1870 / 342 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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{auern in Rapport seßten, wurde es unter diesen lebendiger. Mehrfach kam es zu scherzhaften Scenen. An anderen Stellen jedoch stimmte der Anblick das einheimische Publikum zu tiefe- rem Ernst. Hier und da wurden kleinere Geldstücke und Eß- waaren unfcr die Gefangenen vertheilt. Da diese Vorgänge zu keinerlei Auëschreitung führten , ließ die preußische Bedeckungs§- mannschaft der Menge volle Freiheit.

Als Quartier war den Gefangenen die geräumige Reitbahn auf der Avenue de Sceaux angewiesen. Jn der Art, wie die Leute unter einander verkehrten, konnte man sehr genau beobachten, daß die verschiedenen Truppengattungen durch einen scharfen Klassengeist von einander geschieden werden. Die Mo- bilgarden, unter denen si cinige junge Leute von feinerer Bildung und Gefittung hervorthaten, spraven mit Verachtung von den Francs§- tireurs. Diese, durchweg Arbeiter, die keine Beschäftigung mehr gefunden hatten und deren Aus- sehen jedenfalls niht auf gute Verpflegung in Paris {ließen läßt, gab sich mit prahleriscen Reden den Anschein, als ob bei ihnen erst die Bewaffnung des französishen Volkes beginne. Die regulären Soldaten endlich, von denen nur cinige, besonders die vom Juavencorps, cine wirklih militärische Hal- tung zeigten, spöttelten Über die Mobilgarden. Einzelne An- gaben Über die Zustände von Paris, die von Seiten der Ge- fangenen kamen, dürften wohl mit größter Vorsicht aufzunchmen sein. Uebereinstimmend in den Aussagen war jedo, daß der Mangel an gee in der Stadt mit jedem Tage fühlbarer werde. Die Truppen in den Forts, obwohl man fie am reich- lichsten verproviantirt, erhalten nur noch zweimal die Woche Fleisbportionen, jedesmal von einem halben Pfunde.

Se. Majestät der König empfingen gestern von dem Staats-Minister Delbrück die Meldung, daß die Königlich würt- tembergischen Minister v. Suckow und Mittnacht Abends vorher in Versailles eingetroffen seien. Die Königlich bayerischen Minister Graf Bray, General von Pranckh und Lug werden im Laufe des heutigen Tages erwartet. Se. Majestät begaben Sich Vor- mittags, begleitet von einem Zug der reitenden Stab8wache, nach Villacoublay, um dort eine militärische Besichtigung vor- zunehmen. Die Rückkehr erfolgte über Velizy, das am Aus- gang des Waldes von Meudon liegt, auf der Straße von

övres durch die Ortschaften Chaville und Viroflay.

Heute Morgen fand um 9 Uhr der Gottesdienst in der Schloßkapelle statt , wobei Se. Majestät der König , Ihre Kö- niglihen Hoheiten der Kronprinz, die Prinzen Carl, Adalbert, der Großherzog und der Erbherzog von Weimar, der Mo Eugen und Prinz Wilhelm von Württemberg, sowie der erzog von Coburg, der Erbprinz von Hohenzollern, die Erbherzöge von Mecklenburg - Shwerin und Streliß, der Herzog von Augustenburg erschienen. Auf Befehl Sr. Majestät sollte nah Beendigung der kirchlihen Feier die Vertheilung der cisernen Ehrenkreuze an diejenigen Truppen stattfin- den, die sich am 21. durch Wegnahme zweier französi- scher Kanonen besonders ausgezeichnet hatten. Es war von Sr. Majestät angeordnet worden , daß dieser feierliche Akt vor den eroberten Geschüßen unter freiem Himmel, auf dem Schloßhof von Versailles, stattfinden solle. Die Geschüße waren am Postament der Bildsäule Ludwigs XIV. aufgefahren. Ein anhaltendes starkes Regenwetter verhinderte jedoch die Ausfüh- rung des ursprünglichen Planes und Se. Majestät ließen die Mannschaften in den Eintritts\saal vor der Kapelle bescheiden, wo Allerhöchstdieselben ihnen die Ehrenzeichen einhändigten. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz wohnte zur Seite des Königs der militärischen Feier bei und verweilte dann noch einige Zeit im Schlosse von Versailles.

In dem die Cernirung von Mey betreffenden Artikel der heutigen Morgen-Aus8gabe des »Staats-Anzeigers« is der I. Armee nicht besonders Erwähnung gethan, da die zu dieser gehörenden Corp8 sch{ließlich dem emeinschaftlihen Ober- befehle Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl unterstellt gewesen sind. Die Cernirungs-Armee war somit aus dem 1., 2, 3., 7, 8, 9., Und 10. Armee- Corps, sowie der Großherzoglich hessischen ech Division und der Landwehr-Division von Kummer zusammengeseßt , demnach, außer der hessischen Division, aus Truppentheilen der Provinzen Preußen, Pommern, Brandenburg, Wesifalen, Rheinland, Schle8wig-Holstein und Hannover, zu welchen lebteren briden Corps8bezirken die innerhalb derselben gelegenen Norddeutschen Bundesstaaten zu zählen sind.

T Weiter liegt vom Kriegsschauplaß folgende Nach- richt vor :

Der Spezial-Berichterstatter der »Times« im preußischen Hauptquartier, Dr. Russel, lobt die Mannszucbt der preußischen Truppen in Versailles, »Wenn ich sage«, {reibt er, »daß Versailles mit einer Garnison von etwa 6000 Preußen viel

| En und stehend anhörte.

und Regelmäßigkeit. Auf mein Ehrenwort kann ich versichern, daß ich seit meinem Aufenthalt in Versailles noch keinem be- trunkenen Soldaten begegnet bin. Es is hart, die Tugenden eines Siegers anerkennen zu müssen , aber die Einwohner von Versailles würden, wenn darüber befragt, zugeben müssen, daß die Deutschen sich besser als ihre eigenen Truppen betragen.«

Französischerseits sind vom Kriegsschauplaz folgende Nachrichten eingegangen:

Aus Tours wird gemeldet, daß der Vertheidigung8-Kom- missar der Departements Jura , Doubs und Haute - Saône, Herr Grévy , sein Amt niedergelegt hat. Die Departements der Seine - Jnferieure und der Eure waren in Belagerungs. zustand erklärt.

Der »Constitutionnel« meidet: »Einem Gerücht zufolge, das an Glaubwürdigkeit gewinnt, wird der zum Ober-Befehls- haber der Nordarmee ernannte General Bourbaki sein Haupt. quartier in Rouen einrichten. Die unberechenbaren Vortheile, welche die Verwirklichung dieses Planes für die allgemeine Ver- Sti der Normandie bieten würde, liegen auf der

and! «

Das »Echo de la Frontière« meldet aus Saint Quentin: »4500 Mann Preußen , Infanterie ; Kavallerie und Artillerie, ershienen am Freitag, Morgens 11 Uhr, vor Saint Quentin. Wie bei dem Angriffe am 8. Oltober war die Stadt ihren Vertheidigung8smitteln Überlassen; der Widerstand war diesmal fkurz und gewissermaßen nur reine Formsache. Bald nach der Antunft des Feindes lieferte die Nationalgarde die Waffen ab, welche am Abend auf drei großen Wagen nach Cambrai geschafft wurden; nur die Pom- piers und M ireuss ‘a0 der feindlichen Kolonne vor der Stadt Biderstand geleistet. Die Preußen stellten ihre Ka- nonen jenseits der Vorstadt La Fère in Batterie und \chossen auf die Barrikade des Petit-Reuville und auf die Vorstadt. Nachdem etwa 50 Kugeln abgeschossen, wurden die Vertreter der Stadt unter dem Schuße der weißen Parlamentärfahne vom Befehlshaber der feindlichen Truppen empfangen, und als Ut Ron unterzeichnet war, zogen die Preußen in die

adt.«

Antwerpen, 27. Oktober. (W. T. B.)

Der e d'Anvers« meldet, daß das norddeutsche Schiff »Elise«, aus einem holsteinschen Hafen tfommend, / von einem französischen Kriegsschiff gekapert sei.

Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs ist heute Mittag hierselbst Victoria geschossen worden.

Schon vor Beginn der geprigen Vorstellung im König- liben Opernhause war das zahlreich versammelte Publikum sichtlich erregt, da die in den Nachmittagsstunden eingetroffene Nachricht von der Kapitulation der Festung Meß sich ziemlich allgemein verbreitet hatte. Man erwartete eine diesem widhti- gen Ereigniß entsprehende Kundgebung, und dicse Erwartung erfüllte sih in erhebender Weise.

Bor der Ouverture intonirte das Orchester die National- hymne, welche das Publikum mit begeisterten Hochrufen be- Als sich unter den Klängen der ationalhymne der Vorhang hob, enthüllte \ich ein glän- zendes Tableau mit den Büsten Sr. Majestät des Königs und Ihrer Königlichen Hoheiten des Kronprinzen und des Prinzen Vriedrih Carl; das Wort »Mete strahlte in Goldbucbstaben a einem Postamente dem Publikum entgegen. Hicran {loß ih die Aufführung der »Hugenotten«.

Die während der gestrigen Sißung der Stadtver- ordneten-Versammlung eingegangene offizielle Depesche Uber die Kapitulation von Meß wurde, mit Unterbrechung der Sißung, vondem Stadtverordnetenvorsteher Kohhann sofort in der Versammlung verlesen. Derselbe fügte hinzu : Meine Herren, wir freuen uns dieses neuen Sieges; daß dies jeßt, und zwar ohne Blut- vergießen, geschehen is , danken wir der Humanität und Aus- dauer unserer Heerführer und bitte ih Sie, sih zu deren Ehren von den Sißen zu erheben. (Dies geschah.) Dann , meine Herren, ein Hoch unserer braven Armee! Die Versammlung stimmte begeistert ein in ein dreimaliges Hoch!

__ Herr Kochhann fuhr darauf fort: Sie genehmigen, daß ih die Sißung auf 5 Minuten vertage und daß wir sofort eine Adresse an Se. Majestät den König abfassen. - Die Ver- sammlung gab sofort ihre Zustimmung. Nach wieder eröffne- ter Sißung verlas der Vorsteher die Adresse , deren telegra- phische Uebersendung beschlossen wurde. Dieselbe lautet:

»An Se. Majestät den König!

Die in öffentliher Sißung versammelten Stadtverordneten von Berlin bringen Ew. Majestät die wärmsten Glückwünsche zu der

ruhiger um 9 Uhr Abends als Portsmouth um 10 Uhr ist, so gebe. ih nur eine schwache Idee von der vorwaltenden Ordnung

Kapitulation von Meß und rufen Ero. Majestät und dem deutschen Heere ein donnerndes Hoch zu.«

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Nah einer im »St. A. f. W.« veröffentlichten Bekanut- ahung der Königlih württembergischen Postdirektion vom 5, Oktober können, getroffener Vereinbarung zufolge, die würt-

tembergishen Poststellen von jeßt an Privat - Feldpost- ädereien auch für Angehörige der norddeutschen und der öniglih bayerischen Armee, und umgekehrt norddeutscbe und bayerische Postanstalten solche Päkereien für die württember-

gischen Truppen zur Beförderung annehmen.

Straßburg, 26. Oktober. Die heutige Nummer der »Straßb. Ztg.« veröffentlicht nachstehende Verordnung:

Urt. 1. Vom 1. November d. J. ab“ findet im Bezirk des Generalgouvernements Elsaß die Erhebung von indirekten Steuern wieder statt. Art. Il. Die Konstatirung und Erhebung dieser Steuern erfolgt bis auf Weiteres nah ‘den bisher hier gül- tig gewesenen französishen Geseßzen und Normen. Art, 1], Die Bierbrauer haben von ihren am 1. November vorhandenen Vorräthen Bier die Steuer mit 2 Fr, 40 Cts. und den geseßlichen Zuschlag für den Hektoliter zu entrichten, sofern sie nicht nachweisen fönnen, daß dieselben von bereits versteuerten Gebräuden herrühren. Art, IV. Jn den Städten, welche der taxo0 unique. unterliegen, haben diejenigen, welche mit Wein, Obstwein, Meth und Spirituosen Detailhandel treiben, sowie diejenigen, welche solchen Detailhändlern geseblich gleichgestellt sind, von ihren am 1, November 1870 vorhan- denen Vorräthen an solchen Getränken die taxo uanique und die Cirkulationssteuer, bezichung8weise bei Spirituosen die Konsum- tionssteuer zu bezahien, wenn sie sol@e nicht nacweis- lich bereits mit jenen Steuern verabgabt haben. Art. V. Mit dem Vollzug dieser Verordnung is der Kommissär für die Verwaltung der indirekten Steuern im Elsaß beauftragt. Art. V1. Zuwiderhancklungen gegen die geseßlichea Bestimmun- gen und die Anordnungen des Kommissars werden, wenn in den Geseßen nicht eine höhere Strafe angedroht is, mit einer Geldbuße bis 500 Francs bestraft. Wo nöthig, trit: militärische Execution ein.

Straßburg, den 22. Oftober 1870.

Der General-Gouverneur im Elsaß: Graf v. Bis8marck-Bohlen, General-Licutenant. Ferner veröffentlicht das Blatt folgenden Aufruf: Straßburgs herrlicher Münster is in Folge der Belagerungs-

i f beshädigt. Das Dach ist von den Flammen ver- at a enster und die innere Ausstattung der

ehrt, das Mauerwerk, die Fenst

Lede haben erheblih gelitten. Es thut dringend Noth, {on vor dem Eintritt des Winters ein neues Dach zu legen und die Aus- besserung der übrigen Schäden mindestens anzubahnen. Zunächst zum Qwecke der \{chleunigen Vornahme dieser Restaurationsarbeiten, dann aber au zur Förderung des gänzlichen Ausbaues der immerhin noch unvollendeten Kirche, sind die Unterzeichneten zu einem Dombaukomite

ammengetreten. E

M Als Unsere Aufgabe betrachten wir die Beschaffung der zur Aus- führung des großen Werkes erforderlihen Mittel und die Ueber- wachung der Restaurationsarbeiten in technisher und archäologischer Hinsicht. Die Mittel der Münsterkirche selbst sind unzulänglih zum Aufwand solcher Kosien, die Stadt ist durch die Bedrängnisse der leßten Zeit zu hart betroffen, um ihrerseits dieses Restaurationswerk

in di nehmen zu fönnen. 5 , 7 R ebn Ile uns an die ganze civilisirte Welt mit der

i i ihung des hehren Zieles fördern zu helfen. a A Ae dén Gee Dia eR Müns{ter bereits Freunde geworden find, Alle, welche zum Preise und zur Ehre Gottes seine Tempel \{chmüdcken wollen, Alle, welchen die Wiederherstellung und Vollendung eines der prächtigsten Denkmäler gothischer Baukunst am H liegt, diese Alle werden uns unterstüßen, sie werden uns behülflih sein, in den Besiß der Geldmittel zu gelangen, deren wir zur Ausführung zerkes bedürfen. : : s L S(ecflein ist uns willkommen, allein es müssen der Gaben viele und reichliche fließen , ph das Unternehmen zu einem raschen ührt werden. | i ad Tg S N A die Bildung von Spezialkomite®,

nöwerth ist darum ] i m N Derlide e bestimmten Landschaft , ciner Provinz,

ises oder ciner Stadt die Aufbringung von regelmäßigen B Aen angelegen sein lassen. Jeder der Unterzeichneten ist s bereit, die Gaben in Empfang zu nehmen und für den besagten Zwe

ifts u Überwveisen. ; h a fi Er Werke das Gelingen!

, Oktober 1870. i

Graf O ea obirn, General - Gouverneur im Elsaß. von Kühlwetter, Civil Kommissär im Elsaß. Andreas, Bischof von Straßburg. Rap p, General-Vikar. Marula, Bene Graf Luxburg, Práäfcfr. Dr. Küß, Maire. Janßen, Landra D Spiß, Dompfarrer. Gerber, Pfarrer zu Hagenau. Sea / Setretär des Vereins für Alterthumsforshung im T oh, Dom-Architekt. Flaminius, Geheimer Baurath. Mane Architeke und Jagenieur - Hauptmann. Spach, Archiv - Direttor. Petiti, Architekt.

Mecklenburg. Neustreliß, 25. Oktober. Die Gro ß} herzogin Alex aAbne und der Herzog Georg A gestern zu einem längeren Aufenthalte nah Remplin bege ai wo in diesen Tagen die Gemahlin Sr. Hoheit, die Großfürstin

i i ( ird. Katharina, zum Besuch erwartet w Die »Karlsruber

Geschäftsträger Baillie dem hiesigen auswärtigen Amte im Acftrage ieiner Negierung angezeigt, daß vom Londoner Ka- binet bei den fkriegführenden Mächten Schritte geschehen seien, um den Abschluß eines Waffenstillsstandes behufs Einberufung einer konstituirenden Versammlung anzubahnen. ; Bayern. München, 25. Oktober. Se. Majestät der König hat neuerdings für tapfere Thaten und hervorragende Leistungen des 2. bayerischen Armee-Corps in den Gefechten bei Paris und des Beobachtungs-Corps vor Bitsch zahlreiche Orden, goldene und silberne Militär-Verdienstmedaillen und Militär-Verdienstifkreuze verliehen. An der Spitze der Dekorirten befindet fich Se. Königliche Hoheit Prinz Otto, Jnhaber des 5. Chevauxlegers-Regiments, welhem das Komthurkreuz des Militär-Verdiensiordens zuerkannt wurde.

Fortsezuog des Nichtamtlichen in der Beilage.

Die Nr. 43 des »Pr. Hand.-Arch.« enthält unter Gesepge- bung: Jtalien: Einführung der italienishen Finanz- und Steuer- geseßzgebung in den römischen Provinzen. Einführung der italie- nischen Geseßgebung über die Sceabgaben und die Seepolizei in die römischen Prooinzen. Türkei: Bestimmungen, betreffend den Loot- sendienst und die Handhabung der Quarantäne an der unteren Do- nau. Unter Statistik: Zollverein: Provisorische Abrechnung über die gemeinschaftlihe Einnahme an Salzsteuer für das 1. und 2. Quar- tal 1870. Provisorische Ahnen Über die gemeinschaftliche Ein- nahme an Tabaksteuer für die Zeit vom 1. Juli 1869 bis Ende Juni 1870 (Erntejahr 1869-—70). Verkehr mit ausländischen Waa- ren während der Messen zu Franffurt a. d. O, Frankfurt a. M. Leipzig und Braunschweig. im Jaÿre 1869 Eingang vereins- ländisher Waaren und Waaren des freien Verkehrs zu den Messen in Franffurt a. d. O., Leipzig und Braunschweig während des Jah- res 1869. Norddeutscher Bund: Preußen: Nachweisung über den Geschäftsbetrieb und die Resultate der Sparkassen für das Jahr 1869. Schweden : Handel und Jndustrie Schwedens, insbesondere Stockholms, in den Jahren 1868 und 1869. Belgien: Jahresbericht des Norddeutschen Konsulats in Ostende für 1869. Unter Mittheilun- gen: Tilsit, Stralsund, Halle a. S, Minden, Elberfeld, Amsterdam, Kopenhagen, Yofohama, Christiania (Berichtigung). Beilage: Verordnungen über das spaniscde Zollwesen.

Vereinstháätigkeit sür die Armee.

Berlin, 28. Oktober. Bei dem Ministerium für die landwirth- \chaftlichen Angelegenheiten find zur Abhülfe der Noth in den west- lichen Grenzländern Deutschlands bis zum 23. Oftober 8008 Thlr.

. eingezahlt worden. : 8 liegt P tier Auszug aus einem Berichte des norddeutschen

Konsuls Johnston in Victoria (Vancouver Jsland, britis rien) vom 8. September d. J. vor. : »Der Ausbruch des Krieges zwishen Preußen und Frankreich hat in hiesiger Kolonie, wie überall, die größte Be eisterung hervor- gerufen. Die Deutschen, welche einen erheblichen ruchtheil unserer Bevölkerung bilden, find gegenwärtig eifrig beshäftigt mit der Samm- lung von Beiträgen zum Besten der Verwundeten, so wie der Hinter- bliebenen der Gefallenen. J stehe augenblicklich mit dem Konsul in Francisco wegen des gesammelten Geldes in Korrespondenz.«

Kunst und Wissenschaft.

Ein für den Landwicth, Statistiker und Finanzmann brauch- bares Hülfsmittel ist unter dem Titel »Regeln der Lizitation und die allgemeinen Verpachtungsbedingungen für die Königlich Preußischen Domänenvorwerke, nebst einem Verzeichnisse derselben von dem Königl. Polizei-Rath J. Niederstetter , Berlin 1870 bei Reinhold Kühn« erschienen. Dasselbe führt bei 876 Domänen-Pachtobjekten die Größe nach Morgenzahl, das Endjahr der Pachtperiode und den Pachtschilling an. L UL

then, 25. Oftober. Gestern und heute wurde ein {ônes Nor licht bia Heute Abends 7 Uhr fanden heftige Erdstöße statt.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 29. Oktober. Jm Opernhause. Concert zum Besten des König Wilhelm-Vereins , veranstaltet von der Kö- niglicen Kapelle, unter gefälliger Dn T Königlichen Hof-Opernsängerinnen Frau Mallinger, &rl. Brandt, Frl. Leh- mann , des Frl. Menter aus München , der Königlichen Hof- Opernsänger Beß , Woworsky , Schelper , des Stern schen Ge- sangvereins , Berliner Liedervereins , Cäcilien-, Holländer'schen Gesang-Vereins und geshäßter Dilettanten. Die Direktion hat der Königliche Kapellmeister Herr Eckert Übernommen. Anfang

tra-MVreise. S aue 0k Aber). Meni Sin,

Schau)pielhause. Vtaueipiel in 5 Abtheil. von Schiller. Anfang halb 7 Ubr.

Baden. Karlsruhe, 27. Oktober. | Zeitung« schreibt: Siucherm Vernehmen nach hat der britische

M. -Pr.