1870 / 339 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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kasse iîn Berlin zahlt dem Inhaber dieser Schatz-Án- WweCIsung : vier Monate nach heute den Betrag von (in schwarzer Farbe) E 10,000 (1000 oder 100) Thaler : | in der Farbe in Worten: Zehntausend (Eintausend, Ein- \ f nebst Zinsen zu 3'/, Procent. y Berlin, den ersten November (resp. Decembèr) acht zehnhundert und sfebzig, Königlich Preussische Hauptverwaltung der Staatsschulden. v. Wedell. Löwe. Meinedckte. Eck. (In schwarzer Farbe.) : Die Kehrseite der Schaß-Anweisungen is vollständig in der Farbe der Einfassungen der Schauseite hergestellt, sie ent- hält innerhalb einer Randeinfassung folgenden Text: Schatz-Anweisung des Norddeutschen Búndes 1. An dem umseitig u. \. w. wie bei Ser. VI. Auferhalb der Randeinfassung an der linken und an der rechten Seite sind in gemusterten Feldern die Werthzahlen

10/000 (1000 oder 100) gedruckt. ; Jede Anweisung war mit einer Stamm- und einer End-

leiste versehen, welche vor Au8gäbè derselben ‘durch Abschneiden in wellenförmiger Linie von der E dergestalt getrennt worden sind, däß "die Schnitte auf ‘der Schauseite durch die Mitte des links- und rechts8seitigen gemusterten Feldes und des Aufdruc8 des Werthbetrages in Worten, auf der Kehrseite aber durch die gemusterten Felder mit den Werthzahlen gehen.

Bekanntmachung, betreffend die fünfprozentige Anleihe des Norddeutschen Bundes vom Jahre 1870.

Wegen des auf den 1. künftigen Monats fallenden katho- lischen Feiertage8 werden die betreffenden Kassen die am 1. No- vember er., einschließlich virrmonatlicher Stückzinsen zu leisten- den Einzahlungen auf. die fünfprozentige Bundes - Anleihe von 1870 con am 31. Oktober und bis zum Z. November d. J. einschließlich annehmen.

Berlin, den 26. Oktober 1870.

Das A O

Bekanntmachung. Verbindungen mittelst der französishen Post- Dampfschiff-Linien. ;

Einer Mittheilung der französishén Ober - Postbehörde zu- folge sind französische Post-Dan:þÞfschiffe zur Zeit, abgesehen von den Linien nah Corsica und nah Algier, nur auf folgenden Linien im Gange: L

1) von Marseille iach Alexandrien über Messina, Abgang aus Marseille wie bi8her am 9., 19. und 29. jédén Monats,

2) von Marseille nách Konstantinopel über Messina, Pi- räus (Athen) und die Dardanellen, Abgang aus Marseille wie bisher jeden Sonnabend, ss

3) von Marseilte nach Ostindien, China, Hongkong und Yokobhama, mit Secitenlinien nach la Réunion und Mauritius, nah Calcutta, nah Batavia und nach Shanghay, Abgang aus Marseille jeden 4. Sonntag (bisher gen 2. Sonntag) und zwär zunächst wieder am 30. Oktober d. J,

4) von Bordeaux nah Brasilien und den ‘La-Plata-Staa- ten (Bucnoò8-Ayrcs), Abgang aus Bordeaux wie bisher am 24. jeden Monats,

5) von St, Nazaire näch Veracruz, mit Seitenlinién nach den Französischen Antillen, den Englischen Antillen, nah ‘Eng- lis-, Französish- und Niederländisch - Guyana, nah Jamaica und Aspinmwall (Colon), sowie nach Venezuela und Curaçao, Abgang aus St. Nazaire am 16. jeden Monats,

endlich 6) werden die Schiffe der Linie von Havre und Brest nah New-York, vom 20. Oktober d. J. ab gerechnet, von 4 zu 4 Wochen (b1i8her von 2 zu 2 Wochen) abgefertigt.

Berlin, 24. Oktober 1870.

General-Postamt. Stephan.

Bekanntmachung.

Korrespondenzverzögerung bei der Feldpo t.

Am 23. und 24.‘Ofktobér c. ‘haben die Feldpost-Transporte von und nah der Maas8-Armee auf Befehl der Etappen- Kommandantur zu Elermont-en-Argonne an diesem Orte zurück-

gehalten werden müssen, weil die Straßen nah St. Mihiel und Vouziers wegen Unsicherheit nicht ju passiren waren.

Dies wird zur Erklärung der Vérzögerung, welche in Folge

dessen in der DePrderfna der Feldposikörréspondenz eingetrétén ist , hierdurch bekannt gemacht. | Berlin, den 25. Oktober 1870. General - Postamt. Stephan.

Ministerium für Haudél, Gewerbe und öfféütli N Arbeitén. De

Der Königliche Eisenbahn - Bau - und Betriebs - Inspekto, Hardt zu Altena ist in gleicher Eigenschaft nah Elberfeld ver.

seßt worden. : | Der bisherige Kanzlei - Diätar Aurelius von Dobro,

oisfi ist zum Geheimen Kanzlei-Sekretär bei dem Königlichen Ministeriura für Handel, Gewerbe und öffentlihe Arbeiten ex: | nannt worden.

Justiz-Ministerium.

Der Rechtsanwalt und Notar Sprink in Guhrau ist in gleicher Eigenschaft an das Kreisgericht in Görliß, mit Anwei sung seines Wohnsißes daselbst, verseßt worden.

. Der Kreidbrichter von Wedell ‘in Neurode ‘ist zum Rechts, anwalt bei dém Kreisgericht in Frankenstein und zugleich zum Notár îm Departement dés Appellationsgerichts zu Breslau, mit Anwéisung seines Wohnsißes in Frankenstein, ernannt

worden.

Haupt- Verwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung. Unter ‘Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 21. d. Mts8., (Staats-Anzeiger Nr. 337) bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß auf Veranlassung des Herrn Kanzlers des Norddeutschen Bundes der*Umtausch der voll. bezahlten ZJusagescheine gegen Schuldverschreibungen nébst Zins-Coupons und Talons der fünfprozentigen Bundesanleibhe v. J. 1870 durch die Zeichnungs8stellen in Berlin schon vom 28, d. Mts. ab, in der in der vorbezeichneten Bekannt- machung vorgeschriebenen Wéise stattfindén wird. Berlin, den 26. Oktober 1870. Haupt-Verwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Löwe. Eck.

‘Preußische Bank.

Wochen-Uebersicht der Preußishen Bank vom 22, Oktober 1870, S

M V Geprägtes Geld und Barren Kassenanweisungen, Privatbariknoten ‘und Darléhnskassenscheine. »

1 Thlr. Ó h 2 Wechselbestände... L C Edt B 9

88,520,000 ‘8818800 Lombardbestände 23,008,000 ) Staatspapiere, diskontirte Shaß-An1wei-

sungen, verschiedene Forderungen und

Aktiva Passiva. i 6) Banknoten im Umlauf .… -..., ‘o... Thlr. 174,045,000 Depositenkapitalien. 16,794,000 3) Guthaben der Staatskassen, Institute und Privatpexsonen mit Einschluß des Giroverkehr8............., ca Ode o HIEOIS Thlr. 351,000 Berlin , den 22. Oktober 1870. Königlich Preußisches Haupt - Bank - Direktorium. von Dechend. Boese. Rotth. Gallenkamp. Herrmann.

- 99,150,000

Bei der Telegraphen-Station zu Kreuz wird vom 1, November or. ab der volle Tagesdienst wieder eingeführt. Stettin5 ‘den 24, Oktober 1870: Telegraphen-Direktion.

Nichtamtliches.

* Prengen. Berlin, 26. Oktober. Sr. Majestät dem Könige sindauch in neuester Zeit wiederum viele Glücckw un ch- Adressen und Telegramme nah dem Hauptquariiere zU- gesendet worden, so von den Mitgliedern “der Kreissynode Minden, von der Gemeinde Steinhilden (Sigmaringen), von den Kreisständen zu Dramburg, aus Soltau (Hannover), fer

Gemeinde Coldiß und Umgegend in Sachsen u. A. m.

] Dessus gegen

ner aus Klagenfurt, vom Gausängerbunde in Leipzig, von der |

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Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden ist, wie telegraphish gemektdet wird, gestern Abend 6 Uhr bei Jhrer Majestät der Königin in Homburg cin- getroffen. N

Das' Staats- Mipisterium trat heute zu einer Sißung zusammen. 1

Offizielle militärishe Nachrichten.

Versailles, 25, Oktober. General von Werder warf den 22sten die aus 2 Divisionen bestehende sogenannte Oft- Armee unter General Cambriels, welche sich bei Rioz und Etuz stellte, in bigigen! Gefechte über die Oignon und aus Auxror-

esangon zurück. Diesseits im Gefecht: Brigade

Degenfeld, Truppen der Arigabe Prinz Wilhelm und Keller,

und 2 Bataillone Regiments Nr. 30. Unser Verlust 3 Offiziere,

etwa 100 Mann. Der Feind hatte bedeutendere Verluste, dabei

2 StabtLoffiziere, 13 Offiziere, 180 Mann Gefangene, und og sich in größter Unordnung zurü. von Podbielski.

Versailles, 25. Oktober,

Die in Versailles eingegangenen Berliner Zeitungen ‘lassen erschen, daß in dem Telegramm über das Geseht ver Bayern vor Paris am 13. d. M. nur ein Verlust von: 19 Mann statt eines solchen von 190 Mann aufgeführt ist, wie: die ersten Meldungen angaben, Der heute konstatirte thatsächliche Ver- lust beträgt todt: 3 Offiziere, 57 Mann; verwundet: 7 Offi- ziere, 255 Mann; vermißt; 59-Mann.

von Podbielski,

Weiter liegt vom Kriegsschauplaÿ folgendes Telegramm

p: Karl8Sruhe, 25. Oktober. Ein An gaad der » Karls- E Zeitung « veröffentlicht folgendes Telegramm an den roßherzog :

Epinal, 25. Oftober. »Am 22. d. haben fiegreihe Ge- fehte am Oignonfluß; bei Voray, Etuz4 Cussey, Auxon und Geneuille stattgefunden, Der Feind wurde mit starken Ver- lusten überall geworfen. Jm Gefecht waren Bataillone des ersten, dritten, vierten, fünften badischen Regiments: und drei Batterien. Diesseitiger Verlust etwa 7 Todte und 38 Ver- wundete. An Gefangenen-haben wir 2 Stabs-, 11 Oberoffiziere, und gegen 200 Mann, Die Haltung der Truppen is vor- trefflich. Das Hauptquartier des Divisionsstabes- befindet sich heute in Etuz. Beyer, General-Lieutenant, «

Französischerseits sind vom Kriegs8schaupla§ folgende Nachrichten eingegangen:

Ein Schreiben des Generals Trohu vom 15. Oktober an die Maires von Paris, in denen er ihnen den Mobilisi- rungSplan eines- Theils" der scßhaften pariser Nationalgarde außeinanderseßt, lautet im Wesentlichen :

Ich habe die Ehre, Jhnen die Grundlage bekannt zu machen, auf welcher ich im Einverständniß mit dem kommandirenden General der seßhäften Nationalgaîde die Organisation ihrer mobilisirungsfähigen Bataillone durdzusühten gedenke. Diese Mobiltsirung stößt auf be- wrächtliche Schwierigkeiten Und deshalb auf Verzögerungen, welche das Publifum im seiner erregten patriotischen Stimmung nur mangelhaft versteht. Als ich die Vertheidigung von Paris übernahm, hatte ih mit einer von der jeßigen sehr verschiedenen Stimmung zu rechnen. Man behauptete damals, eine Stadt wie Paris könne. gar nicht: vertheidigt werden, Es schien fast unglaublich, daß die ee verschiedenen Um- ständen errichtete Enceinte und die Forts in den Stand-geseßt werden könnten, ohne Unterstüßung eines von außen her operirenden Heeres einem siegreichen Feinde zu widerstehen. Noch viel weniger gab man zu, daß die Einwohner \ich zu Opfern aller Art verstehen würden, wie sie jede Belagerung von irgend welcher Dauer auferlegt. Jeßt, wo diese große Probe gemacht ist, wo die Ringmauer einen Grad von Vollendung erhalten hat, der sie unangreifbar (?) macht, indem die Außenwerke in großer Entfernung sind; jeßt, wo die Einwohner hren Patriotismus fundgegeben und die kleine Zahl derjenigen stumm emacht hat, deren strafbare Absichten den Plänen des Feindes dien- len; Jeßt, wo der Feind ih begnügt hat, die Stadt mit seinen Massen zu umringen, ohne einen Angriff zu wagen, jeßt ist die fentliche Stimmung umgeschlagen und hegt nur den einen Wunsch, , Unsererseits Massen von Soldaten über die Ring- nauer hinaus zu werfen und die preußishe Armee anzugreifen. Vie Regierung. kann diesen Enthusiasmus nur ermuthigen, aber dem Oberbefehlshaber kommt es zu, ihn zu leiten, weil mit seinem Recht

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MWinbeschränfte Verantwortlichkeiten für ihn verknüpft sind. Ja dieser

Pinsiht muß man sich lediglih von den allgemeinen Regeln der \ tiegführung und den speziellen Erfahrungen leiten lassen, welche uns die {merzlihen Ereignisse/ die der Rhein- Armee verderblich gewor- en sind, gegeben haben. Sie ergeben, daß keine Jnfanterie, wie fest aud immer, mit Sicherheit der preußischen Armee entgegengestellt en kann, wofern sie nicht von einer der feindlichen gleihsichenden

rtil lerie begleitet ist. Der Formation dieser Artillerie scheuke ich jeßt ‘tine ganze Aufmerksamkeit. Sodann sind unsere Perkussionégewehre war hinter den Wällen, wo es auf schnelles Feuern nicht ankommt, vör- teffliche Waffen, aber ihre Träger Truppen mit s{nellfeuernden Ge- thren entgegenzustellen, hieße sie dem Verderben ausseßen. Jn Be-

g auf den Appell an den Patriotismus der Compagnien, wel ür den Dienst außerhalb bestimint sind, kann die Regierung s\ch nicht ausschließlich an die mit Schnellfeuerwaffen versehenen Bataillone wenden; daher die absolute Nothwendigkeit eines freundschaftlichen Waffenaustausches, so daß: die Freiwilligen für den, Kriegsdienst mit den besten Gewehren des Bataillons zu versehen sind. Die M chttruaa der Compagnien wird dur in jedem Arxondissement ausgelegte isten geschehen. Die Sreiwilligen-Compagníe wird \o viel wie i - lich 150 Mann auf jedes Bataillon enthalten, doch ift kein Batail- lon gezwungen, dies Kontingent zu liefern. Uebersteigt die Zabl 150, so werden vorzugêweise unverheirathete Männer nicht unter 35 ahr genommen, welche kräftig sind und den Dienst verstehen. Vier Com- pagnien werden ein Feldbataillon bilden und unter den aussch{chLieß- lihen Befehl des Comwandeurs der aftiven Armec-Divisionen gestellt werden; der Bataillons-Chef wird von den vier Compagnien M T ur alle Freiwilligen is eine Uniform unerläßlich. Die Kriegs-

ataillone der Nationalgarde sind gleich der regelmäßigen Armee und den Mobilen dem Veilitärgeseß unterworfen. Tch {ließe bier einige Bemerkungen an. Als im Mongt Juli die französische Armee im vollen Glanze ihrer Stärke unter dem Geschrei: Näh Berlin! Nach Berlin! durch die Pater marxshirtè, war ich weit entfernt, ihr Vertrauen zu thei en ; und wagte , vielleicht allein unter allen Gencxalen; dem Kriegs-Minister über diese lärmende Art der Krieg8erdöffnung 1 10 wie die ¿n Requisition geseßten Mittel meine Bedenken. zu äußern. Der leßte Wille, den ih damals einem pariser Notar übergab , kann beweisen, von wie peinlichen und nur zu be- Fiber Ahnungen meine Seele erfüllt war. Heute, Angesichts des 2

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iebers, das sich mit Recht der öffentlihen Stimmun bemächtigte,

oße ich auf Schwierigkeiten ähnliher Art, Bei dem vollsten. er» trauen: auf die Wiederkehr des Glües* werde ih doh nicht dem Drängen der Ungeduld weichen, sondern bis zu Ende den Plan, den ih entworfen: habe, ohne ihn zu eñthüllen, verfolgen. Als Lohn für meine Anstrengungen fordere ich nur die Fortdauer des mir bisher gewordenen Vertrauens.

Es stellt \sich est heraus, daß ein Bericht über einen großen Ausfall aus Mey, welcher am 22. d. M. von Tours verbreitet wurde, nur ein Manöver Gambetta's war, um den s{lechten Eindruck' zu versWeuchen, welchen die Nachricht von den Unterhandlungen, -die Bazaine mit dem preußischen Haupt- quartier angeknüpft hat, überall gemacht hatte. Wie die »Ga- gette de Francee bestätigt, war die Depesche nur eine einfache Wiederhoßlung der falschen-Botsehafty welche vor ungefähr 14 Tagen von Marseille aus“ über Meh verbréitet worden war. (ét Dn cs A A R E I T I A ‘D Is Er M A E Q run Pr A SEOEE Pp E “np __— Eine Meter Zeitung, d. d. 15. Oktober 1870, veröffent- liht folgende Antwort des Festungs®-Kommandanten von Meh auf eine Eingabe des dortigen Gemeinderathes:

Herr Maire! Der Mezer Gemeinderath hat mi mit einer Zu- {rift beehrt, worin er sehr edle und patriotishe Gefühle ausspriébt. Ih beeile mi, Jbhnen für diese Kundgebung zu danken, welche mi nicht überrascht! hat, denn nie habe ih an der thätigen Mitwürfung der Bevölkerung von Meß mit den zur Vertheidigung unse- rer Festung berufenen Truppen gezweifelt. Jn gleicher Weise können Sie darauf rechnen, daß wir energîi\{ch unsere Pflicht erfüllen werden. Alles, was in menschlicher Möglichkeit liegt; werden wir ohne Zaudern thun. Aber ih bitte Sic, den Ein- wohnern fund zu thun, daß, um dieses von Aüen gewünschte Resultat zu erzielen, vor allem diejenige Besonnenheit noth thut; welche fest ent- sch{lossenen Leuten eigen ist, so wie, daß es darauf ankommt, einig zu bleiben und deshalb alles zu vermeiden; was den Anschein von Sin Aufrubr und von nußlosen Deklamationen hat.

nôbesondere müssen wir uns alles Politifirens enthalten, weil die Politik einen zerseßenden Einfluß hat, welcher die. untér uns \o nôthige Harmonie nur stören könnte. Es existirt augenblicklich ein faktisches Gouvernement in Frankrei, welches den Titel Regierung der nationalen Vertheidigung angekommen hat. Wir müssen diese Regierung anerkennen und die Beschlüsse abwarten, welche das vom Lande zu wäblende konstituirende Parlament fassen wird. Jnzwischen müssen wir uns in dem von Jhnen selbs aufgestellten Rufe vercini- gen: Es lebe Frankreih! Sie jagen mir, daß die Einwohuerschaft \hmerzlich überrascht worden ist, zn vernehmen, daß unsere Hülfs quellen an Lebensmitteln sehr beschränkt sind. Man fonnte aber doch leiht ermessen, daß, nachdem eine Civil+ und Militär - Bevölkerung von mehr als 230,000 Seelen während zroeier Monate ihren ge- sammten Ledensunterhalt aus einem Plaß wie Meß bezogen bat, jeßt nur noch s{wadchce Hülfsquellen übrig fein können. Uebrigens habe ih niemals ein Geheimniß aus dieser Lage gemacht, die Réduzirung der Rationen für die Armee, die für die Stadt sclvst getroffenen einschrän- fenden Maßregeln, die Anordnungen, um fich der Bäckereien zu vér- sichern Und meine Unterhaltungen hierüber mit Jhnen Herr Maire und mit verschiedenen Einwohnern der Stadt, haben in b nlänglicher Weise die allmähliche Erstöpfung unserer Vorräthe an Lebensmitteln dargethan. Uebrigens würde es unnöthig sein, sich in Beschuldigungen wegen der Vergangenheit zu ergehen und den Einen oder den Andern dafür verantwortlih machen zu wollen. Fassen-wir vielm-chr muthig die Lage, wie sie einmal ift, ins Auge und, wie Sie sehr verständiger Weise sagen, nehmen wir mit Euergie ihre Konsequenzen auf und mit dem festen Entshluf, sie noch \o viel als mögli zu unseren Gunsten auszubeuten (d’en tirer la meilleur partie possible). Der Divisions-General und 1. Kommandant der Festung Meg.

&F. Coffiniëé ces.

Aus Douai berichtet man unter dem 24. d. M. : »Jwi-

| schen der gefangenen Garnison Soissons und der feindlichen

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