1870 / 341 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Sinkblech, t Drathgace, Eisendrath, Kupferdrath, Splint- i

drath, Neulsilberblech, diverse Gummiwaaren in Ringen und Platten,

diverse Glaswaaren, diverse Seilerwaaren und Polstermaterial, di-

verse Farben, Chemikalien und Oroguen, diverse Lederwaaren, di-

verse Bürsten und Pinsel , diverse Werkzeuge und Geräthe, als:

Feilen, Schraubenschlüssel, Schmelztiegel, Sleifsteine, Hammer-

und Helmstiele, sowie Feilenhefte, diverse Posamentierwaaren, di-

verse Manufakte, als: ODrillih, Wachsparchend, brauner Plüsch,

erbsgraues Tuch, Cocusnußfaser-Gefleht, Nessel, Segeltuch , graue und Façon-Leinewand, blauer Thybet, diverse Hölzer und Stamm- bolzfkohlen, diverse Eisen- und andere Materialien als: Chamott- steine, Chamottspeise, Chamottringe, eiserne Ketten, Nägel, Stifte, Splinte, Schrauben, Schmirgel, Schmirgel - Leinewand, Pappe, PYaefpapier, rund Blechplatten, Graphit und Sandpapier. Der Submissions-Termin hierzu is auf:

Dienstag, den 15. November cr, Vormittags 11 Uhr, im «Q des Unterzeichneten Bahnhofstraße Nr. 33 hierselbst angeseßt. s

Die Offerten sind portofrei und versiegelt mit der Aufschrift : »Offerte auf Lieferung der für die Königliche Ostbahn pro 1871 erforderlihen Werkstatts-Materialien« an den Unterzeichneten zu übersenden. Auf der Adresse ist dem Be- stimmungsorte yBromberg« noch das Wort »Bahnhof« beizufügen. Die Eröffnung der Offertea erfolgt zur genannten Terminsstunde in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten. g Die Lieferungs-Bedingungen mit Nachweis der Materialien sind in den- Bureaus der Werkstätten zu Berlin, Landsberg a. W., Brom- berg und Königsberg i. Pr.,, in den Stations-Bureaus der Ostbahn- Bahnhöfe zu Berlin, Frankfurt a. O., Kreuz, Oanzig—Hohe Thor— Elbing, Dirschau, Jnsterburg und Gumbinnen, ferner auf den Börsen der Städte Berlin, Cöln, Breslau, Stetiin und Königsberg i. Pr. zur Einsicht ausgelegt und werden auf portofreie Gesuche von dem Unterzeichneten unentgeltlih mitgetbeilt. Bromberg, den 24. Oftober 1870. Der Königliche Ober-Maschinenmeister, F. Graef.

[3284] Bekanntmachung.

t, s

Hannoversche Staatseisenbahn.

Zur Ausführung des zweiten Gleises auf der Strecke von Mün-

den nach Cassel soll die Lieferung von

1) 2,221,800 Pfund gewalzten Bahnsienen 2) 1,157,500 Pfund Bahnschienen aus Gußstahl oder Bessemer Stahl, 3) 14/600 Stück gewalzte und gelochte Laschen aus Puddelstahl, 29,200 G Laschenschraubenbolzen mit Kopf und Mutter, un 129,000 Siück Schienennägeln,

4) der Bedarf an Bahnshwellen, und zwar 14,000 Stück buchenen Mittelshwellen - 11,000 Stück eichenen Stoß- und Mittelschwellen in öffentlicher Submission verdungen werden. Termin hierzu ist a) bezüglich der Stahlschienen auf Donnerstag, den 10. November c., Vormittags 10 Uhr, b) bezüglich der gewalzten Schienen auf Donnerstag, den 10. November c., : Vormittags 12 Uhr, c) bezüglih der Bahnschwellen auf Sonnabend, den 12. November c., Vormittags 10 Uhr, d) He gs derLaschen, Laschenshrauben und Schienen- näge auf Dienstag, den 15. November c.,/ Vormittags 10 Uhr,

Die Offerten sind bis zu dem bezüglichen Termine versiegel,

frankirt und je mit der Aufschrift :

ad a. »Submission auf Stahl\schienen«,

ad b. U tos auf gewalzte Schienen«,

ad c. »Submission auf Bahnshwellen«,

ad d. »Submission auf Kleineisenzeug« versehen an die Königliche Ober-Betriebs-Jnspektion zu Hannover ein, zureichen. Später eingehende Offerten bleiben unberückfsichtigt.

Die Lieferungsbedingungen liegen im Bureau der Königlichen Ober-Betriebs-Jnspektion , so wie außerdeih die Bedingungen ad c, in den Bureaus der Königlichen Eisenbahn-Betrieb8-Jnspektion zu Hay, nover I. , Harburg, Bremen , Göttingen, Osnabrück und Nordhausen zur Einsicht aus, können auch auf portofrei zu richtende Anträge gegen Erstattung von 5 Sgr. pro Exemplar, von der Königlichen Ober-Betriebs-Jnspektion hierselbst bezogen werden.

Hannover, den 21. Ofiober 1870.

Königliche Eisenbahn-Direktion.

Verloosung, Amortisation, N pvr ea u. s w. von öffentlichen Papieren. [3282]

Von den Elster-Obligationen sind am 12. Oktober d. Jrs. nat stehende Nummern ausgelost : 4 Stücf Lit. A. à 500 Thaler und zwar: Nr. 46. 166. 168. 188 = 2000 Thaler, 26 Stü Lit. B. à 100 Thaler und zwar: Nr. 91. 101. 154. 155. 207. 245. 347. 431. 455, 533, 568. 571. 590. 683. 745. 857. 955. 981. 1013. 1100, 1 1108. 1285. 1339. 1377. 1472. 1478 == 2600 Thaler, 28 Stü Lit. C. à 25 Thaler und zwar: Nr. 7. 93. 168. 169. 187. 264. 394. 417. 425. 432, 458, 517. 524. 544. 701. 780. 902. 1064. 1097. 1210. 1263. 1323. 1345. 1393. 1458. 1693. 1817. 1906 = 700 Thaler. Lit. A. = 2000 Thaler. Lit. B. = 2600 »,. Tit: C = 700 9

i : zusammen 5340 Thaler.

Diese Obligationen werden hierdurch den Jnhabern dergestalt gekündigt, daß fie am 1. Juli 1871 eingelöst werden. Mit diesem Täge hört ihre Verzinsung auf und werden sie am 1. Juli 181! werthlos. Die Bezahlung des Nominalwerthbes erfolgt bei der Haupt kasse des Elster - Verbandes in Liebenwerda und den Spezialkassen in Senftenberg, Herzberg und Torgau. Die Jnhaber wollen fie zu die fem Zwecke mit dem Talon einer dieser Kassen Übergeben oder porto {rei einsenden.

Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß von den frühe ginnen Obligationen nachsiechende bis jeßt nicht präsentirt sind und zwar : ,

1) aus der Ausloosung vom 7. November 1865.

Lit. B. Nr. 1123, Lit. C. Nr. 810. 883. 967. 2) aus der Ausloosung vom 1. November 1866. Lit. B. Nr. 236. - Lit. C. Nr. 862. 984. 1694.

3) aus der Ausloosung vom 12. November 1867.

Lit. B. Nr. 417. 418. 1075. Lit. C. 105. 134. 464.

4) aus der Ausloosung vom 3. November 1868.

Lit. B. 967. Lit. C. Nr. 28. 167. 419. 616. 831, 841. 961. 977.

5) aus der Ausloosung vom 17. November 1869.

Lit. A. Nr. 21. Lit. B. Nr. 427. 525. 608. 645. 676. 1087. | 1240. Lit. C. Nr. 457. 1247. 1698.

Dieselben waren resp. zum 1. Juli 1866, 1867, 1868, 1869 und 1870 gefündigt und sollen mit den ersten die Zinsscheine Serie [I Nr. 3 bis 12, mit dea andern die Zinsscheine Seric 1Il Nr. 5 bis 14 mit den dritten die Zinssheine Serie 1I[ Nr. 7 bis 12, mit den viel ten die Zinsscheine Serie 111 Nr. 9 bis 12, und mit den leßten di Zinsscheine Serie 1Il Nr. 11 und 127 mit allen auch der Talon ab geliefert werden. Jeder fehlende Zins\hein wird von der Kapital: zahlung abgezogen. Von den Obligationen werden die ersten al! 1. Juli 1876, die andern am 1. Juli 1877, die dritten am 1. ul 1878, die vierten am 1. Juli 1879 und die leßten am 1. Juli 18 werthlos.

Frankfurt a. O., den 20. Oktober 1870.

im Dan der Königlichen Ober-Betriebs-Juspektion hieselbst anbe- Taumt. n.

[ 3269]

Der Vorstand des Verbandes zur Regulirung der Schwarzen Elst.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Halle-Sorau- Guben er-Eisenbahn.

Auf Grund des 7. 56 unseres Gesellschafts-Statuts wird bekannt gemacht, daß in Gemäßheit F. 47 des Statuts

zum Vor Ujest hierselbst und zum Stellvertreter desselben | _ der Banf-Direktor Hermann Henckel hierselbst, ferner in Ergänzung des Verwaltungsrathes gemäß § 57 des Statuts der Rittergutsbesißer Dr. Strousberg bierselbst und E 1 der Regierungs-Assessor a. D. Plewe hierselbst zu Mitgliedern gewählt worden sind. Berlin, den 21. Oftober 1870.

Der Verwaltungsrath

ißenden des Verwaltungsrathes Seine Durchlaucht der Fürst Hugo zu Hohenlohe-Oehringen, Herzog von

(a 325)

dex Halle-Sorau - Gubener - Eisenbahn - Gesellschaft.

(} d jz D ü. V L

Das Abonnement beträgt A Thlr. für das Vierteljahr. Insertionspreis für den Raum einer & Druckzeile Dz7 Sgr.

Alle Post - Anftalten des In- und Auslandes ne Bestellun sür Berlin die edition des Preußischen S - Anzeigers: Zieten-Play Nr. 3.

Berlin, Freitag den 28. Oktober Morgens

1870.

Offizielle militärishe Nachricht. Der Königin Augusta in Homburg.

Den 27. Oktober. Diesen Morgen

hat die Armee Bazaine und Sn Meg fkapitulirt. incl. 20,000 Blessicte und Kranke. Heute Nachmittag wir

150,000 Gefangene

wird die Armee und Garnison das Gewehr strecken.

Das is eines der wichtigsten Ereignisse in diesem Monat.

Dank der Vorsehung!

Wilhelm.

VBerlín , 28. Oktober.

m Laufe des gestrigen Nachmittags verbreitete sich in der Statî die Nachricht von der Kapitulation der Festung Meß; / 4 I N N HATOE i M0 íXFTALLMT Ao : »„Kritgsdepesce

F Le 4 Ea iee

Nr. 73) ausgegeben, Ueberall wehten preußishe und nord- deutsche Fahnen, viele Häuser. hatten illuminirt; bis spät in den Abend wogten unter den Linden vom Brandenburger Thor bis zum Königlichen Palais große Volksmassen in freudig ge- hobener Ss auf und nieder.

In den Theatern fanden patriotishe Kundgebungen statt, welche der freudigen Erregung des Publikums einen entsprechen- den Ausdruck gaben.

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Die Kapitulation von Mey ist in den Morgen- stunden des 27. Oktobers erfolgt.

Am 18. August fand unter des Königlichen Oberfeldherrn Allerhöchsteigener Führung der leßte der dreitägigen Kämpfe statt, in Folge deren das Hauptheer Frankreihs unter dem Marschall Bazaine gegen die Festung Mey zurückgeworfen, von seinen Verbindungen abgeschnitten und im Bereiche der Außenforts dieses starien Plaßes festgehalten würde: am 18. Oktober, nah genau zwei Monaten, war der Marschall in Folge der strengen Cernirung durch die II1. Armee bereits ge- zwungen, seinen ersten Adjutanten mit Vollmachten zur Ab- \{ließung von Kapitulationsverhandlungen zu versehen , welche am 27. Oktober, Morgen8, nunmehr unterzeichnet worden sind.

Es lassen sich während dieser neunwöchentlichen , durch mehrfache Ausfälle denkroürdigen Cernirung von Mey drei Perio- den unterscheiden. Die erste erselben beginnt mit dem Ablaufe der dreitägigen Kämpfe, welche unweit der Festung auf beiden Ufern der Mosel ftattfanden; sie endete mit den Tagen , in welchen die gemeinschaftliche Operation der Marschälle Bazaine und Mac Mahon stattfinden sollte, und zwar mit der Kapitulation von Sedan für Leßteren und der zweitägigen, für die deutschen Waffen siegreichen Schlacht bei Noisseville am 31. Augusi und 1. September für die in Meg eingeschlossene Ärmee. :

Die zweite Periode umfaßt den Monat September, mit dem Tage von Noisseville beginnend, bis zu dem Tage, an welchem dem Marschall Bazaine die Mittheilung von der Ka-

itulation von Straßburg gemacht wurde. In diesen Zeitraum fallen die Ausfall-Gefechte am 22./23. September bei Peltre und am 27. bei Mc:cy-le-Haut. Bis zur Kapitu- lation von Straßburg hatte man diesseits auf die Wahrschein- lichkeit gerehnet, einen Durhbruch nach Süden zum Entsaße dieser Festung zurückweisen zu müssen; nach dem Fall derselben aber mußten Maßregeln der Cernirungs-Armee getroffen wer- den, um einem Ausfalle in der Richtung auf Thionville

oder einem Entkommen des Feindes auf neutrales Gebiet vor- zubeugen. Diesen veränderten Verhältnissen entsprehend trat am 1. Oktober eine Dislokation bei der Il. Armee “ein.

__ Mit diesex Dislokation..beginnt..die -dritte-und-leßte Periode-—

T der Cernirung von Metz, welche zunächst {on am folgenden

Tage das Gefecht vei St. A und dann ain 7. Oftober den neunstündigen Kampf bei Woippy in sih s{ließt. Nachdem der Marschall Bazaine die Erfahrung gemacht hatte, daß ein Durchbrechen der Cernirungslinie weder auf dem re- ten noch auf dem linken Moselufer mögli, weder nah Süden noch nah Norden ausführbar, daß auf ein Entkommen auf neutrales Gebiet aber noch. weniger zu hoffen sei , konnte er

| nur noch in. Betracht ziehen, welchen Vortheil ein

energisher Durchbruch seinerseits in der Richtung auf Paris für die Lage Frankreichs haben könnte: in dieser Beziehung aber mußte sich der Marschall sagen, daß er in den neun Wochen seiner Einschließung der Hauptstadt bereits dem rößten Dienst geleistet , indem er ein bedeutendes feindliches deer fest- und dieser fern gehalten hatte. Die militärische Ehre war gerettet; cin Durchbruch hätte nur neue schwere Opfer gefordert, und selbst im Falle des Gelingens würde das Heer Bazaines nur in ununterbrochener Verfolgung die Nähe der französishea Hauptstadt erreicht, dort aber alsdann sich zwischen zwei Feuern befunden haben. Die Erwägung all’ dieser Umstände rechtfertigt den Marschall um so mehr, als er, von allen Verbindungen zu Lande wie auf dem Wasfser- wege abgeschnitten und selbst des telegraphischen Verkehrs * bes raubt, in einem Play eingeschlossen war , welcher , auf etwa 3 Monate für 15—20,000 Mann mit Proviant versehen , jeßt mber neun Wochen die achtfache Truppenzahl hatte ernähren müssen.

Deutscherseits i} die Kapitulation von Meh ein neues und das bedeutungsvollste Lorbeerblatt in dem Ruhmeskfranze der II. Armee, in deren Geschichte bereits die Tage von Spicheren, Mars-la-Tour , Gravelotte und andere verzeichnet stehen Erfolge, welche ostpreußische, pommersche, westphälische, bran- d:nburgische Regimenter neben Schle8wig-Holsteinern, Sachsen, dexr Division Hessen-Darmstadt und der oftgenannten Land- wehr-Division von Kummer unter dem Oberbefehle Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl erkämpft haben.

Es wird durch diese Kapitulation ein bedeutender Theil der cigenen Streitkräfte für weitere Operationen verfüg- bar, ein Umstand, der die deutsche Armee um Paris wesentlich indireft unterstüßt, da durch ihn jede Neubildung weiterer feind- licher Streitkräfte verhindert und ¡selbst die Möglichkeit einer ait d der französishen Hauptstadt von Außen im Keime erstickt wird.

Mit der Kapitulation von Mey fällt der leßte, der wichtigste

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