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neu zu errihtenden durchgehenden Verkehre Königlich preußischen Hatdels-Ministeriums zugestehen.
Für durgehende Güte transporte . wird ‘die Erhebung eine Expeditionsgebühr für die Bahn von Langwedel nah Uelzen aus
Adreßstation an dieser Bahn liegt.
Die vorbezeichnete Verpflihtung der freien men zur Einrichtung D f k O Bereitwilligkeit der bedingt,
saß pro
einem anderen durchgehenden Verkehr erheben.
__ Sollte die freie Hansestadt Bremen zum Zwecke der Einrichtung
eines neuen direkten durchgehenden Verkehrs das gleiche Zugeständniß,
wie es vorstehend präzisirt ist, ‘von einer “anderen Bahnverwaltung fordern und die leßtere ohne von dem Königlichen Handels-Ministe- sterium für zulänglih erachtete Gründe \ich weigrrn, auf den von der freien Hansestadt Bremen vorgeschlagenen direkten Verkchr überhaupt einzugehen oder jenes Zugeständniß in Betreff des Tarifsaßes zu machen, so ist die freie Hanfestadt Bremen an das Jhrerseits auf Er- fordern des preußischen Handels-Ministeriuws für einen direkten Ver- fehr, an welchem die sih weigerlich haltende Bahnvérwaltung mit- betheiligt ist, gemachte frühere Zugéständniß niht mehr gebunden. __ Es soll namentli auf die Förderung eines durchgehenden, mög- lichst einheitlich zu gestaltenden Personen- und Güterverkehrs zwischen Berlin und Bremen über die Route Längwedel-Uelzen Bedacht ge- nommen, und sollen insbesondere im Personenverkehre ‘die Schnell- und Personenzüge möglichst “im direkten Anschlusse ohne Wagenwehsel Über die Strecke Bremen-Langwedel durchgeführt werden. Art. VII. Jn Bezug auf die Beförderung von Truppen, Militär- effekten und sonstigen Armecbedürfnissen hat Unternehmer die Ver- ales M Be Us en O Ou eEEOe des Norddeut- l te Staatsbahnen im Bundesgebiet oder später festgestellt werden möchten. E E Axt. VIl. Der Postoerwaltung des Norddeutschen Bundes gegenüber erkennt der Unternehmer das Reglement vom 1. Ianuar S V Wede O UlP R ee Post e Staats-Eisenbahnen nebst e ndérungen und Ergänzu rár die ju erbauende Bahn 0 g gâänzungen als maßgebend rt. , Der Bundes - Télegraphenvérwaltung gegenüber Unternehmer diejenigen Verpflichtungèn zu übernehmen, veltbe R dem Bundesrathe des Norddeutshen Bundes für die Eisenbahnen im Bundesgébiete festgestellt sind oder später für die Staatsbahnen im Bundes8gebiete anderweit festgestellt werden mötten. Art. X. Die freie Hansestadt Bremen is verpflihte, nach Maß- / B der jeßt und künftig für die preußishen Staats-Eisenbahnen be- N vere M A A O Arbeiter Pensions-, gungs- ut nterstükungskassen einzuricht T S E A R u (Asten. R rí. Al. Die freie Hansestadt Bremen is} verpflichtet, die in der Anlage zum §.8 des Königlich preußischen Matter, über die Ctvil- versorgung und Civilanstelung der ‘Militärpersonen des Heeres und der ‘Marine vom Feldwebel abrvärts vom 16./20. Juni 1867 unter L. und II. 1.,,/C. aufgeführten Unterbeamtenstellen, beziehungsweise die Di, S Ub Ol aen pi E des Bundes- 1 eit dieselben da . Leber. ssahr 1 i zurü haben ju besehen, : | jahr noch’ nicht zurückgelegt Art. . Anderen Unternehmern bleibt sowchl der Ansc{lu an die Bahn mittelst! Zweigbahnen, als die aae der hei gegen zu vereinbarende, eventuell vom Königlichen Handels-Ministeriuum esizuseßbende Fracht- oder Bahngeld|\äße vorbéhälten.
Art. X1]]. Die Königlich preußische Regierung ‘behält \sich das Recht vor, die Bahn von Uclzen nah Lanawedel nebst allem zu ihr zu rechnenden Zubehör - nah Ablauf von 30 Jahren, vom Tage der Sa S E an ot bt our ns später, nach einer mindestens
er zu machenden Ankündigung S E zu QUeSN A oe ___ Injofern zur Zeit der Erwerbung der Zustand der Bahn gege die ursprüngliche Anlage sh wesentli ver\chlechtert baben mödte! soll ‘jedoch von dem zu erstattenden Amagefkapital nah einem durch «Sachverständige zu bestimmenden Prozentsaße ein dem dermaligen Zustande entsprewender Abzug gemacht werden. _ Art. XIV. ‘Unter Genehmigung des Königlichen Handels-Ministe- E e E Lane A einer ‘anderen Eisenbahn- ng den gesammten Betrieb der Ba * en überlassen. g hn durch besondern Ver
Zur Veräuferung der Bahn wird die Zustimmung der prcußi- {hen Staatsregierung gleichfalls S i E
Art. XV. Gegenwärtiger Vertrag soll zur Ertheilung der Ein- gangs ‘ vorbehaltenen Ratifikation vorgeleat und die Ausweselung e N Ns binnen 12 Wochen zu Berlin bewirkt
erden.
Zur Beurkundung haben die beiderseitigen Bevollmächtigten die- sen Vertrag in zwei gleichlautenden Ausfertigungen unter Beidrückung ihrer Siegel ‘eigenhändig unterzeichnet.
So geschehen zu Bérlin, den 17. Juli 1870.
Hermann Duddenhausen. Friedrich Ludolf Grave. L. S.) (Li. S.)
Vorstehender Vertrag if ráätifizirt worden und die Auswechselung
Tauf Verlangen des
4 Justiz - Ministerium. r Der Obergerichts - Anwalt Berentzen in Meppen ist zu:
Meppen mit Aus\{luß desjemgen Theils,
i ; in welche gemeine Preußische Landrecht gilt, chem das Al]
unter Anweisung seines
eines direkten Verkehrs Und Zum Qu: Wohnsißes in Mcppen, ernannt worden.
geständnisse des vorbezeichneten Tarifsaßes wird jedoch durch “die j / anderen betheiligten Eisenbahnverwaltungen in diesem Verkehre ihren Tarif nach denselben Grund- säben zu normiren Und somit für“ ihre ia dem einzurihtenden durch- gehenden Verkehre zu benußende Strecke den niedrigiten Tarif-Einheits- 1 Centner und Meile zuzugestehen, welchen sie auf dieser Strecke für gleichartige Traneport-Gegenstände in ihrem Lokalverkchr resp. in
——
Werlíin, 13. November. Se. Majestät der Köni haben Allergnädigst geruht: Dem Geben Archiv « Rath Dr. Riedel zu Berlin die Erlaubniß zur Anlegung der von des Königs von Bayern Majestät und der von des Herzogs von Anhalt Hoheit ähm verliehenen Jnsignien resp. des Comthur- kreuzes des Verdienstordens vom heiligen Michael und desg
Commandeurkreuzes zweiter Klasse vom Haus des Bären zu ertheilen. I P s
—
Einberufungs-Ordre.
Sämmtliche Beurlaubte der Nordsee - Küstenwa IX. Arniee-Corps erhalten hierdurch den Befehl, Fe Angesie dieses nah Hamburg zum Wiedereintritt in den Dienst zu be- e S iee ie éer E Etage, zu melden.
e hler anwesenden Beurlaubten haben \ich morgen Sonntag, 13. November, Nachmitta ; genannten Lokale einzufinden. S
Harburg, den 12. November 1870. - Wagemann, Hauptmann, Commandeur der Küstenwache.
Nichtamtliches. Preußen. Berkin, 13. November. re Majestät di verwittwete Königin ift estern O 24 Un v
Sanssouci in Dresden: eingetroffen und im Köniali e sidenzschlosse daselbst abgestiegen. h T a
Offizielle militärishe Nachricht.
e Gera as S :
„m Gefechte des Generals v. d. Tann am'’9. d. M. wur-
den sämmtliche Angriffe des Feindes mit großem Verlust für
denselben zurückgewiesen und erst hierauf der Abmarsch ange-
treten. Am 10. Mittags verirrte sih eine Abtheilung der
bayerischen Munitions - Reserve, bei welcher sich 2 Reserve-
2 Ann ne B und E 4 die Hände des Feindes. Am . sind leine Bewegungen der Loire- Armee gemel
auch vor Paris ist nichts vorgefallen. e É I | von Podbielski.
—- Weiter liegt vom Kri j z t vor: g egsschauplaÿ folgende Nach
Versaill es, 9, Oktober.
Paris verhält sich auffallend rubig. Die Garnison macht täglich Exercitien im großen Maßstab
Vont Balórien. i groß ßstabe auf der Ebene vor dem i etter kalt, aber gesund, Ueberhaupt is der Krankenstand (innerlich und nicht verwundet) besser s Prozentsate als Pei gleicher Truppenzahl im Frieden.
— Französischerseits sind vom Kriegsschaupla
Nachrichten eingegangen : P Ras üge Das » Journal officiel « - bringt folgenden militärischen
Bericht : :
f j - Paris, 4. Nov i
Unsere Vertheidigungë linie hat einen Schritt. voran e der Seine zwischen Gennevilliers und Nanterre gemocht. An der Straße von Couxrbcyoie nach Bezons reichten unsere Linien nicht über den Bahnbof von Havre hinaus. Man beschloß, weiter vorzugehen. Co- lombées' wurde heute durch Mobilgarden bescht, die Halbinsel von Gennevilliers wurde in Vertheidigungszustand gescßt und Werke für die Artillerie wurden vor Orgemont und Argenteuil erri tet. — »La France« {reibt : » Das Vorpostengefeht am Mon- tage bei Marchenoir hat am 8. d. während des ganzen Tags zu Gerüchten von einer allgemeinen Schlacht auf der ganzen von der Loire-Armee beseßten Linie Veranlassung gegeben. N, Ia Gegen Kol zu versichern, daß bis zu
| orgerüctten Stunde am 8. d, kein bed R R E eutenderes Gefecht Die
In Paris sind drei Armeen gebildet worden.
der Ratifikationsurkunden hat stattgefunden.
Ordre de Bataille derselben ist: Kommandant en chef General
geschlossen , wenn weder die ursprüngliche Versand- noch die leßte O N ae lie den Beziet des Gesammt-Obergerichts zuf
_ foul, so ist es Sitte, drei Lichter E ie während deren /
Txochu , Gouverneux von Paris; Chef des Generalstabes Ge- neral Schmig; Untercbef General. Foy; Ober- Kommandant der Artillerie General Guyo; Ober-Kommandant des Genies General. Chabau ‘la Tour; General - Intendant Wolf. — Erste Armee: Kommandant en chef General Clement Thomas (260 Bataillone Nationalgarde). — Zweite Arnree: Kommandant en chef General Ducrot; erstes Corps: Ge- neral Vinoy (3 Divisionen); zweites Corps: General Renault (3 Divisionen); drittes Corps: General d’Exea (2 Divisionen, 1] Kavallerie-Division). — Die dritte Armee steht unter dem Spezialbefehl des General-Gouverneurs Trohu (7 Divisionen, darunter. sind die Marinemannschaften begriffen). .
— Französische Berichte, die dem wiener »Corresp. - Bür.« aus Tours vom 11. November zugegangen sind, machen aus dem in den offiziellen militärischen Nachrichten gemeldeten Un- fall der bayerischen Munitions-Reserve am 10. November ein größeres Gefecht bei Coulmiers (eine Meile südwesilih/ von St. Peravy), in welchem sie 12 t un 9 Kanonen genommen haben wollen. (Uebrigens sind. dies die ersten Kanonen , welche im Laufe des ganzen Feldzuges den Franzosen in die Hände gefallen find.)
— Ueber dasselbe Gefecht wird nachstehende Depesche ver- |
öffentlicht, zu deren Glaubwürdigkeit wir bemerken, daß nah den offiziellen Depeschen Orleans bereits am 9. von den deut- hen Truppen geräumt - war, also sicher niht am 10; nah wellegigem Kampfe Seitens der Franzosen genommen w0oLr- en ist: :
Tours, 11. November. Das Kommando der Loire- Armee an das Ministerium. General Aurelles de Paladine hat \ih gestern nach zwei‘ätigem Kampfe Orleans bemächtigt. Unsere Verluste an Todten und Verwundeten belaufen fich nicht auf 2000, jene des Feindes sind beträchtlicher. Wir haben mehr als 1000 Gefangene gemacht, deren Zahl sich dur die Verfolgung vermehrt. Wir haben zwei Kanonen preußischen Musters, mehr als zwanzig bespannte und: gefüllte Munitions- karren' und eine große Menge Rüst- und Proviantwagen er- beutet. Die Hauptaktion hat sich am Tage des 9. November
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Gefangene gemacht und ;
um Coulmiers konzentrirt. Der Geist der Truppen war troÿ der shlechten Witterung vorzüglich. Der nah der Schlacht er-
lassene Tagesbefehl lautet:
Offiziere und Soldaten der Loire-Armee! Der gestrige Tag war ein für unsere Waffen glücklicher; wir haben alle Stellungen genom- men, der Feind ist auf dem Rückzuge begriffen. Die Regierung, welcher ih Meldung von Eurer Haltung erstattete, beauftragt mich, Eúch ihren “Dank ‘abzustatten. Jch thue es mit Freuden. Frankreich hat inmitten des ihn betroffenen Unglückes seine Augen au Euch’ ge- richtet. Machen wir“alle Anstrengungen, um diese Hoffnungen nicht zu täuschen. Großes Hauptquartier, den 10. November 1870. Der General-Kommandant en chef Aurelles.
(Coulmiers liegt 1 Meile südlich St. Peravy.)
Hamburg, 12. November. Aus Cuxbafen wird ge- meldet, daß auch heute bis 9 Uhr Vormittags keine französischen Scbiffe gesehen worden seien.
Nanzig, 8. November. Die Forstverwaltung in Lothringen steht dermalen unter der Leitung des König- lihen Kommissars Oberförster von Egtel, unter welchem drei Forst - Inspektoren zu Nanzig, Tull und Luneville fungiren. Unter Zuziehung derselben fand heute auf der Präfektur hier- selb} die erste große Versteigerung von Brennholz statt, welche durch den »Moniteur officiel« zur Kenntniß des Publikums gebracht war. Die Versteigerung erstreckte sich nur auf Unterholz, da dasOberholz an Ort und-Stelle verkauft wird und zwoarmit der Maßgabe, daß die Käufer | des Unterholzes in demselden Be- stand ein Vorkaufsreht haben. Die Bieter mußten, um zu- gelassen“ zu wérden, Bescheinigungen Über ihre Zahlung§- fähigkeit vom Maire ihres Wohnortes beibringen. Es waren etwa 100 Bieter ersbienen und brachten rege Kauflust mit. Das Resultat war befriedigend troy der durch die Verhältnisse bedingten hohen Taxen. Das Verfahren der Versteigerung besteht hier darin, daß der Ausrufer den Taxwerth des zum Verkauf / bestimmten Holzes ausbietet, und für den Fall, daß sich zu dem ausgebotenen Preise Liebhaber nicht finden, demnächst denselben Posten zu einem Minderpreis ausbietet, bis ‘ein Annahmegebot * erfolgt. Erfolgt dies von mehreren Personen gleichzeitig, so entscheidet das Loos unter ibnen. Wenn ausnahmsweise durch Meistgebot verkauft werden Brennen die Steigerung gestattet ist, oder beim Mangel an Mehrgebot der Zuschlag erfolgt.
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Bayern+ München, 12. November. (W. T. B.) Die » Korrespondenz Hoffmann« dementirt die hier verbreiteten Nach- richten, betreffend die Rückkehr der“ bayershen Staats-Minister aus Versailles, i
Im
Hesterreich - ngarn. Wien, 11. November. Abgeordnetenhause interpellirte heute Sturm das Gesammt- Ministerium wegen der noch nitht erfolgten Zusammenberufun des Staatsgerichtshofes behufs- Konstituirung und Wahl de Präsidenten, obwohl das Ministerverantwortlichkeitsgeseß schon vor drei Jahren in Wirksamkeit trat. — Gschnigzer interpellirte wegen des Baues - der Salzburger Gebirgs8bahn. Der Antrag; Lassers auf Gestattung der mündlichen Berichterstattung: Über unbeanstandete Wahlen wurde angenommen. : — (Prag. Ztg.) Nach der Verlesung des Telegrammes von der Räumung: Orleans durch die Deutschen fand eine große Demonstration auf der Börse statt. Die Nachricht wurde mit einem stürmischen Hurrah aufgenommen. :
— 12. November. (W. T. B.) Der Adreßentwurf des. Herrenhauses spricht seine volle Uebereinstimmung mit der von der Regierung in den auswärtigen -Fragen beobachteten Haltung aus, bekämpft dagegen die innere Politik und fordert mit Entschiedenheit das Festhalten an der Verfassung.
— Das österreichische » Telegraphen-Korrespondenz-Bureau« versendet folgendes Telegramm: »Wie versichert wird, sollen die diplomatischen Vertreter Rußlands in Korstantinopel, Wien, London, offiziell angezeigt haben, daß Rußland sich an die Verträge von 1856 nicht länger mehr gebunden erachie.« Diese Nachricht des österreichischen » Telegraphen - Korrespondenzz Bureaus« bedarf jedenfalls noch der Bestätigung und müßte eventuell solche bald finden, da die behauptete Erklärung Ruß- lands ja auch in London und Konstantinopel erfolgt sein soll?
Schweiz. Bern, 12. November. (W. T. B.) Die Bundesregierung hat angeordnet, daß eine weitere Brigade eid- genösfischer Truppen mobil gemacht werde, welche Neufchatel und einen Theil des Jura beseßt halten soU.
Belgien. Brüssel, 12. November. Aus dem Entwurf des Wahlgeseßes, welches der Repräsentantenkammer vorgelegt worden ist, heben wir Folgendes hervor : (Art: 1.) Das -Gemeindes wahlrecht besigt jeder: nach den anderweitigen: allgemeinen Bestim- mungen Wahlberechtigte,, welcher zur Zeit der Berichtigung der Wabhllisten. in der Gemeinde seinen Wohntiy hat und nur 10 Fres. direkte Staatssteuern entricbtet. (Art. 3.) Für die Provinzialwahlen ist der Census auf 20 Fres. ermäßigt. Die anderen Bestimmungen des Gesehentwurfs betreffen meist die Bildung der Bureaus und das Wahlverfahren. Jn den Mo- tiven ist berechnet, daß durch den Census von 10 Fres. die Zahl der Gemeindewähler von 230,422 oder 47 von 1000 Einwohnern auf 355,153 oder 72,5 von 1000. Einwohnern vermehrt wird. Durch - Herabseßung des Census für die Provinzialwahlen wer- den statt 214,052 oder 43,7 von 1000 Einwohnern künfti 239,000 oder 46 von 1000 Einwohnern das Wahlrecht erhal- ten. Von der auf 1,400,000 Einwohner geschäßten männlichen großjährigen Bevölkerung Belgiens werden nah Durchführung der Wahlreform künftig wahlberechtigt sein: bei den Gemeinde- wahlen 25,3 pCt., bei den Provinzialwahlen 16 pCt., bei den Kammerwahlen 7,5 ÞpCt. dieser Bevölkerung.
Frankreich. Die »Daily News®« veröffentlichen aus Paris das »Tagebuch eines Belagerten«. Wir entnehmen demselben Felgendes: :
5. November. Wenn si in einer Stadt von 2,000,000 Einwohs- nern nicht mehr als 12,000 finden, die bereit sind, sih wirklicher mili- tärischer Zucht zu fügen und aus der inneren Befestigungslinie heraus- zugehen, da is es lächerlih, eine os wie die von Sarra- gossa zu erwarten. Heute glaubt hier alle Welt, daß der Waffenstill- stand unterzeichnet werden. wird und daß er Frieden bedeutet. Die. Soldaten, obwohl! Trochu bei ihnen beliebt ist, haben fein Vertrauen, auf seine Führung. Die Mobilgarden und Bauern wünschen auf ihre Dörfer zurückzukehren und sagen den Parisern offen heraus, daß es ihnen gar nit paßt, draufen in der Kälte von Salzfslcish zu leben, während. die heldenmüthigen Bürger ruhig zu Hause oder in den Kasernen schlafen und sich an den Mundvorräthen gütlih thun. Die Arbeiter allerdings sehnen sich nah cinem Straßenkampf entweder mit den Preußene oder wenn das. nicht geht, mit irgend: jemand anderen. Bis jeßt aber: amüsiren sie si; ganz gut, sie thun nihts und werden da» für \o bezahlt, daß sie zu, guter Laune sind, um sih. unangenehm zu machen. Auch würde Trochu , so lange die Linientruppen und die Modbilgarden hier sind , und so lange er nur wmit Festigkeit handelts jede Neigung zu Ruhestörungen unterdrücken können. Wenn es aber innerhalb der Mobilgarden selber zu einem Streit zwischen den Freun- den und den Gegnern der Regierung käune, dann wüßte / ih nit, welche Partei die Oberhand) behalten würde. Ueber- die. Art und Weise ; wie die Abstimunuug am; vorigen Donnerstag geführt worden ist, roerden pielfach, Klagea laut, uud noch: jede französische Wahh der
frischen
ih beigewohnt habe, würde na fngliscders Geseß: wegen »Einshüch- terung und »ungchöriger Beeinflussung«; für null und- nichtig: erklärt werden. | :
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