4214
der Farbe der Einfassungen der Schauseite hergestellt; fie ent-
hält innerhalb ciner Randeinfassung folgenden Text: Schatz-Anweisungen dees Norddeutschen undes,
1) An dem umseitig angegebenen Tage der Välligkeit und weiterhin bis zum Ablauf der Verjährungstrist kann der in dieser Schatz-Anweisung verschriebeno Kapitalbetrag nebst den bis zum Fälligkeitstermin auígelaufenen Zinsen ausserhalb Berlins auch durch Vermittelung jeder Bundes-Ober-Postkasse, insoweit die bei derselben vorhandenen baaren Bestände dazu ausreichen und nachdem diese Kass@ zuvor die bei ibr einzureichende Schatz-Anweisung Behufs der Verification an die Staatsschulden-Tilgungskasse eingesendet und deren Anweisung zur Zahlung ein-
reholt hat. erhoben werden. : ;
2) ür die Zeit nach Eintritt des Fälligkeitstermins wird bei späterer Einreichung diecser Schatz-An- weisung keine Verzinsung geleistet.
3) Bei unterbleibender Einreichung dieser Schatz-An- weisung ist der Zinsbetrag derselben nach Ablauf von vier Jahren, der Kapitalbetrag nach Ablauf von dreissig Jahren, vom Tage der Fälligkeit an gerechnet, zum Besten der Bundeskasse verfallen. Außerhalb der Randeinfassung an der linken und rechten
Seite sind in gemusterten Feldern die Werthzahlen 10,000 resp. 1000 oder 100 gedruckt.
Jede Anweisung war mit einer Stamm- und einer End- leiste versehen, welche vor Ausgabe derselben durch Abschneiden in wellenförmiger Linie von der Anweisung dergestalt getrennt worden sind, daß die Schnitte auf der Schauseite durch die Mitte des links: und recbtSseitigen gemusterten Feldes und des Auf- drucks des Werthbetrages in Worten, auf der Kehrseite aber durch die gemusterten Felder, welche die Werthzahlen enthalten,
gehen.
Bekanntmachung. :
Die Korrespondenz für die zweite Kavallerie-
Division beinalkeird;
Am 7. Oktober hat die 2. Kavallerie-Division ihr Marsch- quartier verändert, während die zugehörige Feldpost-Expedition laut Divisionbbefehl in dem früheren Quartier hat zurückbleiben müssen. Während der Abwesenheit der 2. Kavallerie- Division sollten auf militärische Anordnung die für die betreffenden Ka- vallerie- Regimenter bestimmten Briefe 2c. bei der Feldpost -Ex-
edition afjervirt bleiben, bis eine Ordonnanz zur Abholung er Korrespondenz eintreffen, oder die Feldpost-Expedition selbst Befehl zum Nachrücken erhalten würde. Bis zum 10. Oktober hatte die Korrespondenz militärischer Seits weder abgeholt wer- den können, noch hatte die Feldpost-Expedition Ordre zum Nach- rücen erhalten.
Dies wird zur Erklärung der Verzögerung der betreffénden Feldpost-Korrespondenz hiermit bekannt gemacht.
Berlin, den 21. Oktober 1870.
General - Postamt. Stephan.
. Bekanntmachung, betr. S ep per een
Am 14., 15. und 20. Oktober hat der vom Berlin-Anhalter Bahnhofe um 830 Uhr Abends abgehende Schnellzug in Frank- furt a. M. den Anschluß an die Eisenbahnzüge nach Nanzig— Nanteuil , bezw. Saarbrücken— Courcelles nicht erreicht. Jn Folge dessen ist in der Beförderung der betreffenden, sehr zahl- reih- gewesenen Korrespondenz für die vor Meh und Paris stehenden Armeen eine Verzögerung von 24 Stunden ein-
getreten. Berlin, den 22. Oktober 1870.
General-Postamt.
Stephan.
Verordnung, betreffend die Abtrennung des Amts Neustadt von dem Bezirke des Ober-Bergamts zu Clausthal und die Vereinigung desselben mit dem Bezirke des Ober-Bergamts zu Halle a. S. Vom 30. September 1870.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. verordnen hierdurch, in Ausführung des 2: 188 des Allgemeinen Berg- geseßes vom 24. Juni 1865. (Geseß- Samml. für 1865 S. 705),
was folgt: Das in der Grafschaft Hohnstein belegene
Einziger Artikel. Amt Neustadt ist mit dem 1. Januar 1871 ‘von dem Bezirke des
Ober-Bergamts zu Clausthal abgetrennt und mit dem Bezirke des Ober-Bergamts zu Halle a. S. vereinigt. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten ist mit der Ausführung dieser Verordnung beauftragt. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnsiegéel.
Das 44. Stück der Geseh - Sammlung, welches heute aus, gegeben wird, enthält unter j Nr. 7/39 die Verordnung, betreffend die Abtrennung dez Amts Neustadt von dem Bezirke des Oberbergamts zu Claus. thal und die Vereinigung desselben mit dem Bezirke des Obey, bergamts zu Halle a. S. Vom 30, September 1870; und unter Nr. 7740 das Privilegium wegen Emission von zwölf Millionen Thaler Prioritäts-Obligationen der Berlin-Hamburx- ger Eisenbahn-Gesellschaft. Vom 25. Juli 1870. / Berlin, den 22. Oktober 1870. Geseyz-Sammlungs-DebitLComtoir.
Finanz- Ministerium.
Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 142ster Königlicb preußisher Klässen - Lotterie fiel 1] Hauptgewinn von 50,000 Thlr. auf Nr. 31,665. 1 Hauptgewinn von 10,000 Thlr. auf Nr. 19,010. 2 Gewinne von 5000 Thlr, fielen auf Nr. 7118 und 84,309. fiel auf Nr. 18,338.
42 Gewinne von 1000 Thlr. fielen auf Nr. 556, 2953. 3589. 4454. 8169. 10,537. 11,674. 13,686. 15,923. 16,240, 19,185. 24,809. 27,841. 34,266. 34,313. 35,931. 37,425. 45/600, 45,885. 47,617. 48,903. 52,424. 52,902. 56,474. 57,043. 61,223, 62,228. 63,006. 63,926. 66,011. 67,208. 67,720. 67,923. 69,385, E 74,323. 83,560. 84,542. 88,848... 93,459. 94,582 und
623.
56 Gewinne von 500 Tblr. auf Nr. 22. 672. 5872, 6267. 6406. 8565. 10,891. 11,924. 16,033. 17,123. 18,328. 18,996 20,807. 21,563. 22,150. 26,632. 26.872. 26,920. 27,776. 28,340, 30,243. 31,792. 33,648. 33,875. 35,138. 38,014. 42,707. 42,894 45,035. 52,153. 53,284. 57,181. 57,733. 59,138. 60,537. 61,896, 63,116. 67,452. 68,444. 68,619. 68,752. 72,651. 72,852. 73,032, 73/536. 75,817. 77,338. 79,878. 81,114. 81,497. 82,429. 84,462 85,732. 91,447. 91,860 und 94,232.
72 Gewinne von 200 Thlr. auf Nr. 316 915. 1093, 1222. 2676. 6782. 10,611. 10,996. 11,357. 13,209. 18,297, 18,677. 19,867. 21,535. 21,908. 25,576. 27,971. 30,712. 31,931, 32,739. 34,340. 35,868. 35,871. 39,174. 40,396. 41,894. 43,207, 44,628. 45,663. 45,880. 46,580. 46,602. 46,871. 47,065. 48,771, 50,644. 50,843. 51,214, 52,472. 54,458. 59,304. 59,452. 61,132 63,789. 65,068. 66,065. 67,656. 71,362. 73,339, 73,474. 74,24, 74,470. 75,019. 77,009. 77,145. 77,852. 78,716. 79,323. 79,440, 82,361. 82,626. 82,806. 83,828. 87,162. 87,627, 89,205. 89,68). 90,135. 90,668. 92,047. 93,399 u. 93,523.
Berlin, den 22. Oktober 1870.
Königliche General-Lotterie-Direktion.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 22. Oktober. Offizielle militärische Nachrichten 1) Versailles, den 21. Oktober. Der Königin Augusta in Homburg. Ich komme soeben von einem kleinen Gefechte - bei- La Malmaison; 12 Bataillone waren vom Mont Valsrien mi! 40 Geschüßen ausgefallen , und wurden nach dreistündigen!
Gefechte zurückgeworfen. Wir sahen von dem Marly-Viaduk! dem Gefechte zu. Ganz Versailles wurde allarmirt.
Wilhelm. 2) Versailles, 21. Oktober,
Am 21. 1 Uhr Mittags französischer Ausfall mit |- deutenden Kräften vom Mont Valóérien aus, wobei eil 40 Feldgeshüte , dur die vorderen Abtheilungen der 9. un? 10. Înfanterie-Division, so wie des 1. Garde - Landwehr-KE ments , zuleßt unterstüßt durch Artillerie - Feuer des 4. Con vom reten Seine - Ufer unter den Augen Sr. Majestät d Königs \siegreih zurückgeschlagen. Bis jeht konstatirt: 0 100 Gefangene und 2 Feldgeshüße in unseren Händen. D seitiger Verlust verhältnißmäßig gering. ; /
Wenn über. dieses Gefecht, wie nicht zu bezweifeln, A neuer französischer Siegesbcricht erscheint, so wird dies der e Beweis für die außerordentliche Genügsamkeit unserer Otgn sein. von Podbielski. 3) Ein Telegramm des General-Lieutenants von Blut thal behandelt dasselbe Gefecht, und fügt hinzu, daß die 2 hüye durch das 50. D Ne U ent erobert wurden,
4) Rheims, den 21.-Ofktober.
Ín Soissons sind in Gefangenschaft gerathen: 99 Offi 4633 Mann. Erxrbeutet wurden: 128 Geschüye, 70,000 Gra?
Gegeben Hauptquartier Ferrières, den 30. September 1870. G (Lg) h Wilhelm.
Gr. v. Jtenpligß.
ten, 3000 Ctr. Pulver, eine Krieg8skasse von 92,000 Fres.,
1 Gewinn von 2000 Tblr,
4215
reih ausgestattetes Magazin für eine Divifion auf 5 Monate,
schr viel Békleidungsgegenstände 2c. von Krensfki.
Hauptquartier des Oberkommandos der Ill. Armee. Versailles, 16. Oktober, Der 16. Oktober (Sonntag) gestaltete sich zu einem militärischen Festtag für das Lager von Versailles, Nach dem Gottesdienst, der um 9 Uhr in der Schloßkapelle - stattfand und bei dem Se. Majestät der König mit den sämmtlichen Prinzen und Fürsten zugegen waren, begab Sich Se. Königl. Hoh. der Kronprinz, begleitet von dem gesammten Offiziercorps des Hauptquartiers der I1L, Armee, vor das Ostende der Stadt, wo das 1, Garde-Landwehr-Regiment, das, von Straßburg kommend, heute zum Durchzug in Ver- sailles eintraf , empfangen werden sollte, Die Truppen , die von Palaiseau , dem Kreuzungs8punkt für die Straßen von Paris - Orleans und von Longjumeau - Versailles auês- marschirt waren7ck warteten der Ankunft des Kronprinzen auf der Rue. de Buc, die unmittelbar vor der Stadt, zur Seite der Bahn auf Chartres, ansteigt und boi der Besißung Les Om- brages, dem gegenwärtigen Hauptquartier Sr. A Diglichen Hoheit, vorüberführt, Nachdem Höchstderseibe Stellung ge- nommen, defilirte das Regiment, von dem Commandeur, Oberst- Lieutenant von Plehwe , geführt, in Zügen, untex lebhafter Bewilllommnung, der sih noch die Freude über den cben ver- kündigten Fall von Soissons beigesellte. Die Strapazen, welche die Garde-Landwehr mit der übrigen Belagerungsmannschaft vor Straßburg auszustehen gehabt, hatten nicht mehr die ge- ringste Spur der Ermüdung bei den Truppen zurückgelassen. Ihr frisches Aussehen, ihre straffe Haltung erweckten allgemeine Bewunderung. Der Kronprinz sprengte an die Tête des Re- iments und führte cs um die Stadt auf die Avenue von aris, wo so lange Halt gemacht wurde, bis Se. Majestät, der von der Kirche wieder in die Präfektur gefahren war, be- nachrichtigt worden, daß die Truppen die befohlene Paradeauf- stellung eingenommen. Der Kronprinz hatte selbst die Meldung Überbracht und blieb an der Seite Sr. Majestät zur Besichtigung der Truppen. Beim Erscheinen Sr. Majestät, der zu Fuß war, saßen die Offiziere des Kronprinzlichen Hauptquartiers ab. Der König ging zweimal die Front entlang, worauf dex Vorbei- marsch erfolgte. Der Brand von St. Cloud hat unseren Soldaten zu einem Akt der Humanität Veranlassung gegeben , für den ihnen später vielleicht die Franzosen selbst Dank wissen werden. Jhrer freiwilligen Anstrengung” ist es gelungen , eine Anzahl von Kunstgegenständen und Werthsachen dem Feuer zu entreißen. Gerettet sind unter Anderem die berühmte Marmorbüste Na- poleons aus der Zeit des Konsulats, eine Sammlung von Vasen , das goldene Krucifix aus der Kapelle und ein großer Theil der Kaiserlichen Bibliothek. Mehrere dieser Gegenstände hat der Kronprinz , der dem Schicksal des Schlosses die leb- hafteste Theilnahme zollt , im Vestibul seines Hauptquartiers, unter sicherer Obhut, aufstellen lassen. __ Soweit bis jeßt ermittelt werden konnte, fielen die ersten ündenden Granaten in den südlichen Flügel des: Schlosses, essen Front, links vom Haupteingang, dem Park zugekehrt ist, Das Feuer griff aber sofort auf den Mittelbau über. Die Haupttreppe, lescalier de l’Empereur, brannte aus, das große Bild, das hier über dem Eingang im Jnnenraum angebracht war, »Empfang der Königin Victoria durch den Kaiser und die Kaiserin« — cs befand sih das Portrait Jhrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin auf demselben — wurde ersiôrt. Der Brand theilte sich von hier dem rechts an- oßenden Salon de Mars mit, den Ludwig XIV. mit den alle- grgen Bildern Mignard's {mücken ließ, und erreichte le »Galerie d’ Apollo «, den denkwürdigsten aller Säle des Schlosses, der zum Schauplaß der wichtigsten Begebenheiten in der neucren französischen Geschichte bestimmt gewesen ist. Hier spielte der Staatsstreich des 18. und 19. Brumaire (9. und 10. November 1799), die Aufhebung dcs Rathes der Fünfhundert durch General Bonaparte, von hier wurde am 18. Mai 1804 dem unten versammelten Volke die Erhebung Bonaparte's zum Kaiser verkündet; hier nahm am 7. November 1852 der Präsident der Republik das Senatusconsult entge- gen, der ihm die Krone des dritten Kaiserreiches Ubertrug. Den Wahlspruch, der hier noch vor Kurzem auf einem Gemälde Ludwigs XIV. zu lesen war: »Tot tela', quot hostes« (Soviel Geschosse als Feinde), scheinen die Ver- Gs er von Paris sih haben zum Beispiel nehmen zu wollen. Es ijt ibnen glücklicher Weise nicht gelungen. Obwohl der Feind das Bombardement noch fortsehte, als die Flammen längst aus dem Gebäude aufs lugen, die Wirkung seiner Ge- {hose ihm also bekannt sein mußte, so ist doch diesseits Nie- mand verwundet worden, cuchch bei den Rettungsversuchen nicht, obgleich dieselben unter Granatfeuer vorgenommen wurden.
An demselben Tage, wo die Kanonade von St. Cloud stattfand, wurden unsere Stellungen um die Forts von Bicêtre und Villejuif lebhaft beschossen. Der Feind hatte jedo auch hier nicht den geringsten Erfolg.
— Französischerseits sind vom Kriegs schauvl|
Nachrichten ata P L
__ Der Oberst Frapolli, der zuerst Oesterreich gedient, dann die Expedition nah Sicilien unter Garibaldi mitgemac{t hat, ist mit Garibaldi in Tours eingetroffen und hat von Gamd/etta das Amt Übernommen, in Chambery ein Freicorps aus Frei- willigen der Städte des Südens zu bilden.
— Das in Nr. 331 d. Bl. abgedruckten Telegramm aus Chateaudun über die Beschießung Dijons is} , wie sich heraus- gestellt hat, verstümmelt angekommen. Das Telegramm lautete vollständig :
_» Tours, 19. Oktober. Nach einer Depesche an das Kriegs- Ministerium aus Chateaudun fielen am 18. Abends die ersten Haubigen in diese Stadt; nach einer solchen aus Dijon von f Vir 50 Minuten Morgens is Vesoul vom Feinde beseßt
orden.a
Hamburg, 22. Oktober. (W. T. B.)
Eine amtliche Mittheilung der »Börsenhalle«e aus Wange- 1a q A O g Eine feindlihe Fregatte in nordUcer Richtung ist in Sicht, Die Entfernung beträgt bis 1 Meile. Cours öfsilich. | x s
— (Köln. Ztg.) Aus Hongkong, 1. September, wird gemeldet: Der preußischen Korvette »Herthae ging am 9. verflossenen Monats die Nathricht von der Kriegserklärung örankreichs gerade in dem Augenblicke zu, als fie im Hafen von Clefoo, wohin sie zum Schuße der Europäer gegangen, zwischen zwei E Kriegsschiffen, der »VenuL« und »Dupleix«, vor Anker lag. Es gelang der »Hertha«, in der finsteren Nacht vom 9. zum 10. der gefährliben und über- mächtigen Nachbarschaft (die »Venu®« ist ein 50-Kanonenschiff) glücklich zu entkommen.
S TT T E P ack—
— Der ohnehin schon sehr angestrengte Dienst bei den Geldpostanstalten und Feldpostrelais wird noch durch Lauf- zettel erschwert, weldbe nab solhen Postsendungen abgelassen werden, die erst verhältnißmäßig kurze Zeit zuvor bei der Post eingeliefert waren. Bei der großen Entfernung von der Heimath nach dem Kriegs8schauplaße, in Verbindung mit der Schwierigkeit des zum großen Theil auf Landwegen stattfindenden Transports in Frankreich und dem Um- stande, daß die Truppen die Sendungen nicht immer ohne Verzug abholen lassen können, vergehen bis zur Bestellung der I U bei den vor Paris stehenden Truppen ca. 6 bis 8 Tage, bei den ihre Marschquartiere häufig wechscln- den Kavalleric-Divifionen ein noch längerer Zeitraum. Auf ein z. B. an die I[[. und IV. Armee zu beförderndes Schreiben ist daher vor Ablauf von 2 bis 3 Wochen Antwort nicht zu erwarten, und sind alle früher abgelassenen Laufzettel eine zwelose Belästigung der Feldpost-Anstalten.
__ Die Postvertheilungs8stelle in O ee a. M. wird fortan nur von den mobilen Feldpostanstalten in Frank- reih als Speditionspunkt {ür die Feldpost- Korrespondenz von der Armee nah der Heimath benugt. Die Feldpostrelais weisen. die Korrespondenz jet den Geld-Eisenbahn-Postbureaux S O E a. M., beziehung8weise Nanzig-Frank- urt a. M. zu.
Die an Militär-. oder Privatlazarethe gerich- teten Briefsendungen mit Gratis8exemplaren von Zeitungen sollen bis zum Gewicht von einem halben Pfund als Feldpostbriefe portofrei befördert werden, wenn aus der Adresse durch einen bezüglichen Vermerk oder durch die Bezeich- nung der absendenden Zeitungsredaktion ersichtlich ist , daß in der Sendung Zeitungen zur Unterhaltung Verwundeter in den Lazarethen befindlich find.
In Charmes is ein Feldpost - Relais in Wirksamkeit getreten.
— Die »Weim. Z
: tg.« ist in den Stand geseßt, aus einem Bricfe des englischen Historikers Thomas Carlyle einige Stellen mitzutheilen, welche fich auf den Krieg mit Frankreich
veziehen. Es heißt in dem Briefe:
»Jhre Kriegsbesorgnisse werd:n von kurzer Dauer gewesen sein: sie müisen in der That in den ersten Tagen ter thatjächlicen Er- probung \ich in flare Hoffnung verwandelt haben, in eine Hoffnung, die beständig in mächtigen geometrischen Verhältnissen wuchs, bis sie zu dem emporgestiegen is, was ivir heute sehen. So weit meine Belesenheit reiht, hat es niema!s zinen solchen Krieg gegeben, niemals sol? eine Zerschmetterung unvershämter mensclicher Eitelkeit, be- drohlien lange fortgeseßten Hochmuths zu {machvoller Vernichtung — Streich auf Streich, wie mit Thors Hammer geführt, bis cs wie ein unförmlicher Trümmerhaufen daliegt, zu \sich selbst win-
#2574