1870 / 323 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

4094 besonders hervor, daß die bäuerliche Bevölkerung sich gegen sie | tung der Nationalgarden und unter großem Enthusiasmus unwillig benehme. Man folge weder ihrèn Requisitionen, noch | Volkes von dort nach dem Kriegsschauplaze abgegangen lasse man si herbei, ihnen die Wege zu zeigen. Aus Furcht vor den deutschen Soldaten meide der Landmann jeden Ver- kehr mit ihnen. Jhre Kleidung is} ein kurzer s{warzer Ro, schwarze Beinkleider, rothe Schärpe um den Leib, Kanitaschen, die Kopfbedeckung ein Hut mit breiter Krempe, der des

Hauptmanns fast viermal so groß, als der der Gemeinen. Der Führer der in Angerville als kriegs8gefangen auf- gebrachten Truppe war ein Rentier aus Nantes. Die meisten trugen auf ihrem Hut die Aufschrift »Partisans de Gers«, Bis zu cinem so weit südlich gelegenen Departement hat also die provisorische Regierung bei ihren Aushebungen bereits greifen müssen. Auch, der Hauptort des Departements de Gers, ist von Paris 685 Kilometer, d. h. mehx als 90 Meilen entfernt, es liegt in gleicher Höhe mit Toulouse, e Distanz von der Pyrenäengrenze beträgt wenig über

cilen.

Weiter liegen vom Kriegsschauplay folgende Nach- richten vor:

Karlsruhe, 14, Oktober.

Die »Karlsrther ZJeitung« schreibk: Wie wix vernehmen, wurde dem Prinzen Wilhelm auf sein Ansuchen das Kom- mando der ersten Jnfanterie - Brigade während der Dauer der Krankheit des Brigade - Commandeurs, General - Lieutenants Laroche, beziehuigEweise für die Dauer des mobilen Verhält- nisses der Großherzoglichen Division übertragen.

Aus Mülheim vom 12. d. meldet dasselbe Blait: Die ganze preußische Reservedivision am Oberrhein hat si{ch gestern rhcinabwärts vor Neubreisach und Schlettstadt gezogen. Allen Anschein nach findet nunmehr unverzüglich das Bombardement von Neubreisach statt, da bereits einige {were Belagerung®- stücke von Straßburg vor der Festung angelangt sind.

Französischerseits sind. vom Krieg8schaupla ÿ fol- gende Nachrichten eingegangen:

Tours, Donnerstag, 13. Oktober. (W. T. B.)

Der Regierung zugegangene Nachrichten aus Colmar vom 12. Oktober sagen, es ist nichts von Bedeutung vorge-

Fallen Da# BRolagorunas:Caryus von Neuhreisah wird au 8000 Mann geschäßt, die Belagerung von Neu Oas ist ae

vollständige.' Zwei feindliche Corps von je 3000 Mann mit Ge- \chüßen durchziehen das Departement. Aus Bonneval vom 12. Oftober, Abends, wird gemeldet: die Preußen marschiren auf Chateaudun, die dort befindlichen Truppen und die National- garde sind kampfbereit. Aus Amiens vom 12. Oktober wird berichtet: Der Feind hat Breteuil nach sehr lebhaftem Wider- ftand beseßt. »Amiens ist bereit, den Feind energisch zu aro vie T »Die Nationalgarde is entschlossen, ihre Pflicht zu thun. «

(Chateaudun ist eine Stadt von 6781 Einw. an der Eisen-

bahn von Paris nah Tours am Loir, 7 Meilen Orléans.) h n nordwestlich

Tours, Freitag, 14. Oktober.

Die Regierung veröffentliht folgende Depesche: La Fertée St. Aubin, 12. Oktober, Morgens. Der komman- dirende General des 15. Armee-Corps an den Kriegs-Minister: Gestern seßte der Feind seinen Marsch auf Orléans for! ; unsere Truppen, welche fich auf der Straße nah Paris befanden, wurden von dem Feinde, der cine sehr zahlreiche Artillerie hatte, Überflügelt und zogen sich auf Orléans zurü, indem sie dem Feinde das Terrain Schritt für Schritt streitig mach- ten. Um den Marsch des Feindes aufzuhalten, warf ich ihm drei Reserve - Bataillone der zweiten Division entgegen, welche ihn drei Stunden festhielten. Unsere Truppen wurden wiederum Überflügelt und ih faßte de8halb den Entschluß, Orléans zu räumen und mich auf das linke Ufer der Loire zurückzuziehen. Der Rückzug vollzog sih in guter Ordnung und wurde nicht beunruhigt.

London, Freitag, 14. Oktober.

Aus Mez vorliegende Berichte melden, daß Bazaine alle waffenfähigen Bürger der Armee einverleibt habe. Bei den Truppen Bazaine's grassirt Dyssenterie und Skorbut.

Der »Corr. Hav.« entnehmen wir folgende Mittheilung aus Tours: Ein Bataillon Freiwilliger aus Amerika ist am 9. Morgens hier angekommen; es führte an seiner Spige die Fahne der Union und »machte einen sehr martialischen Ein- druck«. Die Ankunft eines Corps spanischer Freiwilliger steht bevor ; ihr Chef Orense ist bereits hier eingetroffen. Auch Castelar, »der Gambetta Spaniense, Rosetti , der Führer der radifalen Partei in Rumänien , und mehrere republikanische Notabilitäten aus Portugal sind hier.

Hamburg, 13. Oktober, meldet die »H, B, Daß das französische Geschwader im An stätigt sich, Gestern ist dasselbe 5 deutsch Helgoland sichtbar gewesen. Von Wan Nachmittag 5 Uhr 48 Minukèn gemeldet : mehrere Kanonenschüsse gefallen. « sind in derselben Richtung eine Later worden. In der Richtung der Laterr Ob diese aber etwas mit der feindli haben, steht dahin.

Die »Weser-Jtg.« meldet: eingegangenen Nachrichten läßt sich s{ließen, Flotte die Absicht hat oder gehabt hat, thätigkeit während des Sommers na einen Schlag gegen unsere Küsten wiede den in der Nordfee {on befindlichen Schiffen flachgehende Widderschiffe befinden; außerdem wird daß ein zweites größeres Geschwader von {weren schiffen nach der Nordsee unterwegs gewesen ist, aber du Nachricht, die an der englischen {hi} ihm überbrachte, veranlaßt tw Die »Leher P Nachricht, daß die

Aus segel begriffen i e Meilen im No geroog wurde ge »Soeben in Sort Um 6 Uhr 10 Minuten ne und eine Raketke gesehen le liegen gestrandete Schiff hen Flottenabtheilung gemein

»Aus verschiedenen in Bremen n, daß die französis ihre unrühmliche Un- chträglich durch irgend u machen. Unter ollen sich mehrere gemeldet,

l ir eine ste cin französisches Aviso- orden ist, umzukehren. Ztg:« hat aus Helgoland die authentische chriht, d Zahl der dort erschienenen französischen Kriegsschiffe 21 betrage. Unter ihnen seien mehrere flachgehende Panzer, verschiedene Fregatten 2c.«

Straßburg, 3. Oktober. Bei dem hie das Postanweisungsverfahren ini demselben denselben Bedingungen wie bei den Postanstaltén des Nord- deutschen Postbezirk® eingeführt worden. Die Ein- und Aus- zahlungen in Straßburg erfolgen vorläufig nur in preußischem

gen Postamte ist mfange und unter

Der » Niederrheinishe Kurier « theilt mit, daß die ung des protestantischen Gymnasiums von Stras m Laufe dieses Monats in Aussicht benachrichtigt der Maire der Stadt Straßburg seine Mitbürger Uber die Verpflegung der deutschen Truppen. die Offiziere bei den Einwohnern o die Mannschaften empfangen di M aut E SE an U ahjjelbe Blatt enthält die Mittheilung. des Maires von Straßburg, daß der von der Militärbehörde erhobene Ertrag der Eintrittsgebühren in die Citadelle von zur Unterstüßung der Opfer stimmt worden is. Gleichzeitig hat fomite für die Verunglückten- der Stadt Patronat der Kommunalverwaltun des Komites ist der Maire Küß.

Wiedererö burg im steht. F

Darnach sind hne Verpflegung einquartiert, esclbe in naturáa vom 9, Ob

15,557 Fr. 40 Cts. der Beschießung dieser Stadt be: sich ein Unterstüzungs- Straßburg unter dem

g gebildet. Ehrenpräsident

—- Von dem Feldpostamt des besondere Feldpost-Expedition d der Armee-Abtheilung des Kron abgezweigt worden, welche den Post Ober-Kommando besorgt, jedoch nicht gleichsteht. In Etampes (Depart. Seine et Oi (Dep. Oise) sind Feldpostrelais in Wirks __ Briefe nach Frankreich, insbe können, frankirt oder unfrankirt, der Abfender auch über England befö sammtporto für derartige Briefe beträgt 4", 5 Kreuzer.

Rekommandirte Briefe nah Paris werden von der Poft nicht mehr angenommen. Drucksachen und Waarenproben könnten glen den französischen Posten üb nicht darauf zu rechnen , daß d langen.

Neuß. Gera, 12. Oktober.

zur Erledigung einiger Geschvorlage der heutigen Tagesordnung stand di Ausführung8verordnung der zufolge in allen Gewerbe- {üsse als erste Instanz Kommission bescchloß der Landtag, der nahmestellung insofern zu bewilligen, als

12. Armee - Corps if eine es Ober-Kommandos prinzen vonSacsen n Postdienst für- das genannte den Übrigen mobilen Feldpostanstalten

se) und Chantiley | amfkeit getreten.

sondere nah dessen Westküste

ausdrückliches Verlangen

rdert werden. Das Ge-

Groschen bzw.

zur Beförderung Gewöhnliche Briefe, | zwar noch Über Bel- | ermittelt werden, es ist indessen iese Sendungen nach Paris ge-

Der Landtag is} gestern n zusammengetreten. Auf betreffend die werbeordnunqg, Angelegenheiten die Bezirksaus- Auf den Antrag der Stadk Gera eine Aus- innerhalb des Stadt-

zur Norddeutschen Ge

elten sollen.

Großbritannien und Jrlanud. London, 11. Okto- Vor einem der hiesigen Polizeigerichte kam ein Prozeß

wegen Ausfuhr von Patronen nah Frankreich zur Berhand- 4 Eisenbahnverwaltung angestrengt worden. Ein Herr Mindsor, der Übrigens allem Anscheine nah nur von der Firma Snowden. u. Comp. vorgeschoben ist, wurde schuldig befunden, zehn Kisten mit 32,000 Patronen und eine Anzahl Revolver als Pafsägiergut von London nah Folkestone befördert zu haben, ohne die gefährliche Natur dieser Sendung angegeben haben. Der Angeklagte wurde zu einer Geldbuße von Pfd. Sterl. verurtheilt.

derselbe war aber nicht von der Regierung, sondern von

Frankreich. Tours, 9. Oktober. Die hiesigen Blättex

äftigen fich bi8her noch lebhaft mit den Wahlen; es war L H, pas die Konstituante im Stadttheater zu Bordeau versammelt werden solle und die Vorbereitungen waren bereit angeordnet. Gambetta machte bekanntlich dem Allen ein Ende. Heute ist hier nun auch das aus Paris vom 5. Okiober da- tirte Dekret veröffentliht worden, welches die Wahlen zur- Konstituante auf unbestimmte Zeit vertagt. Die »Korr. HavaL« bemerkt dazu: »Wer wird gegen dieses Dekret protestiren ? Allein Diejenigen, welche, indem sie ihre reaktionären Batte- rien aufrichteten, schon davon träumten, die Freiheit im Namen der Ordnung zu konfisziren und die Nepublik auf dem Altar des Geseges zu opfern. Denken wir an 1848 und 1849.« Bisher hatte diese ofsizióse Korrespondenz die Wahlen ebenfalls lebhaft befürwortet. Au sie ist aber jeßt zu der Einsicht ge- langt, daß dieselben ebensowenig republikanish ausfallen würden, als vor 22 Jahren. Darum ist sie jezt gegén die Konstikuante und das allgemeine Stimmrecht.

talien. Floreñz, 13. Oktober. Thiers ist gestern

Abend hier eingetroffen; das Personal der französischen Ger? sandtschaft empfing thn am Bahnhofe.

Dánemark. Kobenhagen , 10. Oktober. Die beiden

räsidenten des Reichstages hatten heute Nachniittag um 1 Uhr A Cte in einer Audienz dem Könige den Glückwunsch der beiden Thinge in Veranlassung der glücklichen Entbindung der Kronprinzessin zu überbringen.

12, Oktober. Ueber die gestrige Sißzung des Folke-

things, in welcher, wie bereits telegraphish gemeldet, die erste Lesung des StaatsbUdgets auf der Tagesordnung stand, theilen wix noch Folgendes mit: Bei der Diskussion sprach sich der Abgeordnete Zahle dahin ans, daß er die Aus- gaben für das Krieg8wesen für die Geldkraft des Lan- des zu hoh finde; er meinte, daß die Erfahrung jeßt diese Ansicht bestätigt habe. Der Abgeordnete Winther erklärte: Für das Kriegswesen müsse Däneniark weniger ausgeben ; cs habe si in diesem Sommer gezeigt, daß Däneniark durch seine Krieg8macht sich doch nicht vertheidigen könne. Dex Gedanke, daß man fich durch Allianzen sichern könne, sei jezt zu Boden ges{lagen. Nur durch eine streng friedliche Politik fönne Däne- mark seine Zukunft sichern. Er wolle do nur eine allmähliche Reduktion des Kriegs8wesens; in 2 bis 3 Jahren müsse man zu dem Zustand in der Beziechung- kommen , roelcher natürli und gesund sei. h M e

Eisenbahnen zu bauen. Der Abg. Berg griff die Mehrausgaben für das Kriegswesen stark an. Abg. Fredrikjen hielt ebenfalls eine Her- absetung der Ausgäben für das Krieg8wesen für geboten. Früher, so lange ein Krieg zwischen Frankreich und eutschland noch erst erwartet wurde, hätte man mit Fug darauf Rücksicht nehmen können. Jett sei das anders, auch die skandinavische Jdee sei diesen Sommer stark zurückgegangen. Deshalb hade man keinen Grund mehr zu großen Heerausgaben, es sei kein der Last entsprechen- der Nutzen davon zu erwarten. Der Kriegs-Minister Haffner erklärte, er begreife solche Gedanken, halte es indeß noch für zu früh, eine Aenderung zu beschließen; noch fei der Krieg nicht beendet und Niemand könne die Zukunft durchschauen, deShalb sei es vorläufig noch richtig, zu warten und auf alle Eventua- litäten vorbereitet zu sein. Damit wurde die Verhandlung geschlossen und ein Ausschuß von 15 Mitgliedern genehmigt.

Dann erhalte man auch Mittel, die projektirten

Awerika. New-York, 12. Oktober. (W. T. B.) General

Lee is} gestorben.

bezirks der Stadtrath die erste Instanz Velgien. Brüssel, 14. Oktober.

bilden soll. Der »Moniteur Belgee

__— Aus Lyon geht der »Times« eine Depesche da die Freishühen des Gard - Departements am 11. unter Veglet

schreibt, die Beurlaubung einiger Milize

n der näng und 1867 sei falsch: ausgelegt worden. D Jahrgänge 1866

Der einzige Beweggrund

Die heute erscheinende Nr. 41 des »Preuß. Handels-Archiv®«

hat folgenden Inhalt: Gesehgebung: Norddeutscher Bund: Hamburg: Reglement uns, Tarif für die Benußung der Quai: Anlagen am-Sand- thorhafen Verordnung , betreffend Fürsorge für die Auswanderer

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u dieser Maßregel ist die Absicht der Regierung, die militäri- schen Lasten auf alle Milizen zu vertheilen und 1hnen zu diesem

wecke cinen zeitlichen Urlaub zu bewilligen. Der Effefktivstand I bleibt de8halb derselbe. Die Regierung hat den Kamiuern eine Mittheilung in diefem Sinne gemaeht.

während der Reise. Bremen: Beförderung von Schiffspassagieren nah außercuropäishen Ländern. Portugal: Tarifänderungen in Portugiesish-Tndien Vertagung der Eröffnung “der Häfen vou Bissau und Cacheu. Schweden und Norwegen: Maßregeln gegen die Rinderpest. Spanien und Jtalien: Handels- und Schiffahxts- vertrag zwischen Spanien und Ttalien.— Statistik; Oesterreich: Handel und SPiffahrt von Triest im Jahre 1869. Großbritannien: Jahres- bericht des Konsulats des Norddeutschen Bundes über die Kolonie New- South-Wales für 1868, Norwegen : Meage und Werth der im Jahre 1869 von Norwegen ausgcführten Fische und Holzwaaren im Ver- gleich mit dem Vorjahre. Türkei: 2legypten: Bericht des General- Konsulats des Norddeutshen Bundes zu Alexantrien Über den dorti- gen Handelsverkehr. Griechenland: Jahresbericht des Konsulats des Norddeutschen Bundes zu Zante für 1869. China: Jahresbericht des Norddeutschen Vize-Konsulats zu Chefoo für 1869. Japan: Handels- und Schiffahrtsverkchr in den geöffneten Häfen Japans im Tahre 1869. Mittheilungen: Breslau. Görliß. Minden. Müntter.

Bereinsthätigfkeit für die Armee.

In der von dem Kriegs-Ministerium für das Sanitätswesei

im Kriege erlassenen Jnstruktion is auch die Ecrichtung eines Cen- tral-Nachweise-Bureau bestimmt, dessen Aufgabe es scin soll, die Listen von allen in deutschen Lazarethen verpflegten kranfen und verwundeten Krieger zu sammeln und zu ordnen, um daraus Über dieselben und namentlih über deren Aufenthal#ort, ibren Angehörigen Auskunft ertheilen Das Ceñtralkomite der deutkshen Vereine zur Pflege erkranfter und verwundeter Krieger hat im Einverständniß mit dem Kriegs-Minisierium ein s\olches Nachweise-Bureau in Berlin Unter den Linden Nr. 74 errichtet, an dessen Spiße der General-Lieu- tenant v. Troschke, der Kommerzien - Rath Wrede und der General- Major v. Wildenbruh stehen und welches als eine Abtheilung des Centralfkomites anzusehen ist. Die Thätigkeit des crrichteten Bureaus hat {ch als einé sehr wichtige und nüßlisè entfaltet, ob- {on fe Anfangs mit großen Shiwierigkéiten zu fämpfen baft einerseits um das erforderlihe Nachweisematetial sich ver- {aen und zusarrnenzustellen; und anderekseits, iveil es án ? rbeits- fräften gebra, deren Vervollständigung Hheuerdings ein dringendes Bedürfniß geworde ist, weshalb in den nächsten Tagen wieder cin Aufruf des Vorstandes des Central - Nachreise- Buraus in Aus- ht stéht, um eine Verüiehrúng der Arbeitskräfte, welche freiwillige e herbeizuführen Es soll dieset Aufruf námientli® án die Fauf- mannschaft gerichtet sein, in welcher jedenfalls die gee!gnetesten Kräfte für die Arbeiten des Central -Navweise - Bureaus zu finden sind. Das Bureau, in dessen Büchern jeßt bereits über 78,000 Namen figuriren, befommit án jedèin 1, 11. únd 21. jeden Monats die in der {hon oben er- wähnten Júustruktion vorgeschriebenen Ab- und Zug ings-Nachweisungen an Verwundeten und Kranken seitens der Reserve- und Vercins-Lazarethe/ sowie der Privat-Pflegestätten. Um auch aus Bayern, Württemberg und Baden ähnliche Mittheilungen zu erhalten, ist unser Kriegs- Ministerium mit den dortigen militärishen Behörden in Verbindung getreten; welde ihre Ber-itwilligkeit hierzu erklärt haven und auch Nachiveise Übet norddeutsche ktanke und vétwundete Soldaten bereits eingeshickt haben. Es is von dem Central-NachWcisc-Bureau ein

- alphabetisches Register ángelegt worden, in welches sämmilihe bei

demselben eingehende Nac)weisungen der Kranken und Verwundeten, nah dein Añfangsbuchstaben ihrer Familiennamen geordnet, cinge- tragen werden. Um ermöglichen, daß diese Arbeit ukter viele Mitarbeiter vertheilt und glei@zeitig ausgeführt werden fann, ist jenes Register in 22 Bände zerlegt worden. Jn Betreff der Orga- nisation des Central-Nachweise-Bureau sei noch Folgendes bemerkt:

Ii dem eigeñtlihen Geschäftsbureau werden die allgemeinen Angelegenheiten, die Personalien, die Kassensachen, sowie der uinfäng- lie Schriflweäbsel mit den Behörden und in- und ausländischen Vereinen bearbeitet. Hier werder ferner die Separatlisten über die Véetwundetcn und Kranken der Königlich sädtsischen , bayrischen und württembergischen; Großherzogli hessisden 2. Armee sowie cinige ändere Separätlisten nebst dem Hauptregister geführt. Endlich ist damit das Bureau für deu Nachweis über franke Und verwundete Franzosen und für die Beförderung der Korrespondenz dieselben verbunden, welche lehtere vorzugfweise durch die Hände dex agence internatlo- nale in Basel geht. —Daran schließt sihdae Erkundigungs-Bureau,

| dessen Mitglieder theils dem hiesigen Publifum in den Geschäfte- | S don 9-- 1 Uhr Vormittags und von 4—6 Nacmittags auf | mündliche Anfragen sofort Bescheid geben, theils mit allen hiesigen

arethen in persönlichem Verkchre stehen, um Nachritbten über Ver- wundele und Kranke einzubolen. Hier wird auch das sogenannte ODoubletten-Register geführt, welchcs aus 25 Hesten besteht, in J tvte: alle namhaft gemachten Kranken und Verwundeten alphabetisch furz verzeichnet sind, und dessch sih das Erfundigungt-Bureau bei der Lan Mublifum zu ertheilenden Auskunft bedient. Den Mittelpunkt der gatize Arbeit bildet das aus drei Sektionen unter eben so vielen N gebildete Hauptbureau für die Buchführung und Aufstellung der e gister, aus denen auf {riftliche Anfragen {{riftlihe Antwort ertheilt wird. Hier unterziehen sid mehr als 40 freiwillige Mitarbeiter mit ciner nit dankbar genug anzuerkennenden Bereitwilligkeit voni früben Morgen bis zum späten Abend der bôöcchst mühsamen Führung des Hauptbuches dadur, daß sie in die dasselbe bildenden 22 Bände aus den eingehendèn Lazarethrapporten die Namen det Kranfen und Véer- wundeten in alphabetischer Ordnung nebst allen Notizen übertragen, welche den Nachfragenden von Interesse sein fönnen. Diesen Herren liegt es zugleih ob, sowohl diejenigen Anfragen, auf welche der be- ehrte Nachweis aus dem Hauptbucde gegeben werden kann, sofort zu eantworten, als auch solde Anfragen, Über welche das Hauptbuch eine

Nuskfunft nicht enthält, mit einem Vermerk zu verschen, der dazu diente

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