1870 / 301 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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welcbe das Junere der Pariser FesiungEwerkè während einer Belagerung derselben fük einen geeigneten Mittelpunkt diplo- mtitictn "haltéh sollten, nit ‘äls eine bèkrüidete an- zuerkennen und zu bihandeln. Diese Auffassung sc eint vo1 den neutralen Regierungen getheluit zu werden, deren Vertreter ihren Siy nach Tours verlegt haben. i

Empfangen Eure Excellenz den erneuten Ausdru der außs-

gezeichnctsten Hochachtung, mit welcher ih di&Ehre habe zu sein

Eurer Excellenz gehorsamster Diener j von Bismarck.

Seiner Excellenz S

Herrn Jules Favre, Minister der auswärtigen Angelegenheiten des Gouvernenients der nationalen Verthcidigung.

Circular-Depesche an dieGesandtschaften desNorddeutscen Bundes. Ferrières, den 27. September 1870.

Der Bericht, welchen Herr Jules Fävré über seine Unter- rcdungen mit mir am 21. .d. Mts. an seine Kollegen gerichtet hal®), veranlaßt mi, Ew. .…... Über die zwischen uns stattge- fundenen Verhandlungen eine Mittheilung; zugehen zu lassen; welche Sie in den Stand „seßen wird, sich von dem Verlaufe derselben ein richtiges Bild zu maG.

Im Allgemeinen .läßt si der Därstellung des Herrn Jules Favre die Ancrkennung nicht’ versazen, daß er bemüht gewesen ist, den Hergang der Sache im-Ganzen richtig wiederzugeben. Wenn ihm ‘dies"nicht überall gelungen ist Pfo ift dies bi der Dauer unserer Unterredungèn uñnd'déñ Umständen, Unter welchen sie stattfanden, erklärlih. Gegen die Gefarmnit-Tendenz seiner Darlegung kann ich aber nicht unterlassen zu erinnern, daß nicht die Frage des Fricdens\{lü}c8 bei unserer Besprechung im Vorder- grunde stand, sondern die des Waffenstillstandes, welcher jenem vorauêgehen sollte. Jn Bezug auf. unsere. Forderungen für den späteren Abschluß Frièdeis habe "ih Herrn J. Favre gegenüber ausdrütlich fonstatirt, daß ih mich Über die von uns bec ipruehte Senat erst dam érfläxen würde, weh R) Prin- zip der’ Landabtretung ‘von’ Frankrêîh überhaupt öffentli) añ- erkannt sein würde. Hieran anrouplend ist die Bildung tines néntn'Mosel-Depattements, mit dén Arrondissenients Saarburg, e e tR Stlins/Saärgenmünd, Meß undThionvbi e, als eine QOrgá- e vbn mir bezeichnet worden, welche mit unseren Absichten züsamntenbänge. Keinè8wegs aber habe id darauf Verzicbtct,

je nach den Opfern, welche die Fortseßung des Krieges Uns in

der Folge aufer!e(n vird, andérivcitige Bedingungen für den Abschluß dc8-Fnuicdens zu1 ‘stellen: 2 it

1! Straßburg, welches Her? Favre mich als den Schüssel des Hauses“ bezeichnen läßt, wobei es ungewiß bleibt, ob Unter leztexenx Frankreich: gemeint: ist, wuxrde®von' mir ‘ausdrücklich als; der Schlüssel un) crès Hauses bezeichnet, ' dessen Besiy wir déhalib nicht: in frenden Händen zu lassen wünsc{ten.'

¿1 AMnsere erste Unterredung im Schlosse Haute: Maison bei Montry: bielt fich Üüberhäupt in den Grenzen einer’ akademiscen Beleuchtung von Gegenwart und Vergangenheit, deren sachlicher Kern sih auf die Erklärung des: Herrn! J:'Favré* beschränkte, jede anöglie G-eldsumnie (tout Vargent“ que nous? avòns) in Aussicht zu stellén ,- Laindabtretungen * dagegen" ab lehnen; gu! müssen. «Nachdem: ich? leßtere ‘als! unientck' behrli& bezeibnet hafte, erklärte er bandlungeñdal® 'außfichtslos, wobei: ex ‘von ders Ansicht ‘aus-

ging, daß Laydabtretürigen für örankreih erniedrigond,’ ja #0?

gar :ontehreuúd sem würden. HTO. q Es gelang mir nicht, ihn zu überzeugen, ‘daß D,

deren Etfüllüng: Föänkreich von! Ftälien erlangt; von Deutsch-

land! gefórdert habe; ‘ohne. mit: einem der beiden'Länder im:

Kriege gewesen zu seim) "Bedingungéi , welche Franks;

reich gang zweifellos un§b- auferlegt “habên würdé, wenn wir besiegt worden wären, und welhe das Ergeb- niß fast jeden Krieges auch der neusten Zeit gervesen®wäre; für: ein nach tapferer Gegcuwehrx besiegtes Land-/an \ich! Nicbts-Ehit- echrendes haben fönnten, und däß die EhreFrankreichs nicht von anderer Beschaffenheit sei/zals8?!diejenige aller anderen Länder. Ebensowenig fand ih bei “Herrn Favre dafür cin Ver- ständnäß|, "daß" "die ‘Rü@gabée" vön! Straßburg bezüglich des Ehrenpunktes keine andere Bedeutung äls die von Landau öder Saarlouis" hâäben würde, und daß die ge-_

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waltthätigen* Eroberiüigen Ludrvigs" XIV, "mit dècr Ehré*

Ftanfkreihs nicht “fester * verwächfen wären, als diejenigen ‘der ersten Republik ?oder“ dés crsten Kaiserreichs.

Eine praktischere Wendung nahmen ‘unsere Besprechungen erst in Ferrières, ‘wo fie sich mit der Frage des' Waffenstill- standes" besWäfkigten und durch diesen aus)ckließliwén Jnbalt sbon"''die Bebäuptung widerlegen, daß ich erklärk hätte,

®) SZiche denselben unter Frankrei.

j detêèn Gestätte ich, zu 1jil

die Friedensuútiters!

einen Wasffenstillsiand unter keinen Umsiänden zu wollen, Die Art, i w&@r Herx Favre mir die Ebre er zcigt, mich mik Bezug auf diese und andere Fragen als selbst, Tedend cimufübrei (»il faudrait un armistice, et je n’en Vêux à aucun prix« und Achnlichcs), nöthigt mi{h“zu-der Bekicdtigüngg, daß 1 in dergleichen Unterredungen mich niemals

4 déx Wend) g bedient habe oder bediene, daß ich persönli Etzyas wöslte oder versagt? oder bewilligte, sondern stets nur |

von den Absichten und-@orderungen der Regierungen \Þreche, (Fen be D O B

Als Motiv zUm Ybschluß cines Wa nillsigndes wurde in: dieser Unterredung beiderseits das Bedürfniß anerkannt, der französicwen Nation Gelegenheit zur Wahl einer Vertretung zu geben, welche allein im Stande sein würde, die Legitimation der gegenwärtigen Regierung so weit zu ergänzen, daß ein völkerrechtlicher Abschluß des Friedens mit ihr mögli würde. Ich machte darauf aufmerksam, daß ein Wasfens and für eine im siegreichen Fortschreiten begriffene Aruieé jédérié t militärishe Nachtheile mit sih bringe, in diésem Falle aber“ füx die Verthcidigung Frankreichs und für die Reorganisation sciner Armee einen sehr wichtigen Zeit- gewinn darstelle , und daß vir daher eut Waffen]till-

tand nicht dhue mililärishes8 Aequivalent gewähren könnten,

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Als ein “\olchès’ bezeichnete ih die Ucbergabhe der Festunigen,

welche unsere? Ung mit Verpslgon chr erten, E A d

ber der Berl

dagwisthei t R Ai id cine A Q Tretent Wass gillstand ciue ing S egun a or bedulgu : Melbei erlangen müßten. Es an et [dabet in Stkräß ürg, Toul Und cini fleinere Plä n Betreff Straßl\urgs machte ich geltend, haß dle Euna me, a dem die Kröhung-des Glacis vollendet sei, in bevorstehe’, Und wir ‘deshalb der militärischen Situgtion entsprechend hielten, daß die Besaßung sich ergebe, während die der Übrigen Festungen freien Abzug erhalten würden. Eine weitere schwierige Fráge beträf Paris. Nachdem wir diese Stadt, vglfändig cinges{lossen, konnten wix in die Oeff- nung der QUfÚ ur daûn willigen, wenn die da

eigene militärische Position swächte und die demnähftige Frist für das Aushupgern_ des ¿Mob 8 hingugsrüdte. Nah Be- rathung mit den“ milifärishen Nutörifkäfen stelle ih daher auf Allerhöchsten N Sx. Majestät des Königs! in Bezug auf die Stadt Paris. \cließlich folgende Alternative auf: ; Entweder die. Position von} Paris: wird; uns, durch Ueber gabe eines; dominirenden Theils, der Festungswerke. eingeräumt; ¡um diesen Preis sind wir bereit, den Verkehr mit: Paris voll: A preiszugeben und jede Verpröviantiruñg: dér. Stadt zu- zulassen. e Oder die Position von Paxis wird uns nicht eingeräumt; alsdaun. können. wir auc. in. die. Aufhebung. .der--Absperrung- nicht willigen, sondern müssen die Beibehaltung des mili- tärischè *sStatüs quo vot Paris!dein“ Waffenstillstand zu Grunde legen, wêil ‘fotisk "\lehtêrér für Uns“ lediglich die Folge hâtte, daß, Paris uns nach, Ablauf des Waffenstillstandes7neu verprovigutfirt, Und, gerüstet gegenüber. stehen würde, 7 Herr Favre, lehnte die, erste Alternative, die, Einräumung eines, Yheils. der Befestigungen, enthaltend, ‘eben. so bestimmt ab; wie die Bedingung , daß die Besayung von Straßburg kricgs-. gefangen sein sollte. Dagegen versprach er, über die zweite Alternative , nelche den militärischen status quo vor Paris aufrethalten söllté, die Meinung“ sciner Kollegen in Paris einzuholen. ch Das Programm, welches. Herr Favre als;Ergebniß: unserer Unterredungen, nach, Paris brachte und welches dort verworfen: worden ist, enthielt denuiach- über fünffige Ftiedéti8bedingungen gar nichts; 'wohl“aber’ die Veivilligung eittes" affenstilstaiides von 14 Tagen bis 3 Wochen zum Behüf dex Wabl ein Nätionalvtltamnmlung, untex folgenden Bedingungen: 1) ae Q vor Paris Aufrechthaltung: des militärischen status quo. 2) In und vorx, Meß, Fortdauer der Feindseligkeiten inner- halb: eines näher Zu bestimutenden, um Mey gelegenén 3) E 2 ¡Uebérgabe'von Straßburg mit Kriegsgefangenschaft der agung von Toul und ‘Bitsch, att Feten Abzug der even, : | Ich gläube, unsere Ueberzeugung, daß wir damit ein sehr entgegenkommendes Anerbieten gemacht haben, wixd von allen neutralen. Kabinetten getheilt, werden. Wenn die frau- zösische Regierung die ihr gebotene Gelegenheit zur Wahl einer National - Versammlung! auch innerhalb der von uns offupirten * Theile Frankreichs nit hat benußen wollen, so bekundet sie damit ihren Entkschlüß, die Schwierigfeitcn, in. welcben sie fih einem völkerretlihen Abs{lUß" des Friedens gegenüber befindet, aufrecht zu erhalten und die öffentliche Mei-

einer

ngéperiode durch einen ? Gli terung dies i

uxzer Zeit ohnehin

m O00. PURA n R eXe, möglichte neue Verþroviantirung " des Plaßes nicht Unsere

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nung des französishen Volkes nickt hören zu wollen. Daß állgemeine und freie Wablen im ne des Friedens aus- géfallen sein wüxden , i} ein Eindruct , der sih urs bier auf. drängt u auch den Machthäbern in Paris nich1 entgangen ein wird.

| Ew, „i. ersuche ‘ih ergebenst , den gegenwärkigen Erlaß gefälligsk zur Kenntniß“ der dortigen Regitrung zu brigen.

von B1usmarck.

Offizielle militärische Nachrichten.

Versailles, den 2, Oktober. - Verlust der Franzosen im Gefechte am 30, Scptember

1200 Mann: todt und verwundet, darunt:r Vri,„ade - General

Quilheun, ¡300 Mann unverwundet, gefangen Dicsseitiger Verlüit 60 Mann todt, circa 120 Mann verwundct, Unter den Todten 8 Offizicre. Am 1. und 2. Oktober nur vereinzelte Schüsse au& den“ Forts.

Karnaßz:

Hauptquartier des Ober-Kommandos der UL Armee.

Versäilles, 25, September. Ait Befchl Sr. Königlicten Hoheit! des Kronprinzen fand heute (Sonntag) Mocacn 9 Uvr ein Feldgottesdieust: füx die Besazungktruppen von Versailles statt. Ein vön Kastanienbäumen umgebener Rasenplaß in dem westlichen Theil des' Schloßpaikes war! für die Fäecrluchk 1t aus- gewählt worden. Dit! hier anwesenden Fürstlubkeitén er- warteten dèn Kronprinzen in der Nähe tes Swlossrs, an der Gartenterrasse, die ihrer sonnigen Lage wegen haupt- sächlich den genesenden Verwoundeten der deu!\chen wie“ der fran- zöfischen':Arniee zum!Aufenthalt dient. Dcr Ntaär stand vor ciner fleitten Baumgruppe auf abgéfällenem herbstiicven Laube; der Kronprinz und’ die Offizier-Corps, in dèm auch die wüddeutîchen Staaten vertreten waren, nahmen die Mitte des freicn Naumes ei ¡die Truppen waren“ im Halbkreis' geordnêt , dgs Musik- corps des 47. Negiment® un nuttelbar hinter denr Altar auf- gestellt... Die Feier begann mit demselben Cvoral, den bei Be- ginn“ d& Feldzuges am“ leßten Sonnkag vor der S latt von Weißenburg viele HUnderté vvn Kricgérn der“dritten Armce in der ‘Kirche von Speier gesungen ‘hätken, deni Kircbénlicde: »Jn allèn meinen Thätèn« 2.

Die Gkisilicthen, die den! Gottesdienst hielten, waren die Di- visionsprediger der 9. Dihslon “des 5 Chrys LDIE Gerren N hel und Richter. Die Predigt dar kte der gotil:chen Gnade, die Déeuticb- lands Wáffên “in ciner gerechten S he Þ® daber jo wunder- bar gesegnet habe. Sie gedgckke mif cbreiden und bewegten Worten der für das Vaterland Gefallenen und ermabhte die Soldaten, auc ferner Alle fr Emén uind Einer für Alle zu stehen! *— Der feitrliche. Ernst würde noch g?bobèn dur das ferne Rollen” dés Geschtißdonncrs," den! der (Feld, dey gewöbn- lid in den Morgcnslunden eine besondere Lebdanttzleif eul- wickelt, auch n von der Seine herüler gégen unsere südlichen

orposten entsandte. i y ; Dort Sue : P Umgebung von Versailles bieten eich Anblick dar, der mit dem sonst an-chonnfa en hier fich entfaltenden. Glanz weltstädtischen Treib: ne 1m |{axtiien Kon- trat steht. Die »Place d’armes«, dge umfanaráide Nondel vor dem Scblosse, und die drèt 11 djclbe auamndenden Hauptstraßen, die“gróßen Alléen (»Avenues«) ven Pans, von St. Cloud und von Sceaurx, die jonit®von den unabiebbaren

ug:n der Besucher aus allén bürgerlicèn Klassen belebt sind, zunial bei eincm hellen Sonnenbumnne, wle wir 1þn bicr chon seit méhreren Tagen haben, gehören unit den

zäablreicjèn auf ihnen verthéilten öfsentiihen Gebäuden gegen- |

wärtig auss{liéßlih dent Dientt dér * deutschen - Armeen.

Voc' dein Swlosse stchen* die Provi1nitkölonnen für die | Verpflegung der TrupþÞen utid ein Axtillericpark des nut : Auf dem Dach der Mittelfront ‘des | Bourbonensctloses weht“ das rokhé Kren n weiptr Fahne: | poln Kaberrezch dém

den Munitionswagen,

cs deutet die Véestiinnrg an , die nech ho! n Prachtbau Ludwig's XI1V. für dicscii Krieg aégébcn worden ist, die der Militär-Kka1. ke pflege. Das ganze Paitèéïre des Schlosscs ist zu einein Feldlazuäreth engexicb!et, das an Geräl- migfeit und vortreffitcher “A j&tintmung* nichts Vi! wüun' cen übriy läßt Von“ der »Galeriè de Louis Allil.«, dem Hauvtsaal in dèr Mittelfront, dér den Lbitbok (Caur do marhre) mit. der Gar!cnterrasse vor den „Wal ros und der gróßen Fontatñe vertindet, tritt maß rets und linfs in einé lange Rélhe!' voh Säleh "und" G mäcerni, dié g(raunig

scchs: Betten in demselben. Ruin, erst sind augenblicklich kaum zur Hälfie und zwar fast * nur

mit Verwundeten aus dem Gefecht vom 19. September belegt. Sie bestehen aus einer eisernen Befktstelle , auf deren Grund em Strobbett von 1 Fuß Höhe, daxüber eine Matraße von Roßhaar, beide mit blauweißem Ueberzug, cinem Keufissen und Kopfkissen, einer wollenen Decke, die in weißes

„Lemenzeug gehüllt it. Die Lager stchen nur an den Seiten-

wänden und an der Hinterfront des Zimmers, so daß den vér- wundeten Kriegern der Ausblick in das weite Panorama, das sich vor der Terrafse des Parks ausbreitct, frei bleibk. Die milde Luft gestattet, sämmtliche Flügelthüren, die zum Austritt

in den Garxten dienen, offen“ zu halten und dadurch für cine

Etneuerung der Atmosphäre zu sorgen, wie se heilsamer nicht gewwünsbt werden fänn. Französische und deutsche Soldaten erhalten von barwherzigen Schwestern und einigen Geistlichen vom Ordécn der Franziéfaner, dié zuni Theil der deutschen Sprache mächtig sind, die hingebendste Wartung. den Stelkungen unserer Vorposten hat \i{ch insöfern eine Veränderung zugetragen, als auch das Schloß von St. Cloud

außer Bereich der ‘feindlichen Operationélinie gescßt worden ist.

Bis an die Mauern des Parkcs hatten drei Bataillone ihre Deta@he- ments bercits am 20. September vorschieben können. Ver- scbiedene Anzeichen wiesen darauf hin, daß der Párk nur von Franc8-tireurs und Blousenmännern besezt war. Dennoch mußte eine Offensive gegen diese Stellung mit größter Vorsicht einge- leitet werden, da die weite Ausdehnung des Schloßgartens,

zumal in den dichteren Waldpartien der Ostseite, dem Ver- tbeidiger an zablreichen Punkten den fi{ersten Hinterbält bietet,

und da der ¡Feind außerdem, auch nach der Demolirung der Seinebrücke, von der Stadt St. Cloud, - die \ich unmittelbar vor der Wesiseite des Schlofies ausbreitet, lethafte Verbindung mit dem gegenüberliegenden rechten Siine-Ufér unterhielk. Es* gelang {hon am 21. mit eer Patrouille in den Schloßpark einzudringen und ungeébindert den offtnen, gégen die Scine abfallenden Vorderranddes Schloßgàrkens, der de freieste Uebersicckt Übcr die südlicen Theile von Paris gewährt, zu erreichen. Bem Anblick der kleinen 'nur aus 10 Mann bestehenden Rekognoszirung®struppe, hielt die feind- lihe Besayung von Stk. Cloud es für gerathen, den Rückzug anzutreten. Sie konnte arer noch immer von der Städt aus, vermittelst eines eleftrichen Telegtaphen, Meldungen über un'ere Trubpenbéwegtngen zu den Vorposten dèr Vertheidigungs- litie von Paris ani’ jenseifizen Ufer gelangen lässén.- Jedesmal, wenn dies ges{ah, zeigten sib große Truppéninassen ant! jenseiti- L T Uv Lr L un aer ----7- 7 (are A O zu Überschüttc, was ihnen jedockch, bel der Acbtsamfkeik Der Offiziere, nicht gelang. Der Feind muß übrigens dex Meinung sein, daß er großen Schaden untex den dicsseitigen® Borposten anritet, denn es giebt Stunden de8!Tages cs find’ beson- der die Morgen- und Mittkagsstuniden wo cer unablässig in ‘der Richtung von St. Cloud, Sevres und Meudon seine G-scbosse herüberwirft. Das erste Erschéineàa preußischer Sóldá en genügatê, um dén Präfekten von Skt. Cloud zur Uébergabé des Schlosses zu bestimmen. Mit diesem Alte waren dénn die deut chèn Truppen an diejenige Stellé gelangt, von der der Kaiser der Franzosen die KriegLerkiärung hat ausgeben lasen. Daa Inneré des Sblosses stcht noch fast -ganz so, wie die Kal. ser licbe Familie cs verlassen. Auf dem grünen Tusche der »Salle de- conseil«’ licgen die Krieg8sfarten, und die folorirten lutho- graphischen Abbildungen der vers{iédenen preußishen-Truppen- theilte, das Militär - Album des Kön'glich- preußiscben Heeres voni S{indler. Da das Sœbloß als sträteischer Punkt von geringem Gewicht is, weil man diesseits“ die Baulich- teitén von Stk. Cloud mit der größten -Schonung be- bandeln will, so lange nicht der Feind “zu anderen Maß- regeln zwingt, so konntfe von “ciner ftärfkeren- Besegung der Prunfgcmäcber Abstand genommen werden. Tie Stadt St. Cloud “ist vom Feinde geräumt. Auf dic Naœricht von der glüŒcklichèn Nekognoëcirung des 21. Septemtcr ‘befahl der Kommandirende.- des 5. Armce-Corps, General v. Kirbbac, und der ‘Divisiont-Commatidéur der 9. Division, v. Sandrart, däß die Vorposten durch den Park bis an die Seine vorgerÜckt

| würden, Dics. geschab, unter dem Feuer- der am anderen Ufer

aufgestellten Blousenmänner, mit: den nöthigen Mapregeln zur Déckung der preußiscen Wachtpojten.

Weiter liegén vom Krieg8schauplaße folgende Nach-

richten vor: 49 : Straßburg, 30., September. „Nach dem hicr exscheigen-

e Î p i j N é y s ï P M D genu sind, einé groß! Aniahl" von, Kranke, im Gäliun etwa | den »Nederrheinicen Courier« betrug, die, Zahl der guf. der

400, zu ‘beberßergen, ohnt die für! di- Heilung so nactbeillge Anhäufung der Verwundeten befsüircui tin zu müsen. Selb} in | den großen Gallerien befinden si mck! m. bx, als, bêôcbitens ' Die Lagerstälten | | Angabe des 437,9

Mairie . täglich, angemeldeten tödtliden Verwundungen- aus dem. Bürgerstaude etwa 8 bis 127 der Ge)jamutverlust diéscr Kategorie beträgt 4- s - 50) Personen. DVaxunter befindet sich. „jed, 8. Lebenbäalter verireten. „Aus der Standes der Opfcr ergiebt sich,

R arz g S R E Se ® 2 T E L n on A C E T E E 27 E E S I E a n n Stn d Fie Lrt gun