1870 / 325 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Hauptquartier des Oberkommandos. der Il. Armee, | Bagage weg und streckten die Waffen. Die Zahl de i ie“ s V : S: 4 E E) | U : er ¿Korvetten Victoria und Augusta« des Besaßungs- | Augenblick, wo sich eine Gelegenheit darbiete, um für den ¡Frie ia Ae N d Sake E E bistorischen Rück- | genen war daher sehr bedeutend. Die Vecisit as Jali Glad seßen, Die Avisos »Albatroß« und »Nautilus« ge- Ven wirken, dieselbe Ceueidts werde; vorher aber würde in W N 8 Bi A L S Hauptquartiere f und Verwundeten betragen bei den Franzosen 200 May hören unter: »B. Fahrzeuge, Klasse I. « bezüglich der Kompe- | man nur Oel ins Feuer gießen, wenn man eine Vermittelung n Bersaäille exranlafsung giebt , erfuhren eine inhaltsvolle | die unserigen etwa 80. Da die Batterien bei dem Dorst en, und wird die Stärke deren Besazung auf 90 Mann be- | versuche, und. das sei zu vermeiden. D ere Lunge als am leßten Sonntage (9, Oftober) auf: Befehl } Axtenay ohne Succurs gelassen waren, mußten fie ihren Wider E festgesegt. Frankreich. Aus Paris ist die deutshe Ausgabe-/ derx E niglichen Hoheit Ae L ronprinzen in der Kirche des | stand aufgeben. Der Feind büßte drei t ein, zwei Jeden E »Corresp. Havas« vom 11; Oktober ein egangen; sie trägt den RO on Baeinied l bli 11 e wyrde. j Dit reußise Kavallerie, eins gegen bayerische Jäger, Aus dey _— Das Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes | Stempel on montó“, Die Erklärung hierzu giebt die hte Scdô “Mats, im veidften O G INULA Db ngaben der Gefangenen war zu entnehmen, dap: man si, de W nd des Hauscs der Abgeordneten , Stadtgerichts. - Rath a. D. | folgende Notiz der »Independance belge«: »Ein Ballon mit ete Shöpfung Mansart s, im reichsten Ornamentshmuck des. | Division des Generals Naioult gegenüber befunden batt L sten, ist vorgestern Abend. hierselbst verstorben, Renaiffancestyls, die Giebel des Sch@lósscs um eine Etage Über= | Führer dex feindlichen Kavallerie, die aus drei Regimenter Nee i L ragend, gehört der spätern Epoche Ludwigs XIV. an, der Zeit | befiand, war Geñerall Michel, Von, regulären franzò isen nach“ der Aufhebung des Edikts. von Nantes. Truppen waren außerdem noch 5 Jäger-Baftailtone (chasSeurs à Am Sonntag versammelten sih hier um den Oberbe« | pied) und ein Zuavenregiment im Feuer, sons Mobilgarde fehlshaber der 111. Armee mehrere Hundert protestautische Sob- | konnte Übrigens festgestellt werden, daß selbst die Lintentruppe daten zur kirchlichen Andacht. Der Eindruck dieser Berfamm- | nur mit größer Unlust sich von Orléans aus gegen die q lung wurde noch gehoben durch die Gegenwart einer größeren |- greifende deutsche Armee hatten dirigiren lassen. Da die Ry Anzahl von leichtverwundeten Kriegern, denen ihr Zustand | gierungsabtheilung von Tours jedenfalls alles, was sie an ge den kurzen Gang aus dem im Schlosse befindlichen Laza- | shulten Truppen besigt, gegen Orléans konzentrirt hat, um di reth erlaubt hatte. Der Chor “und die Seiténscbiffe | Jnvasion desLoiregebietes zu verhindern, so bleibt kein Z.veifel, daj

A E Farcs, der am 12, Morgens um 6 Uhr, von aris abging, fiel um 35 Uhr Nachmittags bei der belgischen Ostbahn, auf dem Territorium der Gemeinde Beelers, zur Erde nieder. Derselbe überbrachte 252 Pfund Briefé und einen Sa telegraphischer Depeschen. Uls er über die preußische Linie fuhr, s{hoß man auf ihn, erreichte ihn aber nicht. Der Luftsehiffer war von einer anderen Person begleitet, welche ihren Namen jedoch nicht nannte. «

Daß der innere Streit in Paris fortdauert, zeigt fol- gendes Schreiben Rochefort's an Flourens, welches die »Corr. Hav: « vom 11. mittheilt:

Hagenau, 10. Oktober. Die »Amtlichen Nachrichten für das General-Gouvernement Elsaß« veröffentlichen u. A. nach- stehende Bekanntmachungen: L

1) des Civil-Kommisfars im Elsaß, Regierungs-Präsidenten v. Kühlwetter:

a) Der Geheime Regierungê-Rath, von Lessing, welcher durch den Kanzler des Norddeutschen Bundes als Kommissär für die Verwaltung der indirekten Steuern dem General - Gouverne- ment zugeordnet worden, ist in. gedachter Eigenschaft mit der

waren von den Truppen eingenommen, der übrige

Raum blieb für das Offizier-Corps, das den Krönprinzen

auf dem Vorhofe des Schlosses erwartete und dann mit Höchstdemselben die Kirche“ betrat. Die Feier. begann mit dem Psalm: » Lode den Herrn - meine Seele «, der von einem Soldatenchor ausgeführt wurde. Es folgte der Gesang der Gemeindé, von Militärmusik begleitet. Die Predigt ent-

wickelte den Gedanken, daß die deutshe Armee nicht nur ein

Volk in Waffen, sondern auch ein Volk von Gläubigen sei, das in der Strenge religiöser Zucht von früh an die unbe- dingte Hingabe an die Pflicht erlerne, jenen Gehorfam der Treue, der den Vorzug und. die Stärke des deutschen Heeres bilde.

Im Laufe des: gestrigen Vormittags war die feindliche Ka- nonade besonders stark aus. dem Fort Valérien, wo eine Batterie, die bisher geschwiegen hatte, zum erstenmale versucht wurde. Die Geschosse waren auf St. Cloud gerichtet. Sie verfehlten

ede Wirkung auf unfere Befestigúngen und: Vorposten, schlugen agegen in das. Scbloß selber ein. Schlafzimmer Napoleons II[. und fkrepirte dafelbst; Die. beiden im. Zimmer sich gegénüberstehenden Spiegel wurden vollständig in: Trümmern geschlagen, die Wände zerrissen, Es muß be- sonders konstatirt werden, daß diese erste Vernichtung baulicher Denfrnälex von bra Franzosen selber ausgegangen ift Um Übrigens von der Dichtigkeit des französishen Kugelregens- eine Borstellung, zu: geben, mag angeführt werden, daß allein in Choisy le Noi vorgestern: einige se8ziq, gestern bis Mittag Úber vierzig Granaten aufgelesen wurden, die aus dem Fort Vitry und den. Schanzen bei Villejuif herübergesandt waren, m Park von ‘St. Cloud betrug die Zahl. der gestern aufge- undenen Granaten über hundert. Dem gegenüber ist es jeden- alls ein Beweis für die diesseitige Vorsicht, daß die. Zabl. der Verwundungen bei unseren Trüppen sich auf ein seh Maß beschränkt.

Die Eröffnung des. Loiregebietes , für die gegenwärtig die Armce des Kronprinzen von Preußen einen Theil ihrer Kraft einseßt, hat, wie nach den zuleßt, gemeldeten Begebenheiten vor- auszusehen. war, den günstigsten Fortgang gehabt. Nach der Affaire von Angerville (am 9. Oktober) wo einige »Partisans« den. Versuch gemacht, sich in den Häusern zum Einzelnkampf zu stellen, dann aber si der Gefangenschaft überliefert hatten, konnte

sehr. geringes

der General von der Tann bis. Toury- vorrücken, Er erhielt

hier die Nachricht, daß man auch. bei Pithiviers, dem Hauptort auf der Straße von. Fontainebleau na Orlóans, cid 40 Kilo, meter von dem leßteren Ort entfernt, nichts mehr von der Loire- Armee gefunden habe.

_Am Abend des 9. hatte man zwar noch Wachtfeuer des Geindes in jener Richtung gesehen, die aber während a Nacht verschwäánden , so daß mit Sicherheit auf einen Nückzug des gegeniiberstehenden feindlichen Corps geschlossen werden konnte. Die Armee v. d. Tann, dás 1. bayerische Corps, die 22. Divi- sion dcs 11. preußischen “und die Kavallerie s{ickten sich sofort zur weiteren Verfolgung an. Der Feind hatte noch. einmal Stellung genommen bei ‘Artenay, 25 Meile vor Orléans, ‘an

der Eisenbahn und der direkten Straße auf Paris gelegen. Auch |

Pátay, westlich von Artenay, war von französischen Trupben beseßt. Das Placement, das der Feind ARAUE bot Le CA um Artenay große Vortheile für „.2 Vertheidigung. Die flache Niederung der Loire geht hier in einen Kranz von Weinkügeln Ubir, deren sich Artillerie und Infanterie zur Deckung bedienen | Tann. 2 Bâtterien der Franzosen standen béi Arténay in ‘einer fast unangreifbaren Position und hielten \fih. tapfer , als ‘die Bayern einen Vorstoß gegen. die Front unternahmen.

Diese Batterien wurden aber von ihrer Infanterte und Kavallerie, die hinter Artenay standen , nicht genü, r- stügt. Als unsere Kavallerie “und Infanterie diese Trupþpen flanfirten, zogen sie si schleunigst zurück. Viele warfen ihre

Eine Granate traf in das

igend unter- |

\

7 und 10 Sciffen; sogar

norddeutschen Lloyd »Fraänkfurt« berichtet die französishe Flotte 10 Meilen nordivést unangefochten passirt sei. s B fenen Depesche Helgoland und

Verfügung des Königlichen Marine-V Besayunge-Etats S, M. Schiffe »A und »Nautil U®8« veröffentlicht. un

General von der

der Weg nach Tours, vom 9. Oktober trauen, so wäre

außerdem werden noch die Generale

in Rom, und: La Motte Rouge, genannt.

Französischerseits liegt des Telegramm vor:

Tours, 15. Oktober. (W. T. B.)

Die Regierung veröffentlicht folgende ten vom 14. d.:

vom Krieg

Der Feind hat Beaugency beseßk und steht in ully. Es scheint , als richte er seine

Anzahl in Jargeagu und

Operationen auf Bourges und Nevers,

| i ann und Prinz Albrecht von Preußen he Artenay auf den Kern der Vertheidigungs-Armee Penn be Nachdem dieselbe zersprengt, ist nicht nur Orléans, s, dem Siß der gegenwärtigen Regierun unseren Truppen frei. Darf man den Ausfagen der Gefangenen : 1 i Commandeux : dex zwi Tourxs und Orléans gesammelten Truppenmassen General, Tae; Polhez, von. der Besazung

een sind,

ondern au 0)

s shaupla§ folge

d

militärische Nai s{wacher

Die Besaßung: von Neu- Breisach hat am ersken Tage de

Bombardements einen Verlust wundetén gebabt. 10. Häuser brannken a tirung des Playes ist eine reichliche. Der hartnädckigem Widerstande ents{lo}en.

Arr. Orléans an der Loire

(Beaugency, Stadt im

3% Ml. südrdeftl. von Orléans

Stadt mit 5600 Einmv.

gegen 3 Ml, östlih Orléans, Suklky #

pa A O Nei IErEeN. elle i ein Dorf im Arx. Oïléans 3 Ml. nöôrdl. Jargeau.]) (

Königsberg, 15. Oktober. ( dem Pillauer Leuchtthurm ist seit

im Arr. Orléans, liegt links

von 7 Todten und 21 Ver

b.

mit über 5000 Einw, gelegen; Jargeau; der Loiré,

ur Loire, Stadt im Arr. Gien ,; mit ca. 2500 Einw., an E Loire, (200 3" Ml bîlid

ien. [ hat gegen 600 Einw. und lieg

Sully la Cha-

W. T. B.) Das Feuer auf gestern wieder aus8gelöst,

das Gleiche wird--beï dem Leuchtfeuer auf Brüsterort veranlaßt

werden. 4 mburg, 15. Oktober.

(W. T. B.)

ie »Börsenhalle« meldet: Bei den. verschiedenen Beoba tung8stationen an der Elbemündung sind aue deer reine n

zösischen Schiffe i Sicht gekommen. Ebenso

berichten gestern ein

getroffene Kapitäne, daß sie in der Nordsee keine französischen

Kriegsschiffe gesehen haben. Flotte aus der Nordsee ist Die bisherigen Angaben Über die Stärke

in Sicht gewesénen französischen Geschwaders variiren zwischen M | nach einer weiteren Angabe hätte 16 Fahrzeugen bestanden, Aussage cines französi der Ostsee käme und na Frankrei geh wenn nicht überhaupt ein Jrrthum vorliegt. französischen Kriegsschiffe auf deutsche Scbiffe I denn dié Aufbringung der Cambridge«- bestätigt si.

aus hen Offiziers, d

Bremen, 15, Oktober. (W. T. B,)

Ein Verschwinden der französischen damit jedoch noch nicht garantirt,

des bei Helgoland

__ Die angeblich die Flotte aus

e, erscheint auffällig,

Fest steht, daß dié agd machen,

Hamburger Brigg »Herzog von

Der heute in Bremérhafen eingetroffene Dampfer des

Pifoige wäre die französis ortum gesehen wordén.

daß er gestern Nad!

lich“ von’ Helgoland

Einer aüs Bremerhafen eingetrof

he. Flokte zwischen

In dem »Marine-Verordnungs-Blatte« Nr. 9 wird eine

riad

d. die Schiffe dieser Klässe, find, bezüglich aßung und der Kompetenzen S T A

4

S. M,

inisteriums binsicchts des

ne«, »Albatroß Scbiff. »Ariadnech, der Stärke. der Be

Schiffe, Rang 1V/

zwishq

Die Verprovian- Kommandant ist zu.

diesseitigen Behörde unmittelbar zu korrespondiren. ermächtigt. Hagenau, den 7. Oktober 1870. .

þ) Nach einer Mittheilung. des: Herrn Ober-Post-Direktors für Elsaß find zur Herstelung einer Verbindung mit Deutsch- land: zrvischen Straßburg und- Kehl täglich: zweimalige, in Kehl mit den Eisenbahnzügen nach und von Frankfuri a. M. re-

“spektive Berlin in enger Berbindung stehende Postfahrten ein-

diet, welche äus: Straßburg 7%, Uhr Vormittags und B Uhr Nachmittags abgehen und in: Straßbutg 107 Uhr-Bor- miitags und 8 Abends ankommen. Hagenau, den 7. Oktb-

ber. 1870; i :

2) Des Ober-Post-Direktors für das Elsaß, Miéeßter:

a) In Folge Allerhöchster Ordre Sr. Majestät des Königs von Preußen ist für die Verwaltung des Postwéesens- im. Elsaß, umfassend die früheren. Departements. Ober- und Nieder-Rhein, einé deutsche Ober-Post-Direktion: eingerichtet; worden; welche zu Straßburg im Elsaß ihren Sih, hat und welcher sämnitliche Post - Anstalten des Elsaß untergestellt sind. Straßburg, den

4, Oftober 1870.

þ) Die deutschen Post-Anstalten des Elsaß sind ermächtigt; a jézt ad au verschlossene Briefe vom, Publikum anzu- nedmen. : : /

Nux Briefe nach Frankreich- müssen offen zur. Post: ge- liefert werden, Straßburg, den 6. Oktöber 1870. L

c) Um Seitens. der e hüermaliung die Wiederanknüpfung der unterbrochenen Verkehröbeziehungen möglichst“ zu fördern, ist angeordnet- worden, daß das Postamt zu Straßburg im Elsaß Post-Anweisungen (Post-Mandate) für das ge» sammte Gebiet der Norddeutschen Bundes und für Bayern, Württemberg und Baden annehme, und die aus diesen Ge-

bieten eingehenden Post-Anweisungen auszahle.

* Die Ausdehnung des Verfahrens auf noch. andere Gebiete

bleibt vorbehalten, : : -

Die Einzahlungen und die Auszahlungen können vorläufig nur in preußishem Gelde (Thalern, Groschen und Pfen- nigen) erfolgen. Es werden Beträge bis zur Höhe von 50 Thalern angenommen. -—

Die Gebühr beträgt für Post - Anweisungen nach: den be- zeichneten Gebieten : ,

bis zur Höhe von 25 Thalern 25 Centimen,

über 25 Thaler bis 50 Thaler 50- Centimen,

Formulare zu Post-Anweisungen werden bei dem hiesigen Postamte ausgegeben. : i

Die Formulare sind bereits mit Freimarken timen- verschen. Straßburg, den 6. Oktober 1870,

Sachsen. Weimar, 13. Oktober. Das » Regierungs- blatt für- das Großherzogthum Sacbsen-Weimar-Eisenach « ent- hält einen. aus Lagny datirten Erlaß: des. Großherzogs, durch welchen ein Nachtrag zu den Statuten des Großherzoglichen Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken gegeben

wird. Dieser Nachtrag lautet: A

»In Veranlassung : der von den deutschen Heeren im Kriege gegen Frankreich erfochtenen glorreichen- Siege baben wir beschlossen , eine Erweiterung der Stätuten unseres Hausocdens vom 18. Oktober 1815 eintreten zu lassen und, verordnen demnach, wie folgt: Die. verschie- denen Klassen des Ordens sollen, wenn der Betreffende denselben vor dem Feinde érworden , mit einer Dekoration von zwei freuzweis über- einanderliegendeu Schwertern vergeben werden.«

Hesterreich-:Ungaru, Wien, 15: Oktober. (W. T. B.) Der Herausgeber und Redacteur des hier erscheinenden slav1 hen Organs »Die Zukunft« wurde verhaftet.

Großbritannien und Jrland. London, 15. Oktober. D T. B.) Der Staatssekretär des Krieges Cardwell sprach ch_in einer zu Oxford; gehaltenen Rede Über. die. gegeuwaärlige Lage aus und hob besonders hervor, daß England in dem

- Republik

zu 25 Cen-'

Paris, 9. Oktober. Mein theurer Flourens! Sie bestlirmen mi, meine Entlassung als Mitglied der Regierung zu geven. Jch habe die Mission. nach langem Ringen angenommen; aber habe ih" das Recht, meine Entlssung zu geben# Das is die Frage. Jh habe die Munizipalwahlen und noch andere Sachen verlangt.

ch bédauere, daß man fie nicht im den ersten Tagen der gemaht hat. Jeht ist die Kommunen - Frage ein Kampfplaß, und wenn ih aus diesem Zwischenfall eine Kabinets- frage gemacht hätte, wer sagt Jhnen, daß man zur Stunde zugleich mit_ den Kanonenshüssen auf den Wällen nicht auch Gewehrschüsse - in den-Straßen hören würde? Jch bin fast in die undurchdring- lichstèén- Tiefen meines Gewissens hinabgestiegen und ih fam darauf zurück, indem ich- mir sagte, mein Rücktritt könne einen Konflikt hervorrufen, und einen Konflikt hervorrufen heißt den Preußen einé Bresche: öffnen. Deshalb habe ih die Aufschie- bung der Wahlen unterschrieben. wanzig Jahre lang vertagte uns der Kaiser. Haben wir die Geduld , den Termin bis zur Aufhebug der Belagerunng zu verlängern. Sie werden mir, mein theurer und vortrefsliher Freund, entgegensehen, ih kapitulire mit meinen Ueberzeugungen; wenn dem so is, entshuldigen Sie mi, denn ih möchte nicht gezwungen sein, mit: dem Feinde zu kapituliren. Unter den: jeßigen Umständen wäre eine Entlassung: vielleiht das Vor- spiel eines Unglücks. Sie wissen“ es, der Sie patriotish- die Jhrige zurüdgezogen haben, Jh gebiete meinen politischen Jnstinkten S Swriaans unsere braven: ¡Freunde des 1. Bezirks mögen die ihrigen

\œ@lummern lassen. Wenn der Augenblick gekommen, d: h. wenn der

DI eule fortgezogen ist, werden wir uns Alle zu finden wissen. ausend brüderlihe Umarmungen: Henri Rochefort.

Dem »Constitutionnel« entnimmt die »Correspondenz Hayas« folgendes: »Heute Nachmittag haben einige Jndividuen versucht, durch den Ruf: »Es lebe die Kommune!« eine neue Manifestation auf dem Plate des Stadthauses hervorzurufen. Dieser -Ruf blieb ohne Echo. Um halb fünf nahm das drei- zent i uind der Nationalgarde aus Vorsicht Position auf dem Playe. «

Die Regierung der National - Vertheidigung hat ein neues Siegel angenommen ; die Vorderseite zeigt die Gestalt der »Freiheite mit der Umschrift: »Im Namen des französiscben Volkes«; die Rückseite einen Kranz aus Eichen- und Oelblät- tern mit einer Korngarbe, in der Mitte des Kranzes sind die Worte gravirt: »Die französische, demokratische, eine und un- theilbare Republik«; die Umschrift lautet: »Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.«

Ein von Gambetta unterzeihnetes Dekret ernennt zum Delegirten des Kriegs-Ministeriums, dessen Funktionen: Gam- betta selbst Übernommen- hat, Herrn von Freycinet, Berg- werks- Ingenieur: und Verwaltungs-Direktor der Südbahnen; derselbe wird seine Funktionen innerhalb der vom Minister ihm vorgezeihnen Grenzen au8üben und'täglich an den Minister einen Bericht Über den Gang der Dinge richten.

Herr Baragnon ist seines Amtes als Präfekt der Sée- alpen (N1zza) enthoben worden. Nach seiner Abberufung wurden, wie aus Nizza vom 12. Oktober gemeldet wird, alle verhafte- ten Nizzarden freigelassen und erhielten die Egilirten Erlaub» niß zur Heimkehr. Die Nationalgarde im Departement der Seealpen wird reorganisirt, die Gemeindewahlen werden aus- geschrieben werden. 7 i

Tours, 14. Oktober. (W. T. B.) Die Regierung läßt erklären, daß der Schweizer. Bundesrath durch den schweize- rischen Konsul, in Lyon die Erklärung habe abgeben lassen, die Schweiz werde sich die E Bge Lage- Frankreihs8_ in Betreff Nord-Savoyens nicht zu Nuße machen.

Der Regierung is die Meldung zugegangenz daß Gä- ribaldi gestern- Morgen in Besangon eingetroffen ist.

Nach in Brüssel unterm 15. d. Mts. eingegangenen Berichten aus Tours nimmt die dortige Regierung in Folge der Einnahme von Orléans die Verlegung des Regierungs- sißzes nach einer mehr südlich gelegenen Stadt ernstlih in Er-

wägung.

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