlin

otsdam . . . randenburg a.H. rankfurt a.Dder B s Stettin . . .. A 6 Stralsund . . . Tien

romberg . . Breslau. . . Bor. 6s Liegniß. ._. Königshütte O.-S Mes E Magdeburg . . ga e a. Saale . rfurt e Altona Kiel

lensburg. . annover . . ildesheim arburg a. Elbe SDE E ia R 40 Osnabrück . I 3620 Münster Bielefeld . Le i; ottmund . . Cassel

E l die franffar! a. M. iesbaden . . . Koblenz . . « «

140 115 150 140 140 140 118 120 120 130 160 158 160 150 147 120 150 150 140 140 130 160 135 150 140 140 150 150 140 150 150 143 130 130 130 147 150 140 160

168 160 170 155 160 140 160 200 182 170 200 173 190 180 160 160 160 160 200 150 170 150 160 175 160 170 170 180 170 170 150 155 175 170 190 160

130 150 130 140 180 170 170 160 160 160 160 160 140 150 150 180 145 160 150 150 163 160 170 160 155 160 150 150 145 169 160 170 160

Aachen E Sigmaringen . . im Dur \W{nitt: 1. Hälfte Juli 1910.6 IIL. Hälfte Juni E S / 1. Hälfte Juni Big é uin 170,5 1. Hälfte Ju 1008, R 168,4

Die Schweinefleif : ; Bug auf je 170, Gesamtdurchschnitt auf 159, Schinken im auf 174,6, Bug auf 164,0,

172,91 157,8/141,1/159,6/186,7

171,1

Die Augenheilanstalten und die Entbindungsanstalten Ben in Preußen 1908.

Die Zahl der Augenheilanstalten, die sich 1908 an der Morkbiditätsstatistik beteiligten, bétrug aus\{ließlich der Privat- heilanstalten mit 10 und weniger Betten, aber einshließlich der Ab- teilungen für Augenkranke in allgemeinen Heilanstalten 94 mit 2766 Betten Selbständige E dia waren 67 vorhanden. Nach dem Besigze verteilten fith ‘diese, wie folgt: 10 Anstalten warten als Königliche Universitätsinstitute Staatseigentum; 3 gehörten

ree E und aat ati v 0d 2 städtishen Gémeinden, ereinen un rdensgeno}jen|chaften Jur

45 waren Privateigentum von Aerzten. In s\änttlichen 94 Anstalten wurden im Beri Bajahre 30/850 Personen zusammen 701 736 Tage lang ‘verpflegt. uf ‘die einzelne Person entfielen somit 22,7 Ver- pflegungstage | :

Die Entbindungsanstalten bezifferten sich im Berichtsjahre fue die Privatanstalten mit ‘unter 11 Betten, aber ein ließlich der Abteilungen für Entbindungen in allgemeinen Heilanstalten

180,2 157,0/139,7/158,21186,6/163,4/177,3/179,2/162,4/172,5 154,9/138,1/156,8/186,4/163,7/177,3/177,7|/160,4/170,8

155,6|135,1|155,51179,01160,5/171,61174,4/159,81168,5

- und Schinkenpreise der Il. Hälfte des I D sind für Crefeld, wie folgt, zu berichtigen : anzen auf 27 ; i ; / esamtducch\chnitt auf 159,0, Schinken im ganzen auf 253,6 §, im Durchschnitt Juni: auf 164,1, Gesamtdurhschnitt auf 159,3 und Schinken im ganzen auf 254,3 -.

für arme Augenkranke;

180 200 185 200 170 200 180 160 180 200 200 185 190 200 160 200 200 188 200 200 200 180 191 200 180 183 180 180 180 190 200 180 160 170 180 180 180 185 240 240 220 200 190 180 170 190 186 180 170 200

i i A MmMMOoORr O G S

186,9 186,3

159,61 75,0|253,8/340,5 159,0] 74,9|253,6/339,4 159,61 74,7|255,1/339,9

187,2

156,31 73,91 254,5 [178,9 Keule und

nitt der Berichtsorte: Keule f Keule auf 174,5, Bug

(Stat. Korr.)

176,0 174,6 174,5 173,4

164,8 164,0 164,2 161,4

84,8 87,6/158,4 89,9/161,1 81,71154,4

173,7

desgl. im Durchs

Hiervon waren

auf 61 mit 2393 in ihnen eingerihteten Betten. an ide

9 Anstalten mit 161 Betten im Privatbesite. Entbindungsanstalten waren 51 vorhanden. Nah den Besiß- verhältnissen unterschieden, waren 10 Anstalten, die Königli e Universitätsinstitute sind, Staatseigentum; 17 vebammenlehr- un Entbindungsanstalten gehörten den Provinzialverbänden, 6 An städtishen Gemeinden; 18 Entbindungsanstalten, gegründet dur milde Stiftungen, waren Eigentum von Vereinen zur Unterstügung arinèr Wöchnerinnen. Die Zahl der in sämtlichen 61 Anstalten Sn bundenen betrug 28 703, von denen 359 mit Zwillingen und 6 m Drillingen niederkamen; 274 Wöchnerinnen starben. 3636 Frauen mußten mittels geburtshilflicher Operationen entbunden werden, denen 152 erlagen. Im ganzen wurden in diesen Anstalten 27 808 Kinder éboren, cinsglieblih 1798 totgeborener; 913 Kinder von der G amtzahl farben während der Behandlung ihrer Mütter. Die se geburten beliefen sich auf 1266 Fälle. (Stat. Korr.

Zur Arbeiterbewegung.

In Coesfeld haben, der „Rh.-Westf. Ztg.“ zufolge, am Montag bei allen Unternehmern die Bauarbeiter die Arbeit niedergelegt. Pie haben die Arbeiter teilweise die geforderte Lohnerhöhung er-

alten; aber nur die tüchtigsten. Die Arbeitgeber sind nit gewillt, die Löhne zu erhöhen, und \ heranzuziehen.

Der Verein der deutshen Seeschiffswerften in Ham- burg hat, wie die „Köln. Ztg.“ mitteilt, die Forderungen der Arbeiterverbände bezüglih des Lohns und der Arbeitszeit abgelehnt und die Ablehnung in einem ausführlichen Schreiben begründet, sich dagegen bereit erklärt, den Arbeitern eine Besprechung zu gewähren,

ind erfolgreih bemüht, auswärtige Arbeiter

um die ablehnende Haltung der Werften näher zu erläutern.

Aus Lens wird dem ,W. T. B.“ gemeldet: Die am 25. d. M. in den Ausstand getretenen Bergleute der Grube von Liévin durschnitten die Telephon- und Telegraphendrähte der Grube sowie die Signaldrähte der Grubenbahn. Es wurde beschlossen, mit der Grubenleitung nur dann in Verhandlungen zu treten, wenn zwei vorher entlassene Arbeiter wieder eingestellt würden.

Ein Ausstand der Straßenbahnangestellten in Béziers wurde, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, nah 17 tägi er Dauer beendet. Die Mehrzahl der Streikenden nahm die wieder auf.

In Barcelona herrshte „W. T. B.“ zufolge gestern voll- fommene Ruhe. In allen Fabriken wurde gearbeitet. Nur dle Kohblenauslader streiken. -

rbeit bedingungslos

Kuufst und Wissenschaft.

Für die 82. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte, die vom 18. bis 24. September in Königsberg stattfindet, ist soeben die Einladung erschienen. Sie bringt die aus- führlihe Tagesordnung, Mitteilungen über die Zusammen]ebung des Vorstands, des Wissenschaftlichen Aus\chu}ses der Gesellschaft, über die Leitung und Arbeitsverteilung für die 82. Versammlung, ein Ver-

_zeihnis der Abteilungen, den Plan der wissens{aftlichen Ver-

handlungen und die Angaben über die teilungen angemeldeten Vorträge und Vorführungen, die die verschtedensten Gebiete aus den ereichen der Naturwissenschaft und der Medizin behandeln. In den allgemeinen Sizungen, die am 19. und 23. September abgehalten werden, werden folgende Themen behandelt werden: Külpe-Bonn, Ueber Erkenntnistheorie und Naturwissen- haft. Cramer-Göttingen, Ueber Pubertät und. Schule. von Mo- nakow-Zürich, Ueber Lokalisation der Gehirnfunktionen.. Planck- Berlin, Ueber die Stellung der neueren 09 k zur mechanischen Naturanschauung. Tornquist-Königsberg, Ueber die Geologie des Eamlandes. Für die gemeinsame Sigung beider Hauptgruppen am 22. September sind folgende Ae angemeldet: Zenneck-Ludwigs- hafen, Ueber die Verwertung des Luftstickstofs mit Hilfe der elek- trischen Flammenbogen. Filchner - Berlin, Ueber die neue deutsche Südpolarexpedition. Ach - Königsberg, Ueber den Willen. Dem Kongreß geht eine Nundfahrt dur die Ostsee voraus, die am d. Sep- tember in Swinemünde beginnt und am 18. September in Pillau endet. Die Einladung kann von dem Zentralbureau der Versamm- lung (Königsberg, Drummstraße 25—29) unentgeltlih bezogen werden.

bei den einzelnen Ab-

Durch die Seeger eines Kunstfreundes, der eine Summe von 150 000 Lire zur Verfügung gestellt hat, find jeßt die A us- rabungsarbeiten an der öôstlihen Seite des Palatins fortgesetzt worden. Das Ziel des großen Unternehmens ist, wie der „Tägl. Rundschau" gemeldet wird, die Herstellung des ursprünglichen Mae lprofits dann sollen die antiken Stätten der byzantinischen

irhen von San Teodoro und Santa Anastasia wieder freigelegt und isoliert, und {ließlich die topographishen Probleme des Bicus Tuscus geklärt werden. Nachdem der Fels der Luperkalien, der von dem Tempel der Magna mater behberrscht wird, nunmehr herausgearbeitet is, werden die l enannten Favissae durchforscht. Diese horizontalen Galerien, die tief in die sandige Tonerde eingegraben sind, weisen zahlreiche e auf, durch die man in die alten Bauwerke ein- gedrungen ist. In den Favissae hat man bereits eine Fülle wertvoller, alter Ge gefunden, etruskishe Töpfereten, Terrakotten und allerlei Weihetafeln. Mehrere von ihnen zeigen den jugendlichen Kopf des Attis mit der phrygischen Müpße, andere Gegenstände hatten die Widmung: „Matri Deum Salutari“,

Literatur.

_— Genrebilder. Erzählungen von Marie von Ebner- Eschenba ch. Berlin, Verlag von Gebrüder Paetel. pi ungeb. 9 #6. Die greise Altmeisterin der deutschen Schriftstellerinnen hat der literarish gebildeten Lesewelt, kurz vor der Feier ihres ahtzigsten Geburtstages, in dem vorliegenden Buche eine wertvolle Gabe be- hert, die mit Dank begrüßt werden wird. Der \{chriftstellerishe Er- trag der leßten Jahre {i|st für Marie von Ebner-Eschenbah sehr reich gewesen, wenn sie au von dem Gebiet, auf dem sie ihren Ruhm begründet hat, dem der Novelle, bio- peapbilch gefärbten MDarbietungen zuliebe abgewendet zu haben hien. Jn den Genrebildern kehrt sie wieder zu der vom eigenen Ich losgelösteren, breiter ausgeführten Erzählung zurück. Es ist naturgemäß Alterskunst, die sie uns in den ses Novellen des Bandes bietet, eine innerlich vertiefte, von reiher Erfahrung erfüllte Kunst. Wenn in den beiden ersten Erzählungen die Umrisse zuweilen eiwas blaß und matt erscheinen, so verkörpern die anderen Novellen doch, neben den allen Stücken eigenen Vorzügen, eine Fülle echten Lebens, wie sie uns durch Marie von Ebner auf der oe ihres Daseins nicht erquickliher aeboten worden ist. Man wird den greisen Helden der Erzählung „Frißens Ball“, den aron Aurel ebensowenig peraelsen , wie sein Widerspiel, das leichtsinnige Millionärssöhnhen. Bewundernswürdig ist auh die Schilderung der troß herzliher Reue nicht zu rettenden Edinek in “Unverbesserlih*. Ein Meisterstück der Erzählungskunst ist ferner die Geschichte von dem L Jäger. Die leßte Novelle des Bandes „Das sie Leben“ handelt von einer in den UWßerlih glüdlihsten Verhältnissen lebenden Frau, die dur den Mangel an Verständnis in ihrer nächsten Umgebung zu einem nur wenigen Tiefblickenden verständlihen Selbstmord getrieben wird. Der Inhalt des Buches ist reih und vielseitig, er t uns mit den ugen einer hochbegabten, lebenskundigen Frau in die verschieden- Sen Verhältnisse und Charaktere hineinbliden Wer es auf- merfsam liest, dessen Lebensbild hat \ich bereichert und erweitert. Es vird den zahlreihen Verehrern der Verfasserin eine wertvolle Ab- tundung ihres literarishen Schaffens bedeuten. : j Von der bekannten gediegenen Sammmlung wissenschaftlich- seinverständlicher Danstellungen, die unter dem Gesamttitel „Aus zuatur und Geisteswelt* in handlichen, fest gebundenen Bändchen zu tem billigen Frei von meist 1,25 4 im Verlag von B. G. Teubner in Leipzig erscheinen und auf die an dieser Stelle wiederholt hin- fewiesen wurde, liegen wieder eine ganze Reihe von Bändchen, teils (8 Neuerscheinungen, teils als neue Auflage vor. Einige sien kurz in Folgendem gewürdigt. Der Professor an der Bi tät in Bonn Dr. Karl Sell behandelt in zwei O en (297 und 298) Christentum und Weltgeschichte gu der Reformation. Er Hter und stellt dar, was t seit dem Altertum erwachsene und bei den die Welt des Westens Gert enden höchst gebildeten Völkern einbeimisde Kultur dem d stentume verdankt und was wiederum das C üftentuut seiner Hr mannigfachen Entwicklung durh die Weltgeshihte verdankt. si -Darstellun sieht von dem rein Dogmatischen und Kirchengeschicht- ab und stellt die auf dem Gebiete der Religion \{öpferishen kenlihkeiten in den Vordergrund. In erster Linie werden dem Geb die Heiligen, Propde en und He auf religiösem \ iet, in weiter die Denker, Theologen,, sozialen Organi- Der V Künstler, Kirchen- und Staatsmänner vorgeführt. ersuh des Verfassers, auf Grund der weltgeshihtlichen Lat-

sahen zu einem Verständnis des Wesens und der Bedeutung des Christentums zu gelangen, darf bei dem [lebhaften Interesse, das T in den weitesten Kreisen religiösen Fragen wieder ent- n t wird, bei den Anhängern aller Richtungen auf freund- lihe Aufnahme rechnen. Von dén sozialen Bewegungen und Theorien bis zur modernen Arbeiterbewegung handelt Gustav Maier in Zürich in einem Doppelbändchen (46 1,25). Er hat den s\pröden Stoff in einer Reihe „lebender Bilder“ anregend verarbeitet. Daß er mit seiner Darstellungsweise die richtige Form gewählt hat, erhellt aus der Tatsache, daß das Büchlein in kurzer rist hon in 4. Auflage erscheinen konnte. Der Verfasser führt an- haulih und gemeinverständlih das Staatsideal Platos, die Agrar- bewegung im alten Rom, die Utopie des Thomas Morus, die deutschen Bauernkriege zur Reformationszeit, die ökonomische Ent- wicklung Frankreihs von Colbert bis Rousseau, die Lehren der englishen Dekonomisten bis auf Cobden und den großen deutschen Volkswirt List, die Theorien der eiten Sozialisten von St. Simon und Fourier bis Proudhon vor, charakterisiert den modernen Sozialismus und Anarchismus und \chließt mit einem Ausblick auf die fozialen Aufgaben der Gegenwart. Am Ende jedes Kapitels findet der Leser ein Literaturverzeihnis, das ihm die Vertiefung in einzelne Fragen erleichtert. Die Verkehr sent- wicklung in Deutschland 1800—1900 (fortgesezt bis zur Gegenwart) s{hildert der Profeslax Dr. Walter Loy (Band 15). Das Büchlein gibt nach einer kurzen Uebersicht über die Hauptfort- schritte tin den Verkehrsmitteln mai 1500 und 1800 und deren wirtschaftlihe Wirkungen eine Geschichte des Eisenbahnwesens, insbesondere der Durchführung der Eisenbahnverstaatlichung und eine Uebersicht über den gegenwärtigen Stand der CGisenbahnverfassung. Besondere Kapitel sind dem Güter- und PEIenenlariioian gewidmet, wobei neben der Entwicklung in eutschland vor allem auch die Reformversuhe im Ausland und der gegenwärtige Stand der Reformfrage in Deutschland berücksichtigt sind, Ferner geht der Verfasser auf die Bedeutung der Binnei- U ein und schildert zum Schluß die Wirkungen der anderen Verkehrsmittel zu Wasser und zu Lande. Mit i in weiterem Sinne beschäftigen Bändchen 213 und 321. In jenen hat der rofessor an der Tübinger Universität Dr. Robert Gaupp eine Reihe von Vorträgen verarbeitet, die er 1904 in Heidelberg bei dem Ferienkurs deutscher Lehrer und Lehrerinnen über ausgewählte Kapitel aus der Psychologie des Kindes gehalten hat. Er hat den Stoff derart geordnet, daß der erste Teil des Büchleins über die Psychologie des kleinen Kindes, der zweite über die des Schulkindes und der dritte über els abnorme Kinder handelt. Das andere G Bändchen beschäftigt sich mit „Körperlichen Ver- ildungen im Kindesalter und ihrer Verhütung“; es hat den Speziälarzt für orthopädishe Chirurgie in Berlin Dr. Max David zum Verfasser. Von des Professors Dr. Alfred Kirchoff Schrifthen „Mensch und Erde" (Skizzen von den Wechselbeziehungen zwischen beiden) liegt die dritte urGgesehene Auf- lage mit einem Anhang erklärender Anmerkungen von Dr. K. Müller vor (Bd. 31); kein Geringerer als Friedrich Ragel hat diese kleine Schrift ein Juwel der geo rapbiscben Literatur gen. In geistvoller Weise werden folgende Probleme erörtert: Die Rückwirkung der Länder- natur im ganzen und die Ausbreitung der Kultur, die „tellurishe Auslese“, die jedes Land auf Leib und Seele seiner Bewohner ausübt, ferner das Meer im Völkerleben, die Einheitszüge in der Ausbildung von Steppen- und Wüstenvölkern durch alle Erdteile, der Mensch als Schöpfer der Kulturlandschaften, die Entstehung von Nationen innerhalb natürlich geschlossener Verkehrsprovinzen auch ohne ursprünglihe nähere Blutöverwandtshaft. Den Schluß des inhaltreihen Büchleins bilden zwei Vorträge Kirhhoffs, die zwei für uns besonders wichtige Beispiele der Beeinflussung eines Volks durch seinen Wohnraum erläutern: „China und die Chinesen“ und „Deutschland und sein Volk“. Endlich sei des in 3. Auflage vorliegenden 51. Bändchens gedacht, in dem der Leipziger Literarhistoriker Georg Witkowski „Das deutshe Drama des neunzehnten Jahrhunderts“ in seiner Entwicklung darstellt. Es werden die literarhistorisch wichtigsten Dramatiker dieser Epoche hervorgehoben, neben ihnen aber and die Dichter zweiten und dritten Ranges berücksichtigt, im Hinblick auf die unverbältnißmäßig große Rolle, die sie oft auf unseren Bühnen spielen. Auch die romantishé Oper und das Musikdrama Richard Wagners sind in den Kreis der Darstellung einbezogen.

Technik.

Die Luftverflüssigung und ihre praktische Bedeutung.*)

Die tehnisch hohbedeutende Aufgabe, die wertvollen Gase Sauer- stoff und Stickstoff zu sehr niedrigem Preise herzustellen, ist mit den Luftverflüssigungsmaschinen von Linde und Claude vollkommen gelöst. Um einen Begriff davon zu geben, welche umfangreichen Verwendungs- gebiete sih die reinen, durch Rektifikation gewonnenen Bestandteile der Luft in den wenigen Jahren, die seit der Vollendung der Trennungs- apparate vergangen find, erobert haben, sei e:ne kurze Aufzählung der Dienste, die fie leisteten, gegeben.

Der gasförmige Sauerstoff fand hon früber, als er noch durch hemishe Umseßungen erhalten wurde und in Stahlflashen auf 100 bis 200 Atmosphären komprimiert zum Einzelpreis von 6 bis 10 4 für den Kubikmeter in den e kam, vielfahe Verwendung. Der Luftschiffer, der größere Höhen erreichen wollte, fand Ersaß für den oben mangelnden Sauerstoff durch künstlihe Atmung aus der Flasche; ähnlih war der Gebrauh in Rettungsapparaten für Brände, ins- besondere in Dee bei denen ein Helm das Gesicht vollständig von der giftigen Außenluft abschließt und ebenfalls direkte Atmung aus der Sauerstoffflashe erfolgt. Die Beleuchtungstehnik brauchte das Gas zur Erzielung sehr großer Helligkeiten im Wasserstoff- Sauerstoffgebläse, und die mit diesem ecrebibare hohe Temperatur erlaubte, die für Wissenshaft und Technik wertvollen, \{chwer \{hmelzbaren Metalle der Platingruppe zu gewinnen und E formen ; als ganz neues Material liefern seit jüngster Jett die Plat nshmelzen den rein ges{chmolzenen Quarz, das Quarzglas, dessen einzigartige Eigenschaften bei vielen wissenschaftlichen Arbeiten keinen Ersaß durch ein anderes Material zulassen. Alle diese Anwendungen kannte man allerdings {on früher; sie wurden dur die verein- fahte Sauerstoffgewinnung nur verbilligt und wären nicht imstande, die heutige Sauerstoffindustrie zu unterhalten. Deren wertvollstes Anwendungsgebiet liegt vielmehr in modernen Formen der Metallbearbeitung. Das Knallgasgebläse, in dem Sauerstoff mit Wasserstoff verbrennt, war früher wegen des hohen Preises der beiden Gase ein sehr kostspieliges Hilfsmittel. Mit dem jeßt billig erhältlichen Sauerstoff und mit Leuchtgas oder Azetylen betrieben, hat es eine weite Verbreitung besonders in der Eisen- verarbeitung gefunden. Seine Leistungen sind auch wunderbar. Jn Resels Augenblicken brennt die Stichflamme ein Loch in die dicksten

Fragen der Kindererziehung fs die

Kesjelblehe. Bewegt wirkt sie mühelos wie die shärfste Säge und liefert einen glatten Schnitt. Jst das Eisen einmal zum Glühen ge- kommen, so ist die Gaszufuhr gar niht mehr nötig; glühendes Eisen verbrennt im Sauerstoffstcom allein mit sol{her Bluentwilung, daß

*) Die obigen Ausführungen entnehmen wir dem 311. Bändchen der Sammlung Aus Natur und Geisteswelt: „Die Kälte, ihr Wesen, ihre Erzeugung und Verwertung" von Dr. Heinri Alt, München. Mit 45 Abbildungen und 2 Tafeln. Verlag von B. G. Teubner in Letp ia und Berlin. Pie in Leinwand geb. 1,25 4. Der Verfasser {Mi dert an der Hand zahlreiher Abbildungen und an- schaulih beshriebener Versuche das Verhalten der Gase und Ls unter den tiefsten Temperaturen, um sodann die Kältemaschinen, die ihnen zugrunde liegenden Prinzipien, ihre modernsten Konstruktionen und Vervollkommnungen und endlich die A E folcher tiefster Temperaturen darzustellen, und gibt fo, jeden verständlich, einen Ueberblick über eines der interessantesten und wichtigsten Gebiete der modernen experimentellen Physik. } |

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richten und ihn ur einen Eisen- so, wenn er einmal glüht, mit dem Sauerstoffstrahl in 2 Minuten ein armdickes p gebohrt werden. Das Sauerstoffgebläse trennt aber nich nur, es vereinigt auch. (Autogene Schweißung.) Biegt man z. B. ein Stück g zum Ring und \rägt bie Endflächen an der Stoßfuge ab, us eine Rinne entsteht, die mit einem dicken Gisendraht ausgefüllt wird, so vershweißt das Gebläse in kurzer Zeit die Fuge so, daß - am abgedrehten Ring feine Schweißnaht mehr kenntlih ist. Bei allen Scczefen: bei denen die Luft eine Ver- brennung unterhalten mußte, ¿. B. beim Hochofen, bei der Bessemer- birne erlaubt die Verwendung von reinem Sauerstoff eine r: Ausnußzung des Brennmaterials. Die Luft besteht ja nur zu !/; aus dem die Verbrennung unterhaltenden Sauerstoff ; ‘/; bildet der träge Stickstoff, der bei jeder Heizanlage entweder in dieser selbs oder

getrennten Vorrihtungen mit dem Sauerstoff vorgewärmt werden muß, da \ich sonst das Feuer zu stark abkühlt. Die ganze Wärme, die der erhißte Stickstoff durch den Schornstein entführt, oder die wOA zu seiner Vorwärmung aufgewendet werden muß, ist nußlos erloren.

Die bessere Ausnußzung des Brennmaterials bei Verwendung reinen Sauerstoffs statt Luft wurde auch {on für die Leuttechnik nußbar ae Die heiße Flamme, die die Glühstrümpfe des Gasglüh- ihts zum Leuchten bringt, ist eine sogenannte Bunsenflamme, bei der vor der Verbrennung das Leuchtgas \ih mit der nötigen Menge Luft misht. Führt man statt dieser Sauerstoff zu, so erreiht man mit +{ der Leuchtgasmenge dieselbe Temperatur, fodaß, wenn man im roßen den Preis des Sauerstoffs gleih dem des Leudet ases seßt, noch mmer eine wesentliche Ersparnis erzielt wird. Freilido braucht dieses sogenannte „Nürnbergerliht“ eine doppelte Rohrleitung für Leuhtgas und Sauerstoff. Gegenüber der vielseitigen Verwendbarkeit des Sauer- stoffs steht die des Stickstoffs zurück. Das Bestreben der Gastrennung ging auch zunächst dahin, reinen Sauerstoff herzustellen. Als si dann aber gewissermaßen als Nebenprodukt auch reiner Stickstoff ergab, wußte man auch für diesen nuybringende Verwendung. Stiefstoffsalze sind- bekanntlich das wichtigste Nahrungsmittel der Pflanze. Die Düngung mit Salpeter, von dem Deutschland jährlich 500 000 & einführt, be- ruht auf dem Stikstoffgehalt dieses Salzes. Von der künstli

erstellung EPolaLger Salze war in der leßten Zeit im Zu- ammenhang mit der Ausnußung der Wasserkräfte viel die Rede. Das eine dieser Penn er apren besteht darin, daß über glühendes Kalziumkarbid sehr reiner Stickstoff (er darf nicht mehr als 0,4 9% Sauerstoff enthalten) geleitet wird. Dann geht dies sonst so träge Gas mit dem Karbid eine Verbindung ein; es entsteht ein Salz, das 14 bis 229/60 Stickfstof enthält und den Namen Kalfkstickstof be- kommen hat. Obwohl diese Industrie noch sehr jung ist, betrug die Jahresproduktion 1908 {on 166 000 t.

Zum Schluß sei noch eine hübsche, für die Wissenschaft wertvolle Nebenproduktion der Claudeschen Trennungsmaschine erwähnt. Es wurde oben berichtet, daß die atmosphärishe Luft Spuren der sogenannten seltenen Gase enthält. Es ist niht ohne Bedeutung, größere Mengen dieser Gase zu erhalten. Mit Dlle der Gas- trennung8apparate, die die atmosphärishe Luft tonnenweise verarbeiten, ist dies möglih. Indem Claude den Rest der Luft, der in seinem Trennungsapparat noch gasförmig bleibt, unter Ueberdruck in einer Spirale an die kälteste Stelle seiner Maschine leitet, gelingt es ihm, die am shwersten zu verflüssigenden Bestandteile der Luft, Neon und

elium, in reinem, gasförmigem Zustande zu erhalten. Die erzielten

engen von 6 bis 9 1 in der Stunde bilden ein wertvolles Neben- produkt, da insbesondere das Neon durch andere Methoden nicht in folher Menge aus der Luft erhalten werden könnte. Gleizeitig kann so mit großer Genauigkeit der Gehalt der atmosphärishen Luft an diesen seltenen Gasen bestimmt werden, und wurde zu 15 Teilen Neon und 5 Teilen Helium in einer Million Teilen Luft gefunden.

es genügt, einen folhen auf die glühende Stelle B längs der gewünschten Schnittlinie weiterzuführen. block von 1 m Dicke kann

allein

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Vom 25. bis 26. Mittags find in St. Petersb urg 58 Personen an der Cholera erkrankt, von denen 16 gestorben find. Die Zahl der Erkrankten beträgt jeßt 280.

Verkehrsanftalten.

Ueber die Tätigkeit und Entwicklung des Internationalen Bureaus des Weltpostvereins im Jahre 1909 enthält das leßte Heft des „Archivs für Post und Telegraphie“ ausführlihe Angaben. Danach ist der Pensions- und Unterstüßungsfonds von 67 675 im Vorjahr auf 68466 Fr. angewachsen. n Ruhegehalt waren 11437 Fr. auszuzahlen. Die Zahl der von dem Bureau be- arbeiteten Schriftstücke ist von 5670 im Jahre 1908 auf 6007 gestiegen, die Zahl der Rundschreiben dagegen von 270 auf 264 zurückgegangen. Die auf Grund der Angaben der Vereinsverwaltungen vom Internationalen Bureau zusammenzustellende allgemeine Statistik ist im Februar 1909 für das Betriebsjahr 1907 veröffent- liht worden. Sie enthält {on Zahlen von 97 Verwaltungen, weist aber immer noch Lücken auf; es fehlen noch Angaben über einige Kolonialgebiete und über die meisten Staaten Mittel- und Süd- amerikas. Den 12 Vereinsverwaltungen, die E an dem vom Inter- nationalen Bureau vermitteltèn Zentralabrechnungsverfahren beteiligen, ist sett Mai 1909 die dänishe Postverwaltung’ als 13. bei-

etreten. Die Gesamtsumme der dur dieses Verfahren verrechneten Schuld- und Forderungsbeträge hat fich im Jahre 1909 auf rund 75 Millionen E belaufen, wovon nur 39 Millionen Francs u Barausgleihungen verblieben. Durch das Verfahren hat fich fonah die bare Ausgleichung von 36 Millionen anc8 vermeiden lassen. Auf Grund der Beschlüsse des Postkongresses in Nom hat das Internationale Bureau eine Neuausgabe des Ver- zeihnisses der Postanstalten der Welt veranstaltet. Das umfangreihe Werk ist im November 1909 fertiggestellt worden; es umfaßt 1416 dreispaltige Quartseiten und weist gegen 230 000 Namen von Postorten auf. Die Kosten der Herstellung betrugen 69 638 Francs. Die Einrichtung der Antw ortscheine hat sich im Berichtsjahre weiter entwidelt ; sie ist auf Liberia, auf die britischen Kolonien Sierre Leone, Trinidad, Papua und Betschuanaland sowie auf die französische Kolonie Guadeloupe ausgedehnt worden. Die Zahl der im Jahre 1908 eingelösten Antwortscheine hat sih auf 328 685 Stück belaufen, die einen Wert von über 92 000 Francs darstellten. Im Jahre 1909 hat das Internationale Bureau die erste Abrechnung über Tran sitgebühren auf Grund der statistishen Ermittlungen, die im November 1907 stattgefunden haben, aufgestellt. ür 1907 war sie nicht vollständig, da nur ein Teil der Nahweisungen der Vereinsländer beim Bureau eingegangen war. Die Abrechnungen für 1908 und 1909, die im wesentlihen alle auf diese beiden ahre entfallenden A ran geyaNeen aufweisen, ergeben an Schuld und an Forderung je 14 126 574 Fr. Diese Zahl sept sich aber nur aus Beträgen zusammen, die ih für jede Verwaltung nach Abzug der Schuld- von den Forderungsfummen oder umgekehrt erge Werden alle Einzelbeträge, d. h. alle zwishen je zwei Verwaltungen ch ergebenden Restforderungs- oder Rests{huldbeträge berü gt o stellt sich die Gesamt}jumme an uld und Forderung au 4 401 892 Fr. oder 12 200 946 Fr. für das Jahr. die Ab- cednung des Internationalen Bureaus ist sonach für die beiden Jahre ein Barausgleih von 10 275 318 Fr. erspart worden. Eine Gebietszunahme hat der Weltpostverein Laufe des Jahres 1909 nicht erfahren. Er umfaßte Ende 1909 ein Gebiet von 114 249 810 qkm mit 1 203 997 432 Einwohnern. Die Einwohner- zahl war gegen das Vorjahr um rund 37 Millionen gens Die Ge Los osten für die Unterhaltung des Interna Bureaus im Jahre 1909 betrugen 115 553 Fr.; von dieser Summe hatte Deutschland 5208 Fr. zu zahlen.