1870 / 340 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Und Residenzstadt Berlin 3000 Thlr. Gesammelt in der Kgl. Haupt- und Residenzstadt Berlin 317 Thlr. 11 Sgr. 6 Pf. Die Kreisstände des Ost- N Kreises aus* Krei8mitteln 100 Thlr. Hierzu die von DEE h d Pan ecngegangenen Beiträge zusarenn 999 Thlr. 2 Sar. . Summe sämmtlicher eut eingegangenen Beiträge 8318 Thlr. 23 Sgr. 7 Pf. n E E ias Ingleichen sind von außerhalb folgende Sachen eingegangen : von Seelow ein Topf mit Butter, von den Geschwistern von Schrabisch zu Freienwalde a. O. 11 wollene Hemden, 8 Paar wollene und 6 Paar baumwollene Strümpfe, von Herrn Hugo Scharf zu Leipzig 2 Kisten mit Drucksachen. Nachdem- der erste Transport von Liebensgaben für die Garde unter Begleitung unserer Delegirten am 15. d. Mts. ab- gegangen ist, bereiten wir eßt einen zweiten Tran3port vor und bit- ten ; da alle Berichte bestätigen , wie sehr die vor Paris stehenden Garde - Regimenter der Liebesgaben aus der Heimath bedürfen, und da die uns bis [ebt zugegangenen Beiträge durch die erste Sendung fast ganz ers{hôpst sind, weitere Beiträge an Geld an unsere Stadt- Hauptkasse und Beiträge an Naturalien unter der Adresse des Stadt- raths Willing hierselbst vor dem Neustädter Thor mit dem Ver- merk »Zur Sammlung für die Gardetruppen« recht bald einsenden gu wollen. Potsdam, den 19. Oftober 1870. Magistrat.

—Der Norddeutsche Vize-Konsul zu Scilly in England hat unter den Offizieren und Mannschaften der dort liegenden norddeutschen Sciffe eine Sammlung für die verwundeten deutschen Krieger ver- anstaltet und als Ergebniß den Betrag von 273 Thalern hierher Überwiesen. :

__ Die Deutsden in Rotterdam seßen unter der Leitung der dor- tigen Konsule von Norddeutschland, A Württemberg und Ba- den ihre Sammlungen für die deutschen Krieger mit regem Eifer fort. Nachdem schon früher aus diesen Sammlungen Beträge von 3131 und 1372 Thlr. dem Central-Komite der deutschen Vereine zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger hierselbst zugeführt werden konn- ten, hat die neueste Sammlung einen Ertrag von 7777 Niederl. Gul- den ergeben, wovon 1000 Niederl. Gulden direkt an die Städte Frank- furt a. M, Cöln, Mannheim und Bingen 3777 Niederl. Gulden a 2158 Thlr.) durch Vermittelung des auswärtigen Amtes des Norddeutschen Bundes wiederum an das oben bezeichnete Central- Komite zur Verwendung für die Verwundeten und für die Hinter- bliebenen der Gefallenen überwiesen worden sind. Aus Bahia is unter dem 26. August nachstehendes Schreiben an den Bundeskanzler, Grafen v. Biêmarck » eingegangen: » Wie Überall, wo deutsches Streben Wurzel gefaßt, so hat auch hier die Seitens Frankreih3 in ero mung allen Völkerrechtes an Deutsch- land abgegebene Krieg8erklärung ein Gefühl der tiefsten Entrüstung hervorgerufen. Obgleich durch den weiten Ozean vom gemeinsamen deutschen Vaterlande getrennt, so schlagen unsere erge darum doch nicht minder feurig für dessen Ehre und unsere heißesten Wünsche begleiten die zur Wahrung von Deutschlands Unabhängigkeit gegen französische Willkür in den Kampf gerückten deutschen Brüder. Viele dieser Treuen werden die nun endlich Ungen Einigkeit Deutschlands, des Nordens wie des Südens, mit ihrem Blute besiegeln, Tauscnde hülfloser Wai- sen und unglücklicher Wittwen den Tod ihrer Ernährer beweinen, groß wird das Elend sein und nit genug fönnen der Gaben fließen aus Nah und Fern, um es zu lindern. Und so haben au wir denn vom Wunsche beseelt, nach Kräften unser Scherflein zur Linderung der Kriegsnoth beizutragen, den Gefüblen unserer Landsleute Rech- nung tragend, zu diesem Zweck im Vieligen Norddeutschen Konsulat Subskriptionsbogen ausgelegt. Bereitwilligst hat man unserer Auf- forderung zur Darbringung von Gaben entsprochen und so sind vom 19. bis 25. d. M. bereits 3,948,000 Ro. subskribirt worden, welche Summe wir Ew. Excellenz in Blc. Pfd. 4200 laut einliegender Quittung hiesiger Herren Schramm, Wyslie et Comp. bei dem Senior- Chef dieses Hauses, erzu A. Schramm in Lamburg zur beliebigen Verfügung stellen. ie Subskriptionsbogen bleiben ferner zur weite- ren Betheiligung im Norddeutschen Konsulate ausgelegt, und wir werden es uns zur angenehmen Pflicht machen, per jeden Steamer die DAT Soil (0E Me en zu fi E Wir bleiben bochahtungsvoll ) ite (fur die Sammlungen zu Nuten der ver i O Ser “N ane O Gefallener)« E P E en, 20. Vllober. (E, Z.) Der Geheime Kommerzien:Rat Krupp hat, „nachdem er bereits idr die preußischen Sroppen ien S gere Beiträge geleistet, nun auch dem bayerischen Kriegs-Ministerium en Betrag von 5000 Thlrn. zur Verwendung für die bayerischen

Truppen und zur Untersiüßung von hülfsbedürfti Waisen derselben übergeben 4 hülfsbedürftigen Wittwen und

Statistishe Nachrichten. Die Ein- und Uur von E Preußischen Staate : m Jahre Von den mineralischen Brennstoffen ist vorzügli die ° kohle, eins{ließlich der daraus dargestellten Kots. Sentitänt 62s Versandes. Jhre Ein- und Ausfuhr weist deshalb auch hohe Zahlen auf. Unter den eingeführten Steinkohlen nimmt die englische den ersten Rang ein. Von ihr gelangten in der Provinz Preußen über Memel, Pillau und Danzig zusammen 4,968,388 Ctr. zum Ver- brauch. Ueber Wittenberge und die meclenburgishe Grenze wurden 3/992,887 Ctr. und Über die Ostee in die Provinz Pommern 6,301,208 Ctr. zum dortigen Verbrauch eingebracht. Jn das Gebiet des ehemaligen Königreihs Hannover gelangten ferner, vorzugsweise über Hamburg und die Nordseeklüiste 2,996,952 Ctr., von denen leßteren mutbhmaßlih 257,422 Ctr. wieder ausgesührt wurden. In Schleswig- Holstein gingen 4,359,558 Ctr. ein. Jm Ganzen sind daher zum in- ländischen Konsum 21,961,571 Ctr. englische Steinkohlen und Koks nah Preußen eingeführt. Die sonstige Einfuhr war nur unbedeu-

92,766 Ctr, aus Rußland und Polen, meist über M 81,355 Ctr, aus Belgien, vorwiegend über Aachen, 61,009 C aus den Niederlanden 57,802 Ctr. und aus Frankrei 2564 6,

Dieser Einfuhr von 22,257,067 Ctr. steht eine ungefähr 4{mal y große Ausfuhr von 100,355,335 Ctr. gegenüber, welche sih auf l einzelnen Kohlenbecken folgendermaßen vertheilt : s

Von Oberschlesien sind nach Rußland (vorwiegend über Myjz, lowiß) 3,288,522 Ctr. und na Oesterreich (meist über Myslowiß un) E ‘ads Ctr., also zusammen 13,853,606 Ctr. ins Aus,

and abgeseßt.

Aus dem Waldenburger Becken wurden durch den Haupt, S Görliß 65,256 Ctr. Steinkohlen nah Oesterrei ve,

rachtet.

Die Ausfuhr vonRuhrkoh len betrug 39,573,938 Cir. Davon Wur den nach den Niederlanden, vorwiegend über Emmerich 22,794,514 Ctr (worunter 18,118,073 Ctr. “auf dem Rhein), und über das Rheinzollam D eL aus nach den süddeutschen Zollvereinsstaaten 12,614,327 Cir

geführt. |

Außerdem wurden 165,097 Ctr. nah Belgien verschickt. Endli muß dasjenige Quantum , welches die Zollgrenze des ehemaligen Königreichs Hannover passirte, auf 4,000,000 Ctr. geschäßt werden, von denen der größere Theil von Bremer Seeschiffern als" Ballas P As Den Koblen, b Aachen gingen 241,245 C

us den Kohlengruben von Aachen gingen / tr. Stein foblen nah Belgien und 1,199,259 Ctr. nach den Niederlanden ae fla "Uf V n A, B

e jtartite Nusfuhr hat das Saarbecken aufzuweisen, nämli 45/422/031 Ctr. Davon gingen 28,738,517 Ctr. nach : rats (11,709,400 Etr. auf der Saar, 16,710,195 Ctr. auf der Eiscubahn und 289/263 Ctr, auf dem Landwege). Nach der Schweiz wurden 2,830,210 Ctr. und nach den südlichen Zollvereins-Staaten 18,853,304 Ctr. ausgeführt.

Die Steinkohlenproduktion des preußischen Staates belief si im Zahre 1869 auf 475,221,281 Ctr., wovon 100,355,335 Ctr. ode 21/12 pCtî. au8gefübrt sind, während die Einfuhr von 22,257,067 Ctr im Vergleih zur Produktion 4,68 pCt. betrug. Rechnet man von der Produktion die Ausfuhr ab und die Einfuhr zu, so ergiebt sid der inländische Konsum an Steinkohlen und Koks zu 397,123,613 Ctr, _ An Braunkohlen sind 62,313 Ctr. aus Oesterreich über Görliß, nach Schleswig-Holstein 24,244 Ctr. , wahrscheinlich großentheils bôh mise Kohle, und aus Bremen und Hamburg bez. 226 und 674 Ctr, in das Gebiet des chemaligen Königreichs Hannover eingeführt wor. den. Dazu würde noch diejenige böhmische Braunkohle zu rechnen sein, welche dur das Königreich Sachsen hindur eingeführt worden ist, deren Menge indeß unbekannt geblieben, sicherlich aber auf 3/000,000 Ctr. si beläuft, von denen Berlin allein 896,846 Ctr. be zogen hat. Die Ausfuhr an Braunkohle betrug 919 Ctr., wovon 914 Ctr. aus dem hannoverschen Gebiete nach Bremen gelangten.

An Torf wurden aus Rußland über Eydtkuhnen 5839 Ct: nah Ostpreußen eingeführt.

Schliefilih mag hier eine Uebersicht der Bewegung der minerali hen Brennstoffe in Berlin Play greifen.

Es gelangten daselbst:

L Bur Einfuhr: 11,771,248 Ctr. Steinkohlen, und zwar: 2,483,610 Ctr. englische, 92,096 Ctr. Königlich sächsische, 9,005,262 Ctr, \{lesishe und 190,280 Ctr. westfälische. 393,846 Ctr. Kos, nämli: 185,734 Ctr. englische, 2100 Ctr. anbaltische, 68,828 Ctr. s{lesische und 137,184 Ctr. sonstige inländische, 1,957,521 Ctr. Braunkohlen, nämli: 896,846 Ctr. böhmische und 1,060,675 Ctr. inlän: ise.

II. Zur Durchfuhr: 920,439 Ctr Steinkohlen, und zwar 133,524 Centner englische, 786,787 Cir. \{lesische und 128 Ctr. westfäliche. 2238 Ctr. Koks, nämlich 1837 Ctr. englishe, 200 Ctr. westfälische und 201 Ctr. sonstige inländische. 236,061 Ctr. inländische Braunkohle.

1II, Zur Ausfubr: 232,223 Ctr. Steinkohlen, und zwar: 5449 Ctr. engliscde, 2565 Ctr. Königl. säfishe und 175,167 Ctr. \{!esisch{e. I Kok8, nämli 76,138 Ctr. englische und 28,705 Ctr. sonstige inländische. 68,056 Ctr. Braunkohlen , wovon 1613 Ctr. böhmisthe und 66,443 Ctr. inländische.

Darna sind in 1869 in Berlin verblieben: 11,539,025 Ctr. Stein- fohlen, 349,003 Ctr. Koks und 1,889,465 Ctr. Braunkohlen.

Die Bevölkerung Nigas8 beläuft sich nach den Resultaten welche v. Jung-Stilling in einem besonderen Werke aus der am 3. Márz_ 1867 vollzogenen Volkszählung gezogen, auf 102,590 Per sonen (52,047 Männer und 50,543 Frauen). Der Nationalität nad waren davon 43/980 Deutsche, 25,772 Russen und 24,199 Letten. Nach der Konfession kommen auf die Gesammtbevölkerung 63,127 Lutheraner, 1028 Reformirte, 18,998 orthodoxe Griechen, 7592 Raë- As N HoGeliten und 5254 Juden. z

Die Bevölkerung von Wars@au betrug zu Ende des Jahre 1869 254,561 Einw ohner (120,306 Männer und 134,255 Frauen).

Kunst und Wissenschaft.

Bexlin. Jn der Sißung der hiesigen geogravhbi n Gé- sellschaft vom 6. Oktober d. J. Bad Dee Barsißente He, Ba-

enehmigten Vorschlag, eine Summe von 400 Thlrn. aus der (Hesell- schaftsfasse zu gleichen Theilen dem deutschen Central- und dem König- Wilhelm -Verein zuzuwenden. Hierauf gab derselbe einen kurzen Ueberblick über Verjauf und Resultate der eben beendigten

zweiten Nordpolfahrt und legte die eingelaufenen Geschenke vor.

Hr. Kiepert legte seine Sprachkarte von Elsaß und Lothrin- gen, sowie die von ihm und Herrn Boeckh entworfene historische Karte derselben Länder vor und begleitete beide mit Erläuterungen. Herk

Dove‘besprach die Resultate der jüngsten deut:chen Nordpolfahrt, #0-

tend; sie betrug aus Oesterreich, hauptsächlih über Liehau,

weit sie vorläufig erkennbar sind. Die Polarexpeditionen werden in diesem Jahrhundert durch die Frage nach der Vertheilung des Erd-

stian, der großen Zeitereignisse gedenkend, den von der Versammlung

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magneti3mus veranlaßt. Es galt den magnetischen Nordpol zu entdecken,

der denn au auf der Halbinsel Boothia felix gefundén wurde. Oie