1870 / 309 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

fönnen.

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Garde - Kür. Regt, zu Sec. Lieuts, Gr. v. Gas in, Gr. v. My- cielsfi 1, Gr. v. Mycielski ll; Unteroff. von demselben Negt. zu Port. Fähnrs, Frhr. v. Steinäcker, Graf v. Bismarck- Schönhausen, Gr. v. Einsiedel 1., Gr. v. Einsiedel 11, v. Malhtßahn, v. Kuhnheim, zu Putliß, Graf v. Schwerin, G. v. Hohenthal, Gr zu Dohna, v. Oerßen und v d Groeben, Port. Fähnrs. vom 1. Garde-Drag. Regt., zu Sec, Lts. befördert. Gr. Boltho zu Stolberg-Roßla, Secc. Lt. à la suite des 1. Garde-Drag. Regts, unter Verleih. eines Patents seiner Charge, in das Regt. einrangirt. von Blumenthal, Freiherr von der Reck, v. Koße, Stach v. Golßheim, Frhr. v. Schlichting, Gr. v. Haugwiß, v. Stülpnagel, Port. Fähnrs. vom 2. Garde- Drag. Regt, zu Sec. Lts. befördert. Gr. zu Stolberg-Wernige- rode, Poit. Fähnr. vom Schles. Ulanen-Regt. Nr. 2, Douglas, Port. Fähnr. vom 1. Leib-Hus. Regt. Nr. 1, zu S:c. Lts, befördert. Edler von der Planißt, Portepec-Fähnrih von der Reserve, früher im Thüringischen Husaren-Regt. Nr. 12, zum S conde-Lt. der Res. des 1. Schles. Hus. Regts. Nr. 4 befördert. v. Thümmel, Hauptm. und Comp. Chef im 3. Garde-Gren. Regt. Königin Elisa- beth, zum Major vorläufig ohne Patent befördert. v. Goerne, überzähl. Hauptm. von dems. Regt. , definitiv zum Comp. Chef cr- nannt. Hedinger, Secc. Lieut. von dems. NRegt., zum Prem. Lieut. v. Suter, Port. Fähnr. vom 4. Garde - Gren. Regt. Königin, zum Sec. Lieut., v. Massow, char. Port. Fähnr. von dems. Regt. , zum Port. Fähur. befördert. Hasenpflug, Fischer, Wilke, Vize-Feld- webel von der Res. , zu Sec. Lis. der Res. der Kaiser Franz Garde- Gren. Regts. Nr. 2, Freytag, Sec. Lt. von der Res. des 3. Garde- Gren. Regts. Königin Elisabeth, v. Heyden, Sec. Lieut. von der Reserve des 2. Garde-Ulanen-Regiments, zu Prem. Lieuts. befördert.

Den 29. Dezember. v. Stückradt, Hauptin. ä la suite des 2. Rhein. Jnf. Regts. Nr. 28 und fommandirt as Generalstab8off. bei dem Gen. Kommando d. IV. Armee-Corps, Bronsart v. Schel- lendorff, Prem. Lt. vom Mecklenb. Gren. Regt. Nr. 89 und kom- mandirt als Generalstab8off. bei dem Oberkommando der II[. Armee, dieser unter Beförderung zum Hauptm., beide unter Belassung in ihrem. gegenwärtigen Dienstverhältnißi, dem Generalstabe der Armee aggr. Sadckersdorff7 Oberst zur Disp., zuleßt à la suite des Neu- márk. Drag. Regts. Nr.3 und Präses einer Remonte-Ankaufs-Kom., in der ihm übertragenen Stelle als Insp. d. Ecsaß-Escadr. des 1. Ar- mee-Corps bestätigt.

B. Abschiedsbewilligungen 2c. Den 24. September. v. Holstein, Major a. D, früher im ehemals Schleëwig- Holst. 1. Drag Regt, in den Verband der Preuß. Armee, und zwar als Maj. a. D. mit der Erlaubniß zum Tragen der Armee-

Unif., aufgenommen. Eichhoff, Rittm. a. D., früher Regts. Quartier- Miller des ehemals Kal. Hannov. Regts. Herzog Cambridge-Drag., in D

banoDer Preuß. Armee, undzwar als Rittm. a. D.,aufgenommen.

enl 26. ( rangel,Sec. Lt. a. D. und f. d. D. d. m. V. dem Magdeb. Drag. Regt. Ar.'6 aggr., von deni

Dienstverhältiniß , Bchufs Rüdcktritts in \ei i ività Chef im ehemaál. Fuf Bar“Dreiceerq Sti E E Free, und zwär als Hauptm. a. D., v. Uslar-Gleichen, Oberlieut. a. [e Anvtlieut, a O gcaumburg-Lippeschen Militärdiensten, uß. aufgenommen rmee, und zwar als Pr. Lt. a. D, eamte der Militär - Verwaltung. Dur erfü Sr. Excellenz des Herrn Kriegs- und Marige - Deiigan Ebert, Hülfêearbeiter, zum etats-

wr lean L om. Frhr y

Den 20. September. mäßigen Registrator im großen Generalstabe ernannt,

45zproz. vormals Nasfsauishes Staatsanle e ___ 6,000,000 Fl. d. d. 15. Dezember 1860. "f TteR Bei der stattgehabten zweiten Verloosung der Partial-Obligationen des unter Vermittelüng des Bankhauses der Herren M. A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a. M. negociirten 43proz. vor- ¿enber 1060 A M Ic Sa 6,000,000 Fl. d. d. 15. De- nd nachverzeichnete Obligationen U q î zan gezogen worden ns Y d gationen zur Rückzählung în A. Sur NRüczahlung auf den 1. Feb Lit. E. à 100 Fl. Nf. 1104. 1263. 1328 1453. 1208 2113 19623. 2903. 2923. 3028. 3378. 4005. und 4083. Lit. F. à 200 Fl. Nr. 192. 251. 809. und 1394. Lit. G. à 500 Fl. Nr. 1399. 1409. 1499. 1510. 1820. 1898. 1917. 1925. 1927. 2007. 2094. 4595. 4657. 4739. 4750. 4760. 5109. und 5833. Lit, H. à 1000 Fl. Nr.-157. 650. 660. 900. 1029 und 2110. B. Zur Rückzahlung auf den 1. August 1871. Lit. E. à 100 Fl. Nr. 1018. 1058. 1068. 1168. 1198. 1305 1318, 1468. 1478. 1727. 2109. 2378. 2698. 3119 und 3391, Lit. F. à 200 Fl. Nr. 8361. 451. 461. 1106. 1246. Lit. G. à 500 Fl Nr. 1491. 1569. 1668. 1678. 1679. 1767. 1777. 1844. 1858. 1868. 1924. 2046. 2106. 4520. 4540. 4731. 5044 und 5146. Lit, L à 1000 dl. e 2, 129: e 970. 991 und 2227. i ie Inhaber dieser Partial-Obligationen werden hiervon mi dem Bemerken benachrichtigt, daß sie die Kapitalbeträne, deren Ber: äinjung nur bis zum betreffenden Rükzahlungstermine statts- findet, sowohl bei dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild & Söhne zu Frankfurt a. M, als au bei der Königlichen Regie- Fe Da Pttaste zu Wiesbaden, sowie bei jeder anderen Königlichen egierungs-Hauptkasse, bei der Königlichen Staats\huldentilgungs-Kasse zu, Berlin, bei der Königlichen Kreiskasse zu Frankfurt a. M. und ei den Königlichen Bezirks-Hauptkassen in annover, Lüneburg un Osnabrück gegen Rückgabe der Partial-Obligationen und der azu gehörigen nicht verfallenen Binskoupons nebst Talon erheben

Frjboagr Fp

Der Geldbetrag der etwa fehlenden unentgeltlih mit abzulie- fernden Zinskoupons wird von dem zu zahlenden Nominalbetrage der betreffenden Obligationen zurüvehalten.

Wiesbaden, den 1. Oftober 1870.

Der Königliche Regierungs-Präsident, v. VDesler, i, B.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 7. Oktober. Jhre Majestät die Königin war gestern im« Deutschen Central-Komite, im Central-Depot der Markthalle und im Augusta-Hospital an- wesend. Die Königin empfing Nachricht von Sr. Majestät dem Könige aus Versailles.

O ffizielle militärische Nachricht. Versailles, 6. Oktober. Am 5. Patrouillengefechte der gegen die Loire streifenden 4. Kavallerie-Division. 1500 Mobilgarden von der 6. Kavallerie- Division aus der Gegend von Montfort vertrieben. Vor Paris am 9. und 6. nichts Neues. von Podbielski;

Hauptquartier Sr. Majestät des Königs.

_Ferriòres, 3. Oktober. Am gestrigen Sonntage fand in der Kirche des hiesigen Ortes ein evangelischer Feld-Gotte8dienst statt, bei welchem der Divisions - Prediger der O Ferriòres stehenden Truppen die Predigt hielt. Der Gottesdienst begann nach dem Eintritt Sr. Majestät des Königs und des ganzen militärischen Gefolges in die Kirche um 1 Uhr, und waren zu demselben die in Lagny wohnenden Prinzen des Königlichen Hauses und die fremden Fürstlichkeiten- nach Ferrières herüber- gekommen, während Prinz Luitpold von Bayera in Lagny dem katholischen GotteSdienste beiwohnte. Um 24 Uhr verließen Se. Majestät der König Ferrières, um sih nah Lagny zu begeben und bei Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge' von Sachsen das Diner einzunehmen, Die Soldaten der in Lagny stehen- den Truppentheile hatten sich, als die Nachricht von der An- wesenheit Sr. Majestät sich verbreitete, in den Straßen ver- sammelt, durch welche die Rückfahrt nach Ferriòres erfolgen mußte, und brachten Allerhöchstdemselben beim Einsteigen in den Wagen und beim Verlassen der Stadt ihre Hurrahrufe.

Am Geburtstage Jhrer Majestät der Königin hatte das Musikcorps eines durch Lagny marschirenden Infanterie-Regi-

2A -. S SathatNualo

1 | gespielt und die Einwohnerschaft sih® um den Kreis ver-

sammelt. Die Stadt bevölkert sich nach und na i den circa 4000 Einwohnern hatten die nd s E shen Truppen nur noch 1151 vorgefunden ; namentlich standen alle Villen pariser Bürger vollständig leer und verlassen Diese sind es auch noch jet; dagegen finden fich die Kaufleute und Handwerker allmälig wieder ein und machen gute Ge- schäfte mit den Alles baar bezahlenden Soldaten

Heute besichtigen Se. Majestät der König die Stellung der im aa Sis 2 s if s Belagerungstruppen und

_Sic ejem ckzwecke von hie

Se. Majestät werden wahrscheinlich D das dee: Schloß Le petit Val und das alte Maintenon' sche Schloß Le

pPiple besuchen, gegen Abend aber hierher zurückkehren. Von

den Uferhöhen der Marne bei Ormersen und Chennevière,

nördlih von Su ( i ra Aludide U hat man eine besonders ausgedehnte und ments der Seine et &ürstenstein ist gester gen, Mou be s de ung sUhren wird, bis der Hauptort des Depart man v. Bibentg Hen Truppen beseht sein wird, Polhei-ieu! : ) reldpolizei des Kgl. Haupt i i dem Grafen v. Fürstenstein i | Et E zur Dienstleistung beigegeb e Parts 8 Befestigung der Dörfer, Ortschaften, Scblöffer nid a n ar onensGubweile von den Forts wir u geseßt, und schließt lid dieser Gürtel passagerer

Paris, Der zum ‘Þräfekten des Departe-

d ununter-

efestigungen bereits fast voll ndig, so daß jeder versuchte

Ausfall auf dieselb idig ; L die detitiden Truppen ie gigungömittel ißt, gegen welche

kämpfen m ; A | Die E Das Wetter i fortdauernd ungewöhnlich

Morgennebel tägli dn zwar falt, doch folgt dem dichten

nfange der Campagne überall

der bellste Sonnenschein. Französischerseits ind vom Kriegs8schauplagz fol-

gende Nachrichten eingegangen :

Tours, 6. Oktober. (W. T. B.)

Die Regierung verbrèitet Nachrichten aus Montargis

vom 5. Oktober, wonach der Feind Pithiviers verlassen und

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\sich nach Toury gezogen habe. Auch soll ein feindlider Posten von 30 Mann, der 180 Kühe mit si führte, aufgehoben sein. Es giebt sonach, heißt es in der Regierungsdepesche, keinen Feind mehr in Loiret und Vendome. :

Nach weiteren Regierungsnachrichten aus Chateaudun soll dort das Massenaufgebot im Gange sein,

Es liegen ferner Nachrichten aus Colmar vom 5. Okto- ber vor, denen zufolge die Stadt an diesem Tage vorüber- gehend von einer Abtheilung Ulanen mit zwei Geschüßen beseßt wurde. Die feindlihen Truppen, welche Mühlhausen beseßt hatten, sollen auf Altkirch gezogen sein.

Gegenüber böswwilligen Gerüchten, betreffend die Haltung des Generals Uhrich, erklärt die »France«, eine genaue Unter- suchung der die Uebergabe von Straßburg begleitenden Um- stände. habe ergeben, daß der Kriegsrath mit allen gegen zwei Stimnien die Uebergabe beschlossen habe, Das Verhalten Uhrichs sei demnach vollkommen fadellos. °

Nachrichten aus Mantes vom 6. Oktober melden, daß der Feind mit bedeutenden Streitkräften und zahlreicher Ar- tillerie Pacy sur Eure und Vernon na kräftigem Widerstande

der Nationalgarde beseßt habe. (Pacy sur Eure liegt im Departement der Eure an demjenigen

Punkte des glei namigen Flusses, wo “derselbe schiffbar wird, und etwa in der’ Mitte zwischen Evreux und Mant«s,

Vernon is eine Stadt von 7780 Einwohnern am linken Seine- Ufer und liegt da an der Eisenbahn von Paris nah Rouen, wo die- selbe aus dem Seine-Departement in das der Eure tritt.)

-— Der Oberst des 1. Zuaven-Regiments, Barrachin , hat aus Wiesbaden ein Schreiben an die »Jndépendance belge« gerichtet, in welchem er gegen die Behauptung protestirt , daß das 1. Zuaven-Regiment bei Clamart feige geflohen sei. Das 1. Zuaven - Regiment sei nicht in Paris, es habe zum Mac Mahonschen Corps gehört und bei Wörth tapfer gefochten.

Der Adminisirator der Posten in den beseßten französishen Gebieten, Ober-Postdirektor Dr. Roßbirt in Nanzig, hat bereits unterm 10. September d. J. die sofortige Wiedereröffnung des Postdienstes angeordnet und dies durch Proflamationen zur Kenntniß des Publikums gebracht. Die Annahme, Beförderung und Bestellung von Postsendungen be- schränkte sih indessen fürs Erste auf gewöhnliche und rekom- mandirte Briefe (ohne Werthangabe), Drucksachen und Waaren- proben. Die Briefe müssen Unverschlossen zur Post geliefert und dürfen weder befördert, noch bestellt-werden, wenn der Inhalt die Interessen der deutschen Heere gefährdet. Der- artige Briefe, wie alle in den noch nicht beseßten Theilen Frankreihs8 aufgegebenen Korrespondenzen 2. sind dem Administrator der Posten einzusenden. Die Empfänger haben die Sendungen von der Post abzuholen. Die Taxen sind durch zwei Tarife festgestellt, von denen der eine für den Verkehr im Jnnern der beseßten französischen Ge- biete und für den Verkehr zwischen diesen und Nord - und Süddeutschland, der andere für das Ausland gilt. Jn dem ersten Verkehr beträgt die Taxe für den gewöhnlichen Brief bis 5 Gramme Gewicht 10 Centimen, für s{werere Briefe 25 Cent. ; unfran- firte Briefe sind einem Quschblag von 15 Cent. unterworfen. Für Drucksachen und Waarenproben werden 4 Cent. pro je 40 Gramm erhoben. Alle Taxen werden durch die beson- deren Freimarken berechnet, welche die Administration ausgiebt. Französische Freimarken sind für aufzugebende Sendungen nicht mehr gültig. Die Schalter bleiben an Wochentagen von 8 bis 12 Uhr Vormittags und von 2 bis 6 Uhr Nachmittags, an Sonntagen von 8 bis 9 Uhr Morgens und 5 bis 6 Uhr Nach- mittags geöffnet.

Am 20. September waren bereits ‘an folgenden Orten Postanstalten in Wirksamkeit - getreten: Bar-le-Duc, Boulay, Châlons sur Marne, Ehbâteau Salins, Cbâteau Thierry, Cler- mont en Argonne, Corny sur Moselle, Coulommiers, Cour- celles-sur-Nied, Ecrouves, Epernay, Fi8mes, Forbach, Gorze, Gr. Tenquin, Hagenau, Herny, Ingweiler, Ligny, Luneville,

Meaur, Nanzig, Neufchatel-sur-Aisne, Neuilly, Pfaffenhoffen, |

Pont-à-Mousson, Rheims, Remilly, Rethel, Rohrbach, Saar- burg, Saargemünd, St. Mihiel, Saverne, Sedan, chéSulß, Vitry - le - Frangais, Vouziers, Weißenburg. Zur Ver- mittelung des Korrespondenzverkehrs waren außer den Feldpost - Coursen die nachstehenden Poestcourse errichtet worden: a) Auf Eisenbahnen : 1) zwischen Nanzig und Weißen- burg, 2) zwischen Remilly und Saarbrücken und 3) zwischen Saargemünd und Saarbrücken. Þ) Auf Landstraßen: 1) zwischen Nanzig und Saargemünd, über Château Salins8- und Gr. Tenquin, 2) zwischen Sgarburg und Saargemünd, Über Fene- trange, Saarunion und Saaralb, 3) zwischen Hagenau und Saargemünd, über Pfaffenhoffen, Jngwciler, Gößgenbruck und Rohrbach. :

Unterm 21. September is der Postverkehr auch auf die Verscndung von Geldbriefen in der Nichtung von Deutschland

nach den beseßten französischen Gebieten, aber nicht umgekehrt, erweitert ‘wörden. Auf die Geldbriefe, welche frankirt werden müssen, finden ledigli ‘die bisherigen Taxirungs8vorschriften Anwendung.

Côln, 5. Oktober, Der Maire von Straßburg hat an den Ober-Bürgermeister von Cöln ein Dankschreiben gerichtet. Das- selbe ist vom 30. Sept. datirt und in französischer Sprache ge- schrieben. Die Ucberseßung lautet:

»(Heehrter Herr und Kollege! Jn ihrer gestrigen Sißung hat die Commission municipale Mittheilung von eínem Telegramm erhal ten, welches anzeigt, daß sich in Côln eine Gesellschaft gebildet hat, um die Opfer des Bombardements von Straßburg zu unterstüßen. Die Munizipal - Komnission fühlt sich lebhaft be- rührt dur“ dieses Zeugniß der Sympathie, und sie hat mich beauf- tragt, den edlen Geschenfgebern im Namen unserer so grausam ge-

j prüften Bevölkerung den Ausdruck ihres lebhaften und tiefen Dankes

auszusprechen. Gestatten Sie mir, Sie zu bitten, daß Sie meinen Gefühlen und denen meiner Kollegen ein Dolmetscher sein wollen bei den Bewohnern Jhrer Stadt, welche unter diesen peinlichen Um- ständen eine Handlung einsihtiger Mildthätigkcit ausüben. Genehmigew

Sie 2c. Der Maire, Küß.«

Sachsen. Dresden, 6. Oktober. Jhre Majestäten der König und die Königin haben heute das Hoflager zu Pillnitz verlassen und Schloß Weesenstein bezogen. Ebenso hat sich die Prinzessin Georg nebst Familie von Hosterwiy nah Schloß Weesenstein begeben.

2Wúritemberg. Stuttgart, 5. Oktober. (St. A. f. W.)

Der König hat sih heute mit der Königin zu einem kür-

zeren Aufenthalt nah Friedrichshafen begeben.

Bayern. München, 5. Oktober. Der König hat die Bitte der Stadt Landau um Bewilligung der Erlaubniß zu Sammlungen zur Unterstüßung Straßburgs gewährt und die Zeichnungen mit Ueberweisung von 1000 Thalern eröffnet.

“?éaDesterreich : Ungarn. Wien, 6. Oktober. Die ihrem Inhalt nach bereits telegraphisch gemeldete Verordnung in Be-

‘treff der Wahlen in Böhmen lautet:

Wir 2c. 2c. finden in Anwendung des §. 7 des Grundgesches Über die Reichsvertretung anzuordnen, wie folgt:

Die Wabl der im §. 6 dieses Grundgeseßes für das Königreich Böhmen festgeseßten und nah Maßgabe des Anhanges zuc Landes- ordnung auf die darin bezeichneten Gebiete, Städte und Körperschaften

‘entfallenden Zahl von Mitgliedern des Abgeordnetenhauses des

Reichsrathes ist unmittelbar dur diese Gcbiete, Stäkte und. Körper- schaften zu vollziehen und nah den Bestimmungen des Gescßes vom 29. Juni 1868 R. G. Bl. Nr. 82 sogleih durchzuführen.

Gegeben in Unserer Haupt- und Residenzstadt Wien, am 5. Okto- ber im Eintausend acht hundert siebenzigsten, Unserer Reiche im zwei und zwanzigsten Jahre.

Franz Joseph m, p. |

Die »Abendpost« theilt auf Grundlage authentischer Berichte mit, daß der österreichishe Botschafter in Rom, Graf Trauttman®sdorff, vom Papste in besonders zuvorkommender und aus8zeihnender Weise empfangen wurde.

Pesth, 6. Oktober. Fürst Karageorgievih und seine Mit- angeklagten Stankowich und Triffowich wurden wegen Mangel an Beweis freigesprochen. j

Prag, 6. Oktober. Die unmittelbaren Wablen in das Abgeordnetenhaus des ReichsSrathes werden, wie das »Prager Abendbl.« erfährt , für die Landgemeinden am 3. November, für die Städte und Jndustrialorte, sowie für die Handels- und Gewerbekammern am 5., die Wablen der Abgeordneten des Großgrundbesißes am 7. November stattfinden.

Belgien. Brüssel, 6. Oktober. Das Journal »Etoile Belge« meldet, ein Bataillon Karabiniers sei nah Beverloo gesendet worden, da sich unter den dort internirten französishen Gefangenen die Absicht bemerkbar machte, sich zu befreien. Ju gleicher Zeit haben die Behörden alle nöthigen Maßregeln ergriffen und werden die Gefangenen in verschiedene Garnisonen vertheilt werden. Demselben Blatte zufolge finden seit gestern in Hennegau größere Truppen- bewegungen gegen die französisbe Grenze zu statt; ebenso in Antwerpen. Alles deutet darauf hin, daß die Grenze neucr- dings durch bedeutende Truppenabtheilungen bewacht werden soll. Diese Maßregel soll mit der Belagerung von Mézières und Rocroi durch die Preußen im Zusammenhang stehen.

Nach dem » Journal de Bruxelles« beabsichtigen die Je- suiten, Rom zu verlafsen.

Frankreich. Von den in Tours erschienenen Blättern vom 2 Oktober i} der »Moniteur« schr entrüftet über die Jerwürfnisse, die in Lyon immer ärger werden, und empfiehlt als Muster die Pariser. Crémicux macht bekannt , daß zu größerer Glaubwürdigkeit fortan die Depeschen, die das Ministe- rium des Innern in Tours den Blättern mittheile, das Visum des delegirten General-Direktors Laurier tragen würden. Be- kanntlich zeichneten sich bisher die Depeschen von Tours beson«

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