1870 / 337 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Tag und Stunde des erfolgten Todes, soweit diese Verhältnisse be- fannt sind; 5) Vor- und Familiennamen, Alter, Stand oder Gerverbe und Wohnort der Zeugen, welche die Erklärung abgeben, und, wenn es Verwandte des Verstorbenen sind, den Grad ihrer Verwandtschaft ; 6) Untersthrift der Zeugen.

§ 13. (V. Schiußbestimmungen.) Jnsoiwveit dur die Geseße eines Bundesstaates den diplomatischen Vertretern und Konsuln in An- \chung der Eheschließungen , sowie der Beurkundung der Geburten, Heirathen und Sterbefälle der Angehörigen dieses Staates von einer besonderen Ermächtigung niht abhängige oder ausgedehntere Befug- nisse, als die im gegenwärtigen ele bestimmten, beigelegt sind oder künftig beigelegt werden , stehen diese Befugnisse für die bezeichneten Angehörigen auch den diplomatischen Vertretern des Bundes und den Bundeskonsuln zu. _ §. 14. Auf die Gebühren, welche für die durch das gegenwärtige Geseß den Beamten des Bundes überwiesenen Geschäfte und ins- besondere für die Ausfertigungen und Abschriften aus den Personen- stands-Regiszern zu erheben sind, findet der F. 38 des Bundesgesebes, betreff:nd die Organisation der Bundeskonsulate, sowie die Amts- rechte ‘und Pflihten der Bundecskonsuln , vom 8, November 1867 (Bundesgescßbl S 137) Anivendung. -

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und bei- gedruccktem Bundes-Jnsiegel.

Gegeben Berlin, den 4. Mai 1870.

(L. S.) Wilhélm.

Gr. v. Bismarck-Scchönhausen.

/ Bekanntmachung über verzögerte Beförderung von Feldpost- Transporten.

Am 23. Oktober hat der e Do Bang aus Nanteuil weder in Frouard den Anschluß an den Eisenbahnzug nach Pont-à-Mousson—-Herny—Saarbrücken, noch in Nanzig den An- {luß an den Schnellzug nah Frankfurt a. M. erreicht. Gründe: ada E auf den cinzelnen Stationen und vorsich- iges Fahren. -

Der Posibegleiter mit Briefschaften aus dem Großen Haupt- quartier Sr. Majestät des Königs hat daher statt der Route Über Pont - à - Mousson Remilly die Bahn über Nanzig Frankfurt a. M. benuyen müssen. Die Korrespondenz hat in Folge des verfehlten Anschlusses 24 Stunden versäumt.

Ferner hat an 23. Oktober der vom Feld - Postrelais in Clermont nach Vouziers abgelassene- Feldpost - Transport in Folge eines bei Grand « Pré ausgebrochenen Kampf-s zwischen preußischen Truppen und Francs-tireurs nah Clermont wieder zurückkehren müssen.

Vorstehendes wird zur Erklärung der Verspätungen der betreffenden Sre hiermit bekannt gemacht.

Berlin, 24. Oktober 1870.

General - Postamt. Stephan.

Bekanntmachung. Deuische Postanstalten im Elsaß und in Deutsch-Lothringen. Außer den, nah den früheren Bekanntmachungen im Elsaß und in Deutsch-Lothringen errichteten Postanstalten sind ferner in Wirksamkeit getreten in Deutsch-Lothringen: die Post- anstalten in Groß-Blittersdorf (Groß-Blieder8troff), Meterwiese Gr eBerot ie) Monecel a. d. Seille, Sierk, Styring—Wendel und Volmünster. Berlin , den 24. Oktober 1870. General-Postamt. Stephan.

Das 44. und 45. Stück des Bundes-Geseßblattes des Nord- deutschen Bundes, welche heute ausgegeben werden, enthalten unter

Nr. 580 den Vertrag zwischen dem General-Postamte des Norddeutschen Bundes und dem General - Postamte des Ver- einigten Königreichs von Großbritannien und Jrland. Vom 25. April 1870; unter

Nx. 581 den Additional-Vertrag zu dem zwischen den Post- verwaltungen des Norddeutshen Bundes und der Vereinigten Staaten von Amerika abgescklossenen Vertrag für die Ver- besserung des Postdienstes zwischen den beiden Ländern, unter- zeichnet zu Berlin , den 21. Oktober Ein Tausend Acht Hundert

Sieben und Sech8zig. Vom La April 1870.7; unter Nr. 582 die Bekanntmachung, betreffend die Ausgabe ver- zinsliher Schaßanweisungen im Betrage von 20 p n E e erade unier s : S O r. en Allerhöchsten Erlaß vom 18. Oktober 1870 betreffend die Ausgabe verzin8licher Schaßanweisungen in ; irage von 3,700,000 Thalern; und ite na E i E p ec E die G BU ebung und dic undung de er)onenstandes von Bundesa i Auslande. Vom 4, Mai 1870. I Berlin, den 24. Oktober 1870. n Zeitungs-Comtoir.

Ministerium der ci lichen, Unterrichts - Medizinal - L E g

Der Thierarzt erster Klasse &cchmidt zu Allenkir zum Kreis-Thierarzt des Kreises Rügen, unter Anweisun h nes Wohnsiges in Bergen, ernannt worden. \

Finanz- Ministerium.

Bei der heute beendigten“ Ziehung ‘der 4. Kla#}se Königlich preußischer “Klassen - Lotterie fielen Z Geninne 5000 Thlr. auf Nr. 52,566. 82,388 und 87,189. 4 Gewinyss von 2000 Thlr. auf Nr. 27,664. 27,890. 32,701 un 82 075

48 Gewinne von 1000 Tylr. auf Nr. 2000. 7191. 9953 10,901. 12,243. 24,041. 26,949. 27,746. 28,271. 29,108. 31,169 31,664. 33,251. 33,400, 35,629. 37,145. 38,450. 40,022. 41 (07 41,944. 43,674. 44,106. 44 232, 45,687. 51,917. 52,199. 57,00 57,257. 61,046. 61,653. 62,525. 63,310. 65,542. 67,307. 698131 69,890; 74,997. 78,721. 79,102. 80,224. 83,821. 83,893. 86550 86,904. 88,263. 91,046. 92,132 und 93,966. 46

51 Gewinne von 500 Thlr. - auf Nr. 2720. 4823. 616 6754. 8322. 8344. 13,885. 13,994. 15,439. 15,700. 17900 18,502. 19,253: 21,079. 28,140. 29/156. 30,621. 32,622. 35,992 39,213. 39,913. 41,451. 42,900. 45,491. 45,855. 47,414. 48319 51,546. 51,553. 52,790. 53,758. 54,312. 57,499. ‘59,089. 60/30 65,345. 68,822. 69,232. 71,489. 73,527. 76,282. 81,035. 81,440 83,002. 83,318. 83,498. 86,083. 89,036. 90,179. 94,017 u. 9446 68 Gewinne von 200 E auf Nr. 649. ‘1083, : 056 3427. 4870. 10,837. 11,243. 12,003. 12,891. 13,425. 15710 16,232. 17,978. 19,827. 19,998. 23,690. 23,942. 24,094. 249 25,101. 25,852. 25/981. 26,203, 29,678. 30,470. B0,864.: 32,158 33/630. 34,117. 34,164. 34,769. 34,773. 38,053. 38,067. 3819 38,729. 41,987. 42,527. 44,586. 46,113. 50,116.'53,111. 5338, 60,874. 60,879. ‘62,529, 64,995. 65,905. 70,554. 70,925. 73,406 74,121. 75,066. 75,342. 79,053. 81,581. 85/604. 88,866 91,021 91,430. 91,900. 92,107. 92,976. 93,449. 93,809. 94,117. 94,76 und 94,999.

Berlin, den 24, Oklober 1870.

Königliche General-LotteLrie-Direktion.

Haupt- Verwaltung der Staats\chuldeu.

i Bekanntmachung.

Die Jusagescheine der auf die fünfprozentige Anleihe Norddeutschen Bundes vom Jahre 1870 gezeichneten Beträ auf welche Vollzahlung der lehteren ‘exfolgt ‘ist, werden vou 3. November d. J. ab bei der Kontrolle de Staatspapiere hierselbst durch Vermittelung derjenige Kassen, ‘bei welhen die Vollzahlung geleistet worde gegen Schuldverschreibungen nebst KZinscoupons für di vier Jahre vom 1. Juli 1870 bis dahin 1874 und Talon} umgetauscht. Die Jnhaber von solchen Zusagescheinen werdet aufgefordert, dieselben in allen Fällen bei der betreffende! Zeichnungs8stelle- behufs der Einsendung seitens der Leßtere an die genannte Kontrolle, zur Verifikation, abzugeben, und dab‘ zu erklären, in welchen Appoints sie die Schuldverschreibungel zu erhalten wünschen, wobei wir uns jedoch ‘darüber, in wl weit solchen Wünschen entsprochen werden kann, die Entsht dung vorbehalten müssen. (N

Die Ausreichung der Schuldverschreibungen find in der Regel bei der betreffenden Zeichnungsstelle stal Ausnahm®öweise können dieselben jedo, wenn ein darauf (! rihteter Wunsch bei Abgabe der Zusagescheine der Zeit nung®Lstelle erklärt wird, auch bei der Kontrolle der Staats papiere hierselbst gegen Rückgabe der von der Zeichnungsstell ausgestellten Empfangsbescheinigung und Legitimation des zu Empfange Berechtigten in Empfang genommen werden. Jl einen Schriftwechsel hierüber kann sich die Kontroll! der Staatspapiere nicht einlassen.

Berlin, den 21. Oktober 1870.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Löwe. E.

Angekommen: Se. Excellenz der Staats - und Fina! Minister Camphausen von Straßburg.

lid N

Bekanntmachung. Auf Grund der im Hinblick auf die Maf- unb Gewichtsordn für den Norddeutshen Bund vom 17. August 1868 (B. O. *

S. 473) von dem Herrn Handels - Minister erlasscnen Bestimmun" über das Format der zu den Staatsbauten zu Vert chenden Mas ziegeln, baben wir angeordnet ; daß zu allen Staatsbauten inne unseres Geschäftsbezirks , die na -dem 1, Januar 1872 zur Aus 4 rung gelangen , und bei denen Mauerzicgeln zur Verwendung u

men, nur solche Mauersteine angekauft und verwendet werden, wn

im | rot pude pay Zustande 25 Centimeter lang, 12 Centimeter brei! Ä 65 Centimeter dick sind, und daß allen Kostenanschlägen zu Ball

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annar 17e autgefibei werdey, os bezeihnete Nor- t der Mauerziegeln zu Grunde gelegt wird. mal ir machen das betheiligte Publikum auf diese Anordnung hier-

onders aufmerfsam. dur Slim, den 19. Oktober 1870. Königliche Ministerial-Bau-Kommisslon.

Pehlemann. Zeidler,

Nicht amtliches.

Preußen. Berlin, 24, Oktöber. Von der Cernirungs®- armee vor Meß, 19, Oftober, ist uns nachstehender Bericht zugegangen j

Die Vorposten um Mey machen von den ihnen aus der Kriegsbeute von Sedan übergebenen Chassepotgewehren

die nach deim 1,

bereits tüchtigen“ Gebrauch. Unseren Truppen kommt da-

bei sehr zu Statten, daß sie besser zu schießen verstehen, als 40 Feinde. Das Chassepot interessirte unsere Soldaten höchlichst ; sie standen gewissermaßen an der Scheibe, und jeßt wissen sie dasselbe in einer Weise zu handhaben, als hätten sie nie ein anderes Gewehr gehabt. Sie bedienen sich dessen mit Vorliebe, und die Wirkungsfähigkeit desselben wird noch. dur ihre Zielfertigkeit erhöht; dazu kommt noch die Leichtigkeit und bequeme Handlichkeit der Waffe, das leichtere Kaliber, welches eine größere Quantität von Patronen ermöglicht. ;

Das »Journal de. Mey« vom 15. Oktober, das durch unsere Vorposten: herübergekommen ist, enthält manches Jnter- essante, so einen Artikel , Überschrieben: La manifestation do 13. Octobre. Wie die Franzosen derartige Dinge für ihre Leser in Scene zu seßen wissen, dafür möge dieser Artikel ein Beleg scin. Wir. theilen ihn hier mit:

»In den. Straßen dex Stadt war alles dunkel, der Mond, von Wolken umschleiert, erseßte niht méhr das Gas, welches gespart werden muß, das Abendgeläute tônte von der Kathedrale, einzelne Gruppen kamen von der Place d’Armes, einzelne dichtere gingen in der-- selben Richtung: vor dem Hotel de ville war eine große An- zahl Bürger versammelt, in “‘erregtem Gespräch auf- und ab- ehend, man erkannte sih an der Stimme, denn man konnte in der Dunkelheit kaum die Umrisse erkennen. Plößlich erhellte [d die Vorhalle des Stadthauses, mehrere Männer, Lampen ragend, kommen die breite Steintreppe herab, in ihrer Mitte bemerkt man den Maire; die Mitglieder des Gemeinderathes umgeben ihn. Die Gitter des Stadthauses waren ges{lossen, man ‘öffnet sie, die Menge drängt sih in das Jnnere des Gebäudes, der Maire, entblößten Hauptes-, bleibt auf den Stufen stehen und beherrs{t so die Versammlung. C Ae nimmt ‘den Hut ab, der Moment ist feierlich, dieser

reis ist- der Repräsentant einer edlen Stadt, deren Einwohner bewegt werden. ' Er hebt

gegenwärtig von Angst und Sorge } in ihrem Namen zu reden“ an, er will sagen, was die Stadt von ihren Kindern fordert. In diesem Moment s{lägt. die Uhr 10. Es sind tausend Bürger versammelt , fiziere, Einwohner , Nationalgarden in Uniform; Alles, shweigt. Der eherne Ton der Glocke ist verhallt. Mit erhobener Stimme verliest der Maire eine mannhafte Erklärung der Aedilén von Mey. Wir theilen sie hier mit, man muß sie lesen und wieder lesen, unsere Kinder und Kindeskinder müssen sie kennen, damit fie unvergessen bleibe, man soll sie noch in später Zukunft erzählen von dem, was die Doupgan von Lothringen in den Tagen der. Angst und der Trauer war.« 1 4

Von dem Plaßkommandanten General Coffiniòères ist fol- gende Bekanntmachung erlassen worden :

» Beschluß, die Zubereitung und den Verkauf des Brodes be- treffend: Jndem der Kommandant des Plages die Schwierigkeit der augenblicklichen Lage in Erwägung ziehen muß, und die Nothwendigkeit, die Getreidevorräthe über welche die Stadt Mey zu verfügen hat, zu schonen, um 1m Jnteresse des Landes die Vertheidigung dieses Plaßes verlängern zu können, verfügt er Folgendes: Von heute an, 16, Oktober, wird nur eine Sorle Brod gebacken, nur Korn und Kleie. Bon diesem Brode kostet das Kilogramm 45 Centimes. Jeder Bäer erhält von diesem Tage an tägli diejenige Quantität Mebl, welche ihm nach Verhältniß der Bevölkerung, die er mit Brod zu versehen hal, zugetheilt ist. Die tägliche Portion für jeden Einwohner der Stadt beträgt 400 Gramm für die Erwachsenen, 200 Gramm für Kinder von 4—12 Jahren, 100 Gramm für Kinder von 1—4 Jahren. Nur gegen einen mit dem Stempel der Mairie und dem Namen des Empfängers versehenéèn Schein darf der _Väcker Brod abgeben ; einem Andern und eine höhere Portion als die bestimmte darf derselbe nicht abgeben. «

Es folgen sodann noch einige unwesentliche Bestimmungen. Unterzeichnet ist diese Bekanntmachung: Leo général de division, commandant supérieur ‘de la place de Metz. T. Cossinières.

Das ist eine ausgezeichnete Maßregel, fügt das » Journal de R die nur einen Monat früher hätte ergriffen werden müssen,

Nachdem bereits am 9. Oktober die Cernirung der Festung Schlettstadt in Ausführung gebracht war, hat in der Nacht zum 23, d. durch Eröffnung der ersten Parallele die förmliche Belagerung dieses Playes begonnen. Mit der Ausfüh- rung derselben sind Truppentheile der neu gebildeten 4. Rcserve- Division unter demKommando des General-Majors v. Schmeling beauftragt. Schlettstadt, die etwa 11,000 Einwohner zählende frühere Hauptstadt des Departements Nieder-Rhein , liegt am linken Ufer der hier bereits \{iffbaren JU und an dem kleinen Zuflusse Gießen, ringsum von Wiesen, Waldungen und An- höhen umgeben; der Plat beherrsht die nur wenig westlich von ihm vorbeiführende Eisenbahn, welche über Besangon und Belfort die Centralfestung Süd-Frankreihs, Lyon, mit dem bis- herigen Ausgangspunkte gegen Süd - Deutschland, Straßburg verbindet. Ferner liegt Schlettstadt kaum eine Meile östlih vor der Mündung des Gebirgsthales, durch welches die beiden Straßen über St. Marie-aux-Mines und über Ville und Saale nach St. Dió in -das Thal der Murte, d. h. also nach Lunóéville führen. Endlich aber is neuerdings die Lage dieser Festung noch wichtiger dadurch geworden, daß von ihr aus der erste Schienenweg durch die Vogesen nach Lunéville und Nancy gebaut worden is. Stadt und Festung selbst liegen ganz in der Ebene und lehnen östlich sich an den Fluß und mehrere zu demselben gehörende Wasserrinnen an, welche im Verein mit morastigem Vorterrain der Ostfront Vertheidigungsfähigkeit verleihen. Als Festung is Schlettstadt den Waffenpläßen 11. Klasse zuzuzählen; die Werke umschließen die Stadt, zu welcher drei Thore führen, auf allen Seiten und bestehen aus einem einfachen regelmäßigen Bastionärtracè mit Ravelinen und stellenweise nassen Gräben. Der Plaß gehörte zum Bereich des 3. Armee-Corp8-Kommandos zu Nanzig und sollte nah dem »atlas de géographie militaire« nur aus 1505 Mann und 332 Pferde KriegS8besaßung bestehen, welche jedoch in jüngster Zeit durch Zuzug von Mobilgarden und Freishüßen aus den Vogesen jedenfalls beträchtlih verstärkt ein wird. : Außer der Wichtigkeit , welche die Lage des Platzes dem- selben ‘an und für fich {on giebt, tritt noch der Umstand hinzu, daß es darauf ankommt, den Oberelsaß von feindlichen Streitkräften auch in seinem südlichsten Theile zu säubern , die den dort umherstreifenden Freishüßen Stüß- und Sammelpunkte zu entzichen und dieselben unschädlich zu machen.

Französischerscits sind vom Kriegs schauplaßÿ folgende Nachrichten eingegangen: L

Tours, 23, Oktober. (W. T. B.) Die Regierung läßt folgende Depeschen veröffentlichen : / j:

Evreux, 22. Oktober. Heute beshoß der Feind längere Zeit die Stadt Vernon und zog dann wieder ab.

Besangçon, 22. Oktober. Heute lebhaftes anhaltendes Gefecht zwishen Voray und Cussey. Nähere Nachrichten

fehlen no.

(Vernon liegt im Departement Eure, an den Bächen

on Montigny und Marcel und am linken Ufer der Seine, über die

bier s inerhe Brücke führt. Die Stadt if Eisenbahnstation an der Linie von Paris nach_ Rouen und liegt eiwas näher leßt- enannter Stadt. Vora y(-sur-l'Ognon) und ‘Cusf fe y (-sur-l’'Oanon) nd zivei Dörfer am Ognon (oder Oignou) einem [l nken Zuflusse der Saône, welcher die Grenze zwischen den Departements Hautèe-Saône und Doubs bildet. Beide Orte liegen fast fünf Meilen südlih von Vesoul und nur noch 2—3 Meilen nordöstlich von BResangçon.)

Wie man aus Tours meldet, geht Graf de Kératry —— er war in Spañien, um Waffen anzukaufen zu den rel- haaren, welche unter dem Oberbefehl Garibaldi's stehen. Be- kfanntlich war de Kératry früher Offizier und machte den meLl- kanischen Feldzug als Adjutant Bazaine's mit. Wie hinzuac- fügt wird, hat Kératry den Plan, dle Freischaaren hauptsäch- lih zum Aufreißen der Eisenbahnen zu benuyen und so die Verbindungen zwischen Paris" und Deutschland zu stören. Dem- selben Berichte zufolge sollen von der Loire-Armee noch 35,000 Mann übrig sein und diese Befehl erhalten haben, si mit der Lyoner Armee zu vereinen, die mit den Truppen in Belfort 80,000 Mann stark sein sol. Bourbaki, der in Liíle einge- troffen ist, Übernimmt den Oberbefehl über die Nordarmee. Qu derselben gehören die Truppen der Normandie, der Picardie und von Französis&-Flandern. Bourbaki bot, mit über 10,000 Mann Paris zu Hülfe marschiren zu können.

‘Der pariser Korrespondent ‘der »Jndép. belge« theilt diesem Blatte mit, daß Manche das am 13. d. M. stattgehabte Gefecht bei Châtillon für eine Niederlage halten, daß das

» Journal officiele aber versichert habe, es habe nicht in der

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